1905 / 262 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Im Königlihen Opernhause findet mor

auf Allerböchsten Befehl Galavorstellung ftatt; das Ballett „Coppelia*, Musik von L. Delibes.

statt. E Dper für den

des „Fidelio“ in Wien) eine

Strauß übernommen.

Im Königlichen Schauspielhause Wird „Der Schwur der

Treue“ in dieser Woche morgen (Dienstag) und am Donnerstag auf-

ibr Gastspiel im Theater des Westens noch um ein weiteres Auftreten zu ver- Infolgedefsen erfährt der Spielplan nachstehende Aenderung: Dienstag: „La Traviata® (Bellincioni-Gastspiel); Mittwoch: „Der Opernball*“ : Donnerstag: „Die Regimentstochter“ ; Freitag und Sonn-

geführt.

Gemma Bellincioni ents{lofsen,

hat fh

mehren.

abend : „A Santa Lucia“ (Bellincioni-Gastspiel).

Mme. Aino Adckté wird in dem 1. „Neuen Konzert" Oskar Frieds Leitung im großen Saale der „Herbstabend“ von Sibelius und „Die llmacht* von Schubert singen, beide Werke mit Orgtesterbegleitung.

Mittwoch unter L bilharmonie stattfindet,

P Die Konzertdirektion Hermann Wolff kündigt für Dienstag: Konzert des Flötenvirtuosen Emilio Puyans aus Paris, Mitw.: Ella Jonas (Klav ) und Paula von Lichtenfels (Sopran);

diese Woche Konzerte 2c. an:

Bechstein :

folgende

Konzert von Leontine de

(Violine); Waldemar

Beethoven - Saal: Mitw. A. Certani (50. Abonnementskonzert) des

—_—

Beethoven-Saal: II. Konzert des St. Petersburger Streiiquartetts; von Komtesse Liederabend von

Konzert

Philharmonie : : Hochschule :

Oberlichtsaaï der Í Theatersaal der

Morsztvn (Klav.); D Bertha von Türkheim

Wirth, Hausmann, Mitw. Prof. Andreas Moser ; : Mitw. Rünstlerbhaus: Troisième récital de Poésie Francaise,. donné par Monsieur Armand Dutertre et Made- Saal Bechstein: des Pianisten Kompositioneabend von Robert Wiemann mit dem Philharmonischen Orchester, Mitw. Kammer - fängerin Johanna Dieß; Singakademie: Konzert von Klara Erler (Ges.), Mitw. Alexander Petschnikof ; Oterlichtsaal der Philharmonie: I. vopulärer Musikabend des Philharmonishen Trios (Bratiche).

Konzert des Berliner Lehrergesangverein®,

Pás3zthory (Viol.);

moiselle Neith Blanc. Freitag: des Kontrabaßvirtuosen S. Kußtewitiy und A. Goldenweiser; Beetboven --Saal:

Witek, Malkin), Mitw. Fr. Klingler

abend: Saal Belhstein: T. Konzert von Professor Waldemar Meyer, Ç Beethoven-Saal : I. (le8tes) Konzert von Adolf Rebner (Viol.) mit dem Philhar- \ s Liederabend von

zum Besten der „Heinrich de AhnaStiftung“;

monishen Orchester; Singakademie: Heinemann.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 6. November 1905.

Fn der Reibe der von den Aeltesten der Kaufmannschaft für das Vierteljahr Oktober/Dezember ) rechtswissenschaft- lichen Vorlesungen für junge Kaufleute bält am Montag, der Professor Dr. Hirschberg einen Vortrag über „Kommunale Sozialpolitik und die Lage der Arbeiter in Berlin“ und am Dienstag, den 14. d. M., der Rehtëanwalt Hugo Horrwiß einen folhen über die „Kaufmannsgerihte unter Berücksichtigung der Rechte und Pflichten der Prinzipale und Handlungsgehilfen“. lesungen finden Abends von 9 bis 10 Ühr im Börfengebäude (Eingang Anmeldungen dazu werden im ga der Korporation der Kaufmannschaft (Neue Friedrih-

sowie in den Buchhandlungen von Hermann Bahr (Mohrenstrafe 6), Edmund Mever (Potsdamer Straße 27 b), Putt- Fr. Sensenhauser (Alexanderstraße 37 b), Struppe u. Winckler (Potsdamer Straße 108)

von Berlin ‘das Vierte ) anstalteten volkswirtschaftlichen und

den 13. h. M.

von der St. Wolfgangstraße) ftatt. aße 51 1) fammer u. Müblbreht (Französishe Straße 28),

entgegengenommen.

gen, Dienstag, aufgeführt wird h . Das Abonnement ist aufgehoben, ein Billettverkauf findet für diese Vorstellung niht Als nächste Neueinstudierung bereitet die Königliche 20. November “(Zentenartag der Erstaufführung E Wiedergabe der Beethovenschen Oper in ihrer ursprünglihen Faffung, unter dem Titel „Leonore“, Oper in drei Akten, vor. Die Wiederberstellung der Originalpartitur ist den Bemühungen des Bonner Musikschriftstellers Dr. Erich Prieger zu danken; die musikfalishe Leitung des Werkes hat Dr. Richard

Singakademie: A Meyer - Mittwoch: Saal Bechstein: Konzert von Theodor

Donnerstag: S ITII. Geigenabend von Karl Fles{; Beethoven-Saal: Konzert von Mar Puchat (Klav.) mit dem Philharmonischen Orchester; Sing- afademie: II. Quartettabend der Herren Professoren Joadbim, Halicx,

erstattete der äârztlihe Direktor,

neun Monaten \spruh

Vorjahr. lih der 575 mehr gegen das

ift die

BYon seiten der

beiten. * das am

Saal

Ahna (Gef.), IL. Konzert

uartetts. S Lemba (Klav.);

arten mit na einrichten. Helene aal Bechstein: rühmten, jeßt in den Besiß der Grusonshen Gärten, aus

Philharmonie : Palma von

Konzert der zweite Rezitationsabend statt.

