1905 / 292 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Dec 1905 18:00:01 GMT) scan diff

über die Wolga jenseits Swijaschsk und die Station Golutwin für die Kolomansche Fabrik, der Moskau-Jaroslaw-Archangelsker Bahn die Stationen jenseits der Wolga, ferner im Bereich der Südostbahnen die Strecken Lichaja Zarizyn und Artsheda—

arizyn—Charkow, der Nikolajew-Bahn der Verkehr über

lisawetgrad und Snamenka, der Transkaukasishen Bahn die Stationen Baladschary, Batum (Hafen) und darüber hinaus, und \{ließlich im Bereich der Transbaikal- und der Sibirischen Bahnen die gesamten Strecken.

Nach einer amtlichen Mitteilung der Güterabfertigungsftelle Wirballen find zur Zeit für den Güterverkehr mit Rußland über Wirballen noch folgende Strecken gesperrt im Bereich : der Weichselbahnen: die Stationen Warschau, Obwodnaja und die Kowelshe Abteilung dieser Bahnen, der Südwestbahnen: die Stationen Kiew 1 und Larga, der Ekaterinenbahn: die Sta- tisnen Altshewsfkoje, Jekaterinoslaw und Mariupol Hafen, der Charkow-Nikolajew Eisenbahn: der Verkehr über Snamenka und Jelifsawetgrad, der Kursk-Charkow-SsewastopolerBahn: die Strecke über Ssinelnikowo hinaus, der Moskau- Kiew-Woro- nesch-Bahn: die Strecken Kiew—Poltawa und Kruty—Dnjepr— Krasnoje, der Moskau-Kursker Bahn: die Station Moskau II für die Metallfabrik, der Moskau-Kasaner Bahn: die Stationen Ssimbirek, die Melekeßshe Nebenbahn, die Ueberfuhr über die Wolga jenseits Swijashsf und Station Golutwin für die Kolomensche eIEG der Moskau-Jaroslawi-Arhangelsker Bahn: der Verkehr jenseits der Wolga, der Südostbah nen: der Verkehr mit Charkow und den Hinterstrecken, der Transkaukasishen E isenbahn: der Ver- kehr mit Baladshary und Batum Hafen und darüber hinaus, der Transbaifkal- undSibirishen Bahnen: die gesamten Strecken und der Livländishen Zufuhrbahnen: die gesamte Strecke: Nach den gesperrten Strecken sind Güter niht zur Beförderung anzu- nehmen, rollende Güter anzuhalten und den Versendern zur Ver- fügung zu stellen.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Madame Néjane seßte gestern ihr Gastspiel in dem dreiaktigen Lustspiel „Heureuse“ von Maurice Hennequin und Paul Bilhaud fort, das den Berlinern unter dem Titel „Die glückliche Gilberte“ von den Aufführungen im Trianontheater her bekannt ist. Auch hier läßt sich ihr ungefähr das gleihe Lob spenden, wie in der gestrigen Beurteilung ihrer Leistung als „Zaza2“: ihre Persönlichkeit ist tür solhe Aufgaben niht mehr geeignet, die Vorzüge ihrer Darstellung lassen aber zumeist darüber hinwegsehen. So reizvoll fie indessen au diesmal die Pointen des Dialogs unaufdringlih hervorzuheben wußte, so gewandt und drollig ihr Spiel besonders in den Eifersuchtsszenen des zweiten Akts war, die Gilberte glaubte man ihr weniger als die Zaza, weil die Rolle zur Entfaltung charakteristisher Eigenart keine Gelegen- Heit bietet ; aus der Zaza [äßt sih wenigstens ein Charakter machen, aus der konventionellen Lustspielfigur der Gilberte niht. Hier ist Iugendlichkeit der Erscheinung unerläßlich, und ein Vergleih mit Frau Fehdmer, die im Trianontheater die Nolle sehr anerkennenswert gab, fällt nicht eben zu Gunsten der Madame Réjane aus. Unter den anderen Mitwirkenden tat sich nur Herr Pierre Magnier hervor, der den Château-Laplante sympathisch verkörperte, die übrigen boten bei erträglihem Zusfammenspiel nur Mittelmäßiges. Der Aufführung, die recht gut besucht war, wohnte Seine Königliche Hoheit der Prinz Eitel-Friedrich bei, der sich an dem Beifall beteiligte, mit dem das Publikum Madame Réjane gegenüber nicht kargte.

