1860 / 244 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1926

Verordnung vom 3, Januar 1849 „in den bezeihneten Sachen zu

verrichten haben. Berlin, den 8, Oktober 1860.

Der Justiz e Minister Simons.

An j sämmtliche Beamte der Staatsanwaltschaft,

me ita

Ministerium des Junern.

Cirktular- Erlaß vom 30. August 1860 betref- fend die Legitimation der Arbeiter bei den Eisen- bahnen in Preußen und Sawhsen,

«_ «Rad. §. Jnnern unterm 5. September 1845 erlassenen Verordnung hat ein

Jeder , mweléher im Königreiche Sachsen dei einem Eisenbahnbdaue

Arbeit fut, er fei Juländer oder Ausländer, i 1) mit einem genügende Neisepasse, 2) mit einem, feine HeimathsSangehörigkeit fonstatirenden obrig- teitliben Zeugnisse gu LTegitimiren.

Zur Beseitigung der den betreffenden Personen dur Beschaf- fung eîner Foléhen deppèlten Leaitimation erwa! gen hat die Königlich fähsishe Regierung si bevteit erklärt, von der Erforderung der sab 2. gedachten Zeugnisse binsichtlih_ der in

D

den dortigen Landen bei Eiscnbahnbauten in Arbeit tretenden preußis-

ien Unterthanen abzusehen, falls preußischerfcits au von \ächsi- (tvenn Staritäanzehörigrn , welehe in Preußen dei Eisenbahnbauten oder der Paßkarte, wélihe von Der heimathlien Behörde auëgesteUt fein müsen, keine Da dies mit Rüäsicdt auf die SBestimmung im §. 8 Hit. a. des Vertrages d. d. Gotha, 15. Juli |

Brsthäftigung finden, außer dem Réifepasse

weitere Legitimation verlangt wird.

4851 unbedenklich erscheint, 6 deranlaßé i die Königliche Regie- | entsprechender An- daß mit |

rung, vie Polizeibehörden Jbres weisung gu versehen. s verftcbt @& dabei von deem Ablauf der Ze1tdauer

Bezirts mit ' felbfl , des Passes odrr der Paßkarte, deren

Srneuerung und œvent. dic Beibringung cines Heimaths{einiS ges

*.

fordert unb. \menn_etma cinem olen, Vealaraornuii des Jndivi- | M S S

Duums m seine Heimath vorbehalten werden muß Bexlin, ven 39. August 1860.

Der Minister ves Innern. Graf von S&werin. An sämmtliche Königlithe Megierungen exkl, Liegnit urid am vas BVolizei- Vräfidrem bierselb.

Abslrift erhält die Königlide Regierung mit

cin bie Köoniglid sähsische Kpeis-Dirertion zu N. gei

B16 S L vy t 7 E Cs / i x bie KrviS-Direction in N. vefssratmäßig abgegebenen Séhreiben vom |

» s. 2 Drit A e j O B. 4 24. Miri D. Z. gur Nawhritht und Nathachtung Ï } 1P1 us f ck i mt Zenn Ubrigen® mm dem æœrficren Sthreïben angeführl wird,

Dabþ 2m æuentliher Semafhsthem meben cmem Pafse na@& diefsci- |

igen Bestimmumzzon mitt ertheilt werden sol, fo widerspridt diese

eng nente 17. Dezember 1838 (Annal. S. 22), auf welches ie Kömigliehe Regierung ‘hiermit aufmerksam gemacht wird Berlin, den 30. August 1860. f ; Der Minister des Juuein. Graf von Schwerin. vie Köriglithe Regierung zu Licgniß,

Lio#wuiar-Erlaj vom 31. Juli 1860 betreffenb E Verhältmsse der mit den Gymnasien zu Bie eno, SRTZB Eifer wmd Dortmund verbundenen RNeollassén iu Bezug auf die Militairpflicht ibrer Zöglimge, i

ai alau t nants des pälishen Gymnafien zu Bielefeld, Burg- | ae erbe Piggre E E de Baan Realllassen haben fid iebt bo | f L, : e zulóffig ersciciien ift, den Echúlern dersel- |

4 der von dem Königlich sächsischen Ministerium des

caden Weiterun- |

| wel ¿ah Coble | pn der nah Coblenz gesandt worden war.

hautrdung in äporz Mllgcmemnbeit ven Anortuungen des Cirfular- |

i, | wie der Pri ie Prinzessin f Prinz und die Prinzessin

| Tbat j 1 | aften werden morgen in Brüssel verw

| Wilhelm und H

angelangt, nahmen

| Prinz und die -P | mtsubren und da

| Nurfürft ift gestern von Frank

“nach Maßgabe der Bestimmungen zuzuwenden.

ergebenst in Kenntniß.

