1885 / 80 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Apr 1885 18:00:01 GMT) scan diff

4 Uhr Nachmittags am 18. März der leßte Lebende, und da- mit überhaupt 23 Mann aus dem westlichen Felde zu Tage gebracht waren. Die Gesammtzahl der im Ganzen lebend Ge- retteten slieg hierdurch auf 51. Leider find von denselben son bald darauf 4 im Lazarethe verstorbe

Die Aufsuhung und Bergung der Todten hat noch tage- langer, ununterbrochener und hingebendfter Anstrengungen bedurft, indem einestheils die über alles bekannte Maß hinausgehenden Zerstörungen in den Bauen die umfangreicd;sten Aufräumungsarbeiten und Vorrichtungen zur Wiederherstellung des gestörten Wetterzuges erheishten, andern- theils die nux langsam abziehenden Nachschwaden und neue Anfammlungen s{lagender Wetter die äußerste Aufmerksamkeit und Vorsicht gebot-n. Jn Folge dessen konnten denn au die 3 leßten der 175 Leichen erst am 30. März aufgefunden werden.

Bis der regelmäßige Betrieb in der Grube wieder be- ginnen wird, wöhten wohl noch Wochen vergehen. .

Eine vollständige Aujsklärung über die Entstehung der in ihren Folgen so überaus traurigen Katastrophe wird wohl faum jemals zu erlangen sein. Mag die Enlzündung der Schlagwetter aus was immer für einer Ursache in einem der den Sck&ächten zunächst gelegenen östlihen oder west- lihen Bremsschachtfelder oder ouh in den einfallenden Bauen unterhalb der ersten Sohle erfolgt sein, jedenfalls ist sie nicht, wie unter gewöhnlichen Verhältnissen zu erwarten gewesen wäre, eine lokale geblieben, sondern hat sich mit Bligesschnelle fast über die ganzen Grubenbaue verbreitet. Es bleibt hier- na kein Zweifel, daß neben s{lagenden Wettern der bei der großen Trockenheit der Grube überall der Lust beigemengte feine Kohlenstaub in verderblihster Weise mitgewirkt hat, nicht nur die Explosion weiter fortzutragen und zu veistärken, sondern auch durch die Bildung gewaltiger Massen kohlen- oxydreïcher Scwaden dieselbe um so verhängnißvoller zu ge- stalten. Ueber die bei den Rettungearbeiten von Beamten und Arbeitern gezeigte aufopfernde Hingebung und Ausdauer berrsht nur eine Stimme des Lobes, wie denn auh Se. Majestät der Kaiser und König Allen dasüx die Aller- höchste Anerkennung haben aussprehen lassen. Hunderte wadckerer Männer waren von den Nachbarwerken berbeigeeilt, um in todeemuthiger Nächstenliebe und Pflichterfüllung ihr Leben einzuseßen zur Rettung der verunglückten Kameraden. Von den obersten Beamten herab bis zu den jüngsten Schlep- pen, alle haben ihre Schuldigkeit in reichstem Maße gethan. Auch die musterhaste Haltung der durch den Unglücksfall ZU- näst betroffenen bergmännischen Bevölkerung der benachbarten Ortschaften verdient das höchste Lob.

Mit Einrehnung der nachträglich noch verstorbenen 4 Geretteten sind der ershütternden Katastrophe im Ganzen 179 Menschenleben zum Opfer gefallen, ein Unglüdck, wie solches die Geschichte des preußishen Bergbaues seither nicht gekannt Hat. Die Verunglückten vertheilen sih auf 51 einzelne Oct- schaften, von denen am stärksten die Orte Herres ohr (36), Dudmweiler (28), Fischbach (24) und Reimsbach (10) betroffen find. Unter Betheiligung der Behörden, Der benachbarten Grubenbelegschasten und der gesammten Bevölkerungen wur- den die Verunglückten meist {hon am 20. und 21, März mit Ge Ehren in ihren Heimathorten zur leßten Ruße estattet.

Fast 150 Familien betrauern in den Berunglückten ihre Stüßen und Ernährer, 140 Wittwen die Gatten, über 400 Waijen die Väter, Wohl ausnahmélos befinden sich diese sämmtlihen Familien in nit grade ärmlichen, aber au nit in vermögenden Verhältnissen ; ein Bergmannshaus oder ein kleines Grundstück dürfte höchstens ihr Besißihum bilden. Gleichwohl kann unter den Hinterbliebenen ein Nothstand für jeßt sowohl, wie für die Folge als ausgeschlossen bezeichnet werden. Dank den statutenmäßigen Leistungen der in durch- aus befriedigender Vermögenslage befindlichen Saarbrücker Knavypschaftskasse, welche sofort mit Zahlung der Sterbegelder- beträge von je 75 #4, sowie der höchstzuläsfigen Wittwen- und Waisenunterstüßungen eingetreten ist, Dank ferner den aus der Grubenkasse alsbald gewährten außerordentlichen Unterstüßungen, Dank endlih den durch die Gnade Sr. Majestät des Kaisers, Jhrer Majestät der Kaiserin und zahl- reicher edlen Menschenfreunde gespendeten reichen Geldmittel ist zur Zeit jecliher Noth wirksam vorgebeugt. Aber auch für die Folge wird die staatliche Verwaltung, wie dies bereits der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten ausdrüdlich im Landtage erklärt hat, als Arbeitgeber im Verein mit der Knrappschastskasse sich im vollsten Maße und weitesten Um- fange der Hin/erbliebenen annehmen und ihnen wenigstens materiell den Verlust des Ernährers so wenig wie möglich fühlbar zu machen suchen. Daß hierdurch den so anerken- nenêwerthen Bestrebungen der privaten Wohlthätigkeit nicht entgegengetretcn wird und auch nicht entgegengetreten werden joll, dürjite selbstverständlich sein.

