1905 / 272 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

noch Läden eingebaut sind) erzielt wurde. Die Beheizung des Zu- \hauerraums erfolgt durch Oeffnungen in der Dee, denen vermittels regulierbaren Drucks die erwärmte Luft entströmt; entwertete kalte Luft wird durch Oeffnungen unter den einzelnen Rängen abgeführt. Die herabströmende U tans verhindert bei einem etwaigen Brande auf der Bühne das Aufsteigen der Rauchgase nah den Rängen : eine Gefahr, die auch durch eine in der Mitte der Proszeniumsdecke angebrahte große Oeffnung, dur die aufsteigende Gase unmittelbar ins Freie beförderi werden, noch weiter vermindert wird. Im Falle eines Brandes wird die dünne Schnur, welche diese Klappen s{hließt, durch das Feuer zerstört, das so das Oeffnen der Klapp-n und gleidhzeitig den automatishen Schluß aller anderen Abzugsöffnungen in der Decke des Zuschauerraumes bewirkt, sodaß die Nauchgase auch auf die im 111. Range befindlichen Zuschauer nicht zustrômen können.

Zwei Feuermelder, der eine zur Benußung für das ublikum im Hauptvestibül, der andere für die Künstler im Bühnenhause angebracht, stehen mit der nächsten Feuerwache in direkter Verbindung, während im Theater felbft dur 13 elektrishe Feuersignalknöpfe die Meldung irgend welcher Gefahr vollzogen werden fann. 150 Notlampen im Falle des völligen Versagens aller elektrishen Flammen, die bekannte Regenvorrihtung, welhe die Bühne unter Wasser seßt, eine Anzahl Hydranten zum Anschluß von Schläuchen usw. bilden einen Sicherheitsapparat, für defsen tadelloses Funktionieren jede nur erdenklihe Vorsorge getroffen ist. Das Dach des Bühnen- hauses ist derartig konstruiert, daß es leiht auseinandergleitet, und so bei einem Bühnenbrande der Abzug des Feuers direkt in die freie Luft ermöglicht ist ; außerdem ift aber dadur, daß sämtliche, um den Zuschauerraum führenden, mit Fenstern versehenen Gänge direkt an der Straße liegen, dem Publikum bei Feuersgefahr eine Möglichkeit geboten, die von außen nahende Hilfe in Ruhe abzuwarten, und damit die Gefahr einer Panik vollständig beseitigt.

Das Theatergebäude steht an drei Seiten frei; seine Hauptfassade ist nah der Friedrichstraße gelegt, wohin sich fünf Eingänge für Fuß- gänger öffnen; dem Wagenverkehr dienen die nah dem Weidendamm und der Privatstraße liegenden Seitenfronten, wo sich au die Ein- und Ausgânge befinden, die zu den einzelnen Rängen sowie zu den Garde- roben der Künstler und dem Bühbnenhause führen. Eine unterhalb der Bühne gelegene Durchfahrt verbindet Weidendamm und Privatstraße, Len man frei das ganze Gebäude umfahren kann. Das gesamte

