1860 / 167 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Ministerium des Junern. Königliches statistisches Büreau.

Preise derx vier Haupt-Getraide-Arten und

in den für die Preußische M 1860 na Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

im Monat Juni in preußischen

der Kartoffeln

onarchie bedeutendsten Marktstädten einem monatlihen Durchschnitte

Namen der Städte. | Weizen.

i; | Hafer.

Eon

feln,

1) Königsberg... 44+ 2) Memel... ads 3): Tilsiti ie cor 4) Julsterburg .....++ 5) Braunsberg... «- 6) Rastenburg

7) Neidenburg

8) Danzig

9) Elbing

10) Koniß 00e 11) Graudenz

O A riner es 13) Thorn

97

100

8

21-7 1635 E 19.8 14-75 15-7 17 19 19.2. 1715 h 17

1): Posen per eross 2) Bromberg... .+ . + + 3) Krotoschin

4) Fraustadt...» ( « 5) Guesen

6) Rawitsch... R E

1) Berlin

2) Brandenburg.

Z) Cotihus uus

4) Frankfurt a. d. O..

5) Landsberg a. d. W.] 1) Stell... («222

2) Stralsund

3) Kolberg... ...+-+ ch-

4) Anklam... Ch

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1) Breslau „.…. 2) Grünberg

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1) Sobn .....---- E Lf 3 J I T

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1) QOIN cor e ooo e e 2) Elberfeld m.Varmen 3) Ce

4) Neu

) 105 9) Malmedy 115

40) Drietacii iee. D 10475 11) Saarbrück 1034; 12) Kreuznach 102 2 13) Simmern 4. 90 E 35 14) Coblenz 110% 7 37.5 | 39-4 15) Weyhlar 101-5; - L 734-4 16) Düren 88 5 E 35

Durchschnitts- Preise

der 13 preußisch. Städte - 8 posenschen Städte - 5 brandenb. Städte - 5 pommersh.Städte - 12 \chlesishen Städte - 8 sächsishen Städte e 12 weftphäl. Städte - 16 rheinish. Städte

17 2 1610 204 17 s 16 43 210 37-15 39.&

88‘, 842 572 95 1 60 Î J s Fh 82 | 55! Sn | 98.2 | 748 1012 | 75S

Nichtamtliches.

Preußen. Coblenz, 15, Juli. Am gestrigen Tage wohnte Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin von Preußen in Be- gleitung ihres Hofstaates der Feier der Grundsteinlegung zur Ka- pelle für das große bei hiesiger Stadt auf dem ehemaligen Kemper- hofe gelegene katholische Knaben-Waisenhaus bei, indem Jhre Kô- nigliche Hoheit selbst die drei üblichen Hammerschläge führte.

(Köln. Ztg.)

Oldenburg „, 15. Juli. Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin nebst Familie werden die beabsichtigte Reise übermorgen nah Petersburg antreten. Die Reise geht über Lübeck, wo bei Travemünde eine Kaiserlich rusfische Dampffregatte zur Empfangnahme bereit liegt. "Man rechnet auf einen etwa dreiwöchentlichen Aufenthalt in Petersburg, von wo der Hof , wie das gewöhnlih im Spätsommer auf einige Monate ge- shiehr, nach Eutin übersiedelt. (Wes. Ztg.)

Nas}au. Wiesbaden, 15. Juli, Die bereits angekün- digte Konferenz der Rheinuferstaaten wegen Herabseßung der Rheinzölle und sonstiger den Rhein ber ührender Schifffahrts- und Transportfragen ist nunmehr definitiv anberaumt. Sie findet in Karlsruhe statt und wird den 1. Augu st eröffnet. Wie wir ver- nehmen, is Nassau gegen Abschaffung de s Transitzolles bereit, in eine bedeutende Herabsezung des Rhein zolles einzuwilligen. Es wird auf der Konferenz durch den Obe rsteuerrath Olfenius ver- treten sein. Der nassauishe Landtag hat sich bekanntlih auch auf Antrag des Abgeordneten Braun in obig em Sinne ausgesprochen.

(Rh. L. Ztg.)