Ueber die Feier des siebenzigsten Geburtstages des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck liegen ferner Berichte vor aus: Daärmstaädt, Kiel; Göttingen, Elberfeld, Dresden, Meißen, Lissa, Gottesberg, Bunzlau, Oels, Scweidniß, Habelschwerdt, Pleß, Oppeln, Wohlau, Stuttgart, ODidenburg, Bremerhaven, Mainz, H a- genow, Ludwigslust, Güstrow, Rosftock, Neubranden- bura, Schwerin und Görliß.

Seit Donnerstag sind, wie die „N. A. Z.“ mittheilt, dem Reits- Tanzler über 2100 Gratulations\chreiben zugegargen. An Telegrammen liefen am 1. April 2322 ein, die zusammen 76 773 Worte enthielten.

In der Aus stellung des Künstlervereins wird der Plak, den bis vor Kurzem Payers „Bai des Todes“ innehatte, jetzt aber- mals von einem bemerfcnswerthen Werk eines zum erften Mal aufe tretenden Künstlers, der „Predigt des Jeremias“ von Lieberg in Düsseldorf, eingenommen. Daß der Maler ein Schbüler Ed. von Gebhard1s ist, verräth \sih mehr noch in der Palette als in der Auf- fafsungêweise des ansehnlichen Bildes, das von einem ebenso ernsten wie füchtigen Talent Zeugniß giett und troß des verbältnißmäßig geringen Maßstabs der Figuren doch die Bedeutsamkeit des ges swilderten historischen Vorgangs zu vollem und wucchtigem Aus- druck bringt. Jn dämmecnder Abendstunde läßt der Prophet das versammelte Volk scine warnende Stimme hören. Auf den hoben, eine breite P'attform bildenden Vorbau einer weiß s\chimmernden palastartigen Arcitck!ur herauêgetreten, redet er, im weißen Gewand aufrecht dosteh:nd, mit erhoben vorgestreckten Händen auf die zu seinen Füßen fich drängende Menge ein, indeß hinter ihm. aus dem offenen Portal des Gebäutes scheu hervorlugend, nabe Angehörige mit angstvoller Spannung fein Beginnen verfolgen. Der Eindruck, den seine Worte auf das Volk hervorrufen, \piegelt sib in ciner reien Skala mannigfah wechselnder Empfindungen, bier in ruHig prüfendem HZubörcen oder in kalter, verächtlicher Gleichgültigkeit, dort in verbittertem, Finfteren Troß oder in erregter Wuth, die zu den am Boden liegenden

E E r p

Steinen greift, um den läftigen Prediger zum Schweigen zu bringen. Als Vertreter dieser Stimmungen beben \sich aus den zusammen- gescharten Gruppen nit wenige trefflich gelungene Typen hervor, die ein einbringendes psyologises Studium beweisen, währcnd zuglei das Volk als Ganzes in seiner ungezwungen si ergebenden Bewegung meisterlich charakterisirt ift. und die lardschaftlide Scenerie mit dem Blick auf die fernen Höhen und die im Mittelgrund in die abendlide Dämmerung aufragenden weißen Häuser der Stadt den Eindruck des Bildes wirkungsvoll steigern. Am unver- kennbarsten aber offenbart sih das Talent des Künstlers in der unge- wöhnlich markigen Gestalt des Jeremias, die zwar in threr auf den ersten Anblick vielleiht mehr an einen arabischen Vorbeter als an den jüdishen Propheten erinnernden Erscheinung der aligemeinen Vorstellung wenig entsvrehen mag, in ihrer beredten Haltung jedo den ernsten Eifer des Mannes, die volle U-berzeugtheit von seinem inneren Beruf zu lebendigstem Ausdruck bringt und sowohl dur die Kraft der Charakteristik wie aub in rein malerisher Hinsicht die ganze Komposition thatsächlich beherrscht.

