1905 / 263 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik.

Konzerte.

Der zweite Symphonieabend der Königlichen Kapelle, der unter der Leitung von Felix Weingartner am Donnerstag im Opernhause statifand, brachte als Eingangs8nummer seines Programms die E-Moll-Symphonie Nr. 4 Op. 98 von Brahms. Die besonders frisde Art, mit der sie von seiten des Dirigenten wie auch der Künstlershar angefaßt wurde, mußte von vornherein angenehm berühren. Die der Komposition eigentümlihen mancherlei Härten und Eden, die ja eigentlich zu ihren Charaktereigenschaften gehören, verstand zwar Herc Weingartner behutsam und geshickdt wegzuretouchiecen, aber der große Zug und der lebendige Ausdruck war durhweg festgehalten, und "das mutete sehr erfreulih an. Es war ein Vergnügen, zu hören, wie die Geigen fangen und das Werk in seinem leßten Saße (Allegro energico e passionato) in-fräftigen Nhythmen und glanz- vollen Akkorden ausklang. Im weiteren Verlauf wurden zwei Neu- heiten von Hans Pfißner aufgeführt, denen man mit einer gewissen Spannung entgegenfah. Es waren zunächst zwei kleinere Tonftüdcke aus seiner Oper „Die Rose vom Liebeëgarten“. Das „Blüten- wunder“, ein in edlem Stil gehaltenes, zart gefärbtes Stü, verfing bei den Zuhörern nicht fo recht, obgleih es ebenso tonschôn wie aus- druckévoll wiedergegeben wurde. Mehr Eindruck machte der „Trauer- mar sch“, der das Vorspiel zum leßten Bilde der Oper vorstellt, dur die reie Poesie und melodishe Kraft, die sih darin ausprägt. Um den wahren Wert der beiden Kompositionen recht zu erkennen, wird man sie im Rahmen der Oper hören müssen. In seiner darauffolgenden Ouvertüre zu Kleists Schauspiel „Das Käthchen von Heilbronn“ Op. 17, die bei Gelegenheit der Wiedereröffnung des Deutschen Theaters zum ersten Male vorgeführt wurde, aber infolge mangel- hafter Interpretation und Ausführung ihre musikalischen Vorzüge gar nit entfalten und darum auch nicht gewürdigt werden konnte, zeigt sih der Komponist als Meister der Orchestration. Seine melo- dischen Eingebungen sind reihhaltig, klar in der Zeichnung und von harafkteristishem Ausdruck, die musikalishen Stimmungsbilder find mit großem Geschik durchgeführt, insbesondere der zweite Say mit der Stimmung des „zerfallenen Mauerrings, wo in süß- duftenden Holunderbüshen ein Zeisig zwitsWernd sich das Nest gebaut“. Seine Ausdrucksweise zeigt \sich Lon großer Schmiegsamkeit, ja stellenweise von geradezu verblüffender Shlagkraft. Vielleicht ist das Stück etwas zu breit in der Anlage, do das licße sih wobl erst nach wiederholtem Anhören entscheiden. Was an Klangschönheit in der Ouvertüre liegt, holte Herr Wein- gartner mit seinem Zauberstabe restlos zutage, und deshalb fand sie die freudigfte Aufnahme. Der anwesende Komponist durfte si eines höht ehrenvollen Sieges erfreuen und zu wiederholten Malen auf der Bühne ersheinen. Mit der Es-Dur-Symphonie Nr. 39 von Mozart fand der Abend seinen würdigen Abschluß. Das Konzert von Elise Med das an demselben Abend im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Mufik stattfand, nahm einen im allgemeinen erfreulichen Verlauf. Die Dame verfügt über eine weihe, anpafsungsfähige, jedoch niht besonders umfang- reihe Stimme, die aber im Piano vornehmlih fehr zart ift. Ihre Aussprache ist freillcch unversiändlih; auch stôrt die unruhige, nervöse Körperhaltung ganz erheblich. Am eindrucks- vollsten waren einige, mit der Cellobegleitung des Professors Heinri ch Grünfeld duftig vorgetragene Lieder, wie die „Serenade“ von Gounod u. a. Der bekannte Kürstler erfreute auch durh die in Gemeinshast mit Gertrud Marcks, als trefflicher Klavierpartnerin, gespielte Sonate (Op. 5) für Cello und Klavier von Beethoven sowie durch einige Solovorträge. Im Beethoven-Saal gab ter Violinist Adolf Rebner gleihs zeitig cin Kconzert, dessen Programm zwei Nummern ?nthielt: das Konzert in ungarischer Weise in D-Moll (Op. 11) von Joathim und ein Brahmsshes Werk, die er in Gemeinschaft mit dem von Herrn Scharrer geleiteten Philharmonischen Orcester vortrug. In Technik und Ausdruck mußten die Leistungen des Geigers, wie schon früber, durhaus befriedigen ; insbesondere wurde das Adagio in dem Brahmsschen Konzert mit viel Empfindung vorgetragen.

Der Sonatenabend, den Herr Bernhard Dessau (Violine) und Fräulein Ella Jonas (Klavier) am Freitag in der Sing- afademie gaben, brate als Neuheit eine Sonate für Violine und Klavier in F-Dur von Sinding. Das Werk, das sehc ansprach, be- stebt aus drei Säßen, die durchweg gute Musik enthalten. Ein ge- wisser feierlider Glanz ruht auf dem ersten Saß. Der Durch- führungsteil erhebt fich in grandioser Steigerung zu einer leiden- schaftlichen Höhe. Während der zweite Teil anfangs gar lieblihe Melodien zu singen weiß, aber bald in eine gewisse spekulative Dürre reflektierender WMotivausgeftaltung verfällt, greift der driite Say fkeck.-derbe zu und ftürmt in polternder Rhythmik leidenschaftlih dahin, ein echt nordisches Charaktersiück. Die Ausführung des Werkes seitens der Konzertgeber war, wie es nit anders zu ecwarten war, vorzüglich und brachte ihnen auch bei den beiden anderen Nummern des Programms, der E.Moll-Suite von Goldmarck und der herrlihen B-Dur-. Sonate, beide für Violine und Klavier, cinen vollen, wohlverdienten Erfolg. Im Beethoven-Saal gab an demselben Tage Marie Herzer- Deppe (Gesang) und Z. Alex. Birnbaum (Dirigent) mit dem Philharmonischen OrGester ein Konzert. Das Programm zeigte ein ungewöhnlihes Aussehen durch die Ankündigung einer großen pa [l von Neuheiten, unter denen Gesänge mit Orchester-

