1885 / 47 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Feb 1885 18:00:01 GMT) scan diff

anberaumten

[69372]

Lorenz Sörensen

rechnet, spätestens aber in dem auf

an hiesiger Gerichtéftelle anzumelden. buchblatt eingetragenen Rechte.

Bemerkunngen.

Allgemeine Bemerkungen.

I. In obiger Zusgmuentne Mas die Militär-Eisenbahn, die baveriswen Bahnen, die Ermsthalbahn, die Kirhheimer, Friedrich- roda’er, Cronberger, Georgsmarienhütte-, Peine-Jheder, Cisenberg- Crofsener, Paulinenaue-Neuruppiner, Parhim-Ludwigslufter, Ruhla'er, Wittenberge-Perleberger, Hoyaer, Jlmenau-Großbreitenbacher, Ofter- wieck-Wasserlebener, Güstrow-Plauer, Schleswig-Angeler, Wismar- Rostockter, Eisern-Siegener, Warstein-Lippftadter, Hohenebra-Ebelebener, Altona-Kaltenkirener, Neubrandenburg- Friedländer,Gnoyen-Teterower und Ilme-Eisenbahn, sowie die s{malspurigen Bahnen nicht enthalten.

ITL. Von den mit bezeichneten Bahnen werden einzelne Strecken als Bahnen untergeordneter Bedeutung betrieben.

_IT. Die Angaben in den Spalten 5 bis 18 beruhen für das laufende Jahr theilweise auf provisorishen Ermittelungen. Den nicht cingeklammerten Vergleichszahlen ift das nachträglich ermittelte Definitivum der betreffenden Zei des Vorjahres zu Grunde gelegt. Die eingeklammerten Zahlen bezeichnen den Unterschied gegen die für den gleichen Zeitraum des Vorjahres an- gegebenen provisorischen Ergebniffe.

IV. Die in den Spalten 7 und 13 verzeichneten Angaben enthalten au die dem event. vorhandenen Erneuerungsfonds zufließenden Antheile.

Besondere Vemerkungen.

1) Eröffnet wurden 1884: am 1. September Sentheim-Mas- münster (5,36 km) am 1. Oktober die Rümelinger Zweig- bahnen (5,29 km) gepahtet —, am 1. November Verbin- dungsbahn vom Bahnhof Lauterburg nah dem Rheinhafen daselbst (1,70 km), am 15. Dezmbr. Gebweiler-Lautenbach (6,21 km),

2) Die angegebene Summe umfaßt das bis Ende März 1884 verwendete Anlagekapital.

3) Siit 1. Januar 1885 werden die bisher für Rechnung des Baufonds betriebenen Streden Dürrgey-Zobten (25,95 km), Streblen- Nimptsch (22,86 km), Orzeshe-Sohrau (13,30 km) und Creuzburg- Tarnowitz (84,20 km) für Rechnung des Betriebsfonds betrieben. Gleichzeitig hat die K. E. D. (1echtsrh.) Cöln den Betrieb auf der

Iv am. di D E E E E m A D E T preis

bisher verpahtet gewesenen Dortmunder Verbindungsbahn (3,77 km) selbft übernommen. Eröffnet wurden 1884: am 1. Januar Wiemelhausen-Weitmar (1,50 km), am 1. Februar Epterode-Groß- almerode (1,88 km), am 1. März Creuzthal-Hilhenbach (10,00 km), am 8. März Call - Hellenthal (17,14 km), am 20. April Jatßnick-Torgelow (6,60 km), am 10. Mai Bockenheim-Rödel- heim (2,03 km), [dagegen gleichzeitig ‘Frankfurt - Rödelheim (4,39 km) außer Betrieb geseßt], am 20. Mai 3,29 km Anschluß- geleise an die Berliner Stadtbahn- für den Sommerverkehr wieder- eröffnet, ferner Oberbarmen-Hattingen (22,30 km) und Wernigerode- Slsenburg (9,26 km), am 30. Mai Engers - Altenkirchen, Grenzau-Höhr-Grenzhausen u. Siershahn-Staffel (93,50 km), am 10. Juli Scharzfeld-Lauterberg (4,13 km), am 15, Juli Wabern- Wildungen (17,30 km), am 1. August Plaue - Suhl und Grimmenthal - Ritshenhausen (36,79 km), am 15, August Reinfeld - Bütow (17,380 km) und Ortelsburg - Johannisburg (56,91 km), am 15. September Torgelow-Ueckermünde (12,82 km); am 1. Oktober Hohenstein-Sobbowiß (7,97 km) und Oberröb- lingen-Querfurt (15,12 km), am 15. Oktober Liegnitz-Goldberg (21,35 km), Eschweiler Aue-Stolberg Rhein. (1,95 km), Siegburg- Ründeroth (37,25 km) und die Verbindungsbahnen zwishen Bismarck und Wanne bezw. Schalke (7,94 km), am 1. November Greiffen- berg-Friedeberg (8,74 km), Göttkendorf-Wormditt (45,20 km), Braun®- berg: Mehlsack (27,12km) und Lauterberg-St. Andreasberg (11,18 km). Außer Betrieb gesetzt wurden 1884: am 2. Oftober 0,40 km der Gruben- bahn Kunigundeweiche-Louisenglückgrube, am 15. Oktober Sterk- rade-Wanne (14,32 km) und Friedrihch - Wilhelmshütte - Siez- burg (3,84 km). :

4) Die hierfür in Betracht zu ziehende Bahnlänge beläuft sich auf 18 874,03 km.

5) Eröffnet wurden 1885: am 7. Januar Mügeln - Oschatz (1138 km); 1884: am 15. September Großbaucbliy - Mügeln (18,67 km), am 16. September Radcbeul-Radeburg (16,955 km), am 1. Oktober Altstadt Weida - Bahnhof Weida (2,41 km), am 17. Oktober Klotsche - Königsbrück (19,49 km); am 1. November Döbeln-Großbauchlit (0,88 km), am 11. November Zittau-Markers dorf (13,52 km), am 6. Dezmbr. Bienenmühle-Moldau (13,27 km).