rdgeshoß dient dem Verkehr des Publikums, der sih im großen Vestibül zentralisiert. Dort befinden sih auch die Kassen, ein kleinerer Erfrishungsraum und die Garderobe für das Parkett. Der Zuschauerraum mit tiefliegendem Orchester hat im Parkett 15 Reihen mit 464 Sitzen, die ein freier Mittelgang trennt. Der erste Rang weist außer den Proszeniumélogen 6 Seitenlogen, 4 Reihen mit Balkonplägen, 16 nah hinten gelegene Balkorlogen, im ganzen 280 Pläße auf; in seinem breiten, geräumigen Couloir haben Garderoben und hat auch ein Büfett Platz gefunden. Die übrigen beiden Ränge enthalten je 255 Pläße; die Arstcigung ihrer hintereinander gelegenen Reihe ist sehr hoh, damit von jedem Playe aus die Bühne möglichst voll zu übersehen is. Auh in diesen oberen Rängen sind Garderoben und Büfetts in die Wandelgänge placiert, die ch auf beiden Seiten bis zu 8 m Breite erweitern. Um afkustishen Zwecken zu dienen, wurden Profzeniums- und Zuschauerraumdecken parabelförmig zugewölbt. Jeder glatte Puß ist vermieden; die Wände des ge}amten Zuschauerraums sind mit Stoff bespannt. Die Proszeniuméöffnung is 9,20 m breit und 8,80 m hoch. Die Bühne hat eine Breite von 17 m bei einer Tiefe von 12 m und einer Höhe von 40 m vom Bühnenkeller bis zum Giebel. Es sind 3 Arbeitsgalerien, 1 Schnürboden, 3 Unterbühnen vorhanden mit 5 elektrisch angetriebenen Versenkungen. Die Bühnenmaschinerie erhielt alle Einrichtungen, die eine neuzeitlihe Opernbühne braucht. Die Beleuchtung der Bühne ist elektrisch im Vierfarbenfsystem.

Die Architektur ist ein moderner, ganz frei behandelter, weniger \{öner, als den Ne R zweckdienlich angepaßter Barockstil. Ein großer geshwungener Giebel, der Genien des Gesanges, des Saitenspiels und des Tanzes trägt, krönt den Haupteingang an der Friedristraße. Dort befindet sih au ein Schild mit der Bezeichnung Komische Oper“. Die großen Fenster des Parketts und I. Nanges werden durch kupferne Brüstungen getrennt. Auf den Fassadenflächen zeigen plastishe Gebilde den an den Thespiskarren gespannten Pegasus; fechs kleinere Plaquetten stellen die Epochen der Musikgeshichte dar: Adam, der die Panpfeife bläst, Orpheus dem Hades zueilend, die Musik des Mittelalters, der Renaifsance-, der Rokoko- und der Biedermeierzeit. Der Zuschauerraum ist im gelbli®Gen Ton gehalten. Unter die tehnishen Mitarbeiter des Baues zählen der Ingenieur Kuhn sowte die Bühnentechniker Direktor Brandt, Karl Beuster und Karl Schmitt ; ferner außer dem eingangs genannten Artur Biberfeld die Architekten Clemens und Dommish. Die Bildhauerarbeit ist von

dem Bildhauer Kreßschmar ausgeführt worden; das Heizprojekt hat Dr. Marx bearbeitet.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 17. November 1905.

Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrigen Sitzung zunähst mit der Frage der Verlegung des Friedrich- Gymnasiums nah der Albrechtstraße. Namens des vorberatenden Ausschusses berichtete der Stadtv. Cassel, der die Annahme der Magistratsvorlage mit geringen Abänderungen empfahl. Die Ver- [Rg beschloß in diesem Sinne. Einige weitere Vor- lagen betrafen den Verkauf bezw. Ankauf von Grundstücken und Grundflähen sowie die Festseßung von Baufluchtlinien, die von der Versammlung angenommen wurden. Zur Ueberreichung der Urkunde über die Verleihung des Prädikats „Stadtältester“ an den früheren Stadtkämmerer, Geheimen Regierungsrat Maaß beschloß die Versammlung die Abordnung einer Deputation. Als folche wurde der Vorstand bestimmt. An dem Deutschen Städtetage am 27. November d. I. werden 12 Stadtverordnete teil- nehmen. Außer den beiden Vorsißenden werden 10 Stadtverordnete dur die Abteilungen gewählt werden. Zum Schluß wurden einige Baurechnungen dem Rechnungsausschusse überwiesen. In geheimer Sitzung bewilligte sodann die Versammlung aus Anlaß der Feter der silbernen Hochzeit Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin im Februar 1906 den Betrag von 500 000 4 für die Alterversorgungsanstalt der „Kaiser Wilhelm- und Augusta-Stiftung“.