Eine fleißig durchgeführte A beit idealen Genres in Figuren von etwa zwei Dritteln natürliber Größe, die Schilderung einer Scene des antiken Diorysoskultus von A. Geiger, läßt in der auf reibe koloristishe Wirkung ausgehenden Farbe, die bei allem Aufwand do ohne Kraft und Energie des Tons bleibt, und ebenso in den Ge- stalten des Bildes, in der Statue des Gottes und in den Nymphen, die ihm musizirend und thyrsus\ckwingend ihre Huldigung darbringen, an arafktervoller Haltung zu viel zu wünschen übrig, um den Be- sbauer lebhafter interessiren zu können. Eine sehr erfreuliche Leistung ist dagegen ein ziemli ansehnlihes S(blachtenbild von G. Kob, der sein Talent auf diesem Gebiet wiederholt in kleineren mili- tärishen Scenen versciedenster Art bewiesen hat und sich hier au der Lösung der größeren Aufgabe nach jeder Seite hin gewachsen zeigt In einer Episode aus der S{lact von Vionville s{ildiri er die erfolgreich abgewiesene Attake französischer Kürassiere auf preußisbe Infanterie, deren Reihen si in fast gerader Linie in das Bild bineinschieben, während die herangejagten feindlichen Reiter, deren Ansturm bereits gebroben is, in wilder Unordnung zurück- prallen und sih zur Flut werden. Ja die dargestellte Situation mitten bineinverseßend, zeichnet sih das Bild dur packende Lebendig- keit der Scilderung, durch sibere Scärfe der Beobachtung von Roß und Reiter in den komplizirtesten Bewegunasmotiven und vor Allem dur die \clicte, auf jedes künstlich gesteigerte Pathos verzihtende Charakteristik der Angreifenden sowohl nie der den Angriff abwehrenten preußiscben Truppen aus, In der Frishe des Toys und der Farbe beweist es eine durcaus moderne, frei von aller Konvention der Natur selber unbefangen ins Auge blickende malerische Anschauung.

Ein von Seemann ausgestellt:8 leben8großes Porträt Sr. Mojestät des Kaisers in ganzer Gestalt, die, ruhig tastehend, nur wenig zur Seitc gewandt und den Helm in der gesenkten Rechten haltend, si in der Uniform des Generals der Infanterie von einem dunklen Fond plaftisch abhebt, vere'nigt gediegene Durcbführung mit reiher und kräftiger malerischer Wirkung; nur der etwas unleben- dige finstcce Ausdruck des Kopfes erscheint kaum völlig charafte- ristisb. Von gleicher malerisher Tüchtigkeit ist dessclben Künstlers Porträtkopf eines blonden Kindes, während die Porträts von F. En cke und von Wichgraf kaum auf der Höhe früherer Leiftungen beider Maler stehen Unter den Studienköpfen der Ausstellung verdient der eines kleinen Mädchens von eigenartig individuellem Gepräge der Züge und feinem koloristishen Effect von Breitbach, der ciner Tleinen Ventianerin mit rother Kappe auf dem dunklen Haar von Eugen Blaas und der eines alten Mannes im Kostüm und Charakter des 16. Jahrbunderts von Bader hervorgehoben zu werden, der in Auffaffung, Vortrag und Farbengebung das Experiment, die Malweise jener Zeit getreu zu reproduziren, mit niht gewöhn- lichem Gescbick durführt. :

An lebentgroßen Studienfiguren in genreartiger Auffassung feblt es in der Auéstellung so wenig wie an Gerrescenen kleineren Maß- stabes; doch hebt sich kaum cine dicscr Arbeiten aus ihrer Umgebung bemerkentwerther hervor. Ein sehr charafteristishes Bildhen von H. Lessing, cine Gruppe von Studenten, die sich an einem heißen Sommertage auf einer Partie verlaufen haben und nun bei einer dumm und verlegen dreinblickenden Bauerndirne nah dem richtigen Wege fragen, sowie die Gruppe zweier in später Nachmittagsstunde am Strande des grünlih wogenden Meeres promenirenden Damen von H. Gude fallen bereits mehr oder weniger in das Gebiet der Landschaft, und mehr noch gilt dies von zwei „Motiven aus War- {chau“, die F. Gierymsfki außer der Halbfigur ciner mit unge- s{minktem Realismus wiedergegebenen jüdischen Obsthändlerin der- selben Gegend autftellte. Beide Bilder find in der charaktervollen Auffassung und Herauégestaltung d¿s individuellen Charafters der dargestellten Scenerien, in die sid scharf teobacbtete Staffagen von höchster Lebendigkcit bei klcinstem Maßstab der Figuren einfügen, in der Piägnanz und Feinheit der Zeichnung, in der dabei freien und sicheren malerischen Behandlung und in der Kraft und Wahrheit des Tons als unverkennbare Proben eines über das Gewöhnliche weit hinausgehenden Talents der aufmeiksamsten Beachtung werth. Hier wie dort ift es eine bei aller simplen Retizlosigkeit doch pittoreske und dur die eigenartige Stimmung von Licht und Luft umsomebr fessclude Partie des Flußufers wit den auf dem Wasser liegenden Kähnen, die der Maler in abendlicber Beleubtung schildert. Auf dem einen Bilde breitet si eine nebeltg kühle, feuchte Lust mit grau den Himmel streifendem Gewösölk über das allmählich einslafende gleih- mäßige Treiben des Flußhafens ; in dem anderen, noch meisterhafteren heben fi, hier und da über das Ufcr vertheilt und in der dur- sidbtig klaren Lust plaftish arcifbar daftehend, die Figuren polnischer Juden, die aus den in der Hand gehaltenen Lücbern ihre Gebete ab- lesen, von dem gelblihen Abendhimmel ab, und wie diese Staffage an fi cin Bild von ebenso originellem wie charakteristishem Ge- prâge ergiebt, so steigert sie zugleich den packenden Eindruck der Weiträumigkcit, den die sich tief in das Bild hineinschiebende Land- schaft hervorruft.

