Personalveränderungen. Königlich Preußische
Ernennungen, Im aktiven
bewilligt.
bewilligt. — 9. _ Ingolstadt,
Abschied bewilligt. und Commandeur leibung des De Ahna,
Im Sanitäts
Ober-Stabsarzt 1 Kl., Div. Arzt der 4. Div.
Arzt 2. Kl., mit Pens.
der erbetene Abschied bewilligt.
Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen 2. Ea d Gaffron, Kapitän-Lts., zu Korv
i wiß un ¿ Ka j ;
e. Brinkmann I, Gülich, Hilgendorff, Lts. zur See, zu Kapitän-Lts., v. Dassel II, v. Dambrowski, Janzen, v. Burski, Unter-Lis. zur See, zu Lts. zur See be-
14. März.
fördert.
Heere. . 113, in das Inf. Regt. Nr. 52 verseßt.
hom E E e Haun Eer, Imaktiven Heere. Berlin,
15. Mârz. Graf v. Keller, Pr. Lt. à la suite des 1. Garde-Ulan.
Regts., als Rittm. mit Penfion und der Regts. Unif. der Abschied
Königlich Bayerishe Armee. s Es {olebébcmTlanngen, Im aktiven Heere. 8. März.
Remlein, Feuerw. Pr. Lt. vom Art. Depot Ingolstadt, mit Pens.
und mit der Sun zum Tragen der 28
, - bse t8., S gene h: p Mon des Gharafters als Hauptm., mit
. und mit der Grlaubniß zum Tragen. der Urif. der erbetene
ei er bewilligt. 11. März. S{lesing, Hauptm. und Comp.
Chef des 5. Inf. Bats, e Pa des Charafkfters als
it Pens. zur Disp. gestellt.
L ee Ait. e futez: Verleihung des Charakters als Hauptm.,
mit Pens. und mit der R; thi n Tragen der Unif. der erbetene
— ; ärz.
des 1. Infanterie - Regiments,
Éters als
B Bats. Commandeur im 9. Inf. Regt.,
diesem unter Verleihung ag Norweg N “5 Oberst-Lt., mit Pens.
it Erlaubniß zum Tragen der Unif., ]
— mt, Siabgctt im 1. Chev. Regt. mit Pens. und mit Ie
Erlaubniß zum Tragen ae Lebfeld, Major und Escadr. Chef im 5. Chev. Regt., mit
: bet. Abschied bewilligt. )
Ea L L A, “ bén Reserve-Offizn. dieses Regts. verseßt.
d Versegungen ôrderungen un e D tie 10 Män Bet Ie, Sec, L.
Unif. der Abschied Dörner, Pr. Li. à la suite des Adjutant beim Festungs-Gouvernement
Sendtner, Pr. Lt. des
Maillinger, Oberst unter Ver-
General-Major, mit Pension,
Dessauer, Major
. und mit der Erlaubniß zum Fen i rhr. v. Gravenreuth,
- Corps. 9. März. Dr. Müllbaur, (bd cue der Kommandantur Würzburg, , unter Verleihung des Charakters als Gen. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif.
Kaiserliche Marine.
Frhr. v. Erhardt, Frhr. von der
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Berlin, 21. März. Kaiser und König nahmen gestern noch den Vortrag
Preußen.
des Oberst-Kämmerer gegen. Heute Morgen
General Adjutanten von Albedyll.
Beide Kaiserl ihe Majestäten empfingen gestern Abend im Palais den Besuch Jhrer- Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin sowie des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin von Ton und heute den Sr. Majestät des Königs von Sachsen bei Aller! j L
Nachmittags 4 Uhr findet im Kaiserlihen Palais ein größeres Diner ftatt. E B
Jhre Majestät die Kaiserin und Königin er- theilte gestern dem Dr. Paul Börner eine Audienz, behufs Entgegennahme des Berichts über die Allgemeine deutsche Au”sftellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungs- wesens in Berlin, 1882—83,
— Se. Kaise Kronprinz empfi
Meldungen und den Vize-Ober-Stallmeister von Rauch. Un: 1 Uhr wohnte Se. Kaiserliche Hoheit dem Schluß- turnen in der Königlichen Turnlehrer-Bildungsanstalt bei, Im Laufe des Nachmittags machte Höchstderselbe Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Oldenburg einen
Besuch.
— Die vereinigten Aus\{hü}e des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, sowie der Aus\{uß desselben für Zoll- und Steuerwesen hielten heute
Sitzungen. — Die
Thôâtigkeit in A
fiht über die Verwaltung: a. ( b, des Festungsbausonds, c. des Fonds zur Errichtung des Reichstags8gebäudes; 111, über den Reich3-Kriegsshaÿ und IV, über die An- und Ausfertigung, Einziehung und ernich- tung der von der Reichsbank auszugebenden Banknoten, auf Grund des Berichts der Rehnungékommission für erledigt
erklärt.
Es folgte bei Schluß des Blatts die zweite Berathung der etnen Rechnung über den Reichshaus- -Etat für das Etatsjahr 1880—81.
— Die heutige (10.) Sißun welcher der Justiz-Minister Dr, Fr edberg, der Minister der öffentlichen Arbeiten, Maybas, und mehrere Regierungskom- missarien beiwohnten, er
halts
Ratibor, um 1 U lungen. Dann ordnung ein.
Es erfolgte nen Mitglièdes,
Um 5 Uhr begaben Sich Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz M Kronprinzessin zur Gratulation und zum Familiendiner zu Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Abends besuchten Höchstdieselben die Oper. : Se. Kaiserlihe Hoheit empfing um 9 Uhr die Groß- herzoglih sahsen-weimarischen Herrschaften.
