1860 / 39 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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pad hiexaus. bexvor, daß dieses petitum, si lediglich auf die: beiden üderen Dag - Fundamente stüßt, mit der Anführung. wegen der Os- meindè Heinrithenburg in gar keinem logischen Zusammenhange steht, die léßtere Gemeinde daber nur vorgeschoben ist, um das B eiu der Negierung in seinex technischen Grundlage anzugreifen, und einen durch- aus dem Gebiete der Verwaltung angebdrigen Gegenstand, die Frage nah dem Umfange des polizeilihen Bedürfnisses in Wegesachen, der ge- rictlichen Erörterung zu unterwerfen. Dieses ist unzulässig, felbs| wenn rid u e nicht gegen die Polizeibehörde, sondern gegen einen Dritten ge- ridtet it.

Hiermit und mit Wegation eines von dem unterzeichneten Gerichts bose am 4. Oktober 1856 abgefaßten Erkenntnisses (Just.-Minist.-Bl. von 1857 S. 36), wel sich „indessen auf einen Fall ganz anderex Art be- zieht, schließt die Regierung. Gegen ihre Ausführung ist aber offenbar mit Recht, theils von dem Vertreter des klagenden Waisenhauses, theils vou den Gerichtäbebdrden, und insbesondere von dem Appellaitonsgericht zu Münster eingewandt worden: der Zweck der Klage sei, darzuthun, daß eine von der Regierung als Landes-+Polizei-BVehdrdo dem klagenden ‘Wais sendause zugemuthete Bauverpflihtung nicht diesem aUcin, sondern haupt- sählick der berklagten Gemeinde Heinrichenburg obliege, Dies: ergebe der Jnuhbalt der Klage, indem dieselbe fich darauf süße, daß mit der erfolgten Aufdebung des dem Waisenbause früher gestatteten Brückengeldes auch die damit berbundene Unterhaltungpfliht des Waisenhauses weg- gefallen und nunmehr auf die Gemeinde Hänrichenburg übergegangen sei, weil sie den Vau der Chaussee innerbalb ihres Bezirks über- nommen bade, Ein soler Necdtsstreit unter Privatperfonen über eine Verpflichtung , die von dex Polizeibebödrde vorläufig einem dex beiden Streitenden auferkegt worden, sei na der ausdrückliden Vorschrift des h. 5 des Gesepes-“ bom 11. Mai 1842 zum NRerhtswege volllommen geignet. Od das Kage : Petitum ein durhtveg glücklich gewähltes und dem klar ausgesprochenen Fundamente und Zwecke genügend entsprechendes sei, habe der Richter zu beurtbeilen, nicht aber lasse fi aus einem Ein- wande diefer Art die Unzulässigkeit des Nechtsweges herleiten. Elen fo wenig aber könne bierzu der Umstand dienen, daß das kUagende Waisen daus die Notbwendigkeit des ibm zugemutbeten Brückenbaues in dem von der Regierung geforderten Umfange leugne, und einen geringeren, nur 400 Tdaler foftenden Vau für genügend balte, Diese flägerisen Be- dauptungen scièn nur der berklagten Gemeinde gegenüber aufgestellt, und | s sollten nur, ur Begründung des eventuellen Klage-Antrags dienen; ob fîe s _— Zm Herrenhaus ift heute die Verhandlung über tize

h: Fi ss S 4 7 Pas ¿ A A fi d 4 gn Í Las t N / ( R Dn seien, unterliege wiederum ledigli der riterliden R betressend das Eherecht, eröffnet worden.

