1860 / 117 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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tamtliches-. Großbritaunien uud Jrland. London, j N icb b Jn der gestrigen Linn naA Fe lenkte der Marquis t nei

Berlin, 17. Mai. Se. Königliche Hoheit der manby- die Aufmerksamkeit auf die Expedition Garibaldi's, Er fragt

Prinz-Regent wohnten heute Vormittag dem Gottesdienste im | die Regierung bereit sei, etwaige Depeschen Sir James Hudson's (24 : ¿erauf die Vorträge des Kriegs-Ministers englischen Gesandten in Turin) oder des englischen Kousuls i Dom bei und nahmen hierauf J g st über die Art, wie es der Exp: dition möglich S n abiusett

und des General-Majors Freiherrn von Manteuffel entgegen. Loriulé Pr -"=4PA D 4 y | E : ) zulegen. Leider sche alles, was in Sicilie | 48. Mai. Seine Königliche Hoheit der Yringeitege nt manihen Theilen des Festlandes den igeettestéa Burttveitcs Z besichtigten heute früh das eter der 3. und 4. kombinirten | und in fremden Zeitungen sei der englische Konsul in O Garde - Jnfanterie- Brigade auf dem Kreuzberge und nabmen dem- | geradezu besbuldizt worden, beim Absegeln der Expedition bülf nächst die Vorträge der Minister von Auerswald, von Roon , von | reiche Hand geleistet zu haben Er kenne den englischen Konsul in. Genua Séleiniß, des General-Majors Freiherrn von Manteuffel und des und hege die Ucberzeuguna, daß jene Anklage ungegründet sei. Allein e Ministerial-Direktors von Obstfelder entgegen. | wrye Me E igt die Regierung etwaige Jn der heutigen (53sten) Sihung des Abgeordnetenhauses | daß I âckerste und beste Wes -einéefbiagei Be a Aen J thun, wurde der zweite Bericht der Budget - Kommission über den Mili- |- entkräften, welche gegen die in Piemont anglesteliten-divivmatif@er M B tair-Etat nah den Anträgen der Kommission erledigt. Die für Er- | ten Englands auf Grund vorgeblicer Handlungen erhoben worden sen weiterung des Kadetten-Corps geforderten Summen wurden | deren er dieselben für durchaus unfäh'g halke. Lord Wodehouse sagt, mit sehr großer Majorität abgeseßt. er habe nichts gegen die Vorlegung von Depeschen des Konsuls zu Genua, : : oder von Auszügen aus denselben; von Sir James Hudson habe er keine Hannover, 16. Mai. Se. Majestät der König empfingen den angeregten Gegenstand betreffenden Depeschen erhalten. Er brauche gestern den Baron de Malaret in einer besonderen Audienz, um | kaum zu bemerken, daß die gegen den englischen Konsul erhobene Beschul-

das Schreiben Sr. Majestät des Kaisers der Franzosen , | digung ungegründet sei. Y jest s Franzose! entgegen Jn der Unterhaus - Sizung 409 der Scha kanzler die auf Be-

zunehmen, durch welches derselbe als bevollmächtigter Minister am | fgy : : s . / / òrderung der Zeitungen dunch die Post (Abschaffung des Zeitungs- hiesigen Hofe beglaubigt wird, stempels) bezügliche Bill zurück. Als Grund gicbt s es Paus:

ldenbur 45. Mai. m Laufe dieses Seiten eines Theil:s derer, welche der Geseßzentwurf zumeist angebe, O T Gs J fe dieses Monats werden | Stimmen gegen denselben laut geworden, welche eine weitere Prise

die Provinzialräthe der oldenburgischen Fürstenthümer Lübeck und iu Cs A ine N fs ; ;