__ Von Flickel bietet die Auéstellung eine trefflice «Dot fpartie bei Prerow“ sowie eine größere Partie des Berliner Thiergartens aus der Gegend der Rousseau-Insel, die in der Wiedergabe des die Zweige durchleuchtenden, mit den Scbatten \spielenden Sonnenlichts nur etwas freudiger und weniger \{chwärzlich im Ton zu wünschen ware, von V. Ruths eine Partie aus der Hoistciner Au, die frisder und weniger trocken wirkt als manébes andere neuere Bild des „Künstlers, fowie ein großes Waldinterieur, das allerdings im Ton etwas trüb und schwer gerathen ift, von Freudemann eine desto frisher und saftiger ges stimmte Scilderung der originellen Dorfscenerie von Tólz an der Jfar in silberig grauer, die Ferne dunftig um\(letiernder warmer Sommerluft, von Hermes neben einer kleinen west fälischen Landschaft eine ansehnliche „Abendstimmung®“ von gescchlossenem poetischen Effekt und von ruhig und harmonish abgewogener Kompo- sition der Scenerie, der unter dunklen Baumqgruppen ha1b versteckten Hütte, die fich von dem klaren, allmählich in leite Bewslkung über- gehenden Atvendhimmel abhebt. Neben Landschaften von Koken, Rasmussen, Sturm, BGBreitbach u. A, neben einem Wiesengrund mit weidenden Kindern von Stuhlmüller und einem Stillleben aus einem Pâonienstrauß vor einem tief und \{chön getôn!en Vorhang, in welhem Jacob cine sehr vornehme koloristishe Wirkung erzielt, find dann endli noch zwei meisterlide Landschaften von Berninger und Willroider zu nennen. Des Ersteren „Mondaufgang an der norwegischen Küste“ fesselt niht blos durch die malerise Scenerie des in das F lsgestade eingebetteten Dorfes mit seinen dicht zusammengedrängten Däwern der Kirche und Müblke, den niedrigen Baumgruppen und den bunt blühenden Boraärten, sondern mehr noch durch die Feinheit, mit der das silberne Lidt des über , dem Meer ftill und groß auftaucenden Mondes und die landeinwärts noch über die Landschaft gebreitete Beleubtung des leßten klaren Abendsceins inein- ander vers{melzen, Die sfta:tlidbe Komposition von Will- roider, die ein Motiv von der Riviera di Ponente in feiner grauer, freskoartiger Tenstimmung behandelt, imponirt dagegen vor

Ÿ

allem dur die bei eingehendem Studium des Details doch mit voller Kraft auf das Ganze gerichtete ernste und große Auffassung des land- \{aftlichen Charakters, der in dem breithingedehnten Ufer, in den starr aufragenden, bewaldeten Feisen zur Rebten und in der weißlih be- wölkten Luft in seiner rubigen, ftolzen Gesclofsenheit zu vollendetem Ausdruck gelangt. E +-

Mit dem zweiten Osterfeiertage nimmt die diesjährige Renn- faifon ihren Anfang. Die Bahn des Vereins für Hindernißrennen zu Charlottenburg eröffnet den Reigen am 6. d. Mts, und werden dem ersten Renntage sich dann weitere Rennen des Früh- jahrs-Meeting am 12., 19. 20. und 26. ans{ließen, während das Frübßjahrê-Meeting auf der Rennbahn zu Hoppegarten erst am 3,, 11, 17, und 25, Mai abgehalten wird, zu welcer Zéit (10, 14; 16. und 31. Mai) allerdings aub in Charlottenburg Renne1 abs- gehalten werden. Die Bahn des Vereirs für Hindernißcennen in Charlottenburg is während des Herbstes und des Frühjahrs wesentlihen Verb: sserungen unterzogen worden, welche fi wähs rend der vorjährigen Rennsaison als wünschenswerth herausgestellt baben. Am zweiten Osterfciertag werden 5 Konkurs renzen gelaufen werden, weldbe sämmtli zahlreihe Anmel- dungen aufweisen, Zu dem Eröffnungs-Rennen um den Silbernen Humpen, einem Herren-Jagd-Rennen, sind 14 Pferde ans gemeldet. Das Spreewald-Hürden-Rennen um den Preis von 1000 Æ, zu dem die Nennungen noch nit ges{lossen sind, weist big jeßt 11 Uaterschriften auf. Das Veilchen-Ren nen, ein Offi- zierreiten um den Preis von 700 M, haben 15 Pferde angenommen, zu dem Versuhs-Jagdrennen, einem Herrenreiten um den Preis von 1000 M, sind die Unterzeihnungen noch bis zum 4. d, M. offen, es sind jedoch son jeßt 8 Pferde zu demselben angemeldet, Das Sweepstakes-Handicap-Hürdenrennen endlich um den Preis von 500 G vom Vercin und 100 (A von jedem Theil- nehmer hat 17 Unterschriften gefunden, fo daß im Allgemeinen zu den einzelnen Konkurrenzen eine zahlreiche Betheiliaung zu erwarten ist, Die Rennen beginnen Nachmittags 24 Uhr. Die Verbindungen zur Bahn sind dieselben wie früher.

