1905 / 255 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Oct 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Regierungsassessor Dr. Thon in Oppän ift | taat kêine stellvertretenden Vorsigenden des T D 7 d für po, Cho!

versicherung Regierungsbezirk Oppeln ernannt worden.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Der in die Oberpfarr- und Ephoralstelle in Templin berufene Superintendent und Pfarrer Schuchardt, bisher in Mödlich, ist zum Superintendenten der Diözese Templin, Reg.- Bez. Potsdam, bestellt worden,

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Geseßes vom 10. April 1872 (Geseysamml. S. 357) sind bekannt gemacht : S

1) das am 28. August 1905 Allerhöch| vollzogene Statut für die Gntwässerungsgenossenshaft zu Alt. Czap?l im Kreise Karthaus durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Danzig Nr. 40 S. 279, ausgegeben am 7. Oktober 1905;

9) der Allerhöchste Erlaß vom 9. September 1905, betreffend die Verleihung des Enteignungsrehts an die Randower Kleinbahn-Aktien- gesellshaft in Stolzenburg zur Entziehung und zur dauernden Be- \hränkung des zum Bau und Betrieb einer an die bereits bestehende Kléinbahn Stöwen—Stolzenburger Glashütte anschließenden Klein- bahn von Stolzenburger Glashütte nah Neuwarp in Anspruch zu üñebinenden Grundeigentums, durch däs Amtksblätt der Köntglichen Regierung zu Stettin Nr. 40 S. 223, ausgegeben am 6. Oktober 1905;

3) das am 17. September 1905 Allerhö vollzogene Neue Statut für die Genossenschaft zur Regelung der oberen Issel zu Wesel im Kreise Rees durh das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Nr. 41 S. 363, ausgegeben am 14. Oktober 1905;

4) das am 21. September 1905 Allerhö vollzogene Neue Statut für die Genossenschaft zur Regelung der mittleren Jssel zu Wesél im Kreise Rees durh das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf, Nr. 41 S. 367, ausgegeben am 14. Öftober 1905;

5) der Allerhöchste Erlaß vom 28. September 1905, betreffend die Anwendung der dem Chausseegeldtarife vom 29. Februar 1840 an- gehängten Bestimmungen wegen der Chausseepolizeivergehen auf die im Kreise Teltow ap bude hausseen: 1) von der Kiein Machhnow- Stahnsdorf-Gütergoß-Schenkendorfer Kreishaussee bei Gütergoß nah der Trebbin-Drewttzer Kreischaussee bei Philippsthal, 2) von der Trebbin-Drewiger Kreishaussee bei Drewiß bis zur Gabelung der Teltow-Potsdamer Kreischaussee und der Potédam - Groß-Beerener } erren dg 3) von der Groß-Beeren-Dählewiz-Groß-Kienißzer

eishaussee in Groß-Kieniy bis zur Mittenwalde-Klein-Ziethener Kreiéchaussee bei Roßis, dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam urd der Stadt Berlin Nr. 42 S. 367, ausgegeben am 20. Oktober 1905.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 7. Oktober. Boettger, Baumert, Proviantamtsaspiranten, als Proviantamts- assistenten in Breslau bezw. Lößen angestellt. En gel, Proviantamts- Fontrölleur in Frankfurt a. M,, als Proviantamtsrendant nah Posen, Grimm, Proviantamtskontrolleur ‘in Ludwigslust, nah Frätkfurt a. M., Menz, Proviantamtsafsist. in Danzig, als Proviantamits- fontrolleur auf Probe nah Ludwigslust ¿zum 1. November 1905 ver- eßt. Funke, Luztze, Proviantamtéassistenten in Mey bezw Darm- L ies mit dem 26. Oktober 1905 zur Schußtruppe für Südwest- afrika über. j

11. Oktober. Perlia, Militärbauinsp., technisder Hilfs- arbeiter bei der Intend. ter militärishen Irstitute, mit Pension in ben Ruhestand verseßt.

Durch Verfügung der Generalinspektion des In- genieur- und Pionierkorps und der Festungen. 21. Dk- tober. Dessauer, Rechnungsrat, Festungsoberbauwart von der Mon Burg Hohenzollern, ¿ur Fortifikation Friedrich2ort,

rundmann, Festungsoberbauwart hei der Fortifikation Königsberg, zur Fortifikation Burg Hohenzöllern, verseßt.

Kaiserliche Schutztruppenu.

Neues Palais, 24. Oktober. Ullrih, Marineoberassist. Arzt der Res. (Rottweil), nah erfolgtem Ausscheiden aus der Marine als Oberarzt mit Patent vom 27. Januar 1903 in der Schußzttruppe für Deutsch- Ostafrika angestellt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. Oktober.

Auf Grund des § 15 des Geseyzes, betreffend die An- legung und Veränderung von Straßen und Pläßen in Städten und ländlihen Ortschaften, vom 2. Juli 1875 ist in zahl- reichen Gemeinden den Eigentümern von Grundstücken, die an einer zum Anbau hergestellten Straße belegen sind, durh Orts- F die Verpflichtung auferlegt, zu den Kosten der Her- t

ellung und Unterhaltung der Straße verhältnis- }

mäßig beizutragen. Bei der Veräußerung und Auflassung solher Grundstücke sind, wie sih gezeigt hat, die Beteiligten vielfah in Unkenntnis darüber, da derartige Beiträge zu leisten sind. ur Vermeidung der hieraus erwachsenden Weiterungen und Nachteile haben die Minister der Justiz, der O Arbeiten und des Jnnern durch gemeinschaftlichen rlaß vom 11. August 1905 die Oberpräsidenten ersucht, den- jenigen Städten, die sih zur Führung von Verzeichnissen ent- weder der Straßen, für die Anliegerbeiträge zu entrichten, oder der Straßen, für die solhe niht zu entrichten sind, bereit erklärt haben, die Mitteilung dieser Verzeichnisse an die Amts- gerihte und die Notare ihres Bezirks anheimzustellen.