(Gerhardt, | und nah ibrer

s ganzen Sonn- | bracht werden.

Soweit

Alexander wußte.

Musset, Rostand u. a

1905 ver-

in der Professor Ad.

Die Vor- | Erdodberfläche“ sprechen wird.

waren erschienen. Heim berihtet werden.

stehen die Einnahmen

Am Freitag, den 3. d. M., fand unter dem Vorsiß des Wirk- lichen Gebeimen Rats, Profefsors Dr. von Bergmann eine Vor- standsfizung der Berliner Rettungsgefellshaft unter reger Beteiligung statt. Den Bericht über die Tätigkeit der Gesellschaft

Er hob hervor, daß die Tâäti telt sowohl der Zentrale als der Rettungs8wachen in stetigem Wachstum begriffen sei. Zentrale in

genommen worden, d. b.

Rettung8wachen Krankenwagenbeftellungen t orjahr. Die Zentrale sei allen Anforderungen gewachsen und erfreue ih der Gunst des Polizeipräsidenten, des ge- samten Berliner Publikums und der Aerzteschaft Berlins. Die Kassenverbältaisse der -Gesellshaft find, wie der Schaßmeister Herr Sarenberg darlegte, vortrefflih geordnet, was allerdings nur durch rößte Sparsamkeit seitens der Verwaltung mögli war. n {luß der Sitzung bildeten Beratungen über das Winterfest der Gesellshaft, daß anfang Dezember in den Gefamträumen der Phil- bharmonie stattfinden wird, sowie über einige andere innere Angelegen-

Eine bervorragende Stellung in der vom Verein zur Be- förderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten veranstalteten, am nächsten Donnerstag beginnenden großen C hry- santhemumausstellung im neuen Saalbau des Landes- ausfstellungévarks wird die Blumenbinderei einnehmen. Mit wenigen Ausnahmen sind die erften Firmen Berlins daran beteiligt, und auch von auêwärts, namentlih aus Hamburg, sind Anmeldungen ein- getroffen, sodaß son eine Beschränkung des von ten einzelnen Aus- stellern beanspruhten Raumes erforderlich wurde. Damit der Aus- stellungsbesuher au Gelegenheit findet, {ône Chrvyfanthemumspiel- ch Hause zu nehmen, wird der Verein der Berliner Blumengeschäftsinhaber einen Verkauf von abgeschnittenen Blumen Für die Abteilung „Topfpflanzen“, die fich nach Neu- | und heiten, Schaublumen, Holhstämmen, Buschpflanzen usw. gliedert, find neben den Einsendungen der Berufsgärtner zahlreihe Vorführungen aus größeren Privatgärten gesichert. dungen von auswärts ein ftattliches So kommen Pflanzen (auch abgeshnittene Blumen) aus den be- Stadt Magdeburg übergegangenen

Seitenstück zu denen der Berliner.

Gârte ; Altenburg, Leopoldshall, Staßfurt, Wiesenburg i. M. und anderen Orten.

Im Künstlerhaus fand am Sonnabend von den angekündigten Trois Récitals de Poésie Françaisse des Mír. Armand Dutertre, vom Odéontheater in Paris, der erste und am Sonntag

freilih etwas zu ausführlihen, Einlcitung über Schauspielkunst und Literatur verschiedener Länder gesprochen haite, fam er zu dem nit gerade neuen Ergebnis, daß die fremdländishen Dichtungen nur dann ;um vollen Verständnis g-langen können, wenn sie in threr Ursprahe

nationalen dies an und Auétdrucksvermögen liegt, gelang es dem Vortragenden au dur- aus, ebenso wie der mitwirkenden Mlle. Neith Blanc vom Pariser Konservatorium, die gleih ibm dur? dramatische Lebendigkeit und reges Mienenspiel die Wirkung des gesprohenen Wortes zu erbêhen Leider wurden keine Proben aus der allerneusten französischen Literatur geboten. Die einzelnen ausgewählten Dichtungen von V. Hugo, sowie Szenen aus Bühnenwerken von Racine, Corneille, Molière, Negnard finden jedoch eine fo _anshauliche, fasl vlastish zu nennende Wiedergabe seitens der beiden Künstler, daß man ihren Darbietungen mit Interesse und Vergnügen folgt.

Der Berliner Zweigverein der Deutshen Meteorolo- gishen Gesellschaft hält morgen, Abends 72 Ubr, im Saale des Königlihen Statistishen Bureaus (Lindenstr. 28) eine Sißung ab, Schmidt über die Verhandlungen der inter- nationalen Kommission für Erdmagnetismus und Luftelektrizität be- richten und Professor Schubert über den „Wafserhaushalt an der

Vor kurzem feierte das „Christliche Kellnerheim“ in scinen Räumen, Mittelstraße 22, fein erstes Jahresfest. Etwa 80 Kellner (Es fonnte von einem sehr erfreulihen Fortgang im An etwa 1130 angekommene Gäste, unter diesen 858 Hotel- und Restaurantkellner, konnten 7360 Logis gegeben werden. Bei den geringen Preisen, die nur berechnet werden können, in feinem Verhältnis zu den Ausgaben. §0009 A Zushuß find von Freunden der Kellnermission gesammelt worden. Der Verein veranstaltet am 9. November, Abends 85 Uhr,

ofessor Dr. George Meyer.

