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geben. So lange ein einiges Deutschland und ein evangelischer Kaiser bestehe, werde das auch nicht geschehen. N
Vorredner wolle, sei keine christliche Schule mehr. Eine Staatsschule könne nur konfessionslos Vi, Pra den kon- fessionellen Standpunkt nicht streng inne halten. Jun der Staatsschule werde eben lediglich Staatsreligion gelehrt, und das wolle das Centrum nicht. Mit den Simultanschulen habe man do gewiß traurige Erfahrungen gemaht. Was gehe es den Staat überhaupt an, wer den katholischen Religionsunter- richt in der Volksschule gebe? Der Staat verstehe davon nichts ; er habe gar kein Recht, sich darein zu mischen. Die Geistlichen hätten die Shulaufsicht am besten wahrgenommen. Die weltlichen Sqchulinspektoren , die man in Gegensaß zu den geistlichen gebracht habe, hätten „ihre großen Bedenken. Der Staat werde das selbst noch einmal empfinden, wenn sih die Lehrer- schaft gegen seine Autorität auflehnen werde, wozu es ihr am nörhigen Uebermuth nicht fehle. Für die staatlichen Schulinspektor-Stellen würden heute die Katholiken nit genügend berüdcksichtigt ; „eventuell nehme man folche angebli gute Katholiken, die ih vielleiht bei einem Festessen für Falk irgendwie hervorgethan hätten und die die Stelle als Belohnung für ihre Gesinnungstreue bekämen. Die Schulinspektoren „seten 1n vielen Fällen die Anstister der Mehrausgaben für Schulzwecke. “ Auch der Unterricht werde nicht in zwelmäßiger Weise gehandhabt. Was helfe es dem Schulknabcn, wenn man ihm Vorträge über Elektrizität, kom- munizirende Röhren, optishe Täuschungen u. s. w. halte, aber den Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen, worauf es doch allein ankommte, vernatlässige. Der Abg. Spahn habe tis n ; von ta was 0 rv fas werde heute nicht eyr, jondern eher weniger gelernt, Aber die K ä sh bedeutend vermehrt. y aas
waltung von Schulinspektoren) wies der Abg. Dr. Mosler auf die Schulverhältnisse in den Regierungsbezirken Trier und Coblenz hin, Unter den Sulinspektoren, die zum größeren Theile Laien seien, befänden sih auch Altkatholiken. Da- dur werde das Vertrauen der Eltern zu der Schule er- shüttert. Besremden müsse es auch, daß kleinere evan- gelische Enklaven dem fatholishen Kreisinspektorat entzogen seien, Das beweise doch, daß man auch auf anderer Seite kein Vertrauen habe zu dem gegenwärtigen System der Schulinspektion. Auch die Besezung der Lokal-Schulinspektionen gebe zu Klagen Veranlassung. Jn 392 Fällen ruhe sie in der Hand von katholischen Geistlichen, in 279 in der Hand von Laien, und auch unter diesen befänden si wieder 12 Alt- katholifen. Was die Bildung des Schulvorstandes betreffe, so jei in vielen Fällen der Geistlihe von demselben ausge- t d und so des wichtigsten Theiles seines Einflusses
nach Verhältniß der im Dur{schnitte der dem 1. April 1880 vor- angegangenen drei Steuerjahre zu den Gemeindeabgaben heran- gezogenen MReinerträge vorab überwiesen werden; der Ueber- rest wird nach den vorstehend unter b. angegebenen Grund- sätzen auf sämmtliche nach diesem Gesetz §8. 1 und 2 berectigte Gemeinden vertbeilt. — Insoweit nah den vorstehenden Bestim- mungen einer Gemeinde ein höherer Theil des abgabepflihtigen Reineinkommens zufällt, als ‘von ihr im Jahre 1883/84 beran- gezogen worden ift, wird der Ueberschuß an dem Prôzipualantheile dieser Gemeinde gekürzt und wächst der auf die übrigen bevor- rechtigten Gemeinden zu vertheilenden Präzipualsumme zu. — Nach Ablauf der bezeibneten zehn Jahre erfolgt die Vertheilung nah den Grundsäßen unter b bei allen abgabeberebtigten Gemeinden.
Es lagen hierzu Anträge von den Herren Becker und
von Winter vor, die sich auf den Vertheilungsmodus be- zogen, und von Herrn Brüning, die beiden Schlußsäßze des bsaßes zu streichen. An der Diskussion betheiligten sich die Herren Beer, von Winter, Struckmann, Brüning und Freiherr von Mirbach sowie der Regierungskommissar, Geheime Ober-Regierungs-Rath Gleim. Die Anträge Becker und von Winter wurden \chließlich abgelehnt, der Antrag Brüning angenommen und mit dieser Aenderung der §. 7 in der Fassung der Kommission genehmigt. Die 8. 8, 9 und 11 wurden ohne Diskussion nah den Beschlüssen der Kommission angenommen, §8. 10 gestrichen. Den §. 12 empfahl die Kommission in folgender Fassung zur Annahme :
„Die Ausführung des §. 9 erfolgt in der Weise, daß das Ge- sammteinkommen des Abgabepflihtigen zu der Gemeindeabgabe eingeshäßt, und der so ermittelte Steuerbetrag dem Verhältniß des außer Berechnung zu lassenden Einkommens zu dem Gesammt- einkommen entsprechend Ep wird,“
Derselbe erhielt jedoch auf Antrag des Herrn Friedens-
burg am Schluß statt der Worte: „Gesammteinkommen ent- sprechend herabgeseßt wird“, den Zusaß: „Einkommens herangezogen werden, soweit dasselbe nit aus Grund- eigenthum oder aus Pacht-, Gewerbe-, Eisenbahn- oder Bergwerks- betriebe fließt. Wenn jedoch in den Gemeinden, in welchen der Abgabenpflichti4e feinen Wohnsiß hat, oder in welchen der Abgaken- pflichtige beziehungsweise seine Familie sib im Laufe des vorange- gangenen Jahres längerer als drei Monate aufgehalten haben, das in ihnen fteuerpflibtige Einkommen weniger als ein Viertheil des Gesammteinkommens beträgt, fo findet die Vorschrift im §8. 9 ent- spred,ende Anwendung. “
Der Rest der Vorlage sowie Titel und Ueberschrift derselben wurden sodann ohne Diskussion gemäß den Anträgen ger E genehmigt und um 4/4 Uhr die Sitzung ge-
oen.
Nächste Sißung unbestimmt.