egleitung vorherrshten. Da waren die „Lieder eines fahrenden Gesellen“ . von G. Mahler, die mehr durch die fein orinltete rhythmisch und harmonisch gleich individuelle rchesterbegleitung reizten, als dur die etwas gefuhte melodische Er- findung. F. Weingartner war durch drei Gesänge vertreten ; die Stimmführung wirkte ziemlich cintôönig, und die komplizierte Jn- strumentalbegleitung hinterließ ebenfalls nur eine geringe Wirkung; es fehlte ihr der persönliche Ausdruck trotz einiger vorzüglich empfundenen Momente. Das stärkste Interesse bean] pruchte die „Finnishe Ballade“, die I. Sibelius für Meziosopran mit Orchester geseßt hat. Der Text der Dichtung behandelt die Mär vcen der Wafserjungfrau, die den s{hönen Schiffer liebt und aus Eifersucht ihn mit seiner Braut an etner Küippe den Tod finden läßt. Dieser Inhalt, in dem das feuhte Elemert eine dramatishe Rolle spielt, gab Veranlassung zu einer breiten Tonmalerei. Das Rauschen und Singen des Wassers, sein wildes Brausen und. webklagendes Stöhrnen wurden dur die geshickt verwerteten Orchesterstimmen in kräftigen Klangfarben ge- zeichnet; es ging ein großer, feierliher Zug durch das Tongemälde, wenn auch die Singstimme hinter der Schönheit des Orchesters zurückblieb. Frau Heihßer-Deppe führte die Gesangépartien über- aus flangschöôn durch; ihre Stimme zeigte eine ungewöhnliche Ee und Kraft neben etner bemerken8werten Ausdruck{3fähigkeit. ußer den Gesangsneuheiten kam noch eine symyhonishe Dichtung „Les Éolides“ von G. Franck zum ersten Male zu Gehör. Seltjame melodische Einfälle, die aber nicht ungefällig waren, traten in reicher Fülle aus dem fein abgetönten Klangkörper beraus. Wenn das Werk auch nicht den großen Scchpfungen des Tondichters anzureihen ist, so gewann es sich doch Freunde durch seine liebenswürdige Gestalt. Das Stück wurde ron tem Philharmonischen Orchester unter A. Birn- baunmis Führung glänzenb herausaebracht. Der Dirigent zeigte fich hier, wie au in der Anfangs- und Schlußnummer des Konzerts, als ein temperamentveoller Leiter, der den Gedankeninhalt eines Orchester- weifs gut herauëzubclen und lebendig zu gestalten weiß. Der Pianist Clarence Bird, der fh um dieselbe Zeit im Saal Becchstein hören ließ, rerfügte über eine hinreihende Technik, um au an schwierigere Werke sich zu wagen; sie würde au erfreu- lie Wirkungen erzeugt haben, wenn diesem Vorzug nicht eine starre Urbeweglichkeit des Auëdrucks lähmend gegenüker gestanden hätte. Im Theatersaal der Königlichen Po ne für Musik gaben, aleihfalls am Freitag, die Sopranistin Gertrud Groß und der Violinist Alessandro Certani gemeinschaftlich ein Konzert. Fräulein Groß ist im Besiß einer angenehmen, wohltönenden EStimme und verfügt auch über ein nicht zu unterschäßendes Können

sowie einen empfindungsvollen Vortrag, aber tehnische Mängel treten doch noch hier und da zum Vorschein, namentlich beim Atembolen. Sie verspricht indes, bei fortgeseztem Studium, einmal zu den Besten ihres Faches gezählt werden zu dürfen. Herr Certani ist niht ohne technishe Gewandtheit, zeigt auch unverkennbares Temperament in seinem Vortrage, wird aber noch auf die Tong-bung mehr Mühe und Sorgfalt verwenden müssen, um die öfters unangenehm berührenden Härten zu vermeiden. Beide. Konzertgeber ernteten fortgeseßt reihen Beifall.

| Im Konzertsaal des Römischen Hofes fand am Freitag cine

recht interessante Veranstaltung ftatt, in deren Mittelpunkt die Rezitationen des Herrn Robert von Welck standen. Leßterer wußte sowohl den dramatischen, wie den lyrishen und humoristishen Charakter der verschiedenen, von ihm wiedergegebenen Dibtungen mit feinem Empfinden und poetischer Auffassung zu treffen. Er verstand sie in ihrer ganzen Eigenart außerordentli wirkungsvoll vor- zutragen und fand namentli für die Art, wie er Geibels „Tod des Tiberius, und „Der nccklustige Karo“ von BVlüthgen rezitierte, viel Anerkennung. Gleich beifällige Aufnahme fanden auch die musikalishen Gaben des Abends, die von den Damen Emmy Pehbliß (Mezzosopran) und Alma Schubert (Klavier) sowie den Herren Königlicher Kawmermusiker Adalbert Gülzow (Bratsche) und Königlicher Kammervirtus Professor O. Schubert (Klarinette) geboten wurden. :

