1905 / 298 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Dec 1905 18:00:01 GMT) scan diff

ftüden von 2 bis 5 und 5 bis 20 ha zurüdckzuführen. Wie im Staate wechselten auch innerhalb der meisten Landesteile die Grundstücke von 2 bis 5 ha am hâufigsten den Eigentümer. Ausnahmen machen Hessen-Naffau, wo in ten Gruppen von 50 und mehr ha, die Rhein- provinz, wo in denen von 20 bis 200 ha, Hohenzollern, wo in der von 5 bis 20 ha, und Westfalen, wo in der von 200 ha und darüber noch mehr Besiywechselfälle vorkamen. Anderseits weisen die Größen- flafsen von 20 bis 109 ha, also im allgemeinen die größeren bâäuer- lichen Betriebe, die größte Beständigkeit auf. Die wesentlichsten Ab- weichhungen hiervon finden fich abgesehen von Hohenzollern, wo in den Gruppen von 100 ha an überhaupt feine Besißverschiebung vor- kam in den Provinzen Schlesien und Hessen-Nassau, in denen die Besitzungen von 50 bis 100 ha, und im Rheinlande, wo die von 20 bis 100 ha provinzweife mit am meiften vom Eigentumswechsel betroffen wurden.

Kunst und Wissenschaft.

Das Alte und Neue Museum, das Pergamon-Museum, das Kaiser Friedrih - Museum, die Nationalgalerie, das Museum für Völkerkunde und das Kunstgewerbemuseum sowie die Sammlung für deutshe Volkskunde bleiben am Sonntag, den 24. Dezember d. I., für das Publikum geschlofsen.

Ueber die Heimat des Cbristbaumes schreibt der Professor F. Kluge in der „Köln. Ztg.“: Noch beute ist der Weihnahtsbaum niht überall in unserem Vaterlande beimisch. Durch das ganze 19. Jahrhundert hindur kann man beobaten, wie er fich allmählich in verschiedenen Landschaften einbürgert. Heute bedarf es keines Beweises mehr, daß der Lihterbaum feiner altdeutshen Sitte angehört. Werther urd Lotte beim Weihnachtsbaum sind ein frühestes flassishes Bild der Sitie, aber Luther und feine Familie um den Christbaum versammelt, ift eine ges{ichtliche Un- möglichkeit. Erst im 17. Jahrhundert beginnen die leiseften Ansäßtze der Sitte in ganz s\pärlichen Zeugnissen. Ein \{önes Buch von Alexander Tille hat mühselige Ermittlungen angestellt, um tas Umsich- greifen des Weihnachtsbaumes im 18. und 19. Jahrhundert klarzustellen. Vielleicht ist es bisher niemals beachtet worden, daß aller Wahrscheinlih- keit nah Indien die Heimat des Weihnaßtsbaumes ist. In cinem alten Meisewerke des 16. Jahrhunderts, das einen Italiener namens Vartoman ¿um Verfasser hat, findet sih eine Schilderung von Lichterbäumen, die in Indien am 25. Dezember alljährlich bei großen Wallfahrten zu leuten pflegten. Die Uebereinstimmung des festen Tages mit dem Brauche selber karn niht Zufall sein und drängt un3 zu der Ver- mutung, daß Missionare von Indien her die Sitte zu uns gebracht haben. Es wäre eine der merkwürdigsten Erscheinungen, daß unser germanishes Christentum in dem Weihnachtsbaum ein Abbild aus dem Buddhismus Indiens hätte! Aber das Zeugnis ift kaum anders zu deuten. Man höre den Wortlaut : : Nit fern von Calicut ligt ein Tempel mitten inn einem Wassertheih / gebawt auff den alten sitten / nit fast vngleih der Kir S. Johans / im brunnen zu Rom / zu beiden seiten Seulen / mitten im selten Tempel / ift ein Altar von stein gemacht / darauff man die Opfer vollbringet / vnd zwischen jeglihen den Seulen des vndern Zirckels stehn kleine Schiflin von steinen gehawen / zweier {ritt lang / gefüllet mit einem öle / datselbig heißen fie Eña / vnd zu rings vmb / am gestat des Wafsertheichs / stehen viel Baum all in einer gestalt / daran benken fie Lichter vnd ampeln solcher menig / das es nit zu zelen ift / desgleichen auch vmb diesen Tempel fo viel angezunter Ampeln und Liechter / vnglaublich zu sagen. Auff den 25. tag Decembers helt man dieses Feste / also / das alles Volck biß in 15. meil wegs darumb gelzgen / Pfaffez / Edel vmd Bawers leut kommen gmeinlih zu dieser Opfferurg / zum ersten / ehmal sie eingehn zu vollbringen das Opfer / so wäschen sie sih alle in dem gedahten Teich / darnach die furnemsten Priester des Königs steigen also rbeitend auff die ge- malten S{h:flin / darinnen das ôle ist / vnnd nahmals all das Volck

vnnd auff dem mittel deß Altars steht ein vbergrofser Teuffel / zu welchem sie geben / so viel jr darkomen / knien fur jn wider dahin / vnd beten jn an. Nach dem so fert fih ein jeder wider dahin / von dannen er fomen ift / vnd ein jeder hab vbelihat auff ibm was er well / so hat“er diefelbige zeit fiherheyt vnd geleyt daselbst / vnnd in warheit so hab ih nie mehr volck bey einander gesehen / als an diesem orth / vnd da zu Mecha gewesen bin.

