1905 / 254 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Oct 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Das reichhaltige Programm des Abends brate in erster Reihe das

or foi mächtige „Tedeum“ von Anton Bruckner, das {hon einmal m Jahre 1891 hier in Berlin aufgeführt worden is, seitdem aber niht wieder. Das enorm {hwterige, in außerordentlih gelungener Ausführung dargebotene Werk fand bei der Mehrheit der Zuhörer die freudigste Aufnahme, wenngleih es ungewöhnliche geistige Anstrengung vom Hörer verlangte. Es war bewundernswert, wie die von Pro- fessor Siegfried Ohs mit straffer Hand geleitete Sängerschar aller Schwierigkeiten Herr wurde. In der weiterhin folgenden, tiefernsten Rhapsodie pr: 58) von Brahms für Altsolo, Männerchor und Orchester hatte Frau Mysz-Gm einer reiche Gelegenheit, ihr bestes Haben und Können voll zu entfalten. Wundervoll klang hier namentlich der Beginn des C-Dur- Teiles (, Ist auf deinem Psalter“), wo der Sologesang über den dunklen Männerstimmen wie ein lihtes Bild dahinshwebt. Wie hier der Männerhor \eine große tehnishe Sicherheit bewährte, so tat dies in gleiher Weise der Frauenchor bei dem hiernach zu Gehör ge- brahten „Stänrdchen“ von Fr. Schubert und begleitete den anmutigen, zierlihen Sologesang von Frau Gmeiner mit größter Decenz und entzückendster Klangfarbe. Kein Wunder, daß das Publikum für beides ch glei dankbar erwies und in hellen Jubel ausbrah. Der zweite N des Konzerts bot die hier zum ersten Male vorgeführte humor- volle Kantate „Der Streit zwishen Phöbus und Pan" von Bac, ein ganz eigenartiges Werk, in dem deutlih_ die Auswüchse der Renaissance veranshauliht werden follen, ein Stück weltlicher Ton- kunst, das der bei Gelegenheit des ersten deutschen Bachfestes 1901 in der Singakademie aufgeführten Kantate „Der zufriedengestellte Aeolus* zur Seite zu stellen ist. Geradezu drollig ist die Arie, in

ein dus der eben gehörten Phöbusarie er- ie as Pèotiv höchst drafstish umarbeitet und zum Vortrag bringt: nicht minder humoristich i|st die Arie des Midas, worin er seinen einfältigen Nichterspruch kundtut. Die

wurde von Herrn Rüdiger, die andere von Herrn Egenieff

N L itbincovalliiee Frishe und akzentutertem Humor vorgetragen ; beide mit brausendem Beifall aufgenommen. Auch die übrigen Solisten, Herr Arlberg, Herr Reimers, Frau Mysz-Gmeiner und Fräulein Klara Erler fanden sich mit ihren meist recht schwie- rigen, aber jedenfalls weniger dankbaren Aufgaben in anerkennenswetter Weije ab und wurden mit reitem Beifall belohnt. Eine ganz be- fondere Anerkennung hat \#ch indes Fräulein Erler noch dadurch erworben, daß sie bereitwillig für die durch plößlihe Er- krankung verhinderte Frau Rose Ettinger eingesprungen ist und die ihr zuvor unbekannten, recht \{chwierigen Sopranpartien ohne jegliche robe übernommen und in so tadelloser Weise gesungen hat. Eke interessante musikalishe Ausgrabung veranstaltete an demselben Abend auch der Violinist Adalbert Gülzow, der in der Sing- akademie in Gemeinschaft mit den Herren Rückward (Viola), Paul Müller (11. Violine) und Urack (Violorcello) ein unbe- kanntes Streichquartett in F-Dur von Beethoven zum ersten Male spielte. Das Werk, das Beethoven nah seiner E-Dur-Klaviersonate Op. 14 Nr. 1 bearbeitet hat und das bisher verschollen blieb, ist verdienstliherweise von Dr. W. Alt- manu jeßt neu herausgegeben worden und dürfte si, nah der Auf- nahme zu schließen, die es fand, fürderhin auf den Programmen der Quartettvereinigungen halten, da es alle Vorzüge Beethovenscher Kammérmusik aufweist. Auch sonst verlief der Abend sehr anregend. Außer einer gleihfalls zum ersten Male dargebotenen eindrucksvollen Szene für Violine mit Klavierbegleitung von Felix Draeseke, vom Konzertgeber und Herrn Karl Kämpf vortrefflich vorgetragen, wurden noch zwei „Märchenerzählungen“ in Form eines Trios für Klavier, Violine und Klarinette von Gülzow zu Gehör gebracht. Märchen- stimmungen wäre wohl die rihtigere Bezeihnung für die in ihren Einzelheiten sehr gut gelungenen Kompositionen. _Bei ihrer Wieder- gabe wurde der Komponist von den Herren Dr. Günzburg (Klavier) und Professor Schubert (Klarinette) wirksam unterstüßt. Den des abwechslungsreihen Programms hätte

i Teil n an Valerie Zitelmann für das erkrankte Fräulein Rory King übernommen und führte ihn ansprehend dur.