In den ersten 36 768 Fällen in An- 1617 mehr gegen das erfolgten einsließ- 9852 Hilfsleistungen, aljo

wagen mit

Den Be- | itrômende Gas.

Kellner des Vorderarms.

grüßt worden.

Auch hier bilden die Anmel-

aus Blankenburg a. Harz,

Nachdem der Genannte in einer, rheinländishen Eigenart zu Gehör ge- Aussprache, Darstellungskunst

Florenz,

Lissabon,

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- haus. Auf Allerböchsten Befebl: Galavorftellung. Coppelia. Phantastishes Ballett in 3 Aufzügen von Ch. Nuitter und A. Saint-Leon. Musik von Leo Delibes. Anfang § Uhr. Das Abonnement ift aufaeboben. Ein Billettverkauf hierzu findet nicht ftatt.

Schauspielhaus. 159. Abonnementsvorfstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Osfar Blumenthal. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7F Ubr. i

Mittwoch: Opernhaus. 236. Abonnementévorstellung. Der schwarze Domino. Komische Oper in 3 Akten. Text von Eugène Scribe, deutsche Ueberseßung von Cojer von Lichtenstein. Musik von D. F. E.

uber. Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 160. Abonnementsvorstellung. Iphigenie auf Tauris. Schauspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von Goethe. Anfang 7# Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag : 48. Vorstellung. Nathan der Weise. Dramatishes Gedicht in 5 Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Anfang 74 Uhr. Der Billettvorverkauf bierzu findet von Donnerstag ab an der Tageskasse des Königlichen Stauspielbauses gegen Zablung eines Aufgeldes von 50 4 für jeden Sitplaß statt.

Deutsches Theater. Dienstag: Das Käthchen vou Sei!bronn. S

Mittwoch: Der Kammersänger. Hierauf: Die Neuvermählten.

Donnerstag : Zum ersten Male: Der Kaufmann von Venedig.

Freitag: Das Käthchen von SHeilbroun.

Sonnabend : Der Kaufmanu von Venedig.

Berliner Theater. Dienstag: Andalofia. Mittwoch: Kiwito.

Donnerstag: Kiwito.

Freitag : Die Jungfrau vou Orleans. Sonnabend: Kean.

Lessingtheater. Dienêtag, Abends8 Uhr: Elga. Mittwoh, Abends 7+ Uhr: Zum erften Male:

Die Wildeute. Von Henrik Ibsen. Donnerstag, Abends 8 Ühr : Stein unter Steineu.

Schillertheater. O0. (Wallnertheater.) Dienstag, Abends 8 Ubr: Nora. Schauspiel in fori gti von Henrik Ibsen. Deutsh von Wilhelm Lange.

Mittrooch, Abends 8 Uhr: Der G’wifsen2wurm.

Donnerttag, Abends 8 Uhr: Der G’wissens- wurm.

N. (FriedrihWilbelmstädtishes Theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Ein Wintermärchen. Schauspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare.

Mittwoch, Abends 8 Ubr: Der Veilcheufrefser.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Veilcheufrefser.

Theater des Westens. (Station Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag: 2. Gastspiel von Gemma Bellincioni. La Traviata.

Miitwoch: Der Opernball.

Donnerstag: Die Regimentstochter.

Freitag: 3. Gastspiel von Gemma Bellincioni. A Santa Lucia.

Sonnabend, Nathmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Der gehörnte Siegfried. Abends 74 Uhr: 4. Gastspiel von Eemma Bellincioni. A Santa Lucia.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei balben Preisen: Der Troubadour. Abends 74 Uhr: Die Fledermaus.

Ueues Theater. Dienstag: Ein Sommer- nachtstraum. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch und folgende Tage: Ein Sommer- unachtstraum.

Lustspielhaus. (Friedrihfiraße 236.) Diens- tag: Der Familientag.

Mittwoch : Die heilige Sache.

Donnerstag: Die heilige Sache.

Freitag: Der Familieuntag.

Sonnabend : Die heilige Sache.

Refsidenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Prinzgemahl. Lust- spiel in 3 Akten von Leon Xanrof und Liles Chancel. Deuts von Wilbelm Thal.

Mittwoch und folgende Tage: Der Prinzgemahl.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Schlafwagen- foutroleur.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73.) Direktion: Kren und Schönfeld. Dienstag, Abends 8 Uhr: Vis früh um Fünfe! Schwank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippsig. Mußk von Paul Line.

Mittwoch und folgende Tage: Vis früh um Füufe! '

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: 1. Kinder- vorstellung bei kleinen Preisen : Sänfel und Gretel. (Jeder Erwachsene ein Kind bis zu 6 Jabren frei.) f Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Der Kilometer- resser.

Bentraltheater. Dienstag, Abends 84 Uhr: MWiederauftreten des Fräuleins Mia Werber. Die Geisha. Operette in 3 Akten von Sidney Jones.

Mittwo®, Nachmittags 5 Uhr: Prinzeßchen Goldtraut. Abends 8 Uhr: Die Geisha. (Mimosa: Mia Werber.)

Donnerstag: Die Geisha.

reitag : Der Bettelftudent.

Sonnabend: Zum erften Male: Musette.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Geisha. Abends 7} Uhr: Musette.

Triaganontheater. (Seorgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der leßte Troubadour. Lustspiel in 3 Akten von red Grésac und Pierre Veber. Deuts von Alfred

Im. Mittwoch und folgende Tage: Der leßte Trou- badour.

Konzerte.

Singakademie. Dienstag, Abends 8 Uhr: IL. Konzert (50. Abonnementskonzert) des Wal- demar Meyer-Quartetts.