Der Titel des Buches, in dem sih dieses wichtige Zeugnts für die Geschichte des Weihnachtsbaumes findet, lautet:

Die Ritterlihe vnnd Lobwirdige NReyß / des Gestrengen vnnd vber all ander weit erfarnen Ritter |/ vnd Landtfahrer / Herrn Ludouico Bartomans von Bolonia / Welche sagt von den Länden Egypto / Syria / von beiden Arabia. / Persia / India / vnd Ethicpia / von deren Gestalt / Sitten / Leben / Pollicey / Glauben vnd Ceremonien / Au von mancherley Thiern / Vögeln / vnnd ae nas Dingen. Das alles er selbs erfahrn vnnd ge- eben hat.

Die deutsche Uebersetzung ist 1556 in Frankfurt a. M. erschienen. Die behandelten Reisen haben im Jahre 1503 stattgefunden, der Be- richterstatter ist ein guter Beobachter, und seine Angaben maten durtaus den Eindruck der &laubwürdigkeit. Freilich bleibt es zunächst unklar, auf w-lche Sekte sih seine Mitteilungen über die Lichterbäume in Calicut beziehen. Für den Weihnachtsbaum gilt also derselbe Saßz wie für das Weihnadtsfest: ex orients lux!

Theater und Musik.

Morgen, Mittwoch, Abends 7F Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der St. Märienkirche das nächste Orgelkonzert (Weihnacbtskonzert) unter Mitwirkung von Fräulein Debut von Sanden (Sopran), Fräulein Johanna Klapp (Alt), Herrn A. Fla Harzen-Müller (Baß) und Herrn Paul Sager (Violine). Der Eintritt ift frei.

(Der Konzertbericht befindet ih in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 19. Dezember 1905.

_A. F. Die 252. Versammlung des Berliner Vereins für Luftsciffahrt tagte gestern unter besonderen Verbältnissen aus- nahmsweife in der Aula der Tehnishen Hochschule zu Charlottenburg ; denn Seine Majestät der Kaiser hatte Seine Teilnahme an der Versammlung in sichere Aussicht gestellt. Gleich nah dem Er- scheinen des hohen Gaäftes begann der Vortrag des Hauptmanns von Kehler von der Luftschifferabteilung über „Die neuen französischen lenkbaren Luftballons.“ Die Frage, ob es je mögli sein werde, das Problein des lenkbaren Luftschiffs fo zu lösen, wie unsere Einbildungskraft sih die Lösung ausmalt, beschäftigt die Menschen feit lange in hervorragender Weise; aber zu keiner Zeit ift der Frage fo großes Interesse zugewandt worden, als eben jeßt, wo einige Lösungen des Problems die allgemeine Aufmerksamkeit auf fh lenken und man dem erstrebten Ziele ersihilihch einen Schritt näher gerückt is. Der Vortragende gab an der Hand von Lihtbildern eine gedrängte Darstellung der Entwicklung des Ge- dankens, wie die Lenkbarkeit herzustellen sein möchte. Die erften Ideen dafür sind kaum viel jünger als die Erfindung des Luftballons; denn es lag allzu nabe, darüber nachzudenken, wie die Ferboistehendste Unvoll- kommenbeit des neuen Vehikels, ein Spiel der Lüfte zu sein, abgestellt werden fönnte. Der erste Gedanke war, besonders abgerihtete Vögel von bedeutender Fiugkraft vor den Luftballon zu spannen, wie man Pferde vor einen Wagen spannt. Ein praktisher Versu damit ift wobl nie gemaht worden; aber ein durch den Bildwerfer gezeichnetes Bild veranshaulihte wenigstens den phantasievollen Gedanken. Später tamen die Erfinder ganz von selbst auf den Gedanken, der seither die

geht zu den Pfaffen / welhe eim jedzn das Hauptsalben von demselben

weitaus meisten Konsttuïktionen beherrscht hat, nämlih, daß man

óle / darnach thun sie das Opffer auff dem Altar / darzu geordet /

Flügelräder am Ballon anbringen und zu ihrer Bewegung einen

Motor im Ballon mitnehmen und béreiben; auch ein Steuer aubringes müsse. Wie dieser Gedanke allmählich immer prakiishere Gestalt

