Grundsay, daß Frankrei niht das Recht zustehe, das Konkordat einseitig zu kündigen. Der Ministerpräfident Nouvier erwiderte, auf Grund eines Gesetzes Éönne die Kündigung des Konkordats erfolgen, denn dieses habe in Frankreich au dur ein Geseß Gültigkeit erlangt, und verlangte dann die Annahme der Vorlage, deren Ablehnung den Nüdcktritt des Kabinetts zur Folge haben würde. Der Antrag Ghamaislard wurde darauf mit 183 gegen 30 Stimmen abgelehnt. Der Admiral de Cuverville begründete einen Antrag, die Be- ratung bis nah einer Befragung der Stadtvertretungen zu vertagen. Der Präsident der Kommission Vallé bemerkte darauf, daß die Kommission nicht den geringsten Grund für ein Hinausshieben der Annabme dieses Gesetzes anerkennen könne. Der Kultus- minister Bienvenu-Martin führte aus, daß die Kammer, die die Vertretung des Landes fei, sh für die Annahme des Geseßes mit einer Mehrheit von über 100 Stimmen ausgesprochen habe. Darauf wurde der Antrag Cuverville mit 205 gegen 49 Stimmen abgelehnt. Dem Senator de Lamarzelle, der die Vertagung der Beratung bis nah den Wahlen im Jahre 1906 verlangte, entgegnete der Vorsißende der Kommission Vallé, es sei unnüß, das Land zu befragen, da es für die Trennung sei. Gourju sprach sich für den Antrag Lamar- zelle aus, der mit 174 gegen 1901 Stimmen abgelehnt wurde. Ein weiterer Antrag, der ebenfalls die Vertagung verlangte, wurde mit 190 gegen 50 Stimmen abgelehnt. Hierauf wurde die Beratung auf beute vertagt.
Die Deputiertenkammer diékussion des Budgets fort.
seßte gestern die General-
Der Finanzminister Merl ou erflätte der genannten Quelle zufolge, daß das Budget vom Jahre 1906 nur die unumgänglich notwendigen Ausgaben enthalte; die Kammer möge Reformen nur nach und nach einführen und dabei auf die Leistungsfähigkeit der Steuerpflichtigen Rücksiht nehmen. Baudin als Berichterstatter führte aus, daß das Budget für 19C6 nitt besser und nicht shlechter sei als die früheren Budgets; es balanciere, es sei sogar ein kleiner Uebersœuß an Einnahmen vorhanden. Hierauf wurde die Generaldisfussion geschlofsen.
i Nuß:lanD.
Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphen-Agentur“ sind der Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch an Stelle des Großfürsten Wladimir zum Chefkommandanten der Kaiserlichen Gardetruppen und der Truppen des Militärbezirks St. Petersburg, der - bisherige Ab- teilungshef des Schaßamts Schipow zum Finanzminister, die bisherigen Gehilfen des Finanzministers Kutler zum Minister für Ackerbau und Timirjasew zum Minister für Handel, der Direktor der Südwestbahnen Nemeschäff zum Minister für Verkehrswege und Filossofow zum Neichskontrolleur ernannt worden. Derselben Quelle zufolge ist der General Trepow seiner Stellung als General- gouverneur, Chef der St. Petersburger Garnison, Gehilfe des Ministers des Jnnern, Polizeihhef und Gendarmeriechef enth oben und zum Palaiskommandanten ernannt worden.
Nach telegraphishen Nachrichten aus Kronstadt hat dort in der vorgestrigen Nacht ein heftiger Kampf statigefunden. Die Jnfanterie joll, laut „W. T. B.“, von der Schußwaffe Gebrauh gemacht haben, und Maschinengewehre sollen in Tätigkeit getreten sein. Der Marineklub und mehrere Magazine wurden verwüstet und in Brand gesezt. Eine Schar von Meuterern und Matrosen durchzog, \chiezend und plündernd, die Straßen und terrorijiecte die Bevölkerung, die aus der Stadt flieht. Nach den lezten Nachrichten haben sich die Unruhen niht erneuert. Die Meuterer teilten sih in Parteien, von denen die Friedenspartei die Oberhand gewann. Die Matrosen verbreiteten hierauf Aufrufe mit der Aufforderung, Ruhe zu halten. Gestern abend durhzogen Tausende von Matrosen mit einer weißen Flagge die Straßen, in denen an einigen Stellen Maschinen- gewehre aufgestellt sind. Aus Odessa wird gemeldet, daß eine Deputation der Stadtverwaltung gestern dem General- gouverneur Baron Kaulbars mitteilte, es seien Gerüchte im Umlauf, daß neue Megzeleien für heute vorbereitet würden. Eine Panik herrsche in der Stadt. Baron Kaulbars versprach, un- treffen; er werde die
verzüglih strengste Maßnahmen zu treffen; Unruhen unterdrücken, von welcher Seite sie auch kommen
De 2:0 7 O E
Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-
haus. 239. Abonnementsvorstellung. Der schwarze Domino. Komische Oper in 3 Akten. Text von Eugène Scribe, deutsche Ueberscßung von Freiherr | Ein von Lichtenstein. Musik von D. F. E. Auber. Musikalisce Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß. Regie : Oberregisseur Droescher. Anfang 7F Uhr.
