1860 / 115 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Von A gegenwärtig oh U |

Kommission des Landtags wird ein von der SkaatS-Megie- SRR Vin Uten vorgelegtes Gesebß vorberathen, welches dîe Auf- : schránkungen des vertragsmäßigen Zins-

bestehenden Bes I ißigen Zi as u e dabei anordnet, daß, wenn die Zahlung eines

‘tals verzögert wird, dann, falls ein höherer als der für Ver- Na bestehende Zinsfuß bedungen war, dieser hôhere Zins- fuß au für die Verzugszinsen maßgebend bleibt. Geändert wer- den dur dieses Geseh nicht die privatrechtlichen Bestimmungen in Ansehung der Zinsen bon Zinsen, so wie der den Betrag des Kapi- tals übersteigenden rúckständigen Zinsen. (4-2) Y

Eisenach, 13. Mai. Gestern kam Se. Königliche Hoheit der Großherzog mit seinen beiden hohen Gästen, den Erzherzogen Stephan und Joseph von Oesterreich, hier an. Leßtere besuchten die Wartburg und kehrten hierauf heute mit dem Großherzoge

Weimar zurück. wg : M., 13. Mai. Gutem Vernehmen -nach ist

Frankfurt a. rehmé i Herr Senator Dr, v. O ven von unserem Senate (in seiner Eigen-

schaft als Direftorial-Senat) mit der fiskalischen Untersuchung des Ober-Appellationsgerichtes der vier freien Städte in Lübeck betraut worden und vorgestern dahin abgereist. (Fr. J.) : :

Niederlande. Haag, 12, Mai. Jn der gestrigen Sißung

der Zweiten Kämmer beschloß dieselbe auf den Vorschlag des Hrn. Sloët tot Oldhuis, den Truppen“ und der Marine in Ostindien für die Besiégung des Aufstandes in Boni ihren Dank auszu- sprechen ; in der heutigen wurde bei Gelegenheit der Verhandlungen über eine Petition in Betreff der Eisenbahn bon Scheveningen nach Gouda aberinals ein der Regierung feindlicher Beschluß gefaßt, worauf die Kammer ihre Sihungen bis auf Weiteres vertag!e. Die Erste ist auf den 1, Juni einberufen worden. :

Großbritannien und Jrland. London, 13. Mai. Für den 21. d. Mks. wird die Regierung sich auf ‘einen harten Kampf im Oberhause gefaßt machen müssen. Es if dies der Tag, auf welchem Lord Granville die zweite Lesung der die Abschaffung der Papiersteuer verfügenden Bill anberaumt hak. Lord Monteagle hat bereits angekündigt, daß die Hinausschiebung der zweiten Lesung bis über 6 Monate, d. h. die Verwerfung der Geseß-Vorlage, beantragen will und der Earl von Derby hat erklärt, er werde alle |. seine Kräfte aufbieten, um der Bill eine Niederlage zu bereiten. Auch Lord Overstone (der ehemalige Samuel Jones Lloyd) wird | die Bill bekämpfen. Lord Monteagle war von 1835— 1839 Schah- kanzler im Ministerium Melbourne, also in einem Whig-Ministerium. Auch Sir Francis Baring, welcher im Unterhause gegen die Bill auftrat, war früher Schaßkanzler in einem Whig- Kabinet, nämlich unter Lord J. Russell.

Der „Observer“ wendet sich mit großer Bilterkeit gegen die Werhungen von Jrläntern für das päpstliche Heer und verlangt, daß geseblih dagegen eingeschritten werde. Er erinnert daran, wie auf dem Vergehen, Unterthanen der Königin ohne - ausdrückliche | Erlaubniß der Regierung Jhrer Majestät zum Eintritt in die Dienste eines fremden Souverains anzuwerben, der Tod stehe und wie früher viele Personen, welche für die in Frankreich dienende irishe Bri- gade geworben hätten, hingerichtet worden seien.

Der Great - Eastern soll am 9. Juni von Southampton nach New-York absegeln. Die Zahl der Passagiere, die er an Bord nehmen wird, ist auf 300 beshränkt, die sämmtlih Reisende erster Klasse sein werden. Das Fahrgeld beträgt 25 Pfd. für die Hin- und 40 Pfd für die Hin - und Rüreise. Die Regierung steht niit den Eigenthümern des Schiffes in Unterhandlungen wegen Ra des unterseeishen Telegraphen von Rangun nah Sm- gäßpur.