Komische Oper.

Die gestrige Erstaufführung der , Bohème“, lyrishen Oper in vier Akten, Text und Musik von R. Leoncavallo, brate allen Beteiligten einen sehr starken Erfolg. Wenn man bedenkt, daß der Dichterkomponist es verstanden hat, Szenen von packender dramatischer Wirkung zu schaffen, wie fie der dritte Akt enthält, wenn neben unterhaltenden SYhwankvorgängen auch die Empfindurg ausgiebig zu ihrem Recht kommt, fo ist es niht verwunderlih, daß das Publikum fich von dem Werk hinreißen ließ. Dazu trugen aber auch, wie im vorhinein betont sei, die großen Vorzüge der Aufführung und Infzenierung als Ganzes ihr Teil redlich bei. Legt man die kritische

Sonde an, fo erkennt man freilih manches, was anders sein müßte. Die nach Murgers „Vie de Bohème“ erfonnene Handlung ist nit einheitlih, sondern besteht aus einer Reihe von Szenen, die si in eine lustige und eine traurige Hälfte sondernd, auch empfindliche Lücken in der folgerihtigen Verbindung offen laffen. Wie verwunderlih wirkt es, um nur ein kleines Beispiel anzuführen, wenn Musette und Marcell, deren Verhältnis in seiner Zuspigung im dritten Aft zu den leidenshaftlihsten Vorgängen und tragischem Bruch führt, im vierten Akt sich, als wenn sih das von selbst verstände, wieder begrüßen und küfsen! So fteht in der Oper das Gute oft unmittelbar neben dem Minderwertigen; im ganzen darf man aber doch dem Dramatiker Leoncavallo einen glüdcklihen Instinkt für fesselnde Bühnenwirkungen nachrühmen. Was von der Handlung gesagt ift, gilt übertragen auh von der Musik. Neben der dramatishen Wucht und dem vollen Aus- druck, die oft an die „Bajazzi“ erinnern, findet sih manches Geshmack- [Tose. Neben pikanten, mufikalisch wertvollen Stellen wirkt es z. B. etwas ermüdend, wenn im Orthester von den mit den Singstimmen mit- S Geigen ein allzu au3giebiger Gebrauch gemacht wird. usikalisch am s{önsten ist entschieden der zweite Akt mit den reiz- vollen Chören. Bei der Aufführung hätte stellenweise, so be- sonders im ersten Akt, der überlaute Ton etwas gedämpft werden können, fie bot aber im übrigen, wie {hon gesagt, Vorzüg- lihes. Das einheitliche Zusammengehen aller Kräfte, selbst an {wierigen Stellen, zeigte wiederum, wie ern und mit welcher er- freulihen fünstlerishen Reife im neuen Hause gearbeitet wird. Die einzelnen Bühnenbilder waren malerisch fein abgestimmt und von ein- dringliher Wirkung, fo ein Gelage im ersten Aft, dann eine sich äußerst interessant gebende nähtlize Mafsenszene auf dem Hof, in der die von Herrn Walser entworfenen, prächtigen Kostüme in außerordentlich reizvolleer Weise zur Geltung kamen, ferner die Atelierszene und endlich die von unheim- liher Todesahnung erfüllte Stimmung des letzten Aktes. Die Musette gab Hedwig Kauffmann-Francillo mit bestrikender Anmut in Gesang und Spiel. Ihre s{chöne Stimme weiß sie jeßt auch mit künst- [erishem Sinn zu behandeln. Ein gleiches Lob verdient Lola Artôt de Padilla für das Verständnis, Feingefühl und die Innigkeit des Ausdrucks, die ihre Leistung als Mimi auszeihneten. Von er- greifender Wirkung war in ihrer Darstellung besonders die rührende Sterbeszene. Hexr Nadolovitch entwickelte als Marcell namentlich im dritten Akt eine große Leidenschaftlihkeit, manchmal allerdings mit Uebertreibung zu Ungunsten der künstlerischen Wirkung. Herr Egénieff (Nudolf) zeigte wieder seine geschmackvolle Gesangskunst. Auch allen übrigen Darstellern, so den Herren Rünger, Thomaschek, Mantler, n Behnée als Euphemia u. a. gebührt für ihre vollwertigen Leistungen alle Anerkennung. Das Orchester hatte in Herrn Tango einen strafen Leiter, der aber in Zukunft die dynamischen Schattierungen des Orchesters den intimen Raumverbält- nissen des Hauses diskreter anzupassen haben wird. :

