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ge find jedoch auf den Reichs-Eisenbahnen in Elsaß-
ngen und auf den Bahnstrecken
ungs- bezirke der Königlichen Eisenbahn-Direktionen Erfurt und ekommen
. Breslau die meisten Verunglückungen vorg b B. Größere Privatbahnen — mit je über 150 km ge — (bei zusammen 1853,81 km Betriebslänge und 29 119 488 geförderten Achskilometern) 8 Fälle, und zwar auf die Hessishe Ludwigs-Bahn (6) und die Ostpreußische Südbahn (2). C. Kleinere Privatbahnen — mit je unter 150 km Betriebslänge — (bei zusammen 1433,13 km Be- triebslänge und 8 817 793 geförderten Achsfkilometern) 1 Fall und zwar auf die Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn.
_— Einem Zeitungs-Redacteur, welher krank- heitshalber si unfähig fühlt, die ihm zugehenden Zei- tungsbeiträge sachgemäß zu prüfen und den Jnhalt dieser Beiträge geistig zu erfassen, nihtsdestoweniger aber die Redaktionsgeshäfste weiter führt und insbesondere die Ver- öffentlihung diefer Beiträge bestimmt, kann nach einem Urtheil des Reichsgerichts, Ill, Strafsenats, vom 24. November v. J, bei der Ausnahme eines strafbaren Artikels seine Krankheit niht zur Entschuldigung gereihen. Jst der Redacteur frank und unfähig, die ihm zugehenden Zeitungs- beiträge rihtig zu verstehen, so hat er die Redaktion formell wie materiell auf einen Stellvertreter zu übertragen ; unterließ er dies, so ist er als Thäter des durch den strafbaren Jnhalt seiner Zeitung begangenen Delikts zu bestrafen.
— Das „Marine-Ver.-Bl.“ veröffentliht folgende Nah- richten über Shiffs8bewegungen (das Datum vor dem Orte
bedeutet Ankunst daselbst, nah dem Orte Abgang von dort). S. M.
Kreuzer „Albatroß“ 30./11. 84 Auckland 13./12. 84. (Post- station: Sidney ‘{Australien].) S. M. S. „Ariadne“ 9./12. 84. Monrovia 25./12. 84. — 28./12. 84 Sangareeah Bucht 6./1. — 6./1. Ponga Rhede 7./1. — 7./1. Los Jnsel 8./1. — 8./1. Freetown 10./1. — 15./1, Porto Grande. (Poststation : Porto Grande [St. Vincent, Kap Verds]). S. M. S. „Bismarck“, leßte Nachrichten aus Kamerun vom 30./12. 84. S. M. S. „Slisabeth“ 2./1. Yokohama. (Posistation: Hongkong.) S. M. S. „Gneisenau“ 27./1. Zanzibar. S. M. Kreuzer „Habicht“ 3./2. Plymouth 7./2, (Poststation: St. Vincent [Kap Verds]). S. M. S. „Hansa“ Kie! 11./2. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt.“ „Hyäne“ 21./10. 84 Vatupi — 29./1. Cooktown 16./2. — nah Sydney. (Poststation: Sidney [Australien].) S. M. Knbt. „JFltis“ 22,/12. 84 Chemulpo (Korea). (Post- station: Hongkong.) S. M. Aviso „Loreley“ %24./1. Malta 12./2, — nah Konstantinopel. (Poststation : Konstantinopel.) S, M. S. „Marie“ 1./12. 84 Matupi — 29./1. Cooftown 16./2, — nach Sydney. (Poststation : Sydney [Australien].) S. M. Kreuzer „Möwe“ 7./12. 84 St. Paul de Loando. (Poststation: Madeira.) S. M. Kreuzer „Nautilus“ 19./8. 84 Tientsin. (Poststation: Hong- kong.) . S. M. S. „Nymphe“ 19./12. 84 Prince Ruperts- Bay (Dominica). — Leßte Nachricht von dort 24./1. (Post- station: St. Thomas [Westindien].) S. M. S. „Olga“. Letzte Nachrichten aus Kamerun vom 30,/12. 84, S. M. S. „Prinz Adalbert“ 11./1. Callao. (Poststation: Valparaiso [Chili].) S. M. Brigg „Rover“ 20./1. St. Vincent 10./2. — Heimreije. (Poststation: Plymouth). S. M. S. „Stosh“ 17./12. 84 Hongkong. — Leßte Nachriht aus Amoy vom 7./1. (Postftation : bis 20./2. Singapore.)
Württemberg. Stuttgart, 18. Februar. (W. T. B.) Der Landtag ist auf den 3. März zusammenberufen.
Hessen. Darmstadt, 17. Februar. (Dmst. Ztg.) Die Zweite Kammer hält ihre nähste Sizung am Dienstag, den 24. Februar. Auf der Tagesordnung steht die Berathung des Hauptvoranschlages der Staatseinnahmen und Ausgaben in den Jahren 1885—88.
Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar, 17. Februar. (W. T. B.) Der Großherzog ist heute Nahmittag nah Wien abgereist.
Anhalt. Dessau, 16. Februar. (Anh. St.-A.) Der Landtag des Os ist heute Vormittag von dem Landtags-Kommisjar, Staats-Minister von Krosigk, mit einer Rede eröffnet worden, in welcher es u. A. heißt:
Diese zum Theil auf Anregung des Landtages erfolgten Vor- lagen werden fich vorausfichtlich ohne allzu große Schwierigkeiten erledigen lassen. Gleiches ist leider von der Berathung des Haupt- finanzetats für 1885/86, welcher die Steuerkraft des Landes in erhöhtem Meße in Anspruch nehmen mußte, nicht zu sagen. Der Rückgang in den Erträgnissen des Salzwerks Leopoldshall, welcher bereits den Etat für das laufende Rehnungsjahr ungünstig beein- flußt hat, äußert in doppelter Hinsicht cine nachtheilige Einwirkung auf den Etat für 1885/86; neben der fortdauernden Abnahme des Absatzes ist es zur größeren Sicherheit des Werkes nothwendig ge- worden, zu einer anderen, größere Kosten verursachenden Abbau- methode überzugehen, so- daß die Ueberschüsse des Salzwerkes für das nächste Etattjahr um 160000 4 gegen das Vorjahr niedriger haben veranschlagt werden müssen. Dazu kommt noch, daß an Stelle der Verwaltungsübershüsse, welche in früheren Jahren regel- mäßig vorgeschrieben werden konnten, in Folge der Mindereinnahme des Rechnungsjahres 1883/84 diesmal ein Deficit zu decken ist. Das Zusammentreffen dieser ungünstigen Verhältnisse bewirkt einen Fehlbetrag von rund 308 000 M gegen das Vorjahr. Gleichzeitig erfordert der Rcichshaushaltsetat für das kommeade Jahr eine Stet- gerung der Matrikularbeiträge um rund 210 000 4, welche Summe jedo no der Feststellung dur den Reichstag bedarf. Die ungünstige Lage der Zuckerrüben-Industrie läßt einen nicht unwesentlichen Rück- gang in der Menge der zu verarbeitenden Rüben erwarten, wodur an der Entschädigung, welche die Landes- Hauptkasse für Erhebung der Rübenzuckersteuer bezieht, ein Ausfall von 36 000 erwächst.