dieser Stelle sei auch eines Liederabends, den Fräulein Zitel- A D voriger Woche im Beethoven - Saal veranstaltete, nah träglih gedacht. Die Sängerin zeigte hier, daß fie eine wohlgebildete, troy ihres vollen Klanges leiht angebende Mezzosopranstimme besißt, und löste die mannigfaltigen Aufgaben, die sie sich gestellt hatte, mit musikalisher Sicherheit. Daß sie wobl ihr Bestes in den von Rei- mann bearbeiteten deutshen Volksliedern bot, carakterisiert am \{ärfsten die Art ibres Gesanges, der, frei von jeder Effekthascherei, dur seinen \{lichten, innerlih warmen Vortrag fesselt. Ernst. Otto Nodnagel gab ebenfalls am Montag im Saal Bech stein einen „Goethe-Liederabend“. Goetbes Lieder in der Ver- tonung von Schumann, Schubert, Beethoven, Wolf, auch in solcher von Arnold Mendelésohn und dem Konzertgeber selbst, kamen zu Gehör. Dieser Versu, das Programm einheitlich zu gestalten, verdient Anerkennung; die Art, wie die Lieder vorgetragen wurden, nahm ihnen aber viel von ihrem Zauber, da das Organ des Sängers zwar hinreichende Kraft und auch Schulung besißt, im Klange jedoch trocken und reizlos bleibt. Ebensowenig vermohte die Vortragökunst Nodnagels hinzureißen; alles wurde sehr verständig durchgeführt, aber ohne eine Spur von poetishem Feuer. Am besten gelangen noch die derb-humoristishen Lieder, wie „Der Schäfer“ und „Tanz unter der Linde“. Beide Gedichte waren von A. Mendelssohn in Musik geseht und eigten cine, dem Text entsprehende, kecke, carakteristishe Ausgestaltung ; fie gingen daher an den Hörern auch nicht wirkungêlos vorüber. Im Beethoven-Saal ließ sich gleihzeitig ein jugendlicher Cellist, Albert Rosenthal, vor einem großen. Publikum hören. Eine annehmbare Technik und eine weihe Empfindung in der Kantilene waren vo!:handen; aber der Ton blieb Ls klein und der Vortrag temperamentlos. Es ift eben alles bei ihm noch in der Entwicklung. In der Philharmonie gab am Dienstag Marcella Sembrich ihren zweiten Liederabend, zu dem s das Publikum fast noh zablreiher eingefunden hatte als zum ersten, zumal es der leßte für diesen Winter war. Ihr dreiteiliges Programm, das sehr abwehslungsreih und geschmackvoll zusammengestellt war, brachte in erster Reihe Gesänge älteren Ursprungs, wie z. B. eine Arie aus der Oper „La serva padrona“ von Pergolese, eine Händelshe Arie, darauf Lieder von Schubert, Shumann, Brahms und {ließlich moderne Kom- positionen von H. Wolf, M. Reger und R. Strauß. Die Künstlerin war besonders gut diéponiert und zwang die Hörer mit ihrer tehnischen Meisterschaft, mit ihrem feinen Stilgefühl und ihrem durchgeistigten Vortrage zu uneingeshränkter Bewunderung. Heller Beifallsjubel rief sie zu ungezählten Malen auf das Podium zurück und veranlaßte sie, einige ihrer Lieder wie „The lass with the delicate air“ von Thomas Arne, ferner „Die Forelle“ von Schubert und die immer gern gehörte „Frühlingsnaht* von Schumann zu wiederholea und am Shlusse noch einzelne Lieder zuzugeben. Die Klavier- begleitung führte Herr Bake in vollendeter Weise dur. wei hier bereits bekannte Künstler von entshiedener Begabung, raugott Ochs und Erih Ochs (Vater und Sohn), traten gleic- alls am Dienstag, mit dem Philharmonishen Orchester im eethoven-Saal auf. Traugott Ochs zeigte sich als gewandter und intelligenter Orchesterleiter ; außerdem hatte er I. Haydns Konzert mit Geschick für Tenorgeige und Orchester bearbeitet und eine Sonate

Locatellis für Tenorgeige und Klavier gesceßt. Die Solostimme Ritter ent-

auf der Tenorgeige, eixem nach Professor worfenen Instrument, das als Kniegeige gespielt wird, wurde von Erich Ochs durchgeführt. In dem Konzent von Haydn

atte der Solist noh mit einer sihtlihen Erregung zu kämpfen, Vp Ton und Vortrag nachteilig ichte. um fo s{chêner gab si das Können des jungen Künstlers in der Sonate von Locatelli,

die flüssig und ausdruck¿2voll zu Gehör gebracht wurde; der etwas dünne und ungewohnte Klang des neuen Instruments wollte \sich troßdem dem Ohr nicht recht einshmeicheln. Ginen ganz vorzüglihen Eixdruck hinterlicß der junge

Tenorgeiger als Orchesterleiter; er dirigierte Dvokaks entzückende Symphonie in E-Moll mit hinreißezndem Schwunge; es lag darüber so viel Klarheit und dichterishe Feinheit, daß die Wiedergabe dieser Symphonie rückhaltlose Freude weckte. Neben dem neuen Instrument wurde

þ

au eine neue Komposition, Paul Ertels „Belsazar“, qus \ymphonishe Tondichtung für großes Orchester, vorgeführt. Zur Einführung in das Tonwerk diente einerseits das auf dem Programm abgedruckte Gedicht Heinrih Heines, anderseits eine besondere Ein- leitung des Tondichters; in dieser wurde bemerkt, daß nicht eine realiftische Beschreibung der einzelnen Momente des Gedichts geboten werden sollte, sondern daß versuht wurde, das Problem psvGologish zu vertiefen; die Vision des Dichters beim ersten nt- stehen des Gedihts sollte wiedergegeben werden. Diesen feinen Gedankenuntershieden nachzuspüren, ist dem Hörer wohl kaum gelungen. Es blieb jedoh der sihere Eindruck einer groß angelegten und großzügig durhgeführten Ton- und Stimmungsmalerei. Die düstere Praht Babylons, wie sie dur nächtliche Nebelschleier gleißt, wurde musikalisch glüdcklich illustriert ; das festlide Aufleuhten der Königsburg, der blendende Glanz des üppigen Gelages zeichneten sih*in raushenden Harmonien, aus denen kriegerishes Getümmel und lockende, einschmeihelnde Tanzrhythmen ihre berausfordernden Stimmen vernehmen ließen; der wachsende Aufruhr der Instrumente wurde von geheimnisvoll drohenden, geisterhaften Klängen unterbrochen, um jäh der unsicheren, mystishen Stimmung zu weichen, die das Tonwerk einleitete. Dieses Aufsteigen des Glanzes aus dem Dunkel und dieses Versinken im nâchtlihen Nebel hat der Komponist in {arf umrissenen Melodien und in üppigen Klangfarben überrashend kräftig und eindruck8voll gestalte. Die packende Wirkung des Werkes blieb denn auch nicht aus, und- der im Saale anwesende Komponist konnte ver|hiedene Male dankend auf dem Podium erscheinen. Paula Stebel spielte an ihrem zu derselben Zeit im Saal Bech- \tein gegebenen Klavierabend wieder mit der Frishe und dem Tem- perament, das hon frühzeitig die Aufmerksamkeit auf die junge Künstlerin lenkte. Da sh auch ihre virtuose Technik weiter ent- wickelt hat, konnte sie vollwertige Leistungen bieten. Die Wiedergabe der {wer zu behandelnden C-Dur-Sonate von Brahms stellte ihrem Können ein gutes Zeugnis aus, wenn sie auch nicht so lebhaften Anklang fand wie viele ter anderen Programmnummern. Eine neue Künstlervereinigung veranstaltete an demselben Tage unter der Bezeichnung „Prager Streih-Quartett“ im Oberlicht- saal der Philharmonie einen Kammermusikabend. Die Leistungen der dazu gebörigen Herren Herold, Broz, Vávra und Skvor gemahntenan die des hier so woblgelittenen Böhmischen Streichquartetts. Auch die Prager Gäste zeigten ih als ein Ensemble von seltener Ueber- einstimmung. Mit feinstem musikalischen Empfinden begabt, beseelt von dem Streben, das Beste in ihrer Kunst zu bieten, \tets temperamentvoll, immer darauf bedacht, den kleinsten Notenwert, die feinste Schattierung herauszuarkeiten, brahten fie alle Säge der wiedergegebenen Tonwerke im ganzen und im einzelnen, mit liebe- voller Versenkung in deren innersten Geist zu Gehör. Voll- kommene Beherrschung ihrer Instrumente und außerordentlih fein herausgebildete Dynamik kommen noch hinzu. Gespielt wurden die Streichquartette in G-Dur von Beethoven, Op. 18 Nr. 2) in D-Moll von Schubert und in D-Dur von Novák R Manuskript). Diese Komposition von ausgesprochen nationaler Färbung wurde von den vortrefflißen Künstlern in ihrer ganzen

