1905 / 259 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Literatur.

Vierteljahrshefte für Truppenführung und Heeres- kunde. Herausgegeben vom Großen Generalstabe. Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin. (Preis des gesamten Jahrgangs zu 50 Druckseiten Große oktav 15 4). Mit dem vorliegenden 4. Heft gelangt der zweite Jahrgang dieser vcn der Krie agesitlihen Abteilung 1 des Großen Generalstabes geleiteten Zeit chrift zum Abshluß (vergl. Nr. 225 b. B Der Snbalt bietet zunächst einen Aufsaß „Neue Eisenbahnen in der asiatishen Türkei und ihre militärishe Bedeutung“ von dem Hauptmann Freiherrn von der Gol. Wie jede neue Bahnlinie, auch wenn sie zunächst nur wirtschaftlichen Gründen ihre Entstehung verdankt, pes immer den Interessen der Heeresleitung dient, das wird in der n Rede ehenden Abhandlung auch an den neuesten Schienenwegen im äußersten Süden des os8manischen Reiches dargetan. Es sind dies die erste, am 25. Oktober 1904 dem Verkehr übergebene Teilstrecke der Bagdadbahn Konia—Eregli und die Hedshasbahn, von der am 1. September v. I. das erste Drittel Damaskus —Ma'’an eröffnet wurde. Beide Linien sollen es der Türkei erleihtern, die ganze Wucht ibrer militärishen Orçanisationen auch in jenen Landgebieten zur Wahrung ihrer Interessen E: Sie bieten außerdem noch insofern ein erhöhtes Interesse, als deutshes Kapital und deutshe Intelligenz lebhaft an ihnen beteiligt sind. Der Oberst- leutnant Freiherr von Freytag - Loringhoven läßt sodann eine Betrachtung, betitelt „Eine Zeit des Rückganges in der Krieg8- kunst“, folgen. Zwei namhafte Veröffentlichungen der krieg8geshidt- lihen Abteilung des K. u. K. Kriegsarhivs in Wien, die einen EinblickX in die Zeit zwischen dem Siebenjährigen Kriege und dem Auftreten Napoleons gewähren, sind den Ausführungen zu Grunde elegt. Sie bieten in der klaren Beleuchtung negativer Seiten der

tegdge eee einen reihen Stoff der Belehrung und stellen außerdem eine vollständige Gemeinsamkeit der Anschauungen fest. An dieses Kapitel {ließt ih der Aufsaß: „Eine deutsche Kolonialarmee“ von Hauptmann von Haeften. Plert finden sich mannigfahe Vorschläge zur Organi- fation militärisher Machtmittel auf einem außereuropäâischen Kriegs- \hauplate nah Art der Kolonialarmeen, als Grundlage bezeichnet zu einer ge]unden Weiterentwicklung unserer überseeishen Wehrkraft. Der nächste Abschnitt behandelt „Die Entwiklung des englischen Heerwesens nah der Beendigung des Burenkrieges*“ von Major Balck: Betrachtungen, unter besonderer Berücksichtigung des Stand- punkts, daß die großbritannische Wehrmacht ein Parlaments- heer is. Ueber „Vortruppen“ spriht sodann der General der Infanterie z. D. Freiherr von Falkenhausen und kommt dabei zu dem Ergebnis des Moltkeshen Grundsages, daß die Abzweigung und Entsendung der größeren Truppenkörper fo \{chwach wie möglich zu halten seien, um geschlossene Verbände zu be- wahren und dieie in planmäßigem, geshlofsenem Zusammenwirken zur Erringung des Erfolges einheitlih zu verwenden. „Moltke und die Flotte“, eine Abhandlung von Hauptmann von Sch{hmerfeld, beschließt das Heft; in ihr wird dargetan, daß des Feldmarschalls Herz warm eshlagen hat für die M ung der Flotte und deren usammenwirken mit der Armee bis an sein Lebensende; wie seine stete Mahnung gewesen ist, Deutschlands Stellung als Welt- macht dadurch zu festigen und zu wahren und wie er mit prophetischem Blick die gesteigerten Anforderungen an die Flotte vorausgesehen hat. Verschiedene Skizzen und Uebersichtskarten vervollständigen den Tert au dieses Bandes. Eine entsprehend ausgestattete Einband- dede für den vollständigen Jahrgang liefert der Verlag außerdem zum Preise von 1,75 A Für den folgenden Jahrgang sind u. a. Einzel- darstellungen aus den Gefehten des russish-japanifhen Krieges und den Kämvfen in Südwestafrika in B gestellt.

Dennert, Dr. E.: Die Wahrheit über Ernst Haelel und seine „Welträtsel“. Nach dem Urteil seiner Fa enossen beleuhtet. Volksausgabe. Halle a. S., C. Ed. Müllers erlag. 0,75 M) Ueber die „Welträtsel*" ist, was diejenigen Teile des Buches, die fih mit Theologie und Philosophie beschäftigen, anlangt, von den berufensten Fachautoritäten, wie Harnack, Loofs, Paulsen, Adickes u. A., ein geradezu vernihtendes Urteil gefällt. Die Natur- wissenschaftler, also die eigentlichen Fachgenossen des Jenenser Ge- [ehrten, haben ih an dieser Kritik kaum beteiligt, denn nur ein fleiner Teil des Buches beschäftigt sich mit naturwissenschaftlichen ragen im engeren Sinne, und zu ihnen allen hatten in den leßten

abrzehnten die Fachgelehrten bereits Stellung genommen. Es ift Dennerts Verdienst, diese Stimmen gesammelt und den in seiner Form leider ret unerquicklihen Kampf um Haecktels naturwissen- \chaftlihe Anshauungen dem Laien fkizziert zu haben. Er wird aus dem Buche erkennen, daß es sich bei Haeckels natur- wissenschaftlihen Ansichten nur in wenigen Fällen um fest erwiesene, auf induktiver Forshung beruhende Tatsachen, viel- mehr meist nur um deduzierte Mutmaßungen und Theorien handelt, über deren Gewicht sih der Laie um fo eber täuschen fann, als sie in die Form wifsenshaftlih erwiesener Wahrheiten gekleidet rx während ihnen nur der Wert von Glaubensdogmen zukommt. Mit Recht wendet sih Dennert auch gegen den _Versuch des Ver- fassers der „Welträtsel“, Goethe für seine Philosophie in Anspruch zu nehmen. Daß Goethe niht einmal als einer der Begründer der Deszendenztheorie anzusehen ist, hat Koßmann überzeugend nach- ewiesen ; ihn aber gar mit ciner monistishen Weltanschauung von der Art in Verbindung bringen, die im Grunde nichts als plattester Materializmus ist, bedeutet denn doch ein ungewöhnlihes Maß von Rerkennen unseres großen Dichters, der die Welt stets teleologish be- trahtete und dessen Teleologie nicht nur immanenter, sondern sehr stark transzendenter Natur war. 7 d

