1860 / 248 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Kriegs - Ministerium.

Erlaß bom 7. August 1860 = betreffend den M ilitairdienst der Schulamts- Kandidaten und Elementarlehrer, *

L Auf den gefälligen Bericht vom 30. Apúil d. J. erwidern wir w. 2c, ergebenst, daß künftighin -die Zurüdstellung der Schulamts- im ersten und zweiten Konkurrenz- | im dritten und vierten Konkurrenz-Jahre aber nur mit Genehmigung der oberen Provin-

Aspiranken vem Militairdienst Jahre seitens der Kreis. Ersaßz-Kommission,

zial-Behörden erfolgen kann.

Ew. 2c. überlassen wir, hiernach die Königlichen Negierungen

gefälligst mit Anweisung versehen zu wollen.

Was die andere von Ew. 2c, zur Sprache gebrachte Frage be- : y der über ten Entwurf der C riaß- Jnstruction vom 9. Dezember 1850 gepflogenen Verhandlungen

trifft, so kann nach Maßgabe

1954

und bei der: bestimmten Fassung des H. 8 der i ; D 1 nug . Jnfsiruction *kej Zweifel darüber bestehen, daß nur diejenigen E E

welche in Seminarien ausgebildet sind, außer diesen aber nur

die sub 2a bis c 1m §. 8 1. e. genannten Personen zur Erfülluy

ihrer Militairpflicht dur sech wöchentlichen Dienst zuzulassen ug

Hi rnah fann diese Vergünstigung auf die außerlalb der Se Em

rien vorgebildeten Schulamts-Kanñdidaten und Elementarlehr tein

Anwendung finden. ene Berlin, den. 7. August 1860.

Der Minister dex geistlichen 2c. Angelegenheiten L. von Bethmann-Hollweg. i : Der Minister. des Jnnern. Der Kriegs - Minist Graf von Schwerin, von Roon A

An - den Königlichen Ober-Präsidenten der Provinz N.

2 : ee des Tabaksbaues in der preußischen Monarchie für das Jahr 1859.

Prüvinzéèu.

I. Klasse.

11 Rlafse. Morgen. CIR.

Morgen. (IN. |- Morgen.

a) Jn steuerpflichtigem Umpfange.

Ul. Klasse,

Flächen-Fnhalt der mit Tabak bepflänzten Grundstücke.

_b) Jn nicht

steuerpflichtigem e) Umfange. Zusammen,

Morgen. (N. 4 Morgen. (R,

IV. Klasse. Morgen. (N

Summa a.

IN. Morgen, (2N.

Ostpreußen 43 12 3

) 1 : ck M C318 Westpreußen... .... 4.5. 07 5D 1,666 Posen ' ieh 38 51 1,614 Pommern à. 109 46 621 C i ae achte Cbe sie E Si L chet 2,292 Brandenburg - i 5,831 | 1,954 S a itr es Is va 37 | 161 Þ 2,484 | 98 | 396 Westfalen e 32 F 0 11 Nheinland 1511 | 55 24] T9 596 |

19 24 | 171 D E O O 4 : 355 S E O 158 42 F B 4076 141 136 | 6 | 1912 | 17 95 20 | 17} 1672416 196 | 141 | 18:9 | 124 117 | 166 | 23] 4990| 64 291 | 140 | 5,194 | 16 321 : W9 | 821: 2491 | 114 i 1-26] 2,632-| 661 568 | 124] S304 | 101] 20] 1061 8565| 0 154 21 | 16] 3,341 | 16 18 | 164 þ 3/360 4 = 29 10 | 141 60 4 66 =— (T G 36 W172} 2218| 62 (7) 161 226 9

Zusammen Anmerkung.

1,959 1 30 „1 12,000 O E

he Kassen fließt, ist hierunter mitbegriffen.

9,180 | 163 ] Oer Tabaksbau derjenigen vereinsländische biete oder Gebietstheile : jenigen vereinsländischen Gebiete oder Gebietstheile, deren Tabakssteuer als gememschaftliche Einnahme in preußi-

S oil 23,100 1 0 È LOM T 130-1..26580. 1 W

¡ | Mey ch t

des Weinbaues- im preußiscen Staate für das Jahr 1859.

Weingewinn

(einschließl. des steuerfreien

Productions-

Flä ch e.

N s Haustrunfs). : i Morgen. (N. Eimer. ; Qt.