Durch eine Verfügung vom 19. Oktober gibt der Justiz- minister den Amtsgerihten und den Notaren hiervon Kenntnis. Die den Amtsgerihten zugehenden Verzeichnisse find in den Gerichtsshreibereien der Grundbuchämter auf: zubewahren und den an einem Grundstücksveräußerungsgeschäst oder einer Auflassung Beteiligten auf Verlangen zur Einsicht vorzulegen. Durch Einsicht der Verzeichnisse werden die Beteiligten bci der Beurkundung von Veräußerungen und bei Auflassungen feststellen können, ob für das betreffende Grundstück das Bestchen einer Verpflichtung zur Zahlung von Anliegerbeiträgen in Frage komm:. Wird eine weitere Aus- kunft, insbesondere über Höhe, Ma und Tilgung der Beiträge gewünscht, . so sind die Beteiligten an die Gemeinde- behörde zu verweisen.

i L z : Vor his 28. Oktober Mittags sind im preußischen é aue igen Erkrankungen oder T abbdfâlle / nt nèu gemeldet worden. Der „am . Oktobèr in Danzig:-Haupt angezeigte holeraverdähtige Todesfall bei einem Weichselshisser aus Tolkemit hat sich bei der“ bafkteriologishen Untersuhung niht als

Cholera herausgestelt. Außerdem handelte es sih bei einem am 10. Oktober aus Wöplißz bei Havelberg gemeldeten tödlichen

alle ebenfalls niht um Cholera. Die Gesamtzahl der Cholera- älle beträgt daher“ bis jeßt 280 Erkrankungen,*von denen 89 tödlich -verliefen.

Beréits vor einigen Wochen hatte das Königlich preußishe Statistishe Landesamt darauf hingewiesen, daß sein Bedarf an Hilfskräften für die nächste Volkszählung durch die eingegangenen Meldungen schon überreid edeckt sei. Troßdem laufen bei dem genannten Amt noch tägli zahlreiche Béschäftigungsgesuche sowie Empfehlungen solher ein, und die Beamten werden fortgeseßt in oft dringender Weise dadur in Anspruh genommen. Von zuständiger Seite wird uns nun mitgeteilt, daß im JFnteresse eines ruhigen Fort- gangs der Volkszählungsarbeiten diese Gesuhé im einzelnen nicht mehr beantwortet werden können; auch persönlihe Mel- dungen sind völlig aus\ichtslos. ;

Laut Meldung des „W. T. B.“ is der ausreisende Ablösungstransport für die Schiffe der west- afrikanishen Station mit dem Reichspostdampfer „Eleo- nore’ Woermann“ am 26. Oktober in Secondi eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nah Cape Coast Castle und Accra fortgeseßt. |

Der ausreisende Fähnrichstransport für das Kreuzergeshwa der ist mit dem Reichspostdampfer „Prinz Heinrich“ am 26. Oktober in Neapel eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nah Port Said fortgeseßt.

S. M. S. „Bussard“ ist am 26. Oktober in Pangani eingetroffen und geht heute von dort nah Sadani in See.

n Deutsche Kolonien.

Aus Windhuk in Deutsh-Südwestafrika wird, dem „W. T. B.“ zufolge, gemeldet, daß der Reiter: Georg Berger, geboren am 8. Mai 1885 zu Sachsenburg, früher im Feldartillerieregiment Nr. 46, am 20. Oktober in der Krankensammelstelle zu Kanas am Typhus gestorben und der Reiter Franz Nowack, geboren am 29. Dezember 1882 zu Kurzendorf, früher im Königlich sähsishen Schüßenregi- ment ‘Nr. 108, am 20. Oktober beim Ueberfall der Farm Voigtland verwundet worden ist (leiht, Schuß in linke

Hand).

Oesterreich-Ungarn.

Der böhmische Landtag hat, wie ,W. T. B.“ berichtet, - die Negierungsvorlagen, betreffend die Abänderung der Landesordnung und per Landtags nung, cirer hierfür eingesezten Kommission über- wiesen. F Der Landtag für das Herzogtum Salzburg hat derselben Quelle zufolge einstimmig den Antrag des Verfässungëautschufses an- enommen, der die Regierung auffordert, der drohenden Gefahr des Zerfalls Oesterreihs dur ein entshiedenes Eintreten für die deutsche Armeesprae und geseßlihe Festlegung der deutshen Staatsfpraße in den Reichsratsländern vorzubeugen.

Frankreich.

Die Senatskommission für den Gefsezentwurf, betreffend Trennung von Staat und ‘Kirche, hat, laut Meldung des „W. T. B.“, mit 12 gegen 2 Stimmen die von ihrem Berichterstatter vorgeshlagene Fassung des Entwurfs angenommen.

Nufß:land.

Der das Gesetz über öffentlihe Versammlungen ergänzende Kaiserlihe Erlaß enthält, der „St. Peters- burger Telegraphen-Agentur“ zufolge, gegenüber den bestehen- den Bestimmungen wesentlihe Einshränkungen. Versamm- lungen müssen drei Tage vorher angemeldet und ihr Zweck muß im einzelnen angegeben werden. Ferner muß ein Ver- treter der Regierung zugelassen werden, der das Recht hat, von dem Präsidenten Angabe des Namens jedes einzelnen Redners zu verlangen und die Versammlung zu schließen. Versammlungen unter. freiem Himmel sind verboten. Wegen Uebertretungen dieser Bestimmungen kann der Präsident der Versammlung mit Haft bis zu drei Monaten und mit 300 Rubel Geldstrafe bestraft werden; die übrigen Teilnehmer fönnea mit Haft bis zu einem Monat und mit 100 Nubel Geldfirafe belegt werden.