Die deutschen Kaiserpfalzen und Königshöfe vom 8. bis 16. Jahrhundert von Professor Dr. W. Weißtel. Halle, Buchhandlung des Waisenhauses. 3 A Der Verfasser gibt eine kurze Geschihte der Entstehung und Errichtung von Pfalzen und Königshöfen zur Zeit der Karolinger und unter den deutschen Königen von Heinrich I. bis auf Friedri 1. Die einzelnen Pfalzen, Schlöffer und Königshöfe werden aufgezählt und soweit dies heute noch mögli ift, beschrieben; zahlreihe Abbildungen dienen der Anschaulichkeit. Die Absicht des Verfafsers ist, unter Hinweis auf die zahlreichen verloren gegangenen Schätze altdeutshen Kaiserlichen Palastbaues den Sinn der Gebildeten den gebliebenen Denkmälern dieser Art und Kunst möglichst zuzuwenden und dadurch für deren Würdigung und Pflege zu wirken. Das Bus ist durhans geeignet, in diesem Sinne zu wirken.

Von der illustrierten Volksausgabe der Werke SgHillers, die die Deutsche Verlagsanstalt (Stuttgart) herausgibt, sind die Lieferungen 13 bis 18 (jede Lieferung 30 4) erschienen; sie enthalten den Schluß der „Zerstörung von Troja“, die Gedichte der dritten Periode, „Semele*" und die ersten Szenen des „Don Carlos“, begleitet von zahlreihen Illustrationen, unter deren Schöpfern sich Künstler wie F. A. Kaulbach, W. Camphausen, Edmund Kanoldt, Ferd. Keller, Alexander Wagner, Carl Gehrts, W. Volz u. a. befinden.

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprehung vorbehalten bleibt.

Bela, Schickungen einer Heimatlofen. Roman von Heinrih von Zeschau. 4 A Gotha, riedrich Emil Perthes.

Bilder aus der Geschichte und Literatur Nußlands Von Fürst Sergei Wolkonskij. Autorifierte Ueberseßung von A. Hippius. 2. Ausg. 5 4A Gotha, Friedrich Emil Perthes.

Die Sagen der Hohenzollern. Von Oskar Schwebel. 3. Aufl. 3 4 Berlin W. 57. Verlag der Liebelschen Buchhandlung.

Gin Volksfreund. Drama von Robert Jansen. 1,50 Berlin SW. 48. J. Harrwiß Nachf.

Heinrich Wolgast. Das literatur. Dritte Auflage. (5. und 6. Tausend ) gr. 8. (VII u. 225 S.) Preis geh. 2,40 M, geb. 3 # Leipzig, B. G. Teubner.

Handbuh für die ffiziere, Sanitätsof fiziere, oberen Militärbeamten und die Offizieraspiranten des Beurlaubtenstandes über die allgemeinen Dienft- und

Elend unserer Jugend-

Standespflihten von Szmula, Hauptmann. Berlin W. 57. Liebelsche Buchhandlung. as man von der französishen Armee wissen muß. Der Patrouillendienst im Felde in bezug auf das fran- zöôsishe Heer. Nach den neuesten Bestimmungen zusammengestellt von Immanuel. 2. Aufl. 0,75 # Berlin W. 57. Lebelsche Buchhandlung. . Verkehrs-, Beobachtungs- und Nachrichtenmittel in militärischer Beleuchtung fürOffiziere aller Waffen des eeres und der Marine. Von Hauptmann W. Stavenhagen. 4 Göôttingen, Hermann Peters. - Taschen-Geseßsammlung. 65: Geseß zur Verhütung Howhwassergefahren vom 16. August 1905. Von Dr. F, ermes und Dr. H. Fechner. Gebdn. 1.4 Berlin W. 8. Carl ymanns Verlag.

STugblätter unter dem Titel: Kurzer Ratgeber für Ge- sunde und Kranke. Nr. 1 und 2. Die Wochenpflege. 0,10 A Säuglings8pflege. 0,10 A Potsdam. Stiftungs-

verlag.

Die KirGenglocken von Groß-Berlin und seiner Um- segen von Marx Kühnlein, Architekt. 1,60 46. Berlin, Ernst

eiter.

Der moderne Rei nee und die christlihe Welt- anschauung. Von Dr. P. Paulsen. Mit einem Vorwort von Professor Dr. M. Kähler. 1 A Halle a. S, Nichard Mühl- manns Verlag (Max Grofse).

pon

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern usammengestellten „Nachrichten für Handel und Andustrie *)

Rußland.

Zollfreiheit für Warenmuster. Der Finanzminister hat für mögli befunden, die durch die Bestimmungen vom 12. Oktober 1894 vorgeschriebene Zollfreiheit für die Einfuhr von Mustern aus- ländisher Waren auch russishen Geschäftsreisenden, die die Muster zu den von thnen eingeführten ausländishen Waren wieder ausführen, mit der Maßgabe zu gewähren, daß sie alle Forderungen zu erfüllen baben, die in derartigen Fällen für ausländishe Geschästsreisende und die von ihnen vertretenen Firmen gelten. (Zirkular des Zolldeparte- ments vom 20. September 1905, Nr. 19788)

Dänemarks Branntweinproduktion im Jahre 1904.