A. Rhcinprovinz. s L 150 | A8 709 | 34 e H 1/54 | 981 6996}. 8 Z O D, 168 71,036 | 40 5 F 5314 | 179} 163,328 | 49 u ' li 1041 128,898 | 16 " 271. 110,032 | 99 481,002 | 22 270,491 40 7141101 94 139/393 | 48 481,002 | 22

Zusammen ),49: V4 án dex Maojel…….-z.-. Ee A 194 am Rheine o 54 und sonst 3538 | 59 i Zusammen #1 46,493 84 B. Provinz Sachsen (einschließlich in den zum Thüringischen Vereine gehörigen preußi- schen Landestheilen Brandenburg n ei Pee ti Ga t E A Ld on B. bis B. in dén drei unterfi Klassen IV., V. und VL Die ieru Provinzen haben feinen Weinbau.) Zusammen im preußischen Staate | 59,999 |" 156 ] 32 z é 59,9 56 ] 544,032] 31 Bemerkung. Außerdem find an Wein von S fn ge- E e von der Grenze gegenüberliegenden ndische i f i DU Ronteaaes: scher Besißer zur Kelterung im Jn- in der Rheinprevinz in Gail... ------- - - :

Zusammen

Doton

j j | | |

17,769 | 10,178 31,235 3,847

3162 | 125 4,175 93 ò,348 17

859 137

2,7817 Eimer 20 Quart, o O 2 2,196 Eimer 35 Quart.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 19. Oltobe H - t . M: Se, R 4 der Prinz-Regent nahmen heute früh den tig r Bone

M ajors Freiherrn von Mantenffel entgegen. Um (1 Uhr meldeten sih bei Sr. Königlichen Hoheit die Generale von Wussow , Was- serscblcben, der Oberst Jacobi und mehrere andere Offiziere. Dem: nächst fand in den Gemächern Sr, Königlicben Hobeit des Prinz- Regenten M nister: Conseil statt, dem auch Ee. Königliche Hoheit der at L Wilhelm beiwohntken. “Um 3 Uvdr begaben sih r E: I D I P o j 4 A 4 N L T S e a Prinz-Regent zu dem erkrankten Minister C : E G e s O ihres Jubiläums beging die Universität diesmal erst am 18. Oftober den Wechsel des RNektorates und zwar nur im Kreise des Senates und der ordentlichen Professoren Der Sehe ige Regierungs - Rath Professor Dr. Boeckh als zeitiger Nektor, leitete die Uebergabe des Nefktorates ik seinen Matt folger, den Ober - Konsitorial - Nath Professor Dr. Tw en] mit der statistiscen Uebersicht der Ereignijse des verflossenen Jahres en. Jn dem Lehrer- Personale der Universität sind Ver- änderungen eingetreten dur die Ernennung des Piivat-Doceuten Dr. CybulSfi zum ordentliden Profess-r der \lavischen Literatur an der Univerfität Breélau, und des Privat-Decenten Dr Satt zum ordentlichen Professor der Botanik an der Universität Bonn dur die Berufung des Privat-Docenten Pr, Bruhns als Pro- fessor an die Universität Leipzig, durch die Anstellung des Privat- Docenten Dr. Pappenheim als Regierungs - und Medizinal- Rath bei der Regierung zu Arnsberg, durch das Aus- Es des außerordentlichen Professors De, von i Richt» en N A n Stellung als Universitäts - Lehrer, endli i E Geheimen Wiedizinal - Rath D H ch. Jufliz-Nath Dr, von Keller und Dr. Hirsch. Dem Lector Soll y ift der Charakter als Professor verlic en di Privat-Docenten Dr. Kiepert, Dr. Schu (vi lertY A 2 2 , e 3 , DT. © : Pilosaphischen Fabtät unde Les Lieniist Mehner zum aus S ' er L iat Meßner zum außtkl- M A ileve Sorta in der theologischen e zakultát der hiesigen Univer- L ofen. mit bem as Zum ordentlichen Professor der Staatäwissen- L Professor va F gter: cines Geheimen Regierungs- Rathes; ist tf Rae binen, L ares in Göttingen, der Professor ordinarius iva Halle in gleicher ‘Eigenschaft an die hiesige erufen worden, Habilitirt haben sih als Privak-