Schlußberichte Sißungen des Reichstages und des Hauses der Ab- geordneten befinden fih in der Ersten Beilage,
— Jn der heutigen (73.) Sißung des Reichstages, welcher die Staats-Minister von Boetticher und Bronsart von Schellendorff, sowie mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath und Kommissarien desselben beiwohnten, wurde zunächst der Bericht der Reihss{chulden-Kommission: I, über die Verwaltung des Schuldenwesens des Norddeutschen Bundes beziehungsweise des Deutschen Reichs ; 11. über die
Se, Majestät der s, Grafen zu Stolberg-Wernigerode, ent- hörten Se. Majestät den Vortrag des
llerhöhstdessen Ankunft.
rlihe und Königliche Hoheit der ng gestern Mittag 12 Uhr militärische
und die
riedrih Carl.
über die gestrigen
nsehung der ihr übertragenen Auf- des Reichs-Jnvalidenfonds,
des Herrenhauses,
f\nete der Präsident, Herzog von hr 25 Minuten mit geshästlihen Mitthei- trat das Haus sofort in die Tages-
betreffend Ergänzung
mnä attete Herr von Küßow Namens der Justiz- uni M riht über den Gesehentwurs, be treffend die Veräußerung von Trennstücken, gu e antragte, dem Geseßentwurf M de h pee Save. ee gur enhause angenommenen Fassung unverände :
y Bei Sing Blattes nahm Herr Beseler das Wort.
s der heutigen (47.) Sißung des Hauses der ne welcher der Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, Minister des Jnnern von Putt- kamer, der Minister für Landwirthschaft , Domänen und Forsten, Dr. Lucius, der Lr De Dr, ‘oten berg, der Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. von Goßler nebsstt Regierungskommissarien , beiwohn- ten, theilte der Präsident zunächst mit, daß ein Geseß- entwurf, ‘betreffeñd Schadloshaltung des Herzogli {leswig- olsteinishen- Hauses eingegangen sei. Í 9 ors Qui tat bièrauf in r entl s ie dritte Berathung des Ge]eßentwurf}s, E e E N und Abänderung “r Be- immungen über die Aussonderung des steuer- ies Theils aus den sogenannten stehenden Gefällen in der Provinz Schleswig-Holstein, war. Der Geseßentwurf wurde ohne Debatte unverändert an- genommen. Es folgte die dritte Berathung des Geseßentwurfs, be- treffend die Zusammenlegung der Grundstücke im Geltung8gebiet des Rheinischen Rechts. — In der Generaldiskussion trat der Abg. Pleß noch ein- mal der Behauptung entgegen, daß die Petitionen aus den rheinischen Gebieten gegen dieses Gese dur künstlihe Agita- tion hervorgerufen seien. Der Provinzial-Landtag habe aller- dings den Geseßentwurf gut geheißen, aber niht die Mehr- zahl derer, für welche derselbe bestimmt sei. i Der Abg. Dr. Reichensperger (Olpe) hob hervor, daß die große Mehrheit der rheinishen Abgeordneten die Verantwor- tung für die Folgen dieses Geseßes ablehnen müsse, Der Staats-Minister Dr, Lucius hielt seine Ansicht aufreht, daß die Unterzeihner der Petitionen von falschen Vorausseßungen ausgegangen seien, Das Gesey werde dem Parzellenshacher und der Spekulation wirksam entgegentreten. Nach einigen weiteren Bemerkungen der Abgg. Limbourg, Dr, Reichensperger (Olpe), Schreiber (Marburg) und Dr. Lieber wurde der Geseßentwurf nah den Beschlüssen zweiter Lesung unverändert angenommen. : i Das Haus berieth sodann in dritter Lesung den Geseßt- entwurf, betr. die Zusammenlegung der Grund- stüde, Ablösung der Servituten und Theilung der Gemeinheiten für die Hohenzollernschen Lande. : Auch dieser Gesetzentwurf unerheblicher Debatte unverändert angenommen. E An vierter Stelle stand auf der Tagesordnung die dritte Berathung des Gesezentwurfs über die Veräuße- rung und hypothekarische Belastung von Grund- ]stücken im Geltungsbereih des Rheinishen Rechts. Dex Gesetzentwurf wurde nach kurzer Debatte in dritter Lesung definitiv festgestellt, zugleih gelangte eine ‘von der Kommisfion vorgeschlagene Resolution zur Annahme, in welcher die Regierung um baldige Vorlèêgung eines Geseßes über die Reform des Rheinischen Ordreverfahrens ersucht wird. Es folgte die erste Berathung des Gefeßentwurfs, betreffend die Versorgung der Hinterbliebenen des Polizei-Rath Rumpff. De Der Staats-Minister Lan Puttkamer bat um einstimmige Annahme des Gesetzentwurfs. :
Der Abg. Dirichlet wünschte eine Berathung dieses Geseß- entwurfs in einer Kommission, und zwar in der Budget- kommission. Es sei gerihtlich noch nicht erwiesen, daß der Mord ein durch Anarchisten verübter sei, das Abgeordneten- haus würde mit dieser Annahme dem gerichtlichen Urtheil vor- greifen. Man stehe hier vor einer Lücke in der Geseßgebung Überhaupt, es sei vielleiht generell die Frage zu regeln, ob nicht die Hinterbliebenen geseßlich in jedem Falle der außer- ordentlichen Abnußung eines Beamten im Dienste, sei es dur einen Unfall, sei es durch Tödtung im Dienste besonders