Fm Jahre 1904 sind in Dänemark im ganzen 16 557 722 Pott 100 prozentiger Spiritus = 834931903 à Pott gewonnen worden. An der Erzeugung waren 41 Brennereien beteiligt, worunter ih 40 Dampfbrennereien befanden. Die Abgaben an die Staatskasse beliefen sich auf 2980 390 Kronen, wovon jedoch 24 700 Kronen als Rückzahlung für ausgeführten Branntwein (291 000 Pott à 8°) in Abgang kommen. j : y :

Die Zahl der Brennereibetriebe ist in stetem Rückgange begriffen ; im Jahre 1870 gab es noch 317, 1880: 219, 1890: 113 Betriebs- anstalten, sodaß der legtjährige Bestand nur ungefähr ein AStel der Zahl im Jahre 1870 ausmaht. Die leßtjährige Durchschnitts- produktion einer Brennerei ist im Vergleich zum Jahre 1903 von 0,82 auf 0,85 Millionen Pott gestiegen, eine natürlihe Folge der in den leßten Jahren immer mehr \ih geltend machenden Produktions- fonzentration. Die vier kleinen Brennereien in den Landdistrikten, deren Anteil an der Gesamtproduktion gut 1 %/o ausmacht, haben einen Rückgang ihrer durchschnittlichen Produktion (von 0,14 auf 0,11 Mil- lionen Pott) aufzuweisen. j

Ueber Dänemarks Ein- und Ausfuhr sowie Verbrau von Branntwein zu Trink- und industriellen Zwecken in den letzten Jahren gibt die nahstehende Zusammenstellung Aufschluß: iat

esamt-

l ; Inlands- U Fahr Ausfuhr Einfuhr \Foduktion verbrauch (Durchschnitt)

in Millionen Pott E E

1,14 35,60 1898 . 1,35 34,87 1899 . 1,13 37,21 1900 . 1,13 35,18 1901 . 1,12 36,70 1902 . .

L 1,16 37,54 (Durchschnitt) 1896002 - »+ 1,18 36,30 Os « e e j 111 35,29 36,13 1E e u ee 0,29 1,09 34,93 35,73.

Bemerkenswert ist das Anwachsen der legtjährigen Ausfubr gegenüber dem Vorjahre. Aus der Zunahme der dänischen Bevölkerungsziffer einerseits und des Branntweinverbrauhs zu industriellen Zwecken andererseits kann auf ein Zurückgehen des Verbrauchs zu Trinkzwecken ges{chlofsen werden. : Der Material verbrauch zur Branntweinbereitung seit 1893

ist in der folgenden Zusammenftellung ersichtlih gemacht : Mais Andere Kart- Zucker- Bierhefe Torf-

l Roernarten toffeln rüben "—” Crtratt in Millionen Pfund in Tonnen

44,07 12,03 11 229 37,96 3,64 11 070 39,63 0,97 10 543 38,99 13,98 10 134 38,99 17,24 9 025 40,81 18,81 8 259

39,11 10,93 9 805

1903 62,36 39,63 12,63 6 580 é S... G 39,37 9,92 6841 416. Melasse, teren Verbrau \sich im Jahre 1898 auf 1,15 Millionen Pfund belief, ist seitdem in Dänemark nicht mehr zur Branntwein- fabrikation benußt worden. (Statskontrolerede Produktioner 1904, udgivet af Statens Statistiske Bureau, Kopenhagen.)

36,49 35,77 38,16 36,06 37,69 38,93

37,24

—— -

_

O00 t DO t ck O I Mo N

S

O co e

Fahr

(Durchschnitt) 1893/97 . 1898

1899

1900

1901

E. 5 (Durc&\scnitt) 1898/1902

58,21 64,52 70,47 62,75 65,18 66,54

65,89

Auskunftserteilungen in geschäftlichen Angelegenheiten mit dem nördlichen Bulgarien.

Au in den Jahren 1993 und 1904 ist seitens deutscher Fa- brikanten und Händler der Beistand des Kaiserlichen Konsulats in Rustschuk gegen die Saumseligkeit oder Böëwilligkeit von Shuldnern häufig genug in Anspruch genommen worden. In einigen dieser Fälle handelte es sich um Firmen, deren Ruf fo offenkundig \{chlecht ist, daß eine vorherige Anfrage der betreffenden Lieferanten beim Konsulat nur mit einer entschiedenen Waraung hätte beantwortet werden können. Fn anderen Fällen lag Schifane vor, deren sich in Bulgarien au manche bessere Firma als eines Mittels zur Er- zielung von Preisnahläfsen zu bedienen pfleat. Hätte der Lieferant vorher um Auskunft über den Besteller nahgesuht, fo wäre er von dessen Neigung zur Schikane verständiat worden und bätte ih als- dann durch Beobachtung größerer Vorsicht b-i der Ausführung der Bestellung vor Schaden zu bewahren vermocht. Daß die vorherige Anfrage bei dem Konsulate noch immer so häufig unterlassen wird, erscheint um so bedauerliher, als nah erfolgter Lieferung der aus der Schikane oder der betrügerishen Böswilligkeit des Empfängers drohende Verlust selten ganz abgewendet werden kann. Nur zu oft muß man si damit begnügen, einen für den Lieferanten niht allzu nachteiligen - Vergleich herbeizuführen, und in vielen Fällen bleibt nihts anderes übrig, als dem Antragsteller die DNMeas des Rechtsweges anheimzustellen, die immer mit Weiterungen ver nüpft ist und im allgemeinen auh nur beim Vorliegen wechselmäßiger Ver- bindlichkeiten empfohleu werden kann. Kann sonach die Einholung von Ausékünften bei dem Kaiserlihen Konsulate nicht dringend

genug empfohlen werden, so ist es anderseits nit minder wichtig, tas der erhaltenen Auskunft auch in allen Einzelheiten die erforder- lide Beachtung geschenkt werde. Zu dieser Bemerkung gibt die wiederholt gemahte Erfahrung Anlaß, daß deutsche Firmen, die vom Konsulat eine im wesentlichen mige Auskunft über einen Besteller erbalten hatten, auf Grund derselben geglaubt haben, die in der Auskunft selbst ausdrücklich angegebene Kreditgrenze . un- bedenklih überschreiten zu dürfen. Dies hat in mehreren Fällen, insbesondere bei den Zablungseinstellungen auf dem bulgarischen Terxtilwarenmarkte, zu Verlusten geführt, die andernfalls niht oder do nicht in der gleichen Höhe eingetreten wären. Es kann sogar mit Grund behauptet werden, daß jene Fallimente wohl überhaupt niht erfolgt wären, wenn jeder ausländische Lieferant der betreffenden Firmen O bloß die deutschen) sich streng an eine nach den verfügbaren

itteln der leßteren bemessene Kreditgrenze gehalten und den darüber hinausgehenden Bestellungen ihrer Kunden kühle Ablehnung entgegen- gesetzt hätte. Die Furcht, sich eine größere Bestellung zu Gunsten der Konkurrenten entgehen zu laffen, hat e in diesen Fällen für alle Beteiligten als {lechter Berater erwiesen. (Nach einem Bericht des Kaiserlihen Konsulats in Nustschuk.)