E. N. v. Reznicek gab Sonnabend im Beethoven-Saal das erste seiner sogenannten „Orchester-Kammerkonzerte“, in denen er Orchesterwerken von intimerem Charakter günstigere Be- dingungen für ihre Wirkung gewähren will dadurch, daß er fie in einem kleineren Saale bei mäßiger Beseßung der Orchesterstimmen aufführt. Zur Einleitung diefer Konzerte konnte eine bessere Wabl \{werlich getroffen werden als die von Bachs Tripelkonzert für Klavier, Flöte und Violine. Dieses fünfte der sog. Branden- burgishen Konzerte wird den Befuchern des ersten Bachfestes noch in bester Erinnerung sein, da es bei dieser Gelegenheit (im März 1901) in der Singakademie eine voll-ndete Aufführung erfuhr. Den Klavierpart hatte diesmal Herr Busoni inne und führte ihn mit Eleganz, in dem großen Solo des ersten Satzes auch mit bemerkens- werter Wärme dur. Herr Konzertmeistcr Gesterkamp und der erste Flötist des Philharmonishen Orchesters Herr Reinicke entledigten sch ihrer Aufgaben in angemessener Weise. Nah Bach nahm Herr von Reznicet selbst das Wort mit drei deutshen Volksliedern aus „Des Knaben Wunderhorn“, die von Herrn Paul Reimers gesungen und vcm Philharmonischen Orchester be- gleitet wurden. Musikalisch sind das natürlich keine Volkslieder; die Singstimme deklamiert den Text, und das Orchester malt die Texrtes- worte aus, und zwar, wie mit Freuden festgestellt werden konnte, in diskreten und ges{chmackyvoll verteilten Farben. Die Lieder fanden freundlize Aufnahme. Ein etwas \{üchterner Beifall wurde auch der aus dem Manuskript gespielten Serenade für Streichorchester (G-Dur) zu teil; im ganzen aber hinterlicß dieses neue Werk des Konzertgebers keinen günstigen Eindruck. Einige wohl- flingende Partien (im Adagietto) und einige Feinheiten in der Faktur

fönnen für die unmotivierten Mißklänge, für die bizarren Einfälle und | des Werkes nit entshädigen. Den

Trivialitäten anderer Teile ; lezten Teil des Programms bildete die Haydnshe Symphonie „Ls chasse“. Das freundlide Werk, dessen Andante fo auffällige Familienähnlichkeit zeigt mit dem vopulären Andante aus der Symphonie mit dem Paukenschlag, hätte etw3s liebevollere Behandlung Und subtilere Ausführung erfahren müssen, wenn die Wirkung derjenigen hätte nahekommen sollen, wie wir sie in unseren größeren Orchesterkonzerten ewöhnt find. Zu den tüchtigen Pianiftinnen zählt Etelka Seel, die am Sonnabend im Saal Bechstein einen Klavierabend gab. Sie ent- wickelte eine ungewöhnlihe Kraft des Anschlags, dem zur Zeit ein zartes, weiches Piano gegenübergestellt wurde. Die Finger liefen dabei mit außerordentliher Behendigkeit über die Tasten, oúne die Klar- beit der einzelnen Töne zu verwishen. Daß die Künstlerin außerdem musikalishen Geshmack besißt, ließ der gut emp- fundene Vortrag von Braÿms* C-Dur-Sonate erkennen. Ein außerordentli beifällig aufgenommenes und reht gut besuhtes Konzert der Barthschen Madrigalvereinigung fand an dem- selben Abend in der Singakademie statt. Der beliebte a cappella- Gesfang{hor, dem die Damen Freund, Pilhowtka, Boetther (Sopran), Rintelen, Beeg (Alt) und die Herren: Weiß, Shubert (Tenor), Lederer-Prina, Harzen-Müller (Baß) angehören, hat s in die Lösung

seiner Aufgabe, jenen Gesang lyrisch-idyllishen Inhalts aus dem 16. |

und 17. Jahrhundert zu pflegen, immer mehr vertieft. Die zum Vortrage au®gewählten Lieder waren wiederum gut eingeübt, und ihre Wiedergabe zeichnete ih durch Deutlichkeit der Textaussprache, Klang- fülle, Reinheit der Intonierung sowie durch rhythmishe Präzision und gute dynamishe Abstufung aus.

Die Damen Gabriele Wietroweß, Martha Drews, Erna Schulz und Eugenie Stol haben sih zu einem Streich- quartett zusammengetan, das am Sonntag seine erste Matinee im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik gab. Alle vier find, natürlich in verschiedenem Grade, als tüchtige Musikerinnen bekannt, die in der Oeffentlichkeit {on wiedertclt Ans erkennung gefunden haben. Sie führten ihre neue Vereinigung durch die faubere und temperamentvolle Wiedergabe des Streich- quartetts in Es-Dur von Mendelssohn günstig ein. Gabriele Wietrowet zeigte sih als geshickte erste Geigerin, die die Führung mit Energie übernahm; ihr {{chöner, voller Geigenton klang aus dem Zusammenspiel glänzend hervor, ohne sich aufdringlih zu geben; und die anderen drei Damen folgten gewandt und diskret dieser Leitung. Das Weiche und Einschmeichelnde Mendels8- fohnsher Musik wurde im Ausdruck gut getroffen und geschmeidig wiedergegeben. Weniger abgerundet im Vortrag gelang Brahms? Streichquartett in B-Dur; gearbeitet, aber dem Ganzen große, einheitlize Zug. Ganz Kahns s{hwungvolles Klavierquartett in f Die gesunde Melodik und liebenêwürdige harmonische Durch- bildung des Werks regte lebhaft an; befonders reizvoll gestalteten sich das Larghetto mit dem zierlichen, leihtflüssigen Allegretto und der lebhafte Schlußsaß. Kernig und heiter wie die musikalische Erfindung gab sich au das Spiel der ausführenden Künstler. Den Klavierpart führte Professor Kahn selbft dur, und er riß dur sein kräftiges Ausdrucksvermögen die übrigen Mitwirkenden mit si fort. Die Damen zeigten aber in dieser Aufführung, daß sie Kammermusik mit Geshmack und Feingefühl ¿u pflegen wissen. Im Saal Bechstein hatte si Publikum versammelt um Sven Scholander, den beliebten fahrenden Sänger aus Schweden, Lieder zur Laute singen zu hören. Neues ist über den humorbegabten und fangesfrohen Künstler nicht zu sagen. Er ift in scinem Fache Meister, ob er Volksklänge seiner nordishen Heimat oder französishe Chanfons oder deutshe Gesänge vorträgt, und seine virtuose Handhabung des Begleitinstruments, das er zur mimischen Veranschaulihung dés Gesungenen bald als Flinte an die Bake reißt, bald als fklingende Glode schwirgen läßt, ist evenso bekannt. Dies- mal führte er sih auch als Komponist ein. Besonders gut ist ihm

fehlle dech in etwas der PráEs kam dagegen Robert n A-Moll zu Gehör.

