1860 / 117 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Beilage zum Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. Sonnabend, den 19, Mai -

940 Wien, Freitag, 18. Mai, Morgens. (Wolffs Tel. Bur.) Erbsen, Kochwaare und Futterwaare 48—55 Thlr, : Das Kaiserliche Handschreiben an den General - Feldzeugmeister | T os L Ee ei O 6 ten F Til, ba, È Benedeck ist erschienen und lautet : Das Paient vom 1. Septem- 115— Thlr. bez., Br. u. G., Oktober-November 11%—& Thlr oke ber, wodurch Jch die kirchlichen Verhältnisse Meiner evangelischen | Br., 115 6., November - Dezbr. 11% Thlr. Br., 113 G. 1 S Unterthanen unter Gewährung neuer Rechte und Begünstigungen

1860.

des Verschollenen über ihre Ansprüche mit dem bestellten Kontradiktor, so wie Ufer Befinden unter sich rechtlich zu verfahren, binnen 6 Wochen

X 117.

E [977] Ediktal-Citation. Nachdem die Gebvettern von Boelßig, nämlich:

%

kannten Gläubiger Lange's oder deren Vormün- der oder sonstige Vertreter hiermit geladen, an

Mai, ny, F » Uj. F gedachtem Tage innerhalb der Gerichtszeit in

Leinöl loco und Lieferung 104 Thlr. Br.

i h Spiritus loco ohne Fass 18% 14 Thlr. bezahlt, zu gedeihlichem Abschluß zu bringen bestrebt war, wurde von einem Theil dankend angenommen, vom anderen unter Be- rufung auf ihr Gewissen, darauf einzugehen Anftand genommen. Es widerstreitet Meiner auf befriedigende Regelung evangelischer Kirchenangelegenheiten gerichteten Absicht, wegen auseinandergehen- den Ansichten über den Weg, das Ziel selbst in die Ferne zu rückden. Um au nicht gegründeten Besorgnissen volle Beruhigung zu gewähren, daß ihren Gewissensbedenklichkeiten nicht geringster Zwang ahgethan werden soll, finde Jh zu gestatten, daß Kon- vente fich versammeln, Beschickung der General-Konferenzen ver- anstaltet , auf Grundlage vom Jahre 1791 Anträge für Synoden durch Meinen Minister erstattet werden. Begründeten Wünschen wegen

Zusammenseßung der Synoden werde Jh gnädigst Gehör schenken.

Bereits koordinirte Gemeinden bleiben unangefochten, andere können die Grenzen vormaliger Superintendenzen annehmen; die Helveti- \cen halten sich an die frühere Eintheilung. Dieser Beschluß if Meinen evangelischen Unterthanen als neuer Beweis der landes- väterlichen Huld und als vom obersten Schußherrn ihrer Kirche, kundzumachen, Zugleich finde Jh Mich in Guaden bewogen, volle Verzeihung angedeihen zu lassen.

z erliner Getreidebörse

vom 18. Mai.

Weizen loce 68 77 Thlr. pr. 2100pfd.

Roggen loco 505—49% Thlr. pr. 2000pfd. bez., abgelaufene Kün- digungsscheine à 494 verk., Frühjahr 50§—49{—4{—49 Thlr. bez. u. G., 49% Br., Mai - Juni 49k—49—4—485 Thlr. bez. u. Br.,, 48% G., Juni-Juli 492 —484—4 Thlr. bez. u. Br., 487 G., Juli-Aug. 49— 487 E +— 4 Thir. bez. u. G., 483 Br., September-Oktober 484—474 Thlr.

ezahlt.

Gerste, grosse und kleine 39 -44 Thir. pr. 1750pfd.

Hafer loco ¿8 30 Thlir., Lieterung pr. Frühjahr 274 5 Thlr. bez. u. Br., Mai-Juni 274 Thir. Br., Juni - Juli u. Juli-August 275 Thlr. bez. u. Br., Septbr.-Oktbr. 265 Thlr. Br.