versorgen seien. i H S S at& Minister von Puttkamer bemerkte, die Kon- sequenz des Dirichletshen Antrages würde sein, mit dem Geseßentwurf bis nah Ab!'chluß des Gerichtsverfahrens zu warten. Die öffentlihe Meinung habe fast ausnahmslos diesen Mord für einen anarchistischen gehalten und habe hier wohl das Richtige getroffen, die anarchistishe Presse habe das ja selbst zugegeben, und aus den versteckten, halb höhnischen Auslassungen der den AnarchiTten verwandten Partei im Reichstage gehe dasselbe hervor. Er würde gern der An- regung des Abg. Dirichlet folgen und ein allgemeines Gesetz im Sinne der Resolution des Abgeordnetenhauses vom 29. März 1882 vorlegen, wenn die Finanzen des Staates es ge- [tatieten.__ | / |
Der Abg. Graf Limburg-Stirum trat Namens seiner Partei für die sofortige Bewilligung der Vorlage ein, da die Regierung in der Kommission niht zu weiteren Aufschlüssen gedrängt werden könne. Man könne darüber nicht zweifelhaft sein, daß Gei O Rumpf ein Opfer der anarchistischen
artei gewesen sei. :
7 Der Abg. Dr. Windthorst wünschte, daß der Minister bis nah Abschluß des Gerichtsverfahrens aus seinem Dis- positionsfonds den Hinterbliebenen die geforderte Summe gegeben hätte. Jeßt wolle er aber das Gesey sofort bewilligen, er wünsche ebenfalls eine generelle Regelung ohne Rücksicht auf die Finanzlage des Staates, j
Der Abg. Dirichlet hielt seinen Antrag sahlich und materiell für gerechtfertigt, zog ihn aber zurüdck, weil auch er nicht eine Shwähung der Exekutive wünsche, die sonst er- folgen würde. Außerdem bemerkte er, daß die Worte des Ministers geeignet seien, Richter und Geschworene ungehörig zu beeinflussen. i s
Der Staats: Minister von Puttkamer beglückwünschte den Abg. Dirichlet zu der Zurücknahme seines Antrages, glaubte jedo die übrigen Ausführungen desselben auf ein Mißver- ständniß seiner Worte zurückführen zu sollen. Er (der Mi- nister) habe durchaus nicht das Gericht beeinflussen wollen, und habe im Reichstage genügend den Zusammenhang der Anarchistenpartei mit den Sozialdemokraten nachgewiesen. Ó
Die Debatte wurde darauf geschlossen ; das Haus trat soglei in die zweite Berathung der Vorlage ein und genehmigte dieselbe nah einer kurzen Erwiderung des Abg, Dirichlet
wurde nach
wurf, betreffend die Dotation der Amts- O: in den Hohenzollernschen Landen. Jn zweiter Lesung wurde von dem Abg. Graf (Hohen- zollern) beantragt: im §8. 1 an Stelle der Worte „Vom 1. April 1885“ zu seßen „vom 1. Januar 1886“. . 1 wurde mit der dur diesen Antrag gegebenen Mo- difikation vom Gu angenommen. Ebenso §. 2 des Gesetzes und das Geseß im Ganzen. / Es Mac Berathung des Geseßentwurfs zur Er- gänzung des §. 7 des Geseßes über die allgemeine Lan- desverwaltung vom 30. Juli 1883. Der Geseßentwurf wurde ohne Debatte in erster und weiter Lesung angenommen. j G Bei Sluß des Blattes folgte die Berathung des Ge- seßentwurfs, betreffend Aenderungen der Kirchen- verfassung der evangelish-lutherishen Kirche der Provinz Hannover. : A
— Für den Umtausch der Stamm- und Stamm- PrtoritFts?Aktien verstaatlihter Eisenbahnen “in Konsols nd, wie wir nah den Bekanntmachungen der König- lihen Eisenbahn-Direktionen wiederholen, die aus der unten folgenden Zusammenstellung ersihtlihen Fristen bewilligt. Insoweit der Umtaush der Aktien den Aktionären zur Zeit noch nicht angeboten is, sind in der Zusammenstellung diejenigen Termine aufgenommen, an welhen der Umtausch nach Maßgabe der e des Erwerbsvertrages \ p ä- testens beginnen muß. :
y Bei ben nachstehend niht mit aufgeführten verstaatlihhten Eisenbahnen ift die für den Umtausch der Aktien bewilligt ge- wesene Frist bereits abgelaufen.
Der Umtausch der Stamm-Aktien und Name Stamm-Prioritäts-Aktien
der oll vertrags-
Gsetals hat begonnen f müs ift gestattet esellscha pâtesten 3
beginnt am beginnen am
31, Dzbr. 1885, auf Weiteres. auf Weiteres.
15, März 1886
2. Ian. 1885 2. Jan. 1883 2, Okt. 1882 16. März 1885
Altona-Kieler . Bergisch-Märkische . Berlin-Anhaltische . Berlin-Hamburger . Breslau-Schweidnitz- Freiburger . .
Köln-Mindener . . Maadeburge- Halber- städter . A
—— 1. Juli 1885 1. Oft, 1881 — Litt. B 1. Okt. 1880 Liäitt. A 1. Juli 1881 Laitt, E. 1. April 1882 1. Dzbr. 1884 1. Oft. 1884 1. Juli 1884 15. Nov. 1883 Litt. C 1, Juli 1882 Litt. B Ser. A |\ 1. Oft. 1882 Litt. A 1. Oft, 1884 1. Sul 1884 1, April 1885
auf Weiteres.
auf Weiteres.