Birkenfeld einberufen. Unter den Vorlagen, die dem Provinzial- t Gutactent sed A R De Sctietalt des Tae nR ld rath des Fürstenthums Lübeck gemacht werden, befindet sih ein | Sir Rowland Hill, ein Mann, der seit zwanzig Vahren A Geseh-Entwurf wegen Einführung eines neuen Landesgewichts. | die Seele des ganzen englishen Postwesens betrahtet werden Derselbe {ließt fich den für das Herzogthum Holstein und die | könne, in Folge einer s{chweren Erkrankung auf sechs Monate beurlaubt Hansestadt Lübeck dieserhalb kürzlich erlassenen Geseßen an und be- | worden, und xs sci zweifelhaft, ob er vor Ende der Session genesen ruht mit diesen auf derjenigen Grundlage, welche durch den Ver- sein wetde. Stewart fragt den Secretair für Jrland, ob die Regie-

trag vom 7. November 1856 zwischen den Regierungen von Han- rung ihre Aufmerksamseit auf Geldsammlungen gerichtet habe, die vor- 99 zwisch J J Hi zugsweise in Jrland, ab:r au in anderen Theilen des britishen Reiches

nover, Oldenburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe, Bremen und | 5 / Ur, , für den Souverain der päpstlichen Staaten veran taltet würden; ob Hamburg vereinbart wurden. (Wes. Ztg.) glaube, daß diese Geldsammlungtn dazu benußt e andere Mittel cil

Sacbfen. Dresden, 16. Mai. / wandt würden, um Unterthanen Jhrer Majestät für das Heer jener frem- b (46 Heute Morgen traf Se. | den Macht anzuwerben; und ob, wenn ein solches Treiben - geseßwidrig

Hoheit der Herzog von Nassau, von Frankfurt kommend, hier | fi, di ; ; ; j 2 010 Y ) ; ei, die Regierung dageg?n einschreiten werde. Cardwell entgegnet en Va pie f eingenommenem Dejeuner die Reise nah Wien | sei ohne Aweifel clehwdidria i wenn ân englischer Unterthan “ine w eiter Urt. [Dr J) pr V e Vai in E F Ee trete, und die Regierung sel i ¿ L is A 4 ; entschlossen, die Maßregeln zu ergreifen, welche ihr als nöthig erschienen, 4 han fei 16. E Jhre Kaiserlichen Hoheiten die Erz- | um das Gesey zur Geltung zu ingen, Jm Comité wird A fdie auf zóge Stephan und Joseph sind gestern, der erstere nah der | die Konzessionirung von Restaurationen und Weinhäusern bezügliche Vil Schaumburg, der lehtere nah Oesterreich, zurückgekehrt. verlesen. : L B : : 46. Mai. Jn der gestrigen Unterhaus-Sißung [ra te s S416, B Mai. Gestern um Mitternacht verschied in | Griffith den Staalssecretair des “r A es wae sei df die einingen der Dichter Ludwig Bechstein, Er war den 24. Ndô- | französische Regierung Lord Cowley erklärt babe, sie werde es für den vember 1801 in Weimar geboren. Jal D Mew de M in Süd-Jtalien verändernde Er- ( : : eignisse eintreten sollten, für ihre iht halten, ei i biets- Frankfurt , 16. Mai. Gestern Vormittag wurden die Be- | Compensation zu fordern, und ob Med Mies dábin eee V

vollmächtigten zur vierten deutschen Postkonferenz von dem Mittheilungen gemacht worden seien. Lord Ru t, ed General - Postdirections - Direktor Freiherrn von Scheele in dem sei Lord Cowley keine orie E ien Soeder bct E E Kaisersaal den beiden regierenden Bürgermeistern unserer freien | dem Wege der Privat-Unterredung, gemacht worden. John Lo cke frag, Stadt vorgestellt. Eine Sihung wurde gestern nicht abgehalten. ob der Negierung die Nachricht zugegangen sei, daß Rußland ein be- Wir geben im Nachstehenden das vollständige Verzeichniß der deutendes Heer am Pruth fonzent1rint, oder daß die ottomanische Regit-

Herren Bevollmächtigten : Herr Ministerialratb Löw rung ein Armee-Corps bei Widdin zusammengezogen habe; ferner ob der tg H st h Löwenthal aus Wien; Regierung auf irgend eine Weise mitge:heilt worden fei, daß Fürst Gort-

