1860 / 169 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Oesterreichs -geshmückt, Es unterliegt keinem Zweifel. mehr, „däß Gle Bedi p Sn ám 1. August dem Verkehr übergehen werden y

wird. (N. C.) : : Des: Brfissel, 17. Juli. Die Kammer hat heute den Beschluß gefaßt, eine Adresse an den König für das Fest des 21. zu richten. - Alsdann nahm das Haus die Botschaft über die vom Senate in das Octroigeseß eingeführten Aenderungen entgegen, erkannte Berichterstattüng darüber an und vertagte a E : öln. Ztg. Großbritainien und Jrland. London, 17. Juli. Die Versammlung der S tatistiker wurde gestern durch den Prinz- Gemahl feierli eröffnet. Die große Halle von Kings College war lange bevox“ der Prinz erschien dicht gefüllt. Die Lords Brougham, Shaftesbury, Stanhope, Ebrington, Russell, Vane und Monteagle, Sir Röd. Murchison, Mondton Milnes, William Cowper, die Gesandten Amerika's, Brasilien's und andere hoch- stehende Persönlichkeiten befanden sich unter den Gästen. Der Han- del8minister, Milner Gibson, empfing im Namen der “Regierung die fremden Delegaten, und wurde dann auf Antrag des Herrn Baron Czörnig aus Wien, sammt “dem ehrw. W. Cowper zu Vice- Präsidenten des Kongresses erwählt. Jhnen stehen die offiziellen Abgeordneten der verschiedenen Regierungen als Ehren-Vicepräsi- denten zur Seite. j P Um 4 Ubr- trat der Prinz Gemahl, der anderthalb Stunden zuvor aus Osborne angekommen war, in den Saal und richtete au die Versammlung eine Ansprache, deren Juhalt wix in ge- drängter Kürze wiedergeben. Der Einladung der - Regierung freundlih folgend, habe der statistishe Kongreß seine Sißungen diesmal in London zu halten beschlossen. Obgleich es unter die- sen Umständen vielleicht passender geschienen hätte, daß ein Minister die Sigzungen eröffnete, wie dies bei den früheren Versammlungen des Kongresses in anderen Hauptstädten geschehen war, habe in England doch der Charakter des Volfïes und seiner Justi- tutionen auch maßgebend in dieser Sphäre werden müssen. Bei einem Volke, das si des intensivsten politischen Le- bens erfreue, fônne es nicht anders sein, als daß jede allgemeine bedeutende Angelegenheit óffentlih besprochen werde. Dieser Kongreß hätte entweder eine private Berathung offizieller Abgeordneter oder eine öffentliche sein können , an der das ganze Publikum mitarbeiten könne. Die Regierung habe Lehktkeres ge- wählt und das hexrzlichste Entgegenkommen von allen Seiten ge- funden. Und dies allein sei ‘der Grund, weshalb er (der Prinz) so kühn gewesen Fei, den ihm angebotenen Vorsihß anzunehmen. Wohl gebe es der Befähigteren Viele, doch habe er seine person- liche Mitwirkung nicht versagen und durch die Uebernahme des Vorfißes vor Allem den Beweis liefern wollen, wie groß die Theil- nahme derKönigin an diesen-Versammlungen und wie sehr es ihmdarum zu thun sei, den Abgeordneten aus der Fremde und der durch sie berère- tenen Wisfenschaftihre Achtung zu bezeigen. Jm Namen derKönigin und des Landes heiße er hiermit alle verehrlichen Anwesenden aufs Herzlichste willkommen. Es sei dies ja das Land, wo bei der großen Ausstellung im Jahre 1851 die Jdee statistischer Kongresse zuerst auffeimte, wo die statistische Wissenscaft sich am früheften entwidelt batte, wo fie am aliersegensreicsten zu wirken ‘bestimmt \ch{eint. Noch immer zwar werde die Statistik und ihr hoher Wertb von der Menge nit gewürdigt. Den Wenigsten recht verständlid, werde ihre Tragweite von den Meisten geradezu mißverstanden. Das rüûühre theilweise daher, weil trockene Ziffern abschreckend auf den wirken, der ihnen fein geisliges Resultat abzu- laushen verstehe, dann aber auch, weil die Statistik, gerade weil fie sih so {wer kontroliren läßt, nur zu oft als Beleg für die entgegengeseßtesten Dogmen gegenüberstehender politischer Par- tien verwendet wird. Habe doch ein großer französischer Staats- mann, wie man erzählt, fich der Erfindung „de grouper les chifsres“ Gn eN sei doch. in der That genug geschehen, die statistische issenschaft durch den gewissenlosen Mißbrauch, der zu tendenziósen Zwecken mit ihr getrieben wurde, in Mißkredit. zu bringen. Doch das lasse si auch von der Geschichte behaupten , und nehme der Missenshaft als solcher nihts von ihrem hohen Werthe. Auch sonst fehle es der Statiftif nit an Gegnern. Nach den Einen führe fie zum Pantheismus, zur Verni{tung jeder wahren Re- ligion; denn sie mache die Schöpfung des Allmächtigen zur bloßen Maschine, die nach unwandelbaren Regeln arbeitet ohne Gottes selbstwilliges Eingreifen. Nach Anderen zum atalismus, denn fie nehme dem Jundividuum den innern lauben, an sein Selbfstbestimmungs - Vermögen, mache ihn zum wellenlosen Rade der großen Maschine, die nah mathematischen Geseßen arbeitet. Doch wie weni hauptungen! Sei doch die Allmat Gottes nicht vermindert oder geläugnet worden durch die Entdeckung, daß die Erde sich 365 Male im Jahre um si selber drehe, daß Ebbe und Flut sich alle

