Mannigfaltiges.
Berlin, den 18. Dezember 1905.
Ueber die Witterung im Monat November 1905 be- rihtet das Königlihe Meteorolo,isde Institut auf Grund der an- gestellten Beobahtungen folgendes: Dem viel zu fühlen Oktober folgte ein milder November, der aber wie jener sehr trübe war. Im allgemeinen hielt sich die Temperatur in der Nâbe der normalen ; zu Anfana und am Ende des Monats übertraf sie meist den viel- jährigen Durchschnitt: um die Mitte aber blieb sie etwas darunter. Nach dem Gesamtmittel war der Osten zu warm, der Westen (mit Ausnahme der \südlihen Rheinprovinz) ein wenig zu kühl; hier gab es vielfah sogar mehr Frosttage als im Osten. Die große Bewölkung zeig e sich überall in der reihlihen Anzahl trüber Tage und in der zu geringen Sonnenscheindauer; lediglich die Nordseeküste bildete eine bemerfen8werte Ausnahme. Dementsprehend fielen die Niederschläge ziemlih häufig; die Verteilung ihrer Gesamtmenge war dagegen recht ungleihmäßia. Zu naß hatte es der ganze Nordosten, Brandenburg, Thüringen, Mittel- und Oberschlesien sowie das westlich Rheinland, zu trocken das übrige Norddeutschland. Indessen erreihte weder der Mangel noch der Uebers{chuß erhebliche Beträge; leßterer ist überdies meist einem einzigen starken Regenfalle zuzuschreiben; fo fielen am 9. in Mitteldeutshland vielfah mebr als 39 mm. Schnee wurde wieder- holt beobachtet; bei der milden Temperatur hielt er sich jedoch nicht ; au die Gebirge zeizten am Monats\s{luß nur eine mäßige Schnee- decke. Die tiefe Depression, welche zu Ende Oktober über den britishen nseln lag und durch fsüdlihe Winde wärmere Luft herbeigeführt hatte, blieb aub noch ¿u Anfang November in gleicher Weiße maß- gebend. Die Temperatur war infolgedessen etwas übernormal; um den 5. wurde meist das Monatsmarimum erreiht. Vom 8s. ab wurde Deutshland wiederkolt von ODepre|sionen durch- zogen, die namentlich in Thüringen reihlihe Regen- und Schr eefälle brachten sowie durch nordöstlihe kalte Winde allmählihes Sinken der Temperatur verursahten. Besonders machte sich vom 11. ab eine Depression b:merkbar, die von den britischen JFafeln nach dem südlihen Zentraleuropa wanderte, sich dort mit einer zweiten von Norditalien kommenden vereinigte und dann nach Nord- ruf land abzog. Ihr folgte am 16. von Westen her ein Hochdruck- ebiet, das am 18. über Mittcleuropa lag und vielfah Froîlwetter Ee: auf diese Tage fiel au die kälteste Zeit des Monats. Nach dem Vorüberganze kleiner Depressionen am Ende der zweiten Dekade, die eine gcrinzge Eiwärmung bewirkte, breitete fich über Zentraleuropa von neuem hoher Luftdruck aus; dur sehr tiefe De- pressionen, die von Nordwesten und Norden \chrell beraneilten, wurde er aber bald nach Süden gedrängt. Die jet einseßenden lebhaften Südwestwinde verursaht?en rashe Erwärmung, sodaß die Tembveratur am 27. bei sürmishem Wetter beträhtlih über dem Durchschnitte lag. Als dann aber am 28. das Tiefdruckzebiet über Skandinavien nab Finnland gezogen war, tra‘en kalte nördlihe Winde ein, wodurch am Monats\{luß starkes Sinken der Temperatur veranlaft wurde.
Das 25 jährige Stiftungsfest der Königlichen Land- wirtschaftlihen Hochschule wird in Verbindung mit der Feier des Geburtstages Seinèr Majestät des Kaisers und Königs am 295. und 26. Januac 1906 stattfinden, und zwar am 29. Januar, Vor- mittags 11 Uhr, dur einen Festakt mit Festrede im Lichthof des Museums, Abends §8 Uhr durch einen Feslkommers im Neuen Königlihen Operntheater, am 26. Fanuar, Abends 6 Ubr, durch ein Festmabl im Englischen Hause (Mohrenstrafe 49). Arschließen wird sich am Vormittag des 26 Januar eine Besichtigung der wissenschaftlichen Anstalten der Hohshule. Eine reih illustrierte Festshrift erscheint als eine Gabe der landwirtshaftlihen Verlag8- anstalt voa Paul Parey für die HoŸschule.
Der Hauptvorstand des Vaterländischen Frauen- vereins bielt im Ministerium des Innern unter dem Borsig der räfiz von Itenplitz eine Sitzung ab, an der u. a. Ihre Königliche Hobeit die Grbprinzessin zu Wied, Frau Staat3minister Studt, Frau Staat:minister Schoenstedt und Frau Staat®minister von Bethmann- Hollweg teilnahmer, und in der zablreithe Vorlagen und Gesuch: der Provinzial- und Zweigvereine zur Beratung und Beschlußfassung kamen. Es zeigte sich dabei von reuem, daß die Bestrebungen ter Frauenvereine des Roten Kreuzes fich andauernd
er Grâ Hot A
in erfreuliher Entwickelung befinden und daß der Vaterländische Frauenverein als die über die gelamte Monarchie verbreitete, !
