E i R721! 40
Deutschbe Reich. Nr. 8. — I Veränderungen in dem Stande oder d Steuer stellen. — Finanzwesen: Nach- des Reichs vom 1. April 1884 bis Ende sen: Ausweisung von Ausländern aus dem
Gentralblatt für das Zoll- und Steuerwesen den Befugnissen der Zoll- weisung über Einnahmen Fanuar 1885, — Polizeiwe
Meichsgebiete.
Neichstags- Augelegenhciten.
Dem Reichstage ist folgende d die Ergänzuna d
r Entwurf eines Geseßzes, es 8, 72 des Reichsbeamten- 1873, vorgelegt worden :
Gnaden Deulscher Kaiser, König
Reichs, na erfolgter Zustimmung des Reichstages, was folgt: S
betreffend die Rechtsverhältnifse der 873 (Reichs-Geseßblatt Seite 61)
betreffen
Wir Wilhe von Preußen 2c. verordnen im Namen des Bundesraths und des Der S. 72 des Gesetzes, Reichsbeamten, vom 31. März 1 erhält folgende Faffung:
Ein Reichébeamter, verletzt, begeht ein Dienslverge
lm, von Gottes
welcer die ihm obliegenden Pflichten (§. 10) ben und hat die Disziplinarbestrafung
welde ein Reichsbeamter vor seiner An- begangen hat, ift ein Disziplinarrerfahren gen die Entfernung aus dem Amte
Wegen Handlungen, stellung im Reichsdienste dann zulässig, wenn jene Handlun (8. 73 Nr. 2) begründen.
War der Beamte vorhe ftellt, so unterliegt er wegen gangenen Dicnstvergehen den V
r im Dienste eines Bundesftaats ange- aller in diesem Dienfstverhältnifse be- orschriften des gegenwärtigen Ge-
T. B.) Bei der Sti ch- iertenMecklenburgischen W ) 8430 und von Hirschfeld (Konf.)
Neu- Streliß, 21. Februar. (W wahl zum Reichstage im v kreise erhielten Wi
7836 Sti:nmen,
lbrandt (Dfr. ) sterer ist mithin gewählt.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Der Nestor der deutschen Kircbenhistoriker, Geh. en Band einer großen K i alten Kirbe“ bis auf die Zeit er Band foll bis zum Herbst
8 VI. Bandes von „Schorers Spottdrofsel. dertjährigen Geburtsfeier Atelier des Schriftstellers. Reiseerlebnisse von — Die Seelenfängerin. (7. Fortseßung.) — Bilder aus dem Berliner Opernhause. — Von Dr. P. Niemeyer. — Plauderecke: n? — Um das Knarren von Scbuhen Neiche des Une: klär-
Nath Hase in Jena, hat den erft geschichte, der „die Geschichte der Karls des Großen umfaßt, vollendet ; d im Druck erscheinen. — Die heute erschienene Ne. amilienblatt“ _ Vely. (2. Fortseßung.) — Zur zweih — Aus dem Nach Westafrika.
folgenden Inha
riß Mauthner, Hans Petersen. Leopold von Sacher-Masoch. Theaterleben. Mider die Binokelträgerei. Kann der König verklagt werde und Stiefeln zu beseitigen lichen. — Noch einmal da Das unterbrochene Mittagessen. am Oberrhein.
— Der Krieg in Tongking. Unterbrochenes Mittagessen. Westafrika.
Mit Illustrationen.
Eine Generalprobe im
u. f. w. — Aus dem s Leben des Kopfes nab der Enthauptung. — Hândel-Anekdoten. — Cine — Hört! Hört! — Bräsig im — Finanz-Minifter und Von Wilhelm Bon Hans Petersen, — Brâsig im Siegerkranz. —
Winterland\chaft Siegerkranz. Lotterie. — Holzschnitte : Hasselba. — Auf der Fohrt nah — MWinterlandschaft am Oberrhein. Ein Donnerstag Abend im Konzerthaus. — Aus der Frauenwelt: Gute Gedanken ic? — Kleines Feuilleton. — — Hauswirthschaftlice Mit Abbildung. — Brief- — Humoristisbes: Unsere F. Nehrmann. —
Erste Beilage: stration von W. Busch. Alter und Neuer. — Wie wohnen w Häuslicher Humor. — Unsere Dienstboten. Neuheiten : Kramers Abzieh-Stickmuster. Fasten. — Graphologisher Briefkasten. Landaleute in der Südsee. Unbestreitbar. — Scherzfrage. — Denkübungen. — Briefkasten. Gewerbe und Handel.
18, Februar.
Mit Fllustration von
(Hopjfenmarktberict Das Geschäft ift ein fortgesetzt flaues. groß für die jeßige Jahreszeit (es wurden in den 900 Ballen verkauft), aber die Preise Das Meiste, was verkauft 5—65 M und besteht aus Wer über 70 M zahlt, verlangt {hon befsere Maare, wirkli feine Hopfen bleiben jedoch rar und kosten immer
(W. T. B.) Die Vorräthe von fen sich auf 585 700 Tons, Zahl der im Betrieb befindlicher en 97 im vorigen Jahre.
(W. T. B.)
Nürnberg, Leopold Held.) sätze sind zwar sehr eríten drei Tagen dieser Woche find troßdem außerordentli gedrückt. indet sich in der Pretielage von 5 leichtem Mittelhopfen.
noh 85—95 M Glasgow, 21. Februar. Rohetsen in den Stores belau 593 400 Lons im vorigen Jahre. Hochöfen 92, gea New-York, 20. Februar. Wochenbericht.
Baumwollen- Zufuhren in allen Unionshäfen 54 000 B., Aus - fuhr nach Großbritannien 43 000 B., Ausfuhr na dem Kontiaent 17 000 B,, Vorrath 830 000 B. Verkehrs-Anstalten.
en, 20. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Hermann“ angekommen.
