1860 / 85 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Maßg lassen- werde. Berlin, den 19. Márz 1860. Der Minister der geistliten, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten.

An die Königlichen Regierungen zu Potsdam, granBE Stettin, Cöslin, Stralsund, rfurt, M Weburg Merseburg, Breslau, Liegnitz, Oppeln, Bromberg, Psfen.

Abschrift vorstehenden Erlasses empfängt die Königlichè Re- gierung auf den Bericht vom ten zur Kenntnißnahme, beziehungsweise zur Nachachtung.

Berlin, den 19. März 1860.

Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal»

Angelegenheiten. von Bethmann- Hollwesg.

An die Königlihen Regierungen zu Danzig, Gumbinnen, Königsberg, Marienwerder.

Bekanntmachung.

Die Kreuzabnahme, Gruppe von dem Bildhauer F. W. Achker- mann, zu Rom für den. Dom zu Münster iu Marmor ausgeführt, ift in einem Abgusse (Eïgenthum Sr. Majestät des Königs) în der Baußhütte: des neuen Königlichen Museums auf einige Zeit aus-

estellt, und tägli von 10 bis 4 Uhr (am Sonntage von 12 bis

Ubx) zu. séhen. Eine am Eingange, dem neuen Museum gegen- über, vorhandene Büchse wird die zu wohßlthätigem Zweck hestimm- ten Gaben aufnehmen.

Berlin, den 4. April 1360.

Der. General-Direktor der Königlichen Museen. 0 won Olf evsi

Die nicht immatrikulationsfähigen , angehenden sowohl als älteren Studirenden der Pharmacie und Zahnheilkunde bei hiesiger Königlichen Univerfität werden aufgefordert, noch bor Anfang des bevorstehenden neuen Semesters, um wegen Beginnens oder Fort- fezung ihres Studiums die nöthige Anweisung zu empfangen, unter Beibringung der über ihre Schulkenntnisse und resp. Besuch der Vorlesungen \prechenden- Zeugnisse bei Unterzeichnetem D 0- rotheenstr. Nr. 10 Mittags von 12 bis 1 Uhr si{ zu melden.

Berlin, den 4. April 1860.

Der Direktor des pharmaceutischen Studiums bei biefiger

: Königlicher Universität. Geheimer Medizinal - Rath M it\ch erli ch.

Angekommen: Der Kammerherr und General - Jntendant der Königlichen Schauspiele, von Hülsen, von Dresden.

Verlín, 7. April. Se. Königliche Hoheit der Prinz-Regent

haben, im Namen Sr. Majestät des Königs, Allergnädigft geruht : dem Königlichen Stallmeister Gebhardt 11. zu Berlin die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs der Niederlande Majestät ihm verliehenen Ritter - Kreuzes des Großherzoglih luxemburgschen Ordens der Eichen-Krone zu ertheilen. :

Personal-Veränderungen iu der Armee. Offiziere, Portepee-Fähuriche 2c.

Ernennungen, Beförderungen und Berseßungen. Den 29. März.

; D. Lau e, Pr. Lt, vom 40. Juf. Ne L. als Adjutant zum Gouzerne- ment in Magdeburg kommandirt. 3 jutant zum Gouverne

Abschieds-Bewilligungen 2c. : j Den 27. März. v. Toczhlowsfki, Hauptm. a. D., zuleßt Pr. Lt, im 30. Inf. Regt, anstatt der ihm bei seiner Verabschiedung ertheilten Aussicht auf Civil-

Versorgung, die Anwartschaft auf Anstellung als Plagmajor bewilligt.

Militair - Justiz -: Beamte.

Durch Verfügung des General-Auditoriats.

Den 26. März. Wilzer, Garnison-Auditeur in Stettin, zur 3, Division herseßt.

ahe: des: hervortretenden prafkcischew Bedürfnisses: ergehew i

Müitéitaälr:- Beamte.

Dur ch Allerh ste Kabinets-Ordre. Den 29, Mär

z. E _Daniel, Zahlmeister vom 1. Bak. 15. Inf. Negts., bei seiner Ver: abs{iedung die Ausficht auf Anstellung im Civildien

ertheilt.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. Den I. März.