31. Dzbr. 1885 1), 30, Sept. 1885. 1, Juli 1885. auf Weiteres. Litt. C u, Litt. B Serie A bis auf Weiteres.
Litt. A bis
1, Okt. 1885. 30, Juni 1885 2), 31. März 18862). 1, April 1885 31. März 18862), Halle-Sorau-Guben | 1. April 1885 31. März 18862),
— An Zöllen und gemeinschaftlichen Ver- brauchsfteuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1. April 1884 bis zum Schlusse des Mo- nats Februar 1885 einschließli der fkreditirten Beträge (und verglihen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt : Zölle 213 780 051 M (—+ 20 678 498 M6), Tabacfsteuer 8 272 421 M6 (+- 1 295 673 ÁG), Rübenzuckersteuer 50 528 603 A (+ 4020 797 Á), Salz- steuer 36 289 163 M (+ 576692 A), Branntweinsteuer 38 887 409 6 (+ 1 540933 M), Uebergangsabgaben von Branntwein 117602 # (—+ 11857 4), Brausteuer 17 601 645 M (+ §49 773 6), Uebergangsabgaben von Bier 1640 803 A (+ 206 045 #1); Summe 367 117 697 M (+ 28 980 268 M). — Spielkartenstempel 1 006 834 M (+37 29346), Wechselstempelsteuer 6 209 230 M (— 29 117 M), Stempelabgabe für Werthpapiere, Schlußnoten, Rehnungen und Lotterieloose 12384 862 4 (+ 671 197 M).
Die zur Reichskasse gelangte Js - Einnahme, ab- züglih der Ausfuhr- Vergütungen und Verwaltungskosten, be- trägt bei den nahbezeihneten Einnahmen bis Ende Februar 1885: Söôlle 191 142386 M (-++ 15 038 578 j Á6), Tabad- steuer 8151212 MÆ (+ 643963 M4), Rübenzuckersteuer 26 383 508 M. (— 4248811 M), Salzsteuèr 34 833 875 M’ (+ 644 640 M), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 35 027 610 4A (+ 3838 872 A), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 16 301 330 4 (4 719 991 46) j Summe 311 839 921 M (—++ 16 637 233 M6). Spielkartenftempe
915 444 M. (+ 9784 M).
— Der Disziplinarhof für nihtrihterlihe Beamte trat heute zu einer Sißung zusammen.
— Die Leitung der vom 1. April d. J.- ab in Wolf- hagen, Regierungsbezirk Kassel, neu errichteten Spezial- kommission ist dem bisher bei dem Kollegium der General- Kommission zu Kassel beschäftigten Regierungs-A}ssessor Fun ck übertragen worden.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Landesdirektor des Fürstenthums Waldeck und Pyrmont, von Saldern, ist von hier wieder abgereist.
Breslau, 19. März. (Schles. Ztg.) Heute hat in der evangelischen Kirhe zu Primkenau die Vermählung des Prinzen Friedrich Ferdinand zu Sthleswig - Hol- stein-Sonderburg- Glücksburg mit der Prinzessin Caroline Mathilde zu Schleswig-Holstein statt- gefunden. Nach dem Tcauakt sind die hohen Neuvermählten direkt nah Schloß Luisenlund bei Schleswig, der Residenz des Vaters des Prinzen, des Herzogs Friedrih zu Schleswig- E Ues Rat SHERUS abgereist, welher s{chwer erkrankt ift,
1) Für Litt B. ift der S{lußtermin endgültig,
3) Die Liquidation der Gesellschaft ift gleichzeitig eingeleitet. Data Unn der Umtauschfrist ift deshalb als ausgeschlossen ezeichnet.
Oberschlesische Oels-Gnesener . Rechte-Oder-Ufer Rheinische. . Thüringische .
Tilsit-Insterburger . Scchleswigshe . . Münster-Enscheder .
unächst die Vereidigung des neu eingetrete- rafen von Althann, auf die Verfassung.
einstimmig. es Baus berieth sodann in erster Lesung den Gesegtz-
Oesterreich - Ungarn. Wien, 19. März. (Wien. Abdpost.) Jm Abgeordnetenhause wurde heuté die Debatte über den Justiz-Etat fortgeseßt. Die Diskussion gestaltete sih sehr lebhait und gedieh bis zum Titel „Justiz- verwaliung in den Kronländern“.
— 21. März. (W. T. B.) Jm Zollausschuß des Abgeordnetenhauses erklärte heute der Handels- Minister es für nothwendig, daß die Zollnovelle noch in dieser Session, eventuell nah Ostern zu Stande komme. Der Ausshuß beschloß darauf, sofort in die Spezialdebatte der Zollnovelle einzutreten.
Pest, 19. März. (Wien. Ztg.) Das Abgeordneten- haus nahm mit überwiegender Majorität den Beschlußantrag betreffe Entsendung einer Regnikolar-Deputation in der kroatishen Angelegenheit an. Jm Laufe der Debatte ergriff der Minister-Präsident Tisza wiederholt das Wort, um die Behauptung der oppositionellen Redner zu entkräften und zu konstatiren, daß das Entgegenkommen keinerlei Gefahr
in sih berge, da die Entscheidung der ungarischen Geseßgebung
vorbehalkén bleibe.
Der Kommunikations-Ausschuß nahm die Vor- lage, betreffend die Regulirung der Raa b, mit eini- gen Modifikationen an. Der Jmmunitäts-Au s\chuß beschloß, die Aufhebuna der Jmmunität der Abg. Racz und Bartha wegen Duellvergehens und des Abg. Verhovay wegen einer im Wege der Presse begangenen Ehrenbeleidigung zu beantragen.
