1860 / 63 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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durch Vermittelung des Königlich Bien Dich Os | für Holstein und Lauenburg der A E D lich holstein- und lauenburgischen J êgerung N e ; Zed g- f die in dem in das Pretokoll der 6. Bundestags- Ee aux 18. v. M. (§. 58) niedergelegten Ausshußvortrage line Erörterungen kundzugeben, ban die E Versammlung zwar a) in den bisherigen Mümhen G Regierung, insbesondere n den t olstein fen S a G Versämmluüng gemachten Vorlagen und in der einfachen ZU- rüdckweisung der Propositionen dieser S tände, noch immer die Erfüllung der durch den Bundesbeschluß vom 11, Februar 1858, Ziffer 2, sub a, und b. festgestellten Verpflichtungen derselben zu vermissen, und deshalb auf deren schleunigen Erledigung zu bestehen habe, gleichwohl b) mit Rüsicht auf die von der Königlichen herzoglichen Regierung mittelst Note des Herrn Gesandten für Holstein und Lauenburg vom 9 November 1859 gegebenen Erklärungen von dem zur Er- wirkung der Ausführung jenes Beschlusses durch den Bunde®- beschluß vom 12. August 1858 bereits eingeleiteten bundeS- geseßlichen Verfahren vorläufig noch ferner Abstand nehmen werde. Sie knüpfe jedoch c) hieran die Bedingung, daß bis zur Herstellung eines definitiven, den Zusicherungen von 1851 und 1852 entsprewenden VerfassungLzustandes 1) hin- sichtlich der Bestimmungen über die Gegenstände, welche als allgemeine oder als besondere Angelegenheiten betrachtet werden sollen, ter Tenor dèr Allerhöchsten Bekannkmachung bom 28. Januar 1852 auss{ließlich maßgebend sei, 2) in Wah- rung der Gleichbered tigung der deutschen Bundesländer mil den übrigen Theilen der Monärcie für die auer des Zwischenzustandes, alle Geseßes-Vorlagen, welche dem Reichs- rathe zugehen, auch den Ständen der Herzogthümer Holstein

und Lauenburg vorgelegt werden, ünd kein Eeseß über ge- meinschaftlie Angelegenheiten , namentli auch in ¿Finanz- sahen, für die Herzogthümer erlassen werde, wenn es nicht die Zustimmung der Stände diefer Herzogthümer erhalten hat, indem die Bundesversammlung Verordnungen, welche im Widerspruche hiermit ergehen sollten, als rechtsbverbindlich für die Herzogthümer niht würde betrachten L R ES der K. Herzoglichen Regierung ferner zu erössnen, daß die Bundesversammlung der Absicht dieser Regierung, Delegirte der verschiedenen Theile des Reiches zu Berathungen über eine definitive gemeinschaftlice Verfassung zu berufen , unler San Madin1n5a nicht ontaoaontreten wolle. daß a) dem Prinziþ Verhandlungen mit Delegirten der geseßlichen Spezial - Ver- tretungen sämmtlicher Landestheile stattfinden , daß b) die-

selben mit möglichster Beschleunigung herbeigeführt werden,

damit in der Herstellung eines gesezmäßigen Verfassungs- zustandes diese Zwischenmaßregel nicht unnöthige Verzöge- rung. verursahe, und daß ce) selbstverständlich durch diese Berathung der Verhandlung mit den Ständen der Herzog- thümer Holstein und Lauenburg in keiner Weise präjudi- zirt wird; |

die vereinigten Ausschüsse zu beauftragen, die Rücksicht auf

die Ausführung dieses Beschlusses nah ihrem Ermessen und, wenn nothwendig, an die Bundesversainmlung weiteren Be- “richt zu erstatten. ;

Weiter wurde über die in der Sihung vom 18. v. M. von dem

betreffenden Ausschusse über die Veröffentlihung der Bundestags- berhandlungen gestellten Anträge abgestimmt, und dieselben in nach- stehender Fassung zum Beschlusse erhoben :

