1860 / 75 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

auf das Benehmen ‘des jegigen Königs jenes Landes; da jedo manche auf Handel und Reform bezügl „Fragen augenblicklih die ‘Auf- merksamkeit des Hauses erheischten, so willige er: darein, séinen Antrag bis nah Ostern zu verschieben. Er hoffe, der edle Lord, dex Staats-Secretair

des Auswärtigen, werde in seinen lôblichen Bemühungen, dem gegenwärtigen bdchsstt s{mählichen Zufkande der Dinge in ‘Neapel ein Ende zu machen, nicht naclassen. King lafke vexfchiebt seinen, ‘die Einverleibung Sa- voyens und Nizza's betreffenden Antrag ‘auf Montag, da er gehört habe, daß gewisse Umstäude obwalteten, welche: vie Diskussion am heutigen Abendeals nicht ratbsam erscheinen ließen. Die Debatte über die Neæeformbill wird hierauf wieder aufgenommen. Stansfeld meint, was die Ausdehnung des Stimmrechts augehe, o exfülle die Bill die Verheißungen der Regierung und entspreche den Erwartungen des Landes, wenn sie auch den Wünschen desselben niht genüge. Was aber die Entziehung des Stimmrechts anbe- lange, so gehe sie fo weit, wie das Haus der Gemeinen gegenwärtig zu gehen bereit sei, Durch diese praktishen Gründe fühle er sich bewogen, der Bill seine herzliche Unterstüßung zu leihen. - Auf ‘den Einwand , daß fie der Macht dos Arbeiterstandes ein ungehöriges Uebergewitht verleihe, gebe ex nts und -ebensowenig vermöge er die Ansicht dexer zu theilen, welche behauvteten, das Land sei gleichgültig gegen die Frage. Sir J. Pa cking- ton bezeihnet die Bill als ein elendes Machwerk, und daß die ‘Negie- rung überhaupt mit cinem so kümmerlichen, magern Gesezz-Entwourf her- porgetreten sei, lasse sich nux daraus erklären, daß derfelbe die Urheber- schaf einem in sich un&cinigen Kabinet verdanke und in eine Zeit falle, wo die Aufmerksamkeit zwischen wnneren und aus- wärtigen Angelegenheiten getheilt sei. Er habe von Lord J. Nussell eine seines ‘Namens wlndige staatsmännische Maßregel erwartet, die auf allge- meine Untorstüzung hätte rehnen können. Die Wirkung der Bill aber werde darin bestehen, däß Vermögen und Jutelligenz des Landes durch die Macht dex bloßen Kopfzahl in den Hintergrund gedrängt würden und die Volkevertvetung in die Hände einer einzigen Klasse gerathe, und zwax ciner Klasse, die am wenigsten befähigt sei, dieses Monopol der Gewalt auszuüben. Man möge fich die "Vereinigten Staaten von Amerika als warnendes Beispiel dienen lassen in Bezug auf die traurigen Folgen, welche eine solche Uebextragung des Einflusses auf den am meisten demokratischen Theil des VoUles habe. Gegen eine Ausdehnung des Stimmrechts im Allgemeinen habe erx durchaus nichts einzu- wenden. Auth werde er nicht gegen die zweite Lesung stimmen, da exr hoffe, daß der gesunde Sinn des Hauses dem Uebel im Comité ab- helfen werde. Sir G. Grey fagt, ‘der Einwand, daß die ‘Kopfzahl ‘den Sieg über Vermögen und Jntelligenz des Landes davontragen würde, be- uhe auf einer müßigen Vorausseßung und süße sih auf gar keinen Beweis. Niemals hade es, wenn man den gegenwärtigen ruhigen und gedeiblichen Zustand Englands in Betracht ziehe, eine Zeit gegeden, die besser zuv ruhigen Erwägung einer derartigen Maßregel geeignet ge wäre. Addexley schiebt Herrn Bright die Verantwortlichkeit ur die Bill zu und eint, ‘wenn man, wie es den Anschein habe, aufs allgemeine Stimmrecht hinaus wolle, so würde man besser daran gethan baben, dies gleich offen heraus - zu sagen, Vie Folge ‘der Bill werde die sein, daß cine unzufriedene Valksklasse , die nichts zu verlieren habe und ein Spiélball in den Händen von De- magogen werde, ‘das Stimmre{t erhalte. "Auch sei es eine gefährliche Neuerung, volkreithen Städten eine zu große Anzahl von Vertretern gzu geben. Massey hält die ‘Verleihung des Stimmrechtes an den Ar- beiterstaud nach allem, was ær von diesem Stande weiß, für ungefähr- lid, glaubt aber nicht, daß die Bill die Frage der parlamentarischen Reform definitiv löfen- werde. Baines bemerkt, die arbeitenden ‘Klassen seien feineswegs so gleichartig, wie das bon den Geguern der Vill be- hauptet werde, und es lasse sich bei ibnen ein gemeinsam verabvrédetes Handeln zu ‘politischen Fwecken und ein überwiegender Einfluß nicht voraussezen. WhHiteside - hat fih vergebens bemüht, dHar- Über ins Klare zu fommen, weshalb denn eigentlich eine solche Maß- egel für nothwendig erathtet worden sei. Es gelte in England der berfassungêmäßige Grundsaß, das Stiminrecht nur ‘dem zu verleiben, der dazu politis befähigt sei. Daß aber die Klassen, auf welche die Bill æs ausdebnen wolle, die - erforderliche politishe Befähigung besäßen, dafür Lege fein Beweis vor. Dagegen besäßen fie cine große Begabung für die politische Organisatien, wie das die legte Arbeitseinstellung dargethan Habe, und könnten deshalb von einer gut -organifirten Minderheit als ge- fährlihes Werkzeug gehandhabt werden. Die Urheber der Bill würden im Interesse ibres Rufes :handeln, wenn sie den Census höher feststellten, als in der Geseßvorlage der Fall sei. Auf Antrag James' wird die Debatte bis Montag vertagt.