Juni u. Juni-Jduli 184—174; Thlr. bez. u. G, 18 Br., Juli - A

185,—4 Thlr. bez. u. G., 18% Br., August - September 185—6/ ]

bez. u. G., 184 Br., September-Oktober 185 Thlr. Br. Weizen bleibt beachtet. Róggen wurde in disponibler Wy zu wesentlich billigeren Preisen sehr beachtet und fan Y

und offerirt.

Stettin, 18. Mai, 1 Ubr 35 Minuten Nachmittags. (Tel. de F ni 78, Juni - Juli F Mai - Juni, Juni-Ju; E A7 Br, Juli-August 47 bez. u. Br., '‘Septbr.-Oktbr. 46. Rüböl 11 ba 4 Mai - Juni 11 Br., September - Oktober 11%. Spiritus 174; %, Mi. F Juni 17%, Juni-Juli 18!4—18, Juli-August 184 bez., August - Septen. F

d, Staats - Anzeigers.) Weizen 75—78 bez., Mai-Juni 784, Juli - August 79 G. Roggen 47 48 gef.,

ber 182 Br., September - Oktober 185 bez.

Wilen, 18. Mai, Mittags 12 Ubr 45 Minuten. (Wolffs T, |

Bur.) Neueste Loose —,

Sproz. Metalliques 68.50. 4tproz. Metalliques 61.50 Bank-Actia È 850 o0ose 98.00. National-Anlehen 78,10, F

Staats - Eisenbahn - Actien - Certifikate 261.00. Credit - Actien 181,50, F London 133.75. Hamburg 101.00. Paris 53.40. Gold 1341,50. Elisabeth. F

ordbahn 198.10. 1854er

bahn 186.00. Lombard. Eisenbahn 151.00. Neue Loose 103,00, London, 17. Mai, Nachmittags 3 Ubr. Silber 615. Regenwetter. Consols 945. 5proz. Russen 108. 4{proz. Russen 97.

Dér Dampfer »City of Baltimore« ist aus New - York O | Tel. Bur) F

Baumwolle: 7000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unveränder, F

Liverpool, 17. Mai, Mittags 12 Ohr. (Wolffs

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 19. Mai. Jm Schauspielhause. ments-Vorstellung.) Kabale und Liebe. Trauerspiel in 5 Allen, von Schiller. (Herr Maximilian, vom K. Hoftheater ju Dresden: Ferdinand, als Gastrolle. i Im Opernhause. Keine Vorstellung.

Oeffentlicher Nuzeiger.

| Nr. 3 verzeichnete Grundftück, abgeschäßt auf |

für E sandt nach auswärts lebhaftes Geschäft statt. Termine tag E : einen bedeutenden Rückgang und schlossen dringend offerirt, Gekiz. F Age 6000 Ctr. fanden ungünstige Aufnahme, Rüböl verkehrte j; È schr matter Haltung und wurde zu wesentlich billigeren Preisen bi z mässigen Umsätzen gehandelt. Spiritus ebenfalls billiger verkuft :

(Wolffs Tel, Bu) } 1proz, Spanier 362. Mexikaner 205. Sardinier f, |

(129fte Abonne: F

fannten Dr. med. Arnold Medelssohn, Sohn def

Nothwendiger Berkauf.

(986] Erste ( Civil-)

Königl. Kreisgeriht zu Berlin. Abtheilung. Den 10. Mai 1860.

Das dem Schuhmacher-Meister Carl August Wilhelm Siebert gehörige, zu Neu - Schöneberg Nr. 18 belegene, im Hypothekenbuche von dieser Ortschaft Vol. I. Nr. 22 Fol. 85 berzeihnete Grundftück, abgeschäßt auf 11,317 Thlr. 26 Sgr. 6 Pf. zufolge der nebst Hypothekenscheine in un- serm V. Büreäu einzusehenden Taxe, soll

am 26. Nobember 1860, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmer - Straße Nr. 25, subhastirt werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy- pothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben {hren Anspruch bei dem Subhastationsgericht an- zumelden.

{707] Nothwendiger Verkauf.