Die Zusage, welche den Kreisen in §. 6 des Geseßes vom 2, Mai 1882 Nr. 616 gegeben ‘ist, innerhalb der nächsten 10 Fahre zu den er- P Umbauten der den Kreisen überwiesenen Staatsstraßen
59% der Kosten auf die Staatskafse zu Übernehmen, hat, wie in einer besonderen Vorlage nachgewiesen werden wird, so bedeutende Ausgaben zur Folge, daß nit nur die Restbestände der Prämien- fonds für Kreiéchaufseen von 193 000 M erschöôpft find, sondern weitere 142000 M bereits haben bewilligt werden müssen und aufs Neue 101060 A angefordert sind, teren Gewährung bei gegenwär- tiger Lage der Geseßgebung nicht wird versagt werden können. Zur Deckung dieser Posten hat deshalb eine Ausgabe von 250 009 é in den Etat eingestellt werden müssen. ®
Die Gesammtwirkung diejer Momente is ein Fehlbetrag von nahezu einer Million gegen das Vorjahr.
Dem gegrpher hat sih die Staatsregierung genöthigt gesehen, den Neubau-Etat auf die nothwendigsten Bedürfnisse zu beschränken, woraus eine Minderausgabe von mehr als 400 000 K resultirt. Außerdem erscheint es der Staatsregierung unter den wesentli ver- änderten Umftänden für angezeigt, von der Kapitalisirung des viecten Theiles vom Reinertrage des Salzwerkes Leopoldshall Abstand zu nehmen. Es wird Ihnen eine desfallsige Geseßesvorlage zugehen. Die Annahme derselben wird für das. kommende Etatsjahr eine
Minderausgabe von 150000 4 e:zielen. Jmmerbin verbleibt noch ein folcher Fehlbetr zunähft und vorbehaltlich der von einer Abminderung der arbeiträge zu erwartenden Ermäßigung die Erhebung von 0 Steuereinheiten zur Balancirung des nähst- jährigen Etats hat in das Auge gefaßt werden müssen. -
Es steht zu erwarten, daß die Neubelebung des Kalimarktes, die Wiederaufnahme der Kainitförderung in Leopoldshall und das Er- [Gliehen neuer Einnahmequellen für“ das Reih eine niht unwescnt- iche Erleicterung für die kommenden Etats bewirken werden, jedoch dürfen wir bei der andauernden Vermehrung der Kalisalzfundstätten die Rückkehr von Zuständen niht erwarten, wie wir solche in- dem leßten Jahrzehnt dem Umstande verdankten, daß Leopoldshall und Staßfurt thatsählih ein Monopol der Kaliindustrie besaßen.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 16. Februar. (Wn. Abdp.) Das Herrenhaus wird am nähsten Dienstag, den 24., wieder zusammentreten. Auf der Tagesordnung befinden sih außer mehreren ersten Lesungen auch der Schiffahrts- vertrag zwischen Desterreih-Ungarn und Frank- reih fowie der Bericht der Budgetkömmission über den Staatsrehnungsabschluß für das Jahr 1879,
n Abgeordnetenhause tagte heute der Aus\{chuß zur Berathung des Geseßes gegen den gemeingefähr- lihen Gebrauch von Sprengstoffen. — Der Fischerei- Auss\chuß des Abgeordnetenhauses hat den Bericht über die Regierungsvorlage, betreffend die Regelung der Fischerei in den Binnengewässern, bereits erstattet. Derselbe bringt nur ganz unwesentlihe Aenderungen in Vorschlag und {ließt mit dem Antrage auf Annahme der Vorlage.
Pest, 16. Februar. (Prag. Ltg.) Das Oberhaus genehmigte das Budget in zweiter Lesung sowie das Budget- gesch im Allgemeinen und in den Details. — Das Ab- geordnetenhaus seßte die Debatte über die Oberhaus- reform fort, welche Jokai in einer glänzenden Rede ver- theidigte. Es sprachen noch Ugron für den Jranyi'schen, Basch- bah für den Ausschuß: Entwurf, Pulszki für den Szigalyi'schen Beschlußantrag.
Großbritannien und Jrlaud. Lonoon, 16. Februar. (Allg. Corr.) Die Königin leidet seit Donneistag an einer heftigen Erkältung, die sich allmählih zu einer Luftröhren- entzündung entwidckelt hat. Der Zustand der Monarcin flößt indeß nitt die geringsten Besorgnisse ein. Sic William Jenner wurde nah Osborne berufen, und auf seinen Nath ist die für heute anberaumte Rücktkehr Fhrer Majestät nah Wind- sor um einige Tage verschoten worden.
— 17, Februar. (W. T. B.) Die Regierung hat beschlossen, das Anerbieten Kanadas und dexr Kolonie Victoria, Truppen zuétenden, abzulehnen, da lebtere voraussihtlich doch nichiz5 zur rechten Zeit in Suakim eintreffen würden, u an den Operationen Theil zu nehmen. Das Trupx4nkontingent, welhes Neu-SüÜüd- Wales senden wird, nk,d aus 212 Mann Artillerie, 522 Mann Junfanterie und N | Pferden bestehen.