Von den heute eingegangenen Nachrichten über die Lage in den Ausstandsbezirken is besonders die Meldung der oben zitierten Telegraphenagentur hervorzuheben, daß in Moskau die Gasanstalt, das Elektrizitäts- und Wasserwerk Epe den Betrieb FARgenet!! haben. Nach einer

ekanntmahung des Generalgouverneurs ver- hindere der Auztstand niht die Versorgung Mos- faus mit Lebensmitteln, die in genügenden Mengen vor- handen seien. Zum Schutze der friedlihen Einwohner seien in der ganzen Stadt Truppen aufgestellt, die bei der kleinsten Volksversammlung, bei dem geringsten Anzeichen verbrecherischer Absicht mit sharfen Patronen schießen werden. Die Kund- gebung schließt mit der Aufforderung, die Einwohner möchten ruhig ihrer Beschäftigung nahgehen. Der Stazotrat ist zu einer außerorderitlichen E einberufen, die in Permanenz tagen wird. Dem „W. T. B.“ zufolge beschlossen die in Moskau vertretenen politischen Parteien sih zu vereinigen, eine eigene Regierung zu wählen und selbständig zu handeln.

Als Kundgebung gegen die vorgestrige Bekann t- machung des Generalgouverneurs hat der Ausschuß der Studenten der St. Petersburger Universität nah „W. T. B.“ einen Aufruf an alle Studierenden erlassen, in dem sie aufgefordert werden, ihre Kraft Tag und Nacht der Revolution zu weihen, sich vollständig in den Dienst der Revolution zu stellen alle politishen Versammlungen zu öffnen. Gestern früh erschienen Vertreter der Terroristen in allen Banken der Hauptstadt und verlangten unter Drohungen sofortigeEinstellung der Tätigkeit. Die Asowshe Bank und die Sibirishe Bank leisteten der Aufforderung Folge, in

und die Tore der Universität für |

f für auswärtigen Handel wurden jj elegierten verhaftet. Aengstlih gewo : ite di nkbaten die Direktion um Schließung und s nachdem die Direktion den Anirag abgelehnt hatte, die Y ein. Jn der Diskonto- und in der Jnternationalen wurde weiter gearbeitet. Während des Vormittags ware Straßen menschenleer, am Nachmittag dagegen von q Menschenmassen angefüllt. Ueberall ritten jtarke Kaval, abteilungen und ebenso marschierten bis zu zwei Kompqz

starke Jnfanterieabteilungen durch die Straßen.

Parorole Mei sind Be A mit N rigen inengewehrabteilunge eingetroffen.

5 Uhr Abends funktioniert M ette Beley

tung in den Straßen und Wöhnungen nicht mehr Seit 6 Uhr fanden gestern in der Universität, in der Akad der Künste, der Jngenieurshule und im Technologj Institut von Tausenden aller Berufsklassen besuchte F sammlungen statt, in denen Reden revolutionären Zj gehalten wurden. Ueberall herrschte aber volle Ruhe. N Grunddes Erlasses des Generalgouverneurs Volksversammly; in der Universität und anderen Lehranstalten niht meh gehalten werden dürfen, hat General Trepow bestimmt, Überhaupt die Möglichkeit zur Abhaltung von Versq lungen zu geben, daß solche Letan in einigen Theatern in dem Volkshause von Nobel auf der Wivorger Seite gehalten werden dürfen. Wie ferner gemeldet wird, hat finnkändische Bahn gestern abend auf ihrer russischen Sh den Verkeur eingestellt, sodaß Sti. Petersburg nunnm vollständig abgeschnitten ist.

.Aus Warschau meldet „W. T. B.“, daß der Genet ausstand erklärt worden und für die Stadt der dritte 6 des Kriegszustandes eingeführt worden sei; nach 8] Abends darf sih niemand mehr auf der Straße zj Jn Reval haben Ausständige unter Hurrarufen Waffenläden gestürmt und sich in den Besiß Revolvern und Gewehren gesezt. Hierauf zogen e nah den Werken, um diese zur Ark ein qut: zu zwingen und zu plündern. Abends wurden Telegraphenstangen umgestürzt. Jnfolge der Beschädigu der Gasfabrik waren die -Strazen ohne Beleuchtung; Läden sind geschlossen; Arbeiterhaufen zogen Lärmen \chießend umher. Jn Saratow herrscht seit gestern der gemeine Ausstand. Die Straßenbahn hat ihren Betrieb gestellt, sämtlihe Läden sind gesch!ossen. Truppen {ügen Banken und das Telegraphenamt. Der Gouverneur ließ é d bekanntgeben, daß alle Ruhestörungen und Volksansammlu mit affengewalt - unterdrückt werden würden. And wird bekannt gemacht, daß über Stadt und Ki Charkow ‘der Kriegszustand verhängt worden Aus Jekaterinoslaw meldet. die „St. Petersbu Telegraphen-Agentur“, daß auf Ansuhen von Bür die Truppen von den Straßen entfernt worden sind, Zustand des verstärkten Schußes aufgehoben ist und Versa lungen von den Behörden wieder gestattet wurden. Die erdigung der Opfer der Unruhen erfolgte ohne Zwischen Der Handel lebt wieder auf.