Schauspielhaus. 163. Abonnementsvorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. Regie: Herr Regisseur Herter. Anfang 7 Uhr.
Sonntag : Opernhaus. 240. Abonnementsvorstellung. Die Zauberflöte. Oper in 2 Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart. Dichtung nach Karl Ludwig Giesecke, von Emanuel Schikaneder. Arfang 74 Uhr.
Schauspielhaus. 164. Abonnementsvorstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Osfar Blumenthal. Anfang 7F Uhr.
Neues Operntheater. 48. Vorstellung. Nathan der Weise. Dramatisches Gediht in 5 Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Anfang 7} Uhr. — Der Billettvorverkauf hierzu findet an der Tages- kasse des Königlichen Schauspielhauses gegen Zablung eines Aufgeldes von 50 -& für jeden Sigplag statt.
Deutsches Theater. Sonnabend : Der Kauf- maun von Venedig.
AAnntaAñ SONniaßg,
Henschel. —
Garten Bellincioni.
Fledermaus.
uachtstraunx. Sonntag nacchtêtraum.
Berliner Theater. Sonnabend: Kean.
Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.
Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Die Weber. — Abends 74 Ubr: Die Wildente.
Tontroleur. Montag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.
Schillertheater. ©. (Wallnertheater.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von S@iller. — Abends 8 Uhr: Der Veilchenfresser. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav von Moser.
uud Gretel.
Füufe!
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Traum ein Leben. — Abends 8 Uhr: Nora. Montag, Abends 8 Uhr: Hofgunsft.
N, (FriedrichWilhelmstädtishes Theater.) Sonnabend, Nachmittags 3 Ubr: Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller. — Abends 8 Uhr: Gyges und sein Ring. Eine Tragödie in 5 Aufzügen von Friedrich Hebbel. S Nachmittags 3 ; Abends 8 Uhr: Der Veilchesfrefser. Montag, Abends 8 Uhr: Gyges und sein Ring.
Theater des Wefiens. (Station Zoologischer Kantstraße 12.) 3 Ubr: Bei kleinen Preisen: Der gehörnte Sieg- fried. — Abends 77 Ubr: 4. Gastspiel von Gemma —— Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Lustspiel in t Deutsch von Alfred
A Santa Lucia. / Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Bet balken Preisen : Der Troubadour. [
Neues Theater. Sonnabend: Ein Sommer- Anfang 7x Uhr. und folgende Tage:
Lustspielhaus. (Friedriftraße 236.) Sonn- abend : Die heilige Sache.
Refsidenztheater. (Direktion: Rihard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Prinzgemaßhl. Lust spiel in 3 Akten von Leon Xanrof und Deuts von Wilhelm Thal.
Sonntag und folaende Tage: Der Prinzgemahl.
Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Der Schlafwagen-
Thaliatheater. Direktion: Kren und Schönfeld. n mittags 4 Uhr: Bei ganz kleinen Preisen : Hänsel (Ieder Erwachsene ein Kind unter 6 Jahren frei.) — Abends 8 Uhr: Vis früh um Schwank mit Gesang in 3 Akten von
mögen. Den Truppen sei befohlen, jeden niederzuschießen, der auf ein Haus oder einen Laden einen Angriff machen sollte. Jn verschiedenen Städten Südrußlands haben Megeleien unter den Juden stattgefunden. Aus den übrigen Teilen des Landes laufen in der Hauptstadt beruhigende Nachrihten ein. Der Gouverneur von Moskau hat einen Aufruf an die Bevölkerung ge richtet, in dem er zur Ruhe ermahnt und erklärt, er könne sich das Recht niht nehmen lassen, Vershwörer zu bestrafen, und sei entschlossen, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Jn Kelzy ist der Eisenbahnverkehr wieder hergestellt. Fn Wolsk ist eine Kommission gewählt worden, die eine Untersuchung wegen der Vorgänge der leßten Tage anstellen soll. Jn Jrkutsk und Theodosia sind die Schulen und Läden wieder geöffnet. Der Gouverneur von Kiew veröffentlihte gestern eine Erklärung, wonah er mehrere Mitteilungen erhalten hat, die bestätigen, daß von Polizeibeamten während der leßten Unruhen Uebergriffe und Verbrehen begangen worden find. Der Gouverneur fordert diejenigen Personen, die Zeugen solher Vorgänge gewesen sind, auf, ihm ihre Mitteilungen darüber einzujenden. Auch aus den Städten Finnlands kommen Nuri über Wiederherstellung der Ruhe. Jn Helsingfors, Abo, Mariehamm, Niustadt ist das Manifest des Kaisers mit großer Freude aufgenommen worden; der Aus- stand ist beendigt und der Verkehr wieder hergestellt. Jn Helsingfors hat der Senat mit Zustimmung des General- gouverneurs 160 000 # zur Bezahlung der “Nationalgarden und der Arbeiter bewilligt, die während des Ausstandes Polizei- dienst in der Stadt geleistet haben.
Spanien.
Nach einer Zusammenkunft zwishen VMontero Rios und dem italienishen Gesandten Silvestrelli ist, „W. T. B.“ zufolge, das spanisch-italienishe Handelsabkommen auf 6 Monate verlängert worden.
Der Minister des Jnnern Garcia Prieto kündigt, nah obiger Quelle, an, daß ein die Auswanderung regelndes Dekret nah der Nückehr des Königs veröffentlicht werden wird.
In der gestrigen Sitzung des Senats führte, wie ,W. T. B.“ ferner meldet, der Ministerpräfident Montero Rios aus, daß das englisch-französische Abkommen alle Rechte Spaniens an- erkenne und ihm Bewegungé freiheit in Marokko aewähre. Die Kon- ferenz in Algeciras trete zusammen, um den Mächten Gelegenheit zu geben, ihre Ansichten über die notwendigen Reformen in Marokko aus- zutauschen.
Belgien.
Im Abgeordnetenhaus richtete, einem Beriht des „W. T. B.“ zufolge, gestern bei der Erörterung über die Ant- werpener Kreditvorlage der Abg. Bertrand (Soz.) hejtige Angriffe gegen die Person des Königs, dem er wiederholt vorwarkf, in der Frage der Antwervener Hafen- und Festungsbauten aus feiner fonstitutionellen Rolle berausgetreten zu sein, indem er persönlich die Annahme der Vorlage empfohlen habe. Der Präsident erklärte unter Hinweis auf die ungebörige Sprache Bertrands, es stehe diesem nicht zu, dem Könige Borbaltungen zu machen. Helleputte (Nechte) empfahl darauf Verweisung der Vorlage an einen besonderen Ausschuß.
Bulgarien.
Die Sobranje fuhr in der gestrigen Sißung, wie „W. T. B.* berichtet, in der Adreßdebatte fort. Der Ministerpräsident Petr o w führte' aus, es stehe fest, daß die Türkei gegen alles Bulgarische eine feindselige Haltung einnehme. Darum habe fich die Lage in Mazedonien seit dem vorigen Jahre gar niht geändert. Bulgarien habe stets für die mazedonishe Frage Interesse gezeigt, könue sich jedoch niemals durhch türkishe Provokationen verleiten lassen, fch în irgend ein Aben- teuer zu stürzen. Die Bildung einer starken Armee diene dem Zwecke, auf alle Möglichkeiten gefaßt zu sein und durch Hebung des mili- tärishen Ansehens Europa im Sinne einer rasheren Lösung der mazedonishen Frage zu beeinflussen. Die Beziehungen zu Serbien seien berzlich, und die Regierung bemühe ih, sie noch freundlicher zu gestalten. E8 sei bereits cine günstige Nückwirkung des Abschlusses des serbisch-bulgarishen Handel8vertrags zu- bemerken.
Citi Ea CILRE O E d 1AM E R O: Lb 2 S S (S R E i A S ISC R B L QLIEBT I C MEC O A AIM R S I L
Line. Sonntag und folgende Tage: Fünkfe !
fresser.