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Frankreih. Pariv,}/16. Februar. (Fr. Corr.) Die Minister -traten heute unter dem Vorsiß des Conseils- Präsidenten im Auswärtigen Amt zu einer Berathung zu- fammen, die sih aus\{ließlich um das Wahlreformgeseß für die Deputirtenkammer und die am nächsten Donnerstag in der betreffenden Kammerkommission abzugebenden Er- klärungen der Regierung drehte, Der Ministerrath verharrte bei seiner Ansicht, daß es geboten sei, daß die beiden Kammern ehesiens über das Listenskrutinium berathen, erstlih um vor Ablauf der gefeßlihen Frist die Unterdrückung der Ersazwahlen zu erreichen, als auch um die öffentlihe Meinung über den bei den nächsten allgemeinen Wahlen anzuwenden- den Modus zu vergewissern, Die Minister erörterten noch alle mit dieser Wahlreform zusammenhängenden Fragen, wie die: ob die Deputirten im Verhältniß zur Zahl der einge- schriebenen Wähler oder zu derjenigen der Einwohner ernannt werden sollen, und ob der Tag der allgemeinen Wahlen von nun ab dur ein Gese auf ein bestimmtes Datum festzu- seßen wäre. Diese beiden leßteren Punkte werden erjt im nächsten Ministerrath, am Donnerstag Vormittag, endgültig erledigt werden. :
— 17. Februar. (W. T. B.) “ General Brière de [’Fsle giebt in einer Depeshe vom 14. d. M genauere Nachrichten über die Beseßung von Langfon. Nach denselben griffen die Franzosen am 12. d. M. früh die Chinesen an, welche starke, auf mehrere Forts gestüßte und mit Geschüßen reihlich versehene Stellungen dur zahlreiche Streitkräfte beseßt hielten. Der Kampf dauerte bis zum Abend und wurde durch einen glänzenden Angriff abgeschlossen. Die Dunkelheit und das \{lechte Wetter begünstigten die Flucht des in voller Auflösung befindlichen Feindes. Der Verlust der Franzosen betrug seit dem 9. d. M. 39 Todte und 222 Verwundete. Die Franzoscn besezten nah einem Scharmüßel und Bombardement Langson und Kelung, und rüdckten fodann 3 km vor.
Dreihundert Studenten haben cinen Protest gegen die Kundgebung der deutshen Sozialdemokraten bei dem gestrigen Begräbniß Jules Vallès? unterzeichnet. — Der „Temps“ bespricht den gestrigen Zwischenfall und sagt: indem die deutshen Sozialdemokraten politische Kundgebungen in Frankreich ins Werk geseßt hätten, hätten sie die Gast- freundschast, welche sie genössen, verlegt. Die Re gierung dürfe ein derartiges Verhalten nicht dulden.
— 18. Februar. (W. T. B) Ein Telegramm der „Agence Havas“ aus Shanghai, von heute, be-
stätigt, daß ein Kampf zwischen den französishen und
hinesishen Kriegsschiffen stattgefunden hat. Zwei chinesishe Schiffe wurden durh die französishen Torpedo- boote in den Grund gebohrt, während es drei anderen gelang, unter dem Schutze eines dichten Nebels zu entkommen.
Italien. Rom, 17. Februar. (W, T. B.) Jn der heutigen Sigzung der Deputirtenkammer erklärte in Be- antwortung der Fnterpellation Sonnino Sidney's über die Antwort des Ministers Mancini auf die von dem türkischen Geschäftsträger in Rom wegen der Besehung Massovahs erhobene Beschwerde der Minister des Auswär- tigen, Mancini: er würde gegen seine Pflicht und die parla- mentarishe Gepflogenheit verstoßen, wenn er bei den noch schwebenden Verhandlungen das von der „Agenzia Stefani“ veröffentlichte bezüglihe Resumé bestätigen oder richtig stellen würde. Wenn die Regierung das betreffende Aktenstück vor- legen werde, so werde die Kammer hoffentlich ihr Verhalten richtig, klug und der Würde sowie den Interessen des Landes entsprechend finden.
Wié aus Port Said gemeldet wird, is die ; italienishe Expedition nach dem Rothen Meere S Montag dort eingetroffen.
Griechenland. Athen, 17. Februar. (W., T, B.) In der heutigen Sizung der Deputirtenkammer wurde mit 108 gegen 104 Stimmen ein Mißtrauensvotum gegen das Kabinet angenommen. Folge dessen scine Entlassung gegeben.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 17. Februar (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ he. zeihnet die auswärts umlaufenden Gerüchte über den Rüt:- tritt des Botschafters Fürsten Orloff als unbegründet mit dem Hinzufügen, daß die Genesung desselben erhebliche Fortschritie mahe und Alles zu der Hoffnung berehtige den hervorragenden Diplomaten noch ferner seine kostbare
«Kraft dem Dienste des Kaisers und Rußlands widmen zu
sehen.
. Afrika. Egypten. Kairo, 17. Februar. (W. T, B.) TEO Hassan wird am nähsten Montag nah Korti ab- gehen.
— (W. T. B.) Die „Times“ dementirt in einer Depesche aus Alexandria, vom Dienstag, ihre eigene Nachricht von dem Abmarsch General Wolseley's aus Korti; die Depesche fügt hinzu, daß überhaupt keine Wahr- scheinlihkeit für Wolseley's unverzüglihen Abmarsch vorliege, — General Wolseley meldet aus Korti von demselben Tage: am 13. d. M. sei ein Verwundeten-Transport, der sih auf dem Wege nah Metammeh befand, von Aufständishen aus Khartum angegriffen worden. Der Feind habe sich nah 11/oftündigem Kampfe zurückgezogen, als das leite, auf Kameelen berittene Corx? auf dem Kampfplaß erschienen sei; die englishen Truppen hätten in dem Gefecht einen Todten und fünf Verwundete gehabt.
Alexandria, 18. Februar. (W. T. B.) Die Ver- handlung über die Berufung der Regierung gegen das Urtheil erster Jnstanz in dem Prozeß der Staats\chulden- ka sse gegen dieselbe ist von Neuem bis zum 4. März d. J, vertagt worden.
Suakiw, 15. Februar. (Allg. Corr.) Eine neue Re- doute ist aufgeworsen worden, um die Ausdehnung der Eisenbahn zu decken, die jeßt in die Ebene in der Richtung von Hassein bis zu einem Punkte geführt is, der 1300 m jenseits des Lagers liegt. Dieses Werk wird die Arbeiter gegen jeden plöglichen Angriff des Feindes shüßgen. Die Redoute wurde erst bei Tagesanbruch begonnen, und vor dem Eintritt der Nacht war sie fertig und mit einer Abtheilung Marinetruppen besett. — Eingeborene Spione berichten, daß im Lager Osman Digma's große Thätigkeit herrsht. Eine Anzahl seiner Leute ist damit beschäftigt, Schanzen und Brustwehren aufzuwerfen und Schießgräben anzulegen. Selbst die Frauen werden bewaffnet und einexerziert und jede denkbare Vor- bereitung getroffen, um dem britishen Vorrücken den hart- näckigsten Widerstand zu leisten.
