1905 / 298 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Dec 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Güterverwalter erster Klasse Henze in Straßburg, den

Stationsvorstehern erster Klasse Hefner in Mülhausen,

fee ks in Hagenau und Beger in Diedenhofen den arakter als Rechnungsrat zu verleihen. |

Königreich Preufßen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den als Mitglied bei der Provinzialsteuerdirektion in Breslau angestellten Regierungsrat König zum Geheimen Finanzrat und vortragenden Rat im Finanzministerium zu ernennen sowie

den Geheimen Rechnungsrevisoren bei der Oberrechnungs- kammer, Rechnungsräten Fischer, N Wilhelm Albert Kraemer und Meißner den Charakter als Geheimer Rechnungsrat, i

dem Geheimen Registrator bei derselben Behörde, Kanzlei- rat D nicke den Charakter als Geheimer Kanzleirat und

en Geheimen Nechnungsrevisoren bei derselben Behörde Deter, Roese, Schaaf, Halbscheffel und Kaehrn den Charafter als Rechnungsrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht : dem Rechnunasrat im Ministerium für Handel und Ge- werbe Rohde den Charakter als Geheimer Rechnungsrat und dem Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator in demselben Ministerium Steffens den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Ministerium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

Der städtishen Lehrerinnenbildungsanstalt in Düsseldorf ist auf Grund des § 3 der Prüfungsordnung für Lehrerinnen vom 24. April 1874 die jederzeit wider- ruflihe Berehtigung zur Abhaltung von Entlassungs- prüfungen verliehen worden.

Tagesordnung

für die 49. Sißzung des Bezirkseisenbahnrats für die Eisenbahndirektionsbezirke Hannover und Münster am

& Sanuar 1906, Vormittags 10 Uhr, in Hannover (im östlichen Flügel des Empfangsgebäudes).

1) Feststellung der Anwesenden und Bildung des Bureaus.

2) Aenderungen in der Zusammensegung des Bezirkseisen- bahnrais.

3) Mitteilungen der Königlichen Eisenbahndirektionen: a. Mit- teilung, betreffend Aenderung in den Bezirken. b. Mitteilung, be- treffend Berufung des ständigen Ausschusses. c. Mitteilung, betreffend die wesentlichsten seit der leßten Sitzung im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektionen Hannover und Münster i. W,. in Kraft getretenen Aenderungen und Erleichterungen im Personen- und Güterverkehr. d. Mitteilung, betreffend das infolge der leßten Beschlüsse des Be- zinkseisenbahnrats eisenbahnseitig Geihehene.

4) Vorlage der Königlichen Eisenbahndirektion Hannover, betreffend Frachtermäßigung für Torfstreu und Torfmull.

5) Vorlage der Königlichen Eisenbahndireklion Hannover, be- treffend Frachtermäßigung für Steinsalzsendungen an die deutschen Fischereige]ellshaften und Fishsalzereien.

6) Franfierung von Leergutsendungen.

7) Frahtberechnung für Gerstenshrot zu Fulterzwecken nah Spezialtarif III.

8) Frachtzahlung nur für den ‘bestellten Raum bei Viehsendungen.

9) Beratung der eisenbahnseitig für den Sommerfahrplan 1906 in Aussiht genommenen Aenderungen.

10) Einlegung eines Nachmittagëzuges von Osnabrück nah Löhne.

11) Nachtshnellzugverbindung Frankfurt-—Bremien.

12) Schaellzugverbindung Bremen—Berlin.

13) Verbesserungen im Personenverkehre auf der Strecke Ham- burg—Bremen— Cöln.

14) Durchführung des Zuges 224 bis Hamm und des Zuges 221 bis Minden.

15) Einlegung eines 5. Zugpaars auf der Strecke Bielefeld— Lippstadt. /

16) Aenderungen des Personenzugfahrplans auf den Strecken Bielefeld Lage Hameln, Bielefeld Detmold und Herford— Altenbeken. :

17) Fahrplanänderurgen im Bezirk der Handelskammer Osnabrück,

18) Ausnahmetarif für Zement nah den deutschen Seehäfen.

19) Zeit und Ort der nähsten Sitzung.

Hannover, den 11. Dezember 1905.

Königliche Eisenbahndirektion. Herwig.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Beamte der Militärjustizverwaltung.

Durch Allerh öchstes Patent. 7. Dezember. Swchubert, Oberkriegsgerihtésekretär, Militärgerichtéhreiber beim Gouvernement Berlin, der Charakter als Kanzleirat verliehen.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 8, De- zember. Tomaszewski, Neurath, Kriegsgerichts\ekretäre, Militärgerihts\chreiber beim Stabe der 22. bezw. 14. Div., zu dem der 19. bezw. 22. Div. verseßt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerhöchste Patente. 7. Dezember. Liebenau, Militärbauinsp. in Glogau, der Charakter als Baurat mit dem persönlihen Range der Nâte 4. Klasse, Gauger, Geheimer expedierender Sekretär und Kalkulator im Kriegsminifterium, Hoff-2 mann, Reuß, Krüger, Proviantamtédirektoren in Darmstadt bezw. Danzig und Straßburg i. E., Kruse, Bekleidungsamtsrendant in Münster, Morgen, Mertens, Garn. Verwalt. Direktoren in Mülhausen i. E. bezw. Rastatt, Grundmann, Festungsoberbauwart bei der Fortifikation Bura Hohenzollern, der Charakter als Rechnungsrat, Reineck, Schmidt, Kartographen dei der Landes- aufnahme, der Charafter als Kanzleirat, verliehen.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 18. No- vember. Püschel, Linz, Militärbausekretäre auf Probe bei den E Königsberg I bzw. Straßburg Ik, endgültig an- gestellt.