E arn L E S GEORCE T “A Ur S s

na E 7 ; E [ck24 SFnserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Desfentlicher Anzeiger. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels-

register nimmt an: die Königliche Erpedition des Deutschen Reichs-Anzeigers uud ßKöniglicz Preußischen Staats-Anzeigers: | Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- | [69368] ladungen u. dergl.

[69374] Anfgebot.

Das Kgl. Amtsgericht Neuburg a. D. hat am 12. l, Mts. folgendes Aufgebot erlassen :

Neber Leben und Aufenthalt des Majors\obhnes Anton Freiherrn von MReichlin-Meldegg von hier, Gatnaténdt welcher sich zuleßt auf dem Hamburger Schifffe Fama bruar 1879 keine Nachrichten mehr vorhanden. l

Auf Antrag seines Pflegers, des Kgl. Second- Lieutenants Alois Freiherrn von Reichlin-Meldegg im K. XV. Infant. Reg. dahier, die Aufforderung:

1) an den Verscholle:en, Anton Freiherrn von Reichlin-Meldegg, spätestens am Aufgebots- termine ; Samstag, den 13, Februar 18386, j

Bormittags 9 Uhr, [ persönlih oder s\chriftlich bei hiesigem Ge- | richte, Geschäfts;immer 11/1, sih anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt werden würde,

2) an die Erbbetheiligten, ihre JInteressen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, |

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Nachricht geben können, Mit» theilung hierüber bei Gericht zu machen.

Neuburg, den 19. Februar 1885. j Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts Neuburg a./D. (L; S.) Haggemüller, k. Sekretär.

[69373]

43 eingetragen.

Nr.

[69477 Aufgebot.

Auf den Antrag der verwittweten Kaufmann Ro- ! falie Wollheim, verwittwet gewesenen Meckauer, ge- } borenen Werther zu Breslau, werden die Nachlaß- gläubiger und Vermächtnißnehmer des am 28. Sepy- tember 1884 zu Carlsbad verstorbenen Kaufmanns Berel Berthold Wollheim aus Breslau aufgefor» dert, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß des- selben bei dem unter;eihneten Gerichte spätestens in

würde.

em auf den 7. Mai 1885, Vormittags 11 Uhr, im Terminszimmer Nr. 21, im ersten Stock des hiesigen Amtsgericht8gebäudes am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 2/3, j Termine anzumelden , widrigen- falls sie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur noch insoweit werden geltend macben können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nußungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht er- schöpft wird. Breslau, den 9. Februar 1885. Königliches Amtsgericht.

(L, 8.)

[69400]

Beklagten Anfgebot, Wenn der Sciffer Christizn Hinricbfen von hier als Bevollmächtigter der Kinder und Erben des am | 18. Juli 1884 verstorbenen Schiffscapitain Peter

aus Kappeln das den Kindern durch Testament vom 6. Mai 1881 vererbsällte, im Grundbuch für Kappeln unter Bd. VII. Bl. 28 mit einém Areal von 0,02,35 ha eingetragene Grund» vermögen an den Uhrmacher P. Andresen hiers. ver- kauft und Erlaß des Aufgebots über das verkaufte Grundstück beantragt hat, so werden Alle und Jede, welche Rechte irgend welcher Art an daffelbe zu haben vermeinen, bei der Strafe des Ausschlusses mit denselben, aufgefordert, dieselben binnen einer Frist von. 8 Wocher, von dem heutigen Tage ange-

Limmer Nr. 1, eine

verurtheilen.

[69412]

dcu 2. Mai cr., Vormittags 19 Uhr,

angeseßten Termin zum Erlaß des Aus\chlußurtheils bekannten Wohn-

Der Anmeldung bedürfen nicht die in das GBrund-

Kappeln, den 17. Februar 1885. Königliches Amtsgericht, Abtheilung T.

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. d 2, Subhbastationen, Aufgebote, Vorladungen

u. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. | 7 | j 4. Verloosung, G 5s U. 8, w. von öffentlichen Papieren. 9

Der Ackerer Wilhelm Josef Scheurer zu Ahlen, in der Bürgermeisterei Cürten wohnhaft, hat das Aufgebot eines von der Sparkasse meisterei Lindlar zu Lindlar “auf Scheurer Wilhelm i Josef Minorennen zu Selbach ausgestelltenß Quit- tungsbuhes über Spareinlagen l _ Der Inhaber der Urkunde wird aufge- „Elise“ in der Südsee befand, sind seit dem 6. Fe- | E Februar 1886 Vormittags 10 Uhr, s Do E r dot aer s Sins c f gebotstermine seîne Rechte anzumelden und die Urkunde ergeht demgemäß | vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Liudlar, den 17. Februar 1885. Königliches Ami1sgericht.

Ausfertignug.

Aufgebot.

Im Hypothekenbuch für Weidenberg Band I. Seite 265 i} seit dem 13. März 1837 für „die Vormundschaft des Johann Schreiber von da“ dem Anwesen Hs. Nr. 64 a. daselbs ein mit 4% verzin8lihes Kapital von

Auf Antrag des Besißers dieser Realitäten, des | Shlofsermeisters FriedrichÞ Burkhardt dahier, und im Hinblick auf § 82 des Hypoth. Ges. Irt. 123 3 des Ausf. Ges. / S. 823 ff. desselb. Geseßes ergeht daher an genann- ten Schreiber bezw. dessen Rechtsnachfolger hiermit die Aufforderung, etwaige Ansprüche an obiges Ka- pital längstens bis oder im Termin vom Mittwoch, den 26. August c., - Bormittags 9 Uhr, bier geltend zu machen, widrigenfalls die Forderung für erloschen ecfkflärt und im Hypothekenbuch gelöscht

Weidenberg, den 19. Februar 1885. Königliches Amtsgericht. gez. Kellein, O, A. R.