Argentinische Republik.

Geplante Aenderung des Zolltarifs. Die Budget- kommission der Deputiertenkammer hat ihren Beriht über den „Entwurf zum Zollgeseß für das Jahr 1906" fertig gestellt. Die Kommission befürwortet u. a, eine amtlihe Mustersammlung einzu- rihten, die der Klassifikation der zu verzollenden Waren zugrunde gelegt werden soll, und die eidlihe Abshäßung der im Tarif nicht verzeichneten Waren einzuführen. Ferner empfiehlt sie, dem bisher auf Grund einer Regierungsverordnung bestehenden Wertschäßzungs- tarif (tarifa de avaluos) Gesetzesfraft zu geben.

Artikel aus Geweben jeder Art, fertig k onfektioniert oder nit, die nah dem Bega Zolltarif mit 50 v. H. des Werts belastet sind, sollen in Uebereinstimmung mit dem Regierungs- entwurf .im Jahre 1906 nur mit 40 v. H. des Werts verzollt werden. Für die kommenden Jahre find für diese Artikel weitere Zollermäßigungen in Aussicht gestellt worden. Für Strümpfe defürwortet die Kommission die von der Regierung vor- eschlagene Herabsetzung von 45 auf 40 v. H. des Werts.

ür eine Reibe von Erzeugnissen der Druckerei (impres0s comerciales usw.), die als nicht besfonde18 aufgeführte Waren bisher mit 25 v. H. des Werts belastet waren, ist ein 2ol von 40 v. H. des Werts und für Buchbinderleinen eine Zollermäßigung auf 10 v. H. in Vorschlag gebracht worden. Seidene und halb- seidene Stoffe, die mit 40 v. H. des Wertes belastet sind, will die Kommission durch einfahe Auslassung unter den allgemeinen Saß von 25. v. H. des Werts verweifen.

Wollene oder halbwollene Decken mit baumwollener Kette eIngenans oder eingefaßt, Wirk(Trikot-)stoffe, eiserne Schrauben, Schhraubenbolzen und Muttern sollen im Jahre 1906 anstatt mit 40 v. H. nur mit 35 v. H. des Werts belegt werden. Für wollene und halbwollene Gewebe im allgemeinen soll der Zoll von 35 v. H. auf 30 v. H. des Werts ermäßigt werden. Die Kommission hofft, daß sich im nächsten Jahre die von anderer Seite gewünschte Herabseßung bis auf 25 v. H. ermöglichen lafsen wird. Für unreines Natriumbisulfit ist eine Herabsegung von 25 v. H. auf 5 v. H. des Werts in Vorschlag gebracht worden. Tur Stärke und Reis will die Kommission die bestehenden

äße (0,08 und 0,02 Peso für 1 kg) aufreterhalten wissen. Für Bier, das gegenwärtig einem Zoll von 0,09 Goldpeso für das Liter im Faß und von 0,12 Goldpefo für das Liter in Flaschen unterliegt, \{lägt die Kommission für 1906 die Säße von 0,07 und 0,10 Gold- peso sowie für die folgenden Jahre eine allmählihe Herabseßung bis zum Höstsaze von 0,06 Goldpeso vor. Den bestehenden Zoll für Petroleum (0,03 Peso für das Liter) wünscht die Kommission auf- recht zu erbalten. :

Für Papier \{lägt die Kommission vor: Tarifnr. Pesos Sold für 1 kg 2253. Papter, farbig oder weiß, zum Einwickeln,

zu Buchdeckeln, Ankündigungen (carteles & o barriletes), Löschpapier, Stroh- und Tütenpapler_. - «o o 6 C0 Ce L) 2254. Fung amter, gewöhnliches, weißes, in ollen oder m N e «O2 O 55. Druck- und Schreibpapier, weißes, aller l Art und Größe, einshließlich des farbigen bis Amtsformatgröße . . . « « «+ - 000 0050) und stellt für die \väteren Jahre weitere Ermäßigungen in Aussicht.

Eine wihtige Aenderung bedeutet der Vorschlag der Kommission, den Zushlags¡oll von 2 v. H. auf die Einfuhrzölle vorläufig bei- zubehalten und dagegen alle bestehenden Ausfuhrzölle aufzuheben.

Die Liste der zollfrei einzulafsenden Waren will die Kommission um einige Artikel vergrößern, z. B. für Arzneimittel und Drogen für Srankenkliuser, mit Ausnahme der medizinischen Baumwollenwatte.

Ausschreibungen.

Lieferung für die städtishen Elektrizitätswerke in Barrow-in-Furneß (Großbritannien). Die Stadtverwaltung von Barrow-in-Furneß nimmt Angebote entgegen für die Lieferung und Montierung einer Dampfmaschine mit Generator für 500 Kilo- watt, einer Balanziervorrihtung, einer Umschaltevorrihtung, eines Wasserröhrenkessels mit Ueberbißer, eines Schürapparats, von Dampfs und Leitungerohren nebst Zubehör, eines Kohlensparers, einer Eisen- konstruktion, eines Laufkrans für 15t und eines Kühlturms. Vollständige Spezifikationen sind von H. R. Burnett, Electricity Works, Barrow-in-Furneß, gegen Zahlung von 1 Guinee erkbältlih. Letztere wird bei bona fide Angeboten zurückerstattet. Die Spezifi- fationen und Zeichnungen können au bei den Glectricity Works ein- gesehen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Contract Nr. 16 Section —.“ au „The Chairman, Electricity Committee“, zu ridten und bis zum 13. November 1905, 12 Uhr Mittags, an C. F. Preston, Town Clerk, Town Hall, Barrow-in- Furneß, einzusenden. Die Verwaltung verpflichtet \fich niht, das niedrigste oder irgend ein Angebot anzunehmen. (The Electrical Engineer.)