Diese dem Kompetenz-Konflikte entgegengeseßten Gründe sind so voll- | Tru a Haus der Ab geordneten beschäftigte sich in seine ändig und den klaren Vorsdriften des §. d des Geseßes A P A l 1, Sihung am (11. d, mit der Berathung bet E RTANA E OTE enisprethenp L daß es kaum eines Zusaßes dazu bedarf. Möge treffend die Abl vlung der Me allasten in den boben n Pl in Le ne i Negierung besorgt, binter manchen Anführungen Landen, Der Gesehentwurf wurde in seinem größten Theile E aba etroffen Entidetien E Lie von der Negierung als dem Kommissions-Bericht angenommen, Darauf folgten Vétitions, R E E R Ne Ii tung üder die Art und den Umfang des Berathungen, | z N M

zunedmenden BrüCenbaues einer Erörterung tor ‘Gericht zu unter- werfen, so könnte do bieraus nur alsdann cin Grund für die Erhebung des Kompetenz - Konflikts entnommen werden, wenn die Klage gegen die Eri erupa., in ibrer Eigenschaft als Landespolizei-Bebdrde , gerichtet, und Is CAA ate der Negierung gegenüber ein ricterliches Urtheil S Abu M egm igkeit oder Zweckmäßigfkeit jener polizeilichen Verfügung er Negterung dherbeizufübren, was na §. 1 des Geseßes bom 11 Mai 1822 allerdings nit zuläsfig wäre. Da ‘aber bier weder die Regie N noS der Fizfus, fondern vielmehr die Gemeinde Heinri Pa D | E emeinde Heinricenburg berklagt mas E E gio gültig, ob die Gerichte möglicherweise auf jene in i der Mage angeregte Erörterung eingeben werden, da jedenfalls das von | Baden, Karlsruhe, 11. Februar. Jhre Großherzogliche Aaarnbrn Maifenbanfe E ANUGL Wer das zwischen dem | Hoheit die Prinzessin Marie von Baden, »erzogin von Hamíil: A Ee an der Herflag en. Gtuieindé bestehende Nets» | ton, ist heute Mittag mit dem Herzog, Jhrem Gemahl, nah P is E N O efugnisse und Anordnungen der Regierung zurückEzereist. O : ' M ¿pi | : Zhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kron- Mai 1859. prinzessin von Sachsen tverden morgen Mittaz nah Dres- | dea zurückfehren und Jhre Großherzoglihe Hoheit die Fürstin | bon Hohenzollern- Sigmaringen wird um dieselbe Zeit | von bier abreisen, um fi nach Düsseldorf zu begeben, (Karlsr, 3.)

Württemberg. Stuttgart, 11, Fe aats- Anzeiger beginnt heute wit dem Le S, | Mébrheit der ftaatsrechtlichen Kommission der Kammer der Abgeord- neten über die von der Königzlihen Regierung mit dem päpstlichen | Stuhle eingegangenen Convention. (Berichterstatter: Brobft )

ü | ivie Ger Mlt e, i T p ge efete Handels: mung über den Entwurf cines Gesckes j 4 N : er bon Loggenburg î b 6

g der Neallaften in 41 S esen di? rat n D, d. zum Statthalter A Bin am

%. e DEN WOSeNzoucrniMmen Landen. Trie 10. Febru Í d :

T Nem! O TUI Hane f ln A ; , , e TuUàr, Am T. Mr foll À die be E b A

4 Ren TBT Dandei U#d G ewerbe betreffend | efaber C4. i G J : en “Cie beiden leßten

ziwurf cines Gesehes über die Einführung des n | gefaperten ôslerreih}sckcen Schiffe in. Marseille ve1 steigert werden,

Niederlande, Haag, 11, Februar,

; O Ges in ten Hohenzollernschen Landen, | j Me E ees Me Dey bes Staatöhaushalts- EntlasfungSgesucbe der Minifter des Jnnern und ber ¿Finanzen Berit ai nd med §0 im Allgemeinen. angenommen; die Herren habén denn auch dem gestuizen uße

A. ur §1: Verwaltung der tireften Steuern | des Vilulfler3 des Jnn / lemlidhes Ma E Tag Fer Lrrenen Ste i | lers des Znnern nennt man mit ziemlicher Be i ck, hr die Verwaltung der indbireften Steuern, | den gegenwärtigen Präsidenten der Zweiten An A a AlA Fincaßmen und Auégaben aus tem Salze | Neenen. (Köln, Z) F U F M O:N

Angekommen: Der General-Maj Mun men; -Major und Commandeu 9, Jnfankerte-Brigade, von Baczko, von Stettin, "M

m e E E Q M ———— - E E E E E L E A T

R A R BU va O S. L

Deichtamtlich es.