Spanien,

h I einer Meldung des „W. T. B.“ aus Madrid gestern daselbst eine Sißung des Ministerrates | gefunden, nah deren Beendigung der Presse folgende N mitgeteilt wurde:

„In Anbetracht dessen, daß die Kammern neu gewählt sind daß die eine bereits konftitutert hat und die andere vor - Konstituierung steht, hat die Regierung, um zu verhindern, daß ihr Verbleiben im Amte die Maßnahmen, die als den Jnteressu Landes und der politischen Lage entsprehend erachtet werden kôn geschädigt werden, einstimmig beschlossen, sich zur Versi ihres Präsidenten zu stellen, der sih erboten hat, den F Entscheidung des Königs zu unterbreiten.“

Einer iren Nachricht zufolge hatte der König gestern eine Besprehung mit dem Ministerpräsiden! Montero Rios, der Vertretern der Presse erklärte, dah 1 einer Krise oder einer Demission des Kabinetts feine Ÿ sei. Er wolle nur die Meinung der Führer der lib Partei kennen lernen über die Zweckmäßigkeit, das K in der Weise umzubilden, daß alle Richtungen der Maj ohne Nücksicht auf eine bestimmte Partei darin vertreten nl

Portugal

Der Präsident Loubet ist laut „W. T. A vormittag in Lissabon eingetroffen und auf dem Bahnho dem König, dem Kronprinzen, dem Herzog von Oportd einer Anzahl Würdenträger empfangen worden. Um 1 trafen der König und der Präsident im Schlosse Belem wo leßterer von der Königin empfangen wurde. Na Friv, das im Familienkreise eingenommen wurde, st ‘oubet dem Herzog von Oporto einen Besuch ab und d sich dann in die Geographische Gesellschaft, deren Prâ ihn mit einer Ansprache begrüßte, in der er an die 90 same Arbeit beider Länder an dem Werke der Zivilis erinnerte. Um 7 Uhr empfing der i Pligap im S4 Belem das diplomatische Korps und die Portugiesische H vereinigung. Um 8 Uhr fand im Ajudapalais ein mahl statt.

Serbien.

In der gestrigen Sißung der Skupschtina besprad, .W. T. B.* zufolge, im Laufe der Adreßdebatte Pasci!! Tätigkeit seines Kabinetts und warf der Regierung por, da notwendige Neubewaffnung der Armce nit durchgeführt habe. weiteren Laufe der Sizung kam es zu einem heftigen Wort zwishen den Anbängern Paschitshs und den Jungradikalen, {0d Präsident die Sißung unterbrehen mußte. Nach Wiederaufnat! Situng erklärte der Bautenminister Tod orowit#ch, daß das L FUE in 15 Monaten für die Neubewaffnung der Armtt getan habe.

Schweden.

+4 : F

_ Der König hat laut ciner Meldung des „W. an pp Präsidenten des Storthing folgendes Sd gerichtet :

¿Nachdem ich im Namen des \chwcdischen Volkes Norwt® einen vollständig von Schweden getrennten Staat anerkannt benachrichtige ih Sie, daß ih beshlefsen habe, auf di 5 Norweg?ens zu verzichten, die mic troy meires guten Willens 0 der Jahre so viele bittere Sorgen bereitet hat. Uebrigens fô: | fie niht mehr zum Nußen des Landes tragen, jeßk, wo dd ¡ felie Entscheidung des Storthings selbst das aufschicbende | Köaigs illuforish gemacht hat. Jh wünsche aber dem Lo dem BLolke nur Gutes, tenen ich von Juzend an aufrichtige Zu | entgegengebracht habe und zu deren Glück beizutragen mir f 4

Herzen gelegen hat, foweit die Mittel dazu sih vereinigen e U vereinigen lafsen konnten mit den mir durch meine Ske

König der beiden Länder der erlegten Pflichten. In Anbetraht der Wendung, welche - die Beziehungen der beiden Länder zu einander genommen haben, kann i nicht glauben, daß es für das Glück, sei es Schwedens oder Norwegens, nüßlich wäre, wenn ein Prinz meines ird eine Wahl zum König Norwegens gannähme. Jn beiden ändern würde es sicherlih nicht ausbleiben, daß ein Mißtrauen \sich -erhôbe, das sich ebenso gegen ihn wie cegen mich wenden würde. Dieses Mißtrauen könnte nur zu leiht ein Hindernis werden für die Besserung ‘der gegenseitigen Beziehungen der zu- künftig Leider getrennten beiden Völker, eine Befferung, dur die ih in nit zu ferner Zeit ihre friedlichen Beziehungen zu einander gesichert zu sehen hoffe. Jch kann also das Anerbieten des Storthings niht annehmen. Ih danke von ganzem Herzen denen, die während der 33 Jahre meiner Regierung mir in Norwegen treu gedient haben und die ihrem ehemaligen Könige noch Zuneigung be- wahren follten. Im Augenblicke des Abschieds bin ih von aufrichtigen Wünschen für sie beseelt.“ Jm gestrigen Staatsrat hat der König beschlossen, von jest ab folgenden Titel zu führen: „Wir, Oskar, König der Schweden, Goten und Wenden von Gottes Gnaden.“ Ferner erklärte der König, daß er nah der nun- mehr erfolgten Auflösung der Union mit Norwegen von jeßt ab anstatt des bisherigen Wahlspruchs: „Dem Wohle der Brüdervölker“, folgenden Wahlspruch annähme: „Dem Wohle Schwedens“. / Als Unterhändler für Schweden nehmen, dem „W. T. B.“ zufolge, an den \{chwedisch-deutschen Handelsvertrags- verhandlungen teil: Neichstagsabgeordneter Dr. Cavalli, Oberdirektor Günther, Großindustrieler Tham, Landes- R Graf Douglas und Fabrikdirektor Ljungberg. raf Douglas ist zum Wortführer der \hwedishen Unter- händler ernannt worden.

Norwegen.