Cattaro, 21. März. (W. T. B.) Das Kronprinz- lihe Paar is gestern hier eingetroffen und heute in Be- gleitung des Erzherzogs Johann, des Statthalters von Dalmatien und des österreichischen Minister-Residenten Milin- kovih nah Cettinje abgereist. Der Fürst von Montenegro hatte dem Kronprinzen Equipagen zur Verfügung gestellt.
Niederlande. Haag, 20. März. (W. T. B.) Die Regierung hat den Kammern cinen Entwurf für die Revision des Wahltableaus vorgelegt, durch welchen die Wahl von acht neuen Deputirten, und zwar- von vier in bereits bestehenden Wahlbezirken, vorgeschlagen wird.
Velgien. Brüssel, 20. März. (W. T. D Al der Repräsentantenkammer brahte Bouvier heute eine Jnterpellation in Betreff der Konventirung der bel- gischen Rente ein. Der Finanz-Minister Beernaert erwiderte, daß er nicht in der Lage sei, diese Frage zu beant- worten, da über dieselbe die Ansiht der Regierung noch nicht festgstellt sei.
Großbritannien und Jrland. London, 19. März. {Allg. Corr.) Die Königin kam am Mittwoch von Windsor nah London und hielt gestern im Buckinghani-Palast einen Damenempfang ab, der überaus zahlreiche Betheiligung hatte. Das Ereigniß dieses Drawing-rooms bildete die erste formelle Vorstellung der Prinzessin Louise von Wales, ältesten Tochter des Thronfolgerpaares, bei Jhrer Majestät.
— 20. März. (W. T. B.) Die amtlihe „London Gaga- zette“ veröffentliht Noten des franzöfischen Botschafters Waddington, aus denen hervorgeht, daß Frankrei Reisladungen nur dann als Kriegskontrebande be- trachtet, wenn dieselben für chinesische Häfen nördli von Canton bestimmt find.
In der heutigen Unterhaussißung erklärte der Unter- Staatssekretär Lord Fißmaurice auf bezügliche Anfragen : die Regierung habe keine Mittheilung erhalten, daß die deutsche Flagge auf Samoa gehißt wäre. General Wol - seley fei nicht zum General - Gouverneur des Sudan ernannt. — Der Premier Gladstone erklärte: die Re- gierung bestehe, troß der Einsprache Lord Northcote's, darauf, daß cin Votum des Hauses über das egyptische Finanz- abkommen vor den Osterferien dringend nothwendig sei. — Der Staatssekretär des Krieges, Lord Harting- ton, verlas ein Telegramm des Generals Graham an General Wolseley, vom heutigen Tage, in welchem es heißt. Das Resultat der heutigen Operationen ist die Er- rihtung einer starken Stellung. Durch dieselbe wird das Hasheen-Thal bkeherrsht und die rechte Flanke der englishen Truppenmacht sowie die Verbindungelinie bei den bevorstchenden Operationen gegen Tamai geshüßzt. — Ein Antrag Thurlows, das Museumfür Naturgeschichte auch des Sonntags zu öffnen, wurde mit 64 gegen 64 Stimmen abgelehnt. Die Stimme des Sprechers gab den Ausschlag gegen den Antrag.
Die heute dem Parlament mitgetheilten Schrift- ]st ü cke enthalten die von den Mächten unterzeichneten, ihrem Fnhalt nach bereits bekannten Erklärungen, betreffend die egyptishe Finanzfrage, sowie eine Depesche Lord Granville's an die britishen Vertreter im Auslande vom 17. d. M., worin derselbe den Leßteren mittheilt, daß die Er- klärungen an dem gleichen Tage unterzeichnet seien.
Frankreih. Paris, 19. März. (Fr. Corr.) Die Deputirtenkammer beginnt heute die Debatte Über das Listenskrutinium, in der Absicht, auch am morgigen Freitag Sitzung zu halten, um die Frage noch diese Woche ‘zu erledigen. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, daß weitaus die Mehrzahl der Deputirten für die Rückkehr zu dem System der Wahlen nah Departements gewonnen ift, da die Nachtheile der Einzelwahlen nah Arrondissements Jeder- mann in die Augen springen. Dennoch if der Ausgang noch nit ganz sicher, weil er niht von der Prinzipienfrage selbst, sondern von Nebenumständen abhängig gemacht wird. Erstlih herrsht im Plenum wie im Ausschusse Uneinigkeit über die Basis, nach der die Deputirten auf die Departements vertheilt werden sollen. Der Aus\{huß befürwortet das bis- herige System, das je 70 000 Einwohnern einen Deputirten zutheilt, Ribot aber und mehrere seiner Kollegen, die einen starken Anhang haben, empfehlen, fich an die Zahl der eingeshriebenen Wähler zu halten und darnah die Abgeordnetenzahl zu bemessen. Die äußerste Linke, die radikale Linke und der größte Theil der Union républicaine sind diesem Modus abgeneigt, weil er ihnen nicht demokratisch genug scheint, und der Streit wird wohl in ihrem Sinne beigelegt werden. Noch wichtiger is der zweite Punkt, hinsichtlich dessen die Regierung selbst Partei ergreift, die Festseßung eines be- stimmten Datums, des ersten Sonntags im Oktober, für die alle vier Jahre erfolgende Erneuerung der Kammer. Hiervon will die Regierung entschieden nihts wissen, da ein solcher Be- {luß früher oder später die Handlungsfreih2it des Kabinets
emmen müßte. Der Conseils:Präsident wird in diesem Sinne prechen, zugleih aber die dem Auss{uß gegebene Versicherung wiederholen, dies jeßige Ministerium werde die jeßige Kammer
Amendement des Abg. Charmes bekämpfen, welches in transito- rischer Weise den 1. Oktober d. J. als den Termin festsezen will, von dem an das neue Wahlgeseß in Anwendung gebracht werden könne. Jn dem sehr wahrscheinliche Falle, daß das Geseß über das Listenskrutinium nit mehr vor den Osterferien von den beiden Kammern erledigt werden kann, beabsihtigt man die Bestimmung desselben, welche die partiellen Ersazwahlen bis zu den allgemeinen Neuwahlen abschaffflff, daraus [oszu- lösen und besonders votiren zu lassen, da die geseßlichen Fristen zur Einberufung der Wähler der erledigten 32 Depu- tirtensißge noch während der Osterferien ablaufen.