Theater. Drama in
[J * . s . Z L Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- haus. 274. Abonnementsvorstellung. Der Barbier von Sevilla. Komis@e Oper in 3 Aufzügen von Ring. Gioa&imo Rossini. Dichtung na Beaumarhais,
N. (FriedrichWilhelmstädtischesTh eater.)
auf interkonfessionellen Grundsäßen aufgebaute patriotishe Orga- nisation im Volkeleben immer wichtigere Aufgaben zu erfüllen hat. Einer Reihe von Krankenhäusern, Shwesternstationen, Kleinkinder- \hulen, Volksküchen usw. wurden Beihilfen bewilligt. Das \treng paritätishe Wirken der Zweigv:reine wurde besonders betont aus Anlaß eines Spejiialfalles, dec infolge einer Zeitungs8mitteilung eingehend untersucht wurde, und in dem die befremdlihe Stellung- nabme des Vorstandes seitens des Hauptvorstandes einstimmige Mißbilligung erfuhr. Dabei wude die erfreulide Tatsache fest- estellt, daß in den Vereinen des Roten Kreuzes die Konfessionen zu riedlihem Zusammenarbeiten vereinigt sind und Verstsße gegen die Parität, wie in dem besprochenen Falle, zu den größten Seltenheiten gehören. Die Sammlungen zur silbernen Hochzeit öIhrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten sind organisiert und versprechen gutes Ergebnis. Der kriegévorbereitenden Tätigkeit wird von einzelnen Provinzialvereinen neuerdings besonders lebhaftes Interesse gewidmet. Zur Unierftüßung der Vereinspropaganda beschloß der Hauptvorstand die Verbreitung eines populâr abgefaßten Merkblatts über den BYaterländischen Frauen- verein Als Vorsitzende des Pr vinzialvzreins für Westpreußen wurde an e der Frau Minister Delbrück Frau Oberpräsident von Jagow gewählt.
Der Verband für erste Hilfe hatte gestern mittag, um 12 Uhr, die neuen Einrichtungen seines Krankentransp orts vor einec großen Anzahl geladener Gäste, unter denen \ich u. A. Frau Staatsminister Gräfin von Posadowsky-Wehner und Frau Staats- minister Studt befanden, vorgeführt. An Stelle des erkrankten Wirkliten Geheimen Rats, Professors Dr. von Bergmann begrüßte der Direktor Max Stlesinger die Erschienenen und wahte die Mit- teilung, daß seit Eröffnung des Betriebes bereits 8842 Transporte ausgeführt worden seien. Es sei die Neuerung getroffen, daß die Krankenwagen nach jedem Transport einer Des- infefktion in den eigenen Anstalten des Verbandes unterzogen werden. L einer großen Anzabl von Normalwagen, die sämtli auf Gummi laufen und jedem Patienten, ob arm, ob rei, zur Verfügung stehen, wurden auch die neuen Salonwagen, in Landauer- form, vorgeführt, ferner ein Krankenwagen, der besonders für Kinder in Begleitung Erwachsener eingerichtet ist und den Zweck verfolgt, die Beförderung kcanker Kinder dur Droschken zu verm-iden. Großes Fnteresse erregte der von den Automobilwerken von Gottfried Hagen în Kalt bei Cöln gebaute elektrishe Automobilkranfenwagen, der die denkbar ruhigste und sanfteste Beförderungsweise verbürgt. Die Einzel- beiten der Einrihtungen wurden durch die Herren Professor Dr. G. Mever, Dr. Frank und Dr. Joseph demonstriert.
Am Sonnabendvormittag traf auf dem Güterbahnhof M oabit der erste Transport der aus der Kriegsgefangen- \haft von Rußland nach der Heimat zurückkehrenden Fapaner (11 verroundete und kcanke D'fiziere und 163 eben folcke Mannschaften nebst 52 Sanitären) ein. 64 Mann mit Lunzen- und RNippenfellerkrankungen sowie mit {weren Verleßungen waren mittels behaglih hergerihteter Tragen auf dem gut federnden fogenannten Linrweilers{ben Transbportsystem gebetter, welche das Zentralfomitee der deutshen Vereine vom MRoten Kreuz auf Anfordern des Militärattaés der japanishen Gesandtschaft gestellt hatte. Diese Tranévorteinrihtungen nebst eirer Anzahl von Tischen, Zimmerklofetts , Decken, Wäschestüken, Nachttischen und anderen zur Bequemlichkeit der NVerwundeten und Kranken dienenden Krankenpflegeartikel waren von dem Zentraidepot des Roten Kreuzes in Neubabelsberg nah" Wirballen gesandt und dort durch Mannschaften der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Noten Kreuz Königtbzrg eingekaut worden. Auf dem Bahnhofe Moabit waren außer den Mitgliedern der japanischen Gesandtschaft anwesend: aus dem Hofsta2t Seiner Majestät des Kaisers der Kom- mandant des Hauptquartiers, General der Infanterie von Plesfen mit einer Anzahl von Offizieren, vom Dienst Ihrer Majestät der Kaiserin der Vizeoberzerzmonienmeister, Kammerherr B. von dem Knesebeck, der letztere zugleih als Vorsitzender des Zentralkomitees der
deutschen Vereine vom Roten Kreuz, ferner der Genzralarzt Dr. Werner und der Generalarzt Dr. Körting, der Geheime Kommerzienrat Emil | Facob als Vorsitzender des Berliner Vereins vom Roten Kreuz und | andere in der Bereinsorganisation vom Roten Kreuz täiige Herren. }
Im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs wurden an die Offiziere und Mannschaften Pakete mit Schokolade, | im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin an die Visizrere i
SEEADS E R F P E A T I)
S. A. Naidjonow. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der
Tefar Storbint, übersekt v 5 ¿ Ko Z : E : ; ck von Cesar Sterbini, überseßt von Ignaz Kollmann Dienéêtag, Abends 8 Ubr: Gyges und seiz Ning. Der Schlafwagenkontrolleur.
Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. — Slavische Brautwerbuug. Tavzbild von Emil Graeb. Musik fomponiert und arrangiert von P. Hertel. (Mit Einlagen von I. Brahms.) Musikalische Leitung: Herr Kapell meister Professor F. Hellmesberger. Anfang 74 Uhr.
Sczuspielhaus 200. Abonnementsvorstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Ostar Blumenthal. Regie : Herr Regisseur Keßler. Arfang 7{ Uhr.
Mititwc-ch: Opernhaus. 275. vorstellung. Neueinstudiert: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Unfang 75 Uhr.
Schauspielhaus. 201. Abonnementsvorstellung Venus Amathufia.
Abonnements- | Wiener Blut. Donnerstag,
Undine.
von Ferdinand Hummel. Anfang 7s Uhr. Sonnabend,
Ne1es Operntheater. Das große Licht. von Felix Philippi. Die ¿ur Handlung gehörende Musik von Ferdinand Hummel. Dienstag: 55. Vorstellung. Othello, dec Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen von MWillian: Shakespeare. Ueberseßt von Wolf Graf Baudiisin (Schlegel-Tieck). Der Billettoorverkauf bier:u findet von Donnerstaz ab an ver Tagesfasse des Königlihen Schauspiel bauses gegzn Zahlung eines Aufzeldes von 50 für jeden
Siupvloatz statt. E L d i S zäöhluugen. Deutsches Theater. Dienstag: Der Kauf- mazni von Venedig. Mittwoch: Der Kaufmann von Veaedig. Doun-rsíaa: Das Käthchen vou Heitbroans. Freitag: Der Kaufmann von Venedig Sonnabend: Der Kaufmaun von Venedig. Sonnabend: E ——— (Amants.)
Berliner Theater. Dienstag: Maria Stuart.
Dienstag, Abends 8 Uhr:
uachtstraum.
Lessiagtheatec. Zw'\chzenspiel.
Mi two, Abends 8 Uhr: Stein uuter Steiuen. | tag
annar a Mount 71 up io B. G K
Donnerstag, Abends 75 Uyr: Die Feau vom Meere.
Schilleriheater. ©. Dicnstaz, Abends 8 Uhr: Wavjuschins Kinder. | tag.
Eine Tragödie in 9 Aufzügen von Friedri Hebbel. Mitiwoch, Abends 8 Ubr: Ein Wiutermüärchen. Denise. Donnerétaz, Abends 8Uhr: Waujuschius Kinder.
Preisen: Torquato Tasso. — Abends 7 Uhr:
Freitag (12. Vorstellung im Freitagéabonnement): Drama in 3 Aufzügen von Zum ersten Male: Die Schügeuliesel. (Friß Marx Dreyer. Die zur Handlung gehörige Musik Werner, als Gat.)
Montag: 54 Vorstellung. | Preisen: Szlaraffenlaud. — Abends 7 Uhr: Schauspiel in 4 Aufzü Die Schützenliesel. Schauspiel i ufzügen e : Url /
- Sonntag, Nachmittags 2 Ubr: Bei kleinen Preisen : Anfang 7X Uhr. — Kindervorste llung
Anfang 74 Uhr. — | zählungen. Arfang 8 Uhr.
Mittwoch: Hoffmanus Erzählungen. Donnerstag: Die Bohème.
Freitag: Die BohèÈme.
Sonnabend: Zum 25. Male: Hoffmauns Er-
Anfang 7 Uhr. Mittwoch, Donnerstag und Sommernachtêätraunm.
L i; / Num ersten Male: Liebesleute. baron.
3. Feiertag, Nachmittags 3 Uhr
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Diens- tag: Der Familientag.
Mittwochß, Nackmittags 34 Uhr: Das böse Prinzefßecheu. —
Donnerstag: Der Familieutag. Freitag: Ee S-
¿ Sonnabend, Nachmittags (Wallnertheater.) | Prinzeßchen. — ÿ
Thaliatheater.
(Dresdener
Gesang in
Hochtourift. Charley# Tante.
Schlaraffenlaud.
Sonnabend: Musette.
rot. Freitag: Ein | unaus. S ftudeut.
Abends 8 Uhr: Der Famuilieu- | Friedrichstraße.)
2
Nbends 8 Ubr: Der Familien- | 3 Uhr: Das Ende der Liebe. —
Die herbe Frust.
Deutsche | Residenztheater.(Direktion: Richard Alexander. Dea emg n Hans Aman und E sid ; h E R : t)
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Veilchenfresser. e o Z Q
Donnerstag, Abents 8 Uhr: Gyges und sein Q e Be ait von be ant len Mittwoch und folgende Tage: Der Priuzgemahl. Helene Fürft (Violine). Montag, den 25. Dezember, Nachmittags 3 Uhr:
anrof und Jules
Dienstag, den 26. Dezember, Nanittags 3 Ubr:
Straße
Theater des Westens. (Station Zoologischer | Direktion: Kren und Schönfeld. Dienstag, Abi é : J / E Kantstraße 12.) Dienêtaa (12. Vorstellung | § Uhr: Vis früh um Fünfe! Schwank mit Hattie. Die pbäromenalen sech8s QueirotoL im Dienst2gsabonnem-nt): Der Zigeunerbaron. N, a eR :
Mitiwod, Nachmittags 3 Ubr: Bei kleinen | Lippshib. Musit von Paul Linde.