Der’ prœußische Transportdampfer „Elbe“’ ist vorgestern von Svühead nah Southampton hinúbergefahren, um fh zu ver- proviantiven und kommende Wothe die Fahrt nah China anzu- treten. ‘Die „Axcona wird ihm bald folgen fönnen.

( 24. Márz. Für übermorgen is ein Geheimrxath einbe: rufen , bei dem Zhre t e die Königin den Vorsiß führen wird. Gesteru hielt Fhre Majestät Hof und Ene, den bolländischen Gesandten und Lord

Audienzen.

Heute Nachmittags war Ministerrath in Lord Palmerston's Amiswshnung. DieKönigin hielt eiu zahlreih beseßtes Drawing- Room ab. : é

Der Prinz von Wales wird während der Osterfeiertage zum Besuthe seiner hohen Verwandten -nach Koburg reisen.

Lord Grauville if gestern Abend nah dem Festlande ab- Here

John Russell in besonderen

er Prinz-Gemahl hat zu dem Denkmal, das als Erinnerung

an die große Fnduftrie-Ausftellung in der Nähe von Hydepark er-

ühtet werden soll, 250 Pfdb. beigesteuert, Früher hatte er es

durebgeseßt, daß weder fèine Büste noch seine Statue ‘einen Theil des Denkmals ‘bilde.

Heute Mittag soll der Liniendampfer „Frederick William“, von 86 Kanonen, in Portsmouth von Stapel laufen. Die übliche

Taufceremonie übernahm die Gräfin Bernstorff, Gemahlin des Ge-

sandten Sr, Majestät des Königs von Preußen.