— Jm weiteren Verlauf der vorgestrigen (30.)S i ßung
des Hauses der Abgeordneten bestritt bei fortgeseßter zweiter Berathung des Etats für das Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Ange- [legenheiten bei dem Titel Shulaufsichtskosten der Abg. Weiß (Hirschberg), daß die Volksschule durh das Schul- ausfsihtsgeseß habe entchristliht werden können. Auf keinen Gegenstand werde bei der Ausbildung der Volksschullehrer mehr Gewicht gelegt als auf die Religion; diese Lehrer könnten unmöglich die Volksschule entchristligen. Die Kirle habe au heute noch den gebührenden
Einfluß auf die Volksshule; der Geistliche habe fast
immer die Aussicht über den Religionsunterriht und dadur au die Macht, jeder Entchristlihung rechtzeitig vorzubeugen. Der Abg. Windthorst wolle aber die Schule überhaupt aus einem Staatsinstitut zu einer kirhlihen Einrihtung machen. Dagegen wehre sih seine (des Redners) Partei aber, so gut fie könne, auch wenn darum ein zweiter Kulturkampf entstehen sollte. Der Staat, der die allgemeine Wehr- und Schulpflicht eingeführt habe, fönne, ohne sich unter das Joch der röômi- |
en Kirche zu beugen, die Volksschule nit aus der Hand
Der Abg. Dr, Frhr. von Schorlemer entgegnete, was derx
Der Titel wurde bewilligt. Bei Titel 25 (widerruflie Remunerationen für die Ver-
Der Abg. Mekner wies darauf hin, daß man im Kreise
antragte, in diesem Etat 10 000 4 für den genannten Zweck direkt zu bewilligen, Und wünschte außerdem, daß die Ver- anstaltung der Lotterie für die Restaurirung der Marienburg veshleunigt werde. Die preußische Regierung habe gegenüber den Ordensschlössern in Westpreußen weniger Pietät gezeigt, als felbst die Polen. Unter der früheren polnischen Herr- schaft seien diese Burgen konservirt worden, erst unter preußi- rar E E sie ir ag N die Frage früher on einmal angeregi worden sei, habe der Finanz-Minister ih sehr kühl dazu verhalten. f 8 : j
nert stellte in Abrede, daß der Finanz: Minister, als der Gegenstand zum ersten Male angeregt worden fei, sih kühl verhalten habe ; derselbe habe sich im Gegentheil sehr wohlwollend über die angeregte Weiterausführung der Regulirungsarbeiten ausge- sprochen. Allerdings müsse gerade der Finanz-Minister eine justitia distributiva walten lassen und nict-dringlihe Aus- gaben hinter die dringlichen zurüstellen. Gerade hier sei es nöthig, sich nah der Decke zu strecken. Es könnten ja durch Zusammenwirkung von Staat und Privaten, durch Zuhülfe- nahme einer Lolterie die Mittel beschafft werden. Fn der Budgetkommission würden übrigens die Bedenken der Finanz- verwaltung gegen den Antrag zur Sprache gebracht werden.
Wort :
theilungen der Hrro. Abgg. Spahn und Dr. Wehr Finiges mit- theilen. Wie i persönlih zu dem Unternehmen der Restauration der Marienburg stehe, wissen Sie, und Sie wissen, daß cs ein ganz persönlicher und dringender und durch allgemeine Ideen bere(tigter Wunsch meinerseits ist, an diesem großen Werk mitzuarbeiten. Jn einem gewissen Sinne — es ist ja kein Geheimniß — bin ih au der Vater dieser Idee. Jch kann die Bemerkung, die der Hr. Abg. Spahn gemacht hat um so mehr bestätigen, als ih bereits vor ein oder zwei Jahren Veranlassung genommen habe, gerade in Bezug auf den von dem Redner erwähnten Bautheil mich an dieser Stelle auszusprechen. Auch darin stimme ih mit ihm überein, daß man die Gefahr nit untershäßen sollte, welche entsteht, wenn die Persönlichkeiten, welche gegenwärtig mit wenigen Mittel in harmoniswem Zusammenwirken Hervorragcendes geleistet haben, auéeinandergehen sollten. Jb habe nun, soweit es mein sehr bescheidener Dis positionsfonts etatsmäßig gestattet, versucht, nach ciner anderen Seite namentlich die ungewöhnliche Kraft des Baumeisters Steinbrecht nußzbar zu erhalten, Mittel aufgewendet, um die Fundamente dec alten Orderéburg Rheden aufzudecken Wir glauben, die Erfabrung gemacht zu haben, daß die Ordenzbauten alle, was den Grundriß be- trifft, in etnem gewissen inneren Zusammenhange stehen, und mein persönliler Wunsch ist, daß wir uns nicht begnügen mit den Ruinen, die wir im Vaterlande noch haben, sondern daß wir, weil es sich um eine große abgeschlossene, nie wiederkehrende Kunst- und Gescbichts- periode handelt, auch versuchen, die großen Reste, die in Rhodos und ror alen Dingen im gelobten Lande sih befinden, zu durforschen, um daraus Anhaltepunkte für den Stil unserer Ordenéburgen zu erlangen. Was wir von der Aufdeckung der Neste von Rheden gchofft haben, ist weit über Erwarten in Erfüllung gegangen. Wir haben einen ganz sicheren Anhait gefunden nit blos über Konstruktionsragen, welche auch für die Wiederherstellung der Marienbucg von Werth sind in Ansehung des Grundrifses, der Digs- position des Mauerwerkes u. \. w., sondern es sind viele einzelne Details gefunden, die jeßt mit den Mitteln, die ih zur Verfügung gestellt habe, in die Marienburg übergeführt werden sollen. Ich kann augenblicklich nicht ermessen, ob sie dort zur Verwendung kommen ; jedenfalls aber sind fie vorbildlich von großer Bedeutung, um fo mehr, wenn es — wte ih wünsche — durch die Provinz oder den Verein möglich wird, daß in diesem Ordensschlosse cin Museum etablirt wird, welches von der großen Epoche der deutschen Ritter eine sihtbare Kunde giebt.
Wunsch der Herren nur theilen, daß irgend eine Form gefunden wird, um dies große Werk zum Abîchluß zu bringen, wir wollen auch hoffen, daß nicht zu viel Zeit darüber hingeht.
Münsterberg die Katholiken von den Kreis- und Lokal-Schul- inspektionen ausgeschlossen habe. Dieselben seien durhweg Evangelischen übertragen. Nicht einmal in der Schuldepu- tation on Münsterberg habe man den Katholiken einen Plag gegönnt.
Der Regierungskommissar , Geheime Regierungs-Rath Dr. Kügler erklärte, daß in der Rheinprovinz ein Altkatholik als Kreis-Schulinspektor nicht angestellt sei ; die katholishen Sculen des Kreises Münsterberg seien nah einer Verfügung des Mi- nisters dem fatholishen Kreis-Schulinspektor zu Nimpts{ unterstellt worden.
Der Titel wurde bewilligt.