23. November. Dr. Rüther, Oberveterinär im Huf. Negt. Kaiser Nikolaus 11. von Rußland (1. Westfäl.) Nr. 8, auf seinen Antrag zum 1. Dezember 1905 mit Pension in den Nuhestand verseßt.

24. November. Meier, Stabêveterinär im 2. Gardefeldart. S seinen ‘erga Trr i in den et L gls G

. November. atzer, Proviantamtsassist. in Königsberg i. Pr., nah Frankfurt a. M. verseßt. N

28. November. Trapp, Militärbausekretär auf Probe in Bitsch, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt.

29. November. Orlowski, Intend. Referendar von der Intend. des XV. Armeekorps, unter Ueberweisung zu der Korpt- intend. des X. Armeekorps, zum etatmäß. Militärintend. Assefsor er- nannt. Cramer, Proviantamtsaspir., als Proviantamtsasffist. in Nastatt angestellt.

30. November. Dralle (Göttingen), Eichh ol (Dessau), Sindt (Rendsburg, Garde-), Oberveterinäre der Landw. 2. Aufgebots, Möller (Weblau), Oberveterinär der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

8. Dezember. Schirmer, Franke, Geheime Kanzleiräte, Geheime Registratoren im Kriegsministerium, auf ihren Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt. -

Ostasiatische Besatzungsbrigade. Durch Allerhöchste Kabinettsordre. 24. November. Wagner, Proviantamtsassist. vom Proviantamt Frankfurt a. M., mit der Stelle des Assistenten beim Proviantamt beliehen.

Nichtamflicches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 19. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute im Neuen Palais bei Potsdam die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen-Haeseler, des Chefs des Admiralstabes der Marine, Admirals Büchsel und des Chefs des Marinekabinetts, Admirals Freiherrn von Senden-Bibran. *

Der Bundesrat versammelte sih heute zu ciner Plenar- sizung; vorher hielten die vereinigten Ausshüsse für e und Verkehr und für Zustizwesen und der Ausschuß für Rechnungswesen Sißungen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst Bismarck“ mit dem Chef des Kreuzergeshwaders, Kontreadmiral Breusing, gestern in Hongkong eingetroffen und an demselben Tage von dort nah Bangkok in See ge- gangen.

S. M. S. „Jaguar“ ist gestern von Kobe nah Nagasaki in See gegangen. :

Königsberg i. Pr., 19. Dezember. Auf Einladung des Oberpräsidenten von Moltke fand gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, eine Besprechung statt zwecks Einleitung einer Hilf s- aktion für die in der nächsten Zeit aus den gefährdeten russishen Ostseeprovinzen in Königsberg zu erwartenden not- leidenden deutshen Flüchtlinge. An der Konferenz be- teiligten fih der kommandierende General des I. Armeekorps, gee von der Golß, Oberbürgermeister Körte sowie eine Anzahl kgher Staatsbeamter und hervorragender Mitglieder der städtishen Verwaltung und der Kaufmannschaft. Es ist ein Aktionskomitee hauptsählih für die Unterbringung der Flücht- linge und ihre etwaige Weiterbeförderung sowie ein Sammel- fomitee behufs Gewinnung der erforderlihen Mittel für die einstweilige Verpflegung der gänzlich Mittellosen gebildet worden. Auf Veranlassung des Reichskanzlers Fürsten von Bülow sind gestern zur Beförderung deutsher Reichsangehöriger aus den russishen Ostseeprovinzen nach Königsberg die Dampfer „Batavia“ und „Kehrwieder“ der Hamburg-Amerika-Linie und der Dampfer „Wolga“ der Neuen Dampfer-Kompagnie (Stettin) von Hamburg und Stettin nah Niga und Libau in See gegangen. Morgen geht der Schnelldampfer „Prinz Heinrich“ der Dampfschiffahrtsgesellshast „Misdroy“ nach Reval in See.

Sachsen.

Wie „W. T. B.“ meldet, sind von den in Dresden am Sonnabend durch die Polizei festgenommenen Demonstranten 14 dem Gericht übergeben worden. Die Königliche Polizei- direktion macht heute durch Straßenanschlag bekannt, daß auf Grund des § 12 des Geseßzes vom 22. November 1850, betreffend das Vereins- und Versammlungsreht, und des S 366 Abs. 10 des Reichéstrafgeseßbbuhs alle öffent- lihen Auf- und Umzüge und alle Ansammlungen und Versammlungen von Menschen auf öffentlihen Straßen und Pläßen oder sonst im Freien für das Gebiet der Stadt Dresden verboten werden.

Oesterreich-Ungarn.