Korti, 14. Februar. (A. C.) General Buller kam am 10. d. M. in Gubat an. Aus Berber waren Rebellen angelangt, um die Garnison von Metammeh zu verstärken; als sie aber von dem Vorrücken der Nilcolonne hörten, kehrten sie zurück. Einige Flüchtlinge und Deserteure aus Khartum sind in Gubat angekommen ; aber über den Fall des ersteren Platzes is nichts Weiteres bekannt geworden. Man glaubt, General Buller werde in Kurzem Metammeh einnehmen.
Zeitungsstimmenu.
Wie die“ „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ :
mittheilt, hat der Vorstand des Conservativen Vereins der Stadt Brandenburg a. H. nachstehende Adresse an den Reichs- kanzler gerichtet :
„Ew. Durchlaucht wollen dem ehrerbietigst unterzeihneten Vor- ftand des konservativen Vereins hierselbst gestatten, im Namen des leßteren Ew. Durchlaucht aufrihtigen Dank zu sagen für Hochderen mannhaftes Eintreten zu Gunsten der nothleidenden Landwirthschaft. Wir fühlen uns hierzu noch in leßter Stunde gedrungen, um Zeug- niß dafür abzulegen, daß die hierorts Seitens der freisinnigen Partei abgesandte Petition gegen die Getreidezölle durbaus nicht der Aus- druck der Gefinnung aller Brandenburger Bürger ift.“
Ferner ist dem Reichskanzler nachstehendes Telegramm, de dato Prenzlau, 6. Februar, zugegangen:
eGurer Durchlaucht sprechen wir im einstimmigen Auftrage des
heute dur{ 400 Bauern der Uckermark gegründeten, auf der Bot{chaft
Sr. Majestät des Kaisers stehenden uckermärkishen Bauernvereins für die bisherige wohlwollende Unterstüßung unseres Gewerbes den tiefgefühltesten Dank aus. Eure Durchlaucht wollen in Erwägung des Een Notbstandes in der Landwirthschaft uns durch beträcht» lihere Erhöhung der Einfuhrzölle auf Getreide und Vieh, sowie deren Fabrikate, durch Einführung einer zwekentsprehenden Be- steuerung des Kapitals, besonders der Börse, durch Herbeiführung einer internationalen Doppelwährung und gleihmäßigere Vertheilung der Staats- und Gemeindelasten auch ferner hochgeneigtest thatkräftigst
unterstützen.“ S Politischen Nathrichten“ schreiben :
Die „Berliner
In den Augen eines jeden Unbefangenen hat unsere Zollpolitik vom Jahre 1879 die „ehrlihe Probe“ glänzend bestanden. Ein Zeug- niß dafür legt die große Majorität ab, mit -welher in der Reichs- tagsfißung vom leßten Montag die Roggen- und namentli die Weizenzölle angenommen wordcn sind. Nur die Fortschrittspartei verschließt sich nah wie vor jeder besseren Einsicht und bringt auch heute noch dieselben unhaltbaren Gründe und Angriffe gegen diese M vor, mit welchen sie bereits im Jahre 1879 Fiasko gemacht E Eine gerechtere Beurtheilung und unumwundene Anerkernung findet die Wirthschaftspolitik unserer Reichsregierung jenseits des Dzeans, bei Mitbürgera der freien Republik der Vereinigten Staaten, denen selbst Herr Rivter keine reaktionären Velleitäten wird zu- shreiben können. s
Einem Schreiben aus Boston über die Geschäftslage in Deutsch- land und den Vereinigten Staaten entnehmen wir hierüber die nah- stehenden Säge: O
„In Folge der sck#lechten Zeiten und Gescbästsverhältnisse hier zu Lande hatten viele Eisen- und Stahlwerke in Amerika die Arbeit eingestellt und die Arbeiter entlassen. Es haben daher Tausende von Arbeitern keine Beschäftigung, und solche, welche glaubten, ihre Ver- hältnisse in Deutschland durch eine Uebersi:delung na den Vereinig- ten Staaten verbessern zu können, befinden sih in einem gewaltigen Jrrthum. Die bilterste Enttäushung würde eventuell ihr Loos sein. Weise und wohlthätig gesinnte Leute hatten diesen Winter mehr als je zu thun, um den Nothftand dec Armen und Beschäftigungslosen zu wildern.
Das S(&limmste und der Grund der Kalamität ist, daß die Preise aller Waaren ruinirend niedrig find, In Folge davon leidet
Das Kabinet hat in
I s C2 E R E LEERE E E e E L Ea D E Bp E P S
der Verdienst der Arbeiter, und Einschränkungen aller Art gehören ur Tagesordnung. L : : s z Î habe mit Vertretern vieler Firmen in Lurxusindustrien persönli esprochen, deren Geschäfte bisher selbft unter ungünfligen pers bältnifsen stets gut gingen und alle fprahen fi dahin aus, daß noch niemals eine so s{lechte Saison durhgemacht hätten als die lige. Alle, weir die Verbältniffe als zufriedenfstelend \{ildern, : as Publikum. fe eli für die deutshe Industrie ist, daß tie Einfuhr des tsen basishen Stahls behufs Verarbeitung für verschiedene Ar- tikel ihren Fortgang nimmt. Der Import dieses Stahls, welcher m Theil die Stelle des scbwedishen Eisens vertritt, macht sich auf E Einfuhr und den Absatz des leßtgenannten Artikels bereits sehr ühlbar. Nach Allem, was ich hôre und sche, ift die Stahlindustrie Deutshlands überhaupt verhältnißmäßig besser daran, als die irgend eines anderen Landes, — JIch habe kürzlih Ge- leenheit gehabt, mit einem der bedeutendsten deutshen Eisen- und Stahlfabrikanten persönli Rücksprache zu nehmen. Der Betreffende hat mir bestätigt, daß troß der verhältnißmäßig s{lechten Zeiten die Lage der deutschen Cisen- und Stahlindustrie in Folge der weisen Politik der Reichéregierung, durch welche den deutschen Fabrikanten während der allgemeinen Darniederlage der Geschäfte vermittelst cines Schußzolles wenigstens der innere Markt gesichert worden ift, gegenwärtig noch immer eine zufriedenftellende ift.“ ; : Durch diese Ausführungen wird gleichzeitig der Beweis geliefert, daß die Lage unserer Induftrie derjenigen der anderen Länder gegen- über durch den Zoll eine felbständigere geworden ift, und daß es daher irrig war, das Aufblühen unserer geschäftlihen Verhältnisse nach Einführung der Zölle im Jahre 1879 einzig und allein dem gleichzeitigen Aufschwung der Geschäfte in anderen Ländern zuzu- shreiben.