Jun der gestrigen Sizung des Oberhauses brachte der Marquis bon Clanricarde wieder die savoyische Sache ‘bor. Er wolle keine borzeitige Erörterung erzwingen, nuoch die Regierung gu einem vielleicht voretligen Gesinnungsausdrucl treiben. Er habe eine Frage zu stellen, die. sih nur auf Thatsachen beziehe. Békanntlich habe die französische Negierung versprochen, die Annexion von Savoyen und Nizza nicht ohne freie Zustim- mung des Königs von Sardinien und auch der betheiligten Bevölkerungen vors- nehmen zu wollen. Jn der That gäbe es keine schrecklihere Konsequenzides-Despo- tismus und des fog. „Königrechts von Gottes Gnaden“ als&die Vorstéllung und Doktrine, daß Unterthanen cinfahes Eigenthum ihrer Fürsten seien und nach Belieben verhandelt oder versenkt werden könnten. Die französische Re- gierung hobe sih daher gegen diese Doktrine verwahrt und ausdrücklih die Geltung des Volkswillens anerkannt. Um, uun box der Hand blos von Nizza zu sprechen, so scheine die Abtretung ‘desselben abgemacht. Aber alle Welt wisse, daß die Bevölkerung weit entfernt sei, der Maßegel bei- zustimmen, und daß der Munizipalrath von Nizza sogar beim König Viktor Emanuel dagegen pelitionirt hat. Man habe ein Recht, von der französischen Regieruug zu verlangen, baß sie sich, wonn niht an ihre Versprehungen, doch wenigstens an Fakta halte, daß fie ‘die Thatsachen nicht entstelle. “Nun bemerke er, daß der Kaiser der Franzosen in seiner Ansprache an die favoyische Deputation auc von Nizza sprach und abermals versicherte, daß leßtere Provinz so wie Sa- boyen durch den freien Willen ihres rechtmäßigen Monarchen und die Zustimmung des Volkes mit Frankreich vereinigt werden solle. Er erlaube sich zu bemerken, daß dies keine richtige Darstellung der Sachlage ei. Weder eine allgemeine Abstimmung wie anfangs versprochen ward noch eine Abstimmung seitens der Munizipalität wie die spätere Mo- dification des Versprechens lautete habe stattgefunden. Er wünsc{be nun zu wissen, ob Jhrer Majestät Minister von dexr französischen oder sardini- sen Negierung irgend einen Bericht über das neuliche Votum der Munizipalität von Nizza erhalten haben? Lord Wodehouse (Unter- Staatsfe.retair des Auswärtigen) sagt, daß Jhrer Majestät Megie- rung werder von der sardinishen noch von der franzdsishen Re- gierung über jenes Votum eine Mittheilung erbalten babe. Die ganze Angelegenheit beschäftige die ernstlichste Aufmerksamkeit von JhrerMajestät Regierung, und er wolle ‘deshalb sich mit der einfachen Beantwortung der Anfrage begnügen. Bei der Motion auf zweite Lesung der Meuterei- Bill erhebt sih Lord Pan mure zu einigen Bemerkungen gegen die bor- geschlagene ‘Beschränkung des Stellenkaufs in ‘der Armee, Auch Lord Lucan und Earl Grey äußern si gegen ‘Abschaffung des bisherigen Systems, während der Herzog von Somerset in diesem Punkt ein radi- kater ‘Neformer ‘ist und das Kaufsystem als ein unerträgliches bezeichnet. Der Herzog von Cambridge will sih an ‘das Gutachten der Regierung halten und unbeschadet seiner individuellen ‘Ansicht ausführen, was ihx am besten dünfkt.