Die Verhandlungen wegen Vereinbarung eines provi-

sorishen Han delsübereinkommens mit der Schweiz sind „W. T. B.“ zufolge zum Abschluß gelangt. - 00D österreihisheAbgeordnetenhaus beriet gestern eine Reihe von Anträgen, nachdem der Leiter des Zustiz- ministeriuums, Geheimrat r. Klein eine Jnterp-llation, betreffend die geshäftlihe Gebarung der Eisenbahn- bau- und Betriebsgesellshaft in Berlin (Nepräsentanz Wien), beantwortet hatte.

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erklärte der Geheimrat Dr. Klein auf die von dem Ruthenen Breiter an die Regierung ge- richtete Anfrage, daß zur Einleitung des Strafoerfahrens gegen die Gesellschaft beziehungsweise deren Beamte die von dem Interpellanten an die Hand gegebenen Daten in keiner Weise ausreihten. Gegen die Gesellschaft sei von keiner anderen Seite bisher eine Strafanzeige erstattet worden. Das Haus nahm dann den Dringlichkeitêantrag, be- treffend die Erhöhung der Manipulationsgebühren, an und beriet den Dringlichkeitsantrag der Alldeutschen, betreffend Zu- weisung sämtliher auf Verbesserung der Lage der Landwirtschaft abzielender Anträge an den Landwirt- schaftsaus\chuß. Der Ackerbauminister Graf Buquoy wies gegenüber dem Vorwurf, daß die österreihishe L1udwirtschaft durch den deutsch-österreihishen andelsvertrag ungenügend gedeckt sei, auf die Stimmen der reichsdeutsben Agrarier hin, die den gleichen Vor- wurf namens der deutschen Landwirtschaft erheben. Der Antrag wurde darauf angenommen und beschlossen, die Regierung aufzufordern, dieshierfür erforderlihen Regierungsvorlagen baldizst im Hause einzu-

bringen. Nach Erledigung einer Reihe von Notstandsanträgen wurde die Sizung geschlossen.

Rußland.

Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ ordnet ein Kaiserlicher Befehl vom heutigen Tage eine bessere Verpflegung und eine Erhöhung der Bezüge der Mann: s aller Waffengattungen an. Die Mannschaften sollen lien auch warme Decken, Bettwäsche und Seife geliefert er-

alten.

Ueber die Lage in Riga berichtet die genannte Agentur unter dem 17. d. M., daß in der Stadt und den Nachbarorten egenwecta Nuhe herrshe. Der General: streif dauerte dreieinhalb Tage, ohne daß es zu Aus- \chreitungen, Angriffen oder Géwalttätigkeiten gekommen wäre. Das völlige Ausbleiben von Nachrichten habe jedo in der Bevölkerung Unruhe hervorgerufen. Jet nehme alles allmählih wieder seinen gewohnten Gang; freilich seien Gerüchte in Umlauf, daß tvahrscheinlih ein neuer Streik ausbrechen werde. Die in St. Petersburg und dem Aus- lande verbreiteten Nachrichten über Verwüstungen und Brand- stiftungen in Riga seien wahrsceinlih zurückzuführen auf die Meldungen von sehr ernsten Ausschreitungen in der Provinz, wo, wie es heißt, Brandstiftungen, Mordtaten und andere Gemwalttaten vorgekommen und viele Güter, Pachtgüter und Schlösser vollständig zerstört worden seien. ;

Nach einer telegraphishen Meldung der „Nowoje Wremja“ aus Mitau tritt die Regierungsgewalt in Kurland nici mehr in Erscheinung. Das flache Land is in den Händen der Aufständischen. Die Polizei ist vollständig verdrängt. Die auf dem Lande verteilten kleinen Truppen- abteilungen sind entweder von den Aufständischen niedergemacht worden oder haben sich in die Städte zurückgezogen, weil sie sich gegen die gut bewaffneten Banden nicht halten fonnten. Alle Truppen sind in Mitau und Libau zusammen: gezogen, wo sie vorläufig in der Defensive - verharren. Jn Tufkkum wurden eine Kompagnie und eine Dragoner: \schwadron von Aufständischen - geshlagen, wobei 30 Mann und ein Oberstleutnant fielen. Ausständische stacen den Leichen die Augen aus, schnitten ihnen Ohren und Hände ab. Jn den Straßen hatten die Letten Drahthindernisse hergestellt; Nachts zündeten sie die Häuser an, in denen die Truppen untergebraht waren. Als die aufgeshreckten Mannschaften auf die Straße eilten, gerieten fie samt den Pferden in die Hindernisse und wurden aus den Häusern und von den Dächern beschossen.

Nach einer Meldung der „St. Petereburger Telegraphen- agentur“ aus Helsingfors rüsten si die Marttiéi für die Eröffnung des Landtags am 20. d. M. und sammeln ihre Anhängershaft. Am 14. Dezember fand eine Versammlung von 1800 Mitgliedern der Arbeiter: und Nationalpartei statt. Am 15. Dezember veranstaltete die shwedishe (konstitutionelle) Partei Abends mit ihrer Gefolgschaft, die die weiße Garde genannt wird, einen Umzug durh die Straßen. Die Nationalpartei besigt in der Stadt 30 woh!organisierte Abteilungen, die dem Organ. der Arbeiter- partei „Tuomier“ zufolge nmiht zum Schuß für den Landtag oder zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der Stadt, sondern für andere Zwecke bestimmt sind.