Eigenart zum Ausdruck gebracht. Ihre Vorführung war um \o interessanter, als deren ruheloser, oftmals auch etwas verworrener Charakter im Gegens zu den fklaren,

a

\{lichten Tongebilden von Schubert und Beethoven _\tand. baa Theatersaal der Königlihen Hochshule für Musik kfonzertierten am Dienstag die Herren Georg Ritter (Gesang) und Alexander Sebald (Violine). Die f\tarke, recht ansprechende Stimme des Tenoristen war im Forte von besonderer Schönheit; im Piano jedoch weniger fklangvol. Mit viel Temperament sang er namentlich das „Ständchen“ von Jensen und das „Jagdlted“ von Franz. Herr Sebald trug u. a. mit reinem gesangvollem Ton die Sonate in F-Moll von Bach einfach und innig vor; die „Romanza Andaluza® und „Jota Navarra“ (Op. 22) von Sarasate spielte er besonders s{wungvoll. Am Dienstag gab auch die bekannte norwegische Pianistin Frau Dagmar Walle-Hansen aus Christiania in der Singakademie einen Klavierabend. Auf dem Programm stanten die edelsten Namen unserer Klavierliteratur; daneben mußte man au leihtes Geklingel, wie die Grande gigue bon Haesler, mit in den Kauf nehmen. Die Künstlerin erfreute wieder dur ihre saubere, feine Technik. Doch fehlt ihr jenes gewisse Etwas, das sofort in den Herzen der Hörer zündet: tiefes Gefühl, Leidenschaft. Bei Chopin trat das natürlich weniger zutage als bei Bach, Beethoven, Brahms, mit denen sie si ziemlich konventionell abfand. So blieb denn auch die ziemlich zahlreich er \chienene Zuhörerschaft kalt, und nur mäßiger Beifall dankte der Künstlerin.

Professor Dr. G. Jenner aus Marburg veranstaltete am Mittwoch im Saal Bechstein ein Konzert mit eigenen Kom- positionen. Auf tem Programm stand an erster Stelle eine Sonate für Violoncello und Klavier; eine ansprechende Melodik und eine ge- \chickte Verarbeitung der Motive konnte für die Arbeit einnehmen, und das umsomehr. da sie von Professor Hugo Bedcker aus Frank» furt a. M. vorzüglich vorgetragen wurde, während der Komponist am Klavier sekundierte. Eine tiefere Wirkung freilich erzielte sie ebensowenig, wie die folgende Nummer, „Nahtiwache“, die für Sopran, Violine, Viola, Horn und Klavier komyoniert war. Es lag Schwung in den getragenen Melodien und auch Stimmung in der harmonishen Durcarbeitung; aber über eine freundlihe Wirkung brachte es au dies Werk nicht hinaus, obwohl auch ihm eine treff- lihe Wiedergabe zuteil wurde. Fräulein Wittichen entfaltete eine gut geshulte und angenehme Stimme und wußte auch ein hin- reihendes Maß von Empfindung in den Vortrag zu legen. An demselben Mittwoh fand ‘in der Singakademie der erste Kammermusikabend der Herren Georg Schumann, Karl Halir und Hugo Dechert statt. Da das Programm zwei Quintette Brahms (Op. 34) und R. Schumann (Op. 44) aufwies, waren noch die Königlichen Kammermusiker G. Exner und Ad. Müller an der Ausführung mitbeteiligt. Die Vorzüge des Zusammenspiels dieser im Berliner Musikleben allbekannten Kammermusikvereinigung find oft gerühmt und bewährten sich auch am Mittwoh besonders bei der Wiedergabe des Trios (Op. 70) von Beethoven. Bei Schu- mann und Brahms glückten vornehmlich die rasch bewegten Säge, die temperamentvoll und ftraf zu Gehör gebracht wurden. Im Andante von Brahms und dem Schumannschen getragenen, marsch- artigen Saß herrschte dagegen ein Mangel an rechter Stimmung und Wärme, der es verhinderte, daß die Spieler mit dem Publikum innerlich in püblung famen. Vollen, uneingeshränkten Genuß bot der Konzertabend, den Willy Burmester an demselben Tage im Beethoven-Saal gab. Die Auffassung, mit der er die

eiden

Sonaten von Mozart (C-Dur) und Beethoven (Es-Dur) wktedergab, !