Frankreih. Der Bau einer eisernen Brücke über die Garonnette (Route nationale Nr 98), wird am 18. November 1905, 2 Uhr Nahmittags, auf der Präfektur von Var, in Draguigran, vergeben werden. Der Wert der eisernen Brükenteile ist auf 25 200 Franken veranschlagt. (Moniteur des Intérêts Matériels.)

Lieferung von Uniformhüten nach Spanien. Am 12. Dezember 1995, 10 Uhr Vormittags, soll die Lieferung von Hüten für das 17. Gendarmerteregiment in Lérida und Tarragona für die nächsten vier Jahre im Submissionswege vergeben werden. Das Be- dingungsheft und das Modell liegen im-Bureau des Truppenteils zur Einsicht aus. Angebote (auf \panishem Stempelpapier) sind an die Comandancia del 17. tercio de la Guardia civil in Tarragona zu richten. (Gaceta de Madrid.)

Schweiz. Die Lieferung von etwa 100000 kg neuen hellfarbenen Pußfäden erster Qualität lieferbar in Wagenladungen sfofort nach jedesmaliger Bestellung im Laufe des Jahres 1906, wird von der Kreisdirektion 11 der Fhweizerischen Bundesbahnen im Submissionswege vergeben werden. Angebote, enthaltend die Angabe der Herkunft der zu liefernden Ware, sind vershlossen mit der Aufschrift „Lieferung von Pußfäden“ spätestens bis zum 15. November 1905 an die Kreisdirektion einzu- reichen, Qualitätsmuster im Gewicht von 2 kg sind an die Material- verwaltung der genannten Kreisdirektion in Basel einzusenden, von welcher au die näheren Lieferungsvorschriften bezogen werden können.

(Schweizerishes Handelsamtsblatt.)

die vom Königlichen

Die Lieferung von 20000 kg Dynamit nach Bukare st l am 16. November 1905 dur die Staatsmonopolverwaltung in Bufarest vergeben werden. (Moniteur des Intérêts Matériels.)

Zwangsversteigerungen,

Beim Königlihen Amtsgeri{t T1 Berlin standen die adbezeihneten Gruntstücke zur Versteigerung: 10,80 a in der Soldiner Straße, dem Bankdirektor Alfred Steinberg hier ehörig. Mit dem Gebot von 136 000 bar blieb die Handels- esellshaft in Firma L. und J. Schlesinger in Rirdorf, Herzberg- aße 2/3, Meistbietende. Urbanstraße 84, dem Zigarren- abrifanten O. Winter gehörig. Mangels Abgabe von Geboten purde das Verfahren einstweilen eingestellt. Beim Königlihen Amtsgericht 11 Berkin standen die ahbezeibneten Grundstücke zur Versteigerung: Teilung halber 98,50 a bzw. 1,1700 ha in Schönerlinde, den Kaufleuten H. FIoachims- hal und H. Maaß gehörig. Mit dem Gebot von 3100 4 bar [lieb H. Maaß, Turmstraße 1, Meistbietender. Prinz Georg- traße 7 in Schöneberg, der verwitweten Frau Emilie Henke ge- hörig. 95,63 a. Nugzungswert 8600 A Mit dem Gebot von 38 000 A bar und 132000 A Hypotheken blieb die Handelsgesell- Haft i. F. F. P. Siebert in Friedenau, Illstraße 4, Meist- cietende. Eingestellt: In Hermsdorf, dem Kaufmann Otto David gebôrig. Atckerstraße in Teltow, dem Tischlermeister Bilh. Ahrens gehörig. Aterstraße in Mariendorf, dem Malermeister H. Nickel gehörig.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. nit recht-

An der Ruhr sind am 1. d. M. gestellt 8912, itig gestellt keine Wagen.

Ueber eine zweifelhafte Firma in Madrid sind “der Berliner Handelskammer und den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin vertraulihe Mitteilungen zugegangen, über die das Verkehrs- ureau der Kammer sowie das Zentralbureau der Korporation der Paufmannshaft mündli nähere Auskunft erteilt.

Der Aufsibtsrat der Deutschen Bank beschloß, laut Meldung des „W. T. B.*, in seiner gestrigen Sißung, der auf den

. November d. J. einzuberufenden aufßferordentligen General- ersammlung die Erhöhung des Gruntfkapitals um nominal 0 000 000 A zur Verstärkung der Betriebsmittel in Vorschlag u bringen. Die neuen Aktien, die für das Jahr 1906 bis u 4% auf den Nennwert nah Maßgabe der Höhe und des Deitpunftes der Einzablungen, deren Einberufung mit Durch- A 1. Juli 1906 beabsichtigt ist, dividendenberechtigt n sollen, werden durch Vermittlung eines Bankenkonfortiums zu inem vom Aufsichtérat noch festzusezenden Kurse den Aktionären

derart zum Bezuge angeboten werden, daß auf je 10 800 M alte Aktien

200 M neue entfallen. Die Uebernahme durch das Konfortium soll 4 9% unter dem Angebotsfurse erfolgen mit der Verpflichtung für das Konsortium, die mit der Ausgabe der neuen Aktien verbundenen

_ Stemyelfosten und Spesen, welhe insgesamt ungefähr 9/6 betragen,

u bestreiten. :

Die vorgestrige Hauptversammlung des Eschweiler Berg- verk3vereins beshloß eine 14prozentige Dividende, zahlbar am . November. Auf eine Anfrage aus dem Aktionärkreise wurde berichtet, daß vertraulihe Verhandlungen mit der Deutsh-Luxem-

N burgischen Gesellschaft stattgefunden haben und noch im Gange sind, Dhne bisher ein greifbares Resultat gezeitigt zu haben. Es wurde der

Hauptversammlung noch mitgeteilt, daß im 1. Vierteljahre des Ge- häftsjahrs 1905/06 abzüglih aller Verwaltungskosten 969 493,59 gen 93178982 e oder 37 703,73 4A mehr gegenüber 1904/05

zielt worden ist.