Armee-Verordnungs8-Blatt. Nr. 3. — Inhalt: Verwen- dung der Pioniere bei den Herbstübungen. — Größere Truppen- Uebungen im Jahre 1885. -—— Aenderung des 8. 5 der Rekrutirungs - Ordnung. — Versendungen von Militärgütern mittelst der Eisenbahn. — Abänderung des Verzeichnisses der sür die Lieferunqs8verbände der Bundesftaaten feftgeflellten Vergütungösäge für Vorspann. — Grüßen der Unterärzte mnd Einjährig-Freiwilligen Aerzte. — Lenderungen zum Ererzier- Reglement für die Fuß-Artillerie. — Ertheilung von Prüfungs- Zeugnifsen, welche zum Betrieb des Hufbeschlaggewerbes berechtigen. — Rückqabe der von Offizieren aus fiskalisben Beständen entnom- menen Revolver M/79. — Bezeichnung der Postsendungen an Sol- daten. — Nachtrag T. zur Diensivorschrift für die Arbeiter - Ab- theilungen. — Wohlthätigkeit. — Kilometerzeiger zur Berechnung der Umzugstosten. — Eröffnung einer neuen Eisenbahn.
Statistische Nachrichteu.
Im Anschluß an die bereits im vorigen Sommer erschienene I, Abtheilung von Band 11 Neuer Folge der Statistik des Deutschen Reichs, enthaltend die Schiffsunfälle an der deutschen Küste im Jahre 1883, den Nachweis der im Jahre 1883 als verunglückt angezeigten deutschen Seeschiffe und den Bestand der deutschen Kauffahrteiflotte am 1, Januar 1884, sowie die Bestandesveränderungen während des Jahres 1883, hat das Kaiserlide Statistishe Amt nunmehr die II, Abtheilung dieses Bandes veröffentlicht, wele eingehende Angaben über den Seevexrkehr in den deutschen Hafenplätzen und die Seereisen deutsher Schiffe im Jahre 1883 enthält und t e Statistik der Seeschiffahrt für das Jahr 1883 vervoll- ändigt. #
Der gesammte Seeverkehr des Deutschen Reichs zu Handels- ¡weden stellte sih im Jahre 1883 auf 113966 angekommene und abgegangene Schiffe mit einem Netto-Raumgehalt von 18 858 548 Reg.-T., gegenüber 106628 Swiffen mit 16 880463 Reg.-T. im Vorjahre. Es ergiebt dies eine Zunahme des Seeverkehrs für 1883 um 7338 Schiffe und 1978085 Reg.-T.,, und zwar ver- größerte ih
1) der Verkehr der deutschen
Hâfen untec sih um . 2) der Verkehr mit außer- deutschen europäishen Hä- N U s L AGBE 2 Too. 3) der Verkehr mit außer- europäiscben Häfen um . 158 , e Ra
Bezüglich der bedeutenden Zunahme des deutschen Küstenverkehrs muß bemerkt werden, daß etars theilweise auf vollständigere An- \hreibung des sch{leswig-holfteinishen Watten- bezw. westpreußiscchen Küstenverkehrs zurückzuführen ist. 5
Die Gesammtzahl der! von deutschen Shiffen im Jahre 1883 gemahten Seereisen betrug 63452 und der entsprehende Tonnen- galt 15 595 898 Reg.-T.; dies sind 4090 Reisen und 1982 834
eg.-T. mehr als im Vorjahre, und zwar vermehrten ih
1) die Reisen zwischen deutschen
Häfen um . . , . , , 3294 Fahrten u. 140 852 Reg.-T.
2) die Reisen zwischen deutschen
und fremden Häfen um. : 290 „ „ 9582639 , 3) die Reisen zwischen außer- deutschen Häfen um . . . 506 R
Bezüglich der Zunahme der Küstenfahrten deutsher Schiffe gilt dasselbe, was oben in Betreff der Vermehrung des deutschen Küsten- verkehrs gesagt ist. i
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Etymologishes Wörterbuch der deutshen Sprache bon Friedrich Kluge, außerord, Professor an der Universität Jena. Dritte neu veränderte Auflage. Straßburg. Karl J. Trübner 1884, Ltikon 8, S. XXIV u. 428. Preis 10,50 A. — Dieses Werk wurde bei dem ersten Erscheinen im Jahre 1882 von der Presse als „ein deutsches Wörterbuch für das deutshe Volk begrüßt“. Der Verfasser, in wissenschaftlichen Kreise als tübtiger und scharfsinniger Sprac- forsher anerkannt, beabsichtigt die Geschichte unseres Sprahmaterials im einzelnen übersichtlih und ohne Umschwéife so klar zu legen, daß die Arbeit nicht aus\chließlih für Fachgenossen bestimmt, sondern für den gesammten gebildeten oder nah Bildung wie Belehrung strebendcn Teil der Nation. Jener Name is daher wohl berechtigt und durch die Thatsache bewährt, daß nah zwei Jahren bereits cine dritte Auf- lage nothwendig geworden is, — ein thatsäbliher Beweis, daß das (nerkennende Publikum dies Wörterbuch praktisch brauchbar befunden
t. — Der Verfasser unternahm auf Grund der zerstreuten Cinzel- sorshungen und eigener mehrjähriger Studien, ein dem gegenwärtigen Standpunkte ver Wissenschaft entsprehendes etymologisches Wör ter- u des deutschen Sprachschatzes auszuarbeiten, Er machte sih zur Aufgabe, jedes Wort bis hinauf zu der leßten Quelle zu verfolgen, ie Beziehungen zu den klassishen Sprachen in gleichem Maße bc- lonend, wie das Verwandtschaftêverhältniß zu den übrigen germanischen ind romanishen Sprachen. Selbst die entfernteren orientalischen (Sanskrit und Zend), die keltishen und slavischen Srachen find in alen Fällen herangezogen, wo die Forsbung cine Verwandtschaft (stjustellen vermag und wo diese Verwandtschaft zuglei Licht auf die orzeit des germanischen Lebens wirft. Das Werk beruht auf imsiger, nüterner und umsichtiger Fors{ung, unnacweisbare Ver- sag dungen wie haltlose Kombinationen sind nirgends aufgestellt, mehr-
werden vetsuhte Deutungen als „unerklärt“, der Bestätigung sabehrend „dunkel“, „nicht nachweiöbar bezeicnet“. Jeder unerweis - Mir, Etymologie wird entgegengearbeitet und die G:enze zwischen issen und Nichtwissen \charf gezogen. Der Verfasser ist vorsichtig nd strenge in seiner gelehrten Arbeit, klar, gefällig und überfichtlich seiner Darstellung. An dieser muß als eigenthümlicher Vorzug
‘rühmt werden, daß die allen ähnlichen Wörterbüchern theilhaftige
6316 Schiffe u. 256 459 Reg.-T