fußt ganz auf dem Kunstprinzip der edlen Meister des 18. Jahr- Paal wie es Winckelmann bei den Griechen erkannt zu haben glaubte: Schönheit, die auf edler Einfalt und stiller Größe beruht. Leider fand er an Herrn Alfred Schmidt-Badekow (Klavier) feinen ganz ebenbürtigen Partner. Er ist ein Pianist, feine, sauber ausgearbeitete Technik hat, er seinem Vortrage Licht und Schatten ganz anmutlig zu verteilen. Aber es fehlt ihm an der Kunst der Führung der Linien. Er bringt die Melodien nicht zum Klingen und Singen. Und bei Herrn Burmester ist alles Gesang. An Herrn Konzertmeister Dessau, mit dem er eine neue Serenade von Sinding vorführte, fand er in der Tat einen ebenbürtigen Genossen. Und selbst, wenn das neue Werk des nordischen Meisters nicht von so großer musikalischer Bedeutung und Schönheit wäre, wie es der Fall ist, wäre cs hon ein Genuß gewesen, dem Doppelgesang der beiden Meistergeigen zu laushen. Im letzten Teile leitete das fleine, musikalisch unbedeutende Wiegenlied von Armas Järnefelt über zu Paganini, bei dem der Konzertgeber alle Wasser seiner bedeutenden Kunstfertigkeit springen ließ.

der eine ! weiß auch bei

Wetterberiht vom 27. Oktober 1905, Vormittags 8 Uhr.

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Name der |# S Wind- é Z ZE S 25 | rihtung, verla Beobachtungs-| FE D Wetter E U “ee levlén station |ES E stärke E [SN| 24 Stunden D mm Borkum . « | 762,0 |/SW 6\Regen 6,9/ 4 [Nachts Niederschl. Keitum . . | 760,8 [W _ 3hhalbbed.|__8,0|_ 5 [Nachts Nieders{hl. Hamburg . . | 7634 |/(SW 6\Regen 3,01 1 [Nachts Niederschl. Swinemünde | 765,4 |/SW 4\wolkig 1,0| 1 |Vorm. Niederschl. E a Mes 765,2 |[SSW 5 wolkig 1,9|_2 |Vorm. Niederl. Neufahrwafser| 764,9 |WSW 4|bedeckt 4,1 0 | meist bewölkt Memel 762,9 |INW 4sbedeckt 5,8) 6 |Nachm. Nieder)chl. Aachen . 768,3 |SSW 7|Regen 3,4/ 0 | meist bewölkt Hannover . . | 766,8 |/SSW 3|PNegen 24| 0 |_ meist bewölkt Berlin . . 767,9 |[SW 3lheiter | —9,2| 0 | ziemlich heiter Dresden ._. | 769,8 |[SW Usheiter 1,7] 0 | ziemlich heiter Breslau . 770,4 |W 3\wolfkenl.| 0,2/ 0 ¡Nachm. Niederschl. Bromberg 767,4 |[(SW 4sheiter 2,7| 0 | meist bewölkt Meß . . | 772,9 |[SSW 2\wolkig | —1,6|_0 |_ ziemlich heiter Frankfurt, M. | 771,6 |[SW 1bedeckt | —0,1| 0 [vorwiegend heiter Karlsruhe, B. | 772,6 (W 3|bedeckt | —0,8|_0 [vorwiegend heiter München . | 7744 |SW s heiter | —3,6|_0 | meist bewölkt (Wilhelmshav.) Stornoway . | 755,5 |NW dösshalbbed.| 6,7| [Nachts Niederschl. (Kiel) Malin Head | 761,9 |[WNW 6\wolkig 8,9| |Nachts Niederschl. (Wustraw i. M.) Valentia .__| 769,1 [Windst. [heiter 5,6| | meist bewölkt (Königsbg., Pr.) Scilly .. | 767,9 |[SW 4Dunst 10,6) janhalt. Nieders{l. i (Cassel) Aberdeen . . | 757,7 |SSW 1 beiter 3,9| [vorwiegend heiter R ) Shields 762,2 |WSW 3 wolkig 6,7| [vorwiegend heiter (GrünbergSchl.) Holyhead . . | 765,9 |W 5/halb bed.| 8,9| |_meist bewdölkt (Mülhaus., Els.) Ssgle d'Aix . | 771,4 |/SO 3|wolkig 2,66) 0 | ziemlich heiter (Friedrichshaf.) St. Mathbieu | 770,1 |[WSW 4|bedeckt 11,8/ 0 | meist bewsölkt (Bamberg) Grisnez . . | 767,0 |WSW 6|Negen 104| 9 | ziemlich heiter Paris . . . | 771,9 |SSW 2 |bedeckt 2,8 0 Vlissingen 766,6 |SSW s3|Regen 6,7| 1 Helder . . 764 0 |WSW 4shalbbed.| 96| 6 Bodoe . . 747,0 |O 4heiter 00| 0 Christiansund | 748,8 |[SW 4\wolkig 5,1| 1 Skudesnes 754,3 |[WSW 6|bedeckt 6,7| 16 Skagen , 754,9 |[WSW 3 [Dunst 7,3| 2 -— Vestervig . _|_ 757,6 \WNW 2\wolkig 8,0/| 6 Kopenhagen . | 760,3 |WSW 5|Regen 3,7 0 Karlstad . . | 754,3 |[SSW 4|Regen 4,9 2 Stocktholm _| 757,6 |S 2\bedeckt 1,9| 0 Wisby 759,6 [W 4jbedeckt 5,0 3 _— Hernösand 754,0 |S 2bedeckt 1,0 0 Haparanda . | 7561 |NO 2\bedeckt | —4,0| 0 Riga 760,6 |SW 1 bedeckt 2,2| 5 Wilna. | 763,0 |Windft. |bedeckt 0,6) 0 Pink . _. | 764,7 [WSW 1 |bedeckt 0,7| 0 Petersburg 756,1 |SSW 1|Schnee 05| 2 Wien 771,6 [W 4\bededt L L Prag 771,9 |SW 2halbbed.| 1,1 0 Rom 760,9 ¡N 6|wolkig 9,0| 4 —- Florenz 766,1 |NO 3\[wolkenl.| 6,2 2 Cagliari 763,9 |«W 4sheiter 13,2/_0_ Cherbourg 769,2 |(SW 4Regen 10,8} 3 —- Clermont . . | 775,1 |W lbeiter | —6,0| 0 Biarritz 773,7 \Windst. [beiter 12| 0 -— Nizza _. . | 766,4 |D 2\wolkenl.| 5,4/ 6 S Krakau . 7692S Usbedeckt 17 0 Lemberg . . | 768,7 (NW l\bedeckt |_03|/_0_ Hermanstadt | 763,0 |N 2 Regen 32| 6 Triest . . | 767,5 |ONOD 5s5|wolkenl.| 3,3| 14 Brindisi . . | 761,6 Regen 16,6| —- Livorno 765,1 NO d[wolkenl.| 6,8| 0 Belgrad 767,1 |[WNW 3|Schnee 0,0| 20 Helsingfors .| 757,6 NW 2bedeckt | —0,4/ 0 Kuopio . 756,9 [N 1/bedeckt | —3,6| 0 # Züri . 7722 NO 1/\Dunst | —4,7| 0 Genf 772,3 O 1\wolfenl.| —2,4| 0 -— Lugano 767,9 N 1\wolkenl.| —1,0f 0 Säântis 563,8 |NNO sjheiter | —8,3| Wick 754,0 W 6b\bedeckt 5 6) Warschau 766,8 |[WNW 2 bedeckt 3,0 Portland Bill | 767,0 |WNW 5 Regen ! 11,7!