Bei Tit. 28a (zur Unterstüßung unvermögender Ge- meinden) dankte der Abg. von Derßen-Jüterbog dem Minister für die Mehraufwendung zur Unterstüßung unvermögender Gemeinden.“ Diese Gemeinden seien in ihren Ausgaben für die Schulen schon jeßt an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Was jeßt vom Minister zur Unterstüßung dürf- tiger Gemeinden bewilligt werde, dürfte cher zu wenig als zu viel sein. Von Prachtshulbauten sei in der Gegend des Redners nichts zu merken. Man sorge für Luft und Licht in den neuerbauten Schulen, und das werde Nie- mand tadeln. Sqchulbauten seien nah seiner Erfahrung von Pastoren mehr als von Schulinspeftoren befördert wor- den ; freilih nur in Fällen, wo ein Neubau nothwendig ge- wesen sei; die Unterstüßung sei an bedürstige Gemeinden als Gnadengeschenk bisher nur in dem Falle bewilligt worden, wenn die Gemeinde 25 Proz. der Klassensteuer zu den Schul- kosten beizusteuern gehabt habe; aber es liege auf der Hand, daß diese Grenze zu hoh gesteckt sei. Der Abg. von Huene habe den Gemeinden helfen wollen dur die Ueberweisung der Grund- und Gebäudesteuer ; damit werde nit den ärmeren, sondern den wohlhabenderen Gemeinden gedient sein, Viel besser sei es, wenn der Regierung größere Fonds zur Unter- stüßung bedürftiger Gemeinden zur Verfügung gestellt würden.
__ Der Abg. von Engler wies gleichfalls auf die Ueber- bürdung der Gemeinden mit Schullasten hin.
Der Titel wurde bewilligt.
Bei Tit. 32 (Waisenhäuser und Wohlthätigkeitsanstalten)
beklagte der Abg. Letocha sich über die nicht paritätische Behand-
lung der katholischen Kinder in gewissen Waisenhäusern. Die
Leitung wie der Unterricht in denselben liege zumeist in der Hand vón Evangelischen. So erkiäre es si, wenn katholischen Kindern felbst das Singen katholischer Lieder habe verboten werden können.
Der Staats-Minister Dr. von Goßler erwiderte, daß die
betreffenden Waisenanstalten nicht zu scinem, sondern zum Ressort des Ministers des Jnnern gehörten. :
Der Titel wurde bewilligt; ebenso das Kapitel bis zum
Schluß.
ZU Kap. 122 (Kunst und Wissenschaft), Tit. 1 (Kunf|-
museum in Berlin) wünschte der Abg. Spaha Beschleunigun der Arbeiten zur Wiederherstellung der Btenbun s E
Der Abg. Dr. Wehr {loß sich dem Vorredner an, be-
Der Negierungskommissar, Geheime Regierungs- Nath Leh-
Hierauf ergriff der Staats-Minister Dr. von Goßler das Meine Hexren! Jch wollte blos nodb im Ansc{luß an die Mit-
Meine Herren! Damit möchte ih schließen: ich kann den
_ Der Abg. Götting da willigkeit, mit welcher diese Museen weiteren Kreisen zu gewerbe und Schönheitssinn würden dadurch allent außerordentlih gefördert.
Der Abg. Dr. Rei wunderbar, daß si der Finanz-Minister so sehr Jn anderen Fällen sei diese
Der Abg. F für seinen Antra demselben zustimmen we
Die Position wurde Budgetkommission verwiesen.
Bei Tit. 7 (Nationalgalerie) (Arnswalde) aus, daß für Kun \hnittlih jährliÞh nur 0,52 Pr ausgaben verwendet würden; das sei, wenn man das alte Rom denke, durhaus nit viel. Vertheilung dieser wenigen Ausgaben würd Hannover erheblih bevorzugt, während J. nur 7000 M entfielen. bezüglih der Verwendun beständen.
Der Staats-Minister Dr, von Goßler erwiderte :
Nur eine kurze Bemerkung in Bezug auf die | des Herrn Borredners. 8 stkommission betrifft, so ift die Zu- | dem Staatéhandbuch, aber au in dem ih stelle das Buch dem |
g8gebäude betrifft, so habe ih mie E r ausgelassen. :
nkte der Regierung für die Bereit- die Kunstschäße der hauptstädtischen gänglich gemacht habe.
hensperger (Cöln) bemerkte, es sei doch hinsihtlich der Marienburgfrage E „nah der Decke strecken“ müsse. Decke doch vielfa außerordentli |
rhr. von Minnigerode dankte dem Abg. Wehr hoffte, daß auch die Budgetkommission
bewilligt, der Antrag Wehr an die 4
führte der Abg. von Meyer | sizwecke in Preußen durh- 0z. der gesammten Staats-
Aber auch bei der | en Rheinland und B. auf Pommern Er frage ferner an, welche Absichten g des Hygiene-Ausstellungsgebäudes
Meine Herren ! wohlwollenden Worte
Was die Lan des-Kun sammensetßzung mitgetheilt in Centralblatt vom Februar auf Seite 7; Perrn Vorredner zur Verfügung. y Was das Hygiene-Ausftellun im vorigen Jahre bereits darübe Jahre 1886 die akademische Jubiläumsausstellu wird und ih bin augenblicklih dabei lassen, um die Adaptirung zu bewirken. Zweifel, daß das Gebäude für diesen Z nur gewisser Mittel bedarf. um das G entsprechend einzurichten. hört dieselbe unzweifelhaft mit zu den besten, werden kann. ___Im Uebrigen nehme i einmal vergönnt sein möge, Mittel zuzuwenden.
Ich hoffe, j ng darin stattfinden F , einen Plan ausarbeiten zu Es besteht darüber gar kein weck geeignet ist und daß es 2 Anfordernngen âudes betrifft, so ge- F die überhaupt erreiht F
; ebäude allen Was die Lage des Gebäudes
sehr dankbar die Erklärung auf, daß es der zeitgenössishen Kunst noch mehr
Wenn i anknüpfen darf an meine vortähri namentlich in Bezug auf die A Drn gerichtet wurden, daß das R ih damals im Momen Ich habe jet offi gangs der Publikationen der amtliche Nachrichten. können, welche Hr. von Meyer gemeinen steht die Angelegenheit fo, daß für monu- stler Honorare allein über 14 Millionen zwar naturgemäß aus\chließlich an Gesammtsumme, welche in dieser stlerhonorar nahezu die Hälfte Außerde1 2\t Alles, was die Nationalgalerie at, von zeitgenössishen Künstlern gekauft worden. pflihtung, nur von deutschen Künstlern chland ihre Ausbildung empfangen haben Aehnlich sind die Beträge für Kupferstibe über- thätig sind für die Zwecke der Na- Icb darf daran erinnern, Radirungen, Kupferstiche — bungen der Nationalgalerie in ßeren Publikum zur Kenntniß zu bringen.