E Bk N Megner und Postrath Stephan aus Berlin ; | schakoff die Vertreter aller Mächte, mit Ausnabme der Türkei, versammelt ofirath Baumann aus München; Ober - Postdirektor von | und ihnen erklärt habe, die Lage der Chiisien auf türkischem Gebiete T aus Leipzig; Ober-Finanzrath Dieterichs aus Hannover; | werde mit jedem Tage uneiträglicher, seine Regierung hoffe die Mit- ostrath Honold aus Stuttgart; Direktor der Großherzoglich | wirkung der übrigen Mächte zu erlangen und werde der Türkei starke Vor- badenschen Verkehrs - Anstalten Ziemer aus Karlsrube; Geheimer | stellungen in Bezug auf den Gegenitand machen. Lord J. Russell: inanzrath Ribbentrop aus Braunschweig; General-Postdirections- Die erste Fcage an“elngend, habe ih zu bemerken, daß Jhrer ssessor, Kammerjunker von Prihbuer aus Schwerin ; Ober - Post- Majestät Negierung nicht im Befiße irgend welcer Nachricht ist, der zw

n\vektor Gies p : ; D | folge Nußlaud ein bedeutendes Heer ruth, j ise Ÿ p fe aus Oldenburg ; Postdirektor Lingnau aus Lübeck; | Regierung ein de . Corps nbe Mtuebaedn g 7

ostdirektor Dr. Bart aus ì j i { ; aus Hamburg, für die Taxis sche O S 4 die Hencke | jedoch die zweite Frage betrifft, so babe ih gestern eine Depesche M G a d Posidirecti rátis B g sin ie Herren Sir J. Crampton, Jhbrer Maj-stät Gesandten in Petersburg, erhalten, ie ionsräthe Bang und Meyer von hier ab- | welche so ziemli mir der von dim ehrenwerthen und gelehrten Herrn (l geordnet. (Fr. J.) L Rdri Rd M Ae Auch habe ih geftern eine Depesche : E on Jhrer Maje otschafter in Paris erhalten, in welcher er über eint L E a6 Lene, 16. Mai. Gestern Nachmittag um | Untecr: dung mit Herrn Thoubenel AA fu mit ihm Ties den Gegen i Jhre ónig iche Hoheit die Prinzessin von stand spcah und äußerte, wenn überbaupt irgend ein Schritt gethan wel reußen auf der Durchreise nah Baden hier an. Nachdem den solle, so müsse derselbe scines Erachtens nicht von Rußland allein, Höchstdieselbe bei Jhren Königlichen Hoheiten dem Großherzog noch auch von Rußland und Frankrcich zusammen, sondern bon den und der Großherzogin zu Tische geblieben war, ist Jhre Königliche fünf Großmächten im Verein gethan werden, Lord Lob ai ne bes{

Hoheit Abends nah Baden weiter gereist, (Karls. Ztg.) uo as E der Diceciion der Südost-Bahn, die 2- bit S oner Strolche auf einem Extrazuge zu der Boyelf

Bayern. München, 16. Mai. Die „Neue Münchener zwischen Sayers und Heenan befördert habe, obwohl ihr die Bestimmunÿ Zeitung“ sagt, daß Rußland in Turin entschiedenen Protest Da dieses Extrazuges nicht unbelannt gew-sen sei und fie dadurch ein bon f

jeden Angriff auf das Königrei leider Sicilien gegebenes Versprechen gebrochen babe. Er verlangt eine Vorlegung der greih ngelegt habe. ganzen in “den Jahren 1859 6) zwischen dem Ministerium des Junerl

Hesterrei. Triest, 14. Mai. Se. Königliche Hoheit und der erwähnten Eisenbabn-Gesellschaft in Bezug auf die Beförderung bol

der Herzog von Brabant is heute früh hier an Personen, welche einen Fiuiedensbruch zu begehen beabsichtigen, ewechjelten st h f 1h h gekommen, Korrespondenz. Lord Palmerston: Jch habe nichts Gu Ven Antrag

Belgien. Brüssel,.15 Mai. Der Central-Aus\{uß d des edlen Lords; aber ih muß n di ' n vrotestiren, zl d 1+ 19, s - ' er ords gegen die Uebertceibungen protestiren, Kammer zur Prüfung des Octroi-Geseßes hat seine As denen er fih bat vexlciten lassn. Er hat davon , ie die Eisenbahn

beendet und ersteres mit einigen unerheblihen Aend 2- bis 3000 Strolche in cine st lle Landschaft gebrachi habe, in einer x / erungen, denen fe dschaft gebracht habe ,

rößtent ie 2usti ia Weise gesprochen, daß man denk lite, ( täuber- ß ßtentheils auch die Zustimmung des Finanz-Ministers geworden | bande, die es Ar Aa ie v Mrg A E per‘

einmüthi i hig genehmigt, heeren, die Bewohner zu ermord.n und alle möglichen Gräuelthaten p