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trockene Ursprungserklärung und pedantis sahlihe Auslegung glücklich abges {chwächt wird, weil geshichtlihe Ereignisse, alte Volks- anschauungen und Sitten zur Unterstüßzuna des geführten Bewe!ses mit herangezogen sind. Interesfant ift z. B., daß Aar im Neuhoch- deutschen die edlere Bezeibnung für Adler ist, während Adler für uns das Genuswort ift, ohne daß wir noch den Ursprung aus Adel und Aar fühlen. Während Degen „Schwert“ erst im 15. Jahrhundert auftaut, ift Degen, „Held“, cin altgermanisbes Wort. Das nah tem alten Götternamen Zid gebildete Ahde Zidstag wird mittelhoch- deu!sch Ziestag; dafür wird Ziestag, d. h. Abgabetag; mit volksetymo- logisher Umbildung die ältere neuhobdeutshe Form diegstagz; sie kommt im Mittelniederdeutsben des 13. Jahrhunderts vor, unsere neu- bobdeutsche Form Dienstag ist aus diesem bis in das 16. Jahrhundert nahweisbaren diegstag entstanden. Papa, Papst, war mittellateinis{ eine ehrende Anrede für Bischöfe und seit Leo dem Großen Titel des röômiscen Papstes, aber erst Gregor VIT. besbloß 1075 die aus\{licß- lihe Anwendung von papa für den römischen Pontifer. Daß das Wort Nacht allen indogermanischen Jdiomen gemeinsam ist, wähcend sie in der Bezeichnung für Tag bedeutend differiren, beruht darauf, daß man in der indogermanischen Vorzeit nah Nächten statt nah Tagen zählte. Reste dieser Zählung sind Weihnachten. In solcher hier nur angedeuteten Weise hat der Verfasser das zecftreute theil- weise versteckte Material mit umsihtigem Sammelfleiß zusammen- getragen“ und dur eigene selbstständige Forshungen bereichert. Das von dem Verleger in s{arfem Druck und weißem Papier sehr löblih ausgestattete Werk verdient wegen des durchaus wissenschaftlich be- gründeten Inhalts in den gebildeten Kreisen zum Nachschlagen und zur Belehrung eingeführt zu werden.
— Karl Engel, der Fauft-Forscher und Faust-Sammler, hat vor Kurzem die große Aufgabe vollendet, eine systematish geordnete Uebersiht über die gesammte Faust-Literatur zusammeazustellen, welbe an Vollständigkeit alles bisher Erschienene weit übertreffen fol. Dieselbe wird in den nächsten Tagen in dem Verlage der Sculze’schen Hofbuchhandlung (A. Schwarß) in Oldenburg unter dem Titel „Zusammenstellung der Faust-Schriften vow 16, Jahrhundert bis Mitte 1884“ erscheinen. Mit großem Verständniß und Bienenfleiß hat der Herausgeber Alles gesammelt und zusammengetragen, was, handschriftlih und gedruckt erschienen, zu der ausgedehnten Faust - Literatur gehört. Er bietet in seinem Buche ein großes umfassendes Werk von fast 50 Druckbogen mit gegen 2800 Faust-Nummern, gegen welches die von ihm im Jahre 1874 herau2gegebene „Bibliotheca Fanstiana“ mit 742 Nrn. im Umfange von 6 Druckbogen jeßt sehr klein und unvollständig erscheint. Eine kurze Einleitung behandelt „Leben und Sage von Doktor Johann Faust“. In den 15 folgenden Abschnitten des Werkes finden wir zusammen- gestellt: Geschichte, Sammelwerke und Allgemeines — Volksbücher und Volkslieder — Christoph Wagner, Fausts Famulus — Doktor Fausts Höllenzwang — Bühnenftückz — Gedichte und Fragmente — Goethe's Faust — Romane Novellen, Erzählungen, Sagen und Märchen — Verschiedenes — Tondihtungen — Bildwerke — Zeit- {riften — Seitenstücke und Verwandtes — Nachtrag — Anhang. Ein forgfältig gearbeitetes und erschöpfeades Register vervollständigt den reihen Jnhalt des Werkes, auf dessen bevorstehendes Erscheinen wir {on jeßt cufmerkhsam machen wollen, Nach dem Erscheinen werden wir noch näher auf dasselbe zurüätkommen
— „Der Berliner“ brate in seinen neuesten Nummern (17—20) außer den Fortsezungen der Romane: „Die Frauen der St. Peters- burger Gesellscast“ von Wladimir Fürst Meschtschersky und „Unter Rosen“ von Martin Bauer“, eine ansehnliche Reihe interessanter Beiträge, theils von allgemeiner, theils von speziell Berliner Tendenz. Hervorzuheben sind: die ergreifende Erzählung aus dem wilden Grenzerleben in Teras „Durs Auge geschossen“ von Ed. von M.z;- die kleinen Bilder - aus dem Leben „Nicht zu Hause“ von J. Gerber; „Neue Blumen“, eine lehr- reibe und anziehende Darstellung der Blüthen-Begonien von Paul Hirt; „Romeo und Julia auf dem Dorfe, zu dem humorvollen Bilde von E. Horstig aus der „Bunten Mappe*® der deutschen Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft; „Berliner Wirthshaus- leben“ in mehreren Abschnitten mit Jlusirationen, Scilderungen, die cinen Einblick in das bezüglihe Leben und Treiben der Wesltstadt eröffnen; „Berliner Stellenvermittler“ von Felix von Stenglin; „Die Annonce in Berlin“, in ihrer Bedeutung entwick:lt von Reinhold Strauß; „Das deutshe Reih zur See“, mit besonderer Berücksibtigung deutscher Ansiedelung in West- afrika, an der Luciabai und in Neu-Guinea; „Das Leben des Meeres“, Swilderungen auf Grund des epohemachenden Werkes „Von Ocean zu Deean“, die ebenfalls geeignet sind, den neubelebten maritimen Interessen unseres Vaterlandes zu dienen; „Ueber Kunstgesang 2c.“ von Elise Polko; Bilder aus der Umgebung von Heidelberg, Ghren- breitstein 2c.; „Berliner literarishe Salons“ von A. Rutari; „Ein Trauerspiel in Berlin“; „Ueber Lungenschwindsuht“ mit Rücksicht auf den ärztlih konstatirten heilenden Einfluß des Höhen- klima8: „Für kaufmännische Angestellte“ mit Hinweis auf die segens- reiche Thätigkeit des Vereins deutscher Kaufleute in Berlin; Julius Grofses Poem „Die Gräfin von Pontarlier“ u. \. w., überdies aber eine Fülle erafter und humoristisher Mittheilungen aus dem künst- lerishen und gefellshaftlihen Leben Berlins und ein Feuilleton lite- rarisher Kleinigkeiten. i
Gewerbe und Handel.