Jm Unterhause fragte Mr. Kinglake, ob es dem Staats- Secretair des Auswärtigen mögli wäre, folgende-Aktenstücke vorzulegen: Mr. Thouvenels legte ‘Depesche über die Annexion von Savoyen und Nizza, die ‘Antwort der englischen Regierung darauf, die ‘von der Schweiz an die Regierung gerichtete Note, den Protest, ‘den ‘die s{chweizer Re- gierung ‘an die französische gerichtet hat und Mr. Thouvenel'’s Antwort hierauf. Lord J. Nussell sagte, die Vorlage würde dem Dienst nachtheilig sein, aber ein andermal werde er die Zeit der Vorlegung ‘bestimmen können. wie betveffs ‘der chinesishen Expedition und des svanischen Krieges, an Lord John Nusfssell gerichtet. Bevor er ‘dieselben ‘beantwortet, häufen si die ‘Interpellationen wegen Savoyen , Nizza ‘und ‘der Sehweiz. Mr. H. Seymour möchte das »Memoire sur les Rappoits entre La Suisse et la Savoye neutralisée« nebft ider dazu gehörigen, auf Anordnung der s{chweizer Negiéxung voriges Jahr angefertigten Spezialkarte ‘vorge- legt haben. Und ob die Regierung Näheres über das Gerücht wisse; wbnath 6 Schweizer Regimenter nach Fauciguy und Chahlais abmarfschirt find? ‘Mr. Stirling fragt, ob der edle Lord jene Stellen seiner Privat- Korrespondenz mit Lord Cowley ‘vorlegen ‘will, auf welche Lord Cowley fih in seiner Depesche vom 5. Februar bezieht? [An die Jnterpellationen knüpft er cine mißtrauische Beurtheilung von Lord J. Russell’s Verhalten in der Annecxationsfrage. Lord J. Nussell erwidert, daß Mr. Bruce in China bleibt, und daß Lord Elgin (der Bruder von Mr. Bruce) sich in einer Spezialsendung auf einige Zeit dahin begeben werde. Lord Elgin habe den Kaiser der Franzosen gesehen und herichte, daß die französische ‘Negierung über die chinefifhe Frage im Allgemeinen mit der englischen einverstanden sei; und Varon Gros werde um dieselbe Zeit oie Lord Elgin nach China aufbrechen. Was -den maurischen Krieg betreffe, so werde die spanische ‘Negierung , wie er hoffe, getreulich ‘das der englischen Regierung gegebene Wort halten und'sih einer Annex ion von Tanger enthalten. Die maurische ‘Regierung ‘habe in den leßten Tagen Spanien eine Geldentshädigung angeboten; wenn Spanien. diese Bedingung nebft einer Aenderung der Grenzen von Ceuta annehme’, fo werde der Krieg sofort zu Ende sein, Das verlangte Memoire befinde sich in den Händen des Druckers und werde bald aufliegen ; ‘die Spezialkarte zu fkfopiren wäre sehr kostspielig; ein Umriß derselben werde genügen. Die Auszüge aus seiner Privat-Korrespondenz vorzulegen, das könne er nicht versprechen. Wenn der ehrenwerthe Gentleman in das Blaubuch einen Blick werfe, so erfahre ‘er der Hauptsache nah AUes, was er wünsche. Man dürfe nit vergessen, daß bis Anfang des Jahres ein ‘Kongreß ‘in Ausficht stand, vor welchem Graf Walewski die Restauration des Groß- herzogs von. Tosfana vorschlagen wollte. Von einer Abtretung Savoyens

| war also bis dahin nicht unmittélbar die Nede. Er habe gehofft, die Thou-

Es werden noch einige audere Fragen,

E

L Dinge beilege. | E vertbeidigen,. wird aber durch Ordnungsrufe Ï Später protestirt -Mr. Ki nglake gegen Mr.

Ï man außer der Ordnung des Tazes sei. ; Mie | Ï Ordnungsfrage tadelt der S h ayfa nzler den aufreizenden Ton Hrn. HorsSe | E man's und Herx No ebuck ruft in einem Anfall bon Entrüstung, es sei die

# alte Geschichte:

F niemals viel gehalten; j-ht aber fehle es ihm an Worten, um anzudeuten,

venelscheDepesche bald vorlegenzu können, alleinandereUnterhandlungen hätten

ihn im Entwurf der Antwort gestört. Die Schweiz habe England angerufen, und zwar sei die betreffende Rote erst, diesen Morgen ihm zugekommen; unter solche nUmstäuden- die Depesche vorlegen, hieße s biel wie eins Auf- orderung au. das- Haus, die Antwert vorzuschreiben, ehe die anderen ftenstücke- recht erwogen sind. Die. Frage sei noch in Unterhandlung und er werde noch. mit verschiedenen Mächten darüber: zu korrespondiren haben. Wenn. der ehrenwerthe: Gentleman: sage, daß die fran- ¡zösische Negierung: keinen Anstand nehme, ihre Depeschen : dex Oeffent- lichkeit zuz übergeden, so vergesse er den Untexschied in der Stellung: der beiden Regierungen. Wenn eine Depesche auch im « Moniteux“* erscheine, so gebe es doch keine Affemblee in Frankrei, um sie zu erôrtern, und feine Presse, um fie Iwangios zu fritisiren, Damit verhalte es sich in

d: anders; und er set froh, daß es; hier andérs sei, aber darum Englau ; i unter: gewissen Umständen. eine kluge

müsse dig: englishe Regierung doch :