Washington, 1. November. (W. T. B.) Im Monat Oktober at die Staats\chuld um 6068116 Dollars zugenommen. Staatsschatzes betrug Ende Oktober

Der Barbestand des

4 388 792 535 Dollars.

F Washington, 1. November. (W. T. B.) DieNegierungs- nnabhmen im Oktober betrugen 50 492 692 Dollars, die Ausgaben 350 090 Dollars.

Oldenburg, 1. November. (W. T. B.) Gewinnziehung der ldenburger 40 Talerlose: Nr. 49824 30 000 A Nr. 11 664

1500 6 Nr. 23275, 55 064, 106 706 je 600 A Nr. 2027, 8890, 138, 98438, 103643 je 300 A Nr. 26 298, 30 960, 42 905, 543, 79 451, 82715, 88741, 107 135, 112 250, 113 904 je 180 M

Braunschweig, 1. November. (W. T B.) Serienziehung r Braunschweiger 20 Taler-Lose: 178 258 333 380 384 08 718 1153 1266 1327 1682 1760 2002 2300 2316 2408 2487 596 2663 2779 3094 3282 3597 3849 4023 4319 4612 4641 4678

4788 4888 5238 5252 5377 5437 5574 5641 5644 5914 6252 6316

515 6553 6791 6806 6881 6909 6984 6995 7312 7983 8039 8074 78 8551 8694 8758 9047 9116 9230 9854.

Die Deer nsel vom Berliner Produktenmarkt sowie

i i Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sich in der Börsenbeilage.

Berclin, 1. November. Bericht über Speisefette von Sehr. Gause. Butter: Die kleinen Zufuhren frisher Butter räumen ih unverändert \{lank bei gut behaupteten Preisen Die haup\äch- ihe Nachfrage bezieht si allerdings noch immer auf beste rein- chmedckende Qualitäten, die wenig zugeführt werden, aber auch gute weite Sorten find gefragt. In russi|her Molkereibutter war wentg Seschäft, frische Zufuhren blieben infolge der Verkehrsstörungen in Rußland aus, während die hiesigen Lager von guten Qualitäten giemlih geräumt sind. Die heutigen Notierungen \ind: Hof- und Genofsenschaftsbutter Ta Qualität 120 bis 124 4, Ila Qualität 115

Dis 121 # Schmalz: Angesichts des bevorstehenden Beginns der

Winterschlachtsaison fanden Realisierungen bestehender Hausseengage- ments statt, wodurch die Terminnotierungen für die vordersten Monate urückgingen, während spätere Termine kaum verändert waren. Auf die in Deutsland befindlihe Ware hatte der Rückgang der Termin- notierungen feinen G da die Ware fast nur in den Händen zweier Pader liegt, welche angesihts des guten Konsums in Deutschland keine Veranlassung haben, billiger zu verkaufen. Die beutigen Notierungen ind: Choice Western Steam 443-—45} s, Mwertinii hes Tafel- \hmalz (Borussia) 477 4, Berliner Stadtshmalz (Krone) 475 , Berliner Bratenshmalz (Kornblume) 49 „6 in Tierces bis 54 46 Sped: Sekr fest.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarktvom 1. November 1905. Zum Verkauf standen 343 Rinder, 1753 Kälber, 871 Schafe, 12252 Schweine. Markt- preise nah den Ermittelungen der Preisfestsezungskommission.

Bezahlt wurden für 100 Pfund oder 50 kg Schlachtgewicht in Mark (bezo. für 1 Pfund in Pia: Kälber: 1) feinste Pastkälber (Vollmilhmast) und beste Saug-

Msfälber 86 bis 91; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber

9 bis 84 4; 3) geringe Saugkälber 64 bis 74 4; 4) ältere gerin

genährte Kälber (Frefser) bis M ) h S chafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 80 bis 83 4;

) ältere Masthammel 76 bis 78 4; 3) mäßig genährte Hammel

und Schafe (Merzschafe) 58 bis 85 #; 4) Holsteiner Niederungs- a für 100 Fund Lebendgewiht bis Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg)

e

nit 20 9/9 Taraabzug: 1) vollfleishige, kernige Schweine feinerer

Rassen und deren Kreuzungen, höchstens 14 Jahr alt: a. im Gewicht von 220 bis 289 Pfund 73 bis #4; þ. über 280 Pfund lebend (Käser) bis M; 2) fleishige Schweine 69 bis 72 4; gering entwiFelte 64 bis 68 A; Sauen und Eber 68 bis # Schwere und fette Schweine brachten Preise bis 3 # über Notiz.

Amtliher Marktbericht vom Magerviehbhof in Friedrihsfelde. Shweine- und Ferkelmarkt am Mittwoch,

den 1. November 1905. Auftrieb Ueberstand Sck . , 3923 Stü Stüdck Ferkel s ORIOE o z u S Verlauf des Marktes: Flottes Geschäft. Preise höher. Es wurde gezahlt im Engroghandel für: Läuferschweine: 6—7 Monat alt . . . Stück 52,00—69,00 4 2 Et . . ,. 2000200 Ferkel : mindestens §8 Wochen alt... 18,00—25,00 , unter 8 Wochen alt . . - » 15,00—17,00 „.

Kursberichte von den auswärtigen Fonds8märkten.

Hamburg, 1. November. (W. T. B.) (SW{luß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 85,75 Br., 85,25 Gd.

_ Wien, 2. November, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. &. B.) Einh. 4% Nente M.-N. p. Arr. 100,05, Oefterr. 4°/9 Rente in Kr.-W. per ult. 100,05, fugen 49% Goldrente 114,05, Ungar. 4% Rente in &r.-W. 95,75, Türkishe Lose per M. d. M. 145,75, Buschtierader Eisenb.-Aktien Lit. B —,—, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. 456,00, Oesterr. Staatsbahn per ult. 67450, Südbahn- gesellschaft 127,75, Wiener Bankverein 568,50, Kreditanstalt, Defterr per ult. 674,50, Kreditbank, Ung. allg, 784,09, Länderbank 444,50 Brürer Kohlenbergwerk 687,00, Montangesellschaft, Desterr. Alp. 544 25, Deutsche Reicsbanknoten per ult. 117,53.

London, 1. November. (W. T. B.) Plagdiskont 4, Silber

2815/16. (W. T. B.) Bankeingang 96 000

London, 1. Pfd. Sterl.