Preußen. Potsdam, 13. Februar i : f ot19dam, 13. Februar. Auch in der vor M i das Befinden Sr. Majestät des Königs im Al, N zufriedenstellent; das Wettey war leider so unbefländig an E großen Empfindlichkeit des hohen-Kranken gegen Wind un s te die Spazierfahrten mehrere Tage unterbrochen werden Mens und in Folge dessen eine durch trübe Stimmung fi ußernde nerbôse Reizbarkeit wvahrnehmbar war, Jn den lehten Tagen cas a aus wOl der wiederum gestattete Aufenthalt im Freien at sichtlih wohl; Sch(laf, Appetit und Kräf fe t Ana Abria, ; , SUPP » Kräfte lassen nichts zu BeUin, 12. Febr 5e, Kôni Job eli

Februar, Se, Königliche Hoheit dex Pri

Regent nahmen heute den Vortrag des Ministers E ' vou! rtrag des § 1s Aue N ag des Ministers von Aueiswald Zhre Königlichen Hoheiten der Prinz - N egent und die S Zen von Preußen begaben sich heute in das Palais p 6 dein Wai mE des Prinzen Friedrich, um Sr. Königlichen Hove dem Punzen Georg von Preußen zu ckf sen Gebur!| tage zu gratuliren. Preußen zu Höcfkdessen Geburts- Die Familientafel fand heute bei & f i j:

_ Vie Familien e bei Sr, Königlichen Hoheit Prinzen Friedrich von Preußen flatt. T OONGIR MAD

j A 13, Februar. Se, Königlicke Hoheit der Prinz-Negenl naymen im Laufe des heutigen Vormittags die Vorträge des Wirklichen Geheimen Naths Jllaire und des Wirklichen Gehei- men Yber-Regierungs- Raths Cosftenoble in Gegenwart Sr Goheit des Fürsten von Hohenzollern- Sigmaringen entgegen, D

E 4. J © j s i L L I à pag I A Vebruar er, aus Wien abzgegangeue Sebnell- zug hat in Breslau den Ans{bluß an den Schnellzug E lin nicht exteicht. i Ÿ Berlin

tidiao L q A Thiy,, für Reform dèr EStrafgefängnisse und ahm die Anträge auf rascher, energisher Durchführung de sylvanischen Systems an.“ Bn chführung des pen-

Berlin ben T7

mig Deriiéhof zur Entsei i Königlicher Gerichisbof zur Entscheidung der Kompetenz - Konflikte.

Tages: Ordnung.

2 ma F E 4 4+ +; A C p & S rug des Hauses der Abgeordneten, woch, den 15. Februar, Vormittags 10 Uhr.

Der Kênig bat die

E 7G bes d Wiososal. | : U Ee Kommission úber tie Etats ter Doma‘nens?! as For Verwaltung uav ber Eentral-Werwaltung der De- | _Mónen uas Forfien, angs tral-Verwaltung der Do- Se S der Nowwissica für das Unterrichtêmesen lber | toe. 14

(Großbritannien und Jrlan / | nd, London, 10. Februar. Jn ber geftrigen Oberhaussißung zeigte -Lexrd Norm N L QuR

des Staatssecretairs an Jhrer Majestät Geschä

bei der dortigen provisorishen Regierung nicht beagl “11 A glaubi : Weisungen {hm aufgetragen wurden, a 1 order ded tive Gf

| Waaze : : : nächsten Dienstag eine Motion an auf t Get der etwaigen Weisungen ts

träger in Florenz, der

E C E ENSQU S TE D B A E E D Er N E O T Ee E T T r R gg r A More e P I R L A P E L E T Ea E E A u S E