Das im hiefigen Kreise, im Dorfe Schroß, unter Nr. 5 des Hypothekenbuchs belegene, dem Herrmann Geske Pera Freibauergut , abge- \chäßt auf 8764 Thlr. 15 Sgr., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Re-

gistratur einzusehenden Taxe, soll

am 30. Oktober 1860, Vormittags

44 Or, an ordentlicher Gerichtsftelle subhastirt werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy- pothekenbuche nicht ersihtlihen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhaftations-Gericht anzumelden,

O. Crone, den 7. April 1860.

Königliches Kreisgeriht. I, Abtheilung.

1983]

Subhastations-Patent. ___ Nothwendiger Verkauf.

Von dem Königlichen Kreisgerichte zu Star- ard soll das. dem Mühlenbesißer Carl Eduard Hischer p rige, in Stargard Holzmarktstraße Mr. 1 e, im Hypothekenbuch

e Band

9536 Thlr. zufolge der nebst Hypothekenschein Q Bedingungen im 1ŸV. Büreau einzusehenden axe

am 10. Yeaemter U Vormittags

T, an ordentlicher Gerichtsftelle in Stargard sub- hastirt werden.

Gläubiger, - welhe wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht erfichtlihen Realforderung Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsrichter anzumelden.

[614]

Es ift bei dem unterzeichneten Gerichte auf die Amortisation des angeblich dem hiesigen Eigenthümer und Holzhändler Franz August Rohr entwendeten, von W. Miersh unter dem Datum Berlin, den 15. September 1859, auf den General-Lieutenant G. v. Strany in Berlin über eine am 17. Dezember 1859 an eigene Ordre des Trafsanten zahlbar gewesene Summe von 174 Thlr. 10 Sgr. Pr. Cour. gezogenen, von Leßterem acceptirten und mit einem Blanco- Giro des W. Miersch, so wie mit einem ferneren Giro, dahin lautend :

Für mich ohne Gewähr an die Ordre des Herrn Rohr. Werth erhalten. Berlin, den 12, Oktober 1859, Haberkorn. versehenen Wechsels, angetragen worden.

Der unbekannte Jnhaber dieses Wechsels wird daher hierdurch aufgefordert, denselben binnen 3 Monaten, späteftens aber in dem auf

den 14. Zuli 1860, Vormittags 115 Uhr, / vor dem Herrn Stadtgerichts: Nath Grieben im Stadtgericht, Jüdenstraße 58, Zimmer Nr. 13, anberaumten Termine vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Berlin, den 27. Februar 1860,

Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Cibilsachen,

Deputation für Kredit- 2c, und Nachlaßsachen.

[984] Oeffentliche Bekanntmachung. Dem dem Leben und Aufenthalte dad unbe-

Revisors bei dem Königlichen Hauptstempel-R F gazin Carl Nathanael Mendelssohn und seint F

Ehefrau Henriette Marianne geborne Hihi,

welcher fich von hier nach Frankrei und dew F nächst in den Orientalischen Krieg begeben habt} soll, wird hierdurch bekannt gemacht, daß er F dem am 23. Januar d. J. eröffneten Testament F anuar d, J. verstorben Tante mütterlicherseits, der Wittwe des Pr

seiner hier am 22. J

fessors Arlaud, Louise Lea geborne Higig, na

näherer Maßgabe dieses Testaments mik M übrigen Seitenverwandten der Erblasserin ¡1

Erben eingescht' worden ist. Berlin, den 12. Mai 1860. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.

[982] Bekanntmachung. Oer Konkurs über das Privat-Vermögen bt

abrikbesigers Heinrich Friedrich Weber hit e beendig!

lbst ist durch Vertheilung der Masse Cottbus, den 10. Mai 1860. Königliches Kreisgericht. I, Abtheilung.

(988] In dem Konkurse über das Vermögen det Firma Gebrüder Löwenbah zu Münster ahl die Kaufleute Salomon Goldschmidt zu e und Roberi Lbwenbach zu Stadthagen, als } haber der früheren Firma Goldschmidt & Lin!

bach zu Berlin, nahträglih eine Forderung

1993 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf. angemeldet.