Hamburg, 29. Februar.
in Baltimore
3 (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg- Amerikanischen Padetfahrt- Aktiengesel l\chaft hat, von New-York kommend, heute Morgen Cap Lizard passirt.
New-York, 20. Februar. „Walsland* und „Nederland“" der Red Star Line sind hier eingetroffen.
(W. T. B.) Dampfer
Berlin, 21. Februar 1885.
Cöln, 21. Februar, 12 Uhr 33 Min. früh. (Tel.) Die englishe Post vom 20. Februar früh, planmäßig in um 8,21 Uhr Abends, ist ausgeblieben. Unwetter im Kanal ; verfehlter Schiffsanschluß in Ostende.
Der Verein der Spiritusfabrikanten und Stärke- Interessenten in Deutschland hat gestern, nahdem im Laufe des Donnerstags die verscciedenen Aus\{hußsißungen und die Ver- sommlung der Chemiker und Preßhefefabrikanten stattgefunden haben, Generalversammlung begonnen. (Schulzendorf) eröffnete zunächst die Versammlung der Stärke- worauf der Geschäftsbericht Die Zahl
Rittergutsbesitzer
Interessenten , Folgendes zu sih seit dem verflossenen Jahre trägt gegenwärtig 2176. Das vergangene Jahr war für den Verein in jeder Beziehung günstig; alle Abtheilungen waren vollauf beschäf- tigt. Die Zahl der im Auftrage von Nereinsmitgliedern ausgeführten Analysen beläuft \sich auf 351, darunter für Stä:kefabrikation 93. Die Einnabmen des Laboratoriums betruaen im verflossenen Jahre 4385 #4 Auch der Umsaß der Glasbläserei hat sib im verflofsenen Jahre wiederum geboben; es wurden für 47 753 #4 75 -Z Instrumente verkauft. Der Besuch der höheren Lehranstalt für Gâährungsgewerbe, welche si auf die Ausbildung von Chemikern beschränkt, war ein angemessener. In der Brauereischule beträgt die Zahl der seit 1876 Unterrichteten. inégesammt 779. Die Bilanz der Aktiva und Passiva des Vereins pro 1884 beziffert sih auf 46 348 4 62 §. Im Anschluß an den Sahret bericht theilte der Geschäftsführer des Vereins, Prof. Dr. Del- Hbrück (Berlin), mit, daß bedauerlicherweise
erstattet wurde , der Mitglieder hat um 250 vermehrt und be-
ein Niedergang
Stärkehandel zu konstatiren sei; es empfehle sich daher, von der Errictung neuer Stärkefabriken abzusehen, und da ein hoher Zoll auf Weizen gelegt sei, so sei es im Interesse der Stärke- fabrikation erforderli, auch auf Reis und Mais einen Zoll zu legen, damit die Weizenftärke mit der Reis- und Mais- stärke konkurriren könne. Der Zoll wäre na dem Verhältniß des Stärkegehalts zu normiren. — Dr. Saare (Berlin) behandelt hierauf das Thema: „Welchen Einfluß üben die versiedenen Methoden der Stärketrocknung auf die Quantität und Qualität der zu erzielenden
andelswaare aus ?* welchem Vortrage si eine rege Diskussion an- loß. — Dr. Lange (Berlin) spra über die Verhältnisse von Handel und Verkehr in Stätkefabrikaten und proponirte hierzu die Annahme folgender Resolution: „Die Versammlung beschließt, bis auf Weiteres von der Wahl eines besonderen Ausschusses für Handel und Verkehr Ab- stand zu nehmen, beauftragt jedo den Vorstand, Hand in Hand mit den Vertretern des Handelsstandes für die Hebung des Verkehrs in Stärkefabrikaten Sor-e zu traaen. Dabei sind die Stärke-Interessen- ten der Haupthandelsplätze aufzufordern, geeignete Personen für eine freie Kommission zu prásentiren. Die Aufgabe diefer Kommission würde fich beispielsweise mit folgenden Fragen zu beschäftigen haben: Erleich- terung des Handels durch Regulirung der Preisnotirungen, Beschaffung von Standardmustern, Abstattung von Gutachten in Bezug auf den Abs{luß von Handelsverträgen, Aenderung der Eisenbahntarife“ 2c. In der sid hieran anschließenden Debatte stimmten \ämmiliche Redner dem Referenten vollständig bei und beklagten ebenfalls die willkürlihen Stärfe-Preisnotirungen an der Berliner Börse. Dieser Mifistand werde noch dadurch erhöht, daß einige vereidete Makler felbst Ankäufe von Stärkefabrikaten maten. Der Referent und Professor Dr. Delbrück machten den Vorschlag: „Die Stärke- fabrifantcn im Deutschen Reiche werden aufgefordert, ihre Ver- fauféabschlüsse nebst Preisen fortlaufend in scnellster_ Weise dem Nereinsburcau mitzutheilen, damit letzteres im Stande sei, einen Cours zu maden, der allaemein maßgebend sein soll.“ Die Ver- fammlung stimmte diesem Vorschlage sowie au der Resolution des Referenten einstimmig bei. — Nunmehr folgten noch Vorträge, und zwar spra Dr. Cordes (Berlin) „über die Mittel, mit welcen si eine Kartoffelstärkefabrik für die Gewinnung von Getreidestärke für den Sommer einrichten läßt“, und Oekonomie-Rath Kette „über die Verwerthung von Fruchtwasser ¿u Futterzwecken im Verein mit
Pülpe.“
Aus den Kreisen des geshäftsführenden Ausscusses des Comités für Errichtung eines Lutherdenkmals in Berlin wird uns Folgendes geschrieben:
Die Bestimmung des Konkurrenzauss{reibens vom Januar, daß die einzusecndenden Modelle genau in % der beabsichtigten Größe aus- geführt werden sollen, hat bei manchen Bildhauern Befremden er- regt, weil sie gewöhnt sind, daß das absolute Maß angegeben wird, welches die Figur im Modell erhalten soll. Cine solche Vor- schrift erleihtert allerdings die Würdigung des fünstlerishen Werthes der Hauptfigur, und fie mag vollkommen am Plaße sein, wo es sich vorzugsweise um diese bei einem verhältnißmäßig einfachen Pofstamente handelt; sie erschwert aber in hobem Grade die Vergleichung der Größenverhältnisse, sobald, wie hier, Nebenfiguren verlangt werden, welche einen reihen gruppirten Aufbau bedingen. Das Denkmal- Comité wüns{t aber dringend, nicht nur einen künstleris vollendeten, des ersten Preiscs würdigen Entwurf zu erlangen, fondern einen folchen, welher auch für den gegebenen Plaß passend ist und mit den verfügbaren Geldmitteln hergestellt werden kann. Es wünscht den bestprämii-ten Entwurf auch zur Ausführung zu bringen.