Jn dem Gouvernement Sumwalki ist über die Kreise TWladislawow, Mariampol, Wolkowyshki und Kolwari der Kriegszustand verhängt worden.

Ftalien.

Der König hat gestern abend die Präsidenten des Senats und der Deputiertenkammer empfangen.

In der Deputiertenkammer gab der Minister präsident Fortis gestern die Erklärung ab, daß das Kabinett dem Könige sein Entlassungsgesuch über- reiht habe. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ sagte der Ministerpräsident :

„Ich habe der Kammer mitzuteilen, daß infolge der Abstimmung der Kammer über den kommerziellen modus vivendi mit Spanien das Ministerium es für seine Pflicht gehalten hat, dem Könige sein Entlafsungsgesuch zu überreiWen, und daß der König \sih die Ent- {eidung vorbehalten hat; inzwischen bleibt das Ministerium zur Er- ledigung der laufenden Angelegenheiten im Amte." \

Auf den Antrag des Ministerpräsidenten beschloß die Kammer darauf, fih auf unbestimmte Zeit zu vertagen.

Spanien,

Jn der Deputiertenkammer interpellierte Soriano gestern den Ministerpräsidenten Moret wegen der bei der Abstempelung der äußeren Shuld begangenen Be- trúugerelen.

Nach dem Bericht des ,W. T B." verlangte Soriano nah Begründung feiner Interpellation, daß in der Angelegenheit volle Klarh.it geschaffen werde; der Redner behauptete, daß auch noch andere Betrügereien in der Verwaltung des Schazes vor- gekommen seien. Der Ministerpräsident Moret erklärte, er erkenne an, daß die von Soriano erhobenen Anschuldigungen schwer seien, er glaube deshalb, daß das weitere Vorgehen den Vt- richten überlassen werden müsse. Eine Einmischung des Parlament würde die Angelegenheit zu einer politishen machen und den Skandal noch vergrößern. Auf eine Frage Salmerons erklärte Moret, er sel bereit, die ganze Angelegenheit dem Pailament zu unterbreiten, sobald die gerichtliche Entscheidung gefallen sei.

Niederlande.

Einer amtlichen Meldung aus dem Haag zufolge, geriet in Pasangan (an der Nordküste des Gouvernements Atschin auf Sumatra) ein Transport in einen Hinterhalt. Zwei Unteroffiziere und 10 Soldaten der Bedeckung fielen, 8 wurden verwundet. Der Feind ließ 6 Tote zurü.

Griechenland.

Zu der Ministerkrisis meldet das „W. T. B“, Theotokis habe nah der Audienz beim König erklärt: da eine Einigung über die strittigen Fragen nicht erzielt sei, habe er die Bildung eines Kabinetts abgelehnt. Der König hat Nalli von neuem berufen.

Bulgarien, :

Die allbulgarische Konferenz, die gegenwärtig 1 Sofia tagt, hat in ihrer gestrigen Sißung, „W. T. B.“ zw folge, im Prinzip die Gründung eines neuen national bulgarischen Zentralkomitees zur Unterstüßung des Berreune werfes beschlossen. Dieses Komitee soll aus Vertretern auer politisheñ Parteien Bulgariens zusammengeseßt sein.

Montenegro.

Das gesamte Ministerium hat gestern seine En! lassung genommen. Wie das „Wiener Telegr.-Korrespon denzbureau“ meldet, ist das neue Kabinett bereits gebilde! und folgendermaßen zusammengeseßt : Ministerpräsident un Minister des Auswärtigen Lazar Miuschevitsh, Finan

Andra Radovitsch, Krieg General Vukovitsch, Jnneres Labrud Goinitsh, Justiz Milo Do it\ch, zugleih Leiter des Unterrichtsministeriuums. Zum Präsidenten der Skupschtina wurde Petro vitsh gewählt.

Asien.

Nah einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ kam es estern in Schanghai zu Ausf reitungen, die von der olizei, Seeleuten und Freiwilligen unterdrückt wurden. Etwa

90 chinesische Rowdies wurden getötet; mehrere Europäer wurden verwundet, aber niemand von ihnen getötet. Ent- gegen dieser Meldung erfährt Das Staatsdepartement in Washington, daß zwei Ausländer getötet seien. Wie zwei in der Nacht E Telegramme besagen, bewachen Marinetruppen die Straßen. Amerikaner sollen bisher nicht u Schaden gekommen fein. Amerikanische Kreuzer befinden ch E auf dem Wege nach Shanghai.

ie dem „Daily Telegraph“/ aus Tokio gemeldet wird, hat der bisherige Präsident des Geheimen Rats Marquis Jto das Amt eines Generalrefsidenten in Korea an- genommen.

Statistik und VolCESwuirtschaft.

Auswärtiger Handel des Deutschen Zollgebiets im Jahre 1 904.