efunden, erläuterte der Vortragende an einer Anzahl von

ildern, die in chronologisher Reihenfolge die hervorragendsten dieser Konstruktionen darstellten. Zwei Nücksihten waren es wesent- li, die als Nichtshnur zu dienen hatten: dem Ballon eine folhe Gestalt zu geben, daß er der Luft den gerinasien Widerstand entgegen- lebe, und den Motor von größter Leichtigkeit bei höchster Leistungs- fähigkeit herzustellen. Freilich gab und gibt es auch eine Nichturg, die sich ganz vom Ballon als Hebewerkzeug diépensieren und Hebung wie Fortbewegung des Liftfahrzeuges allein auf mechanischem Wege bewirken will. Allein dieser Gedanke hat bisher, so oft er versuchi worden ist, noch nirgends zu praktischen Ergebnissen geführt; wogegen die dem Luftballon gegebene Zigarren- form, die Anwendung des Benzinmotors mit einem Gewicht von etwa 9 kg auf die entwidelte Pferdekraft die praktischen Ausführungen ge- schaffen hat, welHe in Gestalt des Santos Dumontschen, des Lebaudyshen und des Graf von Zeppelinshen Luftshiffes (älle in vorzüglichen Lichtbildern vorgeführt) mit Recht die Aufmétksämkeit der Mitwelt erregen. Hauptmarn von Kehler flocht hièr noch enige theoretisde, von einem hübsch erfundenen Apparat und dür große Zeichnungen erläuterte Betrachtungen ein, die zu zeigen bestirnmt waren, welcke Erwartungen man bestenfalls auf das lenkbare Luftschiff zu seßen habe. Es folgte dann die pièce de résistance des Abends, die kinematographiswe Vorführung der Aufstiege eines Santos Dumwonrtschen und zweier Lebaudysen Luftschiffe und des mißglüten Aufstieges eines ballonlosen Aëroplans, das fih drazhenartig infolge fehr s{chneller Bewegung auf dem Wzfser von einem Floß erheben sollte, ges auch „erhob, aber nach furzem Fluge umk.ppte und den Luftschiffer in die Seine warf. Zur Aufnahme dieser 4 Vor- gänge find Films von außergewöhnliher Länge worden, derenglei@en in Berlin wohl noch nit ge- zeigt worden find. Es i deskalb als ein dankenswertes Unternehmen des Berliner Vereins für Luftshiffahrt zu begrüßen, daß fie diese überaus anshaulichen, beiläufig in Paris mit Goerzshen Objektiven aufgenommenen Kinematographien von dort bezogen batte. An den in gedankenvollen Betrachtungen ausklingenden Vortrag {loß ih eine angeregte Diskussion, an der sih die Herren Ingenieur Grett, Hauptmann von Tschudi, Direktor Christmann, Dr. Elias, Professor Süring, Geheimer Nat Miethe, Rehtêanwalt Eshenbach und der Vortragende beteiligten. Nach einem Schlußwort des Vereins- vorsißenden, Geheimen Rats Bueley {loß die Versammlung, die den großen Saal bis auf den leßten Plaß, die Stebpläßtze in den Wandel- gängen einges{lofsen, gefüllt batte. : i

verwandt

_ Hildesheim, 18. Dezember. (W. T. B.) Wie die „Hilde- beimsche Zeitung“ meldet, ift beute abend hier der Bisof Dr. Wilbelm Sommkrwerck gen. Jacobi gestorben.

Bremen, 18. Dezember. (W. T. B.) Bei dem Zusammen- stoß eines Shleppzuges mit ‘einem weseraufwärts kommenden Vollschiffe sank ein Kahn; vier Personen sind ertrunken.

Hamburg, 18. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer „Ernst Woermann“ ist heute nahmittag mit 4 Offizieren und 59 Unteroffizieren und Mannschaften, unter denen {G 8 Verwundete und 14 Kranke befinden, von Deutfch-Süd- westafrika hier eingetroffen. Die zurückgekehrten Mannschaften find in die Heimat beurlaubt worden.

Paris, 183. Dezember. (W. T. B.) Die internationale Vereinigung der Automobilklubs, auf der sämtliche Dele- gierten der Automobilklubs des Auslandes anwesend waren, bes{loß, daß das Gordon Bennett-Rennen im Jahre 1906 nicht ausgefahren werde.

(Fortsezung des Nichiamilichen in der Ersten Beilage.)

Theater. Königliche Schauspiele. Mittwoh: Overn-

haus. 275. Abonnementévorstellung. Neueinftudiert : Tannhäuser und der Sänugerkrieg auf Wart- burg. NRomantishe Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Musikalishe Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. “Anfang 7 Ubr.

Schauspielhaus. 201. Abonnemertsvorstellung Venus Amathufia. Drama in 3 Aufzügen von Marx Dreyer. Die zur Handlung gehörige Musik von Ferdinand Hummel. Regie: Herr Oberregisseur Grube. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 276. Abonnements- vorfstellung. Bajazzi. (Pagliacci.) Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Cavalleria rusticana. (Bauernehre.} Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 202. Abonnementsvorstellung. Die Näuber. Ein Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Neues Operntheater. Montag: 54 Vorstellung. Das große Licht. Schauspiel in 4 Aufzügen von Felix Philippi. Die zur Handlung gebörende Musik von Ferdinand Hummel. Anfang 72 Uhr. Dienstag: 55. Vorstellung. Othello, der Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Ueberseßt von Wolf Graf Baudiffin (Sthlegel- Tieck). Anfang 7} Uhr. Der VBiilettvorverkauf bier:u findet von Donnerstag ab an der Tagesfasse des Königlichen Schauspielhauses gegen Zahlung eines Aufzeldes von 50 H für jeden Sigplay statt.

Deutsches Theater. Mittwoh: Der Kauf- maun von Venedig. Donnerstag: Das KäthHen von Heilbroun. reitag: Der Kaufmann von Venedig. onnabend: Der Kaufmanu von Venedig.

Berliner Theater. Mittwoh, Abends 74 Uhr: Samlet.

Donnerktag bi3 Sonntag: Geschlossen.