In der gestrigen Sizung des Storthings verlas der Ed wie „W. T. B.* meldet, mit bewegter Stimme die ntwort des Kön igs Oskar, die von der Alersamtsura stehend angehört wurde. Die Antwort wurde auf Antrag des Präsidenten dem doit beigefügt. Darauf verlas der Justizminister Bull ein elegramm des \chwedi|chen Justizministers, worin über die Unter- zeihnung des Karlstader Uebereinkommens und über die Aufhebung der Reichsakte und die Anerkennung Norwegens als selbständigen Staats von seiten Schwedens Miiteilung gemacht wird. Das Tele- aramm wurde auf Antrag des Ministers des Aeußern gleichfalls dem rotokoll beigefügt. Sodann teilte der Minister des Aeußern Lövland mit, daß der Ministerpräsident Michelsen infolge einer Er- fältung verhindert sei, an der Storthingsizung teilzunehmen, und ersuchte den Präsidenten angesihts der Bedeutung der Sache die Beratung des Gesetzentwurfs der Regierung über die zukünftige Staatsform und den Vorschlag der zehn Storthingsmitglieder über die Volksabstimmung auf heute zu vertagen. Sollte der Minister- präsident au heute niht ersheinen, so soll der Storthing alsdann zur Beratung schreiten. Auf Antrag des Präsidenten wurde die Ver-

tagung angenommen, Dänemark.

Wie „Rißaus Bureau“ meldet, ist am 25. d. M. in London der Schiedsgerichts vertrag zwishen Dänemark und England unterzeihnet worden.

\kandinaviiGen Halbinsel aufs

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Ersaßwahl eines Mitgliedes des Hauses der Abgeordneten, die gestern im fünften, den Landkreis Breslau und den Kreis Neumarkt umfassenden Wahlbezirk des Regierungsbezirks Breslau stattgefunden hat, wurden, nah einer Meldung des. „W. T. B.“ aus Canth (Kreis Neumarkt), insgesamt 403 Stimmen abgegeben ; davon entfielen auf den Grafen von Carmer, Majoratsbesißer aus Zieserwiß (kons.), 402 Stimmen, Landrat Dr. Wichelyaus in Breslau (kons.)

erhielt 1 Stimme.

Kunst und Wissenschaft.

Die Hammershöi- Ausstellung bei Eduard Schulte ift eröffnet worden. Sie enthält 57 Werke dieses Künstlers, also eine Sammlung, wie sie bisher in Deutshland von Wilhelm Hammershöi noch nit zu sehen war. Unter den ausgestellten Arbeiten befindet Ah das bedeutendste, was Hammershöi gelaffen, sodaß die seltene Gelegenheit geboten wird, den Künstler in besonders wertvollen Stüden kennen zu lernen und zu \tudieren. Wegen späterer ander» weitiger Verpflichtungen des Salons kann diese Sammlung nur bis zum 11. November ausgestellt bleiben.

Land- und Forsftw?rtschaft. Ernteergebnisse und Getreidehandel in Serbien.

Der Kaiserliche Konsul in Mer aro berichtet unterm 20. d. M.: Die diesjährige Getreideernte in Serbien ist sowohl der Menge, wie

- der Beschaffenheit nah befriedigend ausgefallen.

Im letzten Berictsmonate war die Nachfrage in We izen und afer bei Feten Preisen lebhaft, während si in Noggen und er se weniger Interesse kundgab und die Preise etwas nachließen.

Es notierten:

Weizen per dz . 12—12,50 Dinar,

Roggen , - ¿u S0 Í Gerste , . 9,50—10 u Hafer ,„ - . 10,50—11 L Mais ,„ «- . 8,50—9,50 s

Zur A us fuhr gelangten in den leßten vier Wohen etwa 300 000 dz Weizen. Hiervon ging ein kleinerer Teil auf dem Seewege über Sulina nach Belgien, der größere Teil nahm, wie gewöhnlich, seinen Weg donauaufwärts nah Budapest, um von dort aus im ungarischen Mahlverkehr Verwendung zu finden. An Roggen wurden von Osts ferbien aus in der bezeichneten Richtung nach Belgien 130 000 dz verfrahtet. Nach Oesterre garn fam fast der gesamte Vorrat an Gerste, während der Ausfuhrhandel in Hs wegen der verhältnis- mäßig hohen Preise und der beträchtlichen Aufkäufe der serbischen Regierung für Peilitärzwecke im Berichtsmonate till lag. In Mais haben die Zufuhren neuer Ware begonnen. -Die Maisernte ist nur \{chwach ausgefallen. È

Für die Bestellung der Aecker wäre jegt anhaltende irockene Witterung erwünscht. ' : . /

Nah allgemein anerkannter Schäßung beziehungsweise amtlicher

er lte x betrugen die Anbauflächen und Ernte- ergebnisse im Jahre k: / in Weizen 380090 ha, 34—4 Mill. Doppelzentner,

« Roggen 45000 , 0,5—06 z

« Gerste 100000 , 1—12 « s

e Hafer 120(0I „, 12—19 L

e Mais 560000 , 5—6 Ÿ #

Für die Ausfuhr dürfte Serbien hiervon übrig haben : 1—14 Millionen Doppelzentner Weizen,

L Roggen, ! L ¿ Gerste, T e . Hafer, 3/10 ; ë Mais.

Die Pflaumenernte is hinter den anfangs gehegten Er- wartungen zurückgeblieben. An frishen Pflaumen gingen etwa 150 000 dz über Semlin und Mitroviza nah Oesterrei(-Ungarn und. etwa 50000 dz nah Deutschland. Die Ausfuhr in gedörrten Pflaumen war in den leiten 14 Tagen rege, sie leidet indessen, wie es in noch größerem Maßstabe bei der Ausfuhr frischer Pflaumen und Aepfel der Fall ift, unter großem Mangel an Wagenstellungen. Pflaumen- múüs ist in guter Qualität gekoht worden. Die anhaltend regnerische Witterung der leßten Wochen war die Ursache, daß nicht mehr Mus bereitet werden konnte. Bisher ist die Nachfrage in diesem Artikel nit groß. Immerhin erwartet man in Serbien aus der Pflaumen- ernte eine wesentlich höhere Einnahme als im Vorjahre, da die Preise gegenwärtig für gedörrte Ware beträchtlich hoh stehen. Die Weingärten haben in diesem Jahre einen reichlihen Ertrag von vorzüglicher Beschaffenheit geliefert.