Im Königlihen Opernhause geht mcrgen, Mittwoch, G. Verdis Oper in vier Akten „Aïda* zum{hundertsten Male in Szene. Die Erstaufführung erfolgte am 20. April 1874, in den Hauptrollen durch die Damen Mallinger, Brandt, die Herren Niemann, A Salomon und Fricke beseßt. Bei der diesmaligen Aufführung singt Frau Charles Cahier als Gast die Amneris, Fräulein Hiedler die Aïda, die Herren Grüning (Radames), Hoffmann (Amonasro), Krafa (König), Mödlinger (Ramphis) sind Vertreter der männlihen Hauptrollen. Dirigent it der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schausvielhause wird am Sonnabend ¡um ersten Male „Venus Amathusia“, Drama in drei Aufzügen von ers U; ay aufgeführt. Das Stück spielt in und bei Florentia um

n. Chr.

(Der Konzertbericht befindet sih in der Zweiten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 12, Dezember 1905.

Am Donnerstag, Abends 8 Uhr, veranstaltet der Haupts- aus\chuß für Berlin und die Mark Brandenburg des Deutschen Flottenvereins im Großen Saale des Restaurants „Tiergartenhof“ (Charlottenburg, Berlinerftraße 1) einen Vortrags-

Theater. raten

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Heimg'funden. ds 8 Uhr: Wanjuschins Kinder.

(Dresdener Straße 72/73.) Direktion: Kren und S{önfeld. Mittwoh, Naw-

ottenvorlage litärkonzert, . unter Leitung

abend. Der Hauptmann Röper wird über die neue sprehen. Außerdem findet vor und nah dem Vortr ausgeführt von der Kapelle des 2. Garderegiments z. des Königlihen Musikdirigenten Graf statt. Die Mitglieder des Vereins und ihre nächsten Angehörigen haben gegen Boriegiag, der Mitgliedskarte freien Eintritt. Gäste find willkommen. dt- mitglieder zahlen einen Eintrittspreis von 25 S.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin be- [Plolfen, ¿zum Zwecke einer Sympathiekundgebung für ein reundshaftliches Einvernehmen mit England eine Kor- porationéversammlung auf Sonntag, den 17. Dezember, Mitta 12 Uhr, in den Sälen des Börsengebäudes einzuberufen, zu der, a gesehen von den Mitgliedern der Korporation, Einladungen an hervor- ragende Persönlihkeiten Berlins ergehen werden.

Das Kuratorium der „Adolph von Hansemann-Stiftung“, aus der Unterstüßungen an junge Kaufleute zur Erleihterung ihrer weiteren allgemeinen oder fahwifsenshaftlihen Fortbildung, ins- besondere zur Ermöglichung des zeitweiligen Aufenthalts im Auslande, utte werden, hat die im Gesamtbetrage von 3300 #4 verfügbaren

eträge für das nächste Jahr an 4 Stipendiaten verliehen.

In Muxfeldts Festsälen (Dresdnerstraße 96) findet am Donners- tag, Abends 82 Uhr, ein Projektionsvortrag des Landschafts- hotographen F. Nicolai: „Wanderungen durch die Mark Brandeu- arg statt, den er im Auftrage mehrerer Touristenvereine bält. Es werden dabei 140 nah eigenen Aufnahmen hergestellte Lihtbilder vor- geführt. Einlaßkarten zu 40 4 sind an folgenden Stellen zu haben : Touristen-Magazin D Mues, Kronenstraße 15; Buchhandlung Dierig u. Siemens, Gr. Präsidentenstraße 3; Buchhandlung Buschhardt, Bülowstraße 88; Siegismundshe Buchhandlung, Mauerstraße 68; Zigarrenhandlung A. Keller, Molkenmarkt 14; Sportgeshäft Marx Nocliß, Joachimstaler Straße 16; Ansichtskartenzentrale G. Immig, Holzmarktstraße 73; Verlag „Die Mark“, Urbanstraße 66,

Das alte Spielzeug, das in der Weihnachtszeit dem neuen laß mahen muß, kann als willkommene Gabe der Brocken- ammlung des Vereins „Dienst an Arbeitlosen“ übers wiesen werden, die das zerbrochene ergänzl, das Unansehnliche vershönt und den Armen des Nordens dur billige Ueberlafsung mit dem alten Spielzeug neue Freude bereitet. Außerdem werden auch alle anderen wertlos scheinenden, aber noch verwendbaren Dinge erbeten, ins- besondere Kleidungsstücke, Möbel und Geräte aller Art. Auf ein- gehende Karten an die Geschäftsstelle, Ackerstraße 52, wird alles kostenlos abgeholt; von außerhalb wird Zusendung durch Post oder Fracht erbeten.