Zur Prüfung dieser Forderung ist ein zey

min auf

den 8. Juni c., Morgens 11 uhr, vor ‘dem unterzeichneten Kommissar im Ter" zimmer Nr. 3 anberaumt, wozu die Gläubig!

welche ihre Forderungen angemeldet haben,

Kenntniß geseht werden. Múnster, den-5. Mai 1860. Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung Der Kommissar des Konkurses. h. Druffel, Kreisgerichtsrath.

Beilagé

a) der Königliche Hauptmann a. D. RNenatus Max Albert Edmund, b) der Partikulier Wilhelm August Lambert, e) der Lieutenant und Adjutant im Königlichen 1. Garde-Regiment, Carl Wilhelm Joseph, d) der Lieutenant im Königlichen Kürassfier - Regiment Königin, Heinrih Wilhelm Anton als zeitige Nußnießer des gegenwärtig auf dem Nittergute Reßen, Calauschen Kreises Rubr. II. Nr. 18a. eingetragenen, nah Maßgake des von Boelzigschen Familien- Vertrages d. d. Prussendorf, den 6. Okto- ber 1732, ursprünglih auf das Mannlehn- Rittergut Prussendorf, hiesigen Departe- ments , gelegten von Boelpßigschen Lehn- stammes, im Betrage von 6165 Thlr. die Allodification dieses Lehnftammes und die Aufnahme eines desfallsigen Familienschlusses heantragt haben, so werden alle unbekannten aus den Familien der 4 Gebrüder, Dietrich Carl, Ludwig August, Gottlob Leopold, Ferdi- nand Jobann Nudolph von Boelßig, welche den amilienvertrag vom 6. Oktober 1732 abge- chlossen haben, abstammende, außer den vorge- dachten Extrahenten etwa noch ein Theilnahme- resp. Succesfionsrecht bezüglich jenes Lehnstam- mes beanspruchende Agnaten, hierdurch bvorge- laden, unter Nachweisung ihres Rechts sich in dem am 29 November ec., Vormittags 11 Uhr, auf dem biefigen Königlichen Appellationsgerichte anberaumten Termine unter der Verwarnung zu melden, daß nah Ablauf des Termins der Ausgebliebene mit seinem Widerspruchsrechte gegen die Allodification des gedachten Lchnstam-

ines resp. den desfallsigen Familienshluß wird praäfiuolii werben. Naumburg, den 20. April 1860.

Königliches Appellationsgerichk.

bon Boelkig

[710] Auf Befehl Sr. Kaiserlichen Majestät, des Selb stherrschers Aller Reußen N Wi M

Wenn die in Kasan domicilirende Hamburgi- {e Bürgeréfrau Emilie Florentine Menk, geborene- H allbah, bei dem Moscovischen Evangelisch-Lutherischen Konsfistorio wider den ihr im Jaßre 1852 in Omsk angetrauten Ehe- mann, den Schneidermeister Johann Peter Menk, klagend ‘angebracht, wie dieser ihr Ehe- mann sie im Jahre 1853 verlassen, vorgebli, um nach Hamburg zu reisen und alldort eine Erbschaft in Empfang zu nehmen, seit jener Zeit aber nihts von sich habe hôren lassen, als weshalb sie auf Grund der böslichen Ver- lassung in Gemäßheit des pct. 5, §Y. 296 des 1, Thls., XI. Bds. des Neich8geseßbuches (Aus- gabe 1857) um förmliche Ehescheidung gebeten, als wird von Einem Moscovischen Evangelisch- Lutherischen Konsistorio der Hamburgische Bürger, Schneidermeister

Johann Peter Menk,

aufgefordert, im Laufe eines Jahres, vom Tage der dritten Einrückung dieser Ediktal-Citation an gerechnet, entweder in Person - oder durch ge- hôrig bestellten Bevollmächtigten vor diesem Moscovischen Evangelisch-Lutherischen Konsistorio zu erscheinen; widrigenfalls nach Vorschrift des obcitirten Gesetzes diese scine Ehe quoad viniu- lum gelöst und ihr, der Klägerin, die Nechtz einer böswillig verlassenen Ehefrau zugesprochen werden sollen,

Moscau, den 14. März 1860.

ad mandatum: E. O. A. Luther, Seers. Cons. Mose.