Brüssel, 4. April. (W. T. B.) Wie der „Indépendance Belge“ aus Charleroi gemeldet wird, hat gest-rn in ciner Kohlengrube in Marcinelle eine Explosion s{lagender Wetter ftatt- gefunden, durch welche 18 Personen getödtet wurden.

¿S1 Petexröbuxa, April. G T B.) Aus Kertsch wird gemeldet: Der Dampfer eMariupol“ ist mit einigen 30 Personen, darunter au Passagiere, im Asowschen Meere untergegangen. Nur ein Passagier wurde gerettet.

Im Deutschen Theater geht am Sonnabend, den 11. d. M, das fünfaktige Lustsviel „Fesseln“ von Scribe neu in Scene, Außerdem bringt das Repertoire der nächsten Woche Wieder- bolungen ron „Prinz Friedrich von Homburg“, „Der Probepfeil“ und „Hamlet“. Morgen, Sonntag, wird „Don Carlos“ gegeben,

Das Residenz-Theater errang mit der leßten, am Donuerftag zur Aufführung gelangten, Novität „Der Kernpunlkt*, Schwank in 4 Akten von E. Labbiche, bearbeitet von A. Gerstmann, wieder einen recht \{önen Erfolg. Die bciden ersten Akte waren weniger wirfungêsvoll, weil die Exposition des Si1ückes etwas in die Länge gezogen ist, aber nah den beiden leßten Aufzügen war der Beifall einheitlich und glänzend. Den Inhalt des Stückes bildet der heftige Kampf zweier Mütter um einen reien Junggesellen, den jede an ihre Tochter fesseln möchte; der Kernpunkt ihrer Bemühungen liegt in der Million, welce der junge Mann sein etgen nennt. Das Stück ist äußerst gescickt und effektvoll auf- gebaut; einzelne Szenen sind von einer überwältigenden Komik und der Dialog sprüht von Geist und Humor. Dabei sind die einzelnen feinen Züge der Charaktere meisterlich der Natur abgelaus&t, so daß das Lustspiel sih als ein im Einzelnen und Ganzen ansprechendes Lebensbild darstellt, weles einer erbeiternden und aiheimelnden Wirkung sicher ist. Gleich im ersten Akt haite die Wiedergabe eines „Jour fixe“ bei einem früheren Casétier eine köstlibe Wirkung; die Langeweile der vornehm gepußten Gäste, die beängstigenden und doch stets erfolglosen Bemühungen des Wirthes, Leben und Urterhaltung in die Gesellschaft zu bringen, die sid auf allen Gesichtern wied. r\piegelnde Langeweile und mancherlei andere komische Einzelheiten von überzeugender Wakbrheit und Naturtreue regten die Heiterkeit in wohlthuender Weise an. Die Darstellung freili er- freute sich dessilben uneingesbränkten Lobes. Hr. von Hoxar (Mau- rice) ist in der Verkörperung der vornehmen, etwas flatterhaften Bonvivants Meist:r und bewies scine Kunst auch in diesem Falle. In der Rolle eines alten gemühtlicben „Notars Du- plan“ entwickelte Hr. Pansa eiven köstliben Humor, fo daß con sein Ersweinen jedes Mal heiteres Wokhlbehagen verbreitete. Der eingebildete, blasirte Verschwender (Lajouckère) wurde von Hrn. Wallner ret glückli dargeftelit und trug zu der Erhöhung vieler heiterer Episoden kräftig bei. Die Rollen der jungen Mädchen, für welche die Mütter so opfermüthig kämpfen, wurden von den Damen Wismar (Berthe) und Daman (Lucie) liebent- wlidig und anmuthig durchgeführt. Die rivalisirenden Mütter fanden in Fr. Wank (Katherine) und Frl. Norden (Henriette) sehr geeignete Vertreterinnen. Die Darsteller wurden nah jedem Akte lebhaft gerufen und auch Hr. Direktor Anno mußte auf allseitiges Verlangen mehrfach auf der Bühne erscheinen. Jn der That hat au er sib um den Erfolg durch vortreffliche Jascent- E, und prächtige Aucstatiung dcs Stücks wesentlich verdient ge- mat.

__ Mr. Stuart Cumberland ist zurückgekehrt und wird morgen (Sonntag), Abends 8 Uhr, im Krollschen Königssaale eine neue Séance veranstalten. Das Programm ist diesmal um fo ane ziehender, als es nur neue Produkti: nen umfaßt. Mc. Cumberland giebt diesmal nur diese einzige Séance.

Am zweiten Osterfeiertag findet das erste der bereits angekündigten Concerte der Frau Ama-lie Joachim statt, während Ende der Woche Eduard Strauß mit seiner Wiener Kapelle in demselben Saale zum ersten Male concertiren wird.