Die „New-Yorker Hdls.-Ztg.“ schreibt in ihrem Wochen- beri{t vom 6. d. M.: In der Lage des Geschäfts am Waaren- und Produktenmarkt ist keine wesentliche Acnderung eingetreten. Brodstoffe habea im Ganzen genommen festere Tendenz und für Weizen nur sehr \{hrwoache Exportfrage gehabt, während Mais nah dieser Richtung sehr beachtet war. Frachten waren flau und in weichender Tenderz. Baumwolle in disponibler Waare blieb ver- nachlässigt, und für Termine mate sich bei ruhigem Geschäft Anfangs eine willigere, gegen Schluß jedoch wieder eine feîtere Tendenz geltend. Brasil Kaffees begegneten nur mäßiger Frage, haben aber vor- wöchentlide Notirungen behauptet. Reinschméckende Sorten waren beachtet und fest. MRohzucker hat unter dem Ein- fluß flauer Berichte von drüben eine Einbuße erlitten, gegen Sc{luß jedo sien fi wieder eine etwas festere Stimmung Geltung verschaffen zu wollen. Am Theemarkt ist die Nachfrage befriedigend und die Terdenz für die meisten Sorten eine steigende gewesen. Schmalz, Schweincfleish und Speck haben im Werthe angezogen, ohne im legitimen Verkehr an Lebhaftigkeit zu gewinnen. In Ter- peutinöl und Harz fand nur ein kleines Geschäft zu wesentli unver- änderten Preisen statt. Raffinirtes Petroleum ruhig, aber fest be- hauptet. National Pipe line Certificates 694 Cts. Am Metall- markt scheint allmählich eine etwas bessere Stimmung zum Durh- bruch ge!angen zu wollen. In fremden und einheimiswen Manu- flakturwaaren ist 8 etwas lebhafter gewesen. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 1938 866 Doll. gegen 1911340 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres. : i
Kopenhagen, 17. Februar. (W. T. B.) Die National- bank seßt von morgen ab den Wechseldiskont und den Lombard- zinsfuß auf 4—4t %% herab.
New-York, 16. Februar. (W. T. B,) Weizenverschif- fungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Ver- eintgten Staaten nach Großbritannien 41 000, do. nah Frank- rei 18 000, do. nah anderen Hâfen des Kontinents 18 000, do, von Kalifornien und Oregon nach Großbritannièn 84 000, do. nach an- deren Häfen des Kontinents — Qrts.
New-York, 17. Februar, (W. T. B.) Der Werth der in vergängener Woche ausgeführten Produkte betrug 5787 000 Doll.
Submissionen im Auslande.
: I. Belgien. \
1) 27. Februar, 11 Uhr, Rathhaus zu Charleroi.
Athenäums mit Wohnräumen für den Studtenauffeher. 569 066 Fr. Näheres beim Bürgermeisteramt.
Bau eines Abschäßung
2) 28. Februar. Pfarrhaus dec Pfarre St. Bonifacius zu Ixelles-Brüssel. 7ue de la paizx No. 19, Vergrößerung der St. Bonifacius-Firche. Abshäßung 308 000 Fr. Offerten sind bis zun 25. Februar in eingeshriebenem Briefe an Hrn. E. D. Corbisier, rue d’Edimbourg No. 16, zu Izelles zu riten. iz
3) 4. März, Vittags. Börse zu- Brüffel, Saal der Union syu- dicale, Babhnhofs-Neu- und Erweiterungsbauten zu Station Brüffel (Nord). Abschäzung 529011 Fr. Vorläufig Kaution 12500 Fr. Preis der Pläne 8 Fr. 10 Cts. Lastenheft Nr. 267 ia der Expedition des „Reichs-Anzeigers“. Auskunft beim Ingenieur, Direktor van Aelbroeck, rue Latérale No, 2, und beim Architekten Laureys, bou- levard du Nord No. 9 zu Brüffel. L -
4) 4. März, Mittags. Börse zu Brüssel, Saal der Union syndi- cale. Dahdecker-, Anstreiher-, Maler-, Tapezierer- 2c. Arbeiten nebst Lieferung von Kalk, Gyps, Ziegeln, Farben 2c. auf den ver- schiedenen Strecken der Gruppe Lüttich der belgishen Staatseisen- bahnen. 19 verschiedene Loose. Gesammtabscbäzung 71 561- Fr. Definitive Kaution 7000 Fr. Lastenheft Nr. 12 în der Expedition des „Reichs-Anzeigers“, Auskunft beim Ingeniecur-Direktor van Aelbroeck, rae Latérale No. 2 zu Brüffel und beim Betriebschef- Ingenieur Lambert, rue des Guillemins No. 99, zu Lütti.