New York, 1. November. (S@{luß.) (W. T. B.) Im Hinblick auf den Ausfall der Börse in London beobachtete die Spekulation bei Eröffnung Zurückhaltung. Später regten Kaufaufträge für Lon- doner Nehnung die Unrternehmungslust an; im allgemeinen hielten sich aber die Kursbewegungen in engen Grenzen, da ih in- folge der politishen Lage in Rußland eine Beteiligung der Hausse- \pekulation nur in geringem Maße bemerkbar machie. Die Aktien der Missouri, Kanj)as and Texas Bahn stiegen um 33/1 9/0 auf umfangreithe Käufe der Makler der Hill- gruppe. Es hieß, daß die Vrtang dieser Bahn durch die Chicago, Burlington and Quincy - Bahn als Anschlußlinie nah der Goldküste beabsichtigt sei. Die Lebhaftigkeit in den Aftien der American Smelting and Refining Company war auf die rege Táâligkeit einer Spekulantengruppe und auf das Gerücht von einer Vershmelzung mit der National Lead Company zurückzusühren. Ferner gingen Gerüchte um, daß die Amalgamated Copper Company Unterhandlungen zum Abschluß gebracht habe, die den Ankauf des Heinzeschen Bergwerkseigentums bejwecken. Gegen Schluß erfolgende Gewinnrealisierungen waren ohne Einfluß. Schluß nicht einheitlich. Aftienumsaz 1080000 Stück. Geld auf 24 Stunden Dur{schn.- Zinsrate 5, do. Zinsrate für leßtes Darlehn des Tages 43, Wechsel auf London (60 Tage) 4,82,85, Cable Transfers 4,87;,05, Silber, Commercial Bars 624. Tendenz für Geld: Fest.

Rio de Janeiro, 1. November. (W. T. B.)

November.

Feiertag.

Kurs8berichte von den auswärtigen Warenmärkten.

Magdeburg, 2. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 7,80—7,99. Nachprodukte 75 Grad o. S. 6,15—6,35. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade L o. F. 18.00. Kristallzucker I mit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. 17,873. Gemahlene Melis mit Sack 17,375. Stimmung: Ruhig. Robzucker 1. Produkt Transito frei an Bord Hamburg: November 16 20 Gd., 16,30 Br., —,— bez, Dezember 16,35 Gd., 16,40 Br., -—,— bez., Januar 16,50 Sd., 16,60 Br., —,— bez., Januar-März 16,70 Gd, 1675 Br, —,— bez, Mai 17,00 Gd., 17,10 Br., T bez. E Matt.

GCsln, 1. November. (W. T. B.) Feiertag.

Bremen, 1. November. (W. T. B.) (Börserschluf bericht.) Pcivatnotiecungen. Schmalz. Ruhig. -Loko, Tubs und Firkir.8 39X, Doppeleimer 404. Speck. Fest. Kaffee. Ruhig. Offizielle Notierung der Baumwoollbörse. Baumwolle. Ruhig. Upland loko middl. 554 S.

Hamburg, 1. November. (W. T. B.) Petroleum. Stramm. Standard white loko 7,30.

Hamburg, 2. November. (W. T. B.) Kaffee. (Vo1mittags- beriht.) Good average Santos Deiember 37 Gd., März 374 Gd., Mai 373 Gd, September 38} Gd. Ruhig. -— Zudcker- markt. (Anfangsberiht.) NRübenrohzucker I. Produkt Basis 88 9/69 Nendement neue Usance frei an Bord Hamburg November 16,25 Dezember 16,45, Januar 16,60, März 16,85, Mai 17,10, August 17,50. Ruhig.

London, 1. November. (W. T. B.) 9609/9 Javazucker loko matt, 9 \h. d. Wert. Rübenrohzucer loko ruhig, 8 h. 14 d, gehandelt.

London, 1. November. (W. T. B.) (S@luß.) Chile-Kupfer 714, für 3 Monate 703. Fest.

Glasgow, 1. November. (W.T. B.) (S@hluß.) Roheisen. Middlesborough warrants willig, 52/7.

5mfterdam, 1. November. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 314. Bankazinn 915.

New York, 1. November. (W. T. B.) (S&hluß.) Baumwolle- preis in New York 10,99, do. für Lieferung Januar 10,79, do. för Lieferung März 10,98, Baumwollepreis in Newo Orleans 10F, Petroleum Standard white in New York 7,70, do. do. in Philadelphia 7,65, do. Refined (in Cafes) 10,40, do. Credit Balance® at Dil City 1,61, Shmalz Western fteam 7,40, do. Robe u. Brotbers 7,65, Ge- treidefroht nach Liverpool 3, Kaffee fair Rio Nr. 7 8/16, do. Rio Nr. 7 Dezember 6,45, do. do. Februar 6,65, Zuder 2'/s, Zinn 32,80— 33,25, Kupfer 16,37{—16,75.

Unter dem Titel „Die Warenkunde“" ist eine neue Zeitschrift für Handel, Industrie und Gewerbe, herausgegeben von Dr. Alb. Stange in München (Verlag von Paul Kluge, Wangen, Baden, Preis im Jahr 12 4), erschienen, die der gesamten Warenkunde, d. h. der Robstofflehre und der Technologie gewidmet sein sol. Das Heft Nr. 1 hat u. a. folgenden VFnhalt: Einführung vom Herausgeber. Historishe Skizze der Warenkunde von Professor Ed. Hanausek, Wien. Ueber Kolanüsse von Professor Dr. A. Wieler, Aachen. Der Kaffee, seine Kultur, Verwendurg von Wilhelm Garvens jr., Hannover. Das Aluminium, seine Bereitung und Verwendung von Dr. Alb. Stange. Ueber Galalith von Professor Dr. K. Hassack.

Nr. 568 der volkswirtschaftlihen Zeitschrift „Die Sparkasse“, Organs des Deutschen Sparkafsenverbandes (Hannover), hat u. a. folgenden Inhalt : Deutscher Sparkafsenverband. Einladung zur Mit- aliederversammlung. Bericht über Aus\hußsizung. Hannoverscher Sparkafsenverband. Einladung zur Gei eralvecammlis Bericht über Vorstandssißung. Rheinish-Westfälisher Sparkassenverband. Bericht über die 15. Hauptversammlung. Die englishe Postspar- kasse im Jahre 1904. Auszahlung eines Sparguthabens an den Dieb des Sparbuchs. Stellennahweis.