die Vertonung eines Liliencronshen Reiterliedes „Zwei Meilen im |

Trabe* gelungen. Stürmischer Beifall, der mehrfach Wiederholungen und Zugaben zeiligte, wurde ihm wieder zuteil.

die Einzelheiten waren gut heraus- | Belgrad

am Abend desselben Tages ein zahlreiches |

| weise neblig; der Süden hatte vielfah Nachtfrost. | wahrscheinli.

Weiterberiht vom 7. November 1905, Vormittags 8 Uhx.

j

| Wind-

richtung, Winh- stärke

Witterungs- verlauf der leßten 24 Stunden

Name der Beobachtungs- ftation

Wetter

Celsius

24 Stunden

Niederschlag in

09Meercsniveau und Scchweretn 45° Breite Temperatur in

Barometecstand auf

B B

| 756,3 |S 2'beiter

7565S 3'bededt 758,7 [DSO 1 wolkig 758 9 |S 1/Nebel

758,5 |[SSW As 2'bededt

Borkum Keitum Hamburg . Swinemünde

Rügenwalder- münde . .

Neufahrwaßer| 757,9 |NW

Memel 759,3 |[SO 4Regen

Aachen . 757,1 |S 1\wolkig

Hannover 769,6 |SSW 3\halb bed. |

Vorm. Nieders{l.

Nachm. Nieders{l. meist bewötlkt meist bewölkt

meist bewölft Nachts Niederl. Nachts Nieders. Nachts Niederschl. meist bewöltt ziemlich heiter _ _ziemlih heiter Nachm. Niederschl. Nachm. Nieder\ch[l.. ziemlich heiter meist bewölkt ziemlich heiter ziemlich heiter “| (Wilhe!mabav.} Borm. Nieder\{[.. (Kiosl) : meist bewölkt (Wustrow i. M.} ziemlich beiter (Königsbg., Pr.} Nachts Nieder{ch[.. {Cassel} ziemlich beiter (Magdeburg) ziemli heiter {GrünbergSechi } meifi bewölkt (Mülhaus., Els.) vorwiegend beiter (Friedrichebaf.} vorwiegend heiter (Bamberg) ziemlich heiter

Berlin . . 759,3 \Windst. |wolkenl. Dresden 759,9 |[SW 2\Nebel Breslau 759,2 NW 1 bededckt Brotrnberg 758,6 [WNW 2 wolkig Meg . . | 757,4|/NO 2hhalb bed. Frankfurt, M. | 758,7 |O 1Nebel Karlsruhe, V. | 757,7 |NO 3 'halb bed. München 753,5 [N 3lhalb bed.

[Ey O DOION A OID Omi O O Di

753,5 |[NO 741,5 |NNW 1|Negen

Stornoway . Mealin. Head Valentia .

745,4 NW d5Regen halb bed. 752,6 [WSW 1 beiter

753,6 |Windst.

Scilly

¿lotte

Aberdeen Shields Holybhead . | 750,6 Isle d’Aix St. Mathieu

Grisnez Paris . Blissingen Da Q Bodoe Christiansund Skudesnes Skagen . , Vestervig . . Kopenhagen Karlstad Stolbolm . Wisby Hernösand Haparanda . DUOE s Wilna . Pinsk L Petersburg Wien Prag Rom Florenz Cagliari Cherbourg Clermont Biarritz Nizza... | 7545 . [Regen Krakau ; _758,2 |[W Regen Lemberg 761,0 |SSO 6|bedeckt Hermanstadt | 760,5 |S 1|bededckt Triest 757,1 |Windit. [halb bed. Brindifi , . | 758,5 |SSW 4jhalbbed. Livorno . |_754,9 [NO 3 [Regen 759 9 |[SO 6Negen Helsingfors , | 764,9 |SO 4bedeckt Kuopio -—_— Zürih . 757,9 (NW 1 wolkig Genf 757,0 (SW_2 [bedeckt Lugano 757,7 ¡N 1 /bedeckt Säntis 559,8 (SSW 4 wolkig Wik 710,5 (SW _2\bedeckt IRarschau _757,6 SSO 1/bedeckt Portland Bill | 753,5 Windft. heiter | 6,1! Ein Maximum über 772 mm liegt über Innerrußland, ein Minimum unter 741 mm nördli von Schoitland. In Deutsch- land if das Wetter rubig, meist kälter, vielfach heiter und eten U , vielfah heiteres, stellenweise nebliges Wetter mit Nathtfröften ift Deutsche Seewarte,

Mitteilungen des Königlichen Aëronautishen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentliht vom Berliner Wetterbureau. Dratenaufstieg vom 6. November 1905, 8+ bis 103 Uhr Vormittags :

{Station Seehöhe | 122 m | 500 m |1009 m | 1500 m | 2000 m | 2500 m Temperatur (C °) | 9,4

12,2 9,1 6,6 4,4 1,2

Nel. Fchtgk. (°%/0) | 90 80 79 88 72 62

Wind-Nichtung . | §50 W |WSW |WSW| SW SW Geschw. mps 6 [12bis15 9 bis 10! 8 bis 9 etwa 20.