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pfang des Signor Boncompagui beizuwohnen, der jeßt als General-

Gouberneur Toskanas fungirt, wozu ihn der Prinz Carignan bon Sa- voyen ohne borhergegangene Sanction “des toskanishen Volkes ernannt bat. Lord Cranworth beantragt die zweite Lesung der Stiftungs- Schulen-Bill, welche den Oissentern das Recht ‘einräumt, Schulstiftungs- Vermögen zu verwalten. Dieselbe Bill lag {hon im vergange- nen Zahre bor. Dex Lord - Kauzler befürwortet die Maßregel, und Lord Derby will si dex zweiten Lesung nicht widerseßen, unter der Bedingung, daß die Bill im Comité einer gründlihen Sichtung unterzogen werde. Es exfolgt darauf die zweite Lesung. ; Jn der Unterhaus-Sihßung fragte Mr. S. Fißgerald, ob mit dem Kaiser der Franzosen eine Uebereinkunft geschlossen sei in Bezug auf die an den Katser von China zu stellenden o erunaet betreffend die Basis der kombinirten Kriegsoperationen, und namentlich in A auf ne etwaige dauernde Beseßung eines Theils von China; und ob solche Îebereinkunft vorgelegt werden löônnte? Lord John Rusfell erwidert, daß eine gewöhnliche Privat-Uebereinklunft auf dem Punlte sei, untex- zeichnet zu wenden, aber daß keine Uebereinkunft von so allge» meincm Charakter, wie Jutexpellant vorausseßt, vorhanden fei, Auf eine Frage von Mr. Siddell erklärt Mr. M, Gibson, daß außer dem jüngst ratifizirlen Handelsvertrag mit (Frankreich nur noch Ein an- derer vorhanden sci; derselbe datire bom Januar 1826, beziehe sich aus {ließlich auf Schifffahrt und könne in der Bibliothek des auses nache gelesen werden. Mr. S, Herbert (Kriegsminister) exflärt auf Befragen, daß alle gegen China bestimmken europäischen Truppen die Enfield- Büchse, die eingeborenen indischen Truppen dagegen das glattläustge (Gewehr ev halten, Six Fihroy Kelly bringt eine Vill ein zur Verbesserung der i, J, 1854 erlassenen Parlamentsakte, welche die Wahlcorruption hexrhüten sollte, Dex vorliegende Gesezentwurf beflimmt, daß der Wahlländidak seine zur Bestreitung von Wahlkosten zu machenden Zahlungen aus\{ließlich dur ch den Wahl-Nevisor machen soll, baß jedes Narlamentsmitglied am Tisch des Hauses die felerlihe Erklärung abgebe, daß er keine Zahlung zu andern, als den legalen Wahlkoflen gemacht habe; und daß èr, im Fall ch die Erklärung als falsch ertveist, wegen Meineid belangt und für wahl- unfähig auf immer erklär! werden soll. Sir F. Goldsmid empfiehlt einen Zusaß, daß im Fall eines solchen Prozesses derx Parlaments dem durchgefallenen Kandidaten zugesprochen werden solle. Diese Lesung wird genehmigt, Mr, Thomas Duncombe beantragt eine Bill zur versuchsweisen Anwendung der Ballot bei dex nächsten Parlamentäwahl in den wegen Bestechlichkeit verrufenen Orten Gloucester und Walkefield, Sir F, C, Lewis entgegnet, andere Mitglieder wollten diese Orte auf einige eit der Repräsentation verlustig erklären, und diese Methode habe iebe Sinn als die Bestrafung vermittelst der Ballot, die man ihm oft als Mittel gegen Einschüchterung, aber nie gegen Bestechung angepriesen habe, Sei die Ballot löblih, so verdiene "sie eine allgemeine Einführung, wo nicht, gar keine. Die Mehrzahl dex übrigen Mitglieder, die über den Gegenstand sprechen, darunter Lord Palmerston, bekämpfen die Bill auf das Entschiedeuste, und dieselbe wird mit einer Mehrheit von 31 Stim- men, nämli uit 149 gegen 118 verworfen. :