Das Kaiserlihe Statistishe Amt hat den Band 166 der „Statistik des Deutshen Reichs" herausgegeben, der als 2. Teil der Darstellungen des auswärtigen HanDeTs des deutschen Zollgebiets im Jahre 1904 diesen nah Warengattungen behandelt. Er gibt zunächst ‘rläuternde Bemerkungen und Berechnungen zu den in den Bänden 165 und 166 enthaltenen Tabellen und beHandelt die Hauptergebnisse der Statistik über den auswrärtigen HanDel tes Jahres 1904. Hieran {ließt sh ein alphabetisWes Warenregifter, das cin rasches Auffinden der einzelnen Waren in den vershieDenen Tabellen ermögliht. Die alsdann folgenden Tabellen geben eine Darstellung des Spezialhandels und des Gesamthandels im Jahre 1904 unter Bergleihung mit den Zahlen der Jahre 1900 bis 1903, der Warengaitungen und -Mengen mit Untersheidung der Herkunfts- unD Bestimmungsländer in Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr, des NieDerlageverkehrs, / des Veredlungs- verkehrs, eine Berechnung der Zollerträge und als Anhang eine systematishe Gruppierung der Waren tim Spezialhandel und Gesamt- eigenhandel des Jahres 1904. Damit find die statistishen Veaöffent- lihungen des Amtes über den Außen Handel des deutshen Zollgebiets im Jahre 1904 zum Abs{luß gebraŒt.

Die Selbstmorde in Preußen während des Fahres 1904.

Im Jahre 1904 endeten im preußischen Staate 7290 Personen, 5652 Männer und 1638 Frauen, ibr Leben dur Selbstmord. In dem eitraum vom Jahre 1900 bis 1904 \Froankte die Zahl der jährlihen Selbstmordfälle, auf 100 000 LebenDe berechnet, zwischen 20 und 21. Bei den Männern kamen während dDiefes Jahrfünfts je 32 bis 34 Selbstmorde auf 100 000 Lebende vor; hierbei erscheinen die Jahre 1900 und 1904 mit 32, 1201 und 1902 mit 33 und 1903 mit 34 Selbstmorden, während die Sel[Bbsftmorde der Frauen- fich bei gleiher Berechnung auf je 8 in dent Jahren 1900 bis 1902 und je 9 1903 fowie im Berichtsjahre BHelaufen. Unter 1000 Selbst- mördern befinden sich dur@sHnitili® in jedem Jahre viermal soviel Männer als Frauen.

Die Häufigkeit der SelbsimorDe wird von einer großen Zahl von Vorgängen beeinflußt, deren Œrgründung insofern eine der chwierigsten Aufgaben der ftatisti?®Wen Forschung bildet, als dies meist ein tiefes Eindringen in das KAittliche und seelishe Leben der Menschen erfordert. Unter den nach Dieser Richtung hin am sichersten zu erfassenden Erscheinungen steht Das Alter in erster Linie. Die UntersuGungen haben in dieser Beziehung ergeben, daß mit zu- nehmendem Alter der Hang zum Selbstmorde wächst und vom Jahre 1901 abgesehen regelmäßig nur einmal, nämlich in der Altersklasse von 25 bis 30 Jahren, die Zunahme der betreffenden Nerbältniszahl bei der Gesamtbevölkerung cine Unterbrechung erfährt ; wenn sih im übrigen Abwei{ungen Bon dieser Negel hin und wieter noch in den höchsten Altersklafsen zeigen, so muß dies mit auf die eringe Zahl von Fällen zurückgef@ÆHtt werden, welche hierbei in rage fommen. : : :

ür jedes der beiden GeschleŒter ergibt sich im allgemeinen gleihfalls eine Steigerung der SelBstmordziffer mit zunehmendem Alter. Bei dem weiblichen tritt, jeDoch mit Ausnahme des Jahres 1900, in der Altersklafse von 30 bis 40 Jahren eine geringere Selbst- mordziffer zu Tage als bei derjentgen von 20 bis 29 Jahren sowie allen höheren Altersflassen.__ : L

An die amtlihe Statistik wird Bon der Wissenschaft vor allem das Verlangen gestellt, über die Beweggründe der Selbstmorde genaue und verläßliche Angaben zu fammeln. Da es indessen übers aus \{chwierig ist, die Veranlassung jedes einzelnen Selbstmordes genau zu ermitteln, so blieb tro Der eingehenden Sorgfalt, welche in Preußen diesem Zweige der ftatiftifchen Forschung gewidmet wird, in jedem Jahre eine Anzahl von Selbsttötungen übrig, deren Trieb- feder ich niht ergründen ließ; 1904 war dies bei 1698 Selbst- morden, d. f. 23,3 v. L: der Gesarmtzahl, der Fall. Im übrigen hat aber diese UntersuGung zu sebr beahtenêwerten Ergebnissen ge- führt und gezeigt, daß ta Preußen mehr als der vierte Teil der Selbstmorde unzweifelhaft durch Getfteskrankheit verursacht wird und daß auch von den anderen nob eine größere Zahl auf psychische Ur- sahen, wie Lebensüberdraß, Leidenschaften, Trauer und Kummer, Reue usw. zurückzuführen ist. So wurden im Berichtsjahre Selbst- morde infolge von Leben8süberdruß tim allgemeinen von 408, förper- lien Leiden von 698, Nervenkrankbeit von 190, Geistesfranfheit von 1816, Geistes\chwähe von 79, AlkoHolismus von 697, Leidenschaften von 222, Laster, Aus\s{chweifung von 23, Trauer und Kummer von 77D, Reue und Scham, Gewifssensbifsen Bon 505, Aerger und Streit von 132 oder aus anderweitigen und unbeTannten Beweggründen von 1745, überhaupt von 7290 Personen begangen.