Preisen: Schlaraffeulaud. — Abends 7+ Uhr: Mittwoch, Nahmittags 4 Uhr: Frau Holle.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Hänsel und
5 ittaas , j i Gretel, Nachmitiags 3 Uhr: Del „emen Montag (1. Feiertag), Nahmittags 3 Uhr: Der
Dienstag (2. Feiertag), Nachmittags 34 Uhr:
Mittwoch (3. Feiertag), Nachmittags 3 Uhr: Von
Na%mittags 3 Ubr: Vei [kleinen Stufe zu Stufe. E é 0° , L An allen Abenden 8 Uhr: Vis früh um Fünfe!
Bentraltheater. Dienttag, Abends 8 Uhr (im Abonnement): Der Zigeunerbaroa. Operette in 2 B L “4 c, n F . Os a L , S R AED L Komische Oper. Dicnétag: Hoffmanns Er- Bröltgà von Johann Strauß. (Barinkay: Dokar | Geboren: Ein Sohn: Hin. Pastor Kröpeln Mittwoch und Donnerstag: Musetie. L Tp oi . t, lt Ot Fa. S; Wor i j : Freitag: Die Geisha. (Mimosa: Mia Werber.) Gestorben: Hc. Generalmajor ¿. D. Emil Bar- Mittwoch, Nachmittags 5 Uhr, Donnerstag, Frei- tag und Sonnabend, Nachmittaas 4 Ubr: Große Weihnachisvorstellung. Schueeweißcheu und Rosenu-
‘ } ienôtaa: Ein S J Sonntag, Nachmittags 3 Ukr: Neues Theater. Dienstag: Ein Sommer- | imosa: Winni Grabiß.)
1. Feiertag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fleder-
9. Feiertag, Nachmittags 3 Uhr: Der Zigeuner-
Trianontheater. (Georgenstraße, nabe Bahnhof , Dienstag, Abend i herbe Frucht. Lustspiel in 3 Akten von Noberto R R H M ci Nerlags Sracco. Deuts von Otto Eisenschig. Druck der NorddeutsGen Buchdruckerei und Ver! Mittwoch und folgende Tage: Die herbe Frucht. 31 Ubr: Das böse | An beiden Weihnachtsfeiertagen,
s
Blumen fsträuße verteilt. Der Berliner Verein om Roten .Kreuz lies durch Mannschaften der Freiwilkigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Berlin und des Verbandes der Genossenschaft freiwilliger Krankenpflege im Kriege Papierbeutel mit Obst, Kuchen, Zigaretten und Ansichtspostkarten von Berlin vers abfolgen. Auf der ganzen Strecke von Wirballen bis hierker waren bereits Mitglieder der Vereine vom Noten Kreuz auf den größeren Stationen anwesend, um durch Verabfolgung von Erfr {hungen den Durchreisenden eine Freude zu bereiten. Ein Wagen mit drei Tuberkulosen warde in Moabit abgehängt, um nah der Lungens heilstätte vom Noten Kreuz in Grabowsee verbracht zu werden, wo die weitere Behandlung der Kranken erfolgen foll. — Die beiden andern Transporte mit je 24 Offizieren und 750 Mann trafen um 9,45 und gegen 3 Vbr. in Moabit ein und wurden in gleicher Weise mit Gaben bedacht wie der Verwundetentran*portzug. Die Beköstigunx der Leute war auf der ganzen Reise durch Verträge be- höcdlihherseits angeordnet. i
Hamburg, 1s. Dezember. (W. T. B.) Heute nahmittag um 34 Vbr ist der ersteEisenbahnzug mit den kranken Japanern am Kranhöft angekommen. Von der Hamburger Kolonne des Noten Kreuzes war der Vorsißende, Hauptmann d. R. Sauer mit 60 Mann der Kolonne mit Tragbahren usw. er‘chienen, um die Kranken sofort von dem Eiserbahnzuge direkt an Bo:d-des Dampfers „Vanco uver “ zu bringen. Die japanischen Aerzte, die während der Neise die Kranken verpflegten, hatten ih vorher an Bord begeben. Der zweite Dampfer „Cambroman“ ist roch nicht angekommen und wird ersl morgen nahmittag erwartet. Alle Japaner, die beute hier anfommen, werden an Bord des Dampfers „Vancouve:“ untergebracht. Die Expedition beider Schiffe soll erst am Montag erfolgen.
Agram, 18. Dezember. (W. T. B.) In der vergangenen Natt ereigneten fich bier drei wellenförmige Erdbeben; das erste, um 11 Uhr 8 Minuten, dauerte 20 Sekunden, das zweite, um 12 Uhr 30 Minuten, war nur s{wach, das dritte, um i Uhr 25 Mis- nuten, war stärker. Schaden wurde nit angerichtet.
Paris, 18. Dezember. (W. T. B.) Ein greßes Unglück er- eignete sich in den Stahlwerken von Homécourt (Dep. Meurthe-et-Moselle). 24 Arbeiter waren mit dem Neinigen der Nöbren beschärtigt, als sch eine Menge Kohblenorydgas aus bisher noch nicht festgeîtellter Ursa%e in den Nöhren entwidckelte. Die Arbeiter riefen um Hilfe, zwei Werfkführer drangen ein, erlagen jetoH, wie 12 Arbeiter, den Einwirkungen des Gases. Die Verunglückten sind zumeist Italiener.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
St. Petersburg, 18. Dezember. (W. T. B.) Wie die „Nowoje Wremja“ zuverlässig erfährt, beträgt die Zahl der aufständishen Letten in Livland 60000. Es sei be- chlossen worden, alle Truppenteile des St. Petersburger Militär- bezirks, ausgenommen die Garde, dorthin zu senden. Jm Gou- vernement Kowno sei die Lage derartig, daß der Gouverneur den Minister des Jnnern um seine Abberufung ersuchte, weil die Anwesenheit des Gouverneurs und der Zivilbeamten gegen- wärtig dort überflüssig und nur eine Militärverwaltung not- wendig sei. Der Minister habe geantwortet, daß der Gou- verneur auf scinem Posten bleiben solle.