Berlin, den 31. Juli 1860.

Der Minister des Junern. Graf von Schwerin.

An die sämmtlichen oberen Provinzialbehörden.

Der Kriegs: Minister. von Noon,

__ Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Geheime Ka- binets - Rath- J llaire ist von Coblenz in Potsdam angetommen,

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant von Prittwiß-Gaffron, 2ter General -Juspecteur der Festungen von Magdeburg. :

Der General - Major und Juspecteur der T7ten Festungs- Juspecction, Vôlcker, von Posen.

Der General : Posi - Direktor Schmückert aus der Provinz

Sachsen.

N ich tamtliches.

L Preußen. Berlin, 15, Oltober.. Thierarzneischule wurde die zzeier des Geburtsfestes Sx. Majestät des Königs heute Vormittag 9 Ubr in dem großoeu Hörsaale derselben begangen. Der Direktor, Herr Geheime Medizinal: Rath | und Professor Dr. Gurlt, theilte, nah einer auf die Feier des | Tages bezüglichen Einleitung, eine kurze historiscbe Uebersicht über | die Ereignisse, die Wirksamkeit und Frequenz der Anstalt în dem | verflossenen Schuljahre mit. L emnächst hielt der Herr Professor | Dr. Hertwig einen gehaltreihen Vortrag über „Vergleichende | Heilkunde.“ Zum Schluß dieser von vielen Gönnern und Freunden | der Anstalt besuchken Feierlichkeit. debändigte der Herr Geheime 9 ALEY 7 LEAÀ W' Utz L gen (F ethon dio sich A a, Fleiß und » Fübr p 0h _d'e_sicb durch aeg Burg gute Führung auSgezeicnet haben, zuerkannten Prämien O Dee oge E I Ea! Der große Festzug zur 50jährigen Jubelfeier“ der biesi | iz a N - U Ug d : ( Zubelfei r bie eFriedrih- Wilhelms: niversität int ents Seenlitie L dite *TOGTaIm aufgestellten Ordnun bei tos L f . e A Sey D g, begleitet von der allgemeinsten | vom, UniderfitÜtägedänl L M O N scónsten Vetter, | do nl ätSgebäude aus nach der St. Nikolai-Kir ati | welcher der zeitige Rekt na der St. Attotat-Krche staît, in DeT or der Universität, Geh. Regierungs-R | Rrôfel o A | , Geh. Regierungs-Rath D c die Festrede in deutster Sprache hielt. E Vampfschif Eugenia ist am 13. Oktober in Strals und erît ua de 9 A in Sira Es E S em Abgange der Scnellpost nah Passow (Berlin) E L eingetroffen. dln, 12 Oltober Ihre MWaieli2t bis Gül: i : und der Pri E, Zhre Majestät die Königin Victoria ¡ND prinz-Gemahl Albert baben beute V é 11 Ubr die Rüdckreis G eute Vortnittag bald nah Lénalie ‘bi üdreise von Coblenz na England angetreten und TUUE lz ben Spal E Aa n U zu den Spezial-Gala-Train des Königs der Belgier,

4:7 wa,. Jhre Königlichen Dein von Preußen. so D riedrich Wilhel ben i

boben Verw E O : delm geben ihren open Verwandten das Geleite bis Aachen, Die englischen Herr-

1 el verweilen und sich Montag na , Um fich daselbst nah England éin tuscbisfen. N a i . K. 3.) S att bre Oftober. Jhre Majestät die Königin f Eng- Strinzeß S )ren Königlichen Hoheiten dem Prinz - Gemahl und Mitiag D O auf Zbrer Rückreise na England heute Nach- der Prinz Regent. die Privgeistt von Preusen, Prin Frierid nt, nzessin von Preußen, Prinz Friedri C daiads Se A Glidessen Gemahlin die Prinzeß n S âsten “Ver Sun A dem Rheinischen Bahnhofe eiae ) rinz - Regent und die Prinzessin bon Preußen Abschied von den englischen R errsbafiea, attinO der rinzesfin Friedrich- Wilhelm noch bis Herbesthal her erst später von dort hierher zurückfehrten. (Aach. Ztg.) _Se. Königliche Hoheit der furt wieder hier eingetroffen. Heute Vormittag if Se. Ma- in über Aschaffenburg hier eingetrof- hnhofe von Sr. Königlichen Hoheit dem gen. Es war heute das hohe Namenösfest