' .Oemler, Kasernen-Jnspektor iu Pose, mit Penfion in den Nühe: e skand verseßt. E

Den 12. Mär

Dittebrand, Kasernen-Jnspektvr in Nakel, nach Posen, Standkike, | Garnison - Verwaltungs - Controleur in Breslau, nah Nakel, NRothstock, |#

Käsernen-Jnspektor in Mainz, nach Breslau verseht. Den 13. März.

Kirchrath, Magazin-Aufseher bei dem Proviantamte in Wesel, zum /

Proviantamts-Assistenten ernannt. : Den 23. März.

Wischhusen, Jutendantur-Rath vom IL. Armee-Corps, zur Dienst: F leistung bei der Abtheilung für das Etats- und Kassenwesen des Militain

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Oekonomie-Departements im Kriegs-Ministerium fommandirt. Den 24. März.

Lindcke, überzähliger Intendantur-Secretair beim VI, Armee-Corps, F : Borsugßki, Secretariats: Assistent beim 1. Armee - Corps, zum überzähligen Jntendantur-Secretair

zum etatsmäßigen Juntendantur - Secretair,

ernannt.

Bekanntmachung vom 27.-März 1860 betreffend die diesjährige Abhaltung der zu Breslau, Posfen, Landsberg a. W., Stettin und Berlin stattfinden-

den Wollmärkte.

Auf Grund der durch die Allerhöchste Ordre vom 7. d. M. ertheilten

Ermächtigung ist von den

mittelst Erlasses vom 20. d. M. bestimmt worden ; daß

Königlichen Ministerien für Handel, Gewerbe und dffentlihe Arbeiten und für die landwirth\schaftlihen Angelegenheiten | die zu Breslau,

Posen, Landsberg a. W., Stettin und Berlin stattfindenden Wollmärkte Behufs Herstellung: eines zweckmäßigeren Anschlusses unter ihnen fortan und zwar: hon in dem laufenden Jahre an folgenden Tagen abgehalten

werden sollen:

1) der Wollmarkt zu Breslau an den schon jeht konzessionêmäßigen

Tagen vom 7. bis 10. Juni, 2) der. Wollmarkt zu Posen vom 11. bis 13, Juni, 3) der Wollmarkt zu Landsberg a. W. am 14. und 15. Juni, 4) der Wollmarkt’ zu Stettin- vom 16. bis 18. Juni, 5) der Wollmaxkt zu Berlin vom 49. bis 23. Juni.

: Vor- dem Eintritt dieser Markttage wird der Beginn der Wollmärkte in den genannten Orten und namentlich: die Verwiegung. der Wolle , die

Ausstellung der Waagescheine und das Auslegen

der Wolle an. den füt

den Wollmarkt bestimmten öffentlichen Pläßen künftig nicht mehr geftattet

werden.

Jch bringe Vorstehendes hiermit zur Kenntniß und Nachachtung des

betheiligten Publikums. Potsdam, den 27, März 1860. Der Ober- Pxäsident dex Provinz Brandenburg. Staats-Minister Flottwell.

E E E R T E T i Et t tpr deg Ä Ä E Ä R Ä S

N ichtamtlich Es.

Preußen. Potsdam, König waren in dieser Woche rere Tage ans Zimmer gefesselt.

7. April.

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Se. Majestät del É durch einen Erkältungshusten meh- Seit vorgestern hat das Unwohl- F

sein nachgelassen und Se. Majestät haben die gewöhnlichen Pro-

menaden wieder beginnen können. Aenderung eingetreten.

Bin, 7. Ab, Ga Königliche Regent nahmen heute den Vortrag des Raths Jllaire und des entgégen, und empfingen Freiherrn von Schleiniß,

Nassau. Wiesbadn, 4. April. des „Verordnungsblattes" publizirt folgendes Geseh: „Wir Adolf, von Gottes Gnaden Herzog zu Nassau 2. 2c.

§. 1. Zur Aufbringung derjenigen Mittel, welche zu dem- durch

Im übrigen Befinden ist keine

Hoheit. der Prinz F Wirklichen- Geheimen General-Majors Freiherrn von Manteuffel F die Staatsminister von Auerswald und

Die neueste Numméek haben

mit Zustimmung Unserer Landfiände beschlossen und verordnen wie [u i a

Gesey vom 1. November 1858 festgestellten Eisenbahnbau am Rhein und

an der Lahn weiter erforderlich sechzehn Millionen Gulden im den. 2 DIE 10 aufzunehmende- Kapital ist als. Staatsschuld aner

und Tilgung dexselben erforderlichen Beträge fin

fünften der Staatskasse zu entnehmen. §. 3. Das aufgenommene pital soll nach einem ban der. vollziehenden Behörde e if gungéplan längstens innerhalb einer Periode von funfzig Jahren, wt spätestens zehn Jahre

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[lt À nah der Kapital - Aufnahme zu laufen beginnt, D

Kirchenoberhaupte und dem excommunicirten

sepes wird Unser - inanzsKollegium beauftragt.