Friedrih von
Uhr: Fuhrmann | Gastspiel von Klara von Kürv.
Musctte.
Gesangsterte von Hans Brennert. Herblay.
Abends 7F Ubr: Musette.
Sonnabend, Nachmittags
Friedri{strafe.) leßte Troubadour. Fred Grésfac und Pierre Veber. Halm.
74 Uhr: Die
badour. Ein Sommer-
Konzerte.
ules Chancel. L
August Scharrer).
(Dresdener Straße 72/73.) Sonnabend, Nach-
HMigh Lise. noch kurze Zeit :
Jean Kren und Arthur LippsGiz. Musik von Paul Bis früh um
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Kilometer-
Bentraltheater. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Zum erften Male: M Operette in 3 Akten von Ferrier. In freier deuts{er Bearbeitung von Benno Jakobsohn. Musik von Henri
Sonntag, Namittags 3 Uhr: Die Geisha. —
Montag und folgende Tage: Musette.
Sonntag und folgende Tage: Der leßte Trou-
Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Liederabend von Alexander Heinemann.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 8 Uhr: L. Konzert zum Besten der Heinrichß de Ahna- Stiftung, gegeben von Professor Waldemar Meyer.
Beethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: LE. (letztes) Konzert von Adolf Rebner (Violine) mit dem Philharmonischen Orchefter (Dirigent :
Zirkus Albert Schumann. Sonnabend, Abends präzise 74 Uhr: VIII. Grande Soirée Galaprogramm.
Die phänomenalen Frères John und Louis Boller mit ihrem uocch nie
Schweden.
Der König von Schweden hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, daß Schweden in offizielle Ver- indung mit Norwegen trete.
Norwegen.
des „W. T. B.“ hat die hollän-
Len, einer Meldun orwegen als selbständischen
dishe Regierung Staat an erkannt.
Amerika.
Zu den jüngst stattgehabten Bürgermeisterwahlen in New York berichtet das „W. T. B.“, daß der Rechtsbeistand des gegen Mc. Clellan unterlegenen Kandidaten Hearst einen Befehl des Obersten Gerichtshofes an die Polizeibehörde erwirkt habe, in dem der Kommissar Mc. Adoo angewiesen wird, sämtlihe Wahlurnen in der Stadt zum Zwecke nohmaliger Zählung nah dem Wahlbureau senden zu laßen.
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der Ersaßwahl eines Mitglieds des Reichstags, die am 7. d. M. im Wahlkreise Eisenah-Dermbach statt- gefunden hat, wurden, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Eisenach, für Leber (Soz.) 6886 Stimmen, für Schack (Antis. 4045, für Flex (Natlib.) 2780, für Kühner (frei. Volksp. 2698 und für Müller - Fulda (Zentr.) 1041 abgegeben. Es ist daher Stichwahl zwischen Leber und Scha ck notwendig.
Nr. 45 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Sesundheitsamts“ vom 8. November 1205 hat folgenden Inhalt : Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Sterbefälle im September. — Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krank- heiten. — Desgl. gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. — Gesetzgebung usw. (Preußen. Reg.-Bez. Liegnitz). — Volksbäder. — Arzneimittel 2c. — Genickftarre. — (Lippe.) Apotheken. — Le Apothekenwesen. Gebeimmittel. — (Schweiz. Kant. Basel-Stadt. Arbeiterinnen. — TCLierseuhen. Deutsche Vi-bquarantäneanstalten, 1. Vierteljahr. — Tierseuen im Deutschen Reiche, 31. Oktober. — Vermischtes. Sterblichkeit in deutshen Orten 2c.,, 1904 (nah Monaten). — (Großbritannien) Gesundheitszustand in Birmingham, 1904 — (Zanzibar.) Schiffsveft, 2. Vierteljahr. — (Vereinigte Staaten von Amerika.) Vieh- und Fleishbeschau, 1903/04. — Lebensmittel- untersuchung, 1993/04. — (Deutsches Neich.) Erkrankungen an Cholera. — Gefschenkliste. — Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, September. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Wochentabelle über die Sterbe- fälle in deutshen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deuts@er Großitädte. — Desgl. in deutschen Stadt- und Landdbezirken. — Witterung. — Beilage : Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiet der öffentlihen Gesundheitspflege (Gewerbehygiene).
Verkehrsanfstalten.