Breslau, 11. Dejember. (W. T. B.) Hier ist, wie die „Schlesische Zeitung" meldet, gestern von dem Rektor der Universität, Professor Kaufmann ein Aufruf zur Anbahnung besserer Beziehungen zwishen Deutschland und England in Umlauf geseßt worden. Der Aufruf fordert alle Deutschen und Engländer, die den Wert deutsher wie eng- lisher Arbeit und Literatur zu s{chäßen wissen, auf, dahin zu wirken, daß die berrshende Verstimmung einer ruhigeren und wohlwollenden Beurteilung der Verhältnisse weihe. Unterzeichnet ist der Aufiuf von Professor Kaufmann, Oberbürgermeister Bender, Kardinal Fürstbischof Kopp und Generalsuperintendent Nottebohm.

Kiel, 12. Dezember. (W. T. B.) Bei dem heute mittag auf der hiesigen Kaiserlihen Werft erfolgten Stapellauf des kleinen Kreuzers „Ersaß - Meteor“ taufte der Oberbürgermeister Kör te aus Ser das Schiff auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers auf den Namen „Königsberg“.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Tiergartenhof, Konzertsaal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: LIL. Orchefterkouzert der Musikgesellschaft

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 12

: Dezember

Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität mittel

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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Verkaufte Menge

Doppelzentner

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah überschlägliher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

; Am vorigen E Markttage

für Durch- | 1 Doppel» | hnitts- | zentner preis

M M M.

Verkaufs-

wert dem

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- haus. 268. Abonnementsvorstellung. Zum 100. Male: Aïda. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne be- arbeitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung : Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Re-

isseur Braunshweig. Ballett: Herr Ballettmeister raeb. (Amneris: Frau Charles Cahier von New York, als Gast.) Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 194. Abonnementsvorstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal. Regie : Herr Regisseur Keßler. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 269. Abonnements- vorstellung. Der schwarze Domino. Komische Oper in 3 Akten. Text von Eugòne Scribe, deutsche Vebersezung von Freiherr von Lihtenstein. Musik von D. F. E. Auber. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 195. N N Der Damenkrieg. Lustspiel in 3 Akten von Scribe, bearbeitet von Olfers. Die Dienstboten. Genrebild in 1 Aufzug von Noderih Benedix. Anfang E

Neues Vperntheater. Sonntag: 53. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Die Puppenfee. Pantomimisches Ballett- divertifsement von Haßreiter und Gaul. Musik von Joseph Bayer. Anfang 74 Uhr. Der Billett- vorverkauf hierzu findet von Donnerstag ab an der Tageskasse des Königlichen Opernhauses egen Zahlung eines Aufgeldes von 50 &S für jeden Sitplaßz statt.

Deutsches Theater. Mittwoch: Der Kauf- manu von Venedig.

Donnerstag: Das Käthchen von Heilbrounu.

Freitag: Der Kaufmaun von Venedig.

Sonnabend: Der Kaufmaun von Venedig.

Berliner Theater. Mittwoh: Gastspiel der Mad. Réjane. La Passerelle. Donnerstag: Gastspiel der Mad. Réjane. L’Hirondelle.

Lessingtheater. Mitiwoh, Abends 8 Uhr: Die Erziehung zur Ehe. Die fittliche Forderung.

Donnerstag, Abends 8 Ubr: Zwischenspiel.

Freitag, Abends 8 Uhr: Stein untex Steinen.

Sthillertheater. O. (Wallnertheater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Heimg'funden. Weih- nahtskomödie in 3 Akten von Ludwig Anzengruber.

N. (FriedrichWilhelmstädtishesTheater.) Mittwo, Abends 8 Uhr: Wanjuschins Kinder. Drama in 4 Akten von S. A. Naidjonow. Deutsche Bearbeitung von Hans Kaufmann und Max Lie.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Wanjuschius Kinder.

Freitag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich.