Aarnckbaltung baten Mr. Disraeli bemerkt, daß der edle Lord dei früheren Gelegenheiten sein langes Schweigen über die Anncxions- Angelegenheit damit entschuldigte , daß er die : Andeutungen über die Absichten der französischen Negierung. für nicht ernst y ger meint oder begründet gehalten habe. Jeßt folge: er dem Bei- spiel des edlen Lord. an ge Spiße und entshuldige- sich mit è ongreß. Aber man werde | g | lie Bag at A daß. die: Annexionsfragen der Entscheidung, eines? Kon- gresses: überlassen werden, sollten. Ein Kongueß sei keine bexathende Vers sammlung, sondexnu habe nur Details. auszuführen und Beschlüsse. zu Protokoll zu. nehmen, werde daher nie einberufen, ohne daß, die Minister dex. verschiedenen Mächte vorher die Hauptfrage exórtert habeu. i Was; die diplomatische Privat-Korrespondenz betreffe, so halter an dem Prinzip fest, daß

im. auswärtigen Amte. eine vollständige A Quas aller von: dex-Negierung | |

verhandelten Sachen aufbewahrt werdenmnü e, Hierauf müssedas Zaus bestehen. Der edle Lord spreche, als wäre es ein Vertrauensbruc, cinen Auszug aus dan Privatbrief cines Gesandten zu veröffentlichen, und do) zeige ex in der Regel’ in: diesem: Punkte nicht das cunpfindlichste Zartgefühl, So befinde sih im 3ten Theil. des italienischen Blaubuchs eine Depesche bon Lord Bloomfield aus Berlin vom D. März 1860, und! wenu és je cinen Privatbrief gab, so sei diese Depesche einés, denn fie enthalte was Lord Bloomfieldi nux nnter dem Siegel des Geheimnisses erfahren haben. könne den Inhalt einer Mittheilung des französischen Gesandten, Prinzen de la Tour d'Auvergue, an. den preußischen Minister. Jum gleich damit seien die politischen Privatbriefe eines Gesandten ganz unbedeutend. Und im leßtkvorgelegten Blaubuch- lese uan einen that- sächlich an, den König von Neapel gerichteten Drohbrief, den Se. Majestät no@ nit empfangen habeu konnte, als er schon auf dem Tisch des- Hauses lag. Lord Palmerston kann die neuen Doktxinen des sehr ehvenwerthen Gentleman nit unangefochten lassen, Die Functionen, die er einem Kon- greß zuschreibe, seien genau diejenigen, die ein Kongreß nicht erfülle, ganz besondere Aufgabe eines- Kongresses sei es, zu berathen. fich schon im Wortlaut der an die verschiedenen l ladung zum Kongresse, Was einen anderen PBunkt anbelangt, so stelle der sehr chrenwerthe Gentleman den Grundsaß auf, daß jeder Pribatbrief in eine ôffentlihe Depesche zu verwandeln jet, („Nein! Nein!“) Er sage ja, jeder Privatbrief , (Nein! Nein! und Hört! Hört!) l l ( bleibe dabei, daß die Forderung unmöglich erfüllt werden könne. Disra eli: Was ich gesagt habe, ist, daß kein Minister rückhalten soll, wenn fie der Art sind, daß in öffentlichen Depeschen auf sie Bezug genommen werden muß. Herr Horsman behauptet, daß Euxopa einer Krisis entgegengehe , die durch eine rechtzeitige Diskussion hätte vermieden werden können. Der Sprecher erklärt, daß Kerr Hors-

Ex wiederhole seine Behauptung und Herx

das Haus dürfe gewisse Dinge nicht besprechen, einmal

weil es zu früh und einan ( “1p( ) öffnungen; die von jener Bank (auf die Ministexbank zeigend) kommen,

Angaben“ der Negierung über auswärtige will si gegen Mr. Glabstone's Rüge zum Niederfißen gezwungen. Glabfione’s Aeußerungen,

wie geringen Werth ex allen Mr. Horsman

: Jm Finanz-Comité geht die Einkommensteuer - Nesolution, na. Ver-

G werfung eines. gegen fie gerichteten Amendements, © Stimmen dur.