Der Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit dem

Originale wird hiermit bestätigt.

Weidenberg, am zwanzigsten Februar eintausend

acthundert fünf und achtzig.

Der Gerichts\cbreiber :

Richter, Sekr.

Der Kaufmann F. Glawe zu Greifswald, ver- treten burW den Rechtsanwalt Ollmann zu (Greifs- ; wald, agt gegen den Caroufselbesißer Helwig, zuleßt in Pasewalk, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Zahlung von 105,80 Æ nebst 6 9% Zinsen seit 23. September 1884, Schatensersatz, und ladet den zur mündlichen Verhandlung vor das Königliche Amtsgericht, Abtheilung Ik, zu Wolgast, Trcppe, zu dem auf Montag, den 27. April 1885, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Termin, in welchem er beantragen wird: den Beklagten dur für vorläufig vollstreckbar er- Elärtes Urtheil zur Zahlung von 105,80 F nebst 6% Zinsen seit 23. September 1884 an Kläger zu

Wolgast, den 20. Februar 1885. T En Geriht8sck{reiber des Königlichen Amtsgerichis.

Oeffentliche Zustellung.

Der Johann Olk, Müller zu Longcamperbach, klagt gegen die Gheleute Mathias Dieß, Maurer, und Anna Maria Andres, früher zu Longcamp, jeßt ohne und Aufenthaltsort, Schuldscheinen vom 22. Juli 1876, 1. Januar 1878 und 30, Dezember 1881 für käuflich erhaltenes Mehl und rüdtfiändige Zinsen, mit dem Antrage auf Ver- urtheilung der Beklagten zur Zahlung von 270 29 4 uebst Zinsen rom 13. Februar 1885, und l Labet die Beflagten zur mündlihen Verhandlung des

6) Die Angabe bezieht sich auf 2071,10 km,

7) Eins{l. 65 123 4 zur 5 prozentigen Verzinsung der vom Staate bis Ende März 1884 geleifteten Betriebszushüfse in Höbe von 1 302458 M

7a) Die bisher gepadbtet gewesene Dortmunder Verbindungsbahn (3,77 km) wird seit 1, Jan. 1885 von der Kgl. Eisenb.-Direktion (rechtsrheinisce) Côln betrieben.

8) Am 1. August 1884 is die Strecke Zojonczkowo-Löbay (6,80 km) eröffnet worden.

9) Die auf Kosten des Staates erbaute und seit 16, September 1884 von der Ostpreußischen Südbahn für eigene Rechnung betriebene E PNORR O R Bahn (18,50 km) i} unberücksidtigt ge-

ieben.

10) Finschließlih 2 625 000 ( Annuität auf 64 Jahre.

11) Kapitalwerth der Annuität.

12) Die hierfür in Betracht zu ziehende Bahnlänge beläuft si auf 674,09 km.

13) 960 000 M Annuität auf 64 Jahre ab 1. Januar 1873.

14) Kapitalwerth der Annuität.

15) Am 1. August 1884 ift die Strecke Sch{warza-Blankenburg (4,31 km) eröffnet worden.

1s) Die Bahn bildet einen Vermögensbestandtheil der Stadt Schmalkalden. 5

17) Einschließlih 4 283 898 (A für Coburg-Lichtenfels.

18) Aus\cbließlih 4 283 898 Æ für Coburg-Lichtenfels.

19) Die Strecke Stolberg-Eshweiler Aue (2,78 Kkm) ift am 16. September 1884 außer Betrieb geseßt worden.

20) Die Garantie besteht nur für die Pr.-St.-Aktien Litt. A, (2 000 000 6), die Pr.-St.-Aktien Litt. B, haben pro 1883 ebenfalls 44 9% erhalten. 21) 0,31 km Verbindungs8geleise find am 20. Mai 1884 eröffnet. 22) Einschließlich des für die Hüttenbahn von Blankenburg nah Hüttenplag (3,40 km) verwendeten Betrags. 23) Am 1. bezw. 15. November 1883 ist die Strecke Wefselhuren- Büsum (10,00 km) eröffnet und bis zum 1, April 1884 für Rech- nung des Baufonds betrieben worden. 24) Außerdem sind 195 400 (4 für die Dampffähr-Anlage zwischen Karolinenkoog und Tönning verwendet.

dem

Grosshande!l.

. Literarische Anzeigen. Theater-Anzeigen. . Familien-Nachrichten. {

Amortisation, Zinszahlung 8

Aufgebot. Bernkastel auf den 22.

für die Bürger- Zum Zwede

der öôffentlihen Bernkastel, 19, Februar 1885.

ad 3808 6 76 S Horn

[69419]

den Beklagten zur mündlichen Ver

lichen Landgerichts zu Görlitz auf

auf richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

100 Gulden = Auszug der Klage bekannt gemacht.

Weinhold,

171 A6

[69408] Wr R C. Pr. O! Ad den

vertrcten durch

müh!l, jeßt unbekannten Aufenthalts, we 28. September

des Königlichen Landgerichts zu Greifs

mit der Aufforderung, einen bei de

Zum Zwecke

Krause,

[69427]

Oeffentliche Zustellung. Die

verehelihte CEinlieger Louise

den Einlieger Johann Ewert, früher jeßt unbekannten Aufenthalts,

Kosten aufzulegen und ladet

zweite Civilkammer des

Königlichen zu Greifswald auf

richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zweck der öffentlichen Zustellung Auszug der Klage bekannt gemacht. Ti-9) Krause,

[69425] Oeffentliche Zustellung.

klagt gegen ihren genannten Ehemann, Hannover, jeßt unbekannten Aufenthalts,

aus drei

Civilkammer II1. des Königlichen Hannover auf

, Industrielle Etablissements, Fabriken nnd 6. Verschiedene Bekanntmachungen,

1] In der Börsen- beilage. M

Rechtsstreits vor das Königlihe Amtsgericht zn

April 1885, Vormittags 9 Uhr.