Noch 10 Tage und „Gasparone“ vers{windet vom Zettel des Sriedric-Wilhelmstädtischen Theaters, um Audrans indi- scher Ausftattungsoperette „Der Großmogul“ Plaß zu machen. Jn demselben Grade als t ie Proben zu dieser Novität fortschreiten, Tompletirt sich auch das Auéstattungsmaterial. Die Dekorationen aus den Ateliers der renommirten Wiener Meister Kautsky, Briosci und Burghardt sind bereits eingetroffen und werden in ihrer stilvoll glänzenden Durfüh: ung einen farbenprähtigen Rahmen zu Audrans graziösem Werke abgeben. Die Requisiten sind originell. Auch das Ballet ift bereits in vollster Probirthätigfeit, so daß nach E M Direktor Frißshe zu den gemeinfamen Sw{lußproben

reiten kann.

Im Belle-Alliance- Theater bleibt Görners Lustspiel «Amerikani\s{“ für die Feiertage ununterbrochen auf dem Repertoire. —, Hr. Direktor Wolf hat übrigens bereits eine Novität, das fünf- akiige Schauspiel „Marguerite“ von Koppel - Ellfeld, welches in jüngster Zeit am Hoftheater in Dresden vielen Erfolg hatte, zur Auf- führung angenommen.

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S cholz), Druck: W. Elsner. Sieben Beilagen

Berlin:

(einschließli Börsen-Beilage). 0

{ 464]

Erste Beilage

¿ O,

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. i

Berlin, Sonnabend, den 4. April

15.

E

4.

i ———

Pa ferate für den Deutschen Reihs- und Körtgl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutshen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußishen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, 2. Snubhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 4, Verloosung , Amortisation, Zinszahlung u. 8, w. von öffentlichen Papieren.

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8, Theater-Ánzeigen.

9, Familien-Nachrichten. /

E

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Indnustrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshandel.

| In der Börsen-

„Juvalidendank“, Rudolf Messe, Haasenstein

& Bogler, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größereu

G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen - Bureaux. B

beilage. 28

-Sachen. | 37) Carl Ferdinand Hermann Zahn, am 9. De- zember 1862 zu Berlin geboren,

38) Arthur Emil Paul Judckert, am 4. August 1862 zu Berlin geboren,

39) Robert Carl Paul Jandernal, am 20. März 1862 zu Berlin gebor?n,

40) Moses Wolf Jeserbohm, am 25. Oktober 1862 zu Berlin geboren,

41) Gottlieb Paul Hermann Jaeshke, am 24. August 1862 zu Berlin geboren,

42) Carl Gustav Adolf Jacuicke, am 13. Ja- nuar 1863 zu Berlin geboren,

43) Seefahrer Rudolf Alfred Hugo Kleemann, am 7, Juni 1858 zu Berlin geboren,

44) Schmied Theodor Emil Robert Köhler, am 16, November 1860 zu Berlin geboren, 45) Handelsmann Friedrih Wilhelm Albert Krauspe, am. 4, Mai 1860 zu Berlin geboren,

46) Glaser Karl Johann Paul Kronreih, am 17. Mai 1860 zu Berlin geboren,

47) Kellner Eugen Georg Rudolf Köhler, am 14, Dftober 1860 zu Berlin geboren,

48) Buchbinder Paul Richard August Carl eus Krebs, am 19. April 1860 zu Berlin ge- oren,

49) Bäcker Gustav Theodor Georg Krebs, am 2, Februar 1860 zu Berlin geboren,

50) Hausdiener Karl Gustav Emil Körber, am 13. Februar 1861 zu Berlin geboren,

91) Gustav Karl Wilhelm Knoblauch, am 19. Dezember 1861 zu Berlin geboren,

92) Arbeiter Carl August Kortmaun, am 24. Juli 1861 zu Berlin geboren,

53) Commis Friedrih Wilhelm Krautshun, am 26. Oktober 186} zu Berlin geboren,

94) Maurer Adolf Friedrich Ludwig Kushke, am. 1, September 1861 zu Berlin geboren,

99) Friedrich Robert Kurzmanu, am 3. April 1862 zu Berlin geboren,

56) Karl August Marx Krüger, am 29. August 1862 zu Berlin geboren,

97) Rudolf Ferdinand Wilhelm Krüger, am 20. November 1862 zu Berlin geboren,

98) Alfred Wilhelm Friedri Köhn, am 9. Ja- nuar 1862 zu Berlin geboren,

59) Klempner Friedrich August Klein, am 26. Fe- bruar 1862 zu Berlin geboren,

60) Emil Ernst Wilhelm Krause, am 29. Sep- tember 1863 zu Berlin geboren,

61) Franz Gottlob Krüger, am 1. November 1863 zu Berlin geboren,

62) Slosser Friedrid Wilhelm Hermann Voß, am 6. Oktober 1863 zu Sinzlow, Kreis Greifenberg, geboren, :

63) Brauer Friedrich Gustav Bruno Marx Peyold, am 8, Januar 1862 zu Auras Burglehn, Kreis Wohlau, geboren, .