Philharmonie, Oberlichtsaal. Dienttag,

Abends 8 Ubr: Liederabend von Elsa Thoifß- Knacke (Sopran), unter Mitwirkung von Bruno Hinze-Reinhold (Klavier),

Saal Bechstein. Dienstag, Abends 7} Uhr: Konzert des Flötenvirtuosen Emilio Puyanus. Mitwirkung: Ella Jonas (Klavier), Paula von Lichtenfels (Gesang).

Sch{werin, 5. November. fommission ist hier unter dem Vorsiß des Wirküächen Geheimen Oberregierungsrats, Präsidenten Dr. Kelch zu ihrer Herbsttagung zusammengetreten und von dem Chef der Großherzoglichen Unter- rihtsverwaltung, Staatsrat und Bevollmächtigten zum Bundesrat Dr. Langfeld namens der Großherzogliben Staatsregierung be-

der Königlih preußische vortragende Nat Angelegenheiten Dr. Koepke aus Berlin, der Königlih bayerische ordentlihe Profesor, z¿. Z. München, Dr. Ritter von Dyck, der Königlich sächsishe Geheime Nat D. Dr. Vogel zu Dresden, der Direktor der Königlich württem- bergischen Kultusministerialabteilung für diz höheren Schulen Dr. von Ableiter aus Stuttgart, dec Großkberzoglih mecklenburgishe Schulrat Dr. Strenge aus Schwerin und der Direktor des Katharineums Pro- fessor Dr. Reuter aus Lübeck. Die Kommission wird verschiedene mecklenburgishe Schularstalten besuchen.

Paris, 4. öffnung der Internationalen Chrysanthemumausftellung gab heute die französische Gartenbaugesellshaft ein Fest- mahl, bei dem Freiherr von Solemacher, der Vorsitzende der Sektion der Deutschen Pomologishen Gesellschaft, einen Trinkipruch auf Frankreih ausbrahte und an die franzöfischen Erfolge auf der Gartenbauausstellung in Düsseldorf erinnerte. Der Ackerbauminister Ruau \prach ihm in einer Erwiderung den Dank für seine liebenswürdigen Worte aus.

5. November. (W T. B.) Heute trafen hier 50 Kadetten der deutschen Marine ein und warden von einer Abordnung des italienishen Flottenvereins empfangen. Die Kadetten gedenken bier einige Tage zu verbleiben.

Konstantinopel, 5. November. Meldung des „Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus*“ find der Skutarisee sowie die Flüfse n Ufer getreten und baben etwa 30 Ortschaften und mehrere Stadt- teile von Skutari überschwemmt. au sind Verluste an Menschenleben zu beklagen.

im Ministerium des Innern (Ministerwohuung), Unter den Linden 72/73, einen Lichtbilderabend, zu dem Eintrittskarten zu 5 M im „Christlihen Kellnerheim“ auf Beftellung zu haben find.

Stuttgart, 5. November. Amtlich wird gemeltet: Am 4. No- vember, Abends 9 Uhr 10 Minuten, sind von dem Güterzug 6363 (Stuttgart, Güterbahnhof Cannstatt) furz vor dem Rosen- steintunnel aus bis jeßt unbekannter Ursahe zwei ) je einer Achse ; C hinunter und legte sh zwishen die inneren Scienenstränge der beiden Gleise. Der zu derselben Zeit auf dem anderen Gleise durch den Rosfensteintunnel fahrende Orienterpreßzug streifte an den entgleisten i motive und seine Wagzn, namentlich der Speisewagen, bes- \châdigt wurden.

Güter-

entgleist. Eine Achse fiel

Wien—Paris Wagen, wodurch seinz Loko- Im Speisewagen entzündete fich das aus- Das Feuer konnte rasch gelös{t werden. Die

beiden Packwagen des Orientervreßzuges sind entgleist. Beide Gleise zwischen Stuttgart (Hauptbahnhof) und Cannstatt waren bis 37 Uhr früh gesperrt. beim—Münster— Kornwestheim mußte auf der Strecke Stuttgart—Paris auéfallen. Vom Zug- personal und den Reisenden wurde niemand verleßt. Ein Speisewagens

Der Zugverkehr wurde über Untertürk- umgeleitet. Der Orienterpreßzug

ens erlitt einen Bruch des linken Der Sahschaden wird auf etwa 15 000 X geschäßt.

(W.°T. B.) Die Reichs \{chul-

An den Beratungen nehmen als Mitglieder teil: Wirkliche Geheime Oberregierungsrat im Ministerium der geistlihen 2c.

Rektor der Techrishen Hochschule zu

November. (W. T. B.) Aus Aalaß der Er-

5. November. (W. T. B.) Ihre Majeftät die

Königin Amalie stürzte beute früh mit dem Pferde, blieb aber unverleßt.

(W. T. B.) Nach étiner Bojana und Drina über ihre

Viel Vieh if dabei umgekommen,

Kopenhagen, 5. November. (W. T. B.) Heute worgen fand auf der Insel Möen, auf der sozenannten kleinen Klint, ein ungewöhnlich großer Erdsturz ftatt. Etwa sechs Hektar Land stürzten binab und wurden zum Teil von der Ostsee verschlungen. Außer dem Wert an Boden wird der Wert d:r abgestürzten Wälder auf etwa 10 000 Kronen gesckäsßt. bedeutende Unterminierung des Bodens dur unterirdische Quellen.

Die Ursache des Erdsturzes ist die

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten

und Zweiten Beilage.)

Becthoven-Saal. Dienstag, Abends 8 Uhr: Konzert von Leontine de Ahna. Mitwirkung : A. Certani (Violine).