Theater des Westens. (Station Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mitiwoch, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Schlaraffeuland. Abends 7F Uhr: Der Freischüt.

Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Die Grille. Abends 74 Uhr: Zweites Gastspiel von Florencio Constantino. Der Barbier vou Sevilla.

Freitag (bei aufgehobenem Abonnement): Der Zigeunerbaron.

onnabend, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Sehlaraffenlaund. Abends 74 Uhr: Leßtes Gastspiel von Florencio Constantino. Die Hugenotten.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen : Tue Zauberflöte. Abends 8 Uhr: Der Opernu-

all,

Komische Oper. Mittwoch: Die Bohème. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Die Bohème. Sa: Hoffmauns Erzählungeu. onnabend: Hoffmauns Erzählungen.

Ueues Theater. Mittwoch: Ein Sommer-

uachtstraum. Anfang 74 Uhr. Donnerêtag und folgende Tage: Ein Sommer- nathtêtraum.

Lustspielhaus. (Friedrihftraße 236.) Mitt- woch: Nemesis. Donnerstag: Der Familieutag. Sonne de Mad: ittags 34 Uhr: D onnabend, Nachmittag Ee as böse Prinzefß;cheu. Abends 8 Uhr : Der daiiGdee

at MeR Tate (Le : ihaRrd Alexander.) ittwoh, Abends 8 Uhr: Der Prin L Lustspiel in 3 Akten von Leon Kane E Chancel. Deutsch von Wilhelm Thal.

as und folgende Tage: Der Prinz- gemahl.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Schl - Foutrolleur. ï 2 , BRMARNN

mittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle. Abends 8 Uhr: Bis früh um Fünfe! Schwank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippschiß. Musik von Paul Line. di a8 und folgende Tage: Vis früh um e

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Hänsel und Gretel.

Sonntag, Nachmittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Charleys Taute.

Pentraltheater. Mittwoh, Abends 8 Uhr: Auftreten der ersten Soubrette Klara von Küry. Musette. Operette in 3 Akten von Ferrier. Jn freier deutsher Bearbeitung von Benno Jakobsohn. Sciangdiexte bon Hans Brennert. Musik von Henri

erblay.

Donnerstag: Musette.

Freitag (Abonnementsvorstellung) : Dér Bettel- fludent. (Bronuislawa: Wini Grabitß, Simon: Oskar Braun.)

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Große Weih- nahtsvorftellung. Schueeweif;chen und Roseurot. Ee ps Se D

onntag, Vcahmittags 3 Ußr: Der Bettelstudent. Abends: Musette. s

Trianontheater. (Georgenstraße, nabe Bahnhof Friedrihstraße.) Mittwoh, Abends 8 Uhr: Die

erbe Frucht. Lustspiel in 3 Akten von Noberto

racco. Deutsch von Otto Eisenschitz.

Donnerstag und folgende Tage : Die herbe Frucht.

Konzerte.

Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Konzert von Haufi Delisle (Gesang) und Alessandro Certani (Violine).

Philharmonie. Mittwoch, Abends 74 Uhr: Konzert von Eugène Ysaye mit dem Phil- harmouischen Orchester (Dirigent: August Scharrer).

Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 74 Uhr: Liederabend von Luise Hardy. Mitwirkung: Professor Oskar Schubert (Klarinette).

Beethoven-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: T. Abonnementsabend des Böhmischen Streichquartetts. Mitwirkung: Anua Haasters- Zinkeisen (Klavier).

zu Charlotteuburg.

Zirkus Albert Schumann. Mittwoch, Abends präzise 74 Uhr: Grande Soirée équestre. Eliteprogramm. U. a.: Die größte und sensatio- nellste Novität: Autobolide. La belle Mlle. Thiers. Ferner: Vier indische Fakire in ihren unglaublichen Leistungen. Miß Texas Hattie, der s{chwarze Stern. Die phänomenalen sechs Los Queiroios. Direktor Albert Schumanns neue und moderne Dressuren. Die großartigen Spezialitäten und die Sportpantomime : Der Tag des Englischen Derby.

| aim R E A E Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Regierungsafsessor Ernst Bail RE Bel. Minna Goerlach (Wiesbaden—Limburg a).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Carl von Keiser (Freiburg i. B.). Hrn. Pastor Si Müller Ca, Eine Tochter: Hru.

ittmeister von low (Hannover). Hrn. Ge L E a S C bei

r.-Gorzüßtz, D.-S.). Hrn. Professor Bruno Liebih (Breslau).