Auf der Eisenbahnlinie Illowo—Mlawa—Warschau is der Be- irieb, zunähst mit einem tägliden Zuge, der um 1,43 Nachmittags im Anschluß an die Abendpost aus Berlin von Illowo abgeht, wieder eröffnet. Die Linie wird an Stelle der aufgehobenen Land- verbindung zur Briefbeförderung nach Warschau und anderen Orten von NRussi\h-Polen benußt. Die Morgenpost aus Berlin nah Warschau erhält bis auf weiteres auf dem Eisenbahnwege über Prostken—Grajewo—Bialystok Beförderung.
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
A di T I» L T T E B, Et Li O R G A E gesehenen Lor- und Niückwärtssaltomortale mit dem Zweirad. Neu: Mr. Willie Hale, Globusêsfünstler. Die ausgezeihnete Wally- Hofte-Truppe. Miß Francis. Alberto und Adolfo. Die beliebte jugendlihe Schulreiterin Fräulein Dora Shumanu. Das einen halben Saltomortale schlagende Pferd. Die vorzüg- liche Javanertruppe. Miß Cashmore. Miß Alice. Mr. Crafton. Direktor Albert Schu- manns ueuefte Schul- und Freiheitsdrefsuren. Die unverwüstlihen Clowns Adolf und Coco als Ching-Ling-Foo. Ferner: Sämtliche Spezia- litäten 2. Zum Schluß: Der Tag des Eng- lischen Derby.
Sonntag: Zwei Vorstellungen: Nachmittags 3x Uhr (ein Kind frei) und Abends 74 Uhr. Fn beiden Vorstellungen: Das Sensations8þrogramm und Der Tag des Englischen Derby.
Montag: Festvorftellung zum Beften des Vereins für Kaffeeftuben und Erfrishungs- kFarren zu Berlin.
3 Akten von
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Edith von Trotba mit Hrn. Leutnant Werner von UeHtriß und Steinkirch (Dankwitz bei Jordansmühle, Schlesien—Schweidnitz).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Wilbelm Grafen von Scchlippenbach (Sch{önermark).
Ge st orben: Hr. Geheimer Regierungs- und Schulrat a. D. Friedrih Sternkopf (Caffel). — Hr. Pastor prim. Pohl (Liegnitz). — Katharina Freifr. von Willisen, geb. von Sanden (Sgließ bei Birken- hainchen).
Verantwortlicher Redakteur :
Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).
U. a.: Nur
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich
Nebersicht über dic Ergebnisse des
Ste
infogleubergbaues in Preußen in den erßen 3 Vierteljahren 1
Erfte Beilage
Berlin, Freitag, den 10. November
Statiftix und Velkswirtfchaft.
Preußischen Staatsanzeiger.
905, verglichen mit den ersten 3 Vierteljabren 1904.
Viertel- bergamtsbezizk. jahr
In den ersten 3 Vierteljahren 1905
Betriebene
Werke
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In den erften 3 Vierteljahren 1904
Belegschafts-
Belegschafts- |Betriebene | j | zahl.
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Mithin in den erften 3 Vierteljahren 1905 mehr (4), weniger (3. Betriebene| Werke |
.
Förderung
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Absatz
Li I. TTT.
79 75 74
8 374 334 | 7379 165 | 8 203 701 |
7934 071 | 6 549 431 | 7482 952 |
6 890 606 6 383 586 7 220613 | 110 209
114 450 110 732
7 680 969 7 107 605 7 875 887
114 921 74 | 113 583 74 113 882 75 |
693 365 271 560 327 814
t
+ 1 043 465 165 845 262 339
Summe
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23 957 200
2022 |
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1678 | 31 815 | 29 1139 | 29
114 129 74 | 22664461 | 20494805 111797 1651 1 362 36 1270 776 | 32 1634 1471 _| 29
1292 739
371 216 344
1471 649
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++ +F+F+
F +FF+FF 1+ +FFF
Summe
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4366 | 196 548 !
175 329 174615 '
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4 959 3 609 | 32
174 351 163 244 | 3 649 172 479 162 583 3 694 185 707 176 233 3736
3 787 3 805 3 881
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22 197 2 846 11 092
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H T+F+ [++ +F
Summe
L E
Dom 52 L
546 488 |
12 102 993 | 17 291 374 | 18 354 493 |
511111 |
11 416 218 | 16 489 539 | 17414 389 |
532 537 502 060 | 3 693
16 946 551 | 15 948 846 | 270 051 16 166 170 | 15 335 699 | 268 385 16 945 669 | 15 956 887 | 268 256
3 824
263 259 269 913 265 798
+T+F+F F +F+F +F[+F+
No o O D [O N
D I O0 S
13 951 4 843 558 1 125 204 1408 824
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D 00 0 00
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Summe
L, TIE L.