6 Siunben ablösen, daß die Nachtigall im Frühjahr s{lägt! Und.

sei etwa ber Mens als Jndividuum weniger selbstbestimmungs-

so und so viel \cle{tadréössirte fommen! Die haupte ader nicht, könne. Mit

Wahrheit liegt in diefen Be- -

Briefe auf “der Post ver- Statistik lehre nur, was sih Vhegebe, be- daß es sih so und. „nit anders begeben anderen Worten, sie liefere Wahrfcheinlichkeits- Rechnungen, die zu praktishen Gedanken verarbeitet werdenkönnen. Abèr au das Entgegengesehte sei ihr vorgeworfen worden, daß sie nämlich nur annähernd Wahres und niemals mathematisch Genaues zu geben vermag. Wohl wahr, doch treffedieser Vorwurf niht die Wissenschaft, soudern den falschen Gebrauch, der oft von ihr gemacht wird.

Jm weiteren Verlaufe-seiner Rede entschuldigte sich der Prinz, daß er solche Cinwürfe vor einer so gelehrten Versammlung zu widerlegen bemüht gewesen sei, aber es handle sih eben darum, der großen Masse Aufklärung über den Gegenstand, den Zweck und die Bedeutsamkeit des Kongresses zukommen zu lassen. Und die Pflicht jedes einzelnen Mitgliedes sei es andererseits, die Wisseuschaft und deren Verbreitung dadurch zu fördern, daß Jeder sich ‘der allergrößten Gewissenhaftigkeit befleißige. Schon sei in Folge dieser Kongresse Manches in verschiedenen Staaken zum Besseren gewendet worden. Allerdings nur Anfänge und Anläufe, aller- dings sei, zumal in England, auf diesem Felde weniger erzielt worden, als zu wünschen wäre, aber die Schwierigkeiten seien aller- orten groß, am größten in England, dessen- Verwaltung niht nach Centralisation8-Theorieen aufgebaut ist, Der Redner \chließt unter lautem Beifall. Auf Antrag Lord Brougham's und des brasilianischen Gesandten votirt die Versammlung ihm ein Dank- votum, und vertagt fich auf heute.

Der Prinz - Gemahl empfing noch im Laufe des Nachmittags die offiziellen Delegaten des Auslandes und der hritishen Kolo- nieen. Es wird offiziell bekannt gemacht, daß die Königin am Tten des nächsten Monats cine Revue über die schottishen Freiwilligen in Edinburg abhalten will. Es werden alle jene schottischen Corps, die sih daran betheiligen wollen, aufgefordert, sih bis zun 1ften August beim. Kriegsministerium zu melden.