* So gegeben Wiesbaden, den 2. April 14880.

Adolf. Wittgenstein.“ Séhweiz. Bern, 4. Apr. Oberst Ziegler ‘zieht, wte

der „Schwäb. M.“ meldet, Berner Truppen nah Genf.

Belgieu. Brü sssel, -4. April. Der Moniteur ver- ¿ffentliht einen Königlichen Beschluß, wonach Unterstüßungen unter der Bezeichnung : Autorenrechte, an folche belgische Schriftsteller und Componisten, welche ihre Werke auf einem Theater Belgiens zur Aufführung bringen, bewilligt , und ‘von dem für dramatische Kunst und Literatur dem Ministerium des Junerxu erôffneten Credite gezahlt werden sollen.®

Großbritannien und Jrland. London, T. April. Im Unterhause zeigte gestern Mr. Kinglake seine Absicht. an, ‘am ersten SiyzungStage nach Ostern den eblen Lord-StacitsSecretair des Aus- wärtigen zu fragen, ‘ob das Dién úber die im Gang befindlirhen Unterhandlungen betre

dex Turiner Vertrag bewerkstelligt j / / | Bei derselben Gelegenheit werde er an den édien Lord eine Frage richten,

veranlaßt durch die merkwürdige Ocpesche, bie Mr. Thouvenel am 6. März an den Grafen Perfigny gerichtet hat. Nah Erledigung von Routine- Geschäften vertagt fich das Haus bis Montag, den 16. April. L

Das Gros der Ranalflotte, welches zuletzt in Gihraltar war, ist gestern bon dort nah Plymouth zurüctgekehrt. |

Die Frau des afrikanischen Reisenden Dr. Livingstone ist gestirn vom Kap nach England zurügekehrt , nachdem sie ihren Mann 800 englisthe Meilen weit ins Junere Afrikas begleitet hatte, um ihren Vater, den Missionair Mosffat, zu besuchen. Sie will an Bord des Dampfers, den die Regierung zur Béfahrung des Zambese bauen läßt, demnächst wieder zu ihrem Manne nah Afrika zurückreisen.

5. ARU gestern in Begleitung des nah London.

Frankreich. Paris, 4. Upril. Der „Moniteur“ enthält heute folgende „nicht offizielle“ ‘Note : „Einige Journale haben ‘ge- meldet, daß ‘der Effektiv - Bestand der Jnfanterie - Régirnenter ‘um zwei Compagnieen vermindert werden solle, ja, man hat sogar ge- sagt, daß der „Moniteur Universel“ dieser Maßregel einen amtlichen Charakter geben werde. Es ist nichts Begründetes an einem solchen Gerüchte, und wir sind ermächtigt, dasselbe auf das förmlichste zu dementiren. L

„Pays“ und „Patrie“ dementiren offiziós die Behauptung des „Morning Herald“, daß zwischen B Ae und Dänemark geheime Verhandlungen über den Abschluß eines Schuß- und Truß- Búndnisses im ‘Gange seien. ] B

Von den 14 Fregatten und Transportschiffen der China-Expe- dition, die vom 22. Noveniber ‘bis 17. Dezember Frankrei ver- lassen hatten, waren am 13 Februar 12 am Cap ‘der guten Hoff- nung eingetroffen. Der Gesundheitszustand der 9000 Mann war so befriedigend als möglich. 1 i