64) Arbeiter Ernst Hermann Wilhelm Beusterin, am 20, August 1862 zu Anclam geboren,

65) Kellner Carl Friedrih Wilhelm Hoferichter, am 12, Mai 1861 zu Kl. Peterwiß, Kreis Militsch, geboren,

66) Kaufmann arl Friedrih Ferdinand Cunow, om 3. Februar 1861 zu Berlin geboren,

67) Leistenshneider Gottwald Albert Oscar Müller, am 30. August 1860 zu Liegnitz geboren,

68) Friedri Jacob Hinzer, am 30, November 1861 zu Freiheit Röfsel geboren,

69) Kaufmann Albert Carl Richard Beng, am 19, Oktober 1862 zu Zülefiß, Kreis Regenwalde, geboren,

70) Tischler Carl Hermann Lange, am 11, Ja- nuar 1860 zu Nienburg a. S., Kreis Bernburg, ge- boren,

71) Bildhauer Max Hugo Hermann Bachmann, am 27. Februar 1860 zu Braunschweig geboren,

72) Johann Florian Laffert, am 5. März 1860 zu Leibitsh, Kreis Thorn, geboren,

73) Johann Friedrich Wilhelm Nagel, am 4. Ja- nuar 1863 zu Hoelkenwiese, Kreis Bublik, geboren,

74) Bucbinder Otto Adolf Robert ille, am 14, Mai 1862 zu Seefeld, Kreis Nieder-Barnim, geboren,

75) der Seconde-Lieutenant der Landwehr-Infan- terie, Kaufmann Paul Heinrih Richter, am 4. Fe- bruar 1851 zu Hohenleuben, Fürstenthum Reuß j, L., geboren,

\ämmtlih unbekannten Aufenthaltes, deren letzter Wohnsiß oder Aufenthaltsort Berlin gewesen ist,

beschuldigt : und zwar ad 1 bis 74 als Wehrpflichtige in der Absicht si dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen, oder na erreihtem militärpflihtigen Alter sich “en ai des Bundesgebiets aufgehalten zu ¿ aben, Vergehen strafbar nah §, 140 ad'1 Reihs-Straf- geseßbuchs, ad 75 als Offizier des beurlaubten Standes ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, h Vergehen, strafbar nah §. 140 ad 2 Reichs- Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf den 11. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer Il. des Königlichen Land- gerits L. hier, Alt-Moabit 11/12, I Treppe, Saal 49, zur Hauptverhandlung geladen, Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund des §. 472 der Reichs-Straf»-Prozeß- Ordnung von den nachstehenden Behörden über

Steckbriefe und Untersuchungs

Die gegen die nacbstehend aufgeführten Personen unter den daneben bemerkten Zeiten erlassexen Steck- briefe werden als erledigt zurückgenommen:

1) Fröhling, Friedrib Scneider, 13 /4. 1882,

2) Luze, August, Schlachter, 25./5. 1882,

3) Schilling, Tiscbler, 3./6, 1882,

4) Fischer, Carl, Restaurateur, 15/7. 1882,

5) Fischer, Carl, Restaurateur, 21./7. 1882,

6) Ludewig, Otto, Schuhmawer, 29./8. 1882,

7) Larsch, Miquel, Studiosus, 7./9. 1882,

8) Hamm, Aram, Zimmermann, 9/9 1882,

9) Homaun, Marie, unverehel., 12./9 1882,

10) Rendt, Adolf, Former, 20./9. 1882,

11) Diers, Friedrih, Maurer, 11./10. 1882,

12) Zeidler, Carl, Former, 16./10, 1882,

13) Köhler, Conrad, Bäkergesell, 20./10. 1882,

14) Rohrmaun, Bertha, unverehel., 23,/10, 1882,

15) Starfe, Ida, Dienstmagd, jeßt Fabrikarbei- terin, 25 /10. 1882, / i

16) Petron, Paul, Gymnastiker, 31/10. 1882,

17) Warnecke, August, Arbeiter, 11./11. 1882,

18) Aigringer, Marie, unverehel., 11./11, 1882,

19) Aigringer, Marie, unverehel., 20./1. 1883,

20) Walter, Johann, Former, 3./1. 1883,

21) Vogel, Ecnft, Former, 12./1. 1883,

22) Behme, Hermann, Maurer, 25./1, 1883,

23) Kranz, Wilhelm, Arbeiter, 26,/1, 1883,

24) Feuer, Chefrau des Arbeiters, Dorette, geb. Niemarn, 12./2. 1883,

25) Schenk, Heinri, Maurer, 6./2, 1883,

26) Lampe, Frit, Dienftknecht, 20./3, 1883,

Braunschweig, den 1. April 1885, Herzogliches Amtsgericht.

Weigel. /

[65813] Ocffentlihe Ladung.