Feier tagtspt-Iplan :

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Hamlet, Abends 74 Uhr: Zum ersten Male: Edles Blut.

Dienstag, Nachm 'ttags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleaus. Abends 7} Uhr: Edles Blut.

Mittwoh, Nachmitta:s 3 Uhr: Die Wunder- glocte. Abents 74 Uhr: Edles Blut.

Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen,

Donne1stag, Abends 7} Uhr: Die Frau vom

eere, :

Freitag, Abends 74 Uhr: Zum ersten Male: Rat Schrimpf. Von Mox Burckhard.

Schillertheater. O. (Wallnertheater.)

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Veilchenfresser.

Lustspiel in 4 Auf;ügen von Bustav von Moser. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Gyges und sein

ing. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Veilchenfrefser.

N. (FriedrichWilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ein Wintermärchen. Schauspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare.

Donnerêtaa, Abends 8 Uhr: Waujuschins Kinder.

Freitag, Abends 8 Uhr: Heimg'funden.

Theater des Westens. (Station Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Schlaraffeuland. Abends 7} Uhr: Wiener Blut.

Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Torquato Tasso. Abends 74 Uhr: Undine.

Freitag (12. Vorstellung im Freitagsabonnement) :

Zum ersten Male: Die Schügeuliesel. (Fritz Werner, als Gast.) Sonnabend, Nahraittags 3 Uhr: Bei kleinen

Preisen: Schlaraffenland. Abends 74 Uhr: Die Schügzenuliesel.

Sonntag, Nachmittags 2 Ubr: Bei kleinen Preisen : Kindervorstellung. Schlaraffenland.

Komishe Oper. Mitiwoch: Hoffmauns Erzählungen. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Die Bohème. Creilna: Die BohèSme. onnabend: Zum 25. Male: Hoffmanns ESr- zahlungen.

Neues Theater. Mittwoh: Ein Sommer- nachtstraum. Anfang 7} Uhr. Donnerstaa: Eiu Sommernachtêtraum. L ag: Ein Sommernachtêstraum. ofinabend: Zum ersten Male: Liebesleute. (Amants.)

Lustspielhaus. (Friedrihftraße 236.) Mittwoch, Nachmittags 34 Uhr: Das böse Prinzefechen. Abends 8 Uhr: Der Familientag. O

Donnerstag : Der Familieuntag.

reitag: Nemesis. onnabend, Nachmittags 34 Uhr: Das böse I. Abends 8 Uhr: Der Faniilien- g.

Residenztheater.(Direktion: Richard Alexander.) | Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Prinzgemahl. Luftipiel in 3 Akten von Leon Xanrof und Chancel. Deutsh von Wilhelm Thal. :

E und folgende Tage: Der Priuz- gemahl.

Viontag, den 25. Dezember, Nachmittags 3 Uhr:

Der Schlafwageukountrolleur.

Dienstag, den 26. Déjémber, Nathmittags 3 Uhr: Denise.

Thaliatheater, (Dresdener Straße 72/73.) Direktion: Kren und Schönfeld. Mittwoh, Nat- mittags 4 Ubr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle. Abends s Uhr: Bis früh um Fünfe! Shwank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur D! iß. Musik von Paul Lincke.

onnabend, Nachmittags 4 Uhr: Hänsel und D (1. F Nah

óntag (1. Feiertag), Namittags 3 Uhr: Der Sochtourift. N O

Dienstag (2. Feiertag), Náhmittags 3} Uhr: Charleys Tante.

Mittwoch (3. Feiertag), Nahmittags 3 Uhr: Von Stufe zu Stufe.

An allen Abenden 8 Uhr: Bis früh um Fünfe!

Béntraltheater. Mittwoh, NaGmittags 5 Uhr:

Bei halben Preisen (jeder Erwachsene ein Kind frei) : Große Weihnachtsvorstellung. Schneeweißchen und Rosfenrot. Unter Mitwirkung des Solopersonals und des gesamten Orchesters. Abends 8 Uhr: Auftreten des Fräuleins Klara von Küry. Musette. Operette in 3 Akten von Ferrier. In freier deutscher Bearbeitung von Benno Jakobsohn. Gesanasterxte von Hans Brennert. Musik von Henri Herblav. Donnerstag und Sonnabend, Abends 8 Uhr: Museite. na: Die Geisha. (Mimosa: Mia Werber.) onnertag, Freitag und Sonnabend, Nahmittags 4 Uhr: Schneeweißchen und Roseurot. Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Die Geisha. An den Magen, Abends 77 Uhr: Musette. (Mit Mia Werber und Klara von Küry.) Montag, Nachmittags 3 Uhr: Tie Fiedermaus. L T enblag, Nachmittags 3 Uhr: Der Zigeuner- ron. Mittiwoh, Nahmittags 3 Uhr: Der Bettel- ftudezt. (Bronislawa: Wini Grabig.)

Trianontheater. (Georgenstraße, nabe Bahnhof Friedrichstraße.) Mittwoh, Abends 8 Uhr: Die erbe Frutht. Lustipiel in 3 Akten von Nobexrto Dees. I xen e Eisenschit. oanerstag und folgende Tage : Die herb t. ; T e Leidnachtsfelertagen, R r: Da e der e. Abe : Die herbe Frucht. B ua

Konzerte.