Der Bildhauer, welchem daran gelegen ist, sein Modell nit nur bewundert, sondern auch dur ihn selbs ausgeführt zu sehen, wird daher zunächst erwägen müssen, welhe Größe und welchen Reichthum des Denkmals der Play erfordert und die Geldmittel zu- lassen. Dabei dürfte er sich bald überzeugen, daß für die Größe des Standbildes selbst (denn nur stehend kann Luther gedabt werden) ziemlich enge Grenzen gezogen sind; nach unten dur die Bedeutung des Mannes, welche ein die übrigen Denkmäler Berlins über- ragendes Werk erfordert; nah oben durch die mäßige Größe des Platzes und den Kostenbetrag. Im geschäftsführenden Aus\{chuß hält man dafür, daß eine passende Größe der Figur zwischen 3,90 und 3,60 m liegen wird, wobei dieselbe im Modell 40 bis 45 em hoch würde, Die voraus\icbtlive Größendifferenz würde also die- jenige, welbe auch beim Vorschreiben absoluter Maße zugelassen wird, kaum überschreiten. Bindende Bestimmungen über die wirkliche Größe der Figur in das Programm aufzunehmen, hat aber der Aus- \{uß unterlassen zu sollen geglaubt, weil der Zweck der Konkurrenz pur dahin gehen kazn, jede fünstlerishe Idee zum Ausdruck kommen zu lassen, um unter ihnen die beste auswählen zu können.
Dm Königlicwen Schauspielhause fand gestern die Auf- führung des Trauerspicls „ Alkibiades“ von Paul Heyse ftatt. Die Erwartungen, welche man auf dasselbe gesetzt hatte, schienen gleich durch den ersten Akt auf das Glänzendste erfüllt zu w-rden. Das war ganz der Alkibiades, wie sib ihn schon die jugendliche Phantasie vorgestelit, eine königlide Fiaur, von beftrickender Gewalt der Rede und von bezaubernder Persönlichkeit, ein von tückishem Schicksal auf Jrrwege gelenkter Held, dem wir unsere volle Sympathie zuwenden konnten. Der erste Akti - versprach cine politishe Tragödie großen Stils, alle Vorbedingungen dazu waren vorhanden, und der Dichter hatte es vortreffli verstanden, die sich von selbft darbietenten Fôden ge\bick zu einem echt dramatischen . Knoten zu \hürzen, und uns auf die Lösung gespannt zu machen. Wir sehen den flüchtigen Alkibiades am Hofe des persishen Satrapen Pharnabazos, eben ift er mit genauer Noth den Nacbstellungen einer spartanishen Meuchelmörderbande entgangen und {hon findet er im Palast des Persfers eine neue Feindin, die Mandane, deren Schwester Kafsandave dereinst vom Alkibiades im Stich gelassen wurde und aus Gram darüber starb. Mandane begrüßt mit Freuden die Gelegenheit, Rache an dem Verderber ihrer Schwester nehmen zu können, Pharna- bazos selbst is dem Alkibiades niht freundlid gesinnt, und den Spartaner Brasidas, den flüchtigen Anführer der Mörderbande, hören wir gleich zu Anfang den Satrapen anstacheln, den Alkibiades zu verderben, In dieses Neß von Gefahren begiebt sch Alkibiades sto|z und auf das unverbrüchlihe Recht des Gastfreundes vertrauend. So {webt denn beim Scblufsse des ersten Aktes jene Gewittershwüle über dem Ganzen, welche uns einen gewaltigen vernibtenden Sturm in den nâchsten Akten vorausahnen und bange Furt für unseren Helden em- pfinden läßt, Wir erwarten den tragishen Ausgang des Atbeners dur gewaltige Umstände, die Ausführung alles dessen, was Alkibiades in 1 den präcbtigen Reden des ersten Altes angedeutet, verspriht uns ein großes Bild, in dessen Vordergrund der durch die rächende Hand des Schicksals untergehende Held steht. Der zweite Aft beginnt und bält {on in seinem ersten Theile nur noth- dürftig das, was der Anfang versprochen hat. Alkibiades hat si, von seiner Gefährtin Timandra gewarnt, der verderblichen Gaftfreundschaft des Satrapen entzogen und haust mit jener in der am Meere gelegenen Hütte eines armen Hirten. Doch sein Scbickfal verfolat ihn au hier in Gestalt seiner persischen Feinde und Freunde, denn Mandane, die ihm den Untergang geschworen hatte, ift jegt in Liebe zu ihm entbrannt, während der Satrap ein Auge auf die Ti- mandra geworfen hat. Man sieht, die ganze Sachlage har sich mit einem Schlage geändert, und ftatt der hbistoriscben Tragödie steht uns ein Liebesdrama bevor, das sich denn nun auch in über- raschender Einseitigkeit entwidelt. Mandane sucht den Alkibiades für sid zu gewinnen und „ihn zum Verlassen der Timandra zu bewegen, der Persersatrap isst darauf bedacht, die Timandra für seinen Harem zu erwerben, und mit diesem nicht gerade anziehend geschilderten Liebeësgetändele ist der zweite und dritte Akt des Trauerspiels ausgefüllt. Der zweite Theil des zweiten Aufzuges ift rein lyrischer Natur, ja fogar der Gesang der Timandra wird zur Hülfe genommen, um diesen Eindruck zu erböhen, nur noch zeitweilig wird der tragishe Charakter gewahrt. Alkibiades schwankt zwisben Mandane und Timandra, ja er verläßt letztere wirkli, um den Verlockungen der Perserin zu folgen, kehrt dann aber, von Reue