_ Nach dem „Cork Herald“ dauern die Werbungen für die päpstliche Armee mit günstigstem Erfolge fort. Aus Kilkenny kamen unlängst 150 junge, stämmige Rekruten in Begleitung zweier Priester an ; ein eben so zahlreicher Trupp wurde -am selben Tage aus Kerry erwartet. Auch aus D: ogheda sollen viele junge „Kreuz-

fahrer“ schon nach Rom abgegangen sein. Der Vischof von

Frankreich. Paris, 13. Mai, Vannes, Msgr. de la Motte, ist am Zten Mai ge- und 17941 mit

storben, Jn der Bretagne 1782 geborén seiner den Bourbons treu ergebenen Familie emigrirt, war er in das Kadettenhaus zu Berlin und dann in die preußishe Armee eingetreten, in welcher er bis zum Hauptmann der Artillerie avan- cirte. Jm Jahre 1805 na Frankrei zurückgekehrt, hatte er si dem geistlihen Stande gewidmet, war am Seminar von Rennes Lehrer der Mathèmatifk, dann Vikar, Kanonikus und 1827 endlich Bischof geworden, : Ju Marseille sind per Transportschiff von Genua 25,000 Stü lebende Wachteln für die faiserlihen Parks:-angekommen. Binnen Kurzem werden zur Franfkirung von - Cirfularen, Journalen 2c. Post-Freimarken von 1, 2 und 4 Centimes ausgegeben werdén. Das Brauer - Geseh von 1816 soll vom Staatsrath vellständig umgearbeitet werden.

‘Italien. Neapel, 13. Mai, Von der: Expedition Garibaldi's haben sich die Mannschaften zweier Dampfer zu

Gotha, 13. Mai.

res for ‘wurden mehrere

der andere, Königlichen Truppen sind nach dem Ausschiffung8punkte difigitt worden.

t, Durch das Feuer zweier königl libustier getödtet. Dex eine der ddt ampfex, der „Lombard “, wurde in den Grund gebohrt ün der „Piemont“ , genommen. B Kolonnèn dy

Nußland und Polen. St. Petersburg, 9,

Berichte aus Sofia in Bulgarièh melden von bedeutenden h, centretionen türkischer Truppen unter Befehl der Pascba's Sülesn und Osman. t Kustendshe. Aus Bosnien, namentlih Sarajewo, wird gemelßz die ganze Provinz biete gleich der Herzegowina und Bulgarien dey Anblick eines Heerlagers.

Die Haupt - Heersäulen liegen bei Nis{ha j

(H: B. Q.

New-Vork, 28. April.

Amerika. Der Konvent d

demokratischen Partei in Charleston hat einen Auss{uß einge seßt behufs

Aufstellung eines Programmes, welches die P

der Partei darlegen soll. Das Resultat ist ein Majoritäts- h

ein Minoritäts-Gutachten, von denen das erstere mit den Prinji: F

pien des Senator Douglas nicht übereinstimnt , so daß, wenn ez von dem Konvent genehmigt werden sollte, seine Aussichten für die Präsidentschafts - Kandidatur bedeutend {winden würden, Das Majoritäts - die Delegirten von Stimmen, \chließt sich ganz den Forderungen der südlichen Staaten der Union an; es verweist jede Einmishung des Kongresses in die Sklavenfrage in den Territorien , will den Tervitorial-Legislaturen selbs das Recht nicht zugestehen, die Sklaverei abzuschaffen, erklä jede Weigerung der freien Staaken, lieferung flühtiger Sflaven in seiner ganzen Strenge zur Ausfüh: rung zu bringen, für Per fun gn und revolutionair und he zeichuet es als die Pflicht der Regierung, Cuba baldmöglichst zu erwerben. Das Programm der Minorität, von 16 Stimmen gégen 17 Stimmen (unter leßteren wieder New - York) aufrechterhalten, will unter Anderem alle auf die Sklaverei in den Territorien he

züglihen Fragen der Entscheidung des obersten Gerichtshofes über: F

weisen.