Auch in bezug auf die Veranlassung zum Selbstmorde tritt Geistesfrankheit als Selbstmordursae bei dem weiblihen Geshlecht wesentli häufiger als bei dem männlichen auf; ebenso legen die rauen wegen körperliher Leiden unD Leidenschasten, besonders wegen eßterer, öfter Dns an si als dDïe Männer. Bei diesen hingegen bilden Lebens überdruß, Laster usw-, Trauer und Kummer hervor- ragende Beroeggründe zur Selbsttötung.

Nah den Aufzeihnungen für Das Jahr 1904 endeten demnach von je 100 Selbstmördern durch Lebensüberdruß im allgemeinen 6,3 m, 3,2 w., körperlihe Leiden D,D5 bezw. 9,7, Nervenkranfheit 1,9 bezw. 5,1, Geisteskrankheit 21,3 Bezw. 37,3, Geistess{wähe 0,8 bezw. 20, Alkoholismus 11,8 bezw- 2,0, Leidenschaften 2,2 bezw. 6,0, Laster, Aus\hweifung, liederlihes Leben 0,4 bezw. 0,0, Trauer und Kummer 12,0 bezw. 6,0, Reue, Scham, Gewissensbisse 7,5 bezw. 4,9, Aerger und Streit 1,7 bezw. 2,2, anDerweitige und unbekannte Beweg- gründe 24,6 bezw. 21,6. | :

Was die Art und Weise betrifft, in welher die Ausführung des Selbstmordes erfolgt, so ist fie im allgemeinen eine sehr mannig- faltige; doch sind es vornehmlich zwoSIf Mittel, die seitens der Lebens- müden zur Erreihung ihres VorHabens in Anwendung kommen, nämli in der Reihenfolge der Häufigkeit ihrer Anwendung: Erhbängen, Erdrofseln oder Erwürgen, Ertränken, Erschießen, Erstehen, Schnitt in den Hals, Oeffnen der Adern, Aufshneiden des Bauchs, Einnehmen von Gift, Einatmen giftiger Gase, Leberfahrenlassen durch die Eisen- bahn uud Sturz aus der Höhe.

Veränderungen. Erhängen aus d

leßteren su im Wasser,

bewegen fih die Zahlen bei dem E Ueberfahrenlassen durch die Eisenba ersteres mehr von den männlichen, leßteres sowie das Vergiften mehr von den weiblihen Lebenêmüden

ieles gewäblt wird. Auf die ü

ringer Anteil, der 0,9 v. H.

Ergebnisse der montanstatistishen Erhebung im Jahre 1904.

Im 4. „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutshen Reichs“, 1905, sind die endgültigen Ergebnisse der montanstatifti- schen Erhebungen für das Jahr 1904 veröffentlicht. dana die Gewinnung und deren Wert für die wichtigsten Bergwerks-, Salinen- und Hüttenerzeugnifse im Deutschen Reih und in Luxem- burg in den Jahren 1903 und 1904, wie folgt:

Da die Art der Selbsttôötung vornehmlich von der sozialen Stellung und dem Geschlehte des Selbstmörders abhängig ist, so zeigen sih in dieser Hinficht von Es scheiden fonach

Jahr zu Jahr nur geringe von den männlichen zwei Oritteile während dies bezüglih des weibs lihen Geshlehts mit nahezu der Hälfte der Fall ist; von dem t ferner in jedem Jahre etwas über ein Drittel den Tod während von den männlichen Selbstmördern nur etwa ein Achtel diese Todesart wählt. In fast ähnlicher Gleihmäßigkeit r\hießen, Vergiften, ErsteWen usw., n und Sturz aus der Höhe, wobei

Selbit-

durch

Erreichung ihres bedauerlichen en Todesarten : Erdrofseln oder Schnitt in den Hals, Oeffnen der Adern, Aufshneiden des Bauches und durch Anwendung anderer Mittel entfällt nur ein ge- aller Selbstmorde nicht übersteigt.

(Stat. Korr.)

Es stellte \fich

Menge der Gewinnung in Tonnen zu 1000 kg

Wert der Gewinnung 000

während des Jahres

während des Jahres

Erzeugnisse

1903

I. Bergwerks- erzeugnisse. 1) Mineralkohlen und Bitumen. Steinkohlen

. 116 637 765 Braunkohlen .

45 819 488

120 815 503 48 635 080

2) Mineralfalze.

Andere Kalisal

22 047 393| 21 230 650

Kupfererze : Manganerze Scchwefelkies

II. Salze aus wässeriger

natrium) . Chlorfalium Cklormagnesium . Glaubersalz . S{wefelsaures S{wefelsaure Kali-

magnesia . . Schwefelsaure

Schwefelsaure

III. Hütten- erzeugnisse. A. Diewichtigeren

erzeugnisse. 10 058 273} 10 017 901 E R Blei (Blockblei) . (Block- und Rosettenkupfer).