Verschiedene Wolkenarten am Himmel. Poidlie Temperatur 12,3 ° in 400 m. Zwischen 1300 und 1500 m Höhe, wahrscheinli der oberen Grenze der Stratocumuluswolken, überall die Temperatur 6,6 °; darüber sank die Feuchtigkeit bis auf 52 9% in 2300 m und sprang die Windgeshwindigkeit auf etwa 20 m in der Sekunde.

743,3 |SW

748,5 |[SW 3\wolkig 2/halb bed.

S

755.0 3|Negen

2|bedeckt

S8 [Q

753,9

Nebel bedeckt Dunst Dunst Regen Kalb bed. wolkig Dunst wolkig Dunst Nebel Regen Negen Negen vededt bededt bededckt bedeckt bededcki halb bed. . [Nebel Regen Regen 2 wolkig Regen heiter

754,5 756,0 755,9 755 3 753,5 743,4 749,7 755,8 754,7 758,1 756,6 TOT2 757.0 j 759,8 764,0 762,9 763,8 764,7 769,8 758,6 760,2 756,6 755,8 | 758,9 | 754,5 757.3 |: 757,8 S

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¿ 263.

1. Untersuhungs\sachen. S ie 3. Unfall- und Inbvaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

1) Untersuchungssachen.

{59861] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Rekruten Helmut Grih Dahlke vom Landweh1bezirk Schneidemühl, welcher flüchtig it, ist die Untersuhungshaft wegen

ahnenfluht verhängt. Es wird ersucht, ihn zu ver-

ften und in die Militärarrestanstalt in Bromberg oder an die nächste Militärbehörde zum Weiter- transport bierher abzuliefern.

Bromberg, den 22. Oktober 1905.

Gericht der 4. Division.

Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe 1 m 70 cm, Statur \{lank, Haare hellblond, Augen blau , Nase etwas abgestumpft, Mund gewöhnlich, Bart: Anflug von Schnurrbart, Gesicht: hohe Stirn, Gesichtsfarbz gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: trägt künstlihes Gebiß.

[59873]

Der am 9. Juni 1903 gegen den Sthlofsermeister Emil Hoheudorf in den Akten 2 E M 79. 02 er- lassene Steckbrief wird hierdurch erneuert.

Berlin, den 2. November 1905.

Königliche Staatsanwaltschaft 1.

{59872} Steckbriefserledigung.

Der diesseits gegen den Bauunternehmer Oscar Sarz, geboren am 11. März 1846 zu Eisenach, wegen Vollstreckung einer viermonatlihen Gefängnis- strafe in den Akten J. 11 A. 960. 81 unter dem 12. Juni 1883 erlaffene Steckbrief wicd hiermit zurückgenommen.

Berlin, den 25. Oktober 1905.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

[59862] Fahneufluchtserkiärung.

In der Untersuhungssache gegen den Musketier Stanislaus Patyk der 3. Kompagnie Infanterie- regiments Generalfeldmarschall Prinz Friedrih Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, wegen Naa _wird auf Grund der 88S 69 ff. des Militärstrafgeseßbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerihtsordnung der am 10. März 1880 zu Papro3, Kreis Strelno, geborene Beschuldigte Menn für fabnenflücktig erklärt.

raudenburg a. H., den 2 November 1905. Gericht der 6. Division. [59868] Fahnenfluchtserklärung und Beschlaguahmeverfügung.

In der Unterfuhungssache gegen den Matrosen der IL. Klasse des Soldatenstandes Friedrih Wilhelm Porsh der 3. Kompagyie I. Matrosendivision, geb. am 3. August 1884 zu Danzig, wegen Fahnen- fluht, wird auf Grund der §8S 69 ff. des Militär- strafgeseßbuh# sowie der §§ 356, 360 der Militär- itrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtia erflärt und sein im Deutschen Neich Hefindlihes Vermögen mit Beschlag belegt.

Kiel, den 3. November 1905.

H Sciblahrer 1. Marineinspektion. er Ger err : U c. E G Mörder, I. V. s Es [tfe, Marinekriegsgerihtsrat. [59869] Fahnenfluchtserklärung unub Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuhungssahe gegen den Torpedo- matrosen Eduard Schmerzenreich Derpsch der 1. Komp.. 11. Torpedoabteilung bezw. S. M. S. „Blücher“, geb. am 7. Mai 1889 zu Großbothen, Krs. Leipig, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §8 69 ff. des Militärstrafgeseßbuhs sowie der S8 356, 360 der Militärstrafgerihtsordnung der Beschuldigte bierdur für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reich befindlihes Vermögen mit Beschlag belegt.

Kiel, den 3. November 1905.

i Q I. Marineinsp«ktion. er Gerichts8hecr: c Mörder Ce E; S ° ; I. V. K Q e [tfe, Marinekriegsgerihtisrat. {59870] Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuhungssahe gegen den Matrosen Wilhelm Bernhard August Radeboldt der 2. Kom- pagnie I. Matrosendivision, gb. am 11. 5. 1835 zu Braunschweia, wegen Fahnenfluht, wird auf Grund der 88 69 ff. des Militärfirafgeseßbuhs sowie der 356, 360 der Militärstrafgerihtsordnung der Be- shuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erflärt und sein im Deutschen Reiche befindlihes Vermögen mit Be- schlag belegt.

Kiel, den 3. November 1905.

Gericht 1. Marineinspektion. Der Gerichtskberr : a G

B D tf Marinekrieg8gerichtsrat.

