1860 / 207 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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bei der Ankunft des geliebten Regenten ¡hatten fich- bei der Atia eine große Anzahl Preußen am Bahnhofe eingefunden; diese riefen demselben aus treuem Herzen „glückliche Reise! und den besten Erfolg der Badekur“ zum Abschiede zu, (Elb. Z.)

Großbritannien und Irland. London, 30. August. Die Regierung läßt in Malta die vershiedenen Forts von Valetta und auf der gegenüberliegenden Seite der beiden Häfen vermittelst Telegraphendrähte mit dem Arscnal und dem Hauptquartier im Palaste in Verbindung bringen. Die Drähte laufen theils unter dem Wasser, theils einen Fuß tief unter dem Boden fort.

Frankreich. Paris, 30, August. Nachdem der Kaiser gestern die wichtigsten öffentlihen Anstalten in Chambery und die Kaiserin das Waisenhaus besucht hatte, wurde die Neise nah An- nech fortgeseßt. Die Majestäten wollten am 30sten in Annecy ver- weilen und am Tage darauf ihre Rundreise fortseßen. - Briefe aus Algier berichten, daß sich dort 50,000 arabische Reiter von allen algerischen , so wie selbs von tunesishen Stämmen bereit machen, um den Festlichkeiten beizuwohnen, die dem Kaiser in Algier gege- ben werden. Die Araber werden bei dieser Gelegenheit ein groß- artiges Reiterspiel aufführen.

Am 30. August is in Marseille aus Tunis, 19. August, die Nachricht eingetroffen, daß an diesem. Tage in der Regentschaft der Hatti-Hümayum verkündigt wurde.

Vom 1. September an nimmt General Denoue den Titel eines „Ober-Befehlshabers des französischen Occupations Corps in Nom“ an. Er wird unter der direkten Leitung des Herzogs von Grammont stehen und nur wegen rein militairisher Angelegenheiten mit dem Kriegs-Minifter korréspondiren.

Durch die Ereignisse in Súd-Jtalien veranlaßt, beabsichtigt die Regierung, das franzöfische Truppen-Corps in Nom um eine Bri- gade zu vermehren, Nach einer Mittheilung des Herzogs von Grammont sind folgende Punfte von den Truppen unter Lamori- cière beseßt: Ancona, Loreto, Spoleto, Perugia, Foligno, Pesaro, Biterbo, Montefiaëcone. Jn Ancona werden auf Anordnung des Generals Lamoricière bekanntlich große Festungswerke aufgeführt.

Jn sämmtlichen Volksschulen von Paris wurde vor einigen Tagen ein Erlaß der Seine-Präfektur angeschlagen, dur welche verboten wird, an die Schüler Bücher, die nicht genehmigt wären, als Preise zu vertheilen und die Zöglinge Reden vortragen zu lassen, welche nicht zuvor der Behörde mitgetheilt worden seien; den Lehrern wixd verboten Reden zu halten, welche nicht genehmigt wären.

Italien. Turin, 28. August. Genueser haben an den König Victor Emanuel eine Adresse gerichtet, worin sie ihn ersuchen, statt zu dulden, daß die Freiwilligen, welhe zu- Garibaldi wollen, im Hafen angehalten und heimgeshickt würden, sich der unermeß- lihen Majorität des Volkes zu fügen, die ihr Geld und ihre Söhne dem Unabhängigkeitskampfe weihe; er möge nicht die hei- lige Eintracht stôren, welche jeßt die ganze Nation erfülle und ihn bereits als Victor Emanuel 1,, König- von Jtalien, begrüße. Das Ministerium in Turin hat sich denn auch bereits geneigt erklärt, daß „unter gewissen Bedingungen gestattet sein solle, Garibaldi einige Zusendungen an Mannschaften zu machen“, Die Sache ist die, daß Farini keine Werbungen für Mazzini gestattet, dessen Zwecken die leßten aufgelösten und mit Zwangspässen heim geschickten Expeditionen dienen sollten. Mazzini wirft dem Kabinet Cavour vor, es wolle nihts wagen, beute aber jeden Sieg, den Andere errungen, für sich aus und behandle jeden, der niht mit ihm sei, als Sektirer.,

Der revolutionaire Verein der Unitarier in der neapolitani- schen Provinz Basilicata beginnt seine Erlasse mit den Worten: „Victor Emanuel, König Jtaliens und Joseph Garibaldi, Diktator beider Sicilien 2c,“