Jn der gestrigen Oberhaus-Sißung beantragte der Marquis v. Clan- ricarde Vorlegung eines in- dee Depesche Lord J. Nussell's an Lord Cowley vom 24. April erwähnten Schreibens , welches vom Ministerium des Auswärtigen im Jahre 1815 an den Herzog von Wellington gerichtet wurde und die militairisthe Grenze Savohens betraf. Er untershäßze, be- merkt er, die Wichtigkeit des englisch-französischen Bündnisses durchaus nicht ‘und habe auh nichts gegen die Fortdauer desselben. Doch fönne er nicht so weit gehen, es zu billigen, daß: um der Aufrechterhaltung desselben willen das europäische Völkerrecht ver- leßt werde. Nun sei aber die Einverleibung Savoyens eine schreiende Verleßung des Völkerrehts und dine Handlung des RNaubes, welche, da sie dur nichts gerechtfertigt werde, England abhalten sollte, sih ohne Weiteres an einem Kongresse zu betheiligen, welher die Anerkennung des Einverleibungs-Vertrages zum Zwecke habe. Wenn, wie behauptet wor- den, der Vertrag durch eine geographische Nothwendigkeit bedingt sei, #o müsse sich England, ehe es auf eine Konferenz eingebe, einen klaren Ein- blick darein zu verschaffen suchen, bis wie weit diese geographische Noth- wendigkeit gehe. Sonst könne eine solche geographische Nothwendigkeit bis auf Genua, Genf und andere Orte ausgedehnt werden. Der fran- zöfisch - sardinische Vertrag nehme gar feine Rücksicht auf die Bürgschaften von 1815. Es unterliege feinem Zweifel, daß eine sichere Militairgrenze sehx vortheilhaft für die Schweiz sein würde. Die wahre Vertheidigung der Schweiz jedoch inüsse darin lie- gen, daß die Großmächte gemeinsam entschlossen seien, die Neutra- lität der Schweiz aufrecht zu erhalten: Das ei mehr werth, als Bür g- haften, die in Konferenzen vereinbart würden. Wenn England jedoch gesonnen sei, eine Konferenz zu beschicken, so müsse es vorher dech eine Art Bürgschaft für den Charakter derselben haben, da es sonst scheinen fônnte ; als sanctionire es durch seine Gegenwart das zwischen FFrank- reih und Sardinien getroffene Abkommen , ohne dafür entsprechende Vortheile für die reer Europa's zu erringen. Er halte es- für angemessen , wenn: die - englishe Regierung der - franzöfischen offen vor- stelle, wie nothwendig es sei, dur friedliche Versicherungen, die Eng- land sowobl wie Deutschland zu ertheilen seien, die in Europa- herr- s{heuden Besorgnisse zu beshwichtigen. Lord Wod ehouse erklärte fd) mit dem Antrage einverstanden. Die Hauptfrage anlangend, ob Englan die Konferenzen beschicken solle oder nicht, so fomme es vornehmlich davauf-an, was die Wünsche der Schweiz seien. Run habe aber „die Schweiz geradezu von den Großmächten den Zusammentritt einer Konferenz begehrt. Nach einer solchen Aufforderung würde es Jhrer Majestät Negierung unmögli sein, die Thälnahme an einer Konferenz zu verweigern, da eine solche Wei- gerung die' Schweiz in den Augen Europa's Ne Tblebán würde. “Es würde überflüssig sein, von Frankreich Bürgschaften gegen weitere Gebietsvergrüße- rungen zu begehren, da der europäi|he Besißstand von Verträgen abhange, für deren Allftechtethaltung man Alles aufbieten werde. Daß die englische Negierung durch ihre Betheiligung an der Konferenz den Einverleibungs- Vertrag ratificiren werde, sei keine nothwendige Folgerung. Wohl aber werde es ‘ihr vielleicht gelingen, gerade dadurch, daß sie dort vertreten sei, Bedin- gungen zu erzielen, welche die Unabhängigkeit der Schweiz ‘sichern und. die Besorgnisse Europa's beschwichtigen würden, Lord Noxm aub y spricht sich für die Konferenz aus, da die Schweiz dieselbe begehrt habe. Lord „S tx at- ford-de Redcliffe hält die Konfereuzfrage für so gefährlich, daß er si efreut haben würde, wenn er vernommen hätte, daß die Negierung box dem nts{lusse, die Konferenz zu beschicken, zu einer bestimmten Verständigung