Anbauflächen Argentiniens.

Das Kaiserlihe Generalkonsulat in Buenos Aires berichtet unterm 22. v. M. : Die von der statistischen Abteilung des argentinischen Landwirt\chaftêministeriums angestellten Erhebungen über den Umfang der diesjährigen Aussaat haben ergeben, daß die in Argentinien mit Weizen bestellte Fläche 5617291 ha und die mit Lein bestellte

ähe 1 022814 ha beträat Danach if das mit Weizen angebaute Sebiet des laufenden Wirtschaftsjahres 14,57 9/9 größer und das mit Lein bestellte Gebiet 5,55 9/6 kleiner als im Wirtschaftsjahre 1904/05.

Ernteaussichten in Canada.

Der Kaiserliche Konsul in Montreal berihtet unterm 9. d. M.: In den für die Getreideausfuhr besonders in Frage kommenden canadishen Provinzen Ontario, Manitoba und den Nordwestterritorien ist das Ergebnis der diesjährigen Ernte als eins der besten zu be- zeichnen, die Canada je aufzuweisen gehabt hat. Die Witterungs- verhältnisse waren von der Einsaat an durhweg recht günstig.

Die Regierung von Manitoba hat auch in diesem Herbst Schäßungsiahlen nit veröffentlicht, sie wird voraussihtlich, wie in den Vorjahren, erst das endgültige Erntezrgebnis bekannt geben. E3 liegen daher für diese Provinz nur private Shäßungen vor. Diesen Nachriten und den amtlihen Shäßungszahlen für Ontario und die Nordwestterritorien zufolge rechnet man in den drei. obengenannten Provinzen bei den wichtigsten Getreidearten auf folgendes Ergebnis :

Gerste . 42,3 Mill. Bufshel = 9,4 Mill. Doppelzentner, Hafer. . 1746 , 202 y ¿ Roggen . 158 »y = 04 , x Weizen . 1063 , e = 29 5 -

Theater und Musik.

Lustspielhaus.

Kadelburgs Lustspiel „Der Familientag“ ging am Donnerstag zum 250. Male in Szene und übte, mit derselben Frische wie zu Anfang gespielt, seine erheiternde Wirkung in unveränderter Weise aus; besonders war es wieder Franz Schönfeld, der als Nitter- gutsbesitzer Ludolf von Wollien den Humor des Stückes in sciner fomishen unübertriebenen Art vertrat. Auf derselben Bühne fand unter dec Bezeihnung „Tanz und Wort“ am Freitag eine Mittagsvorstellung statt. Fräulein Irene Sanden führte dabei in der Art der Jsadora Duncan hauptsählich zu Chopinscher Musik die, nebenbei gesagt, in sehr unzulängliher Weise gespielt wurde improvisierte Tanzrbythmen aus, ohne jedoch ihr Vorbild zu erreihen. Außerdem las Irma Goeringer eigene und fremde Dichtungen vor, deren Gefühlsüberschwang, in dieser Form der Dar- bietung wenigstens, nicht sonderlih zu fesseln vermochte.

Im Königlihen Opernhause wird morgen, Sonntag, Aubers komishe Oper „Der s{hwarze Domino* in der Neu- einstudierung wiederholt. Die Damen E Nothaufer, von Scheele - Müller, Parbs, Weiß, die Herren Naval, Berger, Nebe und Knüpfer sind Träger der Hauptrollen. Am Montag geht „Rienzi“ von R: Wagner mit Herrn Grüning als Rienzi in Szene. den Adriano singt Frau Goeße, die Irene Fräulein Hiedler. Neben diesen siod die Herren Berger, Krasa, Mödlinger in größeren Rollen beshäftigt. In der Pantomime des zweiten Aufzuges wirken die Damen Urbanska, Kierschner, die Herren Deleuil, Quaritsh und Zorn mit. (Anfang 7 Uhr.)

Im Königlihen Schauspielhause wird morgen „Der e der Treue“ und am Montag „Göt von Berlichingen®" auf- efübrt.

7 Im Neuen Königlichen Operntheater „Der Freis(ütz® von C. M. von Weber in folgender Beseßung ge- geben: Agathe : Fräulein Destinn; Aennchen: Fräulein Dietrich; Max: Herr Kraus; Kaspar: Herr Wittekopf; Ottokar: Herr Hoffmann; Kuno: Herr Krasa; Eremit: Hecr Griswold; Kilian: Herr Lieban.

Im Deutschen Theater findet am Montag eine Aufführung von „Kabale und Liebe“ statt; am Donnerêtag und am Montag, den 6. November, werden Wedekinds „Kammersänger“ und „Die Neu- vermählten® von Björnson gegeben; an allen anderen Abenden der nächsten Woche wird „Das Käthchen von Heilbronn“ aufgeführt.

Das Lessingtheater bringt in nähster Woche Wiederholungen von Hermann Sudermanns Schausptel „Stein unter Steinen“ außer morgen abend auh am Montag, sowie am Mittwoh, Donnerstag, Sonnabend und rähstfolgenden Sonntagabend; am Dienstag werden „Benignens Erlebnis" und „Hanneles Himmelfahrt“ aufgeführt, am Freitag „Die Erzichung zur Ehe“ und „Die sittliche Forderung“. Als Nachmiltagsvorstellung ist für morgen „Die versunkene Glodte“, für nächstfolgenden Senntag „Rosenmontag“ angeseßt. _Vor- bereitet wird eine Neuaufführung der „Wildente*® von Ibsen für den 8. November.