Aus Gibraltar {reibt man: Die 4 preußischen Offiziere, die am 29. ult. hier eingetroffen waren, um si{ch ins Haup*quartier des Marschalls O'Donnell vor Tétuan zu vetfügen, sind am 3. über Algesiras nah dem Orte thret Bestimmung abgereist, Es find: Der Oberst v. Goeb(n, Capitain Baron v, Shreckenstein, von der Kavallerie, und die Capitains Baron v. Sandrart und Graf Caniß

von der Jnfanterie,

11, Februar, Mit diesem Jahre sollten, früherer Verab- redung gemäß, neben ‘der in Folge des russischen Krieges erhöhten Einkomménfteuer auch die aus demselben Grunde erhöhten Thee- und Zuckerzölle wegfallen. Die drei erwähnten Abgaben aber werden sämmlk- li im Jahre 1860—61 fortentrichtet, wenn Gladstones Budget beim Parlamente Gnade findet; ja, die Einkommenfteuerx ift aber- mals erhöht worden. "Der, dessen Einkommen lber 150 Pfd. be- trägt, hat an den Staats\{ab hinfort beinahe 4 pCt, abzugeben. Was die Neuerungen in dem ‘gestern vorgelegten Finanzplane be- trifft, so bestehen die hervorstehendsten Züge in dem französischen Häidelsveitrage, der Aufhebung der Papiersteuer und der (Ermäßi- gung der Zölle aüf Bauholz.

Jn der gestrigen Oberhaus - Sigung legte Lord Wodehouse den engli} - franzbsischen Handelsvertrag auf den Tisch des Hauses nieder. Der Marquis von Normanby erbittet fich von Earl Granville Auskunft über einen anscheinenden Widerspruch zwischen den Angaben der englischen und der französfishen Regierung über die Einvec- leibung Savoyens und Nizza's in Frankreich. Jn einem franzöfischen Blatte sei ein Artikel erschienen, der einen halbamtlihen Charakter trage, oder fi doch jedenfalls der Sanction des früheren franzöfishen Ministers des Auswärtigen erfreut habe, und in welchem gesagt “werde, daß die im Unterhause von dem englishen Minister des Auswärtigen über Uer abgegébene Erklärung zwar nicht unrichtig, dech nit vollständig sei, da nach dem Monat Juli über den Gegenstand amtlihe Verhandlungen zwischen der französischen und der englischen Ne- gierung ftattgefunden hätten. Graf Walewski, so heiße es in dem er- wähnten Artikel, habe Lord Cowlch erklärt, daß in Folge der aftiven Einmischung Englands in die Angelegenheiten Mittel-Ftaliens zum Zwecke,

die Einverleibung der mittel-italienischen Staaten in Piemont der Kaiser

der Franzosen es für nöthig erachtet habe, auf seine Abficht, Sabvohen und Nizza elinzuverleiben, zurüczukommen. Er (Normanby) wolle diese neue Anwendung der Lehre von der „Logik der Thatsachen“ nicht gut» heißén, aber èr hake es für seine Pflicht gehalten , auf die eben erwähnte Angabe aufmerksam zu machen, und bezweifle nicht, daß Lord ‘Cowley: seine -Regierung von jener Mittheilung Walewski's in Kenniniß gescht- habe. Es werde ferner behauptet, die in dem franidsi-