fähig, weil die St gie Frte daß eine Generation ungefähr 30

Zahre währt, daß jährlich so und so viel Verbrehen geschehen, und

mit Frankreich gekommen wäre. Er könne der Anficht Lórd CElanricarde's

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von der Nothwendigkeit des französischen Bündnisses nicht theilen, da ni mehr geeignet sei, Händel in“ Eurvpa Ca a, n s Aae Balie niß der beiden mächtigsten europäischen Länder.“ Die Unäbhängigkeit und Neutralität: der Schweiz sei von der größten- Wichtigkeit für Europa, und er glaube, daß die geographische Lage Savoyens und der Schweiz die von den Schweizern bei der gegenwärtigen Krisis ausgedrückten Besorg- nisse rechtfertige. Wenn er die Ueberzeugung hegte, daß aus der Kon- ferenz Bürgschaften - für die Unabhängigkeit der Schweiz hervorgehen wlirden, st würde er sie von Herzen gut heißen. Lord Brougham spricht si für die Konferenz aus, da das männliche Benehmen der Séchweizer thnen die Sympathieen Enropa's erworben habe. Er glaube nicht, daß Frankreich durch die Einverleibung, weder in territorialer noch in strategisGer Beziehung, fd viel gewonnen, wie es in der öffentlichen Meinung Europà's dadurch eingebüßt habe. Die Ansicht Lord Stratford de Nedcliffe's über das französische Bündniß vermöge er nicht zu theilen. Er glaubé vielmehr, daß das Juteresse der beiden Länder diefes Bündniß aufs dringendste érheishe und daß darin die ficherste Bürgschaft für den Weltfrieden liege. Der Antrag wird hierauf genehmigt.

In der Unterhaus - Sihung verdammt Roebuck dêèn Krieg mit China, da derselbe sowohl mit Nücksicht auf die Jnterefsen wie auf die Ehre Englands \chleckchterdings nicht zu vertheidigen sei. Der Anfang dazu sei durch den Versuch gemacht worden, den Chinefen gewaltsam Opium aufzudringen. Würden die Engländer es wohl dulden, wenn man gewaltsam Arräk nach Liverpool einführte? England habe eine große Streitmacht abgeschickt und verschleudere Millionen, um einen Vertrag zur Geltung zu bringen, der das Ergebniß eines ungerechten Krieges sei. Der Schatkanzlexr entgeguet,. es komme nicht darauf an, ob diese oder jene Beftimmung des Vertrages zur Geltung gebracht werden solle, fondern ob man es dulden könne, daß der von dem Kaiser von China anerkannte Vertrag als ein bloßes Stü Papier betrachtet werde, Der Vertrag müsse seiner Ansicht nah als ein gültiger Kontrakt betrachtet werden, den zu erfüllen die chinesische Negie- rung verpflichtet sei. Hierauf seßt der Schaßkanzler auseinander, auf welche Weise die Negierung die im Subsidien-Comité für den Krieg bewilligten Gelder aufzubringen gedenke. Jm Februar, - bemerkt er, sei für die Be- \haffung von 850,000 Pfd. Sorge getragen worden, die im Budget des Jahres 1859—60 in Nechnung gebracht worden seien, so wie für eine dop- pelt so hohe Summe, die man für's Budget von 1860—61 angeschrieben habe. Dies mache im Ganzen 2,950,000 Pfd, Nun habe sich aber später herausgestellt, daß mehr Gelder nöthig seien. Bis jeßt beliefen sich die Kosten der Expedition nah China, so weit die Regierung Kenntniß davon habe, auf 5,400,000 Pfd. , wozu noch 450,000 Pfd. kämen, die man der indischen Regierung aus Anlaß des früheren Krieges schulde. Die dem Budget von 1859 1860 zur Last gelegten 850,000 Pfd. seien aus dem Ertrage der Steuern bestritten worden , da die Jahres - Ein- künfte zu diesem Zwecke hinlänglich ergiebig gewesen seien, Wiewohl nun aber der Ertrag der Einkünfte bis zum Shlusse des Monats Juni ein äußerst befriedigender geivesen sei, ja, die Erwartungen der Negierung noch übertroffen habe, so habe er es doch nicht für gut be- funden, von dem im Februar gemachten Voranschlag abzugehen. Die neulich votirte Summe von- 3,800,000 Pfd, nun wolle die Regierung in folgender Weise beschaffen: Nehme man die 500,000 Pfd., wélche in der Summe inbegriffen seien, für deren Beschaffung schon im Februar Vor- sorge getroffen worden sei, so wie den damals auf 464,000 Pfd. geshäßten Ueberschuß der Einkünfte, der aber in Folge von Jrrthümern und falschen Nechnungen auf 264,000 Pfd, zusammengeschmolzen sei, und außerdem den füx das Finanzjahr verfügbaren Ertrag der Papiersteuer , d. h. 700,000 Pfd. , wenn nämlich das Haus der Gemeinen die Erhebung dieser Steuer gestatte, so erhalte man im Ganzen 1,464,000 Pfd. Ziehe man diese Summe von 3,800,000 Pfd. ab, so blieben noch 2,336,000. Pfd. zu“ decken übrig. Die Regierung begehre von dem Subsidien -- Comité die «Ermächtigung , diesen Be- trag theils durch Steuern, tbeils auf anderem Wege aufzubringen. 1,000,000 Pfd. gedenke sie dur einen Steuer-Zuschlag von 1 Sh. 11 Pee. per Gallone auf Spirituosen zu erzielen. Nach der neuen Versteuerung würden hinfort britische- Spirituosen 10 Sh., Colonial-Spirituosen 10 Sh. 2 Pee. untd fremde Spirituosen 10 Sh, 95 Pce. per Gallone an Steuer zu entrichten haben. Es würden dann noch 1,286,600 Pfd. zu decken sein, und diese werde man dem Vorrathe im Staatsschaße entnehmen, der zu diesem Zwecke recht gut selbst 2,000,000 Pfd. hergeben fönne, Die Regierung habe nicht die Absicht, von dem Hause eine weitere Steuer - Bewilligung für Befestigungen zu begehren. Die Befestigungs- Angelegenheit werde die Regierung später zur Sprache bringen. Die Resolutionen, in welcher die vorerwähnten Finanzpläne des Schaßkanzlers ihren Ausdruck finden, werden hierauf genehmigt. i;