gequält, zurück, um mit der geliebten Hetäre in der Hütte bezw
derselben zu Grunde zu gehen, denn : der mißalückte Werbung und von Rachgier erfüllt, zündet eigenhän die Hütte an und läßt den herausftürzenden Alkibiades dur Pfeile erschießen. Der große Held, der uns in dem entgegentrat, stirbt, selbst s{wäblich und veräbtlid geworden, dur eine kleinliche Liebesintrigue; nicht tragisbe Konflikte R Ende herbei, sondern die Eifersubt eines Weibes. Was ist rein opernhaft und würde sich mit Gefangbegleitun Beim röthlihen Scheine der abbrenn spielen sih allerhand rührende Scenen ab: an der Leiche des Alf, biades, welche eine übermäßig lange Zeit bei offener Scene am Boden liegt, vergiftet sich Timandra mit einem der tödtlicben Pfeile, [ett abe now so lange, um zu erfahren, daß Mandane, welche beim Anblick e Leiche in Raserei verfällt, sich vom Felsen ins Meer stürzt, dann ftirht au sie, und Pharnabazos, eine ganz harmlose, uns sehr Figur ohne tragishe Schuld, steht zum Schlusse des das in den leßten Akten bedenklihe Längen aufweist, an der Leide dreier Menschen, deren Tod, aus fkleinlichen Motiven erfolgt, ung feine8swegs nahe geht, sondern im Gegentheil fogar kalt läßt Es ift zu beklagen, daß die dramatische Kraft, mit welcher der Dichter den ersten Akt aufbaute und durchführte, ihn im weiteren Verlauf der Handlung mehr und mehr verlassen hat, daß die energisdhe Charafkterzei{hnung si allmählich in unbestimmte Formen auflöf| und wir ftatt eines tieftragishen geshihtlichen Trauerspiels ein das sich um die
Mandane, von Zorn über
Trauerspiels,
i Liebesverbältnifse einer heißblütigen Perserin dreht; lbs der \{wankende Charakter des geshiht iben Alfibiades bätte den Dichter nicht zu einer so trivialen Handlung verleiten sollen Ein Fortbau auf dem ersten Akt, eine vollständige Umarbeitana der beiden leßten im Sinne des ersten, hätte uns ein. dramatisches Meisterwerk ersten Ranges liefern müfsen. — Was die Darstellung anbetrifft, so gebührt Hrn. Nesper die unbedingte Anerkennung. Er
leihifertigen Atheners
Gewalt und ging später bereitwillig auf die Wünsche und den Plan des Dichters mit großer Liebe und künfstlerishem Verständniß ein ohne uns gegen Swluß in seiner Rolle gefallen zu können, während sein Spiel gleih tüchtia war. Ausgezeihnet wurde die racedürstende N Frl. Schwarß gegeben. däâmonishe Macht, rasender Zorn und Schmerz, alles fand dur
Frl. Scwarß einen vorzüglich gelungenen Ausdruck, und hätte der
Dichter diesen Charakter ein wenig zu vertiefen und wahrs{einliher
zu maden verstanden, so dürfte die Mandane eine Glanzrolle \ der genannten Künstlerin bilden. Timandra, wie man sie, die Geliebte eines Alkibiades, fich vorzustellen pflegt. Hr. Kahle, welcer als Brasidas leider zu früh von der Bühne abtritt, spielte seine kleine Rolle mit gewohntem Geschick, während der persishe Satrap des Hrn. Keßler wenig von der despotischen Würde eines solchen verspüren ließ.
Im Deutschen
Mandare von Leidenschaftlihes Feuer,
war jedo keine
l am Donnerstag, den 26. -:d. M., Fr. Rosa Hildebrandt von der Osten ihr Gastspiel als Prinzessin Eboli im „Don Carlos*, in welchem zuglei Hr. Kainz, der von seinem Unwohlsein genesen ift, wieder auftreten wird. zweite Gastrolle wird Fr. Hildebrandt am Sonntag, den 1. März, die Elisabeth in Laube's „Graf Essex" spielen, werden die drei einaktigen Stücke von Heyse: „Chrenschulden“, „Jm Bunde der Dritte“ und „Unter Brüdern“, am Montag „Richard 1I],* gegeben. Außerdem bringt das Nepertoire der nächsten Woche noth Wiederbolungen des Heyse-Abends, des Lustspiels „Der Weg zum Herzen“ und des „Fiesko“.
L De Der 190. Vorstellung der Operette „Gaêparone“, welche am nächsten Dienstag bevorsteht, wird die Reihe der Aufführungen dieser dem „Bettelstudenten“ Friedrih-Wilhelmstädtischen Theaters keineswegs \ch{ließen, um so weniger, als durch die Anfangs März und April stattfindenden Debuts der neu engagirten Damen das anmuthige Werk erneuten Reiz erbalten dürfte.