L, Die Protokolle der Bundes - Versammlung werden in der Negel, und zwar alsbald nach dem Drue der für die hohen Regierungen bestimmten Exemplare mittelst einer besonderen Sammlung veröffentlicht. Ueber diejenigen Fälle, in welchen ausnahmsweise ein Gegenstand unbedingt oder zeitweise geheim zu - halten ist, bescbließt die Bundes - Versammlung sofort in der Sißung, über welche das Protokoll aufgcnom- men wird. : O Hierneben verbleibt es bei dem Beschlusse vom 7: Novem- ber 1851, wonach unter Leitung des Auss{usses die Ver- handlungen einer jeden Sibung der Bundesversammlung, in- soweit deren alSbaldigen Bekanntmachung nichts entgegensteht ihrem wesentlicen Jnhalte nach fofort durch die Tagesblätter __ veröffentl\{cht werden, : y

3) Der bestehende Auss{chuß wird mit Einleitung des Weiteren zu diesem Zwecke beauftragt. :

Zm Uedrigen faßte die Bundesversammlung einen Bescbluß in

einer militairishen Angelegenheit und bewilligte der Wittwe eines vormaligen Bundeskanzlisten eine Unterstüßung. (Fr. Bl )

Bayern. München, 10. März. Se. Majestät der König

M ax ift heute Morgen 5 Uhr nach Montreux am Genfersee ab- 4 um einige Wochen daselbst zu verwe:len. Die Reise geht heute über Lindau, Zürih ñnach Aarau und morgen bis Montreux.

(N. M. Ztg.)

Niederlaude. Haag, 10. März. Das neue Cabinet hat jeßt cinen Minister der auswärtigen Angelegenheiten in der Person des Herrn Zuylen van Nyevelt erhalten, welcher gegenwärtig Ge- sandter unseres Hofes in Konstantinopel ist. Bis zu seiner Ueber- funft wird Herr van Hall dieses Portefeuille interimisftisch ver- walten. Der Prinz von Oranien ist aus London zurückgekehrt ; der König hat denselben zum General-Lieutenant befördert und ihn vom Commando der Reserve-Jnfanterie-Brigade enthoben. (Köln. Z.)

Belgien. Brüssel, 10. März. Jm Beginn der heutigen Kammersitzung bestieg der Finanz-Minister, Herr Frère, die Lri- büne und verlas die Titel verschiedener Budgets, Kreditforderungen und Gesetzentwürfe, die er auf den Tisch des Hauses niederzulegen habe; darunter auch einen, betreffend die Abschaffung des Octrois. Herr Frère verlas die Begründung und die Einzel- Bestimmungen des Gesehentwurfes. Es betrug die Brutto-Ein- nahme sämmtlicher belgisher Octrois im verflossenen Jahre in runden Zahlen 12,300,000 Fres , während die Kosten der Erhebung

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auf 2,300,000 Fres, sich beliefen, woraus sich ein Netto - Ertrag von 1(0,000,000 Fres. ergiebt. Den AusfaU dieser Einnahme dect die Staatskasse durch eine (nah der Proportion der Grund- und Personen - Steuerbeträge zu vertheilende) jährliche Dotation von 14 Millionen Fres., an deren Mitgenusse (bis zu dem Belaufe von 3 Millionen) selbst diejenigen Landgemeinden sollen betheiligt werden, in deren Schooße das Octroi überhaupt nicht bestand. Die Beschaffung obiger 14 Millionen leistet der Staat durch den Ber- zit auf folgende seiner Einnahmequellen: 1) die Zôlle auf Weine und Branntweine: 2) die Accise - Zölle auf Biere und Genever ; 5) 75 pCt. des Einfuhrzolles auf den Kaffee; 4) die Netto-Ein nahme der Post-Verwaltung. (Köln. Ztg.) | : Großbritannien und Jrland. London, 9. März. Jn der getltrigen Unterhaus-Sigung zeigte B. Cochrane an, er werde am Freitag an die Regicrung die Frage richten, ov fie bereit sei, alle mit dem britis(en Gesandten in China gewech{selten Depeschen borzu- legen. Monckton Milnes zeigt an, daß er am Montag zu der Fon mitgetheilten) Motion Kinglake's den Verbesserung8antrag stellen werde, alle Worte nah „Anncexirung von Nizza und Savoyen n Frankrei“ wegzulasscn und dafür cinzuschalten: „Jhrer Majestät ergebenst das tiefe