_Docenten bei der juristischen Fakultät lr. Hinschius, Dr. Ba-

ron, Dr. Witte, bei der medizinishen Fakultät De. Valenti-

ner, Dr, Rristeller, Dr. Schweigger i ¿ i & 4 t - n Z G « f N d Í E ) * schen Fafultät De. Hübner un G 4 Ba a iy E

didatèn des Elementar - Schulan.ts und ditjenigen Elementarlebrey W

1955

wurden bei der theologischen Fakultät L Licentiat und 5 Doctoren (Lektere honoris causa) bei der juristischen 13 Doctoren, darunter 4 honoris causa ; bei der medizinischen Fakultät 139 Doctoren, darunter 5 hónoris causa » bei der philofophischen Fakuktät 32, darunter 8 honoris Ccausa. Jmmatrikukirt wurden im Laufe des ahres bei der Gb : : : theologischen Fakultät 1 76 Jnländer, 62 Ausländer, zus. 238 juristischen 222 N 106 2 S medizinisben s A. 59 z 7 L æUO philosophi Wen 192 L 126 é O 73¿ Znländer, 393 Ausländer, zus. 10IV

Gestorben sind 5 Studirende.

Nachdem der Rektor no H über die der Universikät liberwiete- nen Stiftungen und die den Studirenden zugetheilten Stipendien und Unterstüßungen, so wie über die verhängten Disziplinarskrafen referirt hatte, erflärte derselbe seine Wirksamkeit als Rektor für

eschlossen, nahm dem neuen Retitor den vorgeschriebenen Refktorats- cid ab und übergab. demselben die Jusiguien des übertragenen Amtes.

i S ehließlich wurde durch den neu eingetretenen Nector der Se- nat für das Universitätsjahr 1860/61 coustituirt. Derselbe wird gebildet von dem Rector Ober-Konsistorial Rath Professor Dr. Twesten, dem Prorector Geheimen Regierungs-Nath Professor Pr: Boe h, dem Universitäts-Richker Kammergerichts-Rath Le b- nert, dem Decan der theologischen Facultät, Ober-Konsistorial- Rath und Propst, Professor Pr. Ni \ch, der juristischen, Geheime Qutizrath Profesfor Dr. Bef eler, der medizinischen, Geheime Ober- Medizinal Rath Professor Dr. Casper, der philosophischen, Pro- fessor Dr. Braun und den Senatoren Gch. Ober - Tribunals§- Rath Professor e. Heffter, Geh. Justiz-Rath Profess:r Pr. Rudorff/ Professor Pr. Trendelenburg, Professor Pr. Magnus und Professor Dr. Ghei fst,

Neuf. Gera, 17. Oktober, Das heute ausgeg bene Stü der Geseßsammlung für das Fürstenthum Neuß j. Linie enthält ein mit dem Landtage vereindartes Gesep über die Zusammen- legung von Gru ndstücken vom 8ten d, Mks. und eine zu demselben gehörige Ausführungs . Verordnung. Das Gestß selbst is in afen wesentlichen Punkten der Gesekgebung der Nachhbar- länder nachgebildek,

Hessen. Darmstadt, 17. Prinzen Ludwig und Heinri c) sind Tien Bufenthalke dahier gestern Nachmittag- in Potsdam zurückgekehrt, (Darmst. Z.) S :

Frankfurt a. M., 17. Oktober. Der Prásidial-Gesandke, Freiherr vou K übed, txifst am 22. Oktober aus Wien wieder hier ein und! am 95. Oktober wird die Bundeêversammlung ihre erste Sizung halten, in welcher freilich {chwerlich etwas Wichtigeres zur Verhandlung fommt, als die Recbenschafts- Ablegung des Ferien- Ausschusses, (Fr. P. A

Hefterreihh. Wien, 17. Oktober. Die Abreise Sr. Majestät des Kaifers nach IWarscl\au wird na den, den Eisen- badndirectionen heute zugekommenen Aviso's in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag mittelst Separatzug erfolgen. Prinz Adalbert von Preußen wurde gestern 2 Uhr Mittags durch cinen Besuch Sr. Majestät des Kaisers beehrt. Gleiczeitig erhielt derselbe Besuche von den Erzherzogen Akbrecht, Wilhelm und Zofeph., Der Herzog von Modena ist heute aus Jtalicn hier eingetroffen. Staatsrath Vickor v. Balabine, Kaiserlich russischer Gesandter am K K. Poft, ist heute nach Marschau ab-

ereist.