scheu Zeitungs-Artikel enthaltene Angabe werde sih als richüig erweisen, sobald die betreffenden Altenstücke dem Parlament vorgelegt würden, Dar- über jedoch wolle er keine Meinung abgebenz er würde fi vielmehr sehr freuen, zu hôren, daß nihts Wahres an der Sache sei, Wenn sich die Sache hingegen wirklih so verhalte, wie sie dargestellt worden, so würde Niemand, möge er auch noch so sehr geneigt sein, an seiner Meinung von dem uneigennüßigen Patriotismus des Königs bon Sardinien festzuhalten, bezweifeln, daß die französische Negierung sih nie in dieser Weise geäußert haben würde, wenn sie niht aus irgend einem vorhergegangenen Umstande die Gewißheit geschöpft hätte, daß der König bon Sardinien bereit sei, seine alten Erblande zu iee um sih das Wohlwollen und die mächtige Unterstüßung des Kaisers der Franzosen zu erkaufen. Er wünsche nur zu erfahren, ob Graf Walewski, als er Minister des Auswärtigen getvesen, Lord Cowley gegenüber wirklich jene Aeußerung gethan und ob er dabei cine Anspielung auf die mittelitalienische Politik dec englischen Negíerung ge- macht habe. Lord Granville antwortet, es sei Lord Cowley von dem Grafen Walewski keine derarlige amtliche Mittheilung gema t worden. Dabei wolle ex jedoch nicht leugnen, daß möglicherweise eine Unterredung über den Gegenstand „zwischen Walewski und Cowley statt efunden habe. Dex Marquis von Normanby bemerkt, der englishe Minister des Aus- wärtigen habe fi geweigert, die betreffenden amklichen Paptere borzue legen, jedoch gesagt, er wolle sich über das, was sih zugetragen , aus- sprechen. Es würde sehr exfreulih sein, die Versicherung zu erhalten, daß die Mittheilung, deren der auswärtige Sceretair Erwähnung gethan, die leyte Mittheilung über den Gegenstand gewesen sel, Earl Greh wünscht zu hören, ob überhaupt Mittheilungen irgend welcher Art, gleich- viel ob amtlice oder nichi amtliche, stattgefunden haben, Lord Wode- house entgegnet, ex wolle nit in Abrede stellen, daß seit Juli in einer Unterhaltung zwischen dem Grafen Walewski und Lord Cowley der Ein- verleibung Saboyens Erwähnung geschehen sei. Doch sei dabei nichts zur Sprache gekommen, wodur Lord Cowley sich veranlaßt gefühlt hätte, eine Depesche an seine Regierung zu richten,