Á Zustellung wird dieser Auszug ter Klage bekannt gemacht.

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Oeffentliche Zustellung. Die verehelichte Steindrucker Emma Meinel, geb. Knoëpe, zu Görlitz, vertreten durch den Rechtsanwalt, Iustiz-Rath Rötger daselbst, klagt gegen ihren Che- mann den Steindrucker Johann Christian Meinel, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, wegen Eheschei- dung, mit dem Antrage: die zwischen den Parteten bistehende Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein s{chuldigen Theil zu erklären, und ladet

Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des König-

den 16. Juni 1885, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge-

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Oeffentlicze Zustellung. Dec Kaufmann Albert Wertheim zu Stralsund, Justizrath Tamms daselbft, klagt gegen den Müllermeister Weu, fr

Waareifcrderung, mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 942,50 M nebst 6% Zinsen voin 1884 an Kläzer zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechisftreits vor die erste Givilkammer

auf den 1. Juni 1885, Vormittags 94 Uhr,

Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. : der öffentlichen Zustellung dicser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Wähnke, zu Sehlen, vertreten durch de Fabricius zu Stralsund, klagt gegen thren Ehemann,

wegen Ehescheidung mit dem Antrage die zwischen ihr und dem Beklagten bestehende Che zu trennen, den Beklagten allein s{huldizen Theil zu erklären, und

| den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die

den 27, Mai 1885, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bfi dem gedachten Ge-

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Die Chefrau des Mühlenrauers August Bartels, Caróline, geb. Steinbrecher, zu Ballenstedt, ver- treten dur den Rechtsanwalt Rautenberg II. hier,

williger Verlassung, mit dem Antrage: die Che der Parteien dem Bande nach zu trennen, den Beklagten für den {huldigen Thcil zu erklären und in die Kosten zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Landgerichts zu

den 18, April 1885, Vormittags 10 Uhr,

úInserate nehmen an: die Annoncen-Erpeditionen des „JZnvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenustein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Aunonucenu - Bureaur.

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten

Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwedke der öffentlihen Zustellung

dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hannover, den 17. Februar 1885.

rvird

Scink, Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts.

[69405] Oeffentliche Zustellung.

Der Ludwig Jacob Mauer zu Raunheim klagt gegen den Nudolf But, früher in Raunheim, jeßt unbekonnten Aufenthaltêorts, aus Verkauf eines S{hweines vom Monat Oktober v. Js.,, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zah- lung von 92 H 50 .S§ und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Groß-Gerau auf

Donnerstag, den 9. April 1885, ; Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Wendeberg, H.-Gerichts\chreiber desGroßherzoglichen Amtsgerichts.

[69406] Oeffentliche Zustellung. Der Konrad Renneisen der Zweite zu Raunheim flagt gegen den Rudolf Buy, früher in Raun- heim, jeßt unbekannten Aufenthaltsorts, aus Ver- kauf eines Scweines vom Monat Oktober v. J., mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten ¡zur Zahlung von 45 F nebst 5% Zinsen vom 1, November 1884 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großterzogliche Amtsgericht zu Groß-Gerau auf Donnersiag, den 9. April 1885, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung dieser Auszug der Klage bckannt gemacht, Wendeberg, H.-Gerichts\{hreiber desGroßherzoglihen Amtsgerichts.

handlung des

üher zu See- gen 942,50

roírd wald

m gedachten | [69409]

Oeffentliche Zustellung. Nr. 2586.

Der Kreisaus]huß Lörrach, vertreten dur seinen Vorsitenden, Herrn Stadtpfarrer Höcbstetter, klagt gegen den zur Zeit in Algier in der französischen Fremdenlegion befindlichen, früheren Drucker Emil Weite, mit dem Antrage auf Ver- urtheilung des Letzteren zur Zahlung von 300 H, herrührend aus der Familie desselben vom Sommer 1882 bis 4. Scptember 1884 gewährter Unter- stüßung, und ladet den Beklagten zur Verhandlung der Klage vor Gr. Amtsaericht Lörrach zu dem auf Montag, 13. April d. J.,, 8} Uhr Vormittags, angeseßten Termin. Zum Zweck der öffentlichen Zustellung wird dieser Klagauszug und Terminsbestimmung bekannt gemacht. Lörrach, 20. Februar 1885.

Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts.

(L. S8,) Appel.

wirD

Ewert, geb. n Justizrath

zu Sehlen,

für den ihm die

Landgerichts

[69428] Oeffentliche Zustellung.

Der Arbeiter Conrad Gieß zu Geestendorf, ver- treten durch den Rechtéanwalt Dr O, Müller zu Verden, klagt gegen seine Ehefrau Anna Margarethe Wilhelmine Gieß, geb. Niebuehr, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung auf Grund böswilligen WVerlafssens , mit dem Antrage, die zwishen den Parteien bestehende Ehe dem Bande na zu trennen und die Beklagte für den {huldigen Theil zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Verden auf

den 19. Mai 1885, Vormittags 10 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Verden, den 18. Februar 1885.

Machens, Referendar,

als Geriwtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

wird dieser

früher in wegen bös-

tz: l is

Zweite Beilage

g . zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

N 47.