| Vedauern des Hauses darúb:r auszudrücken, daß cine Frage, die sich auf die durch Europa's Eintoilligung gezogenen und gesicherten Grenzen eines

großen Staats bezicht, aus augenscheinlich unzureichenden Gründen agitirt wird, und Ihrer Majestät ergebenft zu versichern, daß dieses Hus Qyrer Majestät Rathgebern seinen ernstlichen Beistand leihen wird, um die Ver- handlungen über die Frage zu einem Ausktrag zu bringen, der mit den wahren Interessen Frankreichs, der Schiveiz und JZtaliens , E "ha 1A R a hg eht11s Dar Ne E E 1A i ea Miu HroxBaltung des treu Ben bens VerentBärli ist. : _ Heute und gestern hatten wir ganz übermäßig hohe Fluth auf der Themse. - Sie war vorhergesagt worden, und Viele lángs der Ufer Wohnenden mögen si vorgesehen haben : aber der S a- | den in vielen Stadttheilen is nichtsdestoweniger sehr bedeutend. | Viele Quartiere, die sonst geborgen waren, stehen unter Wasser. Bei Londonbridge reichte es heute Morgen über die Quais des Zollamtes hinaus, und sämmtlihe Magazine der benachbarten Straßen sind Übershwemmt.

9. Márz. Die Königliche Familie, die gestern Vormittags nach der Jnsel Wight abfuhr, kam verspätet nad) Portsmouth, 4s der heftige Sturm der Schnelligkeit des Zuges Eintrag that. UUch auf der See stürmîe es so gewaltig, daß die Königliche Yacht einen harten Kampf zu bestehen hatte, bevor es ihr gelang, aus

| dim Hafen hinauszukommen. Auf der Rhede salutiiten die daselbt vor Anker liegenden Kriegsschiffe, darunter die preußische Fregatte „Theétis “. S m die Freiwilligen zu ehren, hat der Kriegsminister nah Wool- wich die Weisung ergeben lassen, daß hinfort allen Freiwilligen- Offizieren der Besuch des dortigen Arsenals gestattet sein foll. Sie sind in dieser Beziehung den Offizieren der stehenden Armee gleichgestellt. i

Jn Pembroke wurde vorgestern der „Howe“, das größte

Linienschiff der englischen Flotte, vom Stapel gelassen. Es ist 301 Fuß lang, 61 Fuß breit und 65 Fuß tief, hat 3594 Tonnén- gehalt, beföommt cine Maschine von 1060 Pferdekraft, braucht 1130 Mann zur vollständigen Equipirung, und ist auf 121 {were Ge- s{hÜüße berechnet. /

Jn der gestrigen Oberhaus-Sißung brachte der Earl von Car- narbon den Umstand zur Sprache, daß wichtige politishe Thatsachen daß Mittheilungen von Absichten, daß diplomatische Rathsch!äge und Weis sungen höufig avf die Privatkorréspondenz zwischen Ministern und aus- wärtigen UAgenten beschränkt zu bleiben scheinen. Jm leptcrschienencn Blaukbuch crfenne Lord Cowlcy sclber an, daß er seine Unterredung mit dem Grafen Walewrski über das Annixions-: Piojckt des Kaisers nur - in cinem Privatbriefe an Lord John Nussell, nicht in einer Depesche ber- zeithnct habe, Er begreife die Vortheile diéser Privatkkorreshondenzen, allein wenn man hierin nicht mit Mäß und Umsicht bcrfahre, ‘so müsse bie Gewohnheit zur Folge haben, daß dem Parlament die Möglich- keit, sich ein unpa1iteiishes Urtheil zu bilden und die ministerielle Verantwortlichkeit zu überwachen, ganz und gar cntzegen werde.