Arsenikalien Schwefelsäure rauchendes Vitriol-

M ias Kupfervitriol . B. Roheisen ins- besondere. Gießereiroheisen . Gußwaren Schmelzun Bessemerrobe (faures Verfahren) Thomasroheisen (basi- {es Verfahren) . Stahleisen u.Spiegel- M T Puddelroheisen (ohne Spiegeleisen) . . Bruch-undWascheisen

1IV. Verarbeitetes Roheisen.

Schmelzung . Schweißeifen Schweißstahl: a. Halbfabrikate (Nohluppen, Rohe \cienen u. Zement- stahl) zum Ver-

f f . b. Fertige Sh eisenfabrikate .

MUROen und Fluß-

Uan a. Halbfabrikate(In- g Brammen, Billette, Platinen usw.) zum V

U a a b. Fertige Flußeisen-

6 254 a

1 005 153 107 412

149 812 4 334

5 056

21 883 20 981

74 235° 33 058 14 084 20 449

520 1319

14 184 34 140 434 2118 5 838

1 854 629

3271 415

525 007

73 521 33 490

1105 37 841i

28 897 7 175

1014

28 709 1 925

95 834 5 373 28 482

301 819

49 433

43 539 527

282 420

4 299

113 290

189 030 746 243.

Der Besiywechsel land- und forstwirtshaftlicher Grundstüdcke in Preußen 1896 bis 1902.

Die preußishe Besizwehselstatistik ist mit dem 31. März 1903 insofern zu einem gewissen Abschnitt gelangt, als vom 1. April 1903 ab das wegen seiner Grundbuchverbältnifse bisher nicht behandelte Gebiet des ehemaligen rheinischen Rechts in die Erhebung einbezogen wird und abweichend von dem anfänglihen Verfahren Trennstücke von weniger als 2 ha Fläche mitberüdsihtigt werden, falls sie von einem Grundstücke herrühren, das vor der Abzweigung 2 ha Mindestgröße besaß. Die „Stat. Korr." gibt jeßt einen Rükblick auf die Ergebnisse der Besitzwechselstatistik seit ihrer Einrichtung, also für die Zeit vom 1. April 1896 bis zum 31. März 1902, wobei das Jahr 1902 ver- gleihsweise herangezogen wird. Danach wechselten ländliche Be- fißungen von 2 ha an den Eigentümer

a. im Jahresdurhschnitt 1896—1902, b. im Jahre 1902

5 R S L e ins mit elner ace von . . . A Tse Va ex s | 2 5 20 50 100 200 hen- Provinz gesamt | bis bis bis bis bis und an-

| 5 20 50 100 200 mehr gabe

a. 7675 | 42,8 364 12,9 4,8 1,6 1,4 0,03 Ostpreußen {s 8097 | 434 86,0 129 44 17 16 002 a. 5285 | 381 407 13,2 43 17 159 0, E À bBOL! 486458 134 44 11 LE O T E a 7 | 2 4 F 2 1 1 ' ' Pommern (b. 3725 | 381 4L3 130 34 14 2801 eian ja. 5 828 | 403 435 107 2,1 11 220,1 G rare b. 6019 | 407 43,0 104 24 12 22 0,03 S&lesien a. 9409 | 521 396 89 15 0,6 120,1 M ck20 b. 9260 | 528 35,1 -87 14 07 110,1 Saßsen a. 4434 | 51/0 33,1 10,7 3,6 0,9 0,7 0,02 A d C | T ITE Let: 68 13 0A 0,008 a. 4 60: 4, 1 , 1 t, 1 1 e A L 188 28 194 49 12 08 00 mb 46:9 328 134 49 15 0/5 0, Dannever 1 S148 8 204 124 48 L808 a. 3280 | 45,7 36,1 13,4 3,6 0,7 0,5 Destalen «18 2088 | 830 227 199 28 06 0 5 a. 29 j ,0 2) D 1 , d , E Hessen-Naffau . (B, 2216 | 666 33,0 74 13 09 07 | a 200 | G04 204 79 17 056 01 =— Rheinland ") . h 345 | 66,1 212 118 12 03 T A0 405 S6 Ol —= Hohenzollern n 202 49,0 44,1 64 05 ja. 58 696 | 45,6 36,5 11,99 3,5 1,1 1,30, im Staate") \þ. 58854 | 45/6 36,7 11,8 3,5 1,2 1,3 0,1 o 2001 67966 | 4 360 1L6 250 11 L901 : * 1900 56331 | 45/8 36,5 11,7 3,5 1,2 1,3 0,05 i " 1899 58874 | 44/9 365 12,2 3,77 12 13 0,1 : " 1898 59784 | 46/0 364 117 34 11 1/2 0,1 : " 1897 60132 452 36,9 11,8 3,6 1,1 1,3 0,1 1896 58 932 | 455 36/2 124 35 11 120,1

Im Gesamtstaate hat sih die Zahl der ihren Eigentüm wechselnden ländlihen Grundstücke während der einzelnen fieben Be- richtsjahre niht gerade erheblih verändert. Immerhin ist seit 1897 ein gewisser Rückgang bemerkbar, welchem neuerdings eine Zunahme folgt, sodaß der Cigentumsübergang 1902 häufiger als im JIahres- durchshnitt 1896—1902 eintrat. Jährliche Schwankungen zeigen fih au innerhalb der vershiedenen Größenklafsen : do verlaufen sie un- regelmäßig. Die meisten Weselfälle weist die unterste Klasse auf; sie nehmen mit steigender Größe der Besißung ab; nur sind hier die- Ieges mit mehr als 200 ha etwas zahlreicher ‘als die mit 100 bis

ha.