Berlin, Dienstag, den 24. Februar

f 65D

Nichtamtliches.

reußen. Berlin, 24. Februar. Jm weiteren Ver- lauf per E ba (25.) Sizung des Hauses der Abge- ordneten bemerkte bei der Berathung der Einnahmen des Kultus-Etats bei Tit. 1 des Kap. 109 der dauernden Ausgaben (Ministergehalt) der Abg. Dirichlet, in dem Etat finde sih eine Position von 3900 « sür ein Extraordinariat an der Berliner Universität für Dermatologie. Die Kreirung wie die Besetzung dieser Stelle sei von großer symptomatisczer Be- deutung für die sozialen und politischen Verhältnisse. Das Rerfahren, welches man hierbei eingeschlagen, sei geeignet, das bisherige harmonishe Verhältniß zwischen der Unterrichtsverwal- tung und den höheren Lehranstalten zu trüben und den Stolz, mit dem man bisher auf die höheren Unterrichtsanstalten geschen habe, auf ein niedrigeres Niveau herabzudrücen. Bei der Besetzung der Stelle habe man, ohne na der bisherigen Praxis die Fakultät zu befragen, einen Mann berüdsichtigt, der dur Erkenntniß des Bezirksgerichts München vom 13. Angust 1879, welches in der Revisionsinstanz_ bestätigt worden sei, wegen . eines Vergehens gegen die Sittlichkeit durch unzüchtige Handlungen an einem öffentlichen Orte ver- urtheilt worden sei. Dieser Mann habe au thatsächlich seine Gefängnißstrafe von 4 Monaten verbüßt. , Nun stehe er (Redner) allerdings auf dem Standpunkt, daß ein Vergehen und Verbrechen durch Abbüßung der Strafe vollständig gejühnt fei, und daß man nicht in dem Leben eines Mannes nah irgend welchen dunklen Punkten zu suchen habe. Es handele sich aber hierbei nicht um das soziale Verhältniß eines Nad barn zum andern, sondern um die Anwendung der VBer- waltungspraxis des Staats gegenüber seinen Beamten, und da behaupte er, daß das hier eingeschlagene Verfahren 1m krassesten Widerspruh mit der bisherigen Verwaltungs#prax1s steye. Das Disziplinargeseß gestatte der Verwaltung aller- dings, Beamte zur Verantwortung zu ziehen und sogar aus dem Amte zu entfernen, wenn auh das Vergehen der- selben durh die Strafe bereits verbüßt sei, Die Anwendung dieses Disziplinarge)eßes Seitens der preußi- {hen Verwaltung sei ein recht rigoroses. So sei 3. B. ein Professor in Königsberg, merkwürdigerweise auch ein flinisch- medizinisher, troß zwanzigjähriger ehrenvoller Dienstzeit vom Amte entfernt worden, weil er eine fortschrittliche Wähler- versammlung einberufen, derselben präsidirt und bei einem Bangquet einen Toasl_ auf fortschrittliche Abgeordnete aus- gebracht habe. Kürzlich fei ein «zustizbeamter seines Amtes entsezt worden, der sih in keiner Beziehung etwas zu Schulden habe kommen lassen, lediglich deshalb, weil der Ruf und Lebenswandel seiner Frau Zu Bedenken Anlaß gegeben habe, und er die Ehre derselben vor der Oeffentlichkeit aufreht zu erhalten bestrebt gewejen el. Die von den Konservativen und dem Centrum durchgeseßte Novelle zur Gewerbeordnung bestimme, daß einem Hausirer der Hausirschein entzogen werden müsse, wenn der „Fnhaber wegen eines Sittlichkeitsvergehens mit länger als 3 4 r Gefängniß bestraft worden fel. Man sei also auf dem e - punkt angelangt, daß Hausirer, TDanz- und Schwimm R mit einem \sittlihen Maßstabe gemessen würden, welher viel rigotoser sei, als er gegenüber den Lehrern an einer König- lichen Universität angewendet werde. Der Abg. E e vorgestern auseinandergejeßt, welche Aufgaben der rist A Kirche in ihrem Kampf gegen die sittliche Verwahrlos ung Ie, Die sittliche Wirkung der Kirche in dieser Hinsicht B aber gleich Null werden müssen, wenn von so hoher L e mit doppeltem Maße gemessen werde. Man sei in maßgeben- den Kreisen bis zur Frivolität lay gegenüber sittlichen AUIeNen höher Stehender und unnachsihtig bis zur Strenge egen et Vergehen der Wehrlosen und Bedrüllten. M der hier in Rede stehende würden überhaupt nicht möglich sein, wenn das Pharisäerthum und Protektionswesen im preußischen Staate nicht die bedenklichsten Dimensionen angenommen hätten. Die Hochshulen sollten Pflanzstätten der s ebensowohl in moralisher wie Un, wissenschaft G ziehung sein. Dieses Prinzip hätten die Konservativen eL t 0 wie die Nationalliberalen bisher hochgehalten und ar es jeßt auch nicht aufgeben wollen. Es gebe Dinge, die n ohne shwere Schädigung der öffentlihen Moralität vor N

hat mi in die urbequeme Lage verseßt, ohne ihn gehört zu, haben,

ih ü j 3 ir vielleict mich über cin Feld verbreiten zu müssen, welches ich mir vielleid in meiner Phantasie ergänzen fann, für das mir aber ein