Der Herzog bon Newcastle erkennt das aufgestellte Prinzip an, allein Niemand werde leugnen, daß die Privatmittheilungen von Gesandten an

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Minister höchst nüßlich seien, indem die Regierung auf diesem Wee größere Aufschlüsse und- mehr Detailbelehrung als dur Depeschen erhalte (Hôrt! bört!) Jm vorliegenden Falle sei der Earl von Carnarvon gewiß nicht geneigt, Lord Cowley deshalb- zu tadeln, daß er die Unterredung als Privatnachricht mittheilte, oder den edlen Lord Staatssecretair des Aus- wärtigen, weil er den Privatbrief nicht veröffentlichte. Wenn der edle Lord frage, ob der dem Parlament vorgelegte Sachverhalt durch jene Briefe verändert werde, so könne ein Minister der Krone {wer Daran antworten. Es sei dies eine Meinungssache. Sein edler Freund (Car- narbon) würde vielleiht anders denken, wenn er die Briefe sähe, aber seiner eigenen ( Newcastle's) Meinung nach babe dem Parla- ment der Sachverhalt vollkommen fklar vorgelegen. Der Marquts bon Normanby bemerkt, die mündliche Mittheilung des Grafen Walewski habe die Bedeutung einer halbamtlichen Anzeige bon den bestimmten Absichten der französishen Negierung gehabt, - Ein solches Faftum hätte nie den parlamentarischen Protokollen entzogen werden sollen. Hoffentlih werde man daraus keinen Präcedenzfall machen. Earl Grey hat nichts gegen Privat-Korrespondenzen der erwähnten Art, unter der Bedingung, daß kein wichtiges Faktum darin niedergelegt werde, ohne zugleih in die amtlihen Depeschen aufgenommen zu werden. Dieses müsse von Thatsachen, wie von Weisungen gelten. Anderenfalls könnte Zhre Majestät Jhre Kontrole über die Minister, zu der sie berechtigt und verpflichtet sei, niht ausüten. Man erinnere sih, daß der edle Lord Staatsfecretair des Auswärtigen ( Nussell ) bei einer denkwürdigen Veranlaffung diese Negel gegen das jeßige Haupt der Negierung (Palmerston) geltend machte. Nicht weniger wichtig sei es, daß die Verantwortlichkeit für alles Geschehene auf der ganzen Negierung ruhe, Die gerügte Gewohnheit scheine leider seit Jahren um sich zu gveifen, Er erblicke darin eine bedenkliche Verleßung eines sehr wichtigen constitutionellen Prinzips und könne nicht umbin, Jhrer Majestät Regierung wegen des besprochenen Falles tadelswürdig zu finden: Lord Wodehbouse, Unter-Staatssecretair des Auswärtigen, kann nicht einsehen, daß Lord Cowley oder Lorh John Nusfsell es an Umsicht have fehlen lassen Wer je diplomatische Unterredungen gepflogen, werde füt sn, wie {wer es oft sei, zu wissen, wie man informale Mittheilung n eines fremden Ministers, zumal wenn sie hypotbetisch gestellt sind, aufzuneh- men babe. Wichtige Mittbeilungen würden einem fremden Minister scbrift- lich gemacht. Von dieser Negel werde selten abgewichen. Der Umstand, daß Graf Walewski die Negel nicht befolgte, babe den brilishcn Gesandten zur Annahme berechtigt, daß es unrecht wäre, der Mittheilung große Wichtigkeit beizulegen. Der Earl von Malmesbury glaubt, daß Earl Grey zu streng urtheile, wenn er die gerügte Gewohnheit für eine allgemein angenommene halte. Auch dürfe man das auswärtige Amt nicht mit dem Kolonial-Amte auf cine Linie stellen; in ersterem sei der Ge- schäftsgang ein rascher und fast atbemloser, und viele Verhandlungen müßten vermittelst des Telegraphen gepflogen werden. Im vorliegenden Falle scheine es. daß har _ahla 94vb Staatäfocretair des Auäwärtigen sich einige Nachlässigkeit zu Schulden kommen ließ. Der Carl ton Elien- borough glaubt, daß der besproh.ne Mißbrauch si seit langer Zeit in den Geschäftsgang des Auéwärtigen eingeschlihen. So wurde im Jahre 1834 cin gewisser Vertrag geschlossen, und als zu Ende des Jahres der Herzog von Wellington ins Amt trat, war kein einziges Schriftstück über die vorhergegangene Unterhandlung zu finden. Ein anderes Mal, als Lo: d Napier si in ernste Schwierigkeiten in China bverwickelt batte, war