Singakádemie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzert von J. W. L. van Oordt (Violine).

an vlg dende Mittwoch, Abends 74 Uhr: Ix. Neues Kouzert mit de il E eue zert mit dem Philharmonischen

Saal Bechstein. Mittwo®, Abends 7{ Ubr: Konzert von Inga Torshof (Gesang) und André Torchiana (Klavier).

Beethoven-Saal. Mittwoh, Abends 8 Uhr:

T. Klavierabenad voa Frieda Kwast-Ho - Großherzoglich be\sishe Kammervirtuosin. n

Zirkus Albert Schumann. Mittwoch, Abends präzise 74 Uhr: Grande Soirée équestre. Eliteprogramm. Die Sportpantomime: Der Tag des Englischen Derby und ¿um unwider- ruflih leßten Male: Autobolide. La belle Mile. de Thiers.

Donnerstag, Abends präzise 74 Uhr: Premiere der diesjährigen großen Ausftattungs- pautomime: Femina, das neue Fraueareich.

L Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Jane von Passow mit Hrn. Leutnant Wolfgang Ed!em Herrn und Frkbrn. von Plotho (StHwerin i. Meck.). Ilse Freiin von Putt- kamer mit Hrn. Kurt Elert - Gr. - Nossfin (Labben Gr.-Noffin), Frl. Erika von Hinüber mit Hrn. Leutnant Eri von Widekind e IEEE

Verehelicht: Hr. Major Rudolf von Horn mit Dorothea Gräfin Groeben (Al-nftein).

Geboren: Ein Sohn: Hin Martin von Hagen (Reßin i. Pomm.). Hrn. Oberleutnant F. Leon- bardi (Danzig). _— Hrn. Hauptmann Alfred von Bandemer (Berlin). Hrn. Professor Dr. Edmund Landau (Charlottenburg). Gine Tochter:

rn. Hauptmann Friß von Stumm (Berlin). ren. oe von Prizbuer (Bremen).

Gestorben: Hr. Generalmajor ¿. D. Gottfried Rabe von Pappenbeim (Eisena). Hr. Ritter- gutébesizer und Major a. D. Franz Molle (Hänchen). Fr. Oekonomierat Jda Zimmer- mann, geb. Bolte (Halle a. S.).

Verantwortliher Redakteur:

Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlia. Pg B B Eg Sieben Beilagen (cins{ließlich BörsensBeilage),

sowie die Jnhaltsaugabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Anzeigers (einschließlißch der uuter Nr. ©® veröffentlichten Se betreffeud Kommanditgesellschaften auf Akti und Aktiengesellschaften, für die Woche vow 11,’ bis 16. Dezember 1905, - -

298.

Berlin, Dienstag, den 19, Dezember

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staalsanzeiger.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