25 |
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29 |
47 748 860 | 3 629 748 3 493 824 3788 766 |
45 320 146 |
3536161 | 3 358 559 | 3679771 |
50 058 390 | 47 241 432 268 897
j 3 421 327 3 299 565 | 3233416 | 3146 504 3943313 | 3471179
266 323
62 399 62 604 63 357
60 355 §1 064
59 981 |—
D T A O s C —])
2 309 530
208 421 260 408 245 453
L J d
j
4,61
6,09 8,05 6,93
Summe
E IL
26 |
280
10 912 338
24 305 645 28 340 742 | 30 522 865
10 574 491 |
23 073 204 | 26 561 316 | 28741 314 |
60 467
448 167 443 198 443 294
10198056 | 9917248
28 224 849 | 26 303 623 26 680 940 | 25 029 148 | 28 552 210 | 26 826 383
62 787
444 397 449 934 446 947
++++{ +[+++
+[+++
714 282 7,00
3919204 |— 13,89 1659 802 |+ 6,22 1970 655 |+ 6,90
_+[+++
FFT
Zusammen in Preußen | ITT. Summe
280 |
83 169 252
78 375 834 |
447 093 83 457 999 | 78 159 154 4414 886
Nebersiht über die Ergebnisse des Braunkohlenbergbaues in Preußen in den erften 3 Vierteljahren 1905,
L IL L]:
932 |
31 |
29
| 309 611 | 275 904 291 343
194 706 179 358 201 658
183 825 156 856 |
32 | 283 603 | 32 | 234 968 32 | 264 240 |
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288 747 |— 0,35
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26 008 40 936 27 603
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Summe
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31
260 299
294 |
877 398
8 500 379 7788 734 8 394 309
5795 722
6 261 852 6 713 501
32| 782811 | 8168 554 | 257 | 7441539 | 299 | 8126905 !
—
94 547
331 825 347 195 267 404
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4,06 4,67 3,29
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193 641 | 5 24 | 152 626 | 24 | 174 364 | 50: 24
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256 ! 23736 998 |
181 885 | 144146 | 167 808 !
946 424 . 874 920 31 010 25 309
6 840
3,99
17,05 17,56 4,08
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+ ++++ ++++
S
393 418 20 035 29 753
20, 15,11|+ 20,57|+
Summe
L, I. ITI,
24
40 | 39
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556 998 |
2 106 417 1690 362 | 1797 037 |
520 631 | 24 |
1445 305 | : 42 | 1119313 | : 42 | 1214133 | 551
493 839 |
1 807 798 1408 576 42| 1581021
1221 521 956 083 1 093 651
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63 159 83 206 19,02/+ 298 619 281 786 216 016
12,79 223 784 163 230 120 482
1832+ 17,07|+ 1102+
16,52 20,01 13,66
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40
9 993 816 |
11 129 302 | 9 924 455 | 10 657 837
3778 751 |
8 455 497 7713 149 | 8 303 656 |
4 797 395
10 441 840 9 229 229
10 139 974
3271 255
7 801 805 7 231 195 7 914 603
+|+++ +|+++ +F++F+ +|+++ +[+++ +[+++ +F++F+F F|F++
796 421 507 496 687 462 695 226 517 863
16,60 15,91/+ 653 692 481 954 389 053
S 383+ 6,66 + 4,92 —
6,58 (03 D,11
Zusammen in Preußen | TIL.
Summe
31 711 594
Zur Arbeiterbewegung.
W. T.
Arbeit.
Aus Essen a. d. Ruhr wird dem „W. T. B.* telegraphiert: te Fürst von Bülow hat der kommission der Bergarbeiter mitgeteilt, daß er ihre Eingabe an den Minister für Handel und Gewerbe weitergegeben habe.
Der Reichskanzler
(Val. Nr. 260 d. Bl.)
Die Arbeiter der städtishen Gas- nnd Elektrizitäts- werke in Solingen haben, der „Rh.-Westf. Ztg.“ zufolge, eine Gingabe an die Direktion der Werke gerichtet, in der sie um Er- böbung der Tagelöhne aller Arbeiter um 30 4 und um Einricßtung
- landwirtshaftlihen Arbeiter ausständig find, kam es, wie ,W. T. B.* meldet, zwischen diesen und den zur Aufrehterhaltung der Ordnung aufoebotenen Gendarmen und berittenen Jägern zu
eines Arbeiteraus\{hu}ses bitten. In Fleurys, wo die
Ausftändige wurden verhaftet.