Zu Ehren des Königlich bayerishen Gesandten und Bevoll- mächtigten zum Bundesrat- Grafen von Lerchenfeld-Köfering, der gestern sein 25jähriges Jubiläum als Vertreter Bayerns in Berlin feierte, fand gestern abend im „Kaiserhof“ ein Festmahl statt, an dem u. a. auch der Reichskanzler Fürst von Bülow teilnahm. Während der Tafel brachte der Reichskanzler, wie „W. T. B.“ meldet, einen Trink- \spruch aus, in dem er die verdienstvolle politishe Tätigkeit und die persönlihen Eigenschaften des Grafen von Lerchenfeld würdigte, welchen leßteren seine dur die große Teilnahme an der Feier bezeugte Beliebtheit in der Berliner Gesellschaft zu verdanken fei. Der Reichskanzler {loß mit einem Hoh auf den Jubilar, feinen bochverehrten lieben Freund, dem er eine lange, ehrenreide Fortseßung feiner Laufbahn wünsche. Der Gefeierte dankte mit herzlihen Worten, die in einem Hoch auf seine Freunde ausklangen.

Dem soeben erschienenen 23. Jahresbericht des Vereins „Dienst an Arbeitslosen“ (Ackerstraße 52) ist zu entnehmen, daß der Verein im leßten Jahre an 34 Sonntagen über 32 900 ob- dahlose Gäste zum Gottesdienst in seinen Schrippen- kfirhen gesammelt hat, die auch unentgeltlich mit Kaffee und Schrippen bewirtet wurden. Die Jugendhilfe des Vereins empfing im Laufe des Berichtcjahres in ibren Bureaus 12700 Besucke von 6232 Obdachlosen jedes Alters, Standes, jeder Religion und Staatsangehörigkeit. 99 der vorsprehenden Jünglinge waren noch niht 17 Jahre alt, 1800 zählten bis zu 20 Jahren. Etwa 500 der Bittsteller rühmten ih höherer Bildung, 14 waren akademisch gebildet, 140 hatten das Gymnasium besucht, mehr als 134 waren aus höheren Berufsklafsen bis zur Obdachlosigkeit gesunken. 341 nannten sich Kaufleute; 2668 gehörten einem Handwerk an; aber auch unter den rund 3000 Arbeitern, Knechten usw. waren noh viele, die früher einen höheren Beruf oder ein Handwerk geübt hatten. Unter ihnen waren 5000 evangelisch, 1000 fatholisch und 47 Juden. Kaum der zehnte Teil (575) der Hilfesuhenden war aus Berlin. Aus Preußen waren 3835, aus Sachsen (die Iugendhilfe ist Zahlstelle des Sächsischen Hilfsvereins) 1428, aus den anderen Bundesstaaten 507. Bayern allein hatte 147 Wanderer entsandt. Ausländer zählie man 360, die meisten davon: 265 aus Oesterreih-Ungarn, 45 aus Rußland, 15 aus der Schweiz, 6 aus Holland, ferner 4 Dänen, 2 Franzosen, 3 Engländer usw. Doch fehlte es auch nit an Amerikanern, Persern und anderen Fremden. Sogar ein Neger war dabei. Aeußere Unter- stützungen gewährte der Verein an 3579, die Speisemarken erhielten oder auch Geld. 1392 wurden mit Kleidungsstücken bedacht, 75 in Sqlafftellen gebraht, 532 vorübergehend verpfl-gt. 2025 {rieben Briefe oder erhielten \solche durch den Verein, 51 wurden in die Heimat befördert und vieles andere. Nah Möglichkeit sucht der Verein die völlige Rettung der Versinkenden herbeizuführen, was natürlich nur