Frankreickcch. Paris, 17. Juli. Der gesehgebende Körper hat gestern das Budget mit 241 gegen 5, das Geseß wegen Ein- berufung von 100,000 Mann pro 1861 mit 231 gegen 7 und die Vorlagen wegen Uebernahme verschiedener Kanäle-durch den Staat mit 245 gegen 0 Stimmen gutgeheißen,

Die Prinzessin Clotilde befindet sich in interessanten Umständen. : Der „Courrier des Alpes“ erklärt, daß die seit einigen Tagen in Savoyen umlaufenden Gerüchte von Conflicten zwischen dem französishen Militair und den Einwohnerschaften von Sathonay, Annecy, Chambery 2c erlogen- seien und nur von einer verabscheu- ungswürdigen Partei herrühren könnten, welche die neue Regierung

in Mißcredit seßen möchte.

Die „Gazette de Savoie“ hat sih seit der Annexion den Titel „Moniteur der beiden savoyischen Departements“ beigelegt. Jett

erklärt die Regierung, daß sie, da jenes Blatt keinen amtlichen

Charakter habe, jener Titulatur durchaus fernstehe.

und ihre Familie i i E ] V A he sind diesen Morgen hier gelandet; üm nah Paris talieu. Mailand, 17. Juli. Die „Per '

/ al , : everanza“ mel- e aus Palermo vom 12ten Näheres über bie "Feiben zu Garibaldi uh exgegangenen Schiffe: Gestern bei Tagesanbruch kreuzten der Nähe L Me und Marchese Anguissola auf der „Veloce“ in der

E von tesfina und brachten die neapolitanischen Kriegsdampfer ps a“ und „Duca di Calabria“, welche sih für Garibaldi erfklär- y 1, nach Palermo. Der vor Marsala gestrandete Dampfer „Lom-

ardo wurde gehoben und nach_ Palermo gebracht. ú Y E seiner Abreise nah Sicilien hatte Depretis noch eine L ienz bei dem Könige Viktor* Emanuel und eine Konferenz mit Caugur und arini. Canofari_ empfing die.“ beiden Abgesandten E vage “97 Ad in Turin am Bahnhofe

enera edici hat bei Uebernahme feines S 1

der Braun Mena: A Aufruf fe gera eian Autaner! Die: Cache der Freiheit und Unabhängigkeit,