über den. Ursprung derselben keine Zeile vorzufinden, bis man

den verstorbenen Lord Grey, der damals Minister des Jnnern .

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war, fragte, ob er nicht Privatbriefe bon Lord Napier habe. Der Hexzog bon Newcastle giebt zu bedenken, daß sein edler Freund, der Staatssecretair des Auswärtigen, leicht jede Anspielung auf Lord Cowleh's Vrivatbriefe aus dem Blaubuche hätte verbannen fönnen ; daß ihm dies nur einen Federstrich gekostet hätte; daß er aber den männlicheren Weg einshlug, das Parlament wissen zu lassen, was vorgefallen war. Lord Derby will dem edlen Lord Staatsfecretair seine absichtliche Verbeim- lichung vorwerfen, allein ebenso wenig kann er ihin aus dem Stehenlassen ¡éner Anspielungen ein Verdienst machen. Streichen war unmögli, nach- dem die fran1ösishe Regierung auf die ersten _Gegenvorstellungen des englischen Ministeriums exwiderte. „Wir haben Euch \chon vor Monaten über Alles unterrichtet.“ In der That habe die * britische Re- gierung wiederholte Winke und offene Mittheilungen Uber Das Annexions - Projekt empfangen und hâtte daher den Gegenstand nicht in Privatbriefe vergraben sollen. Er für sein Theil begreife nicht, wie der cdle Lord Staatssecretair des Auswärtigen bei seinem hohen Ebrgefühl es über sich gewinnen konnte, zu Anfang der Session jene Erklärung abzugeben, in welcher er si auf die amtliche Mittheilung vom Juli 1859 bezog, um die Meinung zu berdretten, daß das Annexions-Pro- jekt aufgegeben sei , während er sehr gut wußte, wie sebr der Stand der Dinge seit jenem Datum sich verändert hatte, und nac)dem die französische Negierung ihm über die Nothwendigkeit, Savoyen zu nebmen, {0 oft laren Wein geschenkt. Nach einigen Bemerkungen des Her:0gs bon Argyll zeigt der Ma quis von Normanby auf morgen zel Znterpellationen an, deren erste sich auf gewisse Willkürhandlungen der provisorischen Re- gierung in Florenz bezieht , und deren andere die Weisungen betrifft , die der englishe Geschäftsträger in Florenz in Bezug auf die bevorstehenden Wahlen empfing. i / U |