bei einem Bruchteile gelingt. Sein Hauptaugenmerk ift auf die seel, forgerlihe Beeinflussung der Willenskraft im Einzelgespräh gerichtet. Von den in der Welt umherirrenden verlorenen Söhnen führte er in dem Berichisjahre 242 den Eltern usw. zu. 1057 brachte er in Arbeit, vorwiegend aufs Land, mit dem Erfolge, daß die meisten, die vorher überzählig und notleidend waren, dort ihren Plaß aus- füllen und nüßlihe Glieder der Gesellsshaft werden, ohne andere zu verdrängen. Eine besonders segensreihe Einrichtung besißt der Verein in seinem Jugendheim, das bei fechzehn Pläßen im letzten Jahre 194 irrenden oder doch gefährdeten Jüng- lingen Aufnahme bieten und sie den starken Versuhungen der Obdach, losigkeit entreißen konnte. Obne Rücksicht auf ihre Vergangenheit werden sie wie Söhne des Hauses behandelt, bekommen alles, was sie brauen, auch Kleidung und Wäsche, und können bei guter Führung so lange bleiben, bis sie anderweit bei Eltern, Arbeitgebern, Lehrherren usw. versorgt sind. Ihr meist mehrwöchent- lier Aufenthalt im Heim gibt vielen dieser entgleiften ungen Männer genügende Anregung zum Beginn eines neuen ebens. Mit hunderten früherer Scütlinge steht der Verein in dauernder Verbindung. Die Brockensammlung des Vereins dient nicht nur zur Daenden Beschäftigung der Heimlinge, sondern gibt neuerdings auch zahlreichen Hilfsarbeitern aus den Dbdachlosen Gelegenheit, fich durch Stunden- oder Tagearbeit die fälligen Mahl- zeiten und die feblenden Kleidungsstücke zu verdienen. 1400 haben im leßten halben Jahre davon Gebrauh gemabt. Die Brodckensammlung besoldet außerdem 10 bis 15 ständige Kräfte. Dazu bedarf und er- bittet sie viele Brocken, überflüssige Gebrauchs8gegenstände von allerlei Material, von nah und fern, aus Haushalt und Geschäften, wo manches lästig herumliegt, ohne je verwertet zu werden. Auch zu freiwilligen Geldbeiträgen bietet sich, besonders angesihts des Weihnachtsfestes Gelegenheit, da zwar die Verwaltungskosten aus einer hohherzigen Stiftung zum Teil gedeckt werben, aber die jährlih etwa 18 000 M betragenden Unterstüßungskosten aus Gaben der Liebe bestritten werden müssen. Nähere Autkunft gibt das Vereinsorgan: „Aus dem dunkelsten Berlin“, das die Geschäftsstelle: Berlin N. 31, Ackerstraße 52, unentgeltlih versendet.

Eine praktishe Bekämpfung des Alkoholgenusses, die Nachahmung verdient, vollfübrt, wie die „Sozialkorr.“ berichtet, der Vorstand der Königlichen Eisenbahnwerkstätten in Osnabrück. Nachdem die eigene Anlage zur Herstellung von Selters wasser geshaffen worden ist, die den mehr als 2090 Arbeitern namentlich in der warmen Jahreszeit angenehme und billige Erfrisch%hung bietet, hat der Vorstand nunmehr auch einen Milchausshank eingerichtet, in dem beste Milch zu einem sehr niedrigen Preise verabfolgt wird.

London, 16. November. (W. T. B.) Zu den Samm- [lungen zu Gunsten der Arbeitslosen spendeten Seine Majestät der König Eduard 2100 Pfund und Seine Königliche Hoheit der Prinz von Wales 1050 Pfund Sterling.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