Birkus Albert Schumann. Dienstag, Abends vräzise 74 Uhr: Extragalavorftellung. U. a.: Neu: Miß Francis, die Reifenkönigin. Willie Hale, der Mann mit dem Wunderglobus. The Wally-Hoste-Trio. Die neun heiligen Chunchusen. Das cinen halben Saltomortale shlageunde Pferd. Die phänomenalen Frères Fohn und Louis Boller. La Pesée Romaine. Die ausgezeichnete Javanertruppe. Sämt- liche Spezialitäten sowie Direktor Albert Schu- mauns ueue und moderne Drefsuren. Zum Schluß: Der Tag des Englischen Derby. Das Leben und Treiben nah dem Original auf das glänzendste inszeniert vom Direktor Albert Schu- maun.

t A A S e T E L)

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth von Plefsen mit Hrn. Hauptmann Reinhold von Restorff (Dolgen bei Laage—Güstrow). Frl. Gertrud Spiegelberg mit pen: Leutnant Herbert von Chappuis (Han- nover).

Verehelicht: Hr. Leutnant von der Decken mit Frl. Henny von Döring (Hannover—Badow i. M.).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant Heinri von Bünau (Spandau). Hrn. Ritter- utsbesitzer Hans von Brießtzke (Kemniß bei Werder,

vel). Hrn. Landrat und Stiftêhauptmann von Ditfurth (Gut Dankersen bei Rinteln). Hrn. Oberlehrer Dr. Osfar Hoffmann (Breslau).

Gestorben: Fr. Amalie von Pirch, geb. von der

Lühe (Potsdam).

D

Verantwortlicher Redakteur : Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (I. V.: Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Erfte Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Montag, den 6. November Amlliches.

Deutsches Reich. Uebersitht

1905.

der Ausprägungen von Reihsmünzen in den deutshen Münzstätten bis Ende Oktober 1905.

Goldmünzen Silbermünzen

Nickelmünzen Kupfermünzen

1) Im Monat Oktober 1905 sind geprägt worden in:

Doppel- fronen é. S

[Hiervon auf

Kronen Privat-

rechnung S

Zwei- Ein- marfkstüdcke | marfstüde o. M.

_Fünfzig- vfennigstüde

Zehn- Fünf- Zwei- Ein-

pfennigstückde | pfennigstüde | vfennigstüde | vfenniastüde M M [d é e d Á

E G aa ss L 12000000 002 269

E E Ea 1

11824A 61790N 300

4 318 480] 16 N 500 0161 150227

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1250 528|—

460 000|— E u led 135 032!— |

132 342'30 F 34 70029 | 61 566/20 17 484/31 32 662/30 E EfS U

Vorher waren geprägt *)

13 557 260 . 13 447 443 660/696 167 120|2845944790}202 939 7352:

4 818 490f 18 375 750}

T 969 560 2/243 477 323| 99 262 175|—

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4 00 02 O S S D ) L o C

226 570/80 5 400!—

49 487 489|—

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6 550 720/46] 10 646 873/54

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3) Sesamtausprägung. . . 4) Hiervon sind wieder eingezogen . 5) Bleiben . s

3 461 000 920/700 985 610|2864320540]202 939 7395/2: 17 228 480] 31 847 380}

93 060

313 874 2ISITOL 231 135 —| 49 714 059 80 : 89 650] 10 335 372/50

L D wze O

c

6556 120 46] 1071S 157 S1 2 307/90 1799/34

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274 398/50

(3223 772 220/669 138 230 4112910 670 A

202 846 6752:

90 596 362/50] 19 439 661 30] -

D s

6 553 SI2/56| 10 716 359817

[A

*) Vergl. den „Reichsanzeiger“ vom 12. Oktober 1905, Nr. 241.

Berlin, den 4. November 1905.

Hauptbuchhalterei des Reichsshayamts. Biester.

73 987 788,35 - 17 270 171,03 4

Kunft und Wissenschaft.

_ Am Königlichen Institut für Meereskunde, Georgen- straße 34—36, findet am 11. d. M., Abends 8 Uhr, ein öffentlicher, Herren und Damen zugängliher Vortrag statt. Es spricht der Pro- fessor Fisher- Marburg über „Morphologishe und physikalische Verbältnisse des Mittelmeeres“, mit Lichtbildern. Einlaßkarten find ¡um Preise von 25 H von 12 bis 2 Uhr Mittags und an dem Vortragéabend selbst von 6 Uhr ab im Institut zu haben; außerdem in der Zeit von 9 bis 4 Uhr im Deutschen Flottenverein, Bern- burgerftraße 35 I.

A. F. Die Novembersitßung der Gesellschaft für Erdkunde wurde mit der Wahl des Vorstands für 1906 eröffnet. Das Ergebnis der Afflamationswabl war: Erster Vorsizender: Geheimer Regierungsrat, Profeffor Dr. Hellmann, Stellvertreter : Professor Dr. von Drygalëski und Geheimer Hofrat, Professor Dr. Baeßler, Schriftführer : Oberst- leutnant a. D. Frobenius und Privatdozent Dr. Diels, Generals sekretär: Hauptmann a. D. Kolim, Schabmeister: Kaufmarn R. Schreiber. Geheimrat Hellmann gedachte sodann der Toten leßter vier Monate, deren die Gesellschaft eine größere Anzahl zu beklagen bat, an érster Stelle Ferdinands von: Richthofen. Aus dem Nachlaß von Balduin Möllhaufen ift der Gesellshaft eine Sammlung von 48 Aquarellen, die Möllhausen selbst in den Jahren 1877 und 1878 am Colorado aufgenommen hat, zugeflofsen.