daß die wohlwollende Auffassung des hlich immer weitere Kreise ergreifen möge es gestatten, wir in die Lage kom- noch höôhere Beträge zuzuführen. ßen sehr darnieder, wegen der Zoll- ] Ih will Ziffern nicht nennen, aber f und auch Berlin leiden \{wer darunter hs ‘als Zoll entrichtet werden muß. en, kann ih auch von meinem Standpunkte nblicklich auf unserer deutschen mmen werden möge. sperger (Cöln) bemerkte, der Abg. reiche Auss{chmückung Roms mit : daß Rom seine gen in allen Ländern zusammen- auch auf solche kriegerischen mme von den Schäßen der l ie Provinzen, aber das seien die von des Herrn Tische abfielen. müsse dur seine Unterstüßungen n Zeiten, wo es wirklih eine hoch habe, sei dieselbe groß geworden dur dic Zu- wendungen, die sie von Privaten erfahren habe. man von Staatsunterstüßungen zu den Zeiten d gewußt? Wenn durch Staatsh dasselbe der Monumentalma seinem Urtheil sei man in die reten Wege, Lüßowsche
Ausführungen, unstverwaltung eiligt wäre, so e e S 1 es 6. FJahr- Museen gegeben in dem Abscnitt über werden Sie die Zahlen entnehmen gegeben hat.
Ungriffe, die gegen die K heinland zu sehr benachth
j t nur einige Zahlen zu zielle Zahlen in der ersten Nummer
S E L Mac Bi A
D T A Er E T S C E L
E Tre L E E i Rg Ae E E E M T Lia e i O ¡E e at eia EZEE Es E O G aa N az pr
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mentale Zwecke an Kün Mark gezahlt worden deutsche Künstler, Zeit verwendet ist, ift allein an ausgegeben worden. erworben h
steht statut
Also von der Außerdem ist faît
enmäßig die Ver oder solchen, die in Deuts Werke anzukaufen. wiegend Künstlern, tionalgalerie, zugewendet worden. Reihe von Publikationen — veranstaltet worden ist, um die Erwerbu angemessener Weise dem grö Ich wünsche und hoffe, Hrn. von Meyer auch allmä und daß, wenn die Staatsfi men, den zeitgenössishen Künstlern Die moderne Kunst liegt in Preu verhältnisse in Nordamerika. namentlich Düsseldor ein Drittel des Wert Grunde, meine Herr nur tounschen, daß der Druck, der auge Kunst lastet, bald wieder von ihr geno
Der Abg. Dr. Reichen von Meyer habe auf die Kunstwerken hingewiesen. Kunstwerke durch Plünderun gehäuft habe ? Wege verweisen ? Nationalgalerie auch etwas in d
Buntdrucke,
Aus diesem
Wisse erx nicht,
Wolle er et Allerdings ko
nur Brosamen, sage, der Staat fördern. Zu de Kunst gegeben
die Kunst entwidelte
Wo kâtte jen der Medici ülse etwas geschehen sollte, sollts f Hi Std mes werden. ( diejer Beziehung nicht auf dem und ein gleiches Urtheil \preche Zeitschrift für Kunst aus.
: verwendet Z __einem modernen Hätte man diese Summen richtig ver- große Anzahl von Rathhäusern Bei den Ankäufen für die Na- viel Gewicht auf
bäude zu machen. theili, so würde
würdig haben ausstatten können. tionalgalerie sei es zu bedauern, große Gemälde bekannter Meister gelegt we yer-Arnswalde bat, den Künstlern, welche Weltausstellung ausstellen Theil werden zu lassen. Richtung von Künstlern bekannt
nan solle auf die Wünsche
Dieselben pflegten hmen. Die Künstler in Betracht komme, der glänzenden och immer finde Man solle nur mit Kunstwerken ; appe Maß dessen, überschritten werde. Aber
man eine
“Der Abg. von Me Gemälde auf der A wollten, eine Unterstüßung zu Th feicn ihm Wünsche in dieser
ntwerpener
Der Abg. Dr. Hänel bemerkte, 1 der Künstler nicht zu viel Gewicht es oft sehr leiht mit denselben zu ne hâtten wenigstens, soweit die Geldfrage keinen Grund zu klagen. Gründerzeit ein Nüschlag eingetreten. Aber n der Künstler guten Absaß für seine Werke. sehen, wie die Wohnungen des Bürgerstandes ausgestattet seien. Auch er wünsche, daß das kn was jeßt für die Kunst geleistet würde, die Staatssubvention habe sie gewisse einseitige Richtu Das solle man bedenken die Staatssubvention fü zen halten müsse. immer ihres kosmopolitischen Char
Allerdings sei
ihr Bebdenkliches insofern, als dur ngen der Kunst befördert würden. , und dann werde man finden, daß r die Kunst sih in bescheidenen Gren- Seiten der Kunst, die ih akters rühme, nach einem
Daß auch von
Schußzoll gerufen werde, zeige,
wie weit ein gewisser Zug
unserer Zeit sich erstrecken könne. Jmmer sollte von allen Seiten anerkannt werden, wie der preußische Staat mit seinen besheidenen Mitteln so s{höne Resultate auch auf dem Gebiete der Kunst habe erreichen können.
Der Titel wurde bewilligt.
Beim Tit. 12 (Königliche Bibliothek) wünschte der Abg. Dr. Hiße, daß die Bedingungen für die Benußung der König- lihen Bibliothek insofern erleihtert würden, daß auch den um Baumeister-Examen hierher kommenden Bauführern die Barutiung der Bibliothek erleichtert würde.
Der Titel wurde genehmigt. . ; :
Tit 37 enthielt die Forderung für die Akademie der
Künste. Der Abg. Dr, Reichensperger (Cöln) wünschte die Er- rihtung von Meisterateliers für germanische, insbesondere gothishe Architektur. Die Meister dieser Kunst seien freilih dünn gesät, da bis vor Kurzem der germanischen Kunst geradezu der Krieg erklärt gewesen wäre. i
Der Regierungskommissar, Ministerial-Direktor Dr. Greiff erklärte, daß bei der Neubesezung zweier Meisterateliers die beiden Hauptrihtungen der Baukunst, die Gothik und Renaissance, einen Vertreter finden sollten. Der Minister abe bereits Verhandlungen eingeleitet, doch seien in der M ecalitnnaae Schwierigkeiten entstanden, die jedoch noch im Laufe der nächsten Zeit behoben werden dürften.
Der Titel wurde bewilligt, ebenso der Rest des Kapitels.
Darauf wurde um 5 Uhr die weitere Berathung auf
Montag 10 Uhr vertagt.