1905,

Qualität ; M; ck ais i M Am vorigen Außerdem wurd-n 1905 gering | mittel gut Verkaufte Verkaufs- E Markttage A T Ide P Man p 5 T | T4 12af Dezember Marktort a Sex Preis für 1 Dopptstner Menge COEs : Ged Durt- | Sha e Tag niedrigster | höchster } niedrigster | höchster | niedrigster | höchster Sis Oh ie ula va, t “I K M A | 4% [Dopypelzentne] M A Weizen. 18. SCOIO a6 15,50 | 15,90 16,00 16,40 f 16509 | 17,30 ; : | Sirehlen i. Sl... , 14,50 | 14,50 15.70 15,70 | 16.90 16,90 240 3 840 16,00 16,00 15, 12, i Löwenberg i. Schl. . 16,00 | 16,00 16,60 16,60 17,20 17,20 i é Oppeln R s i L 16,50 | 16,50 16.70 16,70 16,90 16,90 60 1 002 16,70 1070| L 12 á M 4 s T E U _— | —— 16,50 16,50 190 | 17,50 580 9 860 17,00 17,009 16. 12. 15 s Aalen i. Writbg. . —_— 18,60 18,60 _— 3 56 18,69 19,15 T 12. ¿ L Giengen a. Brenz 17,00 [17/00 17,60 | 17600 15,00 18,20 34 612 17,86 18,20 H: 12 Kerzen (euthülfter Spelz, Diakel, Fesen). 18. e S s R A _— h S 17,80 17,80 226 4 023 17,80 1820| 1112 Ï S a E aa 0 18,00 | 18,00 E L : Z Aalen i. Wrttbg. . 19,00 19,00 1920 | 19,48 20,09 20,09 30 592 19,47 19,90 | 112A ä Giengen a. Brenz 17,00 17,00 18,00 | 18,00 18,20 18,40 90 1 635 18,11 17,89 11. 12. 4 Geislingen . S e 17,40 17,60 17,80 | 18,00 18,20 18,60 504 9 157 18,17 15.19 1 9/12. 2 Riedlingen i. Wrttbg. . . —-- 17,40 | T0 —— J 52 17,40 i / Noggen. 18. D e aso 1480 | 14,90 | 15,09 1520 # 15,60 | 15,60 70 1 055 15,07 1542 | 15. 12 ¿ Breslau . . 1450 | 1470 | 14,80 15,00 | 15,10 | 15,70 : | ; Z Streblen i. Sl. . 14,00 | 14,00 14,65 14 65 15,30 | 15,30 270 4 015 14 87 15,00 | 15:12. i Grünberg î. Sl. —_— | 15,30 15,30 O 1550 : L ; 24 i ; H Löwenberg i. Schl. 14,90 | 14,90 ? 15,20 15,20 15,590 _| 15,50 : | 6 L N c a6 15,00 | 15, 2 15,20 15,20 15,40 | 15,40 58 882 15,20 1020 | 1L'12 Í z ea A _— h 14,90 14,90 1590 | 15,99 320 4 930 15,41 1930 | 10.12. 10 1 Aalen i. Wrttbg. . L : 1560 | 15,76 15,80 | 15,80 34 533 15,75 15,80 | 11.12. ( ü Giengen a. Brenz . 15,20 | 15,20 15,40 | 15,40 15,60 | 15,60 15 232 15,57 1600 | L p Riedlingen i. Wittbg. . I 0 15,00 15,00 _ | 2 30 15,00 Ï | Gerfite. 18. 1 Posen. N ILE | 140 f En 60 868 14,46 14,70 | 15. 12. ; L Breslau . . Braugerste 1 16,00 | 15,50 15,60 16,00 z ; A : / nre e ee P 1300 | 1350 f 1360 | 1400 14,10 14,50 : : 4 2 , j Strehlen i. Sl. 13,50 13,50 1445 | 14,45 15,40 | 15,40 220 3 090 14,05 14,50 | 15. 12. i ¿ D L C a 6s s | 15,00 | 15,09 15,20 | 15,20 Ï s i N | g e ; Löwenberg i. Sl. . . . 14.70 1470 |- 1510 |- 0 1550 | 15,50 2 A R j z E e a ede terie 13,25 13,29 13D | 13,75 14,50 | 14,50 54 743 13,09 13.79 | 11. 12. S Aalen i. Wrttbg. . 1800 | 18 20 18,60 | 18,60 66 1211 18,21 18,29 E 12 Ï : Giengen a. Brenz . . 4 17,80 | 17,89 18,00 | 18.29 375 6 773 18,04 18,12 | 11 12. é ü Niedlingen i. Wrttbg. . 18,00 | 16 80 17.00 | 17,09 20 18,00 785 13 345 17 00 126 | 11.12. j DVafkfer. E 14,50 1450 | 15,00 | 15,00 G io 20 295 14,75 1581 |- 15,18 ü Sn. e s 1340 | 13,80 } 13.90 | 14,39 14,40 | 14,90 ; j i ê Strehlen i. Schl. . 13,80 | 13,80 | 14.15 14,15 1450 ; 14,50 100 1 400 14,00 16,00} 15,12, : Grünberg i. S. Tro 15,20 | 15,20 1540 | 1540 ; : N L Löwenberg i. Schl. 13.40 13,40 13,00 | 13,70 | 14 00 14,00 s , z | L Vei 6 4 1400 | 1400| 1420 # 1420 | 1440 14.49 70 994 14,20 14 20 11. 12, L f Neuß L _— —- 1450 _| 14 50 15,00 | 15,00 110 1 620 14,73 14,75 16, 12. 9 z Aalea i. Wrtibg. . 15,40 | 15.40 | 1570 | 1588 16,00 | 16,00 111 1764 15,87 15,90 | 11.12. 35 7 Giengen a. Brenz . . 15,40 15 60 / 15,80 | 15,80 16,00 16,00 47 753 15.93 I | ILIE i ü Riedlingen i. Wrttbg. . 15,00 15,20 f 15,40 | 15,60 15,80 16.00 86 1 334 Li 10S | E La j Dex DaurchfsYnittspreis wird aus den unabgerundeten Zablen berechnet.

Bemerkungen.

Nr. 22 des „Ministerialblatts für Medizinal- und medizinisGe Unterrichtsangelegenheiten“, herausgegeben im Ministerium dec geistlichen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten, vom 15. Dezember, hat folgenden Inhalt: I. Personalien. II. Prüfungswesen: 1) Erlaß vom 20. November 1905, betreffend An- erfennung der Reifezeugnifsse des Mädchengymfiasiums in KarlEruhe für die Zulafsurg zu den medizinis{en Prüfungen; 2) Erlaß vom 27. November 19 5, betreffend die Ableistung des praktishen Jahres. ITII. Bäder: Bestimmungen über die Gewährung von Kurvergünftts

gungen an Beamte in Bad Ems. IVY. Serumprüfung: Einziehung von Dipbthberieheilserum. V. Seuchenbekämpfung: 1) Nachrichten

üker d-en Stand gemeingefährliher Krankheiten; 2) Die Genickstarre in Preußen. VI. Gewerbehygiene: 1) Bekanntmahung vom 28 November 1905, betreffend Vorschriften über die Einrichtung und den Betrieb der Bleihütten; 2) Bekanntmahung vom 28. November 1905, betreffend Vorschriften für Betriebe mit Maler- usw. Arbeiten.