St. Petersburg, 17. November. (Meldung der „St. Peters- burger Telegraphenagentur“.) Jn der gestrigen Versamm- lung der Vertreter aller Jndustriezweige zur Be- ratung über die von den Arbeitern geforderte Ein- führung des Achtstundentages erklärten es die Mitglieder der Textilgruppe für möglih, den Arbeitstag auf 10 Stunden herabzuseßen; auch die Vertreter der Lederindustrie hielten eine Ver- fürzung der Arbeitszeit um 11/4 Stunden für durc- führbar. Die mechanishen, Tabak- und holz- bearbeitenden Fabriken dagegen erklärten es für unmöglich, Zugeständnisse zu machen, weil die all- gemeine Lage der Jndustrie das verbiete. Die Vertreter einiger Jndustriezweige seßen die Verhandlungen noch fort. Wenn die Arbeiter am Montag die Arbeit niht aufnehmen, so sind die Fabrikanten entschlossen, die“ Arbeiter zu entlassen und die Fabriken zu schließen.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend : Opern- haus. 246. Abonnementsvorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Be- nugono des Wolfgang von Goethesden Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre" von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Musikalishe Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang Uhr.

Schauspielhaus. 170. Abonnementsvorstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Osfar Blumenthal. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7F Uhr.

Sonntag : Opernhaus. 247. Abonnementsvorstellung. Der RNolaud von Berlin. Oper in 4 Akten. Dichtung und Musik, unter Benußung des gleih- namigen Romans von Wilibald Alexis von R. Leon- van Deutsch von Georg Droescher. Anfang

7 Ubr.

Schauspielhaus. 171. Abonnementsvorstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Osfar Blumenthal. Anfang 74 Uhr.

Neues Operntheater. 49. Vorstellung. Sappho. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer. Anfang 74 Uhr. Der Billettvorverkauf hierzu findet an der Tageskafse des Königlichen Schauspielhauses gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 S für jeden Sigplay statt.

Opernhaus. Mittwoch, den 22 November 1905 (Bußtag), Abends 74 Uhr: Konzert des König- lichen Opernchors unter Leitung des Königlichen Kapellmeisters Herrn Felix Weingartner und gütiger Mitwirkung der Königlihen Kammersängerin Frau Gmilie Herzog, des Königlichen Hofopernsängers Herrn Kurt Sommer (Herzoglicher Kammer*änger), der Königlichen Hofopernsänger Herren Baptist Hoff- mann, Putnam Griêwold und der Königlichen Kapelle. 1) „Des Heilands Kindheit“ von Hector Berlioz, 2), Christus amOelberg“ von L. vanBeethoven, für Soli, Chor und Orchester.Eintrittskarten, und zwar : ett 04 10 4, Orchesterloge 10 #, Erster

ang 6 M, Parkett 6 #, Vorderparkett 5 H, e Nang 4 #4, Dritter Rana 3 #, Vierter

ang Sigplaÿ 2 4, Vierter Rang Stehplaß 1,50 4 find täglich von 9—6 Uhr bei Bote u. Bock, Leip- ziger Straße 37, zu haben. Aufgeld wird nicht erhoben. Mittazs 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe. Eintrittskarten zu 4, 3, 2, 1,50 und 1 # sind am Sonnabend, den 18., Montag, den 20., Dienstag, den 21. November, bei Bote u. Bock, Leipziger

Straße 37, und am Miitwoch, den 22. November, on E Uhr ab an der Tageskafse im Opernhause zu haben.

Deutsches Theater. Sonnabend : Der Kauf- mauu von Venedig.

Berliner Theater. Sonnabend: Kean.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Rosenmoutag. Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Montag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Veilchenfrefser. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav von Moser.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Traum ciu Leben. Abends 8 Uhr: Der Veilchenfrefser.

Montag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich.

N. (Friedri{WilhelmstädtishesTheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zapfeuftreich. Drama in 4 Aufzügen von Franz Adam Beyerlein.

Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Crainquebille. Die Bäuerin. Abschied vom Regiment. Abends 8 Uhr: Zapfenstreich.

Montag, Abends 8 Uhr: Der Veilchenfrefsser.