Ein Hochdruckgebiet über 770 mm erstreckt sih von der Biscaya see bis Nordösterreih, ein Minimum unter 747 mm liegt über dem Norwegischen Meer, ein neues Minimum ist westlich von Irland erschienen. In Deuts{bland i das Wetter meist trübe, im Nord- westen wärmer, im Süden. noch sehr kalt; die Küste hatte Nieder- \{läge. Erwärmung und Niederschläge sind wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Königlichen Aëronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentliht vom Berliner Wetterbureau. Drathenaufstieg vom 26. Oktober 1905, 9 bis 12 Uhr Vormittags:

Station Seehöhe. .... 122 m 500 m | 1000 m |2000 m | 2500 m | 3320m Temperatur (0°) | 0,9 | 0,0 | 2,6 |— 10,3 |— 11,0 |— 15,9 Rel Fecht f. (9/0) | 97 91 87 88 61 44 | Wind-Richtung . | WNW | NW |NNW | NNW | NNW NNW Geschw. mps 4 7 bis 8 etwa 8.

Untere Wolkengrenze in 220 m Höbe. Von 400 bis 500 m

überall die gleihe Temperatur, in 2150 m (wahrscheinli obere | Wolkengrenze) Temperaturzunahme von 11,4 bis 10,8 ® und ' schnelle Feuchtigkeiteabnahme.

Zweite

«

Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M 294.

Untersuhungs\achen.

f ; 7 uier ote, Verlust- und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, N 2c. 5. Verlosung 2. von Wertpapieren.

D Untersuchungssathen.

{569191 Fahnenfluchtserklärung uud Beschlaguahmeverfügung.

In der Untersuhungssahe gegen den Matrosen

Franz» August William Clemens der 2. Komp

1. Matrosendivision, vormals S. M. S. Quhs*, quester bestellten Ortsdirigenten Dr. Zarncke in geboren am 6. Juni 1881 in Altona, wegen Fahnen- flucht, wird auf Grund der 88 69 ff. des Militärstraf- gesegbuds sowie der §8 356, 360 der Militärstraf- erihtsordnuung der Beschuldigte hierdurch für fahnen- Fah sein im Deutschen Reihe

tig erklärt und befindlihes Vermögen mit Beschlag belegt. Kiel, den 24. Oktober 1905. Gericht 1. Marineinspektion. Der Gerichtsherr : F. V.: Graf von Moltke, Kontreadmiral.

{b6920]

Wegener, Marinekriegsgerihtsrat.

Fahneufluchtserkläruug und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den Heizer Alfred ompagyie I. Werft- division, vormals S. M S. „Falke“, geboren am ahnen- litär- S 356, 360 der Militär- eshuldigte hierdurch für hnenflütia erklärt und sein im Deutschen Reiche

Hermann Ludwig Böse der 2.

21. Oktober 1882 zu Greifswald, wegen Aucht, wird auf Grund der 88 69 ff. des strafgeseßbuchs sorvie der fra Mordes der a

befindlih-8 Vermögen mit Beschlag belegt. Kiel, den 24. Oktober 1905. Gericht I. Marineinspektion. Der Gerichteherr : Jg. V.: Graf von Moltke, Kontreadmiral. Marinekriegsgerichtsrat. [56918] : Verfügung.

‘Die unterm 4. Januar 19.5 erfolgte Fahnen- fluhtserklärung über den Rekruten Friedrich Dörnte aus dem Landwehrbezi:k Hannover veröffentlicht unterm 7. Januar 1905 in Nr. 6 des Anzeigers- pin En zurückgezogen, weil 2c. Dörnte sich ge-

a Haunover, den 25. Oktober 1905. Gericht der 19. Division.

2) Aufgebote, Verlusi: u. Fund- sachen, Zustellungen u. dergl.

[56786] Zwangsversteigerung.

Zum Zwecke der Aufbebung der in Ansehung des in Berlin, Krausenstraße 27, be- legenen, im Grundbuche von der Friedrihftadt Band 18 Blatt Nr. 13244 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des

ofinstrumentenmachers Johann Friedrich Wilhelm

tese eingetragenen Grundstücks, bestehend aus: a. Vorderwohnhaus mit linkem Seitenflügel und Hof, b.Stall und Remise links und quer mit Schußdah besteht, soll diefes Grundstück am 4, Januar 1906, Vormittags 10 Uhr, durhch das unterzeichnete Gericht, Neue Friedrichstraße 12/15, Zimmer Nr. 113/115, 111. Stockwerk, versteigert werden. Das Grundstück if unter Nr. 5797 der Gebäude- fteuerrolle eingetragen und bei einem jährlichen Nuzungswert von 4900 4 mit 165 jährlih zur Gebäudesteuer veranlagt. Jn der Grundsteuermutter- rolle ist es niht nachgewiesen. Der Versteigerungs- vermerk ist am 30. September 1905 in das Grund- bu eingetragen. 87 K 80. 05/4.