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Hoheiten der Prinz - Regent und die

Antwerpen begeben

Hessen. Kassel, 13. Oktober. Darmstadt, 12 Oktober jefiät ter König Maximilian Ü fen und wurde im Ba Großherzoge empfan

ben die Dee E zum einjähtigen sreiwilligen Militairdienste r die Realsthulen zweiter Drdnung geltenden

Das Königliche General-Kommondo und das Königliche Ober- Präsidium sehen wir hiervon zur weiteren gefälligen Veranlassung

Seitens der biesigen

1927

ät des Königs Maxin 0g und zugleih der Tag, pg an vor 18 Fahren (llerböchst dieselben Sih mit der Prinzessin Marike von Preußen, und vor 50 Zahrèn Se. Majestät König Lubwig mit der Prinzessin Therese von Sachsen - Hild- hurghausen vermählten. Nach der Tafel begab si Se. Majestät Röônig Maximilian in den Bahnhof und sehte die Reie in die Pfalz mittelst E trazugs fort, (Darmst, 319 N

Frankfurt a. t. , 14, Oktober, Wie der „Kasseler Zeis tung“ auf telegraphischem Wege von hier gemeldet wird, haben die österreichischen Truppen in Mainz desinitiv auf. deu 18. Oktd- ber, die hier in Frankfurt auf den 19, Oktober Marschbefehl ere

Nassau. Wiesbaden, 12, Oftober. Se. K. Hoheit der Herzog hal gestern in Mainz die Königin von England und den Prinz-Regenten vou Preußen begrüßt. Er war zu diesem Zwecke von Lippspringe hierhergekommen und ist bereits dahin zurüdckge- kehrt, Se. Hoheit wird sich im nächsten Monat nach Kopenhagen zur Feier der goldenen Hochzeit des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Kassel begeben, dessen Tochter Marie mit dem Prinzen Friedri von Anhalt - L essau vermäblt ist. Unsere Herzogin ift mithin eine Enkelin des Zubelpaars. (Fr. P. tg.) :

Oesterreich. Wien, 14. Oktober. Herr dn Bal-abine, Kaiser:ich russischer Gesandter, wird nächsten Mittwoch nah Warschau

‘eisen. S chweiz. Bern, 12. October. Von officieller Seite wird die Abreise des französischen Gesandten, Marquis Turgot, nach Paris gemeldet, für welchen der erste Gesandtschafts-Secretair einst» weilen die Geschäfte t esorgt. j

Belgien. Brüssel, 13, Oktober. Lord Cowleh ist von Naris bier eingetroffen, um die Königin Victoria zu begrüßen, Der König Leopold wird die (önigin Victoria heute Abend an der Station empfangen, während der Herzog und die Herzogin von Brabant, so wie der Graf von Flandern ihr bis Verviers entgegen gefahren. uis

Großbritannien und Jrlaud. London, 13. Oltober, Na dem „Court Journal“ nIrd der Hof am 17. dieses, MYiitt- doc, wieder in Windsor erwartet. :

Frankreich. Paris, 13. Oltober, Dem am 9, d, ges storbenen, nur 55 Jahre alt gewordenen Bischof von Troyes, Msgr. Coeur, widmet der „Moniteur“ heute einen Nachruf, dem wir fol- gende Stelle entlehnen: „Der Bischof von Troyes (seit 1848) be- währte würdig seinen Ruhm als Redner und Schriftsteller. Seine Predigten und Hir tenbriefe erinnerten oft an die schônsten Muster unserer Kanzelberedsamlkeit. Wir hrauchen nur die Leichenrede auf Se. Kaiferlibe Hoheit den Prinzen Jerome und den Hirtenbrief über die Achtung vor der Autorität zu erwähnen, welche beide nicht weniger durch die Erhabenheit der Gedanken, als durch die Gediegenheit und den Glanz des Styls bemerkenswerth find.“

Spanien, Aus Madrid, 13. Oktober, wird telegraphirk, daß am 16. d. das Lager von Ardoz aufgehoben werden soll, Jhre Majestät:n am lten Saragossa verlassen wollten und die ministe- rielle Presse energisch gegen die Politik Piemonts zu Felde zieht.