Baden. Freiburg, 14. Juli. Die Mitglieder der Zwei- ten Kammer des Landtags sind auf den 23sten d. zur Fortsezung der Verhandlungen von dem Präsidium einberufen worden. Auf die Tagesordnung ist die Berathung des Berichts des Abg. Mays über die Geseßvorlagen: die Wiederein seßung mehrerer ¿Familien des vormals reich8unmittelbaren Adels in die Rechte der Declara- tion vom 24. April 1824 betreffend, geseht. (Frb. Z,)

Großbritannien und Jrland. London, 15. Juli. Ueber die Kämpfe im Libanon schreibt der - heutige „Observer“: „Die Nachrichten aus Syrien über die Streitigkeiten zwischen den Drusen und Maroniten und über das dort angerichtete Bluthad find in der That traurig. Die Fehde zwischen den beiden Volks- stämmen ift eine uralte und hat weit mehr mit Familien- und Oert- lihfeiten, als mit der Religion zu thun, die, wenn man das Wort nicht in einem ganz unrichtigen Sinne gebraucht, bei jenen Händeln nur in äußerst spärlihem Sinne vertreten ist, Es ist irrig, wenn man sagt, die Drusen seien Mohameda ner. Sie sind. weit eher Heiden und beten das goldene Kalb an, d. h. in Wirklichkeit, nicht in dem bildlihen Sinne, wie man den Ausdruck auf unsere Ciths Leute anzuwenden pflegt. Die Maroniten sind eine Art Christen, aber von sehr verdähtigem und heterodoxem Charakter, Jemand

srieh neulich von den Maroniten : „Wenn das Christen find, so find

A O E S E E N E PM C GENN S M S S EO S E B I I T E E T I E E S S E N S E R E R R E I

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…_e8 herrschte eine merkwürdige Periode des Friedrns.

wir. keine.““ Und doch sind sie unter dem Vorwande, daß zum Christenthum bekennen, mit der Gönnerschaft einiger lihen Mächte beglückt, namentlich Frankreichs, welches sie zu «seinen eigenen .Zwecken ausbheutet. Diesmal haben fie den Kürzeren gezogen, obgleich man fie stark in Verdacht hat, daß sie es" waren, die, von ihrem Bischof oder Pa- triarchen aufgeheßt und sih auf französishe und österreichische Hülfe verlassend, die Händel begannen. Es gereicht uns jedoch zur Befriedigung , jeßt ju wissen , daß- dieser Hader vermuthlich keine europäischen Verwicklungen herbeiführen wird, und daß die verschie- denen Großmächte Schritte zum Schuße der an der Küste wohnenden Christen gethan haben. Zwanzig Jahre lang, d. h. seit Erledigung der syrischen und ägyptischen Frage, hatten diese Streitigkeiten geruht, und / dige Þ ie Türken haben ras einen Kommissär mit Vollmachten zur Aufrechterhaltung der E La und England, Frankreich, Oesterreich und Nußland haben Schiffe hingeschickt, deren Befehlshaber von Seiten der betreffenden Regierungen mit identischen Jnstructionen zur Ver- húütung weiteren Blutvergießens versehen sind.“ Jn ähnlicher Weise faßt die „Saturday Review“: die Saclage auf. „Es ist offenbar“, so bemerkt sie zum Schlusse des betreffenden Artikels, „die Pflicht Englands, den Christen, soweit wie möglich, Schu angedeihen zu lassen und dabei zu gleicher Zeit Sorge dafür zu tragen, daß die Regierung von Konstantinopel ges{üßk und geleitet, niht aber mit Füßen getreten werde,“

Frankreich, Paris, 15. Juli, Der „Moniteur“ berichtet nach Meldungen aus China, daß der Transport-Schraubendampfer „Zsère " am 17, Mai auf der Rhede von Amoy an eine Klippe gestoßen ist, Equipage und Passagiere aber, ohne daß ein Unfall zu beklagen wäre, gerettet worden sind.

Ein Kaiserliches Dekret vom 1lten d, verfügt die Anwendung der Gesehe und Verordnungen in Betreff der direkten Steuern auf die neuen Departements.

Die neuen Contre - Admirale Lugeol, Jaurés und d'Aboville sind zu General - Majors der Marine, resp. in Rochefort, Lorient und Cherbourg ernannt worden.