; Uecétérfänvs: Haag, 17. Oktober. Die mit der letzten oftindischen Post eingegangenen Berichte fauten keineswegs günstig. Unter den {chweizerifhen Fremdentruppen ZU Samarang auf der Nordküste von Java war ein Aufstand ausgebrochen, der zwar #9- fort unterdrückt wurde, dennoch ziemli ernfthafter Natur gewesen zu fein fcheint, da neun Schweizer getödtet und nachher funfzehn zum Strange verurtheilt worden sind. Auch an anderen Punkten der Besikungen hat man Aufstandspläne unter dem fremden Mili- tair entdeckt. Auf Banjermassing (Borneo) wird der Krieg mit gutem Erfolge fortgeseßt ; inzwischen is man genöthigk gewesen, auf Anfrage von dork neuc Truppen zur Verstärkung abzusenden. {Köôtn. Ztg) E

Großbritannien und Frland. London, 17. Ofklober. Ihre Majestät die Königin Victoria ift gestern Abend hier glücklich angekommen. s

Die Herzogin von: Cambridge begiebt si mit ihrer Tochter, der Prinzeß Mary, für mehrere Wochen nach Brighton.

Mirza Jaffer Khan, der neue Gesandte Perfiens am hiesigen Hofe, befindet sich seit gestern auf englischem Boden. Er landete mit dem „Himalaya“, der. ihn von Malta herüberbrachte, in Portsmouth. i

Jn: Dept ford wurde“ gesterw eine! neue Fregatte „Newcastle“ von 51 s{weren Geschützen vom Stapel ‘gelassen, und heute findet æbendaselbsst dex Stapellauf des Kriegsdampfers „Rosario von 21 Kanonen ftatt. |

Oktober, Jhre Hoheiten die na: einem mehrwöchent- ihre Garnison

. piemontetischen Truppen ist ein Schritt,

Frankreich. Paris, 17. Oktober. Laut Kaiserlihenmr Dekret’ vom 29. September könuen Maschinen, Mechanismen und foriftige Gegenstände ven Eifen, Gußeisen und Eifenblech, welche zum Betriebe von Zudckerfabrifen gehören, vom Auslande direkt ín die französischen Kolonieen cingef hrt werden, sind aber demselben Zollsaß und denselben Bedingungen unterworfen, wie sie für Franf- rei) selbst bestehen.

4 Morgen beginnt die Ausgabe der ersten Obligationen-Serie (75 000 Stück à 500 Fr.)- der 3proz. 75 Millioncn-Anleihe. des Crédit soncier de Franee.

_Als Ergänzung zu den vom „Sièele“ mitgetheilten Depeschen aus Lamoricière's Portefeuille bringt heute, troß des beftimmten Moniteur “-Dementi's, ein hiesiges religióses Blakt den Text ciner Depesche, ia welcher der Hexzog von Grammont am 7. September O EHS die Anzeige. macht, daß 20,000 Franzosen ihm beistehen pÜrden,

Die iu Blois erscheineude legitimistische „France Centrale“ theilt unter dem 15ten mit; Graf Chambord. hahe die Waldungen, welche er in der CEhampagne besaß, verkauft. Von anderer Seite versichert man, daß den Prinzen ernstliche Anerbietungen gemacht worden feien, um ihn zum Austausche des Schlosses Chambord gegen cinträglichere Besitzungen zu. bewegen, dieselben würden aber jedenfalls, zurückgewiesen werden.

__Spauien. Aus Madrid, 17. Oktober, wird telegraphirt, daß bei der Puerta del. Sol ein Mordversuch auf die Königin ge- macht worden sei, Bei der Ankunft Jhrer Majestät drückte auf Sie ein junger Mensch, den man füx verrücik hált., cin fleines Pistol ab, daß aber glülicher_ Weise versagte, #0 daß der Schuß nicht losging.

Die Untersuchung ist gegen Rodriguez Servia, den Urheber des gegen die Königin unternommenen Attentats eröffnet. Der- selbe gesteht sein Verbrechen. Ex war bei dem Cortès - Deputirten Nunez Prado bescháftigt.

Ftaliea. Turin, 17. Oktoker. Depeschen! aus Neapel sprechen von einem neuen Angriffe der Königlich neapolitanischen Truppen, der jedoch zurückgeschlagen wurde. Graf Amari, Ver- treter Siciliens, hat seine Entlassung eingereicht. Der König Victor Emanuel wird morgen in Chieti eintreffen.