Literatur. Von den Gesetzentwürfen, betreffend 1) die Unter- haltung der öffentlichen Volkss{chulen, 2) die Ab- änderung des Einkommensteuergeseßes und des Er- Gun gs lenergeteue, sowie 3) von dem Entwurf zu einem reis- und Provinzialabgabengeseß, die dem Haufe der Ab- geordneten vorgelegt worden find, erschienen soeben Tertausgaben mit der vollständigen Begründung in Karl Heymanns Verlag zu Berlin. Der 144 Seiten umfassende Entwurf eines Volksschulunter- haltung8gesezes kostet 1,80 4, postfrei 1,70 , der 64 Seiten um- fassende Entwurf ‘cines Gesetzes, betreffend die Abänderung des Ein- kommenfteuergefeßes und des Ergänzurgssteuergefetzes, 1 Æ und post- frei 1,05 A und der 35 Seiten umfafsende Entwurf zu einem Kreis- und Provinzialabgabengeseß 0,60 #4, postfrei 0,65 X; sie können durch jede Buchhandlung sowie direkt vom Verlage bezogen werden.

Das deutshe Grundstück3recht (mit Ausnahme des ypothekenrechts). Ein Leitfaden dur das Grundstücksrecht und ein ilfsbuch für alle, die sich mit Grunditücken zu befassen haben, von

ax Hallbauer, Senate eEA am Königlich |ächfishen Ober-

landesgericht zu Dresden. RoßbergsHe Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Geb. 3,40 A Das vorliegende Bu, das als 177. Band der vom Verfasser in Gemeinschaft mit dem Geheimen Rat Dr. W. She!cher hcrau8gegebenen „FJuristishen Handbibliothek“ erschienen ift, enthält eine die G-fetzesmaterialien, die Literatur und die Nechtsprehang des Reichsgerichts berüdsihtigende, zuverlässige, klare und gemeiny?: ständ- libe, infolge der Einstreuung zahlreihezr Beispiele aus dem praktischen Leben sehr anschauliche Darstellung des weiten Gebiets des deuten Grund- stücksrets, mit Ausnahme des Hypothekenrehts, das der Verfasser bereits im 137. Bande der Handbibliothek in gleiher Weise behandelt hat. Es wird den in der Staats- und Gemeindeverwalturg beschäftigten Juristen, die fic in ibrer amtlihen Stellung mit der Erwerbung und der Verwaltung von Grundstücken zu befafsen haben, aber au den

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufêswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. ) p Ein liegender Stri (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den leßten ses

Nichtjuristen, den Staats-, Gemeinde- und Privatbzamten, diz beruf- li dem Grundstücksverkehr nabe treten müssen, den Geschäftsleuten, die mit dem Erwerbe und der Versteigerung von Grundstücken oder mit der Vermittelung diefer Rehtsgeschäfte zu tun haben, gute Dienste leisten. Ebenso findet der Grundstücksbesißer in dem Buhe jede ge- suchte Belehrung über die verschlungenen Gebiete nachbarrehtlider und fonstiger Beziehungen. i _

Webers Juristen-Kalender für 1906, als Abreiß- falender eingerihtet, bearbeitet von Rechtsanwalt Dr. Arthur Kallmann. Mit Abbildungen. Verlag von Erich Weber, Berlin. Preis 1,50 & Dieser vornehm ausgestattete Kalender, dessen Form als Abreißkalender durch feinen Zweck, dem Leser täglih ein gewisses Maß juristischer Kenntnifse zu übermitteln, bestimmt wurde, enthäît: Gedenftage, Nechtssprüchwörter unnd Ausfprüche juristischen Iahalts von Juristen und Dichtern, juriftishe Terte sowie Porträts bervorragender lebender oder in den leßten Jahren ver- storbener Jurisien und Abbildungen einiger Gercichisgebäude. Die „Sedenktage" verzeichnen die Daten der wichtigsten Ge'eße und Vers träge des Reichs und der Einzelstaaten, in kleinerem Umfange auch des Auslandes. Neben den noÿ geltenden Gesegzen find die geschichtlih bemerten8werten erwäbnt, die geeignet find, ein Bild des Fortshreitens der Rechts» und Kulturentwicklung zu geben, Dann folgen die Ge- burts» und Sterbedaten hervorragender Juristen, Staatsmänner, Po- litifer und Rechtsphilosophzn fowie aus dem Juristenstande hervor- gegangener, auf anderen Gebieten zu Bedeutung gelangter Männer. Die Terte bestehen überwiegend in Ausarbeitungen und Zufammenstellungen aus dem geltendzn Reichêreht, in denen sowohl die wichtigeren, grund- legenden, in tägliher Praxis anzuwendenden wie die etwas entlegeneren, nicht jedem Juristen immer geläufizen Gesezesbestimmungen berüd- sichtigt sind, ferner in der Wiedergabe weniger bekannter Gesetze8terte und zablreiher Reich8gerichtzentsheidungen, meist aus neuerer Zeit; einige find geshihtlizer Art. Auch enthält der Kalender biographisce Skizzen von hervorragenden Persönlichkeiten, so ist u. a. auf dem Blatt für den 1. April die amtlihe Laufbahn des Fürsten Bismarck dargestellt und der 28. August einer Betrahtung Goethes als Juristen gewidmet.