Im Shwillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen und am nähfen Sonntag, Nachmittags, sowie am Donnerstag „Der Traum ein Leken* gegeben; morgen abend geht „Flachsmann als Erzieher“ in Szene; Montag, Dienstag und rähsten Sonntagabend wird „Gy 1es und sein Ring* dargestellt, Mittwoh „Der Veilchenfresser", am Freitag „Hofgunst“. Für Sonnabend ist die erste Aufführung des biblischen Dramas „König8glaube“ von Hermann Stodike angeseßt. Das Scillertheater N. (Friedri Wilhelmst. Theater) bringt t1orgen nahmittag- und nähsten Sonntagnachmittag „Fuhrmann Henschel“ morgen abend und Freitag „Ein Wintermärchen“. Am? Montag findet die erste Aufführung voa Mosers Lustspiel „Der Weilchenfresser“ stait, das am Dienstag, Donnersrag und nächsten Sonntagabend_ wiederholt wird. Am Mittwoch geht „Der G’wissenswurm“, Sonnabend „Flahsmann als Erzieher“ in Szene. Im Bürgersaale bes Berliner Nathause®ê wird morgen ein „Brahms- Abend“ veranstaltet, im Charlotten- burger Rathause ein „Chamisso-Abend®. Den einleitenden Vor- trag zu dem letzteren hat Dr. Bruno Wille übernommen. -

Im Theater des Westens is die Operette „Der Opern- ball* für morgen abend, Montag, Mittwo, Donnerstag und Sonn- abend angeseßt. Am Dierstag und nächsten Sonntagabend geht „Die Zauberflöte" und Freiiag, als 7, Nbonnemensvorstellung, „Zar und Zimmermann“ in Szere. Als Nachmittagêvorstellung wird morgen „Undine“ und nächsten Sonntag „Der Zigeunerbaron“ aus-

eführt. Am Sonnabentnahmittag findet eine Schülervorstellung ftatt, und zwar wird „Die Waise von Lowood* mit Auguste Prasch- Grevenberg als Gast gegeben.

Im Neuen Theater wird auch in der kommenten Woche an allen Abenden Shakespea:es „Sommernachtstraum“ gespielt. i

Im Lustspiel hause geht in nähster Woche allabendlih „Der Familientag“ in Szere. Morgen nachmittag wird „Das Lumpengesindel“, nähsten Sonntagnachwittag die Komödie „Bieder- leute“ gegeben. In Vorbereitung befindet s{ch Loihar Schmidts

wird morgen

Komödie „Die heilize Sache“, für die Frau Marie Reisenhofer ver- pflichtet worden ift.

Im Thaliatheat er wird morgen nachmittag „Der Kilometer- fresser“ gegeben. Allabendlih geht der Schwank „Bis früh um Fünfe“ in Szene. In beiden Stücken spielt Guido Thielscher die Hauptrolle.

Klara von Küry, die bekannte Budapester Soubrette, ist vom Direktor Ferenczy für das Zentraltheater zu einem Gastspiel ge- wonnen worden. Die Künstlerin wird die Titelpartie in Herblays Operette „Musette" spielen, die demnähst zum ersten Male hier in Szene geht. In dieser Operette tritt auch Mia Werber nah längerer Pause wieder auf.

Im Kleinen Theater werden morgen und am nächsten Sonntagnachmittag „Die Lore“ und „Der zerbrochene Krug“ gegeben. Morgen abend sowie am Dienstag, Donnerstag und nächsten Sonntag- abend wird „Das vierte Gebot“ wiederholt. Am Montag, Mittwoch und Sonnabend geht „Hidalla“ in Szene, am Freitag „Nach:asyl“.

In der Neuen evangelischen Garnisonkirhe (Kaiser Friedrihplaß) findet morgen, Sonntag, Nachmittags 6 Uhr, eine musikalische Vesper statt, bei der Frau Annie Ritter sowie die Damen Toni und Gertrud Dittrich mitwinken. Die Orgel spielt der Organist Walter Fischer. Der Eintritt ift frei.

Die Konzertdirektion Hermann Wolff kündigt für die nächste Woche folgende Konzerte 2c an: Sonntag: Saal Bechstein : (12 Uhr) Wiederholung des Parsifal-Vortrags von Dr. G. Henning; Abends 74 Uhr: Konzert von Johanna Kiß und Louis Edger; Sing- akademie: „Goethe- Abend“, gegeben von Ernst von Poffart und Her- mann Gura; Philharmonie: (12 Uhr): Oeffentl. Hauptprobe zum IT. Philharmon. Konzert, Dirigent: Arthur Nikish, Solist: Mark Hambourg. Montag: Saal Bechstein: 8 Uhr; I1. Geigenabend von Carl Flesch; Philharmonie: 11. Philharmonisches Konzert, Dirigent: Artbur Nikish, Solist: Mark Hambourg. Dienstag: Saal Bechstein: Konzert von Herman Sandby; Beethoven-Saal: Konzert von Gustav Loeser: Singakademie: T. Quartett- abend der Herren Bernhard Dessau, Kgl. Konzertmeister Bernhard Gehwald, Robert Könecke, Friß Espenhahn, Kgl. Kammermusiker, Oberlichisaal : Liederabend von Klara Nüffert. Mittwoch: Saal Bechstein: Liederabend Wilhelm Kienzl, unter freundl. Mitwirkung von Emmy Destinn; Beethovensaal: 1. Soiree des Böhmischen Streichquartetts, Mitw.: Eugen d’Albert. Donnerstag: Saal Bechstcin : Liederabend von Klara Schwarz, Mitw.: Max Salzwedel, Kgl. Kamtn.-Muîs.; Beethoven-Saal: Konzert von Adolf Rebner mit dern Philharm. Orchester (Dir. : A. Scharrer); Singakademie: Konzert des Männergesangvereins ,Caecilia-Melodia“, Mitw. : Adelina Sandow Herms (Gej.), Louis Edger (Klav.); Künsilerzaus: Il. Wiederholung des Parsifal. Vortrags von Dr. G. Henning; Theatersaal der Kgl. Hochschule: Konzert von Else Zickaer, Mitw. : Prof. H. Grünfeld, Gert. Ma1cks. Freitag: Saal Bet;stein: Klavierabend v. Clarence Bird; Beethoven-Saal : Konzert von Marie Herßer-Depþpe und A. Z. Birn- baum; Singakademie: Sonatenaberd von Ella Jonas und Bernhard Dessau; Philharmonie: Konzert des Erkshen Männergefangvereins, Mitw.: Paul Knüpfer; Oberlichtsaal : Klavierabend von Klara Birg- feld; Theatersaol der Kgl. Hochschule: Konzert von Gertrud Groß und Alessandro Certani. Sonnabend: Saal Bechstein : Klavier- abend von Etelka Freund; Beethoven-Saal : I. Orchesterkammerkonzert von E. N. von Rezricek, Mitw.: F. Busoni; Singakademie: VIII. Konzert der Barthschen Madrigalvereinigung.