In Krolls Theater findet morgen, Sonntag, ein Goncert der Violin-Virtuosfin Marianne Eißler, unter Mitwirkung der Giéler Frl, Emmy Bernstein und der Pianistin Frl. Emmy
ißler, statt.
Im Belle-Alliance-Theater ist der Andrang zu den Vor- stellungen des Schwanks „Der Raub der Sabinerinnen“ noch ein so großer, daß die Direktion si veranlaßt siebt, denselben vorläufig auf dem Repertoire zu belassen und die Aufführung der Gesangéposse „Ein gemachter Mann“ noch einige Tage hinauszuschieben: Auch für morgen (Sonntag) sind ermäßigte Preise angeseßt.
Morgen, Sonntag,
beliebtesten
Die musikalishe Welt rüstet si, um ein Jubiläum der bedeut- \famsten Art zu feiern, nämlih die 200jährige Wiederkehr der Geburtstage G. F. Händels und Joh. Seb. Bachs. Aud der um die Popularifirung der klafsishen und modernen Musik ho verdiente Hof-Musikdirektor B, Bilse hat sich die Aufgabe gestellt, diese Feter in großartiger Weise zu begehen. 23. Februar, am Geburtstage Händels, soll im Concexthauj|c eine Händel-Bach-Feter stattfinden. auf die Wiedergabe von Orcbesterwerken und reiner Instrur musik beschränkt, in der die beiden zu feiernden Meister eir Bort gesprocen haben, so dürfen wir gleichwohl annehmen, Hof-Musikdirektor Bilse dem Andenken derselben in wür diger Weise gereht- werden wird, d j Instrumentalmusik geschrieben haben, Geistes. — Eine Erhöhung des üblichen Eintrittspreises findet dieses Festconcert nicht statt.
Der Swnöpf'\{c Gesangverein brachte gestern in der Garnisonkire zum Besten der Nothleidenden Spaniens dat Oratorium „Der Messias“ von Händel zur Aufführung. D Leistungen des Chors erfreuten durch Sich „Uns ift zum
Am Montag, den
Ist auch das Concerthaus
enn au in dem, was sie für spiegelt sih die Größe ihres
erheit und Wohlklang der i Heil ein Kind geboren - welcher hon vor 100 Jahren die Herzen mit gleiher Andacht erfüllt ; „Durch seine \{ließenden Chor, sowie das Hallelujah am Schluß dem Verein ganz vorzügliÞh Die l t sehr wohlklingender Stimme begabt, janß h dartie Sicherheit in der Intonation und mit der für die Händelschen Fiorituren nöthigen Kehlfertigkeit. „Er weidet seine Heerde“ war von ganz; besonderer Wirkung. C lobenswerth war die Leistung der Altistin Frl. We edel klingendes Organ wirkte in der Arie: „Er war wahrhaft ergreifender Weise. wurde die ihm zuertheilte Partie, Auffassung durchgeführt.
é des zweiten Theils gelangen Sopranistin Frl. Martha Ramme, mi
ihre Partie durchweg mit
gener. Jhr vollef, d versbmähet“ 1" Von dem Tenoristen Prof. Geyer tie, wie immer, mit verständrißvollet _ Endlich erwähnen wir noch des Bassisten “ Hrn. Stange, der, von einigen Härten des Stimmklanges abge das Seinige nach Kräften zum Gelingen des Ganzen beitrug. E für eine Baßstimme besonders s{wierig, die vielaktigen Tonfigure? Händels so {nell und leiht auszuführen wie ein Sopran. Berliner Symphoniekapelle
Die Leitung des Musikdirektors Schnöpf_ cine durchaus lobenswetrthe, und es ist zu erwarten, daß der | für gemeinnüßige Zweke wirkende Verein auch diesmal reihliden die unteren Räume der Kirche bis auf de?
Orchesterbegleitung
Erfolg gebabt hat, da leßten Play gefüllt waren.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (S cholz). Druck: W, Elsner Fünf Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).
Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-
Berlin, Sonnabend, den 21. Februar
Anzeige fl
P e
M 45.
Sielle s Reid
Bescheide und Beshlüsse des Reihs- Versicherungsamts,
16) In einer Eingabe stellten Jndustrielle hinsihtlih der Rersicherungspfliht ihres Betriebes Folgendes vor :
Die Unterzeichneten betreiben auf hiesigem Plate ein Fabrikgeschäft in Lißen und Besayartikeln, in welhem aber weder Dampfkessel, noch dur elementare Kraft bewegte Triebwerke zur Verwendung kommen, sondern die Waaren außer dem Hause bei selbständigen Mei- stern fabrizirt werden. Der Betrieb im Hause selbst beschränkt fih lediglich auf einige Vorbereitungen zur Fabrikation der Artikel und die Adjustirung der Waa- ren. Erstere bestehen in Kettenscheererei und Muster- weberei auf Bandmusterstühlen mit Handbetrieb. Die Adjustirung (Aufmachung) der Waaren geschieht durch weibliche Personen (Hasplerinnen) und beruht die ganze Manipulation auf Handarbeit. Ferner betreiben wir für den eigenen Bedarf an Kartons und Muster- farten eine Buchbinderei, ebenfalls mit Handbetrieb. Die Arbeiten geschehen in verschiedenen von einander getrennten Räumen und beschäftigen wir im Ganzen also ca. 55 Personen.