— 20. März. (W. T. B.) Der Senat hat heute die Berathung über die von der Kammer an dem Budget vorgenommen Aenderungen begonnen. Jules Simon und Buffet betonten die finanziellen Befugnisse des Senats, Der Senat beschloß, zur artikelweisen Berathung überzugehen. Die Berathung wird am Montag fortgeseßt.
Italien. Rom, 21. März. (W. T. B.) Der Herzog von Genua wird sih von Newcastle aus, wo si derselbe augenblicklich befindet, zum Geburtsfest des Kaisers Wilhelm nah Berlin begeben.
, Griechenland. Korfu, 19. März. (Presse.) Der Kron- prinz Erzherzog Rudolf und die Kronprinzessin Erz- herzogin Stephanie sind nah glücklicher Ueberfahrt bei schönstem Welter hier eingetroffen. Heute wird Jagd an der I Küste gehalten, Avends erfolgt die Abfahrt nah
attaro.
Dánemark, Kopenhagen, 21. März. (W. T. B) In der Antwort des Königs auf die Adressen der beiden Kammern heißt es: Wir schen es als ein UnglückÆ an, wenn der Reichstag keine Einigung hinsichtlih des Budgets erzielt, Wir erblicken aber in unserm Ministerium kein Hinderniß für solhe Einigung. Wir können unser verfassungsmäßiges Recht niht aufgeben, indem Wir auf dasselbe verzihten, um die Annahme des Budgets zu erreichen. Wir ersuchen ernsthast und dringend beide Kammern, die ihnen noh verbleibende Zeit zu benußen, um cine Einigung herzustellen, Wir verfichern, daß unsere Liebe und Treue zum Grundgeseße nit geringer ist, als diejenige des Folkethings, und daß es unser fester Wille ist, die grundgesezmäßige Frei- heit und Machtvertheilung zu wahren.
Atnerika, Washington, 18. März. (Allg. Corr.) Die gestern im Senat angenommene Resolution hebt, nah éinem Hinweis darauf, daß Präsident Barrios Nicaragua, San Salvador und Costa Rica mit einer Fn- vasion bedrohe, die Thatsache hervor, daß der Nicaragua- Vertrag noch in der Shwebe ist, und erklärt, daß nah dem Ermessen des Senats, im Hinblick auf die besonderen und wichtigen Jnteressen, welche die Vereinigten Staaten in Gemeinschaft mit Nicaragua und Costa Rica bei dem inter- oceanishen Transitverkehr haben, eine Fnvasion Guatemalas in Nicaragua und Costa Rica unter den von dem Senat be- rücksichtigten Umständen von der Regierung der Vereinigten Staaten als eine Handlung unfreundschaftliher und feind- seliger Einmischung in die Rechte der Vereinigten Staaten, Nicaraguas und Costa Ricas in Bezug auf diese Angelegen- heit betrahtet werden müsse.
Mittel-Amerika, (W. T. B.) Eine Depesche aus San Juan in Nicaragua meldet : nah dort eingegangenen Nachrichten aus dem Innern hätten sih die Truppen von Nicaragua und San Salvador an der Grenze von Honduras konzentrirt; ein demnästiger Angriff sei wahr- sceinlih. Jn Honduras sei ein Aufstand ausgebrochen.
Afrika. Egypten. Suakim, 1s. März. (Allg. Corr.) Die Antwort General Grahams auf OsmanDigmas Brief, worin dieser drohte, die Engländerin das Meerzu treiben, wenn sie sich Über Suakim hinauswagen sollten, ist entworfen worden und soll morgen veröffentliht werden. Der General mißbilligt den barbarischen Vernichtungskcieg, den der Mahdi jeßt im Widerspruch mit allen Lehren Mahomets führt. Eng- [land sei selbst eine mahomedanische Maht, und der jeßt vou ihm geführte Krieg sei in keiner Weise ein Religionskrieg, sondern dazu unternommen, um Frieden und Ordnung im Sudan wieder herzustellen. Der Brief {ließt mit einem Hinweis auf die Siege bei El Teb und Tamanieb, und Osman Digma wird mit einer noh vernihtenderen Nieder- lage bedroht, wenn er den Schlag niht dur unverzügliche Unterwerfung abwende.
Korti, 18. März. (Allg. Corr.) Lord Wolseley inspizirte die berittene Jnfanterie und das Royal Sussex-Regiment. Abu Shama, das Oberhaupt des mältigen Stammes der Shaginehs, ist beim Mahdi in Ungnade gefallen und aller seiner Besißungen beraubt wor- den, weil er einen Boten aus Kartum aus seiner Gewalt ent- schlüpfen ließ.