„5¿-Mhril. Ar „Moniteur“ registrirt heute amtlih den gestern in den Tuilerieen «erfolgten feierlichen Empfang des neuen fardinifchen Geschäftsträgers, Ritters Nigra, und meldet nichtamt- lich, daß selbigen Tages der General Petitti, der von der sardinischen Regierung für die Vermessung ‘der Grenzen Savoyens und Nizza's ernannte Kommissarius, dem Kaiser vorgestellt worden sel. Ferner publizirt das amtliche Blatt zwei an den Kaiser gerichtete Dank- und Sympathieschriften. Die Einwohner von Nizza (die in zwei Spalten namhaft gemacht werden) bedanken sh „für das Juterésse, welches der Kaiser ihrem Lande widme, und für den unermeßlichen Dienst, den er ihnen durch die Vereinigung mit Frankreich leiste.“ Wie telegraphisch bereits gemeldet, hebt das amtliche Blatt heute auch den glücklichen E‘nfluß hervor, den der mt England abge- \{lo}sene Handelsvertrag bereits auf die französische Ausfuhr geübt, namentlih in Wein, Spirituosen, Seidenwaaren und pariser Ar- tifeln. Lehtere, wel{he in feinen und gewöhnlichen Kramwaaren, Moden, Möbeln, gemalten Papieren, Seidengeweben, Goldarbeiter- sachen 2c. bestehen, repräsentirten z. B. hei der pariser Douane bom 94 bis 28. Márxz d. J. einen Werth von 3,313,537 Fr., während er an denselben Tagen des vorigen Jahres nur 2,716,000 Fr. betrug.

Der „Moniteur“ bringt heute den fünfzehn Spalten langen Bericht über die Senats-Sißzung vom 99. Márz, in welcher be- kauntlich über die Petitionen zu Gunsten der weltlichen Herrschaft des Papstes zur Tages - Ordnung übergegangen wurde. Alle Kardinäle im Senat hatten gegen den Komniflonäbericet gesprochen.

Ein von Grandguillot unterzeichneter Artikel des „Constitu- tionnel“ sagt, die Excommunication habe in der Regel den #o- fortigen Abhruh der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Fürsten zur Folge. Nichts Aehnliches habe in Bezug auf das Kabinet der Tuilerieen stattgefunden. Die Note des „Moniteur“ habe nicht den E gehabt, den Wirkungen der Excommunication vorzubeugen; fle er-

successive wieder fia werden. §. 4. Mit der Vollziehung dieses Ge-

Die verwittwete Königin Marie Amalie kam Herzogs von Montpensier von Claremont

innere æinfach an die Grunds der bürgerlihen Ung. igkeit- um die wahren Lehren der (ee ischen Kirche A A

Spier cefiziel Pa E E N Geri veröffentlicht ‘die offiziélle Zeitung nidlihes Défret, ‘wélches den General Ortega er Grade und When verlustig erklärt, Allenthälben in Spanien herrscht Ruhe. E

Die „Novedades“ melden, daß Marfchall O'Donnell durÿ den Telegraphen nach Madrid zurückberufen sei und zum 6. oder 7, Apr l dort erwartet werde. Die Cortes werden am 15. oder 20, April eröffnet.

Italien. Tuxin, 2. April, EinKöuigliches Dekret verfügt, daß alle von Außen kommenden kirhlihen Verfügungen in den milia- Provinzen dem Königlichen Exequatur unterliegen, Lubonis ist zum Gouverneurs - Stelktvertreter, Girard zum Vice-Gouverneurs- Stellvertreter. in Nizza ernannt. Zu Gouverneurs - Stellvertretern in Chambery und Annecy sind Dupasquiér und Lathenal ernannt worden.

3. April. Jn Nizza hat ‘die Auswauderung einiger ¿Fa- milien bereits ftattgefunden. “Das sardinishe Geschwader {oll náästens ins Adriatische Meer absegeln. Bei ‘der Eröffnung des Parlaments waren der preußische, russische, neapolitanische und bélgishe Gesandte nicht zugegen. Das Ministerium erließ den Befehl , die Forts von Pizzighettone und Rocca d'Anso, ferner Piaceuza in inen möglichst vollständigen Vertheidigungsftand zu seßen. Dem sardinischen Konsul in Civita - Vecchia wurde das Exequatur entzogen.

Das „Journal des Débats“ veröffentlicht folgenden „sehr genauen Juhalt“ der Protest - Note , welthe Kardinal Antonelli am 29. März den Mitgliedern des diplomatischen Corps ‘zur Be- förderung an ihre Höfe zukommen liéß :

„Vom Vatican, 24. März 1860.