icherer * lt, : : bert E um deren Beurtheilung es si handelt, ist fol- gende: Ich habe einen Herrn, dessen Namen nicbt genannt ift, zum außerordentlichen Professor an der biesigen Universität ernannt, ohne die medizinische Fakultät gehört zu haben; i habe diesem ungenann- ten Herra die Verwaltung der Klinik für Hautkrankbeiten an der Gharité übertragen und ih habe im gegenwärtigen Etat für einen dermaivolcgishen Lehrstuhl eine Besoldung erbeten, und zwar, wle ih burcbaus nicht verschweigen will, în der Absicht, demselben ungenann- ten Herrn diesen Lehrstubl zu übertragen. An diesen Thatbestand, der meinesErachtens klar und zweifelsfret ift, knüpft sih naturgemäß eine Reihe von Erwägungen theils sachlicher. theils perfönlicber Natur. I bin gern bereit und unterziehe mih der Aufgabe ohne allen Rückhalt ; die ein- zelnen Fäden, welche von jedem Redner nah seinem Bedürfniß ge- \chickt zu einem Knoten zusammengescblungen werden können, zu lösen, um das Haus in die Lage zu seßen, sih in dem Gewirr der Behaup- l z tzufinden. E unge r Eichtigste zunächst, was der Hr. Abg. Dirichlet nur fin deutungsweise berührt hat, ift die Frage der Stellung q Unterrichts - Ministers zu den Fakultäten. Wenn, der Hr. Aba. Dr. Virchow der Auffassung seines Fraftionsgenosjen betimmt, so sind wir darin einig, daß dur die Ernennung des pr genannten Doktors ¿zum außerordentlichen Professor die Ne o Fakuliät nicht verleßt sind. Die Rechte der preußishen Univerit üts- \fakfultäten sind niedergelegt in Allerhöchst vollzogenen Statuten. n vem Statut der Berliner Universität steht ausdrüdli, daß die E zinishe Fakultät , wenn ein Ordinariat erledigt ist, drei für u“ e geeignete Männer mittelst motivirten Gutachtens vorschlagen kann. A e dieser Bestimmung hat die preußische Unterrichts8verwaltung steis d e Folgerung abgeleitet, daß eine Anhörung der Fakultät e Pongs: {chrieben ist bei Ordinariaten, und zwar bei diesen auch nur u weit, als es sich um bereits bestehende Ordinariate handelt Rer enn anders könnte nicht von einer „Erledigung die Rede fein; ¡odann aber, daß es sich immer nur un einen Vorscblag, um ein Gutachten der Fakultät handelt, an welches die Unterrichtsverwaltung S rechtlich noch faktisch gebunden ist. Diese Frage, die mir persönlich bedeutender als alle übrigen erscheint, ist, wie ih annehme, nid im Streit, aber wenn das der Fall wäre, würde ich iy die erste Pflicht der yreußischen Unterrichtsverwaltung halten, das statutenmäßig unbe trittene Recht der Unterrichtsverwaltung flar zu stellen. Darin sind Alle, welche das Universitätswesen kennen und die Entwickelung der preußisden Universitäten [Ur eine ae halten, einig, ih nenne beispielsweise Sleiermaher, Mobl, Grimm —, daß in Beziehung auf die Ernennung der Lehrer an E bödsten Unterrichtsanftalten des Landes eine Vinkulirung des 20e der Krone bezw. des Unterrichts- Ministers nicht eintreten fann. : e gern bereit ich bin, die Fakultäten bei! Besetzungen Heran en darüber habe ich mich bei anderer Gelegenbeit vor zwei over rei Fahren hier ausgesprochen, es bedarf dieserhalb einer Ausführung T N übergehe auf die Einrichtung einer Klinik ter Hautkrankheiten, so ist die Gntstehungs8geschichte derselben in R ebenso wie auf den meisten andern preußischen Universitäten s a die Klinik für Hautkrankheiten mit einer andern Klinik, zen amen ic nit nenne, verbunden worden ist. Es ist diese Verbin ung, wie niemals verkannt worden ist, nick“aus. etnem inneren Beplrsotit heraus, sondern mehr aus Zweckmäßigkeitsgründen geschehen. Ich darf daran erinnern, daß, ‘als der Professor von Bärensprung, den dem Namen nach die meisten der Herren hier kennen werden, im ahre 1853 die beiden Kliniken übernahm, die Zahl der nee Franken nur etwa 1000 betrug. Als Bärenfprung 1865 ge t wurde die medizinische Fakultät beim Minister vorstellig E er dringenden Bitte, soweit es irgend anginge, etne besondere Kis Tie Hautkranke zu etabliren, und wenn sie damals nicht mebr insi e, lag es, wie es selbst von ihr erflärt worden ist, in der Gene, daß der Minister durch den Raummangel genöthigt war, e er Einrichtung einer eigenen Hautklinik abzusehen. Aber die e iw hatten der Antrag und die Auffassung der Fakultät doch 7 A Minifter, daß der gegenwärtige Jahaber der anderen M Klinik nur po N p Verwaltung der Tinif für Hautkrankheiten beauftragt wurde. : A d Nothwendigkeit, die Hautklinik in einer andern ai selbständig zu organisiren, ist eigentlih seit 20 Jahren elne B , fommen flare und allseitig anerkannte Sache, sowohl bei der Me igen medizinischen Fakultät, wie bei der Ünterritsverwatturg e O Dabei darf ih noch daran ertnnern, daß gegenwärtig die N is flinischen Kranken in beiden Kliniken zusammen ungefähr bet e trägt, also seit 30 Jahren fih um das \echsfahe vermehr M i Es kommt hinzu, meine Herren, daß nach den Uung anderer Länder beide Kliniken, die ungenanute, wie die gers L logische den neueren Fortscbritten und Metboden der Wissen| n gegenüber kaum noch_ in einer Hand veretnigt werden Pn, 2 weiß nicht, ob dies bestritten werden sollte; sonst bin ich gern bereit,

i i Vor- ven könnten, wenn auch rechtlich nihts gegen solche Sa eingewendet werden könne, Die Motive des 8. 72 0 Reichsbeamtengeseßes besagten, daß die Beamten EAN f freie und makellose Persönlichkeiten“ sein müßten, ie per- fönliche Integrität sei also eine conditio sine qua non. T Bee den die Reichsbeamten beurtheilt. Jn Preußen aber heiße e was au gegen die: Person vorliegen möge, wenn N brauche, sehe man darüber hinweg, das seien tat eE stände, die keine Partei dulden könne, und er sei Ä t x nung, daß es die Pflicht der Parteien sei, vom Kultus- Minister baldige Remedur zu verlangen. Der Abg. von E E ission sei der folgende: , [ Dae dir eingehend ventilirt. Es habe indeß fein aktenmäßiges Material vorgelegen, um der Komm es über den sittlihen Werth des in Frage stehenden Dis ein Bild zu verschaffen. Die Kommission habe daher le 9 _ E 18/41 ErriGtung der iirwortet, aber hier- ur zu empfehlen sei, und have O1 è 0 l Ds L eaen der Entscheidung über die Person na präjudizirt. Die {weren Vorwürfe, welche hier gegen Q Verwaltung des Kultus-Ministers vorgebracht WOr e ea zu entkräften, werde dem Kultus-Minister überlassen blei müssen. ierauf ergriff der das Wort : j Der Hr. Abg. Dr. Virbow

der Standpunkt der Sie habe die ethishe

Staats-Minister Dr. von Goßler

hat soeben aus nahelieatu den be das das Wort verzichtet. Ich muß mir aljo die ufg - n E Len. daß ih diejenigen Momente, welche der Hr. E Diriclet dem Hrn. Abg. Dr. ave eYa en hat, gewissermaße ici Y widerlegen verfue, j : y eee Or: Aa Dirichlet hat ausdrücklich erklärt, daß die Na lite Seite die Stellung der Unterrichtsverwaltung zur Fa Ù ät, von dem Hrn. Abg. Dr, Virchow erörtert werden würde, Und eser