Die

Konzertdirektion Eugen Stern hat folgenden W ochenplan aufgestellt :

Montag: Beethovensaal: 1. Lieder- abend von Tilly Koenen, Mitw. Hermann Zilcher (Klavier). Dienstag: Theatersaal der Königlichen Do Ne für Musßik: Klavierabend Margarete Roedel ; Röômischer Hof : Vortragsabend der Klavierklassen des Eichelbergshen Konservatoriums (Direktor Frißz Masba@. Mittwoch: Singakademie: Liederabend von Martha Shley (Sopran), Mitw. Otto Lüdemann, Königlicher Kammervirtuos (Violoncello), Professor E. E. Tavbert (Klavier). 6. November: Singakademie : Liederabend von Willy Merkel, Mitw. Otto Bake.

Jagd.

den 31. d. M., findet Königliche

Am Dienstag, Stelldichein: Mittags 128/ Uhr in

Parforcejagd statt. Ferbigt.

Mannigfaltiges. Berlin, den 28. Oktober 1905.

Das unter dem Protektorat von Frau Staatsminister Gräfin von Posadowsky-Wehner am 16. November d. I. ia der Philharmonie Ksattfindende Wohltätigkeitsfest hat, wie bercits befannt acgeben wurde, den guten Zweck, mit seinem Ertrage einen Teil der Baukosten für ein neues Haus aufzubringen, in welches das Wöchnerinnenheim am Urban überfiedeln soll. Einige der beliebtesten Künstler haben sch in den Dienst der cdlen Sache gestellt. Namen wie Marie Göße, Thessa Gradl, Frieda Hempel, Martha Remmert, Richard Koennedcke, Nikolaus Nothmühl, Emanuel Reicher, Hugo Hartmann dürfen wohl etne genügende Gewähr bieten für einen Abend, rei an künstlerischen Ge- nüssen und an reizvoller Abwechselung. Eine reich beshickte Tomb ola wird au nit verfehlen, ihre Anziehungskraft zu üben; ein Souper, zu dem die Teilnehmerzahl annähernd schon gezeichnet ist, sowie ein glänzender Ball, für den eins der vornehmsten Orchester, das auch die Piecen des Programms begleiten wird, zur Verfügung steht, wird das Fest beschließen. Die Einlaßkarten sind bei Bote u. Bock (Leipziger Straße 37), im Warenhaus Wertheim (Leipzigerstraße) sowie beim Boten des Reichsamts des Innern (Wilhelmstraße 74) und bei Fräu- lein C. M. Pitner (Kanonier straße 44 TI11) zu haben.

Zu dem am 14. November, Abends 7 Uhr, im Abgeordneten- hause statifiadenden Wohltätigkeitsfest zum Besten des Ferienheims und feiner unbemittelten Erbolungs- bedürftigen find die Eintrittékarten zum Preise von 3 K (Familienkarten, vier Personen, 10 4) im Vorverkauf bei A. Wert-

beim, Leipziger Straße, im Invalidendank, Unter den Linden 24, in der Kunstausstellung von A. Schulte, Unter den Linden 1, sowie in der Geschäftsstelle des Ferien-

heims, Johanniter straße 6, zu haben. Dem unter dem Ehrenvorsig der Prinzessin Eduard zu Salm-Horstmar stehenden Komitee haben erste fünstlerise Kräfte ihre Mitwirkung zugesagt. Die Kapelle des Königin Augusta - Gardegrenadierregiments Nr. 4 wird unter der Leitung des Königlihen Musikdirigenten Herrn Przywarski ein Promenadenkonzert ausführen. Für Ecfrishungen und Unterhaltung andercr Art ist in reihstem Maße geforgt.

Am Dienstag, den 31. d. M., Abends 85 Uhr, veranstaltet der Hauptausschuß für Berlin und die Mark Brandenburg des Deutschen Flottenvereins im großen Saale der Viktorias brauerei (Lützowstraße 111/112) einen Vortragsabend. Der Stabs-

arzt beim Oberkommando der Scußtrvppen Dr. Kuhn wird über die Frage sprechen: „Wie bleibt Südwesiafcika eine deutshe Kolonie?" Hierauf fizdet die Va:führung von Licht- bildern aus Südwestafrika jtait, deren Erklärung gleichfalls Dr. Kuhn übernomwen hat. Eintrittskarten (reservierter Play für

Mitglieder 30 4, für Nichtmitglieder 50 A, nichtreservierter Plaß 20 4) find auf dem Geschäftszimmer des Hauptausshusses (Berns burger Straße 35 1) sowie Abends an der Kasse zu baben. Der Eintritt in den Saal is für die Mitglieder des Floîltenvereins frei. Der Uerbers{uß ist für die Südwestafrikakrieger bestimmt. Auch Damen haben Zutritt.