— Die Rede, welche der Staats-Minister Dr. von Goßler gelegentlih des Titels „Elementarwesen“ speziell „Seminare“ in der (29.) Sißung des Hauses der Abgeordneten hielt,
hat folgenden Wortlaut:
Meine Herren! Das Gebiet, welches der leßte Herr Vorredner berührt bat, die Verhältnisse der Volksschulen in West- preußen, namentlih im Regierungsbezirk Marienwerder, ift in der That eines der schwierigsten, welches die preußische Unterrihtsverwal- tung zu regeln hat. Hätte er die Güte gehabt, mir nur entfernte Mittheilung von seiner Absiht zu machen, sich so eingehend über die Einzelheiten zu verbreiten, so würde ich aub in der Lage gewesen sein, über eine ganze Reihe von Punkten Aufschluß zu geben und mich vielleiht mit ihm zu verständigen. Mit Recht nahm er zum Ausgangspunkt feiner Betrachtungen die äußeren Verhältnisse, mit welchen dort die Schulverwaltung zu rechnen hat Wir haben dort, meine Herren, wenn Sie zunächst an das platte Land denken wollen, eine sehr {wah angesiedelte Bevölkerung. Es giebt Kreise — es ist kaum glaublih zu sagen — auf deren platten Lande nicht mehr wie 3 bis 4 Schulen pro Quadratmeile bestehen, und die Zahl der Kreise mit 7 bis 8 Schulen pro Quadratmeile sind noch nit allzu häufig. Es ist von vornherein klar, daß Über eine gewisse Entfernung hinaus die Kinder nicht mehr zur Schule gehen können, und daß deshalb innerhalb eines gewissen Durchmessers alle Kinder zusammengefaßt werden müssen, um einen gemeinsamen Unterricht zu empfangen. Obwohl die Unter- richtsverwaltung bemüht if, hierbei die Norm von 3 bis 4 km Ent- fernung niht zu überschreiten — es handelt fich vielfach um zarte Kinder, und 3 bis 4 km Wegestrecke in den zum Theil unwirthlichen Gegenden Westpreufens sind s{chon eine ret starke Zumuthung an die Leistungen der Kinder — giebt es doch noch 149 Orte bezw. Wohnpläte, welche 5, 6, 7 und noch mehr Kilometer vom Schulorte entfernt sind. Es muß alfo auf diese Weise, wenn man davon aus- geht, daß über eine erträglihe Entfernung die Kinder niht mehr gehen können, bei einer {wachen Bevölkerung leihter möglich sein als in dicht bevölkerten Gegenden, daß Kinder verschiedener Konfession und verschiedener Nationalität den Unterricht gemeinsam empfangen. Das ift eine Schwierigkeit, welhe in dem Maße in keiner anderen Provinz si wieder zeigt, wie in Westpreußen.
Dazu kommt ferner, wie der Herr Vorredner ganz richtig an- gedeutet hat, die Mischung der Konfessionen derart, daß si die Zahl der Evangelischen und Katholiken in Westpreußen im Großen und Ganzen die Waage hält, allerdings mit der Tendenz, daß die katho- lishe Bevölkerung in neuerer Zeit das Uebergewicht gewinnt. Und eine besondere Schwierigkeit hierbei ist, daß die Katholiken si national wesentlich scheiden. Denn im Regierungsbezirk Danzig waren nah der leßten Nationalitätsstatiftik von 242145 Katho- likfen, 137285 polnisher und 104860 deutscher Nationalität; und im Regierungsbezirk Marienwerder von 372397 Katholiken 280 451 polnischer und 91 946 deutscher Muttersprache.
Meine Herren! Das erschwert wieder in einer nicht zu unter- schäßenden Weise die Aufgabe der Unterrichtsverwaltung. Es ift nit \{chwer, meine Herren, bei einer sehr dichten Bevölkerung, in welcher beide Konfessionen rect zahlreich vertreten find, wie ih Jhnen das bei Crefeld und anderweitig gezeigt habe, die Kinder nach Kon- fessionen getrennt, fo zu vertheilen, daß sie ein erträglihes und zweck- mäßiges Schulwesen haben, d. h. mit nicht zu großen Entfernungen und mit einem solchen inneren Aufbau, daß die Kinder auch entsprechend gefördert werden. Ganz anders in Westpreußen. Die Mischung der Konfessionen ift hier so siark, daß die Zahl der cinklassigen Schulen, in denen sich die konfessionellen Minoritäten über 10 er- heben, 586 beträgt, und daß 515 einkflassige Schulen Minoritäten bis zu 10 haben. Unter den mehrklassigen Schulen giebt es 75, wo die Minorität 18 übersteigt, und 70, welche innerhalb dieser Grenze
bleiben. Meine Herren! Jch führe das nur an, um Denjenigen, -
die von der Organisation des Schulwesens aus eigener Anschauung oder durch Nachdenken ein ficheres Urtheil haben, anzudeuten, wie ungewöhnlich ungünstig die Verhältnisse liegen.
Nun kommen hinzu — und das hat der Herr Vorredner zwar angedeutet, er hat es aber in seinen Konklusionen niht ausreichend gewürdigt — zwei Momente. Einmal, daß die Prästationsfähigkeit der Unterhaltungspflichtigen bei Berücksichtigung der Konfession eine sehr ungleice ist. Es ist niht zu leugnen, daß weitaus der größte Theil der Schulunterhaltungslasten von evangelisben Besißern ge- tragen wird. Wenn der Le Vorredner einige Schulen angeführt hat, wo entgegen dem bestehenden Prinzip, daß auf die Leistungs- pflicht Rücksiht zu nehmen if}, die Katholiken benachtheiligt sein jollen, so werde ih diese Fälle gern untersuchen. Sie sind, so weit ih weiß, bisher niemals Gegenstand der Beschwerde gewesen. Der Grundsaß, daß bei der Anstellung des Lehrers auf die Konfession der ansässigen Bevölkerung Rücksicht genommen wird, beruht auf sehr alten Prinzipien. Der Hr. Abg. Spahn wird, wenn er die Be- sitverhältnisse näher ins Auge faßt, wohl zugeben, daß nicht immer die sogenannte lose und fluktuirende Bevölkerung den Maßstab für das Konfessionalitätsverhältniß giebt, sondern daß man auch diejenigen berüdsichtigen muß, aus deren Mitteln die Schule erhalten wird, Ich räume ein, daß es sehr s{wierig ist, auf diesem Gebiet die rich- tige Grenze zu finden. JIch habe daher in Fällen, wo die Evan- gelischen zwar weitaus mehr belastet waren, aber die Zahl der Kinder der sogenannten losen Leute erhebliG überwog, eine katholische Schule eingerichtet oder mindestens dur die Zuziehung eines katho- lishen Lehrers die Sicherheit gegeben, daß die katholischen Kinder nicht benachtheiligt werden.
Die Fluktuation der Bevölkerung in Westpreußen ift in fteigen- der Zunahme begriffen. In Theilen der Provinz, die rein evangelisch der historishen Entwicklung nach waren — ih erinnere an Theile der Kreise Marienwerder und Rosenberg — ist gegenwärtig da mit einer nit unerheblichen Minorität von Katholiken zu rechnen.