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will nicht in Abrede stellen, baß ein Kampf zwischen zwei

h zwar kein Kampf aus Feindschaft, sondern ein

j welchem fi bloß die Kräfte mireinander messen

ga dem Wortlaute des Geseges nah ein Friedensbruch is , wegen wo die Betheiligten gerichtlih belangt werden können; auch will i

| dessen untersuchen ob nicht die Zuschauer in technischer Beziehung

raffállig find. Sie selbst aber werden die Sache vielleicht

nz harmloses Lein betrachten; einige Leute haben Freude þ das Schauspiel ein solches ist, welches man gern sieht, oder es, dem man sich mit Widerwillen abwendet, ist Geshmacks- i Einige Leute ‘erblicken darin eine für das englishe Volk lharakteriftische Probe männlichen Muthes. J las dieser Tage einen Auszug aus einer französischen Zeitung, in welchem der

[angen 7 | nte Kampf als Typus unseres National - Charakters, nämlich erw usdauer, der Geduld in Leiden, der unbeugsamen Beharrlich- feit und des entshlossenen Muthes geschildert und als Beweis für die männlichen und bewunderungswürdigen Eigenschäften des britischen Volks-

stammes hingestellt wurde. Alles das find natürli bloße Anfichten; aber {i sehe in der That nicht ein, warum nicht, wenn wir die geseßlichen ormalitäten bei der Seite lassen, eine Anzahl Personen, mögen es nun Tausende oder weniger sein, welche sih eine Preisboxerei ansehen, fich in höherem Grade eines Friedensbruches \{chuldig machen sollten, als die gleiche Anzahl Personen, die fich versammeln, um cinen Luftballon aufsteigen zu sehen. Sie stehen ruhig da, sehen fi ein Schauspiel an, kehren zurück, wenn dasselbe vorbei ist, und fein Mensch ist zu Schaden gekommen. Sie stehen blos da, oder sien auf dem Gras, um Zeugen der Vorstellung zu sein, und was die Gefahr für die Acteure selbst angeht, so scheint es mir, daß derjenige, weler in einem Luftballon aufsteigt, jedenfalls in größerer Lebensgefahr schwebt, als zwei Kämpfer, welche zwar so stark, wie sie können, auf einander losschlagen, aber sich keinen dauernden Schaden zufügen. denke, es giebt ein Maß in allen Dingen und auch in allen Meinungen ; und obglei sich darüber streiten lassen mag, ob es wünschenswerth ist, oder nicht, daß das Geseß, wie es auch immer beschaffen sei, zur Geltung komme, so glaube ih doch, daß weder der öffentlichen Moral, noch dem Gefühle des Publikums mit Uebertreibungen, wie die find, zu welchen der edle Lord sih hat hinreißen lassen, gedient ist, Gegen den Antrag als solhen habe ich nihts einzuwenden und widerseße mich ihm daher nicht. Uebermorgen, als am 41. Geburtstage Jhrer Majestät der Königin, findet ein Drawing-room im St. James Palast statt, bei welcher Gelegenheit aber keine neue Vorstellungen gestattet find. Gestern hielt die Königin im Buckingham Palast Hof, und empfing den Prinzen von Waldeck, nebst dessen Gemahlin.

Frankreich. Paris, 15. Mai. Contre - Admiral Page

hat, nach Unterzeihnung cines Vertrages mit Cochinchina, purch ein Reglement vom 10ten Februar die Bedingungen festgestellt, unter denen französishe und fremde Schiffe in La Hafen von Saigun einlaufen können. Waffen und Kriegs - bedarf sind für den Jmport verboten.

Bei E. Dentu, dem bekannten Verleger im Palais-Royal, er- scheint nächsten Sonntag: „La crise en Hongrie““; die Broschüre, von Horn gezeichnet, soll direkt von der Bewegungs-Partei in Un- garn ausgehen und sehr entschieden gehalten sein.