In der Ünterhaus-Sißung erkläcte Lord J. Russell als Antwort auf eine Frage des Sir J. Walsh, daß er morgen neuere Depeschen über Jtalien und Savoyen vorlegen zu können hofft. Zugleich ersucht er das Mitglied für Bridgewater, etne Savoyen betressende Mo: tion nicht am nächsten Montage vorzubringen, indem die Besprechung den Staats - Interessen \{chädlich sein könnte. Kinglake verschiebt fie auf Montag in acht Tagen. Er halte die Besprechung für unumgängli nöthig und bemerke zugleich, daß seine Motion keinen Tadel gegen die italienishe Politik der Negierung aussprechen solle; er glaube bielmehr, daß der cdle Lord die Unterhandlungen in befriedigender Weise geführt habe. Scullyh fragt den Premier, ob Jhrer Majestät Minister, in An-

| stände in Tosfana.

| wünsche zu erfahren , ob der Vertreter Englands, Herr Corkbett, | instruirt worden sei, gegen ein derartiges Verfahren Vorftellungen zu

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E L : S : R as S C N orths | sondern habe ihren Ursprung in einev alschen Verthei

| Wenn man bedenke,

betrat, daß fie allesammt Proteftanten seien, während ein großer Theil von Zhrer Majestät Unterthanen aus Katkoliken bestehe, das Prinziy unbedingter Nichteinmishung wenigstens im Gebiete Sr. Heiligkeit des Papstes streng beobachten wollen. Lord Palmerston versichert seinem ehrenwerthen Freunde, daß keinerlei Nücsiht auf das Glaubensbekenntniß der Minister oder irgend einer beliebigen Anzahl Unterthanen den mindesten Einfluß auf die auswärtige Politik der briti schen Regierung übe. Diese Politik bestehe darin, die Ztaliener ihre heimischen Angelegenheiten selbst ordnen zu lassen. Vei dieser Gelegen- heit ersucht er Herrn Cabe, eine auf diesen Abend angezeigte Motion zu verschieben. Cabe bedauert, niht willfahren zu fônnen, da der Gegenstand zu dringend sei. Er beantragt somit Vorlage der Korre- spondenz mit Frankreih über die projektirte Legalisirung der Kuli- Auswanderung von Jndien nah französishen Kolonieen, Er greift dieses Projekt mit großer Schärfe an und zeigt die Unmöglichkeit, irgend eine Vürg|chaft dafür zu erlangen, daß Frankreich die asiatischen Aus- wanderer bessex als die afrikanischen behandeln twerde. Die inorali- schen Folgen des Projektes für Jndien und England könnten sehr ber- hängnißvoll werden. Lord F. Nussell entgegnet, d s eine Frage sei ob der Auswander Os E A Jes p: e O A jeu i nverungs-Bertrag mit Frankreich überhaupt hätte negociirt werden sollen. Andererseits erblickte ex darin ein Mittel, dem Mirès-Kon- traft, der den nackten Sklavenhandel wieder cingefühct ein Ende u machen. Er gestehe, daß der Vertrag allen Mißbräuchen der Air: rung nit völlig vorbaue, aber wenn Frankrei den Rulis nicht Wort halten sollte, werde Jhrer Majestät Negierung den Vertrag fündigen fönnen und die Besorgniß, dann eine große Quelle der Arbeitskr2ft zu verlieren. würde die franzöfischen Kolonial - Behörden im Zaume halten. Die fran- zösische Negierung versprehe, binnen 15 Monaten nach Unterzeichnung des die Kulies betreffenden Vertrages ihre afrikanische Arbeiter s fuhr, die dem Elklavenhandel beinahe gleihkomme, ‘auf immer einzu- stellen, Unterzeichnet sei der Vertrag in diesem Augenblicke noch nicht. Vie Korrespondenz könne borgelegt werden. Kinnaird erwartet von dem Vertrage nichts Gutes, ist überzeugt, daß die öffentliche Meinung, iväre fle darüber zu Rathe gezogen worden, ihn nicht gebilligt haben würde, und bedauert, daß der edle Lerd nichts Näheres über die Ver- tragspunkté hôren ließ. Die Motion wird genehmigt. Byng beantragt eine Nesolution: „daß Jhrer Majestät eine unterthänige Adresse überreicht werde mt der Versicherung, daß dieses Haus nah Erwägung des mit dem Kaiser der Franzosen geschlossenen Handels-Vertrages, Jhrer Majestät den aufrihtigsten Dank für diesen neuen Beweis Jhres Wunsches die Wohlfahrt und das Elück Jhrer Unterthanen zu fördern abstattet, und zu bersihern, daß dieses Haus die nêthigen Schritte thun wird, um ein Shstem auszuführen, welches einen wohlthätigen Verkehr zwischen Groß- britannien und Frankreich befördern, Handel und Gewerbe ausdebnen und neue Sicherheiten für die Wahrung des Friedens bieten wird.“ Baines sekundixrt. Lindsay ist bon Herzen füc die OUtüng bér Verträge. Bei einer ‘andecen Gelegenheit werde er eine Re-