Was die einzelnen Landesteile betrifft, so steht hinfihtlih der Gesamtzahl der Wechselfälle während der ganzen Erhebungszeit Stlesien an der Spiye; ihm folgt {on in weitem Abstande Oft- preußen, dann Posen, Hannover, Brandenburg und Wefsipreußen; an leßter Stelle kommen Hohenzollern und das allerdings auch nur zum Teil in die Erhebung eixbezogene Rheinland. Hiervon weiht das Berichtéjahr nur wenig ab. Der Anteil am geiamten Eigentums- übergange des betreffenden Landesteils stellt sich im Jahresdurhschnitt 1896—1902 wesentli böber als im Staate bei den Grundstücken von 2 bis 5 ha in Rheinland, Hessen-Nafsau, Hohenzollern, Schlesien und Sachsen, bei denen von 5 bis 20 ha in Posen, Hohen- zollern, Westpreußen und Pommern, bei denen von 20 bis 50 ha in S(leëwig-Holitein, Brandenburg, Hannover, Westfalen und West- preußen, bei denen von 50 bis 100 ha wieder in Schleswig-Holstein, dann in Hannover, Ostpreußen, Brandenburg und Westpreußen. Bei den übrigen Größenklafsen tritt die Zahl der Wechselfälle stark zurüdck ; au hier finden sich wieder verhältnismäßig bedeutende Abweichungen vom Staatsdurhs{nitte. y

Aus den vorstehenden Zablen ersieht man die Häufigkeit des Besitz- wesels weniger deutlih, als wenn man die von einem folchen be- troffenen Grundstücke der Gesamtheit der in Privatbesiß befindlichen gegenüberstellt. Es wechselten im Jahresdurhshnitt 1896—1902 den Eigentümer vom Hundert der überhaupt vorhandenen, mindestens 2 ha großen ländlihen Besigungen:

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Provinz ge | bis bis bis bis bis und amt) 5 20 50 100 200 mehr

‘Sisipreußen .. .- 923 | 151 93 91 49 6, 6,4 Westpreußen . .. 10,8 | 15,9 111 66 6,1 7,3 7,8 Brandenburg . . . 6,9 | 109 62 41 40 70 595,4 t imahig Es Tel 49. 00 5 00 E a ee 901-143 79 S L A2 0E L S 601.00 90 49. 04 Q) 94 C E 601 90 49 39. 00 48 40 Schleswig-Holstein 851 163-80 46 43 O La U ¿ee o L 28 2 L D S4 A 41 96 80 30 20 34 08 Hefsen-Nafsau . . . 3,7 30.4 & 2. e Rheinland a 2 16 90 0 A O So 20 25 V M O im Staate!) 6090 59 44 0 4 O ú É 1902 6,6 | 90 5,9 43 40 58 99

Ï 1901-05 |- 90 56. 242 0 Do

z x 1900 08 | 87 96 Al L D O0

i ¿ 1899 66 | 89 59. 45 46 59. 61

û D 1898 6,7 |. 9,3 5,9 44 42 De 5

ü » 187 67| 91 60 44 49 58- 59

s 1896 66 | 90 58 46 42 D. T

Im Staate unterlag hiernach ziemlich unverändert während der einzelnen Berichtéjahre rund ein Fünfzehntel (im Tiefstandsjahre 1900 gerade ein Sechzehntel) aller vorhandenen Privatbesißungen einer Eigentuméveränderung, die am häufigsten bei den Grundstücken von 9 bis 5 ha, dann bei denen von 5 bis 20 ha war. Von leßteren unterscheiden sich die mit 100 bis 200 ha und über 200 ha Fläche wenig oder gar niht. Die geringste Ziffer bemerkt man bei den ERLION von 20 bis 50 und 50 bis 100 ha.

nter den Provinzen findet man im Verhältnisse zum Grund- ftüdsbestande den bedeutentsten Eigentumswechsel in Westpreußen, demnähst in Ostpreußen und Posen, den geringsten hingegen in der Rheinprovinz und hierauf in Hohenzollern. In den öôstlihen Landes- teilen if er abgesehen von Schlesienck— stärker als in den westlichen (eins{ließlich Sachsens), von deuen allerdings Schle8wig- Holstein eine Ausnahme mas§t; leßtere ist im wesentlichen auf die große Häufigkeit des Besitzwehsels dieser Provinz bei den Grund-

') ohne das einstweilen noch von der Erhebung auëges{lofsen ge- wesene Gebiet des früheren rheinischen Rechts. ng ausgeshlofsen ge

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