Berlin, den 16. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht T. Abteilung 87. [56785]

K 5/05. 2. Jm Wege der ZwangsvolUstreckung sollen die in der Gemarkung Tiefensee belegenen, im Grundbuche von Qdber-Tiefensee Band 1 Blatt 40 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen der ledigen Karoline Hiiber in Oker-Tiefensee eingetragenen Grundstücke 1) Gärtner- stelle zur Grôße von 4 ha 40 a 10 qm mit einem Reinertrag von 32,20 Taler und Gebäudesteuer- Nuzßungêswert von 60 4, 2) Wiese zur Größe von

a 30 qm am S5. Januar 1906, Vor- mittags 94 Uhr, durch das unterzeihnete Ge- riht, an der Gerichtsstelle, versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk i am 2. Oktober 1905 in das Grundbuch eingetragen. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Ein- bgang des Versteigerungsvermerks aus dem Grund- buche nicht ersihtlich waren, spätestens im Ver- steigerungstermine vor der Aufforderung zur Ab- gade von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots niht berücksihtigt und bei der Ver- teilung des ersteigerungserlöses dem Ai sprue des

lâubigers und. den übrigen Rechten nachgesetzt werden. Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserl 88 an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Grottkau, den 14. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht. (56784] R E R

Nach beute erlafsenem, seinem ganzen Inhalte nah durh Anscz!ag an die Gerichtstafel bekannt ge- zraHtem Protlam finden zur Zwangeversteigerung L Grundstückes Nr. 189 c. p. in Dassow mit Zu-

Vie Termine 1) zum Verkaufe nah zuvoriger end-

d Regulierung der Verkaufsbedingungen am Gi tiwoch, den 10. Januar 1906, Vor- zittags 11 Uhr, 2) zum Ueberbot am Mittwoch,

T. Februar 1906, Vormittags 11 Uhr,

Wegener,

Gemein aft, die | [

sück und an die zur Immobiliarmasse desselben ge- hörenden Gegenftände din Witwen d e esl nuar 1906, Vormittags 11 Uhr, im Ger zimmer zu Dassow statt. Auslage der Verkaufs- bedingungen vom 24. Dezbr. d. Js. an auf der Ge- rihts\hreiberei in Dassow und bei dem zum- Se-

Dassow, welcher Kaufliebhabern nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundst “an Zubehör gestatten wird. Greveêsmühlen, den 23. Oktober 1905. Großherzoglih Mecklenburg-Schwerinsches Amtsgericht. [56751]

; ebot.

Der Brennereibesißer Eugen Lorenz in Breslau, Vinzeñzstraße 21, vertreten durch den Justizrat Ma Neumann in Breslau, hat das Aufgebot der Teil- \chuldverschreibung Nr. 06895 Lit. A über 500 4 der Oberschlefishen Eisenindustrie, Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, ausgestellt Gleiwiß, den 25. Juli 1895, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert. spätestens in dem auf den 23. Mai 1906, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Zimmer Nr. 28, an- beraumten Aufgebotstermine seine Rehte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird. 4 F 13/05, 2.

Gleiwis, den 14. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht.

[41512] Aufgebot. 2 F. 10/05. Der Mustkalienhändler Max Alexander il in Leipzig hat das Aufgebot folgender in erlust geratenen Aktien der ehemaligen Gervar Handels8- und Creditbank in Gera beantragt, näml{{ Nr. 2034, 2035, 4754, 4755, 4911, 5668, 5669, 5670, 5671, 5672, 5673, 5674, 5685, 5686, 5784, 6473, 6474, 6475, 6493, 6836, 6837, 6838, 6839, 6840, 7738 über je 300 A und Nr. 8065, 8150, 8403, 8405, 8430 über je 1200 A Der Inhaber dieser Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem biermit auf Sonnabend, den 21. April 1906, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Geribt8gebäude, Zimmer Nr. 10, anberaumten Auf- gebotstermine jeine Rechte anzumelden und die Ur- Tunden vorzulegen, widrigenfalls ihre Kraftloserklärung erfolgen wird. Gera, den 24. Juli 1905. R ees ilde adt eilung für Zivilprozeßsachen. Dr. Nieaold.

56752] Aufgebot. i

Der Landwirt Arthur Hogrefe zu Reppner hat das Aufgebot der auf seinen Namen im Aktienbuhe der Aktien-Zuckerfabrik Broistedt verzeichneten 4 ganzen Aktien Nrn. 85, 86, 87 und 88 fowie der halben Aktie Nr. 52, die ihm angeblih abhanden gekommen sind, beantragt. Der bezw. die Inhaber der Ur- kunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den L1. Mai 1906, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rehte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird. Salder, as 23. E S N: idt

rzoglihes Amtsgericht. B. Benckendorff, [56983] Eeledigung. Das in Nr. 185 des N.-A. für 1905 gesperrte, nachfolgend aufgeführte Wertpapier ist ermittelt und wird dem Verkehr freigegeben: 31 9/9 konvert. ee Konsol Nr. 28 366 über 500 A (5346 Berlin, den 25. Oktober 1905. Der Polizeipräfident. 1V. E. D.

[56984] Erledigung.

Die in Nr. 249 des R.-A. für 1905 ad 7248 IV. 29. 05. gesperrten, nachfolgend aufgeführten Wert- papiere find ermittelt und werden dem Verkehr frei- gegeben : Rheinische Stahlaktien Nr. 15 881 bis 82, eine Doppelaktie über 1200 A 7248 IV. 29..05. Berlin, den 26. Oktober 1905.

Der Polizeipräsident. I1V. E. D.

1

[56749] Aufgebot.