) it weiteren Zeugnissen aufzutreten. Ich darf vor allen Dingen E 3% n o i Wien hinweisen, wo etne ganz m Phase der Behandlung von Hautkrankheiten entstanden R und auf die Vorgänge von Rußland, Jtalien und Franrao., O müssen es bekennen, daß grade wir Norddeutsche auf dem Gebiet der Hautkrankheiten zurückgeblieben find und uns einer Vernachlässigung

i acht haben. : i M S inbe, e dieser Richtung hin werden sich auch die An-

i cen. Dr. Virchow kaum bewegen. : A griffe Zes P \sachlihen Erwägungen gegenüber stehen die persönlichen, und zwar legen die persönlichen ih glaube hierbei den spâteren Ausführungen des Hrn. Abg. Virchow bereits anticipando entgegen treten zu müssen —, einmal auf der wifffsenschaftlihen und zum an- dern lichen Seite. Ï N Le unbequeme Thatsacklen eintreten, naturgemäß, daß diejenige Persönlichkeit, in welcher dieselben gewissermaßen Pa bar in Erscheinung treten, nicht ungünstig genug beurtheilt O \chlecht genug gemacht werden fann, um -den Angriff zu Se, So ist es natürlih auch nit ausgeblieben, daß die wissenschaft Ae Qualität des ungenannten Doktors, jebigen Professors, tief herab- gesezt worden ist. Ich halte mich daher für verpflichtet, hier cinige über zu sagen. A :

Ee ie biete ba Herr im Jahre 1879 in Konflikt mit dem Strafgeseg kam, befand er si an einer sehr bevorzugten Stelle: A war Assistent des pathologisch-anatomischen Professors von GEE eines hochangesehenen Lehrers in München, und es ist unter Allen, 1 a den Herrn gekannt haben, nur eine Stimme, daß erzu den hefsaungtoe (f ch und vielversprehendsten Dozenten der süddeutschen Hochschulen gerer e, Der Herr hat nicht etwa allein auf dem pathologish-anatomif qa Gebiete sich bewährt, sondern er ist auch gerade wegen L sonderen Geschicklihkeit mit der Vertretung auch anderer K uu en beauftragt worden. Die Kurse, welche er mit seinen nächsten Ko euen vor den praktisben Aerzten Münchens abhielt, haben noc heute e nen gewiffen Ruf. Er wurde, wie dies unter Allen, die ihn kannten, e

steht, dur das erwähnte Ereigniß aus einer as glänzendsten Carrièren ges{leudert, und es besteht kein Bedenken