Die „Opinione“ veröffentliht angeblich geheime Weisungen des österreichischen Ober-Polizeikommissars zu Revigo in Venetien an die Distrikts-Kommissare, Dieselben sind von Malanotti unter- zeichnet und beginnen folgendermaßen :

Der Ober: Polizeidirection ist hinterbraht worden, daß gewisse Kaiserliche Beamte sich erlauben, die Nothwendigkeit conftitutioneller Justitutionen in Oesterreich zu behaupten und diese Meinung wei- ter zu verbreiten. Jn Erwägung, daß es nicht geduldet werden darf , so finnlose Hoffnungen zu erregen und in folcher Weise zu bestärken,- fordere ih Sie auf, das Benehmen der Beamten in Jhrem Amtskreise zu überwachen und die erforderlihen Schritte zu thun, damit dieselben si enthalten, Theil an- Diskussionen zu nehmen, in welchen unnühßerweise vorbenannte Fragen besprochen werden, und damit sie sich den Ansichten der Kaiserlichen Regierung kon- form benehmen , deren Jnteressen unverhohlen verfehten und sich bemühen, die Ränke derjenigen zu hintertreiben, die Aufregung zu verbreiten streben, Auch haben Sie die Beamten der übrigen Dikasterien zu überwachen und mir von Zeit zu Zeit Meldungen Über“ Vorkommuisse, die sich bemerkbar machen, zu geben,

M einer zweiten Jnstruction werden- die Polizei-Kommissare aufgefordert, auf solche zu fahnden, die kleine Ringe mit kleinen silbernen Ketten tragen, deren Glieder Tropfenform hahen und

„Thränen Jtaliens“ heißen. Sobald der revolutionaire Charakter dieser Ninge konstatirt ist, sollen Verfertigung und Verkauf dersel- ben verboten und gegen deren Träger nach dein ministeriellen Erlaß vom 18. September 1859 verfahren werden, Jn einer anderen Jnftruction wird befohlen, Perionen zur Haft zu bringen, die drei- farbige Schleifen, mit einer Nadel von weißem Metall und mit dem savoyischen Kreuze versehen, tragen, da cine solche politische Kundgebung nicht geduldet werden könne. i

Jn Bellagio am Comersee ist am 26. August Kossuth ange- fommen und mit Enthusiasmus empfangen worden,

Mailand, 30, August. “Die „Perseveranza“ meldet aus Neapel vom 27, d. Mts,: Die Fremden - Bataillone in Palermo legen die Wasfen nieder. Jn Basilicata i der Aufstand mäh- tig ; Boldoni kommandirt in Capitanata ; in Salerno und Avel- lino ist die Revolution ausgebrochen. Leßten Montag langte in Neapel der „Franklin“ mit denjenigen Offizieren und Sol- daten an, welche nicht zu Garibaldi übergingen, Das Ministe-

rium bat den Grafen von Syracusa, sich beim Könige zu ver-

wenden, daß er ihm die Regentschaft in Neapel abtrete, damit nicht ein Dynastiewechsel das Land in Zerrüttung stürze. Montag Nachts richteten fieben Generále, unter welchen Viglio und Pianelli, eine Adresse au den König, damit er der allgemeinen Volksstimme nach- gebe und den bereits unmöglihen Kampf nicht fortsege. Die Marine hatte bereits eine ähnliche Adresse an den König ge- richtet. Man erwartet stündlih die Abreise des Königs. Der- selbe - ernannte den General Cutrosinana zum bevollmächtig- ten Plaßkommandanten von Neapel. Pianelli, der si bereits nach Kalabrien eingeschifft hatte, unterließ nach dem Eintreffen der Nachrichten über die neuesten Ereignisse die Abfahrt, Die Regierung hat bekanntlich in einem an ihre Provinz - Juten- danten gerichteten Rundschreiden die fortgeseßte Bildung von Frei- schärler-Expeditionen streng untersagt und gleichzeitig zum freiwilli- gen Eintritt in mobile Nationalgarden - Kolonnen aufgefordert. NichtSdestoweniger begegnen wir in der in Cagliari erscheinenden „Gazz. popolare“ einer Kundmachung Garibaldi's, in welcher er, obgleich förmlich aus den Diensten Piemonts getreten, in der Eigen- schaft eines Generals und Ober - Kommandanten der „Südarmee“ den Advokaten Sulliotti ermächtigt, - Freischaaren für Sizilien auf der Fnscl Sardinien zu organifiren und Spenden für den Expedi- tionsbedarf entgegen zu nehmen.

: Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Neapel vom 28sten d. beabsihtigte der König nah Gaëta zu gehen und wurden die- Königlichen Effekten bereits eingeschifft.