Gestorben: Hr. General d. Art. z. D. Ernft von Hoffbauer (Berlin). Hr. Professor Dr. Wolde- mar Wen (Leipzig). Hr. Pastor emer. Carl Cochlovius (Oels). Hr. Schuldirektor, Professor Dr. Hermann Cochius (Berlin). Fr. Eveline bon Rathenow, geb. Jffland (Neustadt, S E Hedwig von Gadenstedt, geb. von Krosigk

Volkersheim bei Bockenem).

Verantwortlicher Redakteur : Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilbeleneute Nee e

Zehn Beilagen (cinsließlich Börsen-Beilage),

sowie die Junhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent-

lichen Anzeigers (einschließlich der unter

Nr. 2 veröffentlichten M Umar enn,

betreffend Kommanditgesellschaften auf Aktien

und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 4. bis 9. Dezember 1905.

15 50 16,00

Miel 5 Strehlen i. Sl... Löwenberg i. Schl. 0) E Heu Aalen i. Writbg. . Giengen a. Brenz

Geislingen . Baktenhausen Seen Aalen i. Württbg. Giengen a. Brenz

Posen. . E s Streblen i. Schl. Grünberg i. Sl. . Löwenberg i. Schl. . Oppeln . LAO S s O E Es —- e L r E N —— Sin A Rd a E

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Kernen (enthülfter Spelz, Dinkel, Feseu).

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14,80 13 90 14,15 15 20 13,70 14,20

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Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Berkauf3wert auf vo

Weizen. 1640 | 16,50 | 15 70 | 16,90

1660 | 17,20

16,70 | 1650 | 19,00 |

16 90 17,50 19,20 | 1820: |

18,20 18,40 |

18,20 20 00 18,00 | Noggen. 1520 | 15,30 | 15,60 15,50 15,70 15 40 15,90 j 16,660 | Gerste. 0.00 | 15 60 | 14,10 15,40 15,309 15,50 14,50 18,40 18 00

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15,40 15,90 15,60 15.50 15,70 15,40 15,90

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15 30 14,90 14,50 15,60 14,00 14,40 15,00 16 80 16,00 16 00

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84 30 73 78

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16,70 16,95 19,15 18,20

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19,66 18,19

18,19 18,20

19,90 17,89

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15,08 15,00 |

15,00 15,40 15,93 15,40

15,20 15,46 15,80 16 60

14,81 14,76

14,50 14,50

13,75 18,29 18,12 17,28

14,20 42, 18,23 . 12. 18,05 é 12 17,08 e Le,

. 12. . 12.

14,85 14,00

15,06 980 14,00 . 12. 12, 12: 1% F a0

14,20 14,70 16,01 15 89 15,33

1193 450 1165 1241 383

14,20 15,00 15,90 15,91 15,32

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lle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durhschnitt8preis wird aus den unabgerundeten Zahlen berehnet.

Ein liegender Strih (—) ia den Spalten füc Pceise hat die B2dzutung, dxß3 der vetrceffzade Preis nit vorgelo:nmen ift, ein Punkt (.) in den legtea 1eH3 Sovultea, daß entsocehender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag. 9. Sihung vom 11. Dezember 1905, 1 Uhr. (Bericht nah Wolffs Telegraphishem Bureau.) Tagesordnung: Erste und event. zweite Beratung des

Handels-, Zoll- und Schiffahrtsvertrages zwischen

dem Deutschen Reiche und Bulgarien und des Ent- wurfs eines Gesetzes, betreffend die Handelsbeziehungen zum britishen Reiche, sodann Fortseßung der ersten Be- ratung des Entwurfs eines Gesehes, betreffend die Fest- stellung des Reichshaushaltsetats für das Rehnungs- jahr 1906 2c.

Ueber den Beginn der Sitzung ist gestern berichtet worden.

Abg. Graf Ka nit (d. kons.): Dem Antrage des Kollegen Bachem fôönnen wir uns nur anschließen. Wir haben mancherlei Bedenken egen den Vertrag, sowohl nach der landwirtschaftlihen Seite, wie ie der Graf Reventlow schon andeutete, wie auch nach der Richtung, die der Abg Kaempf erwähnte. Auch die Frage muß erörtert werden, was werden soll, wenn wir etwa in zollpolitishe Differenzen mit Bulgarien geraten. Bulgarien ist für unseren Handel und Verkehr kein un- wichtiges Land; es hantelt sich hier um ein Absaggebiet für unsere Industrie, das niht unbeachtet gelassen werden darf. Alle Länder würden viel béfser daran sein, wenn sie sih jederzeit die freie Dis- position über ihre Zollpolitik wahrten; von diesem Gesichtspunkte tat Bulgarien ganz ret daran, sih nit auf eine fo lange Frist ein- zulassen, wie sie bisher die Regel gewesen ift.