.”" meldet, im Ausstande.
einem Zusammenftoß.
M C ENSENRILET in Königsberg i. Pr. befinden sich, wie eW., Ihre Forderungen beziehen \ich auf Erhöhung des Stundenlohns und Regelung einer Anzahl technischer Fragen. Die Schiffe im Hafen laden bezw. löschen nah Möglichkeit mit eigener Mannschaft; soweit dies nicht angängig ist, ruht die
Kunft und Wissenschaft.
„ Die Vorderasiatische Gesellschaft eröffnete am Mittwoch ibr Wintersemester dur Mitteilungen des Dr. Bagrat Chalabrians über Märchen, die er in seiner armenischen Heimat gesammelt hat. Das Merkwürdige an ihnen ist, daß si alle an die Perfon Alexanders des Großen knüpfen, daß einige unter ihnen jedoch ersihtlich Wieder- bolungen ähnliher Erzählungen sind, die an anderen Stellen mit Salomo und anderen asiatishen Herrshern in Ver- vorgetragenen Märchen Gestalt. Diskusfion uralt sind und daß
Semiramis, bindung gebracht werden. ist fraglos die Midas-Sage n der n an den wurde ausgeführt,
Persönlichkeiten bezogen wurden.
ltere Stern aufstie Geister Kexbele.
ortrag daß diese Märchenftoffe fle, von Mund zu Mund fortgepflanzt, fast immer auf überragende l Einen Wandel in dieser psycho- logisch leiht erklärlihen Gewohnheit brachte später erft die schriftliche ufzeihnung. Und zwar wechselten in der Zeit der mündlichen Ueber- igung erfahrungsmäßig diese Persönlichkeiten, je nachdem die eine n der Erinnerung der Lebenden verblaßte und dafür ein neuer
Eines der
in etwas vergröberter
anschließenden
der mit dem von ihm ausgebenden Glanz die Es ist daher keineswegs sicher, daß z. B iramis und Salomo geknüpften Erzählungen ursprünglich und
Siebener-
24 472 302 |
Act
die an
29 811 043 | 22 947 603
daß sie niht {on vorher von älteren hervorragenden Herrschern er- zählt worden sind. Daß die armenishen Märchen sich gerade mit Alexander beschäftigen, hat seinen Grund sowohl in der Machtfülle dieses Eroberers, dessen Ruhm ganz Vorderasien erfüllte und fich dem Ge- dächtnis der Völker einprägte, als auch darin, daß Alexander an der Schwelle der Zeit stand, in der allmäblih die von Mund zu Mund übertragene Tradition der Festlegung der Ereignisse durch das ge- \chriebene .Wort Plaß machte. So war Alexander für die Völfer Vorderasiens gewissermaßen der legte, dem die Sage ihre dur viele Jahrhunderte gesammelten Stoffe aufpacken konnte, und es darf nicht wundernehmen, daß die widersinnigsten Dinge von dem einen Mann erzählt werden. — Von Professor Dr. Martin Hartmann wurden hierauf folgende Mitteilungen gemacht: Als er im März 1903 von einer längeren Reise in Zentralasien zurückehrte, wurde ihm ge- stattet, in der zu Ehren des Generals von Kauffmann angelegten und nah ihm benannten Bibliothek die Photographie eines arabishen Jn- shriftensteines zu nehmen, der in oder bei Taschkent gefunden worden sein sollte. An dem Stein interessierte den Vortragenden nah der ersten flüchtigen Untersuhung hauptsählich die Jahreszahl 236, die sih ersihtlich auf ilamitiihe Zeitrechnung bezog, als Jahr der Hedschra also ungefähr mit 820 der christlichen Zeitrechnung über- einstimmte. Ueberraschend war es, arabishen Einfluß jenseits der trennenden hohen Gebirge Mittelasiens \chon damals so maßgebend entwickelt zu finden, daß Inschriftensteine mit ara- bishen Texten gesezt wurden. Die genaue Untersuung und die, soweit der Zustand der Inschrift es gestattete, glücklih erfolgte Ent- zifferung dieser, wobei Graf Max von Berhem in München freund- lie Beihilfe leistete, hat denn au gezeigt, daß der Nahweis des in so früher Zeit {on in Turkestan vorhandenen arabischen Einflusses, vielleicht arabis{er Vorherrschaft, das besonders Interefsante an dem Stein ist. Die Inschrift rührt von dem Scheih und Imam Abu Sakarinja Ebn her