Die Wühlereien der während des leßten Krieges fühner als je gewordenen Umsturzpartei haben die Frucht exlangi, nach der sie lange Zeit getrachtet: den Aufruhr der mittel-italienischen Staaten, der Romagna und die Vergrößerung Piemonts dur den an den legitimen Fürsten begangenen Raub. Junmitten dieser \{chmex,lihen Ereignisse blieb das Vertrauen des ‘heiligen Vaters {ich gleich, daß die höheren Rücksichten gegen Religion und Gerechtigkeit den Fort- {ritt des Uebels hemmen würden. Jndeß es ward den heiligsten Rechten nicht Rechnung getragen, sondern der Rauh eines Theiles des Erbtheiles Petri vollführt. Durch das in Bologna am 4 V An erlassene Dekret wurden die Völker der Emilia aufgefordert, ihren Wunsch zu Piemonts Gunsten fund zu thun. Alle: Hülfsmittel, alle Vergêwaltigungen und tausendfache Schurkereien wurden verúbt, da- mit-vas Votum dem vorbedachten Zwette entsprechend ausfalle. Durch die am 18. Márz erfolgte Annahme hat der König Victor Emanuel den Schmerz des heiligen Vaters aufs Aeußerste gebracht, als Pius 1X. die Kirche ihres weltlihen Erbes dur einen fatholi‘chen Fürsten und Erben des Thrones von Monarhen , die ihrer Frömmigkeit wegen berühmt waren, beraubt sah. Der heilige Vater hat aus Anlaß der ihm obliegenden Verpflichtung, das Recht der weltlichen Souve- rainetát zu wahren und zu-vertheidigen, dem unterzeichneten -StaatS- Secretair Weisung ertheilt, gegen die Verleßung der unbestreit- baren Rechte des heiligen Stuhles, die Se. Heiligkeit in threr Ungesmälertheit zu bewahren gesonnen ist; Protest zu er- hében, indem er alles, was in diesen Provinzen geschehen ist und geschehen wird, nicht anerkennt und für mtig etklärt. Die ewegung der Katholiken, die stch seit den ersten Angriffen auf das weltlihe Besißthum ‘der Kirche ‘fund gethan, flößt dem heiligen Vater die Ueberzeugung ein, daß ‘dieselbe die Herrscher äbhalten werde, diesen Aft gottloser und ‘betrügerischer Gew.lt - Anmaßung anzuerkennen. Der Staats - Secrétair muß, indem er Ew. Gnaden ersucht, Jhre ‘Regierung ‘von diefem Protéfte in Kenntniß- zu sehen, hinzufügen, daß der heilige Vater auch die Hoffnung hegt, daß die Mitwirkung Jhrer Regierung ihm nit fehlen werde, damit dereinst die Beraubung, gegen wélche laut ‘das Völkerrecht spricht, ein Ende habe.“ : i

Die Proclamation des Königs von Sardinien an die Bewohner von Savyohen und Nizza ift in franzósiîher Sprache abgéfäßt und lautet nach der „Gazzetta Ufficialte-del Regno“, wte folgt :

Ein am 24. März abgescblossener Vertrag bestimmt, daß ‘die Vereinigung Savoyens und Nizza's mit Frankreich unter Zustimmung der ‘Bevölkerun- gen und ‘Bestätigung des: Paxlamentes statthaben soU. So péinlih 8s mir nun -auch is, mi von Probinzen zu trennen, welche fo geraume Zeit ga den «Staaten meiner Ahuherren gehörten und an die so viele Erinnerun- gen ‘mi knüpfen , so fah ic mi doch genöthigt , 1n Betracht zu ziehen, daß die durch-den italienischen Krieg herbeigeführten 'GebietszVeränderungen die Bitte meines exhabenen i des Kaisers Naroleon, um Er- langung ‘dieses “Anschlusses begründet erscheinen li-ßen. Unter Anderem mußte „ih den unermeßlichen ‘Diensten, welche Frankreich Jtalien geleistet, so ‘wie den Opfern, wekche es zum Besten ‘dér italienischen ‘Unabhängig- keit gébracht, und den- Bänden, wélckde die/Schlachton und Verträge zwisthen beiden Läridern geknüpft haben, Rechnung tvagen. ‘konnte ich nicht verkennen, daß die Entwicklung . des Handels, ‘die -Nasthheit und Keichtig- feit ‘dès Verkéhrs, ‘die :Wich igfeit und die -Menge der Beziehungen Sa- voyens und Nizzas mit Fran reich täglich “steigern. Endlich durfte ich