Staatsminister, Staatssekretär des Jnnern Dr. von Posadowsky-Wehner:

Meine Hzrren! Ih möchte mir gestatten, über die Entwicklung unseres handelépolitishen Verhältnisses zu Bulgarten einige Mitteilungen zu machen, nawentlich im Hinblick auf die Ereignisse nah dem Berliner Vertrag von 1875. Auf Grund jenes Berliner Vertrags war Bulgarien zwar als ein Staat anerkannt, aber nur als ein fuzeräner Staat des türkishen Neichs, und Ostrumelien war als eine autonome Provinz anerkannt, aber rur als eine autonome Provinz des türkischen Reichs. Daraus folgte handelspolitisch, daß Verträge seitens Bulgariens nur abgeschlossen werden konnten mit Zustimmung \ämts- licher Vertrag8mächte, und daß Handelêverträge seitens Ostrumeliens mit den Vertrazgemächten nur abgeschlossen werden konnten durch Ver- mittelung der türfkfishen Regierung. Durch die Ereignisse von 1885 aber wurde Ostrumelien angegliedert an den suzeränen bulgarischen Staat, und die türkishe Regierung trug diesen Tatsachen dadurch Rechnung, daß sie ihre Zollgrenze von der bulgarish-cstrumelishen Grenze zurück¡og nach der ostrumelish-türkijhen Grenze. Durch die freiere Stellung, welche infolge jener Tkriegeris hen und politi- hen Ereignisse Bulgarien gewonnen hatte, gelang es ibm, mit vier Staaten, mit England, mit Rußland, mit

Graf

Oesterreih-Ungarn und mit Italien, Sonderverträge abzuschließen. Auf Grund dieser Sonderverträge wurde der alte einheitliche türkische Wertzoll von 89/6 teilweise durch einen Wertzoll von 14% für die in den Vertragstarifen niht besonders genannten Waren erseßt; für einzelne Waren wurden Wertzölle bis zu 2009/6 und außerdem auh eine Anzabl spezifisher Zölle eingeführt. Wir und die übrigen Staaten verzihteten darauf, unserseits mit Bulaarien einen besonderen Handelsvertrag abzuschließen oder den mit den obengenannten Mächten abgeschlossenen Verträgen die Zustimmung zu versagen, sondern wir begnügten uns damit, durch Notenwechsel festzustellen, daß uns die Vorteile dieser neuen Verträge im Wege der Meistbegünstigung zus teil würden. Bulgarien hatte sich dadurch bis zu einem gewissen Grade von der hbandelspolitishen Gebundenheit des Berliner Ver- trages befreit. Wir konnten vom wirtshaftlihen Standpunkte des Neichs aus diese Entwicklung der Dinge ruhig ansehen, weil die Positionen, für die die Zölle geändert und für die besondere Sätze mit den vier Vertragsstaaten vereinbart waren, so allgemeiner Natur waren, daß uns dadurch ebenfalls gewisse Vorteile ohne besondere Gegenleistungen zugute famen. Bulgarien aber, teils aus finanziellen, teils auch aus vrotektionistishen Gründen, um in seinem eigenen Lande gewisse Industrien zu entwickeln, ging nunmehr dazu über, seinerseits einen \pezifizierten Zolltarif auf- zustellen. Infolgedessen konnte unsere bisherige Stellung als eines allgemein meistbegünstizten Staats im Anschluß an die mit den vier anderen Staaten abges{lo}senen Verträge eîne ausreichende Betätigung unseres wirtschafiliden Interesses innerhalb Bulgariens niht mehr gewährleisten, und so lag es niht nur im bulgarishen Interesse, sondern au in unserem Interesse, zu einem besonderen Tarifoertrag mit Bulgarien zu gelangen.