und besagt, daß der Stein gesetzt sei an den „Kopf des Drichos* im Tal des großen Flusses, — und hier ift der Fluß genannt, an dem auch Samarkand liegt, was zu be- weisen \{heint, daß der Stein von dem ursprünglih einge- nommenen Plaße weit entfernt worden ist. — Eine zweite arabische Inschrift an einer Stelle — Peking —, wo man eine solhe nicht vermutet, ist Professor Hartmann vom italienishen Konsul in Tientsin in einem Abklatsch gesandt worden. Jhr Text besagt, wie sih die Gläubigen beim Fasten zu verhalten haben, enthält also eine religiöse Vorschrift, die an \sich wenig Interesse bieten würde, zumal sie ganz jungen Datums (1847) ist, wenn sie niht einmal die konservative Gefinnung in Kultussachen au der 20 bis 30 Millionen Mohammedaner, die China beberbergt, zeigte, und zum andern, wenn niht gleichzeitig fast die gleihlautende Inschrift von anderer Seite
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veröfentliht wurde, im leydeven Falle nah einem Abklatsh, der von einer entlegenen Stelle Chinas stammt und die Jahreszahl 1732 trägt, somit einen ferneren Beweis für die Unveränderlicßkeit des Islam im großen chinesischen Reiche abgibt. Die neuere Inschrift ift im wesentlihen von der älteren nur dadur verschieden, daß sie neben dem arabishen auch noch einen persishen Tert ganz gleihen Inhalts enthält. Beide bier besprozenen arabischen Inschriften erinnern an die Unzulänglichkeit unserer Kenntnis über die Völkerbewegungen Inner- asiens in dem großen Zeitraum von Alexander dem Großen bis in die frühen Jahrhunderte des Mittelalters. Wie kommt beispielsweise eine Kunst von ausgesprochen griehishem Charakier an die Süd- abhânge des Hindukush in das nördliche Afghanistan. Und in welchem Verhälinis zum Westen steht die Kultur, deren Resten Sven edin am Ostabhang des Tien Schan begegnet ift ? Wie mag es 1ch erklären, daß es buddbistishe Urkunden gibt, deren Blei oder Siegel Bilder der Minerva oder des Apollo tragen? Endlich, welches waren die Bewegungen, wodurch der Islam sh nach Often so mächtig ausbreitete, daß er im cinesishen Reih zu der Ziffer seiner Bekenner anshwellen konnte, die er heute auf- weist? Zur Lösung aller dieser Fragen werden z. Z. ja zofe Anstrengungen gemacht, wie die erfolgreiden Expeditionen der ussen, Engländer und Deutschen nach Innerasien zeigen. Da darf es mit Befriedigung erfüllen, daß neuerdings auch die Franzosen sich diesen Forshungen anschließen und eine Expedition na Zentralasien auêrüsten, die von Paul Pelliot geführt sein wird.
v. A. Bei Keller u. Reiner ist cine Auëstellung eröffnet, der man zweifellos eine gewisse S IR nacrühmen fann, nämlich eine Ausstellung von Stilleben. Das Interesse, das sie bietet, ist zwar ziemlich gering, und damit ist sie eigentli eine Probe auf den modernen Grundsaß : das Was in der Malerei fci gleihgültig, auf das Wie komme es an. Der Unbefangene wird, troß Manets Spargelbündel, das hier zwishen andern, zum Teil vorzüglihen Arbeiten hängt, bereitwillig zugeben, daß die Probe niht zu Gunsten diefer Anschauung ausfällt. Der erleseyste Geschmack, _die glänzendste Technik, die größte Wahrheit, mit der eine Schale mit Aepfeln, ein Blumentopf, eine Vase gemalt sind, sind kein Ersaß für den geistigen und seelishen Reichtum, den uns ein Künstler im Bildnis, in der Landschaft oder in einem aus seiner s{haffenden Phantasie geborenen Bilde geben kann. Die Fülle dieser Stilleben ist unendlich beredt. Sie langweilen und be- weisen damit unwiderleglih, daß wir im Grunde mehr von der Kunft verlangen, so sehr an ih ein gutes Stilleben shäßenswert ist. Die
hier ausgestellten Stilleben sind in zwei deutlich voneinander ge-
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