schaftliche Sache Aller,- vereinigt euch. Jhr habt M n

ged gegen den Unterdrücker begonnen, ihr habt tapfer gekämpft, und

)r habt gesiegt. Eure Waffen nd geweiht. Wir, die Freiwilligen der Kämpfe, welche die Schlachtfelder der Lombardei mit Nuhm bedeckt haben ec S in eure Mitte. i

aben wtr miteinander im Feuer gestanden, und wi au ferner gemeinschaftlich kämpfen, M vi a eaen A s tracht stark macht. Muthige Jünglingé von ! tretet zur Verthéidi- gung des Vaterlandes und der Freiheit als Freiwillige ein, wie wir es sind. Garibaldi, unser Oberbefehlshaber, s{hick mich zu euh, Sein Name ist schon Programm genug und Bürgschaft für Alle. Einige meiner Offi- ziere haben im Einvernehmen mit euren Gemeindebehörden Weisung, euch einzureihen. Wir bleiben sammt und sonders Soldaten, bis der Krieg zu Ende ist. Eilet in Massen herbei, vermehret die Reihen meiner Armee und ih werde stolz darauf sein, euch anzuführen. Wir wollen dieses ruhm- reiche Land, in dem ihr geboren, gänzlich frei machen. Nur von Einem Prinzipe beseelt, schließen wir heute am Gu des Aetna den Bund der gegenseitigen Verpflichtung, und wir werden diesen Bund erneuern am E E e an uy ues um die Ketten: der Fremdherrschaft, die ] ,„_ zu zerbrechen, und wir werden a J zloreelhe Tricolore ven ben, uf der alten Hauptstadt die Der Oberbefehléhaber der Provinz Messina, General Medici.

Türkei. Jn Marseille ist den 17. d. eine levantinishe Post angekommen. Jn Beyrut hatte am 5. d. M. ein Christ, der von einem Türken beleidigt worden war, lehteren getödtet. Jn- Folge davon hatten die türkischen Einwohner ‘zu den Waffen ge- griffen, die Christen mißhandelt und die Behörden genöthigt, den Christen, welcher den Todkshlag verübt hatte, zu köpfen.

Amerika. New-York, 4. Juli. Die demokratische Partei

Calais, 17. Juli. Die Königin Christine von Spanien

hat vorgefteru hier in der Tammanh Hall ein stark besuchtes. e ting gehalten, “in. welchem die Erwählung von Douglas a Candi- daten für die Präsidentur und von Johnson zum Candidaten der Vice-Präsidentur bestätigt wurde.

Der „Great Eastern“ is in dem Dock gereinigt und seit gestern für den Besuch des Publikums in den Stand geseht worden, Am gestrigen Tage besuchten 1500 Personen das Schiff für ein Eintritts- geld von 1 Doll. pro. Kopf.

Jn New-Orleans sind über Brazos neuere Nachrichten aus Mexiko angekommen, durch welche na übereinstimmenden Privat- mittheilungen aus Monterey und Motamoras gemeldet wird, daß der ein Truppencorps der liberalen Partei befebligende General Zaragoza den General Miramon bei Salamanca geschlagen und gefangen genommen habe. Eine Division der Truppen von Miramon unter dem Befehle des Generals Kaminez soll überdies durch den General Ortaga eine Niederlage erlitten haben. Der Ort, wo das leßterwähnte Gefecht stattgefunden hat, wird niht angegeben. Jn den Staaten Nueva Leon, Coahuila und anderen werden große Anstrengungen gemacht, um dem Ex-Präfidenten Comonfort wieder zur Macht zu verhelfen,

Paris, Donnerstag, 19. Juli, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ veröffentliht ein Schreiben des Sultans an den Kaiser vom 16. d., in welchem es heißt: Der Sultan halte dafür, daß: der Kaiser wisse, mit welhem Schmerze er die Ereignisse in Syrien vernommen habe. Er werde alle seine Kräfte anwenden, um Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen, die Schuldigen, wer sie au seien, streng zu strafen und Allen Gerechtigkeit wider- fahren zu lassen. Damit der Kaiser keinen Zweifel über die Abz sihten der türkischen Regierung hegen solle, habe der Sultan Fuad Pascha, dessen Grundsäße der Kaiser kenne, mit dieser wichtigen Mission betraut.

Gewerbe- und Handelg8nahrichten.

Berlin, 16. Juli. Jn dem Zeitraume dom 16,-dis 30. Zuni

1860 wurden :