[59864] Beschlagnahmeverfüguug. ; In der Untersuchungssache gegen den am 10. Mai 1883 in Oberbotibingen, D.-A. Nürtingen, geborenen Rekruten Rudolf Scheffel, wegen Fahnenfluht, wird auf Grund der 88 69 ff. des Militärstrafgeseßbuchs, 9 Ziff. 2, 60 Ziff. 3 des Reichsmilttärgesezes sowie der S8 356, 360 der Militärftrafgerihtsordnung der Beschuldigte b’erdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Neich befindlihes Vermögen mit BiLas belegt. tuttgart s Ludwigsburg’ den L November 300, Kal. Secidi eee der 26. Division. Der Gerichtsherr : Stra g, Dectoa, O Z R 2 B Kriegsgerichtsrat. [59865] Fahneufluchteertlärung s uud Sg E, : In der Untersuchungssache gegen den am 15. März 1885 in Leipzig geborenen Harmoniumbauer (Rekrut) Friy Richard Frenzel, wegen Fahnenflucht, wird

erlust- und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 7. November

auf Grund der §S 69 ff. des Militärstrafgesetz- buhs sowie der §8 356, 360 der Militärstraf- gericht8ordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnen- flüchtig erflärt und sein im Deutschen Reiche befindlihes Vermögen mit Beschlag belegt.

Ulm, ten 4. November 1905.

Kgl. Gericht der 27. Division.

Fahnuenuflucchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuhungssache gegen den am 28. Februar 1885 zu Langenau, O.-A. Ulm, geborenen Zimmer- mann ¡(Nekruten) Karl Friedriß Wört, wegen Ferpenust, wird auf Grund der 88 69 ff. des

il.-Str.-G.-Bs. sowie der §8 356, 360 der Mil.- Str.-G.-Ord. der Beschuldigte bierdur für fahnen- flüchtig erklärt und fein im Deutschen Reiche be- findlies Vermögen mit Beschlag belegt.

Ulm, 4. November 1905.

K. Württ. Gericht der 27. Division. [59863]

Die im Reicbeanzeiger vom 18. April 1905 unter Nr. 6212 veröffentlihte Fahnenfluchtserklärung des Füsiliers Joseph Krämer 12/40 wird hierdurch zurückgenommen.

Cöla, den 4. November 1905.

Königliches Gericht 15. Division. [59871] VBekfanntmachuug. M-7/05 14365.

In der Strafsache gegen den Alfred Ernst Walter aus Gera und Genossen wegen Verleßung der Wehr- pfliht wird bierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, Loh der Beschluß über die Beschlagnahme des Walter]hen Vermögens vom 10. Februar 1905 (Reichsanzeiger Nr. 52 vom 1. März 1905) wieder aufgehoben worden ift.

Gera, den 3. November 1905.

Der Erste Staatsanwalt. [59867] Verfügung. N

Die Verfügung des Gerichtsherrn der K. B. 8. Infanteriebrigade vom 22. Juli 1901 (Zff. 35 606 des Neichsanzeigers Nr. 174), wodurch der Unter- offizier Heinrich August Holler der 9. Komp. K. B 4. Infanterieregiments für fahnenflüchtig erklärt wurde, wird mit Nüccksiht auf die erfolgte Stellung des Holler aufgehcben.

Meg, 2. November 1905.

Gericht der K. B. 8. Infanteriebrigade. Der Gerichtsherr : Krell, J.. V.: Eder, Oberst. Kriegs8gerichtsrat.

9) Aufgebote, Verlust- u. Fund- sachen, Zustellungen u. dergl.

[59230] Aufgebot und Zahlungssperre. _Das Aufgebot zum Zwecke der Kraftloserklärung ist beantragt von dem Kaufmann Albert Panschow in Charlottenburg bezügliÞh 6 Inhaberaktien der Klosterbrauerei Nöderhof in Nöderhof bei Halber- stadt über je 1000 M, welche angeblich von dem am 17. Oktober 1898 verstorbenen Oberfaktor Paul Grünenthal im Jahre 1898 verbrannt sind, und zwar die Nummern 1218, 338, 375, 450, 458, 472. Es ergeht an die unbekannten Inhaber der vorstehend aufgeführten Urkunden die Aufforderung, ihre Rechte anzumelden, und die weitere Aufforderung, die be- zeihneten Urkunden vorzulegen und zwar spätestens in dem am 16. Juni 1906, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsstelle, Zimmer 22, anstehenden Aufgebotstermin, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen sowie au der Anspruch aus den noch nit fälligen Gewinnanteilsheinen auf den Inhaber erlöschen wird.

Gemäß § 1019 Z.-P.-O. wird der Auéstellerin der genannten Aktien, Klosterbrauerei Röderhof zu Röderhof bei Halberstadt verboten, an den Inhaber dieser Aktien eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Gewinnanteils{heine oder einen Erneuerungs- schein auszugeben. Das Verbot findet auf den oben bezeichneten Antragsteller Kaufmann Albert Panshow zu Charlottenburg keine Anwendung.

Halberstadt, den 20. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht. -Abteilung 6.

[60008] Bekanntmachung.

Am 2. d. M. verloren: 349% Schlesishe Pfand- briefe, Lit. A, Serte I1 Nr. 1658 über 2000 Æ; Lit. A, Serie VII Nr. 9072 über 1000 A (7675. 1V. Se. 00)

Berliu, den 6. November 1905.

Der Polizeipräsident. 1V. E. D.

[600071 Erledigung.

Die in Nr. 200 des R.-A. für 1904 ad 7017 I1V. 11. 04 u. a. gesperrte 44 9/9 Bukarester Stadtanleihe von 1888 Nr. 6281 über 400 Æ ist ermittelt und wird dem Verkehr freigegeben.

Berlin, den 7. November 1905.

Der Polizeipräsident. 1V. E. D. (59603]

Wer Rechte an den bei uns auf das Leben des Bazarinhabers Lucien Eugen Bour in Saarburg i. Lothr. genommenen Versicherungen Nr. 414785 und Nr. 501 008 nachweisen fann, möge \sih bis zum 2. Februar 1906 bei uns melden, widrigenfalls wir für die angeblich abhanden gekommenen Ver- sicherungssheine Nr. 414785 und 501 008 Ersatz- urkunden ausfertigen werden.

Gotha, den 2. November 1905.

Gothaer Lebensversicherungsbank a. G. Stichling.