Den Vortrag des Abends hielt der Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Gustav Fritsch über das Thema: „Ein Blick auf unsere ¿stlihen Kolonien“. Der Rednec ift vor kuriem erst von eirer MWeltreise zurückgek:hrt, die ihn auch nach Neu-Guinea, Neu-Pommern, Neu-Mecklenburg und Kiaut!{ou führte. Einleitend erinnerte der Redner daran, daß er im Iahre 1867 der Gesellschaft für Erdkunde einen Bericht über die Eindrücke geliefert habe, die er bei längerem Verweilen in Südafrika von den englischen Kolonien empfangen hatte, ein Bericht, der ihm damals wegen des Lobes, das er den Engländern als Kolonisatoren und ihren Kolonien gezollt, mebrfawhe Angriffe eintrug. Seitdem sind 40 Jahre vergangen, und Deutschland hat selbst Kolonien erworben; aber die Ansichten über die Ersprießltehkeit dieser Wandlung sind hier noch weit entfernt von einer Kläârung. Wir haben jedecch nicht umhin gekonnt, viel vor den Engländern in fkolonialen Dingen zu lernen, und was damals anerkennend gesagt worden ift, hat fich als richtig bewährt, freilih ohne bisher mehr als einen Bruchteil des deutschen Volkes zu überzeugen. Zwar hatte der zweite deutshe Kolonialkozgreß, der vor kurzem in Berlin tagte, die willklommene Wirkung, die Meinungen freundlicher zu stimmen, an das auch dem Deutschen eigene Koloni- sationstalent glauben zu machen und der Kolonisationsfahe vermehrtes Vertrauen und Freunde zu gewinnen; aber es blieb doch eine tiefe Kluft zwishen dem Enthusiasmus innerhalb der Mauer und der Opposition außerbalb derselben, und noch niht verstummt ift die Frage: „Wozu brauchen wir Kolonien?“ Der Vortragende ist von der Ueberzeugung durchdrungen, daß die realen Verhältnisse deutsche Kolonien geradezu fordern, daß wir sie behaupten und mit allen Mitteln entwickeln müssen, um der Weltstellung Deutschlands, feiner dauernden Widerftandsfraft urd um des hiermit eng verknüpften Volfswohls willen. Daß die Kolonien unseres Interesses wert sid, hofft der Vortragende dur seine Schilderungen und die sie be- gleitenden Bilder von Land und Leuten unserer östilihen Kolonien zu ¡eigen.

Gleich die ersten den Vortrag begleitenden Bilder von Friedri Vilbelm- Hafen in Neu- Guinea gaben eine Vorstellung von der unvergleihlihen tropishen Ueppigkeit und hohen Fruct- barkeit dieses Landes. Freilih ahnelt gerade diefer wert- vollfte Besig im Malaiishen Archipel z. Z. noch im wahren Sinne des Wortes einem „Dornröschen“, das durch Eindringen in den von Dornengestrüpp durchwahsenen Urwald gewonnen sein will und das 3. Z. noch bewacht ist durch zwei Dämonen, die wir ¡u bekämpfen und zu bestiegen haben werden : das Sumvffieber und die auf niederer Stufe stehenden.Eingeborenen. Was den ersten diefer Dâmonen anbelangt, so glaubt nach eigenen und anderen Beobah- tungen und Erfahrungen der Vortragende, daß wir genötigt sein werden, unfere Ansichten über die Entstehung und Bekämpfung der Nalaria zu berichtigen. Die Müden können niht die alleinigen Verbreiter des Krankheitserregers sein, und die vorbeugende Behand- lung mit Chinin ist vom Uebel. Am eigenen Leibe mate Geheimrat Fritsch die Erfahrung, daß man naturgemäß lebend, #sich vor

rtravaganzen und Erkältung bütend, die Malaria niht zu befürchten hat, auch wenn man es unterläßt, vorbeugend Chinin einzunehmen, was do in anderem Betracht dem Körper {ädlich ist. Wahrscheinlich it, daß Immunität gegen die Malaria erworben werden kann und daß der normal lebende Mensch bierzu die meiste Aussicht hat. Den ¡weiten Dämon Neu-Guineas, die Eingeborenen, die eine merk- würdige Mischung darstellen von einer Urbevölkerung mit einer negritishen und vermutlih noch einer zweiten fremden Einwanderung, ilt der Redner geneigt, für minder gefährlih zu halten, da es voi gelingen wird, fie der Kultur zu gewinnen, wozu es allerdings er- orderlih erscheint, daß die Missionare in voller Uebereinstimmun mit der Verwaltung vorgehen, was bisher niht immer der Fa