_ Aus einer amtlichen Uebersicht der Erträge der indirekten Steuern und Gefälle erhellt, daß im ersten Halbjahr 1860 die Einnahme 521,476,000 Fr. betragen hat, 18,451,000, resp. 11,997,000 Fr. weniger, als im ersten Halbjahr 1858, resp. 1859.

Italien, Eine pariser Privat-Depesche hatte- gemeldet, die neapolitanische Kriegs-Korvette „Jl Veloce“ sei zu Garibaldi über- gegangen. Eine zweite Depesche, welche die „Patrie“' brachte, mel- dete, der „Veloce“ sei, von Messina und Milazzo kommend, in Neapel eingetroffen, Die „Agentur Havas“ veröffentlihte nun folgende Depesche: „Aus Neapel, 14. Juli, wird gemeldet, daß zwei andere neapolitanische Schiffe |ch Unreï Wurivulb82 NBofohl gestellt haben.“ Die genannte Agentur machte hierzu die Bemer- kung: „Nach dem Dementi in Betreff des „Veloce“ glauben wir, diese Depesche nur unter Vorbehalt mittheilen zu dürfen,“ Jeßt meldet der „Constitutionnel“: „Eine dritte Depesche meldet heute, daß zwei andere Fregatten dem Beispiele des „Veloce“ gefolgt seien. Jndem wir weitere Aufklärung hierüber abwarten , fin- den wir im „Corriere Mercäntile“ vom 13, Juli in Betreff des Abfalles des „Veloce“ die genauesten Details, die wir hier folgen lassen: „Der „Veloce“ wird vom Capitain Anguizela kommandirt, hat aht Kanonen und 170 Mann an Bord und traf von Mila1zo ein, wo er Truppen ausgeseßt hatte. Er traf im Hafen von Pa- lermo ein und warf neben der „Maria Adelaide“ Anker. Nachdem er die Parlamentair-Flagge aufgehißt, that er Garibaldi zu wissen, daß er Depeschen für ihn habe. Dieser verfügte fih an Bord, und sofort ward unter dem Hurrahruf der Mannschaft die Trikolore mit dem savoyishen Wappen aufgebißt. Der Capitain des „Veloce“ zeigt an, daß auch zwei neapolitanische Fregatten geneigt seien, zu Garibaldi überzugehen.“

Ein Korrespondent der pariser „Presse“ aus Palermo, 12. Juli, meldet: Auf der Rhede von Palermo liegt ein piemon- tesishes Linienschiff „Maria- Adelaide“, welhes vom Admiral Per- sano befehligt ist. Dieser Admiral schrieb an Garibaldi einen Brief, worin er dem Diktator eröffnet, daß die turiner Regierung mit „Mißvergnügen“ die Vollmachten sieht, welche Garibaldi Herrn Bertani in Genua ließ. „Die Regierung“ heißt es in diesem Briefe „ist entschlossen, nihts mehr von Genua nah Palermo abgehen zu lassen, so lange Bertani fich in die Expeditionen zu mischen haben wird." Garibaldi soll diesen Brief in derber Weise beantwortet haben.

_Das zu Palermo erscheinende offizielle Journal vom 14. Juli

veröffentlicht folgende. Note : Sonnabend wurden, auf speziellen Befehl des Diktators, Joseph La: Farina, Griselli und. Tosti (die beiden Leßteren Corsen und zur Polizei des Kontinents N) aus unserer Stadt entfernt. Diese drei Aus- ewtesenen konspirirten zu Palermo gegen die dermalige Ordnung der Dinge. Die Negierung, welche über die Nuhe wacht, konnte die An- wesenheit solcher Judividuen nicht dulden.

Eine weitere Note besagt:

“f

Die Societa nazionale; deren Einkünfte fich vermindert itb General Garibaldi die Bre R Tbbnte en, seitdem die vom Kontinent Gu ch ft ablehnte, at die Sache, für welche

n befördert, G liten-Truppe kämpfte, eher beeinträchtigt an meldet aus Palermo vom 12. Zuli, daß die

zu Garibaldi übergegangenen neapolitanischen Schiffe kei

E auffahrtei-Shisie waren, S

Au om vom“ 10. Juli wird gemeldet, daß in ein geheimen Confistorium an n Tagé dil Bad A e clit Je t die Verhaftung und Verurtheilung von Mitgliedern der boben Geistlibkeit in der Romagna und den Herzogthümern gerichtete Allocution erlassen und diese Acte der piemontesischen Regierung den Attentakten gegen die Kirche gleichgestellt hat.