darüber, daß, wenn das Greigniß nicht eingetreten wäre, er heute

bereits Inhaber eines angesehenen Lehrstuhls in Süddeutschland |scin E in literarisher Beziehung hat er ih niht_so E ge- halten, wie man es hat glauben maen wollen. Ich Fs e Ne genaue Uebersicht und die Kritiken von 20 fleineren un ee Aufsätßzen, die er geschrieben hat, vor mir; wo, n dieselben auch in keiner Hinsicht epochemachend un “s 5 brebend sind, so bekunden fie doch_ alle durdweg cia fiherys Wissen, ein sehr maßvolles und verständiges Vorwärtsftre chy e y sicheres Köanen und eine zuverlässige Methode. Ueberwiegend My diese Arbeiten auf dem Gebiet der pathologiscen Anatomie E Pathologie, greifen aber au über auf innere Men s Gynäkologie, ja speziell auf das Gebiet, womit er sich bier beson e zu beschäftigen hat, die Dermatologie. Dahin gehört eine grben 2 r Be über Diphterie und ein Aufsay Uver Implantation und eus ylantation der Haare, den ich um deêwillen besonders erwähne, weil der Geheime Medizinal-Rath, Professor Dr. Virchow in As Archiv diesen Aufsatz als eine vortreffliche Arbeit _ bezeichnet un E x als Material für eine größere umfassendere wissenschaftliche Arbei 3 t, ; Í s dieser Richtung hin habe ih ganz gewissenhaft, nament da i die Verantwortung, die mir in dieser Frage obliegt, in keiner Weise untersäßt habe, mich zu orientiren versucht, und ic ree es als meine Ueberzeugung aus, daß nah der wissensa}t- liden Seite ich mit Zuversicht glaube, daß der Ungen nte Herr die Aufgabe, die ihm gestellt ist oder gestellt wird, erfü en wird. Er wird sie erfüllen meines Erachtens von eier E wissenschaftlichen Basis aus ohne die Gefahr, in die Vereinzelung eines Speztalisten zu verfallen, und ih bin davon durchdrungen, bay wenn der Anfang, welchen er jeßt gemacht hat, eine demnäcstige jahrelange Fortseßung O wird, nach dieser Richtung die fritischen Stimmen verstummen werden. i i aas nunmehr auf die sittliche Qualifikation, „und das ist ja der Kreis, welchen der Hr. Abg. Dirichlet vornehmlich in seine Betrachtungen gezogen hat. Ich darf von vorn herein wohl für HEO die Präsumtion in Anspru nehmen, und so weit find eger, n \hauungen wohl au nicht unbekannt geblieben, daß es ni fan meiner Absicht liegen kann wenn ih so sagen darf den Staubar ie öffentlichen Sittlichkeit herabzudrücken, und daß ich die Bedenken, ) e nah dieser Richtung angeregt sind, mir selbst in noch E p ernsterer und sehr viel eindringlicherer Weise vorgehalten ha Le jeßt gesehen. Ich gebe dem Hrn. Abg. Dirichlet zu, daß die s \ahe, daß Jemand bestraft ist wegen eines solchen Vergehens, e sehr ernstes Hinderniß für jede Anstellung bildet. Ich will ardt van niht, was vielleicht Andere thun würden, darauf esondern Werth legen, daß es eine große Anzahl von dem Herrn naheftehenden Personen Mezre die s L reaus 40 find, daß err das Opfer cines Mißverständni}jes ge é : a Wicine Een Es ist einfa die Pflicht der Wahrheit, dies auszusprehen. Ich habe in meinen Akten ein sehr ausführlihes Gutachten von einem absolut vorwurfsfreien Mann, der heute nos seine Hand dafür ins Feuer legt. Ich sage ausdrüdli, ih ne mich nicht hinter diese Les zurück, sondern rechne einfach m T e der Verurtheilung. A aae für mih auch gar fein Bedenken, daß, wenn bei einem akademiscben Lehrer heute eine solche Verurtheilung einträte, derselbe unter allen Umständen im Disziplinarverfahren L E Amt entlassen werden würde, und darum sind die Fälle, die s Le Abg. Dirichlet anführte, mir gegenüber nicht ganz wagt E Es ift immerhin ein Unterschied und auf diesen lege ih E h: es ist aber Sache des subjektiven Empfindens, in wie wei E P diese Werthschäßung theilen ob Jemand in einem E Y a lassung kommt, oder ob, wenn er entlassen is, oder r chtiger : Herr hat seinen Abschied nacgesucht und seine Streichung in P Liste der Privatdozenten beantragt (Zurufe links) bitte, lassen Fn mi ausreden ob es nit möglich ift, daß ein mt u verurtheilt ist, durch gewisse hervorragende Leistungen seine ha en, die nab der negativen Seite seines Charakters liegen, wieder f) wes wettmachen kann, daß man ihn eintreten laffen kann in den Dien ez ¿ / T a Aba. Dirichlet hat eine Erörterung diefes Punktes vermieden, ih bin aber in die Nothwendigkeit gedrängt, „tiefer noch in den Konflikt Caen 8 Ihnen ganz ofen zu schildern, i ie Sache zugetragen dak. E ; s 6 D ein U Merienamna, ih trete dafür ein, daß das Verdienft, welches si der ungenanntke Herr um die Person unseres Ee Staatsmannes erworben hat, ein Verdienst ift, welhes es môg ih mat, über frühere sitilice Verfehlungen hinwegzusehben. R Meine Herren! Es ift eine ganz cinface objektive Deduktion, die ih mache; ih sagte {on ausdrücklich, Sie brauchen, sih g nit anzuschließen, aber wenn Sie über den Unterrichts-Minister fn Urtheil fällen wollen, Zens ist, glaube ih, das erste, daß Sie die H én, i aur N Bi it Left Frage natürlih für denjenigen, der draußen ph da und nit die Veraniwortung für die Lösung des Konfliktes hat, sehr viel leichter zu beantworten. Es giebt feinen bequemeren und sichreren Standpunkt, als zu sagen: ein Mann hat si sittlich p fehlt, laßt ihn bleiben, wo er ist, er darf UES E & die Füße kommen. Und ih nehme Ihnen gar nicht ü S a e diesen Standpunkt einnehmen. Aber die Frage ist eigen B anders und zwar in dem Sinne beantwortet worden, vom A ien \spiegel bis zum heutigen Tage, daß es ein Maß von B ä welches es ermöglicht, selbst über große Differenzen Minwega en. Nun ift ja die Frage, ob das Verdienst, das der ungenannte ves fi erworben hat, ein so großes ift, natürli auch subjektiv zu us scheiden. Es handelt sich dabei wesentli au um die Stellung, me je man zu der Frage der Nothwendigkeit der Erhaltung der elan und der Kraft des leitenden Staatsmannes einnimmt. D N das Verdienst des ungenannten Herrn besteht, darf i L s einigermaßen bekannt vorausseßen. Denn wenn auch M, er Pre Ie oder wenigstens in einem Theil der Presse, und zwar in e E 1 der Presse, der von Monat zu Monat ein kleinerer geworden Le nach der Richtung hin Zweifel erhoben worden ind, k ¿i es do jeßt bekannt, daß der Herr Reichskanzler wieder- holt Aerzten, deren Weltruf unbestritten ist, unbekannten Aerzten, Aerzten in Stadt und Land, in Badeocten u. \. w. Gelegen- beit, ihn zu furiren, gegeben hat, daß aber diese Aufgabe von den Aerzten nicht gelöst worden _ ist. Und, meine Herren, wenn man ge- sehen hat, in welcher Weise diese Aufgabe zu lösen unternommen ift, so ist es auc in der That nicht zu verwundern, d E ein Anderer sich gefunden hat, der si der Arbeit unterzogen hätte. Denn enau in derselben Weise, wie ein Forscher dur monatelanges Arbeiten ein wissenshaftlihes Problem lôst, in derselben Weise at der ungenannte Herr die Aufgabe gelöst, deren glückliche Resultate wir vor uns schen. Man muß Zeuge gewesen sein dieser unermüdlichen, täglichen und nächtlichen Arbeit, dieses uner- müdlichen Begleitens aller Lebensäußerungen des Patienten, um zu wissen, was es heißt, diese Aufgabe gelöft zu haben. ; Nun is ja gesagt worden, daß jeder andere Arzt aub in er Lage gewesen wäre, diese Aufgabe zu lôsen. Ich gebe das in thes zu; sie ist aber nicht gelöst worden, und wenn vor allen Dingen t hingewiesen worden ift, daß der Kranke selbst bei dem Uebermaß der

auf ihn ruhenden Laften es vielleicht den andern Aerzten ershwert