___ Nicht weit von Lorient haben seit einem Monat Schießproben mit fünf Meter langen und 6000 Kilogrammes s{chweren Kanonen stattgefunden. Die Wirkungen der geschleuderten Kugeln sind ungeheuer, aber der Rückshlag des Geschühes beim Schusse/ macht die Anwen dung auf Schiffen unthunlich, Für Küstenvertheidigung verspriht man sih Alles davon,

Vorgestern hat in Troyes die Vertheilung der Prämien bei der dortigen landwirthshaftlihen Ausstellung attgefunden. Die dabei vom Präsidenten des Staatsraths, Herrn Baroche, gehaltene Rede steht heute im „Moniteur. ©

416. Mai. Das „Journal des Debats“ schreibt heute: „Obschon die Freiheit Jtaliens uns theuer ist, und theuerer als seine administrative Einheit, so wagen wir doch kaum den Fall vorauszusehen, wo "der König Franz Il. in gewaltsamer Weise Sicilien und gleichzeitig Neapel verliert. Wir wollen damit der neapolitanischen Regierung keine Sympathieen bekunden. Gott sei Dank, wir haben nur für constitutionnelle Regierungen Sympathie. Aber wir möchten fürchten, daß der Sturz der Bourbons von Neapel nur eine Vorrede sein und uns dur eine fast verhängniß- volle Verkettung von Gebiel8veränderungen in die gefährliche Politik der Broschüren stürzen würde.“

Gestern hat die Legislative mit der Berathung des Gesehes über die Kaffee-, Zucker- und Thee-Zöôlle begonnen, Der Moni- teur“ publizirt heute sechs Spalten lang den darauf bezüglichen Kommissions-Bericht.

Der Herzog von Rochefoucauld hat, dem „Progrès de Lyon“ zufolge, seinen Plan, dem Papste mehrere Kanonen gzu schenken, noh nicht aufgegeben, sondern nunmehr in Lüttich fünf Geschüße von verschiedenem Kaliber mit allem Zubehör bestellt.

General Graf Goyon, Commandeur der Besazungs - Division von Rom, is, wie der „Moniteur“ heute amtlich meldet, zum Großkreuz der Ehrenlegion befördert worden. Eilf Obersten find zu Brigade-Generalen aufgerückt.

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Jn Versailles sollen großartige Versuche mit gezogenen Vier pfündern vor fi gehen. C E S E Das Lager von Chalons is noch sehr ôde; zwei Jufanterie- Bataillone und ein D ees find mit den Erdarbeiten da- selbs beschäftigt. Die weiteren Truppen rücken erst Ende dieses Monats ein, und die Uebungen beginnen am 15, Juni. ;

Spanien. Aus Madrid, 14. Mai, wird telegraphirt, daß General Prim eine Erklärung veröffentliht hat, daß er, unbesha- det seiner Zustimmung, die er dem arschall O'Donnell in Betreff des Friedens mit Marokko ertheilte, eine vollkommen unabhängige Politik beizubehalten gesonnen sei.

Es wird den spanishen Behörden von verschiedenen Seiten bestätigt, daß der Thronfolge - Krieg in Marokko von Neuem ausgebrochen ist. Doch glaubt man nicht, daß die Friedensstipu- lationen dadur gefährdet sind, da es dem jeßigen Jnhaber des Thrones , wie dem Prätendenten, an Frieden mit dem Auslande gleich sehr gelegen sein muß. Die spanischen Bevollmächtigten find nach Tetuan zurückgekehrt.

Italien. Garibaldi hat am 7. Mai aus Talamone an die italienische Nation folgende Proclamation gerichtet :

Italiener! Die Sicilianer schlagen sih gegen Jtaliens F inde und für Jtalien. Jhnen mit Geld, Waffen und namentlich mit der Faust beizuspringen, ist jedes Jtalieners Pflicht. “t

Italiens Verderben war der Geist der Zwietracht, und ist noch jebt die Gleichgültigkeit der einen Provinz für das Loos der anderen. Jtaliens Heil begann an dem Tage, wo die Söhne desselben Landes ihren Brüdern in Gefahren hülfreiche Hand leisteten.