Täuscht mih mein. Gedächtniß niht, so war der Kreis Rosen - berg vor etwa 15 Jahren frei von Katholiken; jeßt haben wir 3 bis 5000 Katholiken dort. Sie können die Schwierigkeit für die Unterrichts- verwaltung ermessen, welche darin liegt, daß wenn plößlich, wie das vielfach
tholische, polnisheArbeiter einführen, dieUnterrihtsverwaltung auf einmal genöthigt wird, in rein deutschen und rein evangelishen Bezirken so- fort mit der Anstellung katbolischer Lehrer vorzugehen. Gerade dies Moment bitte ich sehr zu beachten; wenn dasselbe so gewürd gt wird, wie es gewürdigt werden muß, so fällt eine ganze Reihe scharfer Bemerkungen hinweg, die der Unterrihtsverwaltung ent- gegengetragen sind. Es iff bei der größten Sorgfalt und dem besten Willen niht mögli, in demselben Augenblick, wo si die Majorität der Kinder zu Gunsten der Katholiken bez. Polen verschoben hat, fofort mit der Organisation des Schulwesens nachzufolgen. -Es kann do nicht immer gleih der Lehrer entlafsen werden, welcher von dem Patron in E Weise vozirt worden ist.
Eine andere Scwierigkeit besteht noch darin, daß es in der Zeit
des Tegcermangeis vielfah an katholishen Lehrern und namentlich an solchen, wel&e des Polnischen mächtig waren, gefehlt hat. Dieser Vebelftand ift allmählich zurüdckgetreten, so daß es, soweit hier ein Anstoß vorlag, in Zukunft möglih sein wird, den Wünschen des Herrn Vorredners zu entsprechen. Meine Herren! Wie s{chwer es i}, eine einigermaßen klare Uebersicht über die Verbältnifse in Westpreußen zu gewinnen, dafür ein Beispiel. Die Zahl der Beschwerden aus katholischen Kreisen ist bis auf den heutigen Tag ganz gering. Es ftehen zwar in katho- lishen Blättern gerade aus den Bezirken Westpreußens sehr viele Klagen. Die Bevölkerung selbs, welche das Bewußtscin von den Schwierigkeiten und ein Verständniß für dieselben hat, hat fast nie Klage erhoben. Die einzige ernste Klage, die erhoben worden ift, ift Seitens des evangelishen Konsisto- riums erhoben worden. Es hat sehr langer Unter- suchungen und sehr weitläufiger Rechtfertigung bedurft, um der evangelischen Kirchenbehörden den Bewcis zu erbringen, daß der Bor- wurf, es würden durch die Verwaltungsgrundsäße der Ünterrichts- behörde die evangelischen Kinder ihrem Glauben entfremdet, unberech- tigt sei, und um dieselben einigermaßen zu beschwichtigen. Es ist das im Laufe des vorigen Jahres vorgekommen. So verschieben sich die Verhältnisse. Eine ganze Reihe von kleinen evangelischen Schulen ift spurlos vers{wunden. Da, wo noch vor 20 Jahren erhebliche Mino- ritäten evangelisher Kinder waren, giebt es niht ein evangelishes Kind mehr, und Sie werden es daher den Kirchenbehörden auf evan- gelischer Seite auch nicht verdenken, wenn sie unruhig und beforgniß- voll gewesen sind. Í
Icþ habe meine ganze Kraft eingeseßt, wie ich neulich ander- weitig {hon bemerkt habe, um wenigstens den Minoritäten die Sicherheit zu gewähren, daß sie einen entsprechenden Religionsunterricht empfangen, und um dieselben auf diese Weise ihrer Konfession zu erhalten. Nah neueren Berichten ift das in so weit gelungen, daß allein im Regierungsbezirk Marienwerder an 490 ländlihen Schulen jeßt der konfessionelle Unterricht au den kleinen Minoritäten, theilweise sehr kleinen Minoritäten, er- theilt wird. Es ist dafür eine Mehraufwendung eingetreten, von 43860 #4, welhe nach Abzug eines von den evangelischen Kirchenbehörden geleisteten Beitrags von 3000 4 in dem Bezirk auf- gebracht, resp. vom Staate als Zuschuß hat geleistet werden müssen. Ich habe zwar nicht völlig erschöpfende Mittheilungen vor mir, denn ih bin nit darauf vorbereitet gewesen, aber selbst aus diesen geht hervor, daß in Betreff der evangelischen und katho- lischen Schulen mit gleihem Maß gemessen ist.
Was nun die Paritätisirung der Schule betrifft, so geht
{on aus meinen Darlegungen hervor, daß, wenn über- haupt aus der Natur der Dinge die Paritätisirung sich erklärt oder rechtfertigt, in Westpreußen der gegebene Boden dafür ist. Es sind dort die Konfessionen gezwungen, wegen der Ausdehnung der Sculbezirke miteinander in Frieden zu leben, und ih kann versichern, daß nach dieser Richtung hin aus dem Munde der Schulbevölkerung heraus äußerst wenig Klagen erhoben sind. Meine Stellung zur Paritätisirung kennen Sie. Die Zahl der Schulen, welche unter dem Ministerium Puttkamer und mit meiner Genehmigung in Westpreußen paritätish gestaltet sind, also in der Zeit von 5 bis 6 Jahren, erreiht nur die Ziffer 12, und zwar ift dies geshehen in 5 Fällen auf Antrag und zu Gunsten der Evangelishen und in 5 Fällen auf Antrag und zu Gunsten der Katholiken. Es hat, wenn man in die Verhand- lungen eintritt, ganz außerordentlihe Schwierigkeiten, die Schul- gemeinden dazu zu führen, daß sie ihren Antrag, Lehrer der Konfession der Minorität anzustellen, hintanhalten, weil die Bevölkerung lange niht in dem Maße die Inkongruenz empfindet, wie in anderen Gegen- den. Es ist niht zu leugnen, und das empfindet auch ein großer Theil der deutschen Katholiken in Westpreußen, daß, wenn ihre Kinder bei absolut ftrenger Durchführung des konfessionellen Prinzips in kleiner Anzahl in einen polnischen Schulorganismus ein- geführt werden, die Kinder fehr ras der deutschen Nationalität ver- loren gehen. Es sind die Akten rei an Klagen darüber, daß deutsche Eltern ihre Kinder in rein polnishen Gebräuchen und in rein polnischer Sprache aufwachsen sehen, obgleich die Eltern resp. deren Eltern erst eingewandert sind — und zwar nit allein auf dem platten Lande, wo die Arbeiterbevölkerung sehr wenig Widerstand leistet, sondern sogar in Städten. Ich glaube, wenn der Hr. Abg. Spahn die Güte bâtte, Umschau zu halten bei deutschen Herren, die ihm in seinem Stande näher stehen, so würde er finden, mit welch tiefem Schmerze die Eltern sehen müssen, daß ihre Kinder, welche in deutscher Gegend geboren sind, genöthigt sind, alle ihre Gebete in polnisher Sprache zu halten, und daß sie selbst, obwohl sie erst wenige Jahre im polnischen Theile von Westpreußen leben, mit ihren Kindern nicht dasselbe Gebet in der Muttersprache halten können. Der Fall ift nicht erdadt, und es wird der Abg. Spahn gewiß in der Lage sein, mich zu verifiziren.