Folgendes ist der Wortlaut der vom 7ten d. Mts, datirten Antwort des Herrn Winspeare auf die Note des Grafen Cavour:

Excellenz! Die mir dur: die Zuschrift Ew. Excellenz vom gesirigen Tage augekündigte Besetzung des Königreichs beider Sicilien Seitens der welcher den Grundlagen jedes Gesetzes und jedes Rechtes so sehr zuwiderläuft , daß es beinahe unnüß erscheinen könnte, wenn man sich dazu herbeiläßt, sezne Reehtswidrigkeit darzuthun. Die diesem Einfall? vorhergegangenen Ereignisse und die eben fo aiten, wie innigen verwandtschaftlihen und freundschaftlichen Bande, welche zwischen den beiden Kronén bestanden, machen ihn zu ‘etnem so außer- ordentlichen und unerhörten Vorfalle in der Geschichte der modernen Na- tionen, daß der h ochherzige Geist des Königs, meines erhabenen Gobieters, sich dagegen sträubte, ibn für möglich zu halten. Deshalb war auch in dem Proteste, welchen der Genexal Casella, sein Ministex dex auswärtigen Angelegenheiten, am 16. September von Gaeta aus an sämmiliche Ber- treter dex. befreundeten Mächte richtete, deutli ausgesprochen, daß Se. Majestät das Vertrauen beat Ge, sardinische Majestät hätte nie den im Schooße der. Hauptstädt beider Sicilien unter der Aegide seines Köônig- lichen Namens verübten Usurpations-Akten seine Sanction ertheiten kön- nen. Eben so überflüssig würde es fein, wenn ich mich bemühen wollte, Ew. Excellenz zu beweisen, daß dieser feierliche Protest in Verbindung mehrerer Proclamationen meines erhabenen Herrschers und mit den’ unter den Mauern Capua's und Gaeta’s stattgehabten heldenmüthigen Anftren- gungen in unanfechtharer Weise: das seltsame Argument von der fattifchen Abdication Sr. Majestät widerlegt, welches ich in der vorerwähnten Zu- rift Ew. Excellenz mit Erstaunen gelesen habe. D

Die Anarchie hat in den Staaten Sr. sicilischen Majestät in Folge einer wilden Revolution triumphirt , von der gleich Anfangs Jeder- mann voraussah , was für Wirren sie in ihrem Schooße berge , und weleher gemeinschaftlich einen Damin entgegen zu seßen, auf daß fie niht aus threm Bette - trete und durch ihre: Exzesse die wahre Freiheit und die Unabhängigkeit Ftaliens gefährde , der Köôn1g, mein Gebieter, {on längst Sr. Majestät dem Könige bon Sardinien vorgeschlagen hatte. Ju dieser: ernsten Stunde, wo ein 40 Millionen ählendex Staat mit den Waffen - in dex Hand die leßten Neste einer geschichtlichen Selbstständigkeit vertheidigt, würde es ein müßiges Beginnen fein , wenn man nachforshen wollte, wer diese Revolutton fo gekräftigt hat, daß fie zum Koloß geworden ist, und wie es ihr ge- [lungen is , den größten Theil der bon ihr angezettelten Umwälzungen auch wirklich zu Stando- zu bringen. Jene göttliche Fürfehung - deren heiligen: Namen Ew. Excellenz angerufen lia, wird binnen Kurzem ‘im dem entscheibenden Kampfe ihren Spruch fällen. Wie aber auch immer dieser entscheitende Spruch ausfallèn mag, fo viel ist gewiß, daß der Segen des Himmels“fih nit auf diejenigen'berablassen:wird;, welche sich-anfchiden, dLegr0- ßen Grundsäpe: der gesellschaftlichen und sittlichen Weltorduung zu verleßen, indem: fie sich als die Vollstrecker einesgôttli strages geberden. Auch wixd die öffentliche Meinung, wenn das tyrannischeJoch der politischen Leidenschaf- teu-niht: inehrauf ibr lastet, den-wahren Charakter: eines, mit List begonnenen und mit Gewaltthat' ausgeführten usurtat E. Unternehmens schon in

feinem rechten Lichte: hinzustellen ivissen. Die mir von Seiten der biesigen

edlen und loyalen Bevökkerung zu Theil gewordene hôfliche Ausnahme,