5) 5. März, Mittags. Betriebébüreau, rue de la station zu Arlon. Leistungen, wie „ad 4“ für die Gruppe Arlon. 7 Loofe. Gesammtabshäßung 35 625 Fr. Vorläufige Kaution 1775 Fr. Lastenheft Nr. 16 in der Expedition des „Reichs-Anzeigers“. Aus- kunft beim Herrn Tondelier, im Betriebsbüreau, rue Latérale Nr. 2
zu Brüffek, II, Defterreic. « 5. März, 10 Uhr. Wien. K. K. Militär-geographis{&: 3 Jastitut. Lieferung von: j i I, Schreib-, Zeichnen- und Kanzleirequisiten ; IT. Metalle; ITI. diverse Materialien ; 1V, Leinen- und Baumwolenwaareèr ; V. Tischlerhsölzer ; VI. Lithographie-Steine ; VII, Glastafeln für Photographie ; : ; VIII. Ghemifalien und Bedarfsartikel für Photographie; IX. Lieferung neuer und Herstellung reparaturbedürftiger astronomisch-geodätischer Instrumente. 1 Nähere Bedingungen liegen zur Einsicht ia der Expedition des „Deutschen Reichs-Anzeigers“ aus.
Verkehrs-Anstalten.
Die Bauausführungen an den Wasserstraßen in Preußen 1883/84. — Der preußische Landtag hat seit dem Jahre 1879 beträhtlihe Summen für die Regulirung der öffentlichen Wafser- straßen Preußens bewilligt, über deren Verwendung der Minister der offentli&en Arbeiten alljährlichb cinen detaillirten Bericht erstattet. Die soeben dem Hause der Abgeordneten zugestellte Denkschrift *) über die in der Zeit vom 1. April 1883 bis zum 31. März 1884 erfolgten Bauausführungen an denjenigen Wasserstraßen, über deren Regulirung dem Landtage besondere Vorlagen gemacht find, enthält zunächst Mit- theilungen über die betreffenden Bauausfübhrungen an den fünf größeren Strömen Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein, über deren planmäßige Regulirung dem Landtage unter dem 3. November 1879 eine Denkschrift vorgelegt ist. Bci diesen Strömen bandelt es sih vornehmlich um eine Vertiefung des Fahrwassers, beim Rhein auch um eine Verbreiterung desselben ; die hierfür bewilligten und die im Etatsjahr 1883/4 davon verwendeten Beträge stellten fi,
wie folgt : im Jahre 1883/84 verwendet Ab. Weichsel . . 8: 1-049 644,66 E 898 673,99 Elbe. . ) 1152 082,27 N x 359 976,19 n 2 1 273 378,39 zusammen . 47 700 000 4 733 755,50 i. Für die Bauausführungen an denjenigen kleineren Strömen, über deren Regulirung dem Hause der Abgeordneten unter dem 27. Oktober 1880 eine Denkschrift vorgelegt worden ift, find folgende Beträge be- willigt und im Etatsjahre 1883/84 verausgabt worden : im Ganzen im Jahre 1883/4 bewilligt verwendet
M. M 20 827 000 2 306 054,11 1 206 000 216 825,94
1 800 000 589 079,23 3 236 000 279 029,99 zusammen 27 063 000 3 390 989,27 Die Regukirungskosten der dritten Serie preußischer Wafsfer- straßen endli, über welche dem Hause der Abgeordneten unter dem 12. Juni 1881 und 21. Januar. 1882 eine Denkschrift vorgelegt worden ist, stellten sih wie folgt: im Ganzen im Jahre 1883/4 verwendet
bewilligt A 5 383 386 329 470,48 Unftrut und Saale . 4 000 000 205 524,55 G D OO 223 759.41 zusammen 11 783 386 758 754,44 Im Ganzen sind hiernach also seit 1879 für die Regulirung der genannten Wasserstraßen 86 546 386 #4 bewilligt worden; hiervon wurden im Etatêjahre 1883/4 8 883 499/21 A verwendet, eine Summe, welche zunächst dem Zwecke der öffentlihen Wasserstraßen, als Mittel zur Beförderung von Wassergütecn zu dienen, dann aber der gesammten nationalen Produktion in ausgiebigfter Weise zu Gute
gekommen ist.
im Ganzen bewilligt
Spree und Havel .
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Pregel nebst Alle, Deime und Großem Friedrich8graben
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Warthe .
*) Nr. 23 der Drucksachen des Hauses der Abgeordneten, 15. Legis- laturpericde, TIT. Sessicn, 1885.
Berlin, 18. Februar 1885.
Ein Kurbrandenburgischer Afrikafahrer. Von Oskar S{hwoebel.
(Fortseßung.)
Doch weiter geht es nach Capo Monte und der Grein-Küste. Hier findet sih ein vortreffliher Pfesfer, — das ift der „Grein*, — Gold und Elfenbein. Ueber die Handelsgegenstände äußert fih Gröben: „Die besten Sachen, so man dahin bringen kann, - find Stangen Eisen, kupferne Kessel, Messer, gläserne Korallen, rothes, blaues und gelbes Laken, Aber er warnt eindringlih vor der Heim- tüde der Neger; denn auch wenn fie ihc „Guipo !“ gerufen und sich Wasser ins Auge gegossen haben, welches thr juramentum amicitiae ift, können sie höchst künstlih mit dem Gift umgehen. So z. B. laden sie den Fremden ein, aus ihrer Calabasse Wasser oder aus ihrer Pfeife Taback zu trinken. Allein sie haben Gift unter den Nägeln verborgen und praktiziren dafselbe unversebens hinein, daß ihr Feind sterben muß.“ — Abscheulibe Gesellen! Und doch klingt es oft bei stillem Wetter wie Glockenklang von der Pfefferküste hinaus auf die See: die Neger tanzen und rühren ihre musikalishen In- strumente! S
Hier starb der Kajütewäcter des „Kurprinz", ein starker, gesunder Jüngling. Die Neger an der Pfefferküste warea zum Theil fehr \chwierig zu behandeln, weil die Franzosen bi ihnen gar oft auf die Sflavenjagd au8gegangen waren. Dennoch brachte ein Negerkanoe ungefähr 1000 Pfund Zähne an Bord (?). Sonst konnte freilich nur nach Austausch von Geißeln mit den Negern verhandelt werden, und