(59866]

[50783]

Der von uns ausgefertigte Versicherungss{hein Nr. 17 497, ausgestellt am 6. Juni 1866 auf das Leben des iictoildea verstorbenen Herrn Friedrich Beckert, Schmiedemeisters, zuleßt Privatiers in Karlsruße i. Baden, ist uns als verloren angezeigt worden. In Gemäßheit von § 15 der Allgemeinen

Öffentlicher Anzeiger. |:

1905.

Kommanditgesellshaften auf Aktien und Aktiengesellsch, Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. e 8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bankausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

Versicherungsbedingungen unseres Statuts machen wir dies hiermit unter der Bedeutung bekannt, daß wir den obigen Schein für kraftlos erklären und an dessen Stelle ein Duplikat ausstellen werden, wenn sich innerhalb dreier Monate vomuntengeseßten Tage ab ein Inhaber dieses Scheines bei uns nicht melden sollte.

Leipzig, den 7. Oktober 1905.

Leben8versicherungs-Gesellshaft zu Leipzig. Dr. Walther. Riedel.

[59609] Aufgebot. y

Der auf Antrag der Westholsteinishen Bank, Husumer Filiale in Husum, vertreten dur Justizrat Bong-Schmidt in Flensburg, durch Beschluß vom 18. Juli d. Is. aufgebotene Solawechsel heißt richtig :

Fâllig am 24. August 1902.

Husum, den 24. Juli 02. M 10 000,—.

Gegen diesen unsern Sola- Wechsel zahlen wir Endesunterschriebene an die Westholfteinishe Bank Loma Filiale am 24. August 1902 auf deren

ontor in Husum ohne vorherige Präsentation

die Summe von Mark Zehntausend. Valuta erhalten. P. Bahnsen

No_ 694.

S. I. Richardfen j H. Hinrichsen.

Der Aufgebotstermin vom 9. Februar wicd auf Mittwesch, den 16. Mai 1906, Vormittags 9z¿ Uhr, verlegt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in diesem Termine vor dem Helgen Amtsgericht seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Susum, den 30. Oktober 1905.

Königliches Amts3geriht. Abt. 3. [59613] Aufgebot. 2 V. 5/05. L

I. Nachstehende Hypothekenposten :

1) 3 Taler 25 Sgr. 8 Pf. Kaufgeld der Witwe Dorothea Sander in Darkehmen, mit 5 °/g auf Grund des Vertrags vom 4. Januar 1847 eingetragen Abt. I1IT Nr. 5 des dem Uhrmacher August Jahn gehörigen Grundstücks Darkehmen Nr. 50 A;

2) 150 Taler Darlehn des Domänenpächters Pancritius in Dinglauken, mit 6 °/9 aus der Urkunde vom 3. September 1857 eingetragen Abt. IIIl Nr. 5 des den Besitzer Gottfried und Friederike, geb. Wildies, Lindenaufschen Eheleuten gehörigen Grundftücks Poth- kehmen Nr. 20; /

3) 1 Taler 19 Sgr. Kaufgeld des Ortsschulzen Moser in Scbillehlen, mit 5 °%/ auf Grund des Zu- \{chlagsbesheides - vom 13. Februar und der Kauf- gelderbelegungêverhandlung vom 23. März 1869 erft auf Schillehlen Nr. 25 eingetragen und dann über- tragen auf Abt. [111 Nr. 9c des den Fleischer Eduard und Minna, geb. Blashke, Dimsatschen Ehe- leuten gehörigen Grundstücks Schillehlen Nr. 16;

4) 281 Taler 17 Sgr. 4 Pf. Abt. III1 Nr. 11 des den Besitzer August und Auguste, geb. Schoen,

arbrüderschen Eheleuten gehöcigen Grundstücks

[lgofsen Nr. 17. Eingetragen ist die Verpflichtung der Eigentümer, die Geschwister Louife und Johann Kleist wegen Schulden in dieser Höhe nah Maß- gabe des Nezesses vom 25. Juni 1856 außer Schuld- verbindlihkeit zu fewen;

werden auf Antrag der durch den Justizrat Cohn hierselb vertretenen Grundstückseigentümer bhierdurch aufgeboten. Die genannten Hypothekengläubiger beihw. deren Rechténahfolger werden aufgefordert, ihre Ansprüche auf die aufzebotenen Posten |pätestens im Aufgebotstermin am 26. Februar 1906, Vormittags 11k Uhr, bei dem unterzeihneten Amtsgericht anzumelden, widrigenfalls ihre Aus- schließung mit ihren Nehten erfolgen wird.

IT. Ferner hat der Knecht Friedrih Marger in Schaugsten, vertreten dur denjelben Anwalt, das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Spar- kassenbus der hiesigen Kreissparkasse Nr. 5856 über 100 M beantragt. Der Inhaber dieses Buchs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 26, Februar 1906, Vormittags 11 Uhr, seine Nehte anzumelden und das Sparkassenbuch vor- pee widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

Darkehmen, den 22. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht. [58963] Uufgebot. 2. F 1/05. 2.

Der Kaufmann Eduard Morel in Frankfurt a. M., Bockenheimeranlage 5, vertreten durch Rechtsantwoalt Dr. Ohlenschlager in Frankfurt a. M., hat das Auf- gebot der beiden Hypothekenbriefe über die im Grund- buch von Hanau Stadt Band 60 Blatt Nr. 3373 in Abteilung IIl eingetragenen Hypotheken :

lfde. Nr. 2 über 20 000 Æ,

lfde. Nr. 4 übec 10000 Æ, eingetragen auf den Namen des Antragstellers und zu Lasten der Maingauer Konservenfabrik, Gesellschaft mit bes{ränkter Haftung zu Hanau a. Main, bean- tragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. Mai 1906, Vor- mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Marktplay 18, Zimmer Nr. 14, anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erilärung der Urkunden erfolgen wird.