Die „Perseveranza“ vom 31. August theilt mit, daß vier pie- montesishe Armeecorps längs der Flüsse Mincio und Po aufgestellt werden würden und daß ein fünftes in Genua zur Einschiffung bereit gehalten werden solle. Dasselbe Blatt versichert, daß eine ganze Division nah Neapel abgehen werde, und meint, man scheine in Neapel ein Protektorat Piemonts nacchsuchen zu wollen.

Nach telegraphiscben Berichten aus Neapel vom 30sten d.

herrschte in der Stadt Ruhe; die für den 29, d. angekündigte mili- tairische Demonstration zu Gunsten der Annexion hätte nicht statt- gefunden. Garibaldi soll Calabrien verlassen haben, do wußte A ras wohin er gegangen, Baron Brenier habe Genugthuung erhalten. __ Griecbenland. Aus Athen berihtet man der „Triester Zeitung“, der bekannte Oberst Tzami Karatassos habe im griechi- schen Journal „Das Licht“ einen glühenden Aufruf an die Griechen veröffentlihf, worin er fie zum heiligen Kampfe gegen die Türken auffordert, Diese Proclamation schließt mit den Worten: „Griechen, eilt herbei, um die Grenzen zu überschreiten, Sehen wir den Orient in Aufruhr, zertrümmern wir das faule und wurmstichige Ge- bäude des türkischen Reichs. Stürzen wir den Halbmond herab von der Spize der heiligen Sophia! das Banner der Freiheit flattert, die Tapfern umgürten die Schwerter. Eilt herbei, um das griechische Reich wieder aufzurihten. Kommt, um euch mit Lorbern zu bekränzen, ihr alle, die ihr wahre Söhne von Hellas, echte Nahkommen des Leonidas und Miltiades seid!“ Oberst Karatassos hat seine Ent- lassung als Oberst eingereiht und nit übel Lust, den Garibaldi des Orients zu spielen. Man soll in Nord-Griechenland eine Jn- vasion in das türkishe Gebiet beabsichtigen; wie es heißt, haben fich {hon über 4000 Mann zu diesem Zweck eingeschrieben. Einem andern Bericht zufo'ge ist der Oberst bereits verhaftet.

Hier eingetroffene Telegramme melden die bereits

: erfolgte Ankunft des Generals Hautpoul in Damaskus.

Túrkei. Aus Konstagtinopel, 26. August, sind in Marseille neue Nachrichten eingetroffen. Jn Syrien hat der französische Ge- neral von Beaufort d’Hautpoul den Maroniten untersagt, den Kampf gegen die Drusen wieder anzufangen. Jn Konstantinopel lassen die Mohamedaner Gemurre und Drohungen vernehmen ; dié Be- saßung der Hauptstadt ward vermehrt, aber die syrishen Truppen haben feine Löhnung erhalten, :

Beilage

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Beilage zum Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. 2, September

Sonntag, den

15860,

Abermals sollen 2000 Mann

nach Syrien abgehen. Der Großvezier wird das Junere von Bulgarien besuchen und sich einige Zeit in Adriayopel aufhalten. Jn Damaskus soll ein Brotlieferant . für die Muselmannen das Brot - vergiftet haben; zwischen Konstantinopel und Hamburg eine neue Dampf- \chifffahrtslinie eröffnet werden, Es heißt, Fürst Milosch weise die Konzession der Pforte zurück. Fuad Pascha soll erklärt haben, die zerstörten Christenquartiere müßten auf Kosten der türkischen Bevöl- ferung in Damaskus neu aufgebaut, auch die Türken zur Entschädigung angehalten werden. Ferik Tahir Pascha, der vor Fuad Pascha’s Ankunft in Beyrut kommandirte, wurde in Haft genommen, Fuad erließ auch einen Tagesbefehl an seiue Truppen, worin jede Jnsubordination mit dem Erschießen bedroht wird.

Der Sultan hat dem Emir Abd- el -Kader den Medschidie- Orden erster Klasse als Belohnung für sein schönes Verhalten bei den blutigen Exzessen in Damaskus Üüberschickt.

Aus Beyrut, 22. August, ist in Marseille die Nachricht ein- getroffen, daß auf Fuad Pascha's Geheiß in Damaskus siebenzig Personen wegen Theilnahme an dem BVlutbade gehängt wurden, daß ferner 110 Soldaten aus demselben Grunde erschossen und endlich, daß 3000 Einwohner von Damaskus zwangsweise als bei derselben Mordscene mitshuldig ins türkische Heer gesteckt wurden. Bei Abgang der Post waren 4500- Franzosen in Beyrut gelandet. Die Musik - Corps der türkischen Regimenter empfingen die Fran- zosen am Hafen und geleiteten sie mit Pauken und Trompeten an den Ort ihrer Bestimmung.