Theater des Westens. (Station Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Siegfrieds Tod. Abends 74 Uhr: Bei ermäßigten Preisen: Vorleßtes Gastspiel von Gemma Bellincioni. A4 Santa Lucia.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bet halben Preisen: Undine. Abends 74 Uhr: Wiener Blut.

Montag: Bei ermäßigten Preisen: Letztes Gast- spiel von Gemma Bellincioni. Fedora.

Dienstag (bei aufgehobenem Abonnement): Der

Operuball.

Neues Theater. Sonnabend: Ein Sommer-

nachtstraum. Anfang 7# Uhr. Sonntag und folgende Tage: Ein Sommer-

nachtêtraum.

Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Sonn- abend: Die heilige Sache.

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Prinzgemahl. Lustspiel in 3 Akten von Leon Xanrof und Jules Chancel. Deutsch von Wilhelm Thal. Sonntag und folgende Tage: Der Prinzgemahl. Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Der Schlafwagen- foutrolleur.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73.) Direktion: Kren und Schönfeld. Sonnabend, Nah- mittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Kinder- vorstelung. Hänsel und Gretel. Abends 8 Uhr: Bis früh um Fünfe! Schwank mit Gefang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lipyshiß. Musik von Paul Linke.

Sonntag und folgende Tage: Bis früh um Fünfe!

Sonntag, Nachmittags 37 Ubr: Charleys Tante. Am Totensonntag, Abends 7} Uhr: Trilby.

BPentraltheater. Sonnabend, Nachmittags 44 Uhr: Bei halben Preisen (jeder Erwachsene ein Kind frei): Kindervorstellung. Prinzeßchen Gold- traut. Abends 8 Uhr: Musette. Operette in 3 Akfien von Ferrier. In freier deutscher Bearbeitung von Benno Jakobsohn. Gesangsterte von Hans Brennert. Musik von Henri Herblay.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Geisha. Abends 7F Uhr: Musette.

Mittwoch, den 22. November: Großes Konzert.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der leßte Troubadour. Lustspiel in 3 Akten von

red Gréfac und Pierre Veber. Deuts von Alfred

alm. Sonntag und folgende Tage: Der leßte Trou- badour.

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Jeanie Buchanan (Klavier) mit dem Philharmonischen Orchefter unter gütiger

Leitung von Professor Xaver Scharweuka.

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7# Uhr: Max Reger-Avend unter Mitwirkung von Ella Pons, Klara Rahn, Professor Karl Halir,

rofessor Oskar Schubert und Max Reger.

Beethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Liederabend von Antonia Dolores.

Pirkus Albert Schumann. Sonnabend, Abends präzise 74 Uhr: 1K. Grande Soirée Migh Life. Galaprogramm. U. a.: Novität! Vier indische Zauberer mit ihren hier noch uie geseheuen Zaubeckünften, Hofkünstler des Maharadjas von Mysore. Der shwarze Stern: Miß Texas Hattie. Ferner: Sämtliche Spe- ialitäten. Die beliebte jugendlihe Schulreiterin

räulein Dora Shumaun und Direktor Albert Schumanns neue und moderne Drefsuren. Zum Schluß: Die Sportpantomime: Der Tag des Englischen Derby.

Sonntag: Zwei große Vorftelungeu: Nad mittags 34 Uhr (ein Kiad frei) und Abends 74 Uhr. In beiden Vorstellungen : Vier indische Zauberer, Miß Texas Hattie, das große internationale Programm und Der Tag des Englischeu Derby.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Leutnant Franz von Branden- stein mit Frl. Alexandra von Graeveniß (Berlin— Weimar). j

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant Rudolf von Blomberg (Altona).

Gestorben: Frl. Hildegard von Brauchitsch (Bries).

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Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagb- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen leins{ließlich Börsen-Beilage),

und cine besondere Beilage, betxeffeud dic Marinevorlage 1906,

zum Deutschen Reichsanzeiger und Köni

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Erste Beilage | glih Preußischen Staatsanzeiger.