Es war noch eine Bemerkung daran geknüpft worden, daß die evangelischen Lehrer die katholischen Kinder nöthigten, den Unterricht in der evangelischen Religion mit anzuhören. Er sagte wörtlich, „die katholishen Kinder würden durch die Lehrer angehalten, dem Unter- richt beizuwohnen.“ Wenn das der Fall wäre, geschähe es absolut gegen die bestehenden Vorschriften. JIch kann wih auch nit besinnen, daß nah der Richtung Klagen erhoben sindz sollten sie kommen, \o würden sie, wie ih es andeutete, ericdigt werden. Aber eins will ih sagen — es ift ‘das wiederholt von mir zur Sprache gebraht — es ist die Nothwendigkeit, konfessionell und national in Frieden zu- sammen zu leben, so stark in Westpreußen, daß wir sowobl auf evangelischem wie auf katholischem Gebiete es erleben, daß die Kinder der Minderkonfessionen, bis der Katechismusunterriht an- fängt, beim Lehrer der Hauptkonfession Unterricht in der biblischen Geschichte nehmen. Dieser Fall, an welchen wohl der Hr. Abg. Spahn gedacht hat, ist durchaus nihts Auffälliges in der Praxis. Es sind wiederholt Klagen aus den Kreisen der Shulgemeinden bei mir erhoben worden, wenn die Regierung sih bemüht hat, dieses Verhältniß zu lösen und die Gemeinden zu zwingen, für die Minorität einen angemessenen konfessionellen Religionsunterriht zu hafen. Aehnliche Verhältnisse — und das habe ih, meines Wissens, bei anderer Gelegenheit {on ausgesprohen — liegen auch in Schlesien vor. Also diese Seite muß man mit zarter Hand anfassen, es ift sehr leiht, auf diesem Gebiete Unfrieden zu säen. Ich glaube auch nicht, daß nach der Art und Weise, wie die Bevölkerung über diese Zustände wacht, die Ge- fahr vorliegt, daß irgend ein Schulkind seiner Konfession verloren geht ; jedenfalls liegt die Gefahr auf Seiten der evangelischen Kinder ebenso stark vor, wie auf Seiten der katholishen. Jh wiederhole, es liegen so viele eigenthümlihe Zwangsmomente vor, daß die Be- völkerung selbft auf diesem Gebiete, wenn man nicht etwa hinein- trägt, was nicht in ihr ist, si nicht so beunruhigt fühlt, wie man anderweitig wohl glaubèn könnte. : /
Was die Stellung der katholischen Geistlichkeit zum Religionsunterricht anbetrifft, so habe ich die Ausfüh- rungen des Herrn Vorredners über diesen Punkt — ehrlich gie — niht verstanden. Nach meinen Listen, die genau geführt find, ist die Leitung des Religionsunterrihts nur einem einzigen Geistlichen in dem Bezirke Danzig entzogen worden, der sie später wieder erhalten hat. Und die Erlaubniß zur Ertheilung des Religionsunterrichts is nur in zwei Fällen in dem Bezirk
geschehen ist, die evangelishen Besißer an Stelle evangelischer Arbeiter ka-
Marienwerder entzogen gewesen; diese Fälle schweben noch. Mir ift
absolut nit bekannt, daß auf dem S -biete der Leitung und Ertheilung des Religionsunterrihtes Schwierigkeiten bestehen.
Ich muß noch eins erwähnen. Es wurde dolirt über die Organi- sation der paritätishen Schulen in den Städten. Ic will bier nit erörtern, — ih habe das anderweitig gethan — wie diese Sttulen paritätisfirt worden sind. Jb würde damit nit einverstanden gewesen fein, aber es ist sehr wer, die Sache wieder in zweckmäßiger Weise rückgängig zu machen. Wenn indessen — was ih im Moment nicht weiß, aber dem Herrn Vorredner gar nicht abftreiten will — an diesen Sttulen im Vergleich zum Konfessionsverhältniß der Schüler die Zahl der evangelischen Lehrer zur Zeit eine größere sein sollte, als diejenige der katholischen, so hat das jedenfalls darin seinen Grund, daß die Schulen so, wie sie waren, zusammengelegt wurden, und daß die evangelis%en Schulen, weil sie die Kinder mehr aus den höheren und mittleren Schichten der Bevölkerung hatten, reiber ausgeftattet und mit Lehrern reiher beseßt waren. Beispielsweise sind eine dreikla\sishe evangelishe Schule, eine der Frequenz nach weit umfangreichere zweiklassige katholishe Schule und eine einklassige jüdishe Schule vereinigt worden. Auf diese Weise bekam man für die 6 aufsteigenden Klassen ein Lehrerkollegium, dessen konfessionelle Zusammenseßung vorläufig den Verhältnissen niht ganz entspricht. Aber es erklärt sich dies aus der Entwickelung, die ih, wie gesagt, im Einzelnen im Uebrigen nicht weiter vertheidigen will und au nicht weiter verfolgen kann, weil ih nicht gewußt habe, daß heut diese Materie so eingehend behandelt werden würde.