: Sißung des geseßgebenden Körpers die Dalmassche Wahl-Angele- E genheit zur Verhandlung.

mit 187 gegen 132

Frankreich. Paris, 23, März. Vorgestern kam in der Dalmas hatte am 18. Dezember v. A: im dritten Wahlbezirk des Jlle-Vilaine-Departements von 29,438 abgegebenen Stimmen 25,590 erhalten und war so zum Deputirten erwählt. Gegen diese Wahl hatte am 17. Februar: b. J; sein Gegen-Kandidàt, der Gericht8rath. Le BeSchu: de Champfavin -zu Rennes, welcher nux 2824 Stimmen evhalten, mit der Begründung

1 protestirt, die Wahl sei nicht frei, sondern das Resultat unerlaubtex L Manöver gewesen.

Die Commission hat nun diefe Nichtigkeits-Be- Ï {w.rde geprüft: und für unbegründet erkannt. Der „Moniteur | bringt heute den vollständigen, acht Spalten. langen Bericht: über Ÿ ‘die Discussion, welche si in der Kammer entsponnen. Der Schluß | is gewesen, daß die General - Versammlung des gosehgebenden Ï Könpers mit 123 gegen. 09Stimmen bem Ant age der Konmission beigetreten is und das Mandat des Deputinten almas für gültig

} erklärt hat, | V y : 0 i Minister der auswäitigen Angelegenheiten, Herr

i Der l : E Thouvenel, ist, wie heute der Mouiteur“ meldet, für den Canton

toch dem Hause: der Gemeinen nicht |

Ver- |

Vie | Dies zeige | Mächte erlassenen Ein- |

der irgend etwas über - Politik enthält. |

Privatbriefe zu- |

Nach einigem Streit über die |

dermal weil es zu“ spät sei. Er habe von den Er- |

Fgeane er Wwoòvre zum, Mitghiede: des Generalrathes im Maas- epartement erwählt warden.

Marschall Niel“ verläßt. Paris, um. sich auf einige Zeit nach Toulouse, dem Hauptquartier séines“ Milfkär -Commando’s zw begeben.

E Aus Doul-ou: wird telegraphirt, das da@s: wieder! verprovian- tixte Geschwader Befehl. erhalten hat, morgew -Sounabend- unter Segel zu. gehen,

Spanien. Madrid, 23. Mäxz.- Der Marschall O'Donnelk berkündet;, daß an dem heutigen Tage seine Kriegsdperationen- wit- der beginnen ‘werben. WMorgen erwarteï. man eine: Sehlachb zw Fauduck. Die: spanische Preffe ift einhellig kriegerisch gesinnt,

Italien. Turin, 22. März. Die heutige. „Gazzetta, uffiziale del Regno veröffentlicht eine Adresse des Klexus. dex annexirten Provinzen an den König. Der König soll nächstens in Begleitung Cavour?s zu einem Befuce Toskana’s! und der Emilia- Provinzen abreisen.

Genua, 22. März. Die- Einschiffung der: nach: Tostana bestimmten sardinischen Lruppeu soll am 24sten. beginnen.

Neapel, 19, März. Die „Gazzetta Ufficiale meldêt die Ernennung des Fürsten Comitini zum Minister ohne Portefeuíkle, fd wie die des Fürsken Cassaro zum Minisker-Präfidenken. Leßtetet wurde schon seit! Monaten als Filangiert's! designirter: Nachfbölgerx

enannt.

N Türkei. Bucharest, 14, März, Der Fürst hat die Kam- mer mit der nachstehenden Rede eröffnet : Meine Herren Abgeordneten !