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18,36 16,50

16,00 16,00 16,62

15,75 L 13,80 14

15,80 14,00

237 350

14,33 t: 14,20 L

14,78 ¿U 16,00 1L 16,00 11

15,00 „11 16,13 11. 15,60 11, 15,50 e L,

509 7 420 890

14,33 14,00

14,83 160 16,00 443 16,41

64 16,00

408 17,00

18 240 15,20 3 200 16,00

4 650 15,50 172 15,67

15,09 ¿U

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift, ein Punkt (.) in den leßten sechs Spalten, daß eatsprehender Bericht fehlt.

Verdingungen im Auslande.

Belgien.

22. November 1905, 4 Uhr. Hospices civils in Ostende: Lieferung von 1) 20 000 n Brot von bester Beschaffenheit, 2) 1500 kg Weißbrot, 3) 400 kg Fleis, 4) 125 000 kg Kohlen, 5) 80 Fässer M 1GE Bier, 6) 600 kg s{chwarzer Seife, 7) 15 000 kg Kartoffeln

Bis zum 24. November 1905, Mittags. Hospices civils, Rue Emile, Cuvelier in Na mur: Angebote auf dié Lieferungen von Fleisch und Medikamenten für das Hospice civil, für 2 Waisenhäuser und für das Zivilhospital für 1906.

29. November 1905. Börse in Brüssel: 10 Lieferungen von Ergänzungsstücken für Wagen und Waggons. Cahier des charges spécial No. 703. 82 Lose.

G 29. November 1905, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von 10 Lee gsgegenständen. Cahier des Charges spécial No. 684. ose, i

1. Dezember 1905, 10 Uhr. Gouvernement provincial in Brüssel: 1) Lieferung von Schulmöbeln für die Primärshule in Opvelp. 4794 Fr. Sicherheitsleistung 450 Fr. 2) Lieferung von Schulmöbeln für die Primärshule in Betecom. 1443 Fr. Sicher- heitsleistung 150 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 27. November.

1. Dezember 1905, 14 Uhr. Hôtel de ville in Brüssel: Lieferung von Gasmessern: 1. Los. Compteours secs zu 5 Flammen, Sicherheitsleistung 2000 Fr. 2. Los. Compteurs secs zu 5 Flammen, Sicherheitsleistung 500 Fr. 3. Los. Compteurs secs zu 10 à 150 Flammen, Sicherheitsleistung 2000 Fr. 4. Los. Compteurs humides zu 9 à 150 Flammen, Sicherheitsleistung 1000 Fr. Cahier des Marges für 1 Fr. Angebote zum genannten Tage Vormittags.

emnäghst. Hôtel de ville inOftende: Lieferung von Röhren, Apparaten und Gegenständen für die Wasserleitung.

Brasilien.

Intendantur der Brasilianischen Zentraleisenbahn (Intendencia da Estrada de Ferro Central do Brazil) in Rio de Saneiro:

1) 21. November 1905, 12 Uhr. Lieferung von 70 000 englischen Tonnen (zu 1015 kg) Cardiffkfohlen während des 1. y E ee tragen

. November y r. Lieferung von 1600 t Schmiede- kohlen und 300 t Koks für den Konsum während des i C 10s B E. 0IO IRNEA IIIG

a Mine O 1 p Ot enss e 120 000 1 Oel zur ellung von Leu währe es 1. j Sicherheitsleistung: 1000 Milreis. h LENRRE S

4) 27. November 1905, 12 Uhr. Lieferung vou 350 t Kreosot zur Imprägnierung von Eisenbahnshwellen. Sicherheitsleistung : Lieferung von 15 000 Rollen

500 Milreis. egelung der Wagen mittels Plomben. Sicher-

5) 28. November 1905, 12 Uhr. Metalldraht zur Vers ilreis. Näheres in portugiesisher Sprache beim

heitsLeistung : 500 „Reichsanzeiger“.