Nom, 12. Juli, Der französishe Botschafter Herzog von Grammont ist heute hier: wieder angekommen, Er wird Übermorgen von dem Papste in einer Privataudienz empfangen werden,

Schweden uud Norwegen. Stockholm, 13. Juli. Der König hat gestern Abend seine Reise nah Drontheim ange- treten, wo er und seine Gemahlin am 5. August gekrönt werden sollen. Für die Dauer der Abwesenheit des Königs ist eine Jn- terims-Regierung eingeseßt, die aus dem Justiz-Minister Freihercn de Geer als Vorsißenden und den Staatsräthen Almquist, Éhne- marck und Malmsften besteht. Von den übrigen Ministern werden Graf Manderstrôm,- Gripenstedt und Björnstjerna sich zum Könige nach Norwegen begeben, um exforderlihen Falls unter dem Vor- size desselben schwedishe Staatsrathssizungen zu halten,

O Q R R A. A R A G A R S A M I

beidén könig-

London, Montag, 16. Juli, Abends. (Wolff’s Tel. Bur.) Jn der heutigen Sihung des Oberhauses erwiederte Wode- house auf eine Anfrage Clanricarde’'s, daß die Konferenz, indem dieselbe von der Schweiz verlangt worden war, bewilligt werden mußte; er glaube aber nicht, daß es nöthig sei, von Frank- reich die Versicherung zu verlangen, daß es keine weitere Terri- torialvergrößerung beabsichtige, Die Debatte über die Konferenz wurde fortgeführt. Jm Unterhause sagte Gladstone, daß die für den Krieg in China nôthige Summe unter Anderem durch Erhöhung der Spiritusfteuer ‘gedeckt werden solle. Er theilte mit, daß Pal- merston in einigen Tagen die Jutention der Regierung in Bezug auf Befestigungen ankündigen werde; eine Anleihe werde erforder- lih sein.

Paris, Montag, 16. Juli, Abends, (Wolff's Tel. Bur.) Die heutige „Patrie® sagt, daß die Lage in Beirut ernst sei. Die

Illu gur fe. "(Ahláge 5 - 9 gegen das Leben S mehrerèn Punkten ange tri e der A S O en trafen

, . L : Tj alle erforderlihen Dispositionen, um den S ferebehör! L L gegnuen. i

Paris, Dienstag, 17. Juli, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ meldet aus Beirut vom 11. d., daß der Angriff gegen die Christen zu Damaskus am 9, Abends be- gonnen habe, Es waren bereits viele Männer getödtet worden und hatte man die- Frauen in die Harems gebraht. Sämmiliche Konsulate, mit Ausnahme des englischen, wurden verbrannt. Der französische, der russische und der griehishe Konsul flohen zu Abdel Kader. Die Wirksamkeit der türkishen Behörden if gleich Null und schadet daher mehr als fie nügt. Heute find 3000 Mann türkisher Truppen angekommen und erwartet man mit Un- geduld die türkishen Kommiffarien. s

Turin, Montag, 16. Juli, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Die neapolitanischen Bevollmächtigten Manna und Winspeare find eingetroffen.

Statistische Mittheilungen.

Der „Constitutionnel“ giebt folgende statistische Notizen über Sici=-

lien (nah der Aufnahme von 1859). Die Provinz Palermo, die bedeu- tendste, zäblt 468,000 Seelen, 60 Etädte, 66 Flecken und 18 Dörfer; die Provinz Catania zählt 336,000 Einwohner, Städte, 11 - Und Dörfer ; ‘die Provinz Messina, die dritte an Wichtigkeit, hat 25 59 St., 6 Fl. und 19D. ; die Prodinz Syracus hat 234,000 E. 7 Fl. und 21 O.; die Provinz Giregenti hat 227,000 E., && Sü, D Fk und 8 O.; die Provinz Trapani hat 172,000 E., 40 St., 4 gu und 7_O., und endlich die inz Caltanisetta hat 169,000 E., It EL E und 4 D. JZm- Ganzen ergeben die siedew Provinzen 1,897,000 S. 352 St., 114 Fl. und 112 D. #