Diè politishe Stellung der Fürstenthümer ist durch die Anakennuang des: Votums: vom 5. und! 24. Januar fowohl. seiten& der Schugmächte, als seitens der hohen Pforte geordnet,

Unser: Hauptaugenmerk muß nun gegenwärtig sich auf die moralischen und: materiellen: Vèrbesserungen: richten, welehe geeignet find, die: Wündew einer, traurigen und leidenvollen Vergangenheit zu. heilen und das rumä- nishe Volk auf den Plag, der ihm zukommt, zu erheben.

Durc- meine Botschaft vom 6. Dezember v. J: habe 1chder Ration die ganze Bahn vorgezeichnet , welche! meine Regierung zur NRealisirung der in. der Convention niedergelegten Prinzipien einzuschlagen- Willens isk Jetzt ist meine Régierung bereit, Jhnen, meine Herren Abgeordneten, eine Reihe reformatorisccher , dew Bedletfäissén des Landes und dem Geift: der

Convention angepaßter Gesetzentwürfe vorzulegen.

Bedenken Sie, meine Herren, daß, Sie berufen sind, große und. nüß-. liche Reformen zu bewerkstelligen. Erinnern Sie sich Zhres Charakters als“ Gesezgebèr, der Sie über die Parteilichkeit! erheben muß, und: Sie verantwortlich für bie Zukunft Rumäniens, macht. urs

Jch für meine L der ih das Prinzip der Union der Fürften- thlimer rèepräsentire, werde unverwandt im Auge behalten, däß die Zus funft Rumäniens si auf dieses heilsame Prinzip und auf den cinfihts- vollen- Patriotismus der Vertreter dec Nation. süßt. j i

Gott segne Jhre Arbeiten! Gott schüße. die Vereinigten Fürfsten- thümer! : / S G

Amerika, New - Vork, 10, März. Jn Missouri ift die Geseh: Vorlage: durchgegangen, kr:ft welcher freien Negern der Ausf- enthalt in jeuem Staate, nicht gestattet. ist. Laut Berichten aus dem Norden von Mexiko, die in New-Orleans eingetroffen find, bemüht fich Carvajal, amerikanischen Beistand -für Juarez zu er- langen.

: Asien. Die Zeitungen und Briefe aus: Bombay: von 25. Februar beschäftigen sich fast aus\ließlich mit Herrn: Wilson:s neuen Finanz-Voxlagen und Finanz-Planen. Nach dem, was vor- liegt, scheinen sie im AUgemeinen nicht ungünstig aufgenommen worden zu sein. Die Einkommensteuer in ihrer maßvollen Anwen- dung verspricht ‘eine starké Revenue abzuwerfen, ohne den: Einzelnen übermäßig zu drücken; das. früher beantragte Steuersystem: auf Gewerbe aller Art is auf einen nominellen Kompromißgrad zu- sammengeschrumpft, und die Zolländerungen scheinen den Verhält- nissen des Landes mit Geshick angepaßt zu sein und dabei eine starke Revenue zu verheißen. Ueber den Schlußstein, der dieses neue Finanzsystem krönen soll, über die Modalitäten der neu. eîin- zuführenden Papierwährung (Regierungs - Banknoten) find die Details noch nicht bekannt.

E

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Wien, Sonnabend, 24, März, Abends. (Wolff's: Tel. Bur.) Dem Reichsrathe wird im Mai das Budget vorgelegt werden. Die Modalitäten der neuen Anleihe fanden eine günstige Auf- nahme. Heute Abend begannen Kreditactien zu 193.30, Nationale zu 80.70. Bern, Sonnabend, 24. März. ) aus dem nördlichen Savoyen haben Protestationen gegen die An-

(Wolff's Tel, Bur.) Comité's

nexion an den Kaiser der Franzofen und den König von Sardinien gerichtet. Sie verlangen eine neue Abstimmung und Anschluß an

die Shweiz. Man hat Adressen abgefaßt und Deputationen an den Bundesrath abgeordnet, um die Hülfe der Eidgenossenschaft zu

verlangen.