Nach Berichten aus Washington steht demnächst ein Ar F

trag des Herrn Morris von Jllinois im Kongresse zu erwarten, demzufolge eine Kommission ernannt werden soll, um mit den Mor monen wegen des Ankaufs ihrer Besizungen zu unterhandeln, unter der Bedingung , daß sie das Gebiet der Vereinigten Skaaten ver lassen. Motivirt wird der Antrag dadurch, daß die Eigenthümlih- feiten der Mormonenu ein friedliches Nachbar - Verhältniß mit den angrenzenden Niederlassungen unmöglih machen. ¿0d

Asieu. Die Ueberlandspost bringt Nachrichten aus KRalfilla vom 13. April, aus Bombay vom 11. April, Hongkong 30. Mát

und Shanghai 23. März, Canton 29. März und Singapore von

5. April.

Die Rebellion in China is im Fortschreiten, Die bedeutende

die Expedition der Kaiserlichen Truppen is mißlungen , es durde eine zweite abgesendet. Das Ultimatum an die chinesische! Behörden wurde am 8. März übergeben und. es wird.in Wochenfril eine Antwort erwartet. Die Alliirten seßten ihre Rüstungen energisd fort. Die der- Stadt Hongkong gegenüberliegende Halbinsel Kau lung wurde theilweise den Engländern abgetrèten und beseßt. sis soll der Sammelplahß der Alliirten werden und Tschusan nástens beseht werden. Der holländische Konsul hat ‘20,060 Dollar Schadenersay für die Familie des in Yokuhama ermordeid Capitains verlangt. Die in Japan anwesenden Frèmden wollt ein Schühßencorps bilden; eine russische Körvette sezte in Kanagall zum Schuße 25 Mann ans Land. Die holländische Dampfftegall „Gröningen“ ist am 24. Fébruar mit dem Generalkonsul dé. it in Nangasaki éigetofén. Der holländisde Kommissar Donll Curkius kehrt nach Europa zurück, begiebt sich aber vorhet" einer Mission nah Yeddo, wird Hakodadi besuchen und eil Handelsverirag mit Siam abschl‘eßen. Die Residenz des hollûw dischen Generalkonsuls wird Nangasaki. Jn Shanghai war da Gerücht von einem Zusammenstoße der Russen und Chinesen L der neuen Grenze verbreitet, in Folge dessen ein starkes russisdhs Corps gegen Pecking marschire. General van Swieten is" 16. Márz in Batavia eingetroffen , derselbe hat mit Boni ein! Vertrag abgeschlossen, welchem zufolge lebteres Souverainetät anerkennt. Verstärkungen abgeheu. i

Canton, 2. März. Es kommen jeßt tägli bièle Trup! an und es“ werden die Operationen nah bem Norden wohl " Mai beginnen. Die französischen und englischen Regierun faufen und; chartern - eine Menge Schiffe zu vollen Preisen, Q amerikanischer Steamer wurde ror einigen Tagen g u 50,000 P angekauft, *

London, Montag, 14. Mai, Nachts. (Wolff's Tel, Bu Jn der heutigen Sizung des Oberhauses versprah Lord Wo?!

die holländis}!

iber die beider

| Merbungen 1

i laud an f j palette, | ¡urlickehre.

rinzipien :

Gutachten, gefaßt von 18 Stimmen (darunta | New-York, Oregon und Californien) gegen 15 F

Handelsstadt Tsing kiangpu wurde zerstört, Hangtschu genom, [10 berufen werden sollen.

Die Rebellen in der Nähe Fortshans behaupten ihre Stellung, F

der Anatomie und der Physiologie find

[thtung ‘eines öffentlichen Justituts

Mischen Nach Banjermassing sollten neuerdin

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ouse auf eine Anfrage Loxd Normanby's, daß er die Kor-

respondenz Sir Hud.so.ns und des englischen Konsuls zu Genua Expedition Garibaldi’ s dem Haufe mittheilen werde.

uterh ause theilte der General-Secretair für Jrland,

well mit, daß die Regierung Maßregeln gegen die

in Jrland für den Papst ergreifen werde.

Dienstag, 15. Mai, Morgens. (Wolff's Tel, Bur.)

Jm 1 Sir C ard

London,

| Hie heutige „Times“ fagt, England werde in seinen Anstrengungen

ir Erhaltung des türkischen Reiches nicht nach{lassen, wenn Ruß- ine neue Gesandtschaft Menschikoff's denke und La- von den heiligen Orten her bekannt, nah Konstantinopel

Nach der heutigen „Morningpost“ hätte Garibaldi in

| Marsala sich ausgeschifft.