Nach Briefen aus Alexandria, 20. August, herrscht im ganzen Lande Ruhe, der -Vicekönig hat die aus Syrien nah Aegypten ent- flohenen Christen mit großartiger Gastlichkeit aufgenommen und die. gemessensten Befehle ertheilt, mohamedanische Glaubens8wühlereien strengstens zu bestrafen.

Aus Mortenegro wird durch Berichte aus Dalmatien gemel- det, daß die Montenegriner unter Leitung des Vaters des jungen Hospodars, Mirko, mit voller Kraft zu einem Feldzuge rüsten. Es heißt, dieselben beabsichtigen, den bedrohten Christen in den benah- barten türkischen Provinzen zu Hülfe zu eoilon. E

Aus Cattaro wurden 14 monkenegrinische Exilirte, die sich jedoch {on seit langer Zeit dort aufhielten, von der österreichischen Regierung nah Zara entfernt, um jeden Konflikt zu vermeiden.

(Tü. 23)

Wien, Freitag, 31, August, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Nach der heutigen „Oesterreichischen Zeitung“ gewönne laut ihr direkt zugekommenen Mittheilungen aus Warschau das Gerücht von einer bevorstehenden Zusammenkunft des Kaisers von Nußland mit dem Kaiser von Oesterreich und dem Prinz - Regenten von Preußen an Konsistenz und würden in Warschau hereits Vorberei- tungen getroffen.

Wien, Sonnabend, 1. September, Morgens, (Wolff's Tel. Bur.) Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Konstantinopel hat am 27sten v. Mts. in Smyrna eine Feuersbrunst 2000 Häuser zerstört. Lord Dufferin war nah Beyrut abgereist. Die Eisenbahn von Kustendje wird Ende September in Betrieb geseßt.

Bern, Freitag, 31. August. (Wolffs Tel, Bur.) Am nâch- sten Montag treten hier die Gesandten der Schweiz zu Paris, London, Berlin und Turin zu einer Konferenz mit dem Bundes- rathe zusammen.

Paris, Freitag, 31. August. (Wolffs Tel, Bur.) Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Turin wurde Kossuth daselbst erwartet.

Paris, Freitag, 31.- August. ( Wolff-s8 Tel. Bur.) Die heutige „Patrie“ enthält ein Telegramm aus Neapel vom 30. d., nah welchem in der Stäbt Ruhe herrschte; die für den 29. d. an- gekündigte militairishe Demonstration zu Gunsten der Annexion hâtte niht stattgefunden. Garibaldi habe Kalabrien verlassen, doh wußte man nicht, wohin er gegangen, Baron Brenier habe Genugthuung erhalten.

Paris, Sonnabend, 1, September, Morgens. (Wolffs Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur" sagt: Prinz Mukat habe

einen Brief veröffentlicht, durch welchen er diejenigen desavouirt, die in seinem Namen in Neapel zu Unruhen anreizen wollen. Die Regierung des Kaisers kann dieser Erklärung nur ihren Bei- fall shenken. Es sei aber die Hoffnung ausgedrückt worden , der Prinz werde eines Tages unter Zustimmung und mit Unterstühung Frankreichs nah Neapel gehen; dies ist dem Willen des Kaisers so widersprechend, daß jede ähnlihe Vorausseßung ebenfalls des- avouirt werden muß.

Der „Moniteur“ theilt ferner mit, daß bei der Untersuchung bezüglih des Attentats auf den: Baron Brenier der Schuldige nicht entdeckt worden sei, und daß der Herzog von Canajella nah Paris kommen werde, um das Bedauern der neapolitanischen Regierung auszudrücken,

Mailand, Freitag, 31. August. (Wolff's Tel. Bur.) Die heutige „Perseveranza“ theilt mit, daß vier piemontesishe Armee- Corps längs der Flüsse Mincio und. Po aufgestellt werden würden und daß ein fünftes in Genua zur Einscbissung bereit gehalten werden solle. Dasselbe Blatt versichert, daß eine ganze Division nach Neapel abgehen werde und meint, man scheine in Neapel ein Protektorat Piemonts nahsuchen zu wollen. |

Gewerdbe- und Handelsnachrichten.