[587] Ediktalladung.

Jn dem zu dem Vermögen des aus» getretenen Tuchhändlers

Johann Gottlob Lange hierselbst eröffneten Konkurse ist der dritte September 1860

als Liquidations-Termin anberaumt worden.

Es werden daher alle bekannten und unbe-

eve a

Person oder durch gebörig legitimirte und, was Ausländer anlangt, mit gerihtlich anerkannten Vollmachten bverfehene Beauftragte allhier fich einzufinden, ihre Ansprüche, bei Strafe der Aus- shließung von jeder Perception aus der Konkurs- masse und bei Verlust der Wiedereinseßung in den borigen Stand, insofern nicht besondere Ge- seße diese Nehtswohlthat zugestehen, anzumel- den und zu bescheinigen, mit dem bestellten Kon- kurs-Vertreter, ingleichen, da nöthig, wegen bor- zugsweiser Befriedigung unter fich rehtlich zu verfahren, binnen sechs Wochen zu beschließen hierauf | den zweiten November 1860 der Bekanntmachung eines Auéschließungs- Be- scheids, welche rücksichtlih der Auß-nbleibenden Mittags 12 Uhr für erfolgt anzunehmen, und sodann Gai Ad aa nen Le ps 1860 «Znrotulation der Aften gewärti i hiernächft aber Cg ey den neun und Nen Dezember

Vormittags 10 Ubr, bei Vermeidung von fünf Thalern Jndividualstrafe anderweit allhier zu erscheinen, und der Verhörs - Verhandlung zu Vermittelung eines Vergleichs fich zu gewärti- gen, endlich : den fünften März 1861

der Bekanntmachung eines Locations-Bescheids, welcher rücksihtlih der Ausgebliebenen Mittags zwölf Uhr für publizirt geachtet werden wird, gewärtig zu sein.

Auch haben auswärtige Juteressenten bei Ver- meidung von fünf Thalern ZJudividualstrafe Be- vollmächtigte in hiesigem Orte zu beftellen.

Freiberg, den 27. März 1860.

Königlich sähsishes Gerichts8amt im Abtheilung für Cidilsachen. Dr. Wolf.

[985] Edictalladung.

Am 28. Juni 1835 hat fich Carl Gottlob Schwarze, Hausbefizer und Schuhmachermeister in Dahlen, damals 48 Jahr alt, angeblih um eine in der Nähe befiadliche Holzung zu besich- tigen, von Dahlen wegbegeben, ist auch am nämlichen Tage noch in fragliher Holzung und am darauf folgenden Tage in Metewish bei Torgau gesehen, seit dieser Zeit aber weder von Schwarzen selbst über sein Leben und seinen Aufenthalt irgend eine Nachricht an seine An- gebörigen gegeben, noch auch eine solche der von den Leßteren alébald nah seinem Weggange von Dahlen in öôffentlihen Blättern erlassenen Aufforderung und der sonst aufg.wendeten Be- mühungen ungeachtet erlangt, und deshalb nun- mehr von Schwarzens Ehefcau und Kindern und dem bestätigten Abwesenheitsvormunde desselben, zu Ermittelung des Lebins oder Tôdes dcsselben auf Erlassung der Edifktalien in Gemäßheit des Mandats vcm 13. November 1779 angetragen worden. :

In Felge dessen wird daber gerichtsamts- wegen der Versollene, und für den Fall, daß dieser sih nicht mebr am Leten befindet, werden dessen Erben und Nechtsnachfolger hiermit öffent- lich und peremtorisch bei Verlust der Nechts- wohlthat der Wiedereinschung in den vorigen Stand, hiermit geladen,

den 22. Oftober 1860,

welcher als Anmeldungstermin anberaumt wor- den ist, in Person und da nôthig bevormundet an Gerichtsamtsjlille allhier zu erscheinen, und, was den Abwesenden betiifft, so hat dicser scine Zdentität nachzuweisen, und der Ausantwortung seines Vermögens sich zu gewärtigen , diejenigen aber, welche Ecbansprüche an das Vermögen des Verschollenen geltend machen wollen, haben sel- bige gehörig - anzumelden und zu bescheinigen, unter der Verwarnung, daß beim Nichterscheinen der Abwesende für todt erklärt und sein Ver- mögen seinen Erben verabfolgt, dag"gen aber die Erben des Verschellenen beim Außenbleiben ihrer diesfallsigen Ansprüche für verlustig wer- den erachtet werden.