Ueberlassen wir die tapfern Söhne Siciliens- fi \clf}, so haben fie den Söldlingen des Bourbon und- obenein denen Oesterreichs und denen des Priesters, der in Rom herrscht, Stand zu halten,

Mögen die Vöiker der freien Provinzen laut ihre Stimme für ihre Brüder, die da kämpfen, erheben; mögen sie die hochherzige Jugend dahin \{chicken, wo gekämpft wird für das Vaterland! Mögen die Marken, Umbrien, Sabinerland, die Campagna di Roma, \o wie das neapolitanische Land aufstehen, um die Streitkräfte unserer Feinde zu zersplittern!

Wenk die Städte dem Aufstande keine genügende Basis kieten, #0 môgen die Muthigsten fich in die Landschaften werfen. Ein tapferer Mann findet überall Waffen! Jm Namen Gottes, hôret nicht auf die Stimme der Feigen, die fich vor wohlbeseßten Tafeln breit machen!

Laßt uns zu den Waffen greifen; l¿ßt uns für unsere Brüder kämpfen; morgen werden sie für uns kämpfen! 5

Ein Häuflein tapferer Männer , das mir auf die Sclachifelder des Vaterlandes gefolgt war, zieht mit mir zu seiner Befreiung. Jtalien kennt fie. Wenn die Stunde der Gefahr \{lägt, so sind sie auf dem Playe. Gute und hochherzige Gefährten ! Eie bring-n drm Vaterlande Leib und Leben zum Opfer: fie weihen ihm den lezten Bluis1ropf-n und traten nah keinem anderen Lohne, als nah dem cines reinen Gcwwissens.

„Jtalien und Victor Emanuel!“ lautete unser Wahlspruch, als wir über den Ticino gingen; dieser Ruf wird erschallen bis zu den flammen- sprühenden A des Aetna!

Vei diesèm prophetischen Schlachtrufe, der wicderhalit von den Hoch- gebirgen Jtaliens bis zum tarpejischen Felsen, wird der erschütterte Thron der Tyrannei zusammenftürzen, und werden Alle sih erheben wie Ein

Mann! 1 Wolan denn, zu den Waffen! Mit Einem Schlage sei j1hrhunderte-

langem Elend ein Ende gemacht! Laßt uns der Welt z-igen, daß dieses das Land noch ist, wo das gewaltige Nömergeschleht gelebt hat!

Mailand, 15. Mai. Aus Genua ist dem Papste eine Er- gebenheits - Adresse mit 12,000 Unterschriften übersendet worden. Die „Perseveranza“ meldet, Orsini babe sich zu Santo Stefano an der Küste zwischen Messina und Palermo mit beiläufig 500 italienischen Flüchtlingen ausgescbifft. Das Journal „Movimento® veröffentlicht ein Schreiben (Haribaldi's an die Gesellsha t Ru- battino , in welchem er sich wegen der Wegnahme der Dampfer, welche ohne Vorwissen der Regierung erfolgt sein soll, ent- huldigt !!

Bologna, 15. Mai. Kardinal Viale Prela is gestorben.

Die Vermuthung, daß bei Máríala nur eine Abtheilung der Garibaldi'sen Expedition gelandet sei , wird von verschiedenen Seiten bestätigt. Während jene erste Division auf der ficiliani- hen Wesiküste Fuß faßte, nahmen zwei andere die Terra Firma zum Ziele, die eine nah den Abruzzen, die zweite nah Calabrien. Davon soll, wie es heißt, die erstere sich in Terracina festgeseßt haben, während über das Loos der lektcren, die von Garibaldi in Person geleitet wird, noch Dunkel ruht.

Aus Turin, 16. Mai, wird telegraphirt: „Dem Vern-bmen nah ist der Dampfer „Piemonte“ nicht von den neapo'itanischen Kriegsschiffen gekapert worden. Die sardinische Flotte hatte Be- fehl erhalten, sich zu konzentriren und sih für alle Eventualitäten bereit zu halten. Von Neapel sind von Neuem Verstärkungen nah Sicilien abgegangen.“ Der Caritain des Dampfers „La Syrie ,“ der am 16. Mai im marseiller Hafen anfam, ber tet, daß, als er fid am Sonntag, Abends, an der sicilianis ten Küste,

Marsala gegenüber, befaud, er eine Anzahl rother Fahnen auf Gé-