Italien. Turin, 11. Oktober. Jn der gestrigen Kaimmmer- sikung sprachen Minghetti, Regnoli, Carutti, Mosca und La ¿Fa- rina für die Annexion Lekterer schilderte den regel - und ord- nungslofen Zustand S iciliens, die Schwäche der Garibaldischen Herrschaft. Megnoli weigert sich dem Méinisterium ein Vertrauens- votum zu geben, so lange die Franzosen zum Schuße des Papstes in Rom bleiben. Minghetti will, daß der König von Neapel in Capua durch regulaire piemontesisbe Truppen bekämpft werde. Europa sehe mit Mißtrauen das republikanische Element in Süd- Jtalien wucbern, noch drei Monate in diesem Zustande verbracht und die italienischen Herzoge kehren wieder, Franz 11. herrs{t wieder in Neapel und Oesterreich in ganz Jtalien. | i

12. Oktober. Nach der heutigen „Opinione" wird Victor Emanuel erst in einigen Tagen in das neapolitanische Gebiet ein- ziehen; derselbe läßt vorerst seine Truppen einrücken. Fanti ist wieder in das Hauptquartier des Königs abgereist, er wurde zum Chef des Generalstabes ernannt, Man sagk, der Papst habe in Folge der von Frankreich getroffenen Dispositionen vorläufig die Absicht , Rom zu verlassen, aufgegeben. Persano ist bereits in Neapel eingetroffen. Nach der „Nazione“ haben die Franzosen auch Civita Castellana besezt. Von Ancona sind am ten ein Grenadier-Regiment, ein Schüyzen-Bataillon und eine Batterie nach Neapel eingeschifft worden. ¿00 i

Es heißt, Montegemolo werde als Königlicher Kommissär nach Sicilien geschickt werden, Der Bischof von Piacenza wurde am 10, d. M. nach einer 4monatlichen Gefangenschaft freigelassen.

Die heutige „Opinione“ bringt das vom Könige von Sar- dinien an das italienishe Volk erlassene Manifest, d. d. Ancona, Iten: Meine Soldaten kämpften in der Krim; hierdurch trat Ztalien in das Juteresse Europas. Beim Kongreß in Paris sprachen meine Ghgesandién zum ersten Male zu Europa von Italiens. Schmerzen! Napoleon wurde mein Alliirter, und Frei-

A. willige aus allen Theilen Jtaliens strômten zu meiner - Fahne- Staatsrücksihten geboten bald den Frieden. 1A

Wäre ih ehrgeizig wie man meiner Familie vorwirft i fônnte mit der Lombardei befriedigt gewesen sein; allein, ich Rexgon das Blut meiner Soldaten für Ztalien, nicht für mi! Einige italienishe Provinzen hatten sich ihrer Regenten entledigt, und. ic fühlte mich verpflichtet, der freien Volksstimme Geltung zu verschaffen. Judem ich die Annexion annahm, begegnete i großen Schwierigkeiten ; aber i konnte Jtalien mein Wort nicbt brechen, Jb mußte zwei der Provinzen meinerckAhnen opferu. Dem Groß- derzoge bot ih vor dem Kriege vergebens meine Allianz an; - dem Papste vergebens das Vicariat Umbriens und ‘dex Marken, Meine Rathschläge an König Franz 1. blieben fruchtlos, mein Allianz- vorschlag im Freiheitsfriege wurde zurücgewiesen, Jh pÞxo- flamite Jtalien für die Rtaliener! J komme mit meinem Heere, nicht, um Euch meinen Willen aufzudringen, nur, um Euch Ah- tung zu verschaffen! Jhr könnt frei wählen !

Zwei piemontesische Divisionen unter Cialdini sind auf dem Marsch dur die Abruzzen und bereits auf neapolitanishem Gee biete. Ob der König Victor Emanuel, der nach den lezten Nach- richten noch in Grottamare bei Fermo stand, bereits bis Ascoli oder gar über die Grenze bis Teramo vorgedrungen ist, darüber hat man noch feine bestimmte Meldung. Jn Neapel sind am 9. und 10. Oktober 8000 Mann Piemontesen gelandet, wovon die Hälfte sofort nach Capua marschirte.