St. Petersburg, 17. Dezember. (W. T. B.) Zwischen hier und Riga ist die Eisenbahnverbindung wieder hergestellt. Man erwartet, daß von morgen ab wieder regelmäßiger Verkehr statifinden wird. Schweden hat Kriegs- schiffe hierher und nah Riga entsandt. Von anderen Ländern befinden sich zum Schuße der fremden Staatsangehörigen keinerlei Kriegsfahrzeuge in russishen Häfen. j
(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.) Konzerte. Singakademie. Dienêtag, Abends 8 Uhr: Konzert von Helene Ferhland (Violine) und
Eriuzgemahl.
Dirkus Albert Schumann. Dienstag, Abendé präzise 75 Uhr: Extragalavorstellunug. U. a.: Die größte und sensationellste Attraktion der Gegen- wart. Zum vorlcßten Male und Mittwoch: Lebtes ) | Auftreten: Autobolide. La belie Mile. de g | Thiers. Ferner: Der \{warze Stern Miß Texas
72/7 Ab
©° Ö end
3 Akten von Jean Kren und Arthur | Miß Alice. Mlle. Eugenie. Arcadia. Die
grofiartigen neuen Spezialitäten, Dir ektox Albert Shumanus neuefte Monftredrefsuren und die Sportpantomime: Der Tag des Sng- lischen Dersvÿy.
A E E R R RE E S B E PEI A SLEE L B! E E E S
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Margarete Hering mit Hrn. Leutnan! Ernst von Wedel (Stettin) — Frl. Frieda Kunk mit Hrn. Pastor Ferdinand Raësmus (Berlin— Kottbus Sandor). — Frl. Marianne Meisner mit Hrn. Leutnant Wilcke (Tshöplcwiß—Brieg?-
Verehelibt: Hr. Landgerihhterat Friy Nimbah mit Frl. Erna Uber (Berlin— Kreuzburg O.-S.)-
(Froitsch). — Eine Tochter: Hin. Landrat von Heppe (Fraustadt).
benès (Dréeszen). — Hr. Major a. D. Friy Grunau (Hannover). — Hr. Oberstleutnant 3. Moritz Liebe (Cassel). — Hr. Geheimer Justizrat Dr. Franz Patki (Leipzig). — Hr. Geheimer Re- gierungsrat, Professor Friedrih von Spiege (Münthen). — Fr. Johanna von Hillner, ge? Brünner (Görlitz). — Albertine Dorothea Karoliné Nitter und Edle von Grueber, geb. von Dewls g-n. von Krebs (Malmö). — Fl. Auguste pon Prittwitz (Liegnitz).
Die Geisha.
: Dex Bcttel- ici
Verantwortlicher Redakteur : Dr. Tyrol in Charlottenburg
S Ube: De Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin
Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. s2
Neun Beilagen (ein{ließlih Börsen-Beilage). (2528"/#
Nachmittags Abends 8 Uhr:
: Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staalsanzeiger.
¿ 297.
Amifliches.
Deutsch Nachw
es Reid. eisung
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutshen Reiche für die Zeit vom 1. April 1905 bis zum
Schlusse des Monats November 1905.
9 [
Einnahme im Monat
Oberpostdirektionsbezirke November 1905
Hierzu Einnahme
Vormonaten
3 4. 5. 6.
Einnahme in dem- [Im Rechnungsjahre selben Zeitraum 1905 des Vorjahres + mebr (Spalte 4) — weniger
in den Zusammen
1. Im Reichspostgebiet.
A : 14647 1 — 5 Gumbinneut ¿.+ « e e S 7836 | 80 3) Danzig - ia e E 15 947 | — 1 Berlin . e S L 189 889 | 50 o o E 6 842 | 50 Frankfurt a. De Z : 9 985 | 40 Stettin ; E 11072 | 60 Köslin . ea Ge 3288 | 90 De o E a ee L Bromberg . 6747 | — Breslau 25 065 | 70 1 Liegniß . 13 435 | 40 Oppeln . 12 869 | 80 1
R TORES pro O 09 —A D 0D N
4) Magdebur 22 470 | 90 1 15) Halle a. S. 12 566 | 60
16) Erfurt . 17312 | 20 1 17) Kiel . 16 410 | 40 1 18) Gan — e el s 15 055 | 90
O M A af oa 9182 | 30
90) Minden s C 11 633 | 40 21) Dortmund. . 31916 | 20 29) Gafsel « 12 889 | 60 23) Frankfurt a. M. 39 300 | 90 24) Cöln E A 27 069 | 90 25) Aachen . Sa 26) Koblenz 15 226 | 40 97) Düfelbotis » « e oe ps 90 818 | 50 D) Bet o 4 920 | 70 2) Dro e e e S 22 399 | 809 1 A a aa 39 952 | 50 3L) Steue E 29 353 | 40 A) RariSrube e o: o s 38351 | 60 33) Konstanz . . - - C 9 326 | 80 34) Dana 21 060 | 60 2) Sa M «e a eo 3 005 | 60 26). WIDENbg + « «s ove ; 7916 | 10 27) Btaunschveilgi s e o s R 38) Bremen E ; : 27 811 | 60 39) Hamburg s 165 607 | 30 4) Straßburg i. E. D A S 41) Metz n 5 828 | 70
109 381 |
1337 169
118 147
232 238 104 450 283 808 211 162
643 755
284 342 199 667 280 337 |
149 866 | 174 372 |
996 429 | 174 430 |
Ä [A M Ä A Á