Wetterbericht vom 2. November 1905, Vormittags 8 Uhr-

S, a

Niederschlag in 24 Stunden _

Witterungs3- verlauf der leßten 24 Stunden

Wind- rihtung, Wind- stärke

Name der Beobachtungs- station

Barometerstand auf Meeresniveau und Schwerein 45° Breite Temperatur in Celsius

[7 mia B

Borkum Keitum Hamburg . Swinemünde

NRügenwalder- _ münde .

Neufahrwafser Meemel . Aachen... Hannover . L E Dresden

Breslau Bromberg | V L e Frankfurt, M. Karlsruhe, B.

München .

0 |_meist bewöltt 0 |_ meist bewölkt

O|O

bededt | 7,5) ee 02) C wolkenl.| 5,20 [vorwiegend heiter wolkenl.| 5,6) 0 | ziemlich heiter 3Dunst |__2,7|_0 | meist bewölkt «1|Nebel | 9 vorwiegend heiter 2¡Nebel | | meist beroölft bededt | 8,0/_0 | ziemli beiter 2\bedeckt | 44/0 | meist belt 2\wolkenl.| 4,1| 0 | ziemlich heiter 7,8] 0 \vorwiegend heiter 5 6|_0 [vorwiegend heiter —13 0 |vemlih beiter 20 |Nadts Niederschl. bede 6,2, 0 | ziemli heïter bedeckt 6,0|_0_| ziemlich heiter bedeckt | 0,6) 0 | ziemlich heiter E | (Wilhelmshay.) 7,8| |_ ziemli beiter e | (Kiel) Regen 7,8| | ziemli heiter | | (Wustrow i. M.) ¡_ ziemlich heiter | (Königsbg.. Pr.) __8,9| _— | ziemlich heiter | T bededt | 9,4} | ziemli heiter _ | (Magdeburg)

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Valentia . halb bed. 7,8)

Scilly .. wolkig

Aberdeen .

Shields bededt 94

| (GrünbergSchlL) . Regen | 8,9] | ziemli heiter l | (Mülhaus., Els.) 5 ¡Nachts Niederschl. | (Friedrichehaf.) _10,2|j 2 |vorwiegend heiter | (Bamberg) wolkenl.| 6,4] 0 | ziemli heiter bededt | 6,4] 0| halbbed.| 7,2| 0 | eler G4 0]

Holyhead . Isle d'Aix bedeckt |_10,5|

St. Mathieu

bededckt

Grisnez C R Vlissingen Helder . . Bodcoe . Christiansund Skagen

747,6 747,5 747,3 747,9 759,7 755,8 752,5 |DS "756,2 |[SO Albedeckt Vestervig _| 753,1 (SSO 4\Nebel Kopenhagen |_756,5 OSO 3\[Dunst | 7,3 Karlstad . . | 759,4 |Windst. |bedeckt Stotholm | 759,9 [Windst. [Nebel 6,1} 1 Wisby [759,7 (SSO 2\Nebel | Hernösand |_760,9 [Windst. |Negen 2 bedeckt |

Qa C) V

bi O5

C Q O0 O O5

ICVIEA

Haparanda . | 767,1 N

Riga . _._. | 761,0 |[Windst. |bedeckt

Wilna . . _. | 761,1 |S 1libededt | 62 0

Pinêl L

Petersburg 762,4 (SO 1Nebel | 4,0|

Wien 754,1 [Windst. |Nebel | 3,2

Prag 752,8 |[SO 1/Nebel |__

Rom 756,3 |[SW_dhheiter | 14,8)

Florenz . | 753,2 /SO Z3lheiter _19,

Cagliari .. | 758,0 [NNO 4halb bed.| 14,0)

Cherbourg —— -|— |— |

Clermont. | 749,9 |SW Nebel | 7,4

Biarrißz 7928S 3lhalbbed.| 10,0| 2 |

Nizza 750,6 |[Windst. heiter __ 7139

Kdn. [R I L 1

Lemberg . . | 760,2 S 4wolkenl.| 5,9 0|_____

Hermanstadt | 761,1 S 3\wolkenl.| 3,0} 3)

Triest . . | 753,8 |DSO 2Regen | 13,3| 3 |__

Brindisi . . | 7607S 4wolkenl.} 1340 |__

Livorno . . | 752,0 [SW 6b6halbbed.| 144 7 |__

Belgrad . . | 758,9 SO 2shalbbed.| 13,00

Helsingfors . | 760,7 SW 1\bedeckt | 6,2)

D i l | Pa d

Zürih 2 SW 2bedeckt | 6,0 0 |

E n l\Regen | 5,0 36

el

| |

|

ISEES

0 2

Q

E O a | J, 3

A. Sugaio, [19 Säntis . . . | 550,4 |/SO 4[bedeckt Wik. . . .| 74640 4sRegen Warschau . . | 758,9 SO 3\wolkenl. | Portland Bill | 741,3 W 4'wolkig

Ein Marimum über 769 mm liegt über Nordosteuropa, ein Minimum unter 737 mm über der irischen See. In Deutschland ift das Wetter, bei {wachen südöstlihen Winden, vorwiegend trübe, meist kälter und trocken. Die Fortdauer derselben Witterung ist wahrscheinli. Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Königlichen Aëronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröfentlißt vom Berliner Wetterbureau. Drawenaufftieg vom 1. November 1905,

9 Uhr Vormittags bis 1} Uhr Nachmittags:

[Station] Seeböhe | 122 m | 500 m | 1000 m | 2000 m | 3000 m | 4000 m

j Temperatur (0°) | 6,2 | 6,0 | 43 | —49 |—9,6 |— 15,2 Rel. Ftgk. (0/0) | 88 65 0 1 25 10 | 10 Wind-Richtung.| 8 | 8W | 8W | S8W | 8W | 8W , Geshw.mps | 4 M S O 12.

Altostratuswolken bei 2200 m Höhe, darüber Temperaturfprung von 5,9 auf 5,4 *. Außerdem höhere Wolken.