— (W. T. B.) Ein Telegramm des Generals Graham aus Hasheen, vom 20. d. M., meldet über die Operationen an diesem Tage Folgendes: Nachdem die Truppen Morgens 6 Uhr das Lager bei S uakim verlassen hatten, beschten sie die Spigzen mehrerer Hügel, Als sich der Feind hierauf vor ihnen zurüdckzog, befahl Graham, eine bedeutendere vom Feinde beseßte, isolirt stehende Anhöhe zu nehmen. Dies gelang vollkommen. Der Feind, dessen Stärke circa 4000 Mann betrug, zog si in der Richtung auf Tamai zurück und wurde hierbei dur die Lanzenreiter angegriffen; außer- dem fanden einige andere Scharmügel statt, Inzwischen errichteten die Truppen bei Zareba Verschanzungen. Ein Ba- taillon mit 6 Kanonen wird in Zareba bleiben, die übrigen Truppen find sämmtli nah Hasheen zurlickgekehrt und werden von hier nach Suakim gehen. Die Verluste der Engländer betragen 9 Todte und 38 Verwundete; die Verluste des Feindes sind noch nicht im Einzelnen bekannt, aber beträchtlich.
Zeitnugsftimmen.
Der „Kölnischen Zeitung“ wird zu der bevorstehen- E ZERGS Lesung der Dampfervorlage aus Berlin ge- rieven : Für die bevorstehende dritte Lesung der Dampfervorlage, die vor- ausfihtlich Ende dieser Wocbe stattfinden und, wie allseitig erwartet wird, ein erfreulihes Ergebniß haben wird, ist vorauszusehen, daß die Freunde der Gesammtvorlage den Antrag auf Bewilligung auc der dritten Hauptlinie, der afrikanischen, wieder einbringen werden. Fn der That sprechen so viele Gründe für diese Linie, daß die Verwerfung der- selben Seitens des Reichstages nicht tief genug beklagt werden könnte, Der Reichstag selbst hat jeßt in wiederholten Abstimmungen bei Ge-
niht vorzeitig auflösen. Ebenso wird die Regierung auch das
legenheit der Gtatsposten für den Gouverneur von Kamerun, für
dessen sachlibe Ausrüstung, für die neu zu errichtenden General- Fonsulate in der Kapstadt und in Zanzibar nachwdrücklich ih für die Unterstützung der bitherigen deutscen Unternehmungen an den afrikanischen Küsten ausgesproden. Die tur den Reichstag gleich- falls genehmigte Erhöhung des Reichszuschusses für die wifsenschaft- lie Erforschung des Kongobeckens verfolgt die gleiche Richtung. Auf der anderen Seite tritt nirgends mehr als gerade bei den afri- kanischen Neuerwerbungen die Sdwierigkeit zu Tage, welche englifche Handelshäuser aus kleinlibem Neide dem Festseßen der Deutschen bereiten. Jn dieser Hinsicht haben die leßten Briefe des Bericht- erstatters dec „Ksölniscven Zeitung“ vot Ort und Stelle alle bisher blinden Augen sehend gemadt. Es liegt auf der Hand, daß die militärische Macbt unserer deutschen Kriegéflotte nicht allein aus- reichende Unterftüßung gewähren kann. Wo es sid um neu sih entwidelnde bedeutsaue Handeltéinteressen handelt, wird dem deut- schen Handel aub die deutsche Friedenéflagge zur Seite stehen müssen. Das follen die Postdampfer erfüllen, Dampfer, die gleihwerthig, ja, überlegen sein follen den Poftdampfern aller andern Nationen. Je mehr dieser Gesichtspunkt verkannt wird, um so mehr wird unser Reichstag dazu beitragen, daß dem mächtige Wurzeln s{lagenden deutshen Handel, der den afrikanishen Ma:kt si von fo verschieden- artigen Stellen aus zu erobern sucht, diese Wurzeln ¿zu Gunsten des englisen und portugiesischen Handels unterbunden werden. Wie sehr dieser Markt entwicklungsfähig ist, dasür \preben schon allein die Einfuhr- und Auéfubrzahlen, die für Deutschland unter den gegenwärtigen unentwickelten Verkehrsverhältnifsen \{chon den Betrag von 31 718 000 M und 27 501 000 A im Jahre 1883 er- reiht haben. Der Brömelsche Bericht enthält mit Bezug hierauf eingehende Zahlen, welche die Regierung der Kommission unterbreitet bat, und die in der zweiten Lesung nit genug berücksihtiat worden sind. Es mag ja sein, daß der Regterungsvorsclag, die afrikanische Linie über das Kap hinaus nach Mozambique und Zanzibar fort- zusetzen, wanche berechtigte praktisbe Bedenken hervorruft. Den- selben begegnet aber aufs glüdlidste der bei der zweiten Lesung eingebrachte Antrag Lohren, der eine Zweiglinie zwischen Aden und Port Elisabeth mit einer Unterstüßungssumme von 900 000 ein- zuschalten vorshlug. Unseres Eradtens ist dieser Ausweg besonders glüdlih; bei allen kaufmännischen Unternehmungen gilt am zutreffendsten der Saß, daß der den meisten Erfolg erzielt, der im reten Augenblick zuerst den ribtigen Weg betritt. No weit mehr als der westafrikanische Verkehr ift der ostafrikanische vernaläfsigt, Zanzibar, Madagaskar, Port Elisabeth und Transvaal find für den deutschen Handel von nicht zu untersbägender Wichtigkeit. Port Elisabeth hat er son jeßt festen Fuß gefaßt. Der Abschluß eines Handelsvertrags mit Transvaal, die Entsendung eines General- konfuls na Zanzibar reden für sich. Jett, wo die deutsche Re- gierung in dieser Vorlage wiederum in recht praktischer Ausführung auf die Bedeutung