Mit dem Betriebe ist eine Unfallgefahr durchaus nicht verbunden; wir glauben deshalb nit versiche- rungspflihtig zu sein, und erlauben wir uns dabei ganz ergebenst auf die Motive zu 8. 1 des betreffenden Gesetzes hinzuweisen, worin es wörtlich heißt :
„Andererseits fallen nah dem bestehenden Sprach-
gebrauch Betriebe unter die Bezeihnung „Fabrik“, welhe mit einer Unfallgefahr sür die darin be- \chäftigten Personen überhaupt nicht verknüpft sind. Die Heranziehung solcher Betriebe zur Unfallver- fiherung würde, selbs wenn sie der niedrigsten Gefahrenklasse zugewiesen würden, eine Unbilligkeit gegen die Unternehmer und eine überflüssige Be- lästigung derselben, daneben aber auch eine Belastung der Verwaltung mit zahlreichen, für die Erreihung des Zwecks des Gesezes nicht erforderlihen Geschäften mit sih bringen.“
Das Reichs-Versiherungsamt erließ hierauf unter dem 20. November 1884 folgenden Bescheid :
Da na Jhrer Angabe in Pren Betrieb im Ganzen 56 Personen beschäftigt werden, jo ist derselbe im Sinne des 8. 1 Abs. 4 des Unfallversiherungsgeseßes als Fabrik anzusehen und unterliegt dec geseßlichen Unfallversicherung. Die außerdem von Jhnen beschäftigten Hausindustriellen sind niht von Jhnen zu versihern, wenn sie als selbständige Gewerbetreibende in eigener Betriebsstätte nur in Jhrem Auftrage oder für Jhre Rehnung mit der Herstellung oder Bearbeitung Jhrer gewerblichen Erzeugnisse beschäftigt sind. Daß mit Jhrem Betriebe keine oder eine nur geringe Unfall- gefahr verbunden. ist, übt keinen Einfluß auf dessen Ver- siherungspslichtigkeit. Die von Jhnen angeführte Stelle aus den Motiven zu dem 8. 1 des Unfallversicherungsgeseßes bildet einen Theil der Begründung des Absatzes 7 dieses Paragraphen, wonah der Bundesrath berehtigt ist, gewisse, mit Únfallgefahr nicht verknüpsfte Betriebe, d. h. Betriebs- arten — nicht einzelne Fabrikbetriebe — von der Ver- siherungspfliht auszuschließen.
17) Die Besißer und Vertreter sämmtlicher deutschen Zünd- hütchenfabriken richten folgende Eingabe an das Reichs- Versiherungsamt.
Die untexzeichneten Besizer bezw. Vertreter sämm t- Licher deutschen Zündhütchenfabriken rihten an das Kaiserlihe Reichs-Versiherungsamt auf Grund des 8. 12 des Unfallversiherungsgeseßes vom 6. Juli 1884 den gehorsamsten Antrag,
„die freiwillige Bildung einer selbständigen Berufs-
genossenschast für die deutschen Zündhütchenfabriken
zuzulassen.“
Sollte hierzu, wenngleih bereits die sämmtlichen Zündhütchenfabriken diesen Antrag gemeinschaftlich unterzeichnet haben, dennoch eine Generalversammlung erforderlich sein, so ersuchen wir das Kaiserliche Reichs- Versiherungsamt, die Einberufung einer General- versammlung gewogentlihst veranlassen zu wollen.
Wegen der Eigenartigkeit unserer Zündhütchen- betriebe glauben wir eine gewisse Berehtigung zu dem Antrage auf Bildung einer eigenen Berufsgenossenschaft zu besißen und auch die erforderlihen Garantien, wenn nöthig durch sofortige Bildung eines Reserve- Se für eine dauernde Leistungsfähigkeit in uns zu
eten.
Sollte indessen aus dem einen oder andern Grunde das Kaiserliche Reihs-Versiherungsamt unserem An- trage nicht Statt geben können, so beantragen wir ganz gehorsamst, uns niht — wie in der Gruppirung und Klassifikation zur Berufsstatistik geshehen — der chemishen Jndustrie, sondern vielmehr der Metall- bearbeitungs:-Gruppe einreihen zu wollen.
Wir stüßen diesen Antrag auf Z. 9 Abs. 3 des Unfallversiherungsgeseßes vom 6, Juli cr.:
„Betriebe, welhe wesentliche Bestandtheile ver- \chiedenartiger Jndustriezweige umfassen, sind der- jenigen Berufsgenossenschaft zuzutheilen, welcher der Hauptbetrieb angehört.“
Bei den mit uns in der Gruppe VIT unter e 1 aufgeführten Dynamit -, Pulver -/ Nitroglycerin-, Schießbaumwoll- 2c. Fabriken bildet den Haupt- betrieb die Be- und Verarbeitung der Explosiv- stoffe selbs, und kommen die in diesen Betrieben beschäftigten Arbeiter fast ausnahmslos mit den Explosivstoffen selbst in engste Berührung, während bei den Zündhütchenfabriken eine {arf hervortretende, trennende Gruppirung unter den vorkommenden Arbeiten wahrzunehmen ist.
Von den in den Zündhütchensabriken arbeitenden Personen sind ca. 78 Proz. als Schlosser, Dreher,
der Herstellung des Zündf Berührung zu kommen,
Aufstellung des sein, und der §8.
aßes und dem Verladen desselben in 1 so wird auf dieses Verhältniß bei Gefahrentarifs gebührend Rücksicht zu nehmen : 8. 28 des Unfallversicherungsgesetzes bietet die volle Garantie, daß dies auch wirklih gesehen wird. Uebrigens ist vorforglih e wähnten Eingabe der Jnteressen der mitgetheilt worden. 18) Auf die
Mechaniker und Arbeiter mit Herstellung der Kupfer- und Messingkapseln für Zündhüthen und Patronen- se Leute kommen aber niemals mit denjenigen Arbeitern in Berührung, welche zur Herstellung des Zündsaßes bezw. zur Verladung (Ver- theilung) des Zündsaßes in die einzelnen Zündhütchen erforderlich find.