121 279 | 70 2738 | 90 60 227 | 60 5 | 10 114 346 | 90 E e 1 — Zt 70 50 531 | 40 4772 | 50 73 990 | 60 Ja 97 058 | 38 | 20 27 080 | 70 3 | 50 95 418 | 50 257 | 80 60 467 | 30 : 183 997 | 90 28 269 | 90 95 995 | 40 : 50 108 453 | 20 36 | 154 649 | 20 550 | 20 88 582 | — 20 134 052 | 40 5 1: 137 680 | — 124 069 | 50 59 349 | 80 101 634 | 10 235 225 | — 106 381 | 10 291 357 | 20 228 041 | 30 67 858 | 60 93 790 | 60 660 334 | 70 37 430 | 80 187 967 | 10 299 661 | 60 216 251 | 60 283 599 | 20 87 495 | 20 158 126 | 20 27 951 | 90 68 716 |-60 81748 | 30 213 970 | — 992 988 | 20 181 659 | — 39 850 | 10
124 018 61162 ! 124 405 | 1 526 998 |! 55 303 80 429 103 697 2A 102 676 | 62 303 | 212267 | 111991 | 116 639 | 164 199 | 98 358 | 149 183 | 137874 | ‘ 133 202 | 69 621 | 105 761 | 264 154 | 117340 14 323 109 | 238 232 | ch 75 622 | 108 176 | 734574 | ‘ 38811 | 189 002 | 324 294 | 229 020 | © 318 689 | 86 587 | 170 927 29 479 | 72 500 } 88 204 202 184 | 1162036 | : 199 704 | 44 608 | ‘
53 325 | 08 458 |
48 461 70 444 92 624 | 29 439 | 91 519 99 996 87 202 98 956 03 769 41 728 85 791 31 871 21 463
60438 | ‘ 94 128
67 285 | 92 959 |
33 891 | 66 602
77 260 | 26 474 | 64 584
78 869 |
38 779 |
1069 107 101 404 | 90 26 585 | 30
Summe I II. Bayern L In. Württemberg - - «
| 70 | 75169783 | 667 107 | 205 333 |
7 640 396 | 30 721 917 | 40 2i8 594 | 10
8 586 080 768511 | 231 919 |
Ueberhaupt Berlin, im Dezember 1905.
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Hauptbuchhalterei des Reichsschaßamts.
Biester.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Hause der Abgeordneten is der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Abänderung des siebenten Titels im Allgemeinen Berggeseße vom 24. Juni 1865, nebst Begründung und einer Zusammenstellung des Geseß- entwurfs mit den jeßt geltenden Bestimmungen zugegangen.
Der Geseßentwurf lautet, wie folgt:
Artikel L.
Der siebente Titel im Allgemeinen Berggesete für die preußischen Staaten vom 24, Juni 1865 (Geseysamml. S. 705 flg.) erhält fol- gende Faffung: ;
N : 8 1693. s e
_Für die Arbeiter, welche auf den dém gégénwärtigen Gejege unter- worfenen Bergwerken, Aufbereitung82anstalten, Salinen und den zu- gehörigen Betriebéanstalten beschäftigt sind, lollen, soweit das Geseß niht besondere Ausnahmen vorsieht, Knappschaftsvereine bestehen, welche den Zweck haben, ihren Mitgliedern und deren Angebörigen nah näâkerer Bestimmung des Gesetzes und der Sagtungen (S 169) Unterstüßungen zu gewähren. :
Inwieweit au die Werksbeamten und die Verwaltungsbeamten der Knappshaftevereine zum Beitritt verpflichtet und berehtigt sind, bestimmt sich nah den §8 171 und 172. j
Sind mit den in Abs. 1 bezeihneten Werken zugleih Gewerbs- anlagen verbunden, welhe nit unter der Aufsicht der Bergbebörde stehen, so können die bei diesen Gewerbsanlagen beschästigten Arbeiter und Beamten auf den gemeinschaftlichen Antrag der Werksbesitzer und der künftigen beitrittepflichtigen Mitglieder dur den Knapp!ichafts- vorstand in den Knappschaftsverein aufgenommen werden.
S 166. OHA
_ Die bestehenden Knappschaftsvereine und knappschaftlichen Kranken- kassen bleiben in Wirksamkeit. Der gegenwärtige Titel findet jedo au auf sie Anwendung. :
Die Besitzer sowie die Beamten und Arbeiter der Hüttenwerke und der dem gegenwärtigen Geseß nit unterworfenen Autbereitungs- anstalten, welhe bereits einem Knappschaftsvereine angehören, scheiden auf ibren gemeinshaftlihen Antrag aus dem erein au
Unter der gleichen Voraussezung scheiden die Besitzer sowie die Beamten und Arbeiter der in § 165 Abf. 3 bezeihneten, nicht unter der Aufsicht der Bergbehörde stehenden Gewerbsanlagen aus dem Vereine aus, sofern ihre Verbindung mit fnappschaftépflichtigen Werken gelôft wird.
Das Ausscheiden eines nach Abs. 2 oder 3 austrittsberechtigten Vereinswerks tritt erst in Wirksamkeit, wenn eine vermögensrechtlihe
u8einandersezung zwishen dem ausscheidenden Werke und dem Knappschaftsverein stattgefunden hat.