| solution für cinen Schifffahrts-Vertrag beantragen, Lord A. V. Tempest

ftellt den Verbesserungs « Antrag, daß das Haus beschließe, keine Ansicht über den Vertrag auszusprechen, bis die endgültigen Absichten des Kaisers in Bezug auf Savoyen bekannt sind. Er billigt den Handelsvertrag, aber nicht die Zeit der Sanction. Es gelte vielmehr, dem Kaiser ein: „Bis hieher und nicht weiter!“ entgegen «zu rufen. Sir Hugh Cairns ist gegen den Vertrag, aber auch gegen seine Verwerfung, als einen gefähr- lihen und zugleich unnöthigen Schritt, indem er überzeugt ift, daß der Vertrag ein unfruchtbarer, todter Buchstabe bleiben und bald gleich dem von Villafranca in Vergessenheit finken werde. Lord Adolfus Vane Tempest zieht sein Amendeinent zurück und auf Horsman's Motion wird die Debatte vertagt.

410. März. Jn- der gestrigen Oberhaus-Sißung lenkte der Marquis von Normanby die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Zu- Unter der dortigen provisorischen Regierung, be- merkt er, herrsche das System willkürlicher Verhaftungen in ausgedehntem Maße, und lange Einzelhaft werde in mehr als grausamer Weise in

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Fällen angewandt, wo weder Aussicht auf ein gerichtliches Verfahren vorhanden sei, noch. überhaupt cine beftimmte Anklage vorliege. r

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machen oder in Bezug darauf Rath zu ertheilen. Ferner beantrage die Vorlegung von Jnstructionen wenn solche vorhanden an britischen Geschäftsträger in Florenz, worin derselbe angewiesen Jet, I

| provisorische Regierung darauf amerksam zu machen , daß es 10

sei, sih aller willkürlihen Handlungen zu enthalten,

| die Wahlfreiheit bei den Neuwahlen, welche zu empfehle

v A 2 G c A Av o {F a L nh Regierung für gut befunden habe, zu zerstôren. Se 9a

treffende Korrespondenz gelesen, keine Vorstellung davon gehabt ; s î î N 2 AFs í die englische Negierung die Maske

eutralität bade für die provisorische Regierung Partei ergriffen ha

sie kurz nah Abschluß des Friedens bon Villafra1 ionen ertheilt habe, die dazu angethan gewe]en [eren Bedingungen jenes Friedens zu verhindern. -

kehr des Großherzogs sei keine8wegSs das Srgebn1ß !

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in Bestechung und Einschüchterung. Der Unter-Staatsfsecretatr de tigen, Lord Wodehoufse, entgegnet, ex fônne die begehrte ; auf den Tisch ‘des Hauses niederlegen, da flé gar nit bo Die englische Regierung sei bon der Nichtintervention zur Richtschnur genommen, nicht abgewichen. erk sehr s{chwierigen Verhäitnissen seiner Pflicht 3 l ausgezeichneter Weise genügt, und die bon 19m wegen ihrer Genauigkeit bemerkenswerth. Vi Normanby von den zahlreichen Seitens der proviforifche vorgenommenen Verhaftungen entworfen

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