Jm obigen Termine haben ferner die Erben

zu beschließen und :

den 22. Dezember 1860 des Aktenschlusses, so wie

den 26. Januar 1861

der Publication eines Erkenntnisses, welches binfihtlich der Außenbleibenden des Mittags 12 Uhr für publizirt erahtet werden wird, fich zu gewärtigen.

Auswärtige Jnteressenten haben zur Annahme fünftiger Ladungen Bevollmächtigte an hiefigem Orte zu bestellen und mit ausreichender În- struction zu versehen.

Hierüber wird noch bekannt gemacht, daß der Gutsbesißer HGamt Friedrich Koißsch in ahlen für den abwesenden Shwarze als Abwes:nheitss Vormund bestätigt worden ift. Oschas, den 4. April 1860. Das Königlich Sächsische Gerichtsamt. Wilde.

[912] Bekanntmachung der Verpachtung der : Schuldomaine Amt Voigtstädt. Das der Landes\{hule Pforta zugehörige , in der goldenen Aue, 1 Meile von der Kreisstadt Sangerhausen und ¿ Meile von Artern belegene, bóllig separirte, frühere Starkeshe Allodial- Rittergut Amt Voigtstädt, foll mit allen dazu gehörigen Gebäuden, Ländereien, Wiesen, Gär- ten, Holz und sonstigem Zubehör von Johannis dis ob S E rent. folgende Jahre, ohanni öffentlich meistbi 2 nas werden. 1A ah den Extrakten aus den Separations- Rezessen enthält dasselbe / 748 an og mm C Mv Err I mere welchen leßteren Holz mit Dämmen Und bisher als Schafweide benußt

"

102. begriffen sind. Gebäude und Inventarien find bollständig beides in sehr gutem Zustande, der Boden vor- trefflich gut und in bester Kultur. Die Aecker liegen größtentheils in unmittelbarer Nähe des Guts, und befindet fich auch ein Kohlenberg- werk daselbst dicht an der Magdeburger-Erfurter Kunsftstraße. s

Jm Auftrage des Königlichen Provinzial- Schul- Collegii der Provinz Sachsen zu Magde- burg, habe ich einen Licitationé-Termin auf

Dienstag, den 5. Juni c. Vormittags 11 Uhr,

im Gasthofe zur goldenen Sonne in Artern anberaumt, zu welchem Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden , daß das Pachtgelder-Minimum

| auf 5620 Thlr.

festgestellt ist, und zur Uebernahme der Pach- tung außer der ökonomischen Qualification ein diéponiblcs Vermögen von mindestens 20,000 Thlr. nachgewicsen werden muß, auch zur Sicherheit der Gebote sofort im Licitations-Termin 1000 Thlr. in Staats-- oder vom Staate garantirten Pa- pieren zu deponiren sind.

Das gesammte auf ppr. 10,200 Thlr. taxirte Jnventarium an Vieh, Schiff und Geschirr hat der Pächter bei der Uebergabe käuflih gegen sofortige Baarzahlung zu erwerben , wogegen ihm das gesammte Feld-Jnventarium als Stamm-

nbentarium unentgeldlich übergeben wird.

Die Pacht - und Licitations - Bedingungen lönnen vom 15. d. Mts. ab auf meiner Ex- pedition eingeseben , au Abschriften gegen Er- legung von Kopialien ertheilt werden.

Schließlich wird noch bemerkt, daß Nachgebote nit angenommen werden und doß die Aus- wahl der Licitanten, ohne an den Bestbietenden gebunden zu sein , im gleichen die Ertheilung des Zuschlages den höheren Aufsihts- und Ver- waltungs-Bebörden der Königlichen Landesschule vorbehalten bleibt.

zforta, den 8. Mai 1860. S Prlaitatit der Königlichen Landesschule,

Schwimmer.