S 167. Die Bestimmung der Bezirke, für welhe neue Knappschaftsvereine
Knappschaftsvereine, welden die diejem Gesetze unterworfenen, außer- balb des Bezirks eines bestehenden Knappschaftsvereins belegenen Berg-
Betriebes zugeteilt werden sollen, hängt zunächst von dem Beschlufse
fo entscheidet nah Anhöôrurg der Werksbesißer und eines von den ! fünftigen beitrittepflihtigen Mitgliedern zu wählenden Auéshufses auf dezr Vorschlag des Oberbergamts dzr Minister für Handel und Gewerbe. : :
beitrittspflihtigen Beamten statt.
8.
Jeder Knappschafisverein hat nah näherer Bestimmung des Ge- setzes und der Saßung zu gewähren:
1) die Krankenversicherung seiner Mitglieder nach §8 171b bis 171 e (Krankenkafsenleistungen) ; :
2) Unterstüßungen an die arbeitsunfähig gewordenen Mitglieder sowie an die Angehörigen verstorbener Mitglieder nah §§ 172 a bis 172e (Pensionskafsenleistungen). _
_ Für diese beiden den Knappschaftsvereinen obliegenden Aufgaben ift die Rechnungsführung nah Krankenkasse und Pensionskafse getrennt vorzunehmen. Ausnahmen biervon sind nur bei geringem Geschäfts- umfange statthaft und unterliegen der besonderen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde. t
& 168 a.
Innerhalb der einzelnen ‘Knappschaftsvereine können nach dem gzmeinschaftlichen Beschlusse der beteiligten Werksbesißer und Knapp-
versammlung zustimmen, besondere Krankenkassen für die zugehörigen Werke, und zwar für jedes einzelne Werk oder gruppenweise für mehrere Werke, errihtet werden. Die Errichtung besonderer Kranken- fassen kann au auf einen -Teil der Vereintwerke beshränkt werden. _ Die Errichtung einer besonderen Krankenkasse ist nur dann zu- lässig, wenn dur die Zabl der im Kafsenbezirk regelmäßig beschäftigten Arbeiter oder durch sonstige Umstände die dauernde Leistungsfähigkeit der Krankenkasse ausreichend sichergestellt erscheint.
Knappfchaftsvereins find eintretendenfalls die näheren Bestimmungen
hierüber zu treffen. G ff S 169
besißer unter Mitwirkung eines von den künftigen beitrittspflihtigen
gegründet, sowie die Bestimmung derjenigen bereits bestehenden |
werke, Aufbereitung8anstalten und Salinen bei der Eröffnung des ; f | kassen.
der Beteiligten ab. Kann hierüber einz Einigung nicht erzielt werden,
_MWó ein ständiger Arbeiteraus\{chuß besteht, ist dieser zu hören. j Die Wahl eines Autschu}ses nach Abs. 1 findet alsdann nur durch die |
\chaftsältesten, sofern der Knappschafisvorstand und die General- | V M | vereins oder der Krankenkasse und deren Angebörigen oder Hinters
Die Geschäftsführung der besonderen Krankenkafsen unterliegt der | Beaufsichtigung dur den Knappschaftsvorstand. In der Saßung des |
D s , , î Für jeden neu gegründeten Knappschaftsverein haben die Werks- |
1905,
Mitgliedern zu wählenden Ausshufses eine mit dem Geseze in Ueber- einstimwung stehende Sagung aufzustellen. Dieselbe unterliegt der Bestätigung des Oberbergamts, welche nur versagt werden darf, wenn die Sazung den geseßlihen Vorschriften zuwiderläuft oder Bestim- mungen enthält, welhe mit dem geseßlihen Zwecke des Knappschafts- vereins nicht im Zusammenbange stehen. :
Mit dem Antrag auf Erteilung der Bestätigung sind die Unter- lagen einzureihen, aus denen sich die dauernde Erfülltarkeit der Leistungen der Pensionskasse ergeben foll (§ 175 c Abs. 2). Vor der Entscheidung über die Bestätigung hat das Oberbergamt eine sah- verständige Prüfung der Unterlagen herbeizuführen. j
Wo ein ftändiger Arbeiteraus\huß besteht, wählt dieser die Ver- treter der Arbeiter zu dem in Absf. 1 bezeichneten Ausschuß.
Wird die Saßzung nah vorgängiger Aufforderung nicht innerhalb drei Monaten vorgelegt, so hat das Dberbergamt dieselbe rechtsver- bindlih aufzustellen.
Für die Errichtung besonderer Krankenkassen finden die Be- ftimmungen in Abs. 1, 3 und 4 entsprechende Anwendung. Erfolgt die Errichtung in einem {on bestehenden Knappschaftsvereine, so Wertes die Mitglieder durch die gewählten Knappschaftsältesten ver- reten.
Die Knappschaftsvereine und besonderen Krankenkafsen erlangen durch die Bestätigung ihrer Satzung die Nechtsfähßigkeit.
: § 170.
Zu allen Abänderungen von Satzungen der Knappschaftsvereine und besonderen Krankenkassen ift erforderli, daß die Aenderungen von der Generalversammlung nah den näheren Bestimmungen der Saßung bes{lofsen werden und sodann die Bestätigung des Oberbergamts nah Maßgabe des § 169 erlangen.
E : 8 170a.