Das Aufgebot folgender, angeblich verloren ge- gangener Urkunden ist beantragt:

1) des Deponatsscheines über Verpfändung der Police Nr. 4162 der „Wilhelma in Magdeburg All- gemeinen Versicherungêaktiengesellschaft“, nah welcher ein Kapital von 1000 A an die Hinterbliebenen des Glasermeisters Christian Ludwig Haufler in Rommelshausen nah seinem Tode zahlbar ist, wegen eines Darlehns von 70 , von a. der Witwe ufler, Katharina geb. Pfund, b. dem Glaser Reinhold Haufler, c. dem Bauer Christian Haufler, d. dem Bautechniker Gottlob Haufler, o. dem Bauer Karl Haufler, f. dem Kaufmann Wilhelm Haufler, g. der minderjährigen Geshwister Luise, Gotthilf und August Haufler zu f. und g. ver- treten durch den A TemEtss Johannes Bahn müller in Rommelshausen —, wohnhaft zu a. bis 6. und g. in Rommelshausen, zu f. in Boston;

2) der Letensversiherungspolice Nr. 7390 derselben Gesellschaft vom 22. März 1879 nebs Nachtrag vom 1. März 1898 über 3000 4, zahlbar nah dem Tode des Kunstgärtners Hermann Schneider in Gr.-Tyhow an seine Familie, von dem genannten Versicherten ;

3) der Lebensversiherungspolice Nr. 4696 der- selben Gesellshaft vom 12. Juli 1877 nebst Nachtrag bom 1. April 1897 über 600 4, zahlbar nah dem Tode des Holzwarenfabrikanten Georg Prell in Sonneberg S-M. an seine Familie, von dem ge- nannten Versicherten.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Mai 1906, Vor-

en I) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund-

Berlin, Freitag, den 27. Oktober

1905.

6. Kommanditgesell Akti 7. Erwerbs, lgese Mihaften auf Aktien und Aktiengesells{ch.

Öffentlicher Anzeiger. |

beltegenoff enschaften.

ederlafsung 2c. von Rechtsanwälten.

. Bankaustweize. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

erklärung der Urkunden erfolgen wird. gdeburg. den 18. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht A. Abt. 8, [56147]

Aufgebot. 5 F 16./05. 1.

Der Kaufmann Eduard Monheim zu Duisburg

das Aufgebot des angeblich. verloren gegangenen

els d. d. Gmyrne, le 22. Septembre 1905,

über 128,50 .46, der auf seine Ordre von H. Pedre-

copoli ausgestellt und von Karl Bergrath zu Duis-

burg akzeptiert ist, beantragt. Der Inhaber der

Urkunde wird aufgefordert, \pätestens in dem auf den

25. April 1906, Vormittags 11 Uhr, vor

dem Königlichen Amtsgericht hierselbst, Gutenberg-

ftraße Nr. 9, Zimmer Nr. 3, anberaumten Auf.

P eentine seine Rechte anzumelden und die Ur-

funde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Duisburg, den 13. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht.

Kiesekamyp.

[56758] Aufgebot. Das Aufgebot folgender Hypotheken ist beantragt L im Grundbu von Parey B er im Grundbuch von Parey Band I Blatt 113 Sein TIT Nr. 1 für Marie Sophie verehelichte Tranftofsky eingetragenen Hypothek von 30 Talern aus dem Erbrezesse vom 23. März 1803, seitens des Schmiedemeisters Hermann Levin in Parey a. E,, 2) der im Grundbuhe von Parey Band L A Blait 32 Abteilung 111 Nr. 3 für die Witwe Bölke, Marie Sophie geb. Heisen, eingetragenen Hypothek von 30 Talern aus dem Erbvergleich vom 19. De- er 1812 über den Nachlaß des Häuslers Friedrich j ölke, ne, des Fleischermeisters Wilhelm Holldorff n ey a. E, 3) der im Grundbu von Parey Band XI1 Blatt 648 und Band I Blatt 18 in Abteilung 111 je Nr. 1 für die Ebefrau des Johann Joachim Henscher, Katharine Margarethe geb. Ahrens, eingetragenen Hypothek von 50 Talern Jllaten aus der Urkunde vom 13. Dezember 1766, seitens des Shmiedemeisters August Enke und der Witwe Emilie Thurmann, geb. ulze, in Parey a. E., 4) der im Grundbuche von Vieriz Band I Blatt 16 Abteilung 111 Nr. 1 für Johann Schwarzlose ein- getragenen Hypothek von 150 Talerù Kaufgeld, seitens des Kofsaten August Zander und dessen Ehefrau Friederike geb. Schmod in Vierißz zuin Zwelke der Ausschließung der Oyvotlelen- gläubiger und deren Rechtsnahfolger. Die Gläubiger der bezeichneten Hypotheken werden aufgefordert, spätestens in dem an hiesiger Gerichtsftelle auf - den 20. Dezember 1905, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden, widrigenfalls sie mit ihren Rechten aus- ges{lossen werden. Seuthin, den 18. Oktober 1905. Königliches Amtsgericht. [56750]

Der Kaufmann Richard Chutsh zu Breslau, Neue Tauenßzienstraße Nr. 28, als Bevollmättigter der Pauline Kaescheschen Erben, vertreten durch die Rechts- anwälte Dr. Breslauer und Dr. Perls in Breslau, hat das Aufgebot des verloren gegangenen Hypo- thekenbriefes vom 4. Januar 1867 über die auf dem Grundstücke Poti Blatt Nr. 42 in Abteilung I1I[ unter Nr. 15 für den Kaufmann Karl Neinbold Theodor Springer in Polkwitz, zediert dur Zession vom 12. Dezember 1866 an dessen Ehefrau Springer, Auguste Florentine Dorotea geb. Hübel, eingetragene, zu 9 % vom 1. November 1866 abwärts in halb- lährlihen, Johannis und Weihnachten jeden Jahres fälligen Raten verzinslihe Kaufgelderforderung von 1360 Talern beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Juni 1906, Vormittags 10 Uhr, vor dem une neten Gericht, Zimmer Nr. 2, anberaumten Auf- gOaBEMe seine Nechte anzumelden und die Ur- unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Polkwit, den 16. Oktober 1905.

Königl. Amtsgericht.

[56985] Oeffentliche Bekanntmachung. . Aufgebot. Der led. volljährige Dienstkneht Peter Bauer von Kolbing, z. Zt. in Hergolding, hat beantragt, seinen vershollenen Bruder Josef Vauer, beheimatet in Walpertskirhen, zuleßt bedienstet gewesen bei dem Kiermaierbauern in Sallmannskirhen und seit 17. Ok- tober 1870, d. i. seit der Shlaht von Orleans, ver- mißt, für tot ju erklären. Der bezeihnete Ver- {ollene wird aufgefordert, sih spätestens in dem auf Donnerstag, 28. Juni 1906, Vorm. 9 Uhr, vor dem ünterzeihneten Geriht anberaumten Auf- gebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todes- erklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft ü en oder Tod des Verschollenen zu geben in der Lage sind, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Mitteilung zu machen. Erding, am 23. Oktober 1905. K. Amtsgeriht Erding. (L. S) (gez) Kolb. fe die Le tgret der Ausfertigung: eviage 25. Oktober 1905. erihtsshreiberei des K. Amtsgerichts. dyn, K. Sekretär.