MWien, Dienstag, 15. Mai, Nachmittags. (Wolff's Tel. Bur.) An der Börse cirkulirte das Gerücht, daß Garibaldi gefangen

genommen worden sei. Marseille, Montag, 14. Mai. (Wolff's Tel. Bur.) Nach

| hier eingetroffenen Nachrichten aus Neapel vom 12. d. hat am

Donnerstage zu Palermo eine Demonstration stattgefunden. Auf en Straßen bewegte sich eine sehr große Menscbenmasse, die den nuf: „Es lebe Jtalien, Victor Emanuel und Napoleon!“ hóren ließ, Die Weiber regten die Männer an und insultirten Sold iten. Es ficlen mehrere Flintenshüsse, wodur drei getödtet

das Gesez wegen der Aus: F und zehn verwundet wurden. Zahlreiche Verhaftungen fanden statt.

Turin, Montag, 14. Mai. (Wolff's Tel. Bur.) Während

| er zu Marsala bewirkten Landung sind vier Maun getödtet wor“

den, Es scheint, daß eine Waffen- und Munitions - Ausschiffung sattgefunden. Andere aus der Levante fommende Waffen waren nige Tage vorher an der Südküste ausgeschifft worden.

mit e

Zum Staatshaushalts - Etat für das Fahr 1860.

der Etat für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten.

Von dem für die Universitäten geforderten Zuschuß, der theils zur Perbessexrung der Besoldungen der Beamten, thöils der wissenschaftlichen 0ehülfen bei den zu denselben gehörigen Jnstituten verwendet werden: soll, verden in Anspru genoinmen: für Berlin 18,046 Thlr., für Bonn 3380 thlr. für Breslau 1385 Thlr., für Halle 3440 Thlr., für Königsberg 2400 Thlr., Münster 1000 Thlr., und zwar:

1) Zur Vervollständigung der Lehrkräfte bei den Universitäten Berlin, Venn, Breslau und Halle 12,400 Thlr. Es handelt sich hierbei besonders

| im die Dotirung der Stellen ausgezeichneter Professoren, die auf preußische

lniversitäten theils schon berufen sind (Frériché, Oroysen, Hansen), theils

Professoren an den Uni-

Verbesserung der Besoldungen der Berlin, Halle und Königsberg 4250 Thlr. die Akademie zu

2) Zur bersitäten zu 3) Zur Erhöhung der Dotation für 1000 Thir: 01 Hi 4, 5) Zux Dotation des neu zu errihtenden physiologischen JInsti- juts-in Verlin (1440 Thlr.) und in Bonn (1000 Thlr.). Die Professuren in neuester Zeit an beiden Uni- versitäten getrennt und besondere Lehrer für beide Fächer angestellt. Die Fonds der anatomiscen Anstalten können nicht verringert werd.n. Ju Bonn i bereits 1846 ein physiologishes Privat - Jnstituts begründet und bióweilen aus Staatsmittceln unterstüßt worden, 1855 auch an die Er- gedacht, dessen Nothwendigk.it fich seit da Verschung des Jnhabers jenes Privat-Jn|titus bestimmt herausgestellt hat, Da die Physiologie ganz auf der Erkenntniß und Beuitheilung ht Erscheinungen am lebendigen Körper beruht, der Arzt dadurch finn Blick in das gesunde Leben erhält und nach dem anato- isen Kursus durch feineres Präpariren, mikrosfkopische Unter- suhungen und chemishe Analysen für den klinischen Kursus tüchtig burbereitet wird, so ist das wissenschaftliche Bedürfniß nicht in Abrede zu stillen, Jene Summen sind für Beschaffung der erforderlichen Apparate indGebrauchs-Gegenfiände, sürRemuneriruüng der Assistenten (je 300 Thlr.) id der Diener (Berlin 240, Bonn 200 Thlr.) bestimmt. Mit Nückficht darauf, daß für diesen Zweck in Wien 3407, in München 1874, in Vttingen 1200 Thlr. verausgabt werden, hat die Budget-Kommission die Angemessenheit der Forderang nur anerkennen knnen. 6, 7) Zur Dotation des ncu zu errichtenden pathologisch - anato- Znsfituts zu Königsberg (1000. Tblr ) und zux Erböhung der Thlr.). Jm Jahre. 4897 wb von dem Landtage zu der Vesoldung eines Professors für die patbo- ivzische Anatomie in Berlin 2000 Thlr. und zur Ausftattung des ir diesen Professor 18956, eingerichteten pathologish - anatomischen Mstituts 600 Thlr. bewilligt. Es war dies durch die Bedeutung nd den Umfang, welchen die pathologische Anatonomie in dem lezten Jahr- lhend gewonnen hat und durch den hohen wissenschaftlichen Ruf des dazu tstimmten Lehres vollkommen gerechtfertigt. Die Summe von 600 Thlr.