Hanau, den 23. Oftober 1905,

Königliches Amt3geriht. Abt. 2. [59622] Aufgebot. ,

Der Kammachermeister Albert Wahl in Krofsen a. Oder hat das Aufgebot zum Zwecke der Aus- \{ließung des Gläubigers des auf dem Grundbuch- blatte des ihm gehörigen Grundstücks Krofsen-Stadt Bd. V Bl. Nr. 170 Abteilung T11 Nr. 5 für den Garnweber Johann Friedrich Koengott und dessen Chefrau Johanna Friederike geborenen Mieliy am 19. März 1816 eingetragenen, auf die Erben des in Berlin verstorbenen Kattunwebers Johann Wilhelm Koengott übergegangenen, rüdckständigen Kaufgelder-

restes von 30 Talern gemäß § 1170 B. G.-B. bes antragt. Die Rechtsnachfolger des Hypotheken- gläubigers werden aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 8. Januar 1906, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Zimmer 13, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden, widrigenfalls ihre Ausschließung mit ihrem Rechte erfolgen wird. Krofsen, Oder, den 2. November 1905. Königliches Amtsgericht.

[59145] Aufgebot.

Die Michael Grund, Bauerkebeleute in Crispen- hofen, haben das Aufgebot des angebli verloren gegangenen, über einen im Unterpfand8buch von Crispenhofen Bd. VIIl Bl. 109 b— 113 þ zu Gunsten der Anton Romig, Baueréwitwe daselbst, wegen eines Liegenkaufschillingsrests von 1780 A am 10. April 1880 eingetragenen Pfandrechtévorbehalt ausgestellten Pfandbuh8auszugs beantragt. Der In- haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 5. Juni 1906, Nach- mittags 3 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an- zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Künzelsau, den 20. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht. Buob, A.-N.

[59147]

F. 6/05. 3. Die verehelihte Eigentümer Jda Welzien in Halenbeck hat das Aufgebot zum Zwede der Ausschließung des Gläubigers der auf dem Grunds tüde Halenteck Band 1 Blatt Nr. 20 Abteilung IIT Nr. 3 für die verehelihte Arbeitêémann Pelzer in Wittstock eingetragenen Darlehnébypothek von 49 Talern beantragt. Der Gläubiger wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. Januar 1906 vor dem unterzeihreten Gerichte anberaumten Aufgebots» termine seine Rechte anzumelden, widrigenfalls seine Auéschließung mit seinem Rechte erfolgen wird.

Meyenburg, den 27. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht.

[59610] Aufgebot. F 9/05. 4.

Der Zimmermann Focke Rofe zu Bargebuhr, ver- treten durch die Rechtsanwälte G. und U. Ulfers zu Norden, hat beantragt, den vershollenen Geert Eils Domeyer, zulegt wohnhaft in Lütetsburg, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 25. Mai 1906, Vormittags D7 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welch&# Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen.

Norden, den 1. November 1905.

Königliches Amtsgericht. II.

[59625] Aufgebot. L. F. 5/05. 1) Der Besizer Johann Wifsusseck, 2) defsen Ehe- frau Marie Wifsusseck, geb. Weißgräber, 3) der Landwirt Friedrih Weißgräber, sämtlich aus Guhßhringen, 4) der Landwirt Ferdinand Weißgräber in Illowo baben beantragt, den vershollenen August Hermann Weifß:gräber, geboren am 23. August 1860, im Inlande zuleßt wohnhaft in Guhringen, für tot zu erklären. Der bezeihnete Verschollene wird aufgefordert, sich späteftens in dem auf den 6, Juni 1906, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung er- folgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebots- termine dem Geriht Anzeige zu machen.

Rosenberg W.-Pr., den 25. Oktober 1905.

Königliches Amtegericht. [60009] ; :

In Aufgebotssachen, betreffend die Todeserklärung des verschollenen Mühblenbesitzers Julius Haensel, zuleßt wohnhaft in Schöneich, wird anstatt des auf den 28. Oftober 1905, Mittags 12 Ubr, anberaumten Termins anderweitiger Termin auf den 18S. No- vember 1905, Mittags 12 Uhr, anberaumt.

Amtsgericht Sagan, den 3. November 1905.

[59629] Aufforderung. 96 1X 869/05. 6.

Am 16. Februar 1904 ist zu Berlin, ihrem leßten Wohnsig, die am 13 Februar 1861 als unehelihes Kind der verebelichten Privatsekretär Elisabeth Jenny Zimann, geb. Prinz, zu Breélau geborene Olga Prinz, verehelihte Kaufmann Brey, gestorben. Der Gbemann der Erblafserin hat gemäß Ar- tikel 4614 des Ausführunesgeseßes zum Bürgerlichen Geseßbuch die statutarishe Portion gewählt und die Erteilung eines Erbscheins als geseßliher Erbe dahin, daß er und der preußische Fiskus Erben je zur Hälfte sein, beantragt. Die etwaigen übrigen Erben sind unbekannt Es werden alle VIEIENIgeR, denen Grb- rehie auf den Nachlaß der Frau Olga Brey, geb. Prinz, zustehen, aufgefordert, ihre Erbrehte sþpä- testens am 2. Jauuar 1906 bei dem unter- zeihneten Nachlaßgeriht anzumelden, widrigenfalls dem gestellten Antrag gemäß der Erbschein erteilt werden wird.

Berlin, den 29. Oktober 1905.

Königliches Amtsaerikt 1. Abteilung 96,

[59628] Oeffentlicze &Serauucrmachung. j Am 4. Juli 1905 i} hierselbst der zuleßt hier, Neue Hochstraße 40a, wohrhaft gewesene Arbeiter Wilbelm Feft verstorben. Er ist am 1. April 1831 zu Drofsen geboren als Sohn des Postillons August Fest und der Marie geb. Welk. Es ift ein Nachlaß von etwa 800 # vorhanden. Da Erben des Ge- nannten bisher nit ermittelt find, so werden alle diejenigen, welche Y Siirny ! mina haben, aufgefordert, sich unter Nachweis ihres Verwandtschaftsverhältnifses