dieser Länder aufmerksam gemacht hat, ift die Annahme nicht ungerebtfertigt, daß, wenn jeßt der Deutsche Reichs- tag sein Nein bekräftigt, die praktisGen Engländer und die nicht minder praktische britische Regierung mit ihnen den Zeitverlust für fi zum dauernden Nachtheil des deutschen Handels ausnutzen wer- den. Wir sollten meinen, daß jeßt, wo die zwei Linien bewilligt sind, alles dahin drängen müßte, auch der dritten zuzustimmen, wäre es ‘auch nur aus dem Gesichtépunkte, daß der Erfolg dieser neuen Unternehmungen, die jeßt das Reich unterstüßen wird, um fo größer und sicherer werden wird, je mehr die einzelrca deutshen Ünter- nehmer in die Lage erten werden, ihre Bemühungen für Heran- ziehung und Hebung des L erkehrs vielseitig auszunußen, Hoffen wir, daß die Freunde der Vorlage si aud in diefer Frage einer dritten Hauptlinie über einen prakiisben Mittelweg, also mindestens über den Antrag Lohren, einigen, und diesem in der dritten Lesung gleich- falls zum Siege verhelfen werden. Der Abg. Lohren hat übrigens bei der zweiten Lesung der Dampfervorlage gerade die Wichtigkeit der Romirivings Linie, und zwar ihre kommerzielle Wichtigkeit eingebend argethan,
— Der „Hamburgische Korrespondent“ bemerkt zu derselben Vorlage :
. ._. Die zweite „Lesung der Subventionsvorlage im Reichstage hat ein ganz merkwürdiges Ergebniß geliefert. Angenommen sind die vorgeschlagenen neuen Linien nah Ostasien und nah Australien, also nah solhen Gegenden, wohin private deutshe Dampfer- verbindungen bereits vorhanden find; abgelehnt dagegen ifff die Linie nach der Kapkolonie, obgleih dorthin eine deutsche Dampfecrverbindung bis leßt nit existirt. Die Gelegenheit, dem- deutschen Handel und der deutschen Industrie ganz neue, bisher fehlende Verkehrsmittel zu hafen, hat man unbenutzt gelassen, da- gegen vorgezogen, folche Linien zu begünstigen, welche sh neben andere, bereits vorhandene setzen sollen. Wir halten dies um so mehr für unrichtig, weil nach mehrfach hier in Hamburg vectretener Ansicht in fakundigen Kreisen gerade eine Linie nach Südafrika recht gute Chancen für sit hat
Amtsblatt des Reiws- Postamts. Nr. 9. Inhalt: Verfügungen: vom 15. März 1885. Verrechnung der een 18e Beftellung und Einsammlung der mehr als 24 kg {weren Patete im Umkreise der Postanstalten, sowie des Personengeldes für die Be- förderung von Reisenden mit den fahrenden Landposten.
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 12, — Ju- halt: Allgemeine Verwaltungss\achen : Bekanntmachung, betreffend das Geseß gegen den verbrecerishen und gemeingesährlihen Gebrauch von Sprengstoffen. G Finanzwesen : Nachweisung über Einnahmen des Reichs vom 1, April 1884 bis Ende Februar 1885. — Militärwesen : Aenderungen der Landwehr-Bezirks-Cintheilung in der preußischen Provinz Hannover. — Marine und Swiffahrt: Erscheinen eines weiteren Heftes der Entscheidungen des Ober-Seeamts und der See- ämter. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. ;
Jusftiz-Minifterial-Blatt. Nr. 12, — Inhalt : Allge- meine Verfügung vom 10. März 1885, betreffend das Vollziehen der Postanweisungen und Postablieferungs\cheine. — Allgemeine Ver- fügung vom 10. März 1885, betreffend die Zuziehung des Direktors und der Lehrer der biesigen Königlichen Thierarzneisbule als Sa(- verständige in bürgerlichen Rechtsftreitigkeiten und in Strafsachen. — Allgemeine Verfügung vom 13. März 1885, betreffend die Revifion der Gefangenarbeitsverdienst-Kassen. — Allgemeine Verfügung des Justiz-Ministers und des Finanz-Ministers vom 17. März 1855, be- treffend die Pensionirung der Justizbeamten.
Statiftishe Nachrichten.
Zu den in Band 11 Neuer Folge derStatiftikdes Deutschen Reich s veröffentlichten auêführlihen Nacbweisen über den Bestand der deutschenSe eschiffe am 1. Januar 1884, über die Bestandsverände- rungen, den Seeschiffahrtsverkehr der deutsben Hafenpläße und die Seereisen deutsher Sciffe im Jahre 1883, sind im Januarheft 1885 dieser Statistik einige Zusammenstellungen und Erläuterungen gegeben, denen wir folgende Hauptdaten entnehmen:
An Seescbiffen (Kauffahrteischiffen) von mehr als 50 cbm oder 17,65 Reg.-Tons Bruttoraumgehalt besaß das Deutsche Reih am 1. Januar 1884 4315 mit einer Gesammt- ladefähigkeit von 1 269 477 Reg.-Tons und einer Besaßung von 39615 Mann. Darunter befanden sid 3712 Segelsdiffe mit
894 778 Reg -Tons und 2 937 Mann Besatzun und 603 Dampf- \ciffe mit 374 699 Reg.-Tons und 12678 Mans Besatzung. Be glihen mit dem Bestande des Vorjahres ergiebt sib, wenn man die- jenigen Fahrzeuge und Reg.-Tons, welche einen eigentlichen Zugang oder Abyang nicht bewirkt haben (nahregiftrirt. irrthümlih in Zu- oder Abgang gebrat, wegen anders als früher ermittelten Raum-
gehalts bei neuer Vermessung zu- oder abgegangen), außer Rechnung
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