Aus der folgenden Aufstellung wolle das Kaiserliche Reichs-Versiherungsamt geneigen zu ersehen, wie bei den 7 deutshen Zündhütchenfabriken die versicherung®- pflihtigen Personen ihrer Berufzart nach sich auf die einzelnen, auch räumlich getrennten Industriezweige vertheilen.
Es beschäftigt Personen
als Dreher
Mechaniker u. aewöhnliche
hülsen beschäftigt ;
Abschrift der Eingangs er- : des Vereins zur Wahrung chemishen Jndustrie Deutshlands diesseits
dem Vorstan
Theilnahme Generalversammlung behufs Bildung einer Unfallsberufsgenossenschaft für die chemishe Jndustrie ging Seitens eines Eingeladenen folgendes Schrei-
ergangene Einladung
„Jn ergebener Beantwortung der Zufertigung vom 10. p. a, gestatte ich mir die ergebenste Mütheilung, daß ih leider verhindert bin, perfönliÞh an der am 10. cr. stattfindenden Versammlung theilnehmen zu können, wie auch nicht in der Lage, einem Berufs- in diejer Angelegenheit zu Produktion künst-
zum Verladen zur Her- des Zündsaßzes tellung und Einfüllen der Spreng- zündhütcben
in die S L : I Gen genossen meine Vertretung
übertragen, da ih mich außer mit der licher Düngemüttel in der Hauptsache mit Harzdestilla- tion, Wollfettverarbeitung und Erzeugung von Fetten und Oelen zu tehnishen Zwecken befasse, demzufolge wohl ein Jnteressent der Düngemittelbranhe nicht in der Lage sein dürfte, meinen andern Fabrikationstheil genügend vertret
Das Reichs:-V
en zu können.“
ersicherungsamt erließ auf diese Ein- gabe unter dem 5. Fanuar 1885 den Bescheid :
ein zur Vertretung befugter Berufsgenosse im Sinne derjenige anzusehen ist, welcher derselben Berufs- hast als Mitglied angehören soll. Es ift nit erfor- reter ganz denselben Berufszweig wie der Da Sie zu der Generalversammlung der 4 geladen find, so dürften Sie wohl in dieser großen Gruppe einen geeigneten
Unter Gruppe VIl — chemishe Jndustrie, Klasse e e und Zündwaaren, Ordnung 1 — von Explosivstoffen, an welchem llgemein Zündhütchenfabriken aufgeführt find, würden demnach nur die wenigen, in den überall isolirt belegenen Laboratorien der Zündhütchen- fabriken mit Herstellung des Knallqueäsilbers dezw. ftigten Personen zu zählen sein, wäh- ßte Anzahl der beschäftigten Per- sonen zweifellos der Metallbranche angehört. Nach der Berufsstatistik würden diese Personen nach ihrer je- weiligen Beschäftigung als Metallarbeiter unter Gruppe V b „ Metalldreher „ Metalldrücker Metallpolirer Metallschneider Klempner
— Explosivstoff Herstellun Orte ganz a des Gesehes derlich, daß der Vert Vertretene betreibt. „Chemischen Jndustrie der Lage sein, aus Vertreter zu finden und zu wählen.“ 19) Auf eine „0b der zur der zur Bildung d raumten Generalversammlung gemäß Unfallversiherungs8geseßes persönliher Behinderung einen anderen
Zündsatzes beschä rend die weitaus grö
Vertretuna eines Berufsgenossen auf er Berufsgenossenschafsten anbe-
Bevollmächtigte im Falle die erhaltene Vollmacht auf Genossen übertragen könne,“ hat das Reichs-Versicherungsamt unter dem 5s. Januar 1885 folgenden Bes „Das Geseg selbst gie fich durch die in §. 14 Abs. Eine Befugniß eines sol zur weiteren Bevollmächtigun Es ift daher im lichen Charakter dieser Vertre Theile des I stellung einer Substitutionsvollmacht tion des Substituten nur dann zu erblicken, Vollmachtgeber in der zur Bestelluag eines weiteren geräumt hat.
cheid erlassen :
bt dem Unternehmer nur das Recht, 3 bezeihneten Personen vertreten hergestalt Bevollmächtigten sich aus dem Gese nicht Hinblick auf den öffentlih-reht- tung und auf die in dem größten ltende Nechtsanshauung in eine genügende Legitima- wenn der erste \chriftlihen Vollmacht die Berechtigung Vertreters ausdrüdcklih ein-
Fein-Mechaniker zu klassifiziren sein
Wie aus der Hauptb Metallbearbeitung und begrü : an Metallarbeitern in den Zündhütchenfabriken unsern
des 8. 9 Abs. 3 uns nit der VII der chemischen Jndustrie, fondern der Ÿ der Mée“allverarbeitung einzureihen“, Kaiserliche Reichs-Versicherungsamt unsern Zrinzipalantrag, wegen der besonderen Eigenartigkeit der Betriebe der Zündhütchenfabriken „die freiwillige Bildung ein genossenschaft für die deutschen Zündhütchenfabriken uns zu gestatten“ nit zulassen würde. Den Antragstellern ging
U zu lassen. Vorgetragenen ersihtlich, kulminirt etrieb der Zündhütchensabriken in der ndet:der üroße Prozentsaß
zweiten Antrag:
wenn das chs-Versicherungsamt wird jedoch von Amtswegen der Abstimmung eines auch ohne aht des Unternehmers chtig substituirten Be- reten, sofern in der Generalversamm- des Vorstands gegen die Zulassung fenden Substituten von keiner Seite Wider}pruch er- hoben wird.