Münster

Vtation für dasselbe Junstitut in Berlin (1200

forderten Summe namentlich au die Anstellung eines zweiten Assistent

möglich gemacht. Ein solcher wird aber wi weil’ bei! E leicht Vexleßungen äntréten, bie auf Zát ben Direktor öder d:n einen, b:reils vorhänbenén Assisteiten au jeder Thätigkeit bei denselben verhindern. Jn Königsberg wird erst jezt die Errichtung eines solchen Justituts beabsichtigt. Ein Theil der geforderten Summe is zur Besoldung! eines L bestlinmt, der allein pathologische Anatomie ‘zua léhren ‘be-

8) Zür Erhbhung der Dotation für die chirurgishe Klinik in Königsberg 700 Thlr. Dieses Justitut hat dur die Berufung eines neuen Direktors einen hôchst erfreulichen Aufshwüng géwonnen. Der etatsmäßige Zuschuß für dasselbe beträgt 2650 Thlr. Die Höhere Dotation isr hauptsächlich zu sächlichen Ausgäben, namèntlih zur Ver- pflegung dex armen Kranfen (die Klinik soll bon der bisherigen Zahl bön 18 Betten vermehrt werden) bestimmt , die bei den höheren Preisen der Lebensmittel mit dein bisherigen Gelde nicht mehr bestritten werden fann.

__9) Zur Anstellung eines Assistenten bei der medizi- nischen Klinik zu Berlin 300 Thlr. Der Einfluß der Natur- wissenschaften auf den Entwickelunz8gang der praktischen Metizin hat im Laufe der Zeit den fklinishen Unterricht insoweit verändert, ls sich mehr und mehr die Nothwendigkeit herausgestellt bat, eine Reihe von Objekten einer genaueren chemischen Und mifrosfopishen Untersuchung zu unterwerfén. Es handelt fich nämlih hauptsächlich um die Sekrete und die Exkrète' der Kranfen. Daß auf diésem Wege wichtige Aufschlüsse über die Et- kenntniß und indirekt über die Behandlung der Krankheiten gewonnen werden fönnuen, leuchtet ein. Deshalb sind Arbeiten dieser Art ein inté- grirender Theil des klinischen Unterrichts; aber dièse Arbeiten erfordern Zeit und dadurch wird die Anstellung eines Assistenzarztes gerechtfertigt.

10) Zur Erhöhung der Besoldung des Prosektois bei dem anatomishen Jnstitute der Universität zu Bonn 300 Thlr. Ii den Erläuterungen heißt es: „Bisher war für diese Stelle nur eine Besoldung von 100 Thlrn. ausgeseßt, weil dieselbe mit einér anderen in Verbindung gebracht werden konnte, Nachdem diese Ver- - bindung- aufgehört, muß für cia angemessenes Gehalt gesorgt werden.“ Das Amt des Prosektors fordert die ganze Kraft cines Mannes; das aus- geworfene Gehalt ist dem der übrigen Universitäten entsprechend.