_ Die Saßungen der Kaapp|chaftsvereine und besonderen kassen müssen Bestimmung treffen :
1) über Namen, Sig und Bezirk des Vereins ;
D ber die Klafsen der dem Beitritt8zwange unterliegenden und über die zum Beitritt berechtigten Personen;
3) über die zur An- und Abmeldung derselben bestimmten Steklen
rankens
| und über den Zeitpunkt der An- und Abmeldung;
4) über die Bemessung, den Ort und die Zeit der Einzahlung etwa vorzusreibender Eintrittsgelder sowie der Beiträge; :
5) über Art und Umfang der einzelnen Unterstüßungen ;
6) über die Bildung und Zusammenberufung des Vorstands, die Art seiner Beshlußfassung und die Entschädigung, welche den Vor- standsmitgliedern und Knappschafttältesten für die ihnen infolge ihrer Teilnahme an den Generalversammlungen sowie an den Sißungen des Vorstands und der Ausscüfse erwachsenen Reise- und Zehrungskosten sowie den Knappschaftsältesten und den von diesen gewäblten Vor- standsmitgliedern außerdem noch für den aus gleihem Anlaß ent- gangenen Arbeit8verdienst zu gewähren ift; :
_7) über die Zusammenseßung und Berufung der General- versammlung, über die Art ihrer Beschlußfaffung und den Umfang ihrer Befugnisse, soweit niht § 181 a maßgebend ist;
8) über die Verwaltung des Vereins, soweit niht die SS 181 und 182 a maßgebend sind; i
9) über die Aufstellung und Prüfung der Jahresrechnung; N
10) über die Art retsverbindliher Veröffentlihungen in An- gelegenheiten des Vereins;
11) über die Abänderung der Satzung.
Jedes Mitglied des Knappschaftsvereins und der besonderen
| Krankenkasse erhâlt ein Exemplar der Satzung und etwaiger Ab-
änderungen.
17L _ Die Arbeiter, welche im Betriebe der in dem Bezirke eines bereits bestehenden oder neu gegründeten Knappschaftsvereins belegenen Berg- werke, Aufbereitungsanstalten, Salinen und zugehörigen Betriebs- anstalten sowie der zu dem Knappschaftét verein gebörigen Hüttenwerke und sonstigen Gewerb2anlagen beschäftigt werden, find, sofern nit die Beschäftigung durch die Natur ihres Gegenstandes oder im voraus
| durch den Arbeitsvertrag auf einen Zeitraum von weniger als einer
Woche beschränkt ist, Mitglieder der Krankenkafse des Knappschafts- vereins oder der errichteten besonderen Krankenkafse. Einer Beitritts- erklärung bedarf es nicht.
Mitglieder der Krankenkassen sind auch die Werksbeamten sowie
| die Verwaltungsbeamten der Knappschaftsvereine und befonderen
Krankenkassen, wenn ibr Arbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt sechs-
| zweidrittel Mark für den Arbeitstag oder, sofern Lohn oder Gehalt | nah größeren Zeitabshnitten bemessen ift, zweitausend Mark für das | Jahr gerehnet, niht übersteigt. Als Gehalt oder Lohn gelten auch Tan-
tiemen und Naturalbezüge; für fie wird der vom Revierbeamten fest- zuseßzende Durchshnittswert in Arsay gebrackt.
Zum Beitritt berechtigt sind auch die übrigen Werksbeamten und Verwaltungébeamten der Knappschaftévereine und besonderen Krankens
Fn Staatsbetrieben mit Pensionsberehtigung angestellte Beamte unterliegen den Vorschriften in Abs. 2 und 3 nicht. Sie sind indessen zum Beitritt berechtict, wenn die vorgesezte Dienstbehörde zustimmt.
. i S 171a.
Von dem Beitrittszwange sind auf ihren Antrag \solhe Personen zu befreien, welche infolge von Verleßungen, Gebrechen, chronischen Krankheiten oder Alter nur teilweise oder nur zeitweise erwerbsfähig sind, wenn der unterstüzungépflichtige Armenverband der Befreiung zustimmt. : i
Wird der Antrag voin Vorstand abgelehnt, so entscheidet auf die Beschwerde des Antragstellers die Aufsichtsbehörde endgültig.
S 11D.
Die Leistungen, welhe die Knappschaftevereine und besonderen Krankenkafsen ihren Mitgliedern und deren Angehörigen in Krankheits- und Sterbefällen zu aewähren haben, müfsen die im Krankenverfiche- rung8geseß für. die Betriebs-(Fabrik-) Krankenkassen vorgeschriebenen Mindestleistungen erreichen. : i: :
Eine Erhöhung und Erweiterung dieser Leitungen it nah näberer Bestimmung der Satzungen in demselben Umfang zulässig, wie er im Krankenversicherung8geseß für die Betriebs-(Fabrik-)Kranken- fassen vorgesehen ist. Außerdem sind zu'ässig sazungëmäßige Be- stimmungen, nach welchen den Knappschaftsinvaliden und deren Angehörigen gegen Entrichtung von Beiträgen freie Kur und Arznei in Krankheitsfällen sowie den Mitgliedern des Knappschafts-
bliebenen in Fällen der Notlage nah dem Ermessen des Vorstands außerordentliche Unterstüßungen gewährt werden können. Steht nah der Satzung eines Knappschaftsvereins den Knappschaftsinvaliden und ihren Angehörigen freie Kur und Arznei in Krankheitsfällen zu, ohne daß die Invaliden hierfür Beiträge zu entrichten haben, so sind diese Leistungen für Rehnung der Pensionskafse zu gewähren. Abänderungen der Satzung, durch welche die bisberigen Kranken- kassenleistungen herabgeseßt werden, finden auf solche Mitglieder,
welchen bereits zur Zeit der Abänderung ein Unterstügungsanspruc
wegen eingetretener Krankheit zusteht, für die Dauer dieser Krankheit: feine Anwendung. Abänderungen der Saßung, durch welche die bis- berigen Krankenkafsenleistungen erweitert werden, finden auf die vor- bezeichneten Unterstützungsfälle dann Anwendung, wenn dies in der Sagßung auédrücklich bestimmt ist.
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