Dieser Tarifvertrag bedeutet für uns einen nicht unwesentlichen Fortschritt, denn es ist uns gelungen, von den 562 Positionen des bul- garishen Vertrags für 118 Positionen teils Tarifermäßigungen, teils Bindungen oder günstigere Auélegungen im Wege von Anmerkungen zu erlangen. Hierbei fällt meines Erachtens ins Gewicht, daß unsere handelepolitishen Interessen gegenüber Bulgarien ebenso wie das handelspolitishe Interesse Bulgariens gegenüber Deutschland offenbar cin wesentlich größeres ist, als sih aus der Statistik des Deutschen Reis und auch aus der bulgarishen Statistik ergibt. (Sehr tricttig!) Nach der Statislik des Deutshen Reichs führen wir nach Bulgarien für 7,7 Mill. Mark Waren aus, und Bulgarien führt bei urs für 8 Mill. Mark Waren ein. Ich glaube aber, daß diese statistischen Zahlen den handelépolitishen Tatsachen nick&t entsprechen ; ein großer Teil der bulgarishen Einfuhr geht auf Grund geshihtlich gewordener Verhältnisse durch Vermittlung österreihisher und ungarischer Firmen

auf dem Landwege rach Bulgarien ein ; anderseits führt Bulgarien

seine Ausfuhr nah Deutschland überwiegend auf dem Seewege durch Belgien, und wenn Bulgarien annimmt, daß seine Ausfuhr nah Belgien 26 Mill. Frank beträgt, so ist es meine Ueberzeugung und die Ueber- zeugung anderer Sachversiändiger, daß in diesen 26 Millionen der bulgarishen Ausfuhr nach Belgien ein großer Teil Güter für Deutschland inbegriffen if, und, soweit man über- haupt solche Zablen, die nicht statistisch belegt sind, {ägen kann, nehmen wir an, daß Bulgarien nah Deutschland und Deutschland nach Bulgarien eine Warenausfubr im Werte von durchschnittlich je 20 Millionen Frank hat.

Meine Herren, es war also bei dieser Sachlage für uns nicht unwichtig, gegenüber dem bulgarishen Tarif auch mit Bulgarien zu einem Tarifvertrage zu gelangen und fo selbständige Vertragésäße für unsere Einfuhr dorthin zu erwerben.

Hierzu kommt, daß unser Konventionaltarif, als wir in Ver- handlungen mit Bulgarien eintraten, bereits fest und klar vor aller Augen lag; er hatte sich sozusagen bereits fkristallifiert durch die Verträge mit si:ben anderen Staaten. Bulgarien gegenüber stand aber Deutschland erst in der zweiten Reihe, weil Bulgarien bisher nur einen Vertrag auf Grund seines neuen Tarifs ges{hlofsen hatte mit Rußland —, und dieser Vertrag ist uns nicht bekannt. Also: was Bulgarien von uns im Wege der Meistbegünstigung erwerben konnte, das lag flar zutage; was wir von Bulgarien im Wege der Meistbegünstigung noch erwerben können, ift noch eine latente Zahl, aber immerhin eine Zahl, die uns eine Ge- währ dafür gibt, daß wir von Bulgarien, welches unzweifelhaft ge- nôötigt und gewillt is, auch mit anderen Staaten Tarif- verträge abzuschließen, auf Grund dieser Verträge im Wege der Meistbegünstigung noch eine wesentliße Verbesserung unserer wirtschaftlichen Lage daselbft erlangen werden.

Die Herren Vorredner sind auch auf verschiedene Einzel- heiten eingegangen. Hierbei ist ein ganz neuer terminus technicus eingeführt worden: die Graupengerste. Graupengerste- kennt weder der deutsche Zolltarif, noch ift von Graupengerste die Rede in den Verträgen, die wir mit den anderen sieben Staaten geschlossen haben. Der Zolltarif kennt nur Malzgerste und andere, d. h. Futtergerste, und es ift lediglich eine Zollfrage, ob die eingeführte Gerste nah ihrer Beschaffenheit unter den böberen Zoll für Malzgerste fällt, oder ob sie für den niedrigeren Zoll, der für Futtergerste festgesezt ist, cingeführt werden darf. Dem gegen- über einen neuen Zoll einzuführen, wäre gegenüber den sieben Verträgen, die wir bereits genehmigt haben, handels- politisch vollflommen unmöglich. (Sehr richtig! links.)

Ferner, meine Herren, ist bemängelt worden, daß der Zoll für

Grieß herabgeseßt ist. Wir hätten damit, beißt es, die Interessen der