Ich wende mich nun zu der Frage der Schulaufsicht, die der Abg. Frhr. von Fürth kterührt hat. Wenn ih ihn recht ver- standen habe, so hat er die Behauptung aufgestellt, daß in den lehten Iahren die Schulaufsicht Geistlihen im Rheinlande entzogen worden sei. Davon ift mir, wenigstens gegenwärtig, nichts bekannt. Mir ift ein einziger Fall erinnerlich, der am Rhein gespielt hat, wo einem katholischen Geistlichen die Schulaufficht entzogen ist. Die Gründe dafür sind dem Geistlichen aub mitgetheilt worden ; sie lagen in besonderen per- sönlichen Verhältnissen ganz unpolitischer Natur, die id nit erörtern will. Wenn ih nun zurückgehe auf das, was der Hr. Abg. Conrad über die obers{lesisben Shulverhältnisse gesagt hat, so habe ih den weseytliden Punkt, den er zum Gegenstand seines Vortrages mate, die Frage des Religionsunterrichts, aud {on früher berührt. Ich darf daran erinnern, daß — wie ich {hon früher hier mitgetheilt habe — am 14, Januar 1881 eine Verfügung nach Oberschlesien ergangen ist, in welher der Beschwerdeführer darauf hingewiesen wurde, daß nach den Bestimmungen von 1872 im Religionsunterricht au auf der Mittelschule die polnishe Sprache noch erforderlichen Falls zur Vermittelung des Verständnisses angewendet werden darf. Hiernach erhält ein großer Theil der Kinder, weil sie die Mittelstufe gar nicht überschreiten, den Religioneunterricbt theils aus\{chließlich in der polnishen Sprache, theils unter Zuhülfenahme derselben. Durchweg in deutsher Sprache erhalten ihn nur diejenigen Kinder, wel&e bis zur Oberstufe vorgeschritten und soweit in der deutschen Sprache gefördert find, um in derselben dem Religionsunterricht mit vollem Verständniß zu folgen. i
Es haben im vorigen Jahre sehr eingehende Revisionen des Religionsunterrihtes in Oberschlesien Seitens der Herren Kom- missarien des Fürstbischofs stattgefunden. Der Fürstbishof hat zwar nicht, wie er gebeten worden war, der Unterrichtsverwaltung mit- getheilt, welhe Resultate erzielt worden sind, aber die diesseitigen Kommissarien, welhe mit den einzelnen Fürstbishöflihen Revisoren ftets in Fühlung gewesen sind und deren Urtheil erfahren haben, haben mir berichtet, daß von circa 300 revidirten Klassen — also
| einer erheblichen Zahl — 20 Klafsen als recht gut, 100 als gut, 135 als | genügend und nur 45 als nit genügend zu bezeihnen waren. Das
Endresultat ist dasselbe, welcbes auch eine leßte Revision der ma- surishen Volksschulen bestätigt hat, daß da, wo die Lehrer tüchtig find, alles, was die Bestimmungen erheischen, in . einer die Kinder durchaus nicht belastenden Weise erreicht wird, und zweitens, daß da, wo die Kinder im Polnischen nichts leisten, sie auch im Deutschen vichts fönnen und vice versa. Hiernach ist wohl der Schluß gerechtfertigt, daß es nicht sowohl am System als an der Handhabung des Systems Seitens der einzelnen Lehrer liegt.
Der Hr. Abg. Seyffarth hat — um auch dem noch gerech{t zu werden — zwei Momente, wenn ich mi recht entsinne, zum Gegen- stande seiner Erörterungen gemacht. - Einmal hat er hingewiesen auf die Nothwendigkeit, das kirchliche Einkommen der Lehrer von dem weltlihen Einkommen zu sondern, wenigstens das Verhält- niß ziffermäßig klarzustelen. Meine Herren, dieser Wunsch ist {wer zu erfüllen; die Forderung hat auch ihre ernstlichen Bedenken. Aus einer Statistik, die ich für das Jahr 1878 gegeben habe, — in der Petersielie"s{hen Arbeit — ersehen Sie, daß es über 15000 Schulen giebt, wo eine Verbindung des Schulamts mit dem kirchlichen Amt vorliegt, also in circa 31% der Fälle, und daraus er- klärt fih_vielleiht das Vorgehen der Provinz Sachsen. In der Provinz Sachsen is die volle Hälfte der Schulstellen mit Kirchen- stellen verbunden ; es erklärt sich das daraus, daß die Kirchspiele dort an si sehr gering find.
Nun haben wir wiederholt Veranlassung gehabt, in ein- zelnen Fällen uns mit Auseinanderseßungen zu beschäftigen, die fkirhlihen Behörden haben wiederholt Auseinander- seßungen herbeiführen wollen, aber friedlichÞ geht die Angelegen- heit nicht vor sich, und ehe man in die Verhältnisse von 15 000 Shul- gemeinden ohne Noth eingreift, muß man natürli fi ernstlich be- finnen. Die Entwicklung wird allerdings wohl dahin gehen, daß die Schul- und Kirchenstelen auseinanderwahsen; aber man muß, so glaube ich, diesem Prozeß nicht ohne Noth allzusehr vorgreifen. Wenn jeßt — und das wird der Herr Abgeordnete vielleiht etwas zurückhalten — namentlich die evangelishe Kirche mit einer Sonde- rung des Vermögens vorginge, fo haben wir jedenfalls enorme Schwierigkeiten zu gewärtigen, welbe von den Schul- und Kirchen- gemeinden sehr {wer empfunden würden, Die Gemeinden sind heut, wo die Kirchen- und Schulgemeinde sich deckt, sih des Gegensaßes zwischen Kirhe und Schule in vermögensre(tliher Beziehung niht bewußt, haben auc kein Interesse daran, ob fie das eine aus dieser und das andere aus jener Kasse bezahlen, es find immer dieselben Personen, welbe die Lasten aufbringen. i i
Wenn solche friedlihe Stimmung existict, so habe ih Bedenken getragen — i bin ja der Frage praktish nahe gewesen — dur eine Statislik, welhe doch immer nur eine einseitige sein könnte, in diese Verhältnisse vielleiht mit rauher Hand einzugreifen.
Von höherem Interesse noch als diese Ausführungen waren mir die Bemerkungen über die finanzielle Gestaltung unseres Volks\chulwesens. Wenn ih richtig verstanden habe, fo gingen seine bedauernden Bemerkungen dahin, daß die Zuschüsse des Staa- tes für die Elementarshulen nicht gleihen Schritt gehalten hätten mit der Vermehrung der Bevölkerung, beziehungsweise dem Anwach- sen der Schullaste®. Ich theile dieses Bedauern von meinem Stand- punkt aus auf das bestimmteste. Der Kernpunkt aber ist, und die Entscheidung der Frage rückt immer näher: Wie hat fich unser Volksschulwesen mit Hülfe des Staats zu entwickeln? Sind die Schulgemeinden überhaupt noch in der Lage, die Lasten aufzubrin- gen, die ihnen heut obliegen, beziehungëweise die ihnen im Interesse der Unterrihtsverwaltung aufgelegt werden müssen?
Ich habe früher {on und wobl mit Ret angeführt: es giebt kein \{wereres Dilemnma, als in dem die Unterrichtsverwaltung {ih befindet : einerseits die klare Erkenntniß der Nothwendigkeit, das Volks\chulwesen nicht in sch verfallen zu lassen, andererseits die volle Ueberzeugung, daß die Gemeinden nur noch mit äußerster Anspan- nung in der Lage sind, die ihnen zugemutheten Laften aufzubringen. Wenn ih anknüpfe an Ziffern, die ja in Ihren Händen sind — denn auf dem Gebiete des Unterricht8wesens8 sind Sie in der glücklichen Lage, wie der Hr. Abg. Spahn gezeigt hat, in eine volle Kritik einzutreten, was ih auch wünsche; ih erinnere namentlich roch an die Konfessions- karten von Wesipreußen, die ich Ihnen habe zugehen lassen — fo be- trugen na Petersilie 1878 die Kosten der Schulunterhaltung rund 95 Millionen. Es giebt nun einen ganz bestimmten Prozentsatz, nah welchem die Steigerung der Schullasten zu bemessen ist; derselbe be-
trägt — ich glaube der Hr. Abg. Seyffarth nannte eine ähnliche
D E S A ERLS. C; ERR Ee rv E r S