gewesen ift. Nach den zahlreichen Aufnahmen von Eingeborenen Neu- Guineas und der nädstgelegenen kleinen Inseln zeigen diese aller- dings bei gutem, kräftigem Körperbau merkwürdig grobe, der In- telligenz bare Gesihtezüge. Vor allem häßlih und von blödem Aus» druck sind die Frauen, auf denen die ganze Last dec Arbeit in Feld und Hütten rubt. Erbeblich längeren Aufenthalt nahm der Vor- tragende \. 3. in Neu-Pommern, das auch schon viel besser erfors{cht ist als Neu-Guinea. Herbertshöhe ift ber its zu einem hübschen Hafen- städtchen entwidelt, das sich sogar zweier gut eingerichteter Hotels rühmen fann. Dem vulkanishen Charakter des Landes entsprechen die regel- mäßig geformten Kegelberge der Umgebung, deren Krater wiederholt in Tätigkeit gesehen wurden. Nach einem Ausfluge nach der Gazellen- halbinsel konnten eine Menge \{chöner Landschafis- und Vegetations- bilder aufgenommen werden. Neu-Pommern ist {on stärker besiedelt als Neu-Guinea, das Bild einer ausgedehnten Pflanzung von Kokos- palmen wurde gezeigt; seine Eingeborenen machen gleich denen von Neu-Medcklenburg, das so benachbart liegt, daß seine Berge von Neu-Pommern aus gesehen werden, einen intelligenteren Eindrud. Auf der äußerst fruhtbaren Gazellenbaklbinsel besißt die greife Königin der Samoaner erheblihen Grundbesitz. Drei ihrer Töchter find hier an Weiße verheiratet und ecweisen fh als tüchtige, ihre Männer be- glüdende Hausfrauzn. In einer dieser Familien verkehrte der Vor- tragende und konnte an den 9 Kindern, die die Samoanerin ihrem Gatten geboren, die Betraßtung machen, daß die Rafsenmishung außerordentli günstig auf die Nachkommenschaft eingewirkt hatte. Freilich find die Samoaner auch eine höher entwidelte Rafse als die Kanaken des Bismarck-Archipels. Es gehört zu den interessantesten etbnogravhishen Problemen, die merkwürdige Verschiedenheit der Eingeborenen verbältnismäßig benachbarter Inseln zu erkläcen. So wohnen auf den gleihfalls deutschen Salomons-Inseln wieder ganz andere Menschen von auffallend dunklerer Hautfarbe, zuweilen dunkler als die {wärzesten afrikanischen Neger, Menschen von ersichtlih höherer Intelligenz, die sich als vor- züglih geeignet zur Bildung einer Polizeitruppe für die arderen Inseln erwiesen haben. Wiederum ein ganz vershiedener Menschen- lag bewohnt die Südküste Neu-Pommerns, wegen der spizen Form ihrer Schädel „Spitzköpfer“ genannt. Mit besonderer Anerkennung fonnte von dem Gouverneur von Neu-Mecklenburg berihtet werden, dem es gelungen ist, turch den dihtesien Urwald eine Straße in ter ganzen Länge der Insel anzulegen. Bei der unfagbar üppigen Vegetation ist die Unterhaltung der Straße in passierbarem Zustande allerdings mit großen Schwierigkeiten verbunden. Zum SSluß seines Vortrags gab Geheimrat Fritsch . Bilder von Tfingtau und seiner Reede, die, wie nabeliegend, eine crheblich zivisierteren Eindruck gewährten als die vorher gezeigten. Hier pulfiert ein frishes und bei der großen Anzahl deutscher Familien, die hier bereits wohnen, ganz deutshes Leven. Im Hafen lag damals das der Gefangernahme ducch die Japaner entgangene russishe Flagags{if „Cesarewitsch*, von defsen furhtbarer Beschädigung dur vier Granaten aus 304 cm-Geschüßten der Vortragende eine ergreifende Schilderung entwarf. Reicher Beifall am S@luß lohnte dem Redner.

v. A. In dem Schulteschen Kunstsalon ist gegenwärtig der Dâne Wilbelm Hammershöi mit einer Sammelausftellung ver- treten, 57 Werken, die einen vollen Einblick in scine reiche und feine Kunst gewähren. In denselben Sälen, in denen diese ftillen, geschmackvollen Bilder bängen, hat vor ein oder zwei Jahren auch Peter Severin Kroyer, der Lehrer Hammershöis, aus- gestell. Ein größerer Gegensaß als der zwischen diesen beiden Künstlern findet sih niht leiht. Kroyers Bilder waren von der bellen, starken Sommersonne des Nordens durchleuchtet, ganz davon erfüllt, feine Menschen matten alle einen froben und kräftigen Eindruck, seine Interieurs shienen von heller Sauberkeit zu blitzen. Ueber Hammershöis Bildern liegt dagegen ein leiter Schleier, seine Hand hat eiwas Behutsames, Weiches, selbst wenn er die Sonne malt, fühlt man doch, daß sie eigentli ein seltener Gast im Norden ist? eine träumerishe Schwermut liegt über allen Dingen, die er berührt. Es sind zwei verschiedene Seiten im Charakter der Nord- länder, die in diesen beiden Künstlern zum Ausdruck gelangen: Der belle, \charfe Blick für die lebenêvolle Wirklichkeit und der Hang zu träumerishen Märchen. Dem Charakter des Dänen ist mehr von dem letzteren beigemisht, und eine Seite in unserem deutschen Emypfinden antwortet ganz besonders stark darauf, sodaß Hammershöi darauf rechnen darf, bier viel Verständnis ‘und Liebe zu finden. Da wir auf so viel Verwandtes treffen, wird der Zugang zu seiner Kunst uns leiht, und sie ift ein eingehendes Studium wert.

Hammershböi stellt Bildnifse, Landshaften und vor allem Interieurs aus. In diesen Interieurs, kleinen, feinen, mit erlesenftem Geshmack behandelten Bildchen, gibt er sih fast am freiesten, liegt vielleicht seine Hauptkraft. Ihm bleiben die Gegenstände, die er malt, nichts Totes, fie gewinnen ein leises, aber wunderbar beredtes Leben unter sciner Hand. In den Interieurs von Kroyer scheint alles auf den Menschen zu warten, bei Hammershöi haben die Dinge ihr eigenes Leben, balten die tausend Erinnerungen feft, von denen der Mensch, der zwischen ihnen lebte, nichts mehr weiß. AU dies ge- beimniévolle Weben emvfindet der Künstler, bringt es in seine Bilder