Nachdem in der gestrigen Ünterhaus-Sißung Lord Z, Russell den enalisd-rantfUden Vertrag borgelegthat, macht der S chaß- lanzler seine Finanzvorlage. Er hebt zubörderst hervor, daß es vornehmlich zwei Umstände gebe, durch welche die Finanzresultate des vorigen Jahres stark berührt würden, nämlich die Expedition nach China und dex englisch-franzbsfische Handelsvertrag, Aue will er nur angeben, wie die Lage der Dinge, abgeschen von diesen beiden die Bireinvna stdrenden Elementen, sein würde, und sodann, wie fie sich voräussichtlich untex deren Mitwirkung gestalten würde, Die Einkünfte für das Zahr 1859—1860 seien auf 69,460,000 Pfd, Ma Ran gewesen und würden fih auf 70,578,000 Pfd. belaufen, Die auf 69,270,000 Pfd. veranschlag- ten Ausgaben beliefen fich auf nur 68,953 000 Pfd, Demnach würde am Ende des Finanzjahres ein Uebershuß bon 1,625,000 Pfdb. im Staats- \chahe geblieben ein. Aber man müsse die erwähnten störenden Ursachen berúdsihtigen, Es selten nämlich 900,000 Pfd. für das. Heer und 270,000 Pfd, für die Flotte herbeizuschaffen, während auf Rechnung bes Handels- vertrages die Summe bon etwa 640,000 Pfd. komme. Im Hanzen mache dies mithin 1,810,000 Pfd, aus, wodurch man mit einer wenn au nicht bedeutenden Summe ins Mious gerathen würde. Yber unerwartete Hulfe sei gekommen, Eine verbündete und befreundete Regierung, die spanishe nämli, habe eine Schuld bezahlt und 500,000 Pfd. geschidckt, wovon die Hälfte den Revenlien vom 31, März (Schluß des Finanzjahrs) zu Gute kommen werde. Ziche man die Bilanz zwishen Einnahme und Uusgabe, so erhalte man fúr jene 1,875,000 Pfd, für diese 1,810,000 Pfd. Es werde folglich ein kleiner Ueberschuß in den Händen des Schaßkanzlers bleiben. Er komme nun zu dem verwickelteren Theile seiner Aufgabe, nám- lih su den Ausgaben des Jahres 1860—61, Die Voranschläge seien fol- géúde: Konsolidirte und s{chwebénde Schuld 26,200,000 Pfb., Lasten des konsolidirten gene 2,000,000 Pfd., Heer und Wiliz (mit Einshluß der Chinesischen Expedition) 15,800,000 Pfd. ; Kriegéflotie und Paketboot- Dienst 13,900,000 Pfd. ; vermishte Ausgaben des Civildienstes 7,500,000 Pfd.; Revenue-Departements 4,700,000 Pfd, ; Gesammtsumme 70,100,000 Pfd, Die Einkünfte 4 mit U e I der bis jet gültigen Ge- seße folgender Maßen veranschlagt: Zölle 22,700,000 Pfd.; Accise 19,170,000 Pfd.; Stempelgeblihren 8,000,000 Pfb.; vershicdene andere Steuern 3,250,000 Pfd.; Einkommensteuer 2,400,000 Pfd.; Postamt 3.400,000 Pfd. ; Kronländereien 280,000 Pfd. ; Vermischtes 1,500,000 Pfd. ; Gesammtsumme 60,700,000 Pfd. Daraus würde fich ein Deficit von 9,400,000 Pfd. ergeben. Er beabfichtige nicht, dasselbe durck die Zählung von Exchequer - Bonds im nächsten November zu deckden. Er wolle bier zweier Wege Erwähnung thun, wie sich dem Defizit abhelfen - lasse. Der Fortbestand der bisherigen Thee- und Zuderzólle würde 2,100 COO Pfd. und die Einkommensteuer zu 9 Pee. pr. Pfd. 7,672,090 Pfd. ein- bringen, womit die erforderliche Summe erzielt wäre. Dies würde der eine m sein. Der andere würde darin bestehen , daß man den Krieg®- steuerzuschlag auf Thee und Zucker wegfallen ließe und die Einkemmen steuer auf 1 Sh. pr. Pfd. festfezte. Wie aber, fônnte mán dann fragen, würde es in diesem Kalle mit seinen Berèchnungen und Weifsagungen vom Jahre 1853 aussehen? Jun jenem Jahre hade er darauf gerechaet, daß man durch die neuen Steuern und zwar dornebhmlih durch die. Erê- \chaftssteuer, 2,549,000 Pfd. gewinnen werde, was ihn mit der Hinzureckch- nung anderer erwarteter Einnabme - Vergrößerungen zu der Annahme bes rechtigt habe, auf 5,959,000 Pfd. zu zäblen, was ungefähr dem Ertrage einer Einkommensteuer bon 5 Pre. pr. Pfd. gleichgekommen wäre. Der Er- folg habe seinen Erwartungen nicht entsprochen. Die Erbschaftssteuer fei um 1,000,000 Pfd. geringer auégefallen , als norauf er gert@ habe. Außerdem habe der Umstand, daß ein Einnabdme-Uebersquß nicht zur Me- duction der Schuld vèrwandt worden fei, die Lafen erhöht, und wegen des rusfischen Krieges seien neue Schulden konirahirt worden. Diese Medr- Ausgaben beliefen fi F247 d., obgleich dabei die Einnadme fortwährend stieg. | n 58,2W3,000 Pfd. terautgatt

den, und ie Dubgaben seben eselben Ten. wide {G für 1860 Aa a R ‘don O PY