+2? De gemeinschaftlichen Einnahmen des Zollvereins an Zollgefällen für das erste Halbjahr 1860 betrugen im Ganzen 11,466 032 Thlr. gegen 11,495,266 Thlr. in A9 Chir. gegen

CQahvac 1099 UND 3M S R N Le

11,201,273 Thlr. im ersten Halbjahr 1859, und an Aus- und Durchgangs- Abgaben 283,533 gegen 293,993 in dem betreffenden Zeitraum des Vor- jahres. Von der gemeinschaftlichen Brutto - Einnahme der Eiugangs- Ab- gaben gehen ab an Kosten der Zollerhebung und des Zollschußes an den UAußengrenzen und an sonstigen Ausgaben : 1,495,206 Thlr. , so daß zur gemeinschaftlihen Theilung nah Maßgabe der Bevölkerung verblieben : 9 687,293 Thlr., wovon auf Preußen fallen 4,910,516 Thlr., auf Luxem- burg 52,440 Thlr. , Bayern 1,260,903 Thlr. , Sachsen 579,021 Tbhlr., Hannover 1,003,702 Thlr. , Württemberg 461,356 Thlr., Baden 363,992 Thlr. , Kurfürstenthum Hessen 190,923 Thlr. , Großherzogthum Hessen 235,169 Thlr. , Thüringen 284,790 Thlr. , Braunschweig 68,150 Thlr., Oldenburg 127,431 Thlr. , Nassau 118,900 Thlr.

Die Aus- und Durchgangs-Abgaben des östlichen Verbandes erga- ben eine Brutto-Einnahme von 185,416 Thlr., wovon nach 50,116 Thlr. Abzug als Aequivalent Preußens für die unter dem Transitzoll mitbegrif= fenen Wasserzölle 135,300 Thlr. zur gemeinschaftlichen Theilung verblieben, wovon auf Preußen (stl. Provinzen) 107,980 Thlr., Sachsen 17,417 Thlr., Thüringen 8566 Thlr., Braunschweig (ohne die Kreisdirections - Bezirke Holzminden und Gandersheim, so. wie das Amt Thedinghausen) 1357 Thlx. kommen.

Die Aus- und Durchgangs-Abgaben des westlichen Verbandes er- gaben: 98,117 Thir., wovon auf Preußen (westliche Provinzen) 25,581 Thlr., Luxemburg 993 Thlr., Bayern 23,880 Thlr., Hannover 18,865 Thlr, Württemberg 8738 Thlr., Baden 6894 Thlr., Kurfürstenthum Hessen 3616 Thlr., Großherzogthum Hessen 4454 Thlr., Braunschweig 449 Thlr., Oldenburg 2395 Thlr., Nassau 2252 Thlr. kommen.

Nach der von dem Central-Büreau des Zollvereins aufgestell= ten provisorischen Abrechnung über die gemeinschaftliche Uebergangs-Abgabe von Wein und Most, Tabaksblättern und Tabaksfabrikaten in den hierzu verbundenen Zollvereinsftaaten für das erste Halbjahr 1869 beträgt die Brutto - Einnahme von Wein und Most 140,940 Thlr. 20 Sgr. 3 Pf., von Tabacksblättern und Fabri- faten : 31,886 Thlx. 9 Sgr. 5 Pf., in Summa: 172,826 Thkr. 29 Sgr. 8 Pf. und nah Hinzurechnung der Defekte 2c. 173,168 Thlr., wovon kommen auf Preußen : 118,760 Thlr., Luxemburg: 1265 Thlr., Königreich Sachsen: 13,779 Thlr., Königreich Hannover: 22,950 Thlr., Kurfürsten- thum Hessen: 5101 Thlr., Thüringen: 6777 Thlr., Herzogthum Braun=- \chweig: 1622 Thlr., Herzogthum Oldenburg: 2914 Thlr.

Die provisorische Abrechnung über die gemeinschaft- lihe Branntweinsteuer und Uebergangs - Abgabe von Branntwein in den hierzu verbundenen Zollvereinsstaaten ergiebt für das erste Halbjahr 1860 einen Ertrag von 5,934,475 Thlr. 14 Sgr. 1 Pf. an Steuer und 3929 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf. an Uebergangs- Abgabe. Davon beträgt der vertragsmäßige Antheil für Preußen 4,098,695 Thlr, ür die mit Preußen in engerem Verbande steheuden Länder und Gebiets- theile 71,534 Thlr. , für das Königreich Sachsen 390,381 Thlr., für den thüringischen Verein 235,992 Thlx,