binein, sodaß fie dadurch eine wunderbare Wärme gewinnen. Es ift erstaunlih, wie viel Stimmung er gibt, ob er nun ein paar leere Stuben malt, eine alte Frau in ibrem friedlihen Zimmer zeigt oder das Spiel der Sonnenstäubhen festbält. Immer ift er {licht und anspruchslos in der Wahl feiner Motive, von metisterhafter Sicherheit in Zeihnung und Komposition, zart und vornehm în der Farbe, vor allem aber ganz echt und stark im Empfinden. Dadurch entgebt ec auch durhaus der Sefabr, eintônig zu wirken, obwotl der- selbe Grundton durch die Bilder klingt. Auch in den Landschaften und in den Porträts geht er dem Unauffälligen nah, defsen einzig- artige S{önheit er liebreih sieht und darstellt, obne ihm durch zu starke Betonung etwas von seiner Einfachheit zu nehmen. Befonders sei auf das Bildnis feiner Gattin, auf fein Selbstporträt und auf die. eigentümlihe Arbeit, die er „Zwei Figuren“ nennt, hingewiesen. Ueber allen dreien liegt eine stille, reine Schwer- mut, die außerordentli anziehend wirkt. Ganz besonders \{ön sind ferner seine Bilder von alten, dänishen Schlössern, Kronborg und Christianëborg, mit der prahtvoll behandelten Architektur, den sanften, reihen Farben und dem groß gehauten Charafter der Landschaft und Umgebung. In allem zeigt {h Haumershöi als ein tiefer und starker Künstler, den kennen zu lernen, eine entshiedene Bereicherung

bedeutet.

Neben ibm kommen noch eine Anzabl niederdeutiher Künstler zu Worte, die mit Bildern aus dem Volksleben vertreten find. Neben tüchtigen Arbeiten fiaden fih ungewöhnlih schwache. Jacob Alberts, der Düsseldorfer Bokelmann, Bernhard Winter, Karl Fessen und Magnusfen haben zum Teil sehr Gutes gesandt, auch Peter Philippi ist reich und glücklich vertreten. Der Gesamt- eindruck bleibt troy allem fein erfreulicher, vor allem nicht nah der \{öôönen Harmonie der Ausftellung von Hammershöi.

Literatur.

Mit dem im Verlage von Ernft Wasmuth A. G. Berlin ershienenen „Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler“, im Auftrage des Tages für Denkmalpflege bearbeitet von Georg Debio, Band I: Mitteldeutshland, wird ein lang gebegter Wunsch erfüllt, denn ein Kunsthandbuch für Deutschland, daß dem Reisenden als wifssen- \chaftlich gediegener und praktisch zweckmäßiger Führer dienen fann, besaßen wir noch nicht. Da on der Denkfmal- pflegetag in Dresden im Jahre 1900 die Herausgabe beschlofsen und daß eine Kommission von angesehenen Gelehrten in mebr- jähriger Arbeit den Plan festgestellt habe. Der Verfafser ift bestrebt gewesen, auf einen möglichst engen Raum eine möglihst große Fülle von Tatsahen zusammen ju drängen. Der Denkmalspflegetag begrüßte es deshalb mit Genugtuung, daß ein Kunstgelehrter von Rang, der Verfaffer der großen Geschichte der firhlihen Baukunst, Professor Debio in Straßburg, die Leitung über- nahm. Eine größere Zahl der besten Kenner der provinziellen Kunst hat ibn in dankenswerter Weise unterstüßt. Der vorliegende Band „Mitteldeutshland“ umfaßt das Königreith Sachsen, die preußischen Regierungsbezirke Merseburg, Erfurt, Caffel, die thüringischen Staaten, die bayeris@en Bezirke Ober- und Unterfranken. Was für

cine einzelne Kunsisammlung der Katalog ist, das ist für dieses Gebiet

und wird \{ließlich für ganz Deutschland sein das Handbu. Es verzeichnet und beschreibt alle irgend bemerkenswerten Bauwerke nach Orten geordnet, ferner alles, was in diesen sich an Einzelwerken der Malerei und Plastik befindet. Aus3geschlofsen sind nur die öffent- lichen wie privaten Sammlungen. Die Darstellung bat sh äußerste Knappbeit zum Ziele gefeßt. Bei Kunstwerken von Bes deutung kommt der Verfaffer dem Betrahter durch Winke über ihre fkunstgeshihtilihe Stellung zu Hilfe und sucht nicht mehr einfach zu beschreiben, sondern zu charafterisieren. Der niedrige Ladenpreis (4 Æ für den Band) [äßt eine weite Verbreitung des Buchs erhoffen. Möge die unter kundiger Leitung zusammengestellte große und mübsame Arbeit ihren nationalen Zibeck erreichen, und dazu beitragen, daß der Deutsche sein Vaterland besser kennen lernt.

Der in Karl H:-vmanns Verlag, Berlin W., erscheinende Taschenkalender für Verwaltungsbeamte, berau8gegeben von dem Geheimen Regierungêrat, Profeffor Dr. A. Petersilie und E. Petersilie, hat in den nunmehr 23 Jahren seines Be- stehens eine fortgeseßzte Bereicherung seines Inhalts erfahren. Es sei aus den leßten Jahren nur berausgegriffen: Die Er- weiterung der Personalien der Landratsämter durch Aufnahme der Kreisär:te, Kreistizrärzte, MRentmeister, Kreisausshußsekre- târe und Kreiskommunalkafsenrendanten, die Ausdehnung auf \ämtlide Gewerbeaufsihtsbceamten (auch die Gewerbereferendare, die früher fehlten), die Einreibung der juristishen Mit- glieder der firchlichen Verwaltung in die Nangliste, die Erweiterun der Rangliste der landwirtshaftlihen Verwaltung, insbesondere na der Seite der technishen Mitglieder bin, und vieles andere mehr. Eine besonders wichtige Auëdebnung hat aber die Städtetabelle des Kalenders erfahren. Zuerst 1904 wurde ein besonderer Abschnitt ge- schaffen, der die Bürgermeister, Beigeordneten und sämtliche besoldete Magistiratsmitglieder der preußishen Städte über 10 000 Ein- wobner namentlich sowie mit dem Datum ihrer Anstellung

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