Jahrbuch (früher Taschenkalender) der Arbeiterversiche- rung 1906, zum Gebrauche bei Handhabung der Arbeitervzrsicherungs- geseze für Behörden, Versicherung8anstalten, Berufsgenofsenschaftzn

Genofsenschafts- und Sektionsvorstandsmitglieder, Vertrauensmänner, Mitglieder der Entshädigungs-Feststellungs-Kommissionen, Genofsen- shafts- 2c. Beamtz-), Arbeitervertreter, Schiedsgerichte, Kranken- und Hilfskafenvorstände, Gericht8behörden, Rehi8anwälte, Aerzte usw. nach amtlib-n Queen zusammengestellt und herausgegeben von E. Göße, Generalsekretär der Glag8beruf8genossenswaft und des Verbandes der Glasindustriellen Deutslands, und P. Schindler, Bureauvorsteher im Reich2versiherungs8amt. XVIIL. Jahrgang. Teil T, enthaltend neben der Organisation der Behörden, der Schied3gerihte 2c. die neuen Unfallverfiherungsgeseße sowie die hierauf bezüglichen Nerordr ungen in vollständigem Text, erläutert und mit ausführlichem Sachregister (737 Seiten), Teil Ir, enthaltend neben der Organisation der Behörden, der Schiedsgerichte 2c. a. das Jnvalidenversiche- rung8geseyß von 1899, erläutert und mit ausführlihem Sach-

Spalten, daß entspreœender Bericht fehlt.

register versehen, b. das Krankenversiherung8geseß in der Fassung von 1903 nebst den bezüglihen Verordnungen 2c. und ausführlidem Sachregister, c. die ortsüblihen Tagelöhne, Jahresarbeitsverdienste der land- und forstwirt,chaftlichen Arbeiter, Durhsc{nittsbeträge des Monatslobhns für See- leute usw. auf Grund direkter Mitteilung der zur Festsetung derselben berufenen Behörden nach dem Stande vom Sepy- tember 1905 (801 Seiten). Preis für beide Teile (jeder für si gebunden) 7 Æ, für einen dersellen 4 ÆA Verlag der Liebelschen Buchhandlung, Berlin. Wie die früheren Jahraäng? enthält auch der jeßt vorliegende 18. das gesamte Gesete8- und Verordnungs- 2c. Material über die Kranken-, Unfall- und In- palidenversiherung und ermögliht allea bei der Durchführung der Versicherungen beteiligten Dienststellen und Organen eine zuverlässige und leichte T aforticition für die Bes#äftsbehandlung. Sowohl im I. wie im II. Teil find sämtliche bis Ende September 1905 bekannt gewordenen Neuerungen, Bescheide und Beschlüsse des NReichs- versicherungsamts verwertet, auch nicht veröffentlihte Präjudize de8- selben berückihtiat. Im vierten Abschnitt des I. Teils hat die mit dem Rundscreiben vom 15. November 1904 veröffentlichte Anleitun des Neichsversiherungsamts zur Festst-llung der Entschädigungen voll- inbaltli% Aufnahme gefunden.

Nattonalökonomische Forschungen auf dem Gebiete der großinduftriellen Unternehmung von Dr. Ostar Stillich, Dozenten an der Hurmnboldt-Akademie in Berlin. I. Band: Eisen- und Stahlindustrie. XIl und 238 S. Berlin, Verlag von Franz Siemenroth. Geh. 6 K Der Verfasser beabsichtigt, eine monoaraphische Darstellung der bedeutendsten großkavitaliftishen Betriebe der wichtigsten Zweige deutscher Industr e, wie sie ibren prägnanteften und reinsten Ausdruck in der Form der Aktiengesellschaft erhalten haben, unter national*fcnomi{ch-n Befihtpunkten zu geben und die Geschichte d-r großen Werk- von ciaein êritöch?n Stand- punkte aus zu bchandeln. Seine erstea Untersuhurgen auf diesem Gebiete hat er fünf Eiablifs-ments der Gifen- und Staßil- industrie von -Weltiruf gewidmet, die im vorliegenden ersten Bande gesPildert werden. Diz Monogravhien find threm Charakter nah verschiedenartig. Der Verfasser hat bei j-dem einzelnen Werke das herauszufinden gesuht, was für dizses besouders charakteristisch ist, und um die gefundene Generalidee das vorhandene Material gruppiert. Diese Arbeiiêmethode hat es mit sh gebracht, daß bei dem einen Werk ausführlich diè Organisation der Verwaltung, die Arbeiters wohlfahrtéeinrihtungen. die Absaßzfrisen ufw. behandelt find, bei dem anderen aber gar nit oder nur flüchtig berührt werden. Die erste der Ginzeldarftellungen besbäftigt fich mitdem Hörder Bergroerk8s und Hütten- verein, den der Vecfafsfer als Typ für die „auf der Massenfabrikation aufgebaute, hohfapitalistisch cutwidelte" Eisenindustrie des Westens be- trahtet. Dann folgt die Geschichte der Ilseder Hütte und des Peiner Walzwerks; bier sammeln f die Ideen zur Erklärung der Erscheinung, daß dieses Werk eine überdurWs{nittlihe Rentabilität aufweist, d. h. Dividenden zahlt, an deren Höhe die Rente keines anderen Unter- nehmens derielben Fabrikation beranreiht. An die Darstellung der Ilseder Hütte {ließt ih die der Dortmunder Union; hier bildet die Beantwortung der Frage nah den Ursachen der dauernden Unrenta-

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