Der rusfsishe Gesandte bei Franz 11, in Gaeta hat die An- weisung erhalten, sih, nach Warschau zu verfügen, wohin auch Hr. von Stakelberg von Turin berufen wörden ift,

Der Schluß der von Cavour am 11, Oktober vor dér far- dinischen Deputirten-Kammer gehaltenen Rede lautet nach den „Na- tionalités* wörtlich:

Man bat von Rom und von Venedig gesprochen. Jch könnte aus S taatsgründen daxüber shweigen. Aber in dieser Zeit is es besser, laut zu reden. Für jeyt erkennt alle Welt an , daß es nicht zweckmäßig ist, nah Rom zu gehen, so lange die Franzosen da find, Aber ein Staats- mann muß die Zukunft voraussehen und dabei doch seine Richtung nah den Ereignissen nehmen. Was is nun unser Jdeal ? Daß die ewige Stadt die glänzende Hauptstadt des italienischen Königreiches wird. Aber, welche Mittel habt ihr, wird man mich fragen, dieses Ziel zu erreichen 2 Ubex, werden Sie zu mir sggen, wißt ihr, was Eurcpþpa in einiger Zeit scin wird? Jch kann auf die größen Dinge hinweisen , welche uns die Lösung dieser Aufgabe gelingen lassen werden, während die moralischen Kräfte, auf die wir renen, mitkämpfen müssen. Wir hoffen, daß in der katholischen Welt die Ueberzeugung sich Bahn brechen wird, daß die Frei- heit der Religion förderlich ist. Jh hoffe, daß diese Wahrheit triumphi= ren wird. Wir haben sie durch die eifrigsten Katholiken anerkannt ge: sehen. Jch stehe nicht an, zu sagen, daß unsere freisinnige Negierung der Entfaltung des religidsen Gefühls günstig i}, Ohne unsere zwölf Jahre Freiheit würde es keine Religion mehr in * {emont geben. Wenn diese Ansicht überall verbreitet sein wird und das Benehmen unserer Armee und unseres Königs wird dazu beitragen fo wird die Masse der Ka- tholiken schen, daß der Papst, welcher“ an der Spihe unserer Neligion steht, sein Amt besser ausüben wird unter dém Schuße von 25 Millionen Ztalienern, als von 25 Tausend fremden Bajonnetten. j

Wir erkennen alle, daß wir in diesem Augenblicke keinen Krieg mit Oesterreich anfangen können. Wix fônuen es nicht, weil Europa si dem widerseßt, und ih sage Jhnen, es ist immer verbängnißvoll für die Vôlker gewesen, die Meinung der großen Nationen zu mißkennen. Der größte Krieger der neueren Zeit hat es versucht, und ex ist vor Europa unterlegen. Ein anderer Kaiser, welcher über mehrere Hunderttausende von Bajonnetten verfügte, wollte der Meinung Europa's nicht ReGnüng tragen, und hat es bitter bereut. Wie nun die Frage Venedigs lösen‘ Wir müssen die Meinung Europa's sich ändern lassen. Europa E noch an unserer Fähigkeit, un§ als freie und unabhängige Nation zu konstituiren, An uns ist es, diese Meinung zu ändern. Konstituiren wir einen starken Staat, der auf der einmüthigen Zustimmung des Volkes beruht, und die Meinung Europa S wird sich äudern, Europa laubt auch, daß dieses Volk fi mit Oester- reih versöhnen könne. Versöhnung ist unmöglich. Es giebt keine Gunft, feine Wohlthaten, welche Venetien auf seine Ansprüche verzichten lassen. Je stärker Jtalien, desto größer seine Anziéhungékraft. Oesterreih selbst weiß es. Jn Villafranca erkannte es der Kaiser von Oesterreih dadurch an, daß er: Vengtien : in die Conföderation cintreten lassen wollte. Wenn er Venetien behasl- ten will, ist er zum Druck verurtheilt. Diese Wahrheit wird endlich be- griffen werden. Wenn die Diplomaten fein Herz haben, die Völker habén eins, und sie sind es, welche das Geseß Europa's schreiben. Wix haben auf unserer Seite nicht nur Frankreich und England, sondern au das edle Deutschland, und der Tag wird kommen, wo die freien Deutschen fich nicht mehr diesem System werden anschließen wollen. Werden wtr durch die Waffen oder dur die Unterhandlungen Glüd_ haben? Jch: weiß H nit: Jch hege die Hoffnung, daß Jhr Votum einstimmig sein wrd. Der Eindruck desselben wird unermeßlih sein und das grôßte und er- habenste Werk zum Abs{lnß führen, welches je ein Volk unternom- men hat. i ; 44 i

Die turiner „Gazeite“ „macht eine. Reihe von Depeschen. be- fannt, die Bertani, der General-Secretair Garibaldi's, erlassen hat. Sie alle athmen den größteu Haß gegen die Annexion und zeigen deutli, daß die Mazzinisten entschlossen waren, es zu emem Kampfe mit den Sarden fommen zu lassen. Ju einer befiehlt er hans Da mandanten“ von Giula, D. Tripoli, si in großer Anzahl an

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