[56761] Ausgebot.

Der Zimmergeselle Hugo Podszus aus Tilsit,

gea e 91, hat beantragt, den verschollenen aler- un Slasergesellen inrih Gustav Podszus,

zuleßt wohnhaft in Naujeningken, Kreis Ragnit,

für tot zu erklären. Der bezeihnete Verschollene

wird aufgefordert, fih spätestens in dem auf den

otstermine ihre Rehte anzumelden und die

Posarbottternine 131, Zimmer 111, anberaumten ufge r n vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos-

unterzeihneten Geri@ht anberaumten Aufgebotstermine ¡u melden, widrigenfalls die Todese-rklärung erfolgen wird. An alle, welhe Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen. Ragnit, den 19. Oktober 1905. Königliches Amtsgericht. Abt. 3.

{(56754] Aufgebot.

Zimmermann Johannes Nägelin, geboren am 29. Oktober 1839 zu Kürnberg, Gemeinde Raitbach, Sohn des Landwirts Johannes Nägelin und der Maria Barbara geb. Greiner, ist seit dem Jahre 1890 oder 1891 vershollen. Der Bruder des Genannten, Landwirt Johann Georg Nägelin in Kürnberg, Gemeinde Raitbach, hat als Abwesenheitspfleger mit vormundschaftsgerihtliher Genehmigung die Ein- leitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Todeserklärung beantragt. Es ergeht daher an den Verschollenen die Aufforderung, si spätestens in dem auf Mittwoch, den 16, Mai 1906, Vor- mittags 10 Uhr, vor Gr. Bad. Amtsgericht Schop heim i. W. anberaumten Aufgebotstermin zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. Alle, welhe Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, werden auf- efordert, [pätestens im Aufgebotstermin dem Gericht

ge zu machen.

chopfheim i. W., den 19. Oktober 1905. Der Gerichts\hreiber Gr. Bad. Amtsgerichts : Strohauer.

[56753] : Aufgebot.

Der Gottfried Wey, Mechaniker und Schmied in - Horgen, Kt. Zürih (Schweiz), hat beantragt, den am 16. Juni 1834 geborenen Anton Koftbar, Schneider, zuleßt wohnhaft in Spaichingen, welcher im Jahre 1865 oder 1867 nah Amerika gereist und seither verschollen is, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf Mittwoch, den 9. Mai 1906, Vormittags 9 Uhr, vor dem unter- zeihneten Geriht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Tren oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen. Spaichingen, den 23. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht. (gez) Linder, H-N. Veröffentlicht durch Gerichtsshreiber Goeser.

[56765] Aufgebot. Der Rechtsanwalt und Notar Roß in Posen hat als Nachlaßpfleger für die Erben des am 22. August 1849 in Schroda verstorbenen Kaufmanns Alexander Berustein das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Ausschließung der Erben beantragt. Die Erben des Alexander Bernstein werden daher aufgefordert, ihr Erbreht spätestens in dem auf den 16. Februar 1906, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine bei diesem Gericht anzumelden, bei Vermeidung der Nichtberücksichtigung ihres Erbrehts. (A. L.N.1 9 88 476 ff.) Schroda, den 19. Oktober 1905. Königliches Amtsgericht. [56766] Aufgebot. Am 27. Februar d. J. if in Glesno hiesigen Kreises der Shäferkneht Friedrih Drewanz (oder Dreweuz) geftorben. Sein Nachlaß besteht in einem Sparkafsenguthaben von rund 2900 4 Die Erben sind bisher niht ermittelt. Die Erben werden aufgefordert, ihr Erbrecht spätestens in den Termin am S8. Januar 1906, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht anzu- melden, widrigenfalls festgestellt werden wird, daß kein anderer Erbe als der preußishe Fiskus vor- handen ift. Wirfitz, den 23. Oktober 1905. : Königliches Amtsgericht.

[56767] Aufgebot. 38. F 4/05. 7. Die Frau Oberleutnant Juliane Johanna Friede- rike Hager, geb. Rottenstein, zu Dresden, Arndtstr. 15, hat als Crbin des am 23. März 1905 in Deutsh- Wilmersdorf verstorbenen Regierungsreferendars a. D. Franz Rotteuftein das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Ausschließung von Nachlaßgläubigern beantragt. Die Nachlaßgläubiger werden daher auf- gefordert, ihre Forderungen gegen den Nahhlaß des verstorbenen Negierungêreferendars Franz Rotten- stein spätestens in dem auf den 18. Januar 1906, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeichneten Geriht, Möckernstraße 124, Zimmer 10, anberaumten Aufgebotstermine bei diesem Gericht anzumelden. Die Anmeldung hat die Angabe des Gegenstandes und des Grundes der Forderung zu ent- halten; urkundlihe Beweisstücke sind in Urschrift oder in Abschrift beizufügen. Die Nachlaßgläubiger, welche ih niht melden, können, unbeschadet des Rechts, vor den Verbindlichkeiten aus T iter en Ver- mächtnifsen und Auflagen berücksihtigt zu werden, von dem Erben nur insoweit bfeiébigung ver- langen als fich nach Befriedigung der niht aus- ge! lofsenen Gläubiger noch ein Ueberschuß ergibt.

e Es aus E ten, Vermächt- nifsen und Auflagen sowie die Gläubiger, denen der Erbe unbeschränkt haftet, werden durch das - Aufgebot nicht betroffen. ; erlin, den 17. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht Il. Abt. 38.

Be Rechts T E Oppenheim er echtisanwa eor n er I, Berlin C. 19, Kurstraße 41/42, hat “is

diejenigen, welhe Erben des am 22. M nur

mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht,

23. Mai 1906, Vormittags 11 Uhr, vor dem

Berlin (Zimmerstraße 60 ben e meisters lbe Boh lanen, Inhabers very ae