feine Veranlassung nehmen, ausdrü@lihe Ermächtigung in der Vollm von dem Vertreter des leßteren eigenmä vollmächtigten entgegenzut ch Konstituirung
er selbständigen Berufs-
T Es
hierauf Seitens des Reichs- Versicherungsamts unter dem 19. November 1884 fol- Bescheid zu:
durch Vermittelung des Herrn Eingabe vom 27. Oktover/5. Nove Reichs-Versicherungsamt ergebenst, Errichtung einer besonderen Beru Deutschlands — deren es nah Jhrer en Deutschen Reih nur sieben mit cht stattgegeben werden kann.
g auf Zuweisung der Zünd- senschaften der Eisen, Stahl den und verarbeitenden Betriebe das Reichs: Versicherungsamt, daß derfelbe fassung des §. 9 Abs. 3 des Unsfall-
daß Betriebe, welche wesentliche ndustriezweige umfassen, der- zugetheilt werden sollen, welcher o bezieht sih die Vorschrift nicht auf ie Zündhütchenfabriken, verschiedene Mani- um ein fertiges Produkt lche verschiedenen Jndustrie- rtige Fabrikate oder Halbfabrikate denen Gasanstalten
Konkursverwalter trug Folgendes vor: „Die hiesige Konkursmasse, fabrik bis Ende
für deren Rechnung die Februar event. bis Ende rd, da der Verkauf der Fa- ffentlich im Subhastations- an der auf den 16. d. M. Versammlung nicht theilnehmen
i Merber mber cr., daß dem An- fsgenossenschaft
G. sche Papier März cr. in Betrieb ist, wi brik am 24, Februar cr. ö verfahren erfolgt, Eisenach einberusenen
eingereichte widert das trage auf die der Zündhütchenfabriken eigenen Angabe im ganz 798 Arbeitern giebt — ni Was den eventuellen Antra hüthenfabriken zu den Beruf und andere Metall anlangt, so bemerkt auf einer irrigen Auf versiherungsgeseßes beruht, Wenn hier bestimmt ift, Bestandtheile verschiedenartig jenigen Berufsgenossenschaft der Hauptbetrieb ange Betriebe, welche, wie d pulationen durchzumachen haben, hétzustellen, sondern auf zweigen angehör herstellen, verbunden Getreidemühlen, Zündhütchenfabrikation ift geschlossener Jndustr siherungsamt gerichte sämmtlichen pulationen, we zweige unterschieden werden verschiedene Stadien einer e
Das in den Zün dukt gehört aber unzwei es werden deshalb jene Fa schaft anzuschließen sein, we siblen und Zündstoffen in chemischen Fabriken errichtet wird.
Wenn bei der Herstellung von ZU! Gefahr für die Arbeiter begründet ift, anderer Explosivstoffe, die überwiegende Mehrza Mechaniker und gewöhnliche
f erließ das Reichs-Versicherungsamt 1885 den nachstehenden Bescheid:
zu entnehmen, daß die im Kon- rik niht allein zur Zeit noch wie aus der Ansehung eines Fortbetriebe
10. Januar „Aus Jhrer Zuschrift ist kurs befindlihe G.she Papiersab im Betriebe steht, sondern auch, Verkaufstermins werden soll. Unter die
€ erzeugen
hervorgeht,
sen Umständen erscheinen Sie als geseßlicher Vertreter des Unternehmers (vergl. &. 11, 9 Abs. 2 und 105 llversiherungsgeseßes) Jhrer Annahme entgegen als berehtigt, auf Grund der in Jhren
Händen befindlichen Ein- er Generalversammlung behufs
Beschlußfassung senschaft der Papier er- Selbstverständlih is es anheimgegeben, ob Sie von machen wollen oder nicht.“ der Generalversamm- eregt worden, wie sie Gesuch eines Bethei-
ladung an über die Bildung einer Berufsgeno
Betriebe, we y Betriebe theilzunehmen.
zeugenden jedoh völlig Jhrem Ermessen dieser Berehtigung Gebrauch 21) Hinsichtlih der Vertretung in lung sind verschiedene Zweifel ang namentlich in dem nachstehenden ligten an das Reichs-Versicherungsamt zum gekommen sind: „Angesichts d Wosllinteressenten, Einrichtung der Unsfallve zahlreichen hiesigen Jn über die Auslegung des tretung der Mitglieder der Berufs betreffende Geseßesstelle lautet : „Die Mitglieder der Berufs enofsenschaftsver
. auf Spinnereien, mit auf Bergwerke mit eigenen Coakereien, welche gleichzeitig Sägemühlen sind u. \. w.
ein selbständiger, in sich ab-
Aus der an das Reichs-Ver-
ten Eingabe geht hervor, daß in den
übereinstimmend dieselben Mani- abe als verschiedene Jndustrie- aber in Wahrheit nur inheitlihen Fabrikation sind, vor-
er bevorstehenden Generalversammlung behufs Beschlußfassung über sind unter den striellen Zweifel entstanden 8. 16 Abs. 3, welcher die Ver- genossen regelt. Die
che in der Eing rsiherung,
dhütchenfabriken fertig hergestellte Pro- felhast zu den explosiblen Stoffen, und briken derjenigen Berufsgenossen- lche für die Fabriken von explo- Verbindung mit
enossenschafsten können ammlung durch andere te Mitglieder oder durch einen bevoll- Leiter ihres Betriebes vertreten lassen.“
ist der bevollmächtigte
nh in der G stimmberech mächtigten Es entsteht hierbei die Frage, Leiter eines Betriebes, der sich mit Vollmacht des be- etriebsunternehmens in der Genossenschafts - stellt, berechtigt, auh in Vollmacht an-
den übrigen
Zündhütchen eine geringere als bei Herstellung Zündhütchenfabriken hl der Arbeiter als Dreher, S(lofser, Arbeiter beschäftigt ist, ohne mit
treffenden Betri versammlung ein