11) Zur Anstellung eines Custos deè paläontologischèn Sammlung des naturhistorischen Muúuseums der Universität zu Bonn 300 Thlr. Die Paläontologie hat eine umfangreiche Bedeutung in dem Gebiete dex Natur- wissenschaften gewonnen ; sie läßt sich nicht mehr mit der Geologie und Geognosie verbinden. Als Húlfswissenschaft für den Bergbau verlangt sie gerade in Bonn, wo fich immer Studirende des Bergfaches befinden, eine besondere Berücksichtigung Gelingt es, einen geéëignéten. Mann zu finden,

| so wird decselbe neben den akademischen Vorlesungen als Custos der

paläontologischen Sammlung für Ordnung und systematische Katalogisi- rung derselben sorgen und sie sowohl für die Wissenschaft als für die Studirenden gehörig nußbar machen. Die Sammlung gehört zu den reichhaltigsten Deut|hlands (49,655 Stüd) und erhält nicht blos aus der Braunkohle des Siebengebirges und den Saarbrücker Steinkohlenlagern IAhrld ate p Zuwachs. * :

12) Zur Erhöhung |der Dotation des botanischen Gartens 'in Bres- lau 363 Thlr. g sch rtens'in Bres l 13) Entschädigung für das dem botanischen Garten der Universität Halle bisher in natura gewährte Holzdeputat 40 Thlr.

14) Zur Erhöhung der Dotation des botanischen Gartens in Berlin 5736 Thlr. Der Gaëïken hat in dén leßten Jahren an Umfang sehr zu- genommen (um 18 Morgen); er hat durxh verschiedene Wandlungen eines Küchengart-.ns und eines medizinischen Pflanzengartens seine jeßige Bestimmung zunächst in Verbindung - mit „der Akademie der Wissen- schaften erhalten. Die Gebäude, nach und nach entstanden, entbehxen des Zusammenhanges und müssen noch immer, mit Aus- {luß des Palinenhauses , durch Holz erwärmt werden. Jn 32 ver- schiedenen Stationen sind die Pflanzen gedrängt aufgestellt. Der jeßt schr erleihterte Besuch erfordert ein größeres Auffichtspersonal, die Preise des Holzes und der Tagelöhne sind seit 18 Jahren gestiegen. Die neue Geldforderung ist zur Erhöhung ‘des Etats für Beleuchtung und Heizung von 2335 auf 5600 Thlr. zur Vermehrung der Arbeitskräfte um 4 Gartengehülfen und einen Lehrling, zux Erhöhung des Titels der Aus- gaben für Tagelöhne und für einige fest angestellte Arbeiter (Zimmer- mann u, st. w.) bestimmt, also wesentlich zu sächlihen Ausgaben. Daher hat auch die Koinmisfion keine Veranlassung gehabt, die Summe zu ver- ringeru oder zu bemängeln, wohl aber die Gelegenheit benußt, mancherlei Bedenken über die zweckmäßige Verwendung so bedeutender Summen aus- zusprechen und der Regierung zu empfehlen, für Abhülfe der Mängel Sorge zu tragen, als welche vornämlich bezeichnet wurden, daß es an einem richtigen und vollständigen Verzeichniß der Pflanzen fehle, daß die Vertheilung der Gewächse in den verschiedenen Häusern die Orientiruünÿg ershwere, doß cin systematischer Plan für das Ganze nicht befolgt, wissen- schaftlihe Anordnung nur theilweise ausgeführt und eine zu große Zahl von cinzelnen Exempiaren der Pflanzen gezogen werde. Auch für die Information der Besucher müsse durch richtige Nomenklatur und durch den Druck eines Verzeichnisses gesorgt werden 2c.

Vermißt wurde in dem Etat der Berliner Universität das mit der- selten verbundene chri s liche Museum, eine Kunstsammlung, welche zu- nächst dem akademischen Unterrichte in den christlihen Alterthümern ge- widmet ist. Schon im Mai 1849 ist dieses Jnstitut gegründet; nah plan- ináßig.x Auswahl sind Abgüsse und Abbildungen christlihèr Denkmäler angeschafft, und nur' durch die reaste persönliche Theilnahme Sr. Majestät des Königs und außerordentliche Unterstüßungen ist es mögli geworden, mehr als 3700 Thlr. für eine Sammlung auszugeben, die in zwei Sälén des Universitätsgebäudes zweckmäßig aufgestellt und der Benußung der Studirenden übergeben ist. Seit 1856 ist eine feste Dóôtation füx dasselbe vergeblich nachgesucht; sie wird aber nothwendig, um es e NEReE ber- fallen zu lassen. Der Kommissarius der Regierung erkläïte, daß bereits

inte aber nur. willkürlich gegriffen werden, weil alle Erfahrung über die Willihen Bedürfnisse fehlte, Jeßt is dasselbe festgestellt und in. der ge-

Einleitungen zu Gewährung einer bestimmten Dotation getroffen" seien.