In der Untersucbungssache gegen Fränkel und Ge- nossen J. Ic. 920 84 werden nastehende Personen: :

1) der Kaufmann Richard Fräukel, geboren am 15. Februar 1861 zu Berlin,

2) der Zauberkünstler Leopold Carl Bernhard Fie, am 29. Juli 1861 zu Berlin geboren,

3) Julius Sigismund Fräukel, am 3, November 1862 zu Berlin geboren,

4) Paul Georg Emil Fisther, am 26. Februar 1862 ¿u Berlin geboren,

5) Carl Frauke, am 4. November 1862 zu Ber- lin geboren,

6) Hermann Wilhelm Carl Rudolf Friedrichs, am 26. September 1862 zu Berlin geboren,

7) Franz Gustav Adolf Frauke, am 14. Sep- tember 1863 zu Berlin geboren,

8) Joachim Catper Wilhelm Fernholz, am 15. Juni 1863 zu Berlin geboren,

9) Richard Robert Hermann Fie, am 20. Sep- tember 1863 zu Berlin geboren,

10) Kaufmann Johannes August Waldemar Grams, am 9. April 1859 zu Berlin geboren,

11) Bäergeselle Gustav Edwin Arthur Grunow, am 29. Dezember 1860 zu Berlin g-boren,

12) Theodor Friedrih Ernst Goetze, am 20. No- vember 1861 zu Berlin geboren,

13) Carl Friedrib Hermann Genz, am 22, Ok- tober 1861 zu Berlin geboren,

14) Wilhelm Carl Gustav Gehrt, am 19, Fe- bruar 1861 zu Berlin geboren,

15) Wilhelm August Richard Gaug, am 30. Juni 1861 zu Berlin geboren,

16) Friedri Cari Siegfried Eugen Gruner, am 12. Mai 1861 zu Berlin geboren,

17) Franz Michael August Galousky. am 29. Ok- tober 1861 zu Berlin geboren,

18) Hermann Heinrih Adolf Gericke, am 27. Dezember 1861 zu Berlin geboren,

19) Kaufmann August Paul Nobert Hoppe, am 22, April 1861 zu Berlin geboren,

20) Arbeiter Paul Albert Emil Hildebrand, am 20. Juni 1861 zu Berlin geboren,

21) Gymnastiker Franz Richard Carl Herzog, am 20. Juni 1861 zu Berlin geboren,

22) Conrad Ernft Wilhelm Heuser, am 6. März 1862 zu Berlin geboren,

23) Georg Nobert Bruno Haase, am 3. März 1862’ zu Berlin geboren,

24) Franz Friedrih Alfred Heyne, am 29. August 1862 zu Berlin geboren,

25) Alfred Heinri Carl Hermann Heyne, am 12. März 1862 zu Berlin geboren,

26) Otto Ernst Car! Heinri, am 16. Juni 1862 zu Berlin geboren,

27) Carl Albert Hermann Hackbarth, am 11, Juni 1862 zu Berlin geboren,

28) Ludwig Carl Herrmann, am 12. Januar

862 zu Berlin geboren,

29) Otto Julius Hartung, am 26. Oktober 1862 zu Berlin geboren,

30) Nichard Paul Herrmann, am 27. September 1862 zu Berlin geboren,

31) Albert Max Hoffmann, am 2, Mai 1862 zu Berlin geboren,

32) Paul Emil Carl Heifig, am 15. Januar 1863 zu Berlir geboren,

33) Adolf Albert Otto Herrmann, am 27. Juni

3 zu Berlin geboren, ¿ Hans Carl Radolf Hilpert, am 22, März 1863 zu Berlin geboren, ) Johann Friedrich Max Hammer, am 21, November 1863 zu Berlin aeboren,

Königliche Staatsanwaltschaft beim Land gericht I.

[493]

im Grundbuhe von den Umgebungen Band 91 Nr. 4566 auf den Namen des Zimmermeisters Robert Kretschmer hierselbst eingetragene, in der burgerftraße Nr. 20 hiecfelbst belegene Grundstück

vor dem unterzeichneten stelle Jüdenstraße Nr. 58, I. Treppe, Zimmer Nr. 12, versteigert werden.

zur Gebäudefteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte etwaige Absbäßungen und andere das Grundstück be- treffende Nahweisungen, sowie besondere Kaufbedin- gungen können in der Gerichts\{hreiberei, Jüden- straße Nr. 58, IL., Zimmer 2a., eingesehen werdzn.

Die Erklärungen sind erfolgt : bezüglich der Angeklagten :

ad 1—61 Ersat-Kommission zu Berlin,

ad 62 Erfaßz-Kommission zu Greifenbagen,

ad 63 Ersay-Kommijsion zu Wohlau,

ad 64 Erfaß-Kommission zu Anclam,

ad 65 Erfaßz-Kommission zu Militsch,

ad 66 Grsaß-Kommission zu Berlin,

ad 67 Erjaß-Kommission zu Liegniß,

ad 68 Ersaß-Kommission des Kreises Röffel,

ad 69 Sriaß-Kommission des Kreises Regen- walde,

ad 70 Erfaß8-Kommission zu Bernburg,

ad 71 Ersaß-Kommission zu Braurschweig,

ad 72 Erfaß-Kommission zu Thorn,

ad 73 Erfaß-Kommission zu Bubliß,

ad 74 CErfay-Kommission des Kreises Nieder- Barnim,

ad 75 Bezirks-Kommaudo des Reserve-Land- wehr-Regiments (Berlin) Nr. 35.

Berlin, den 30. Januar 1885.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstrekung soll das

Marien-

am 23. Juni 1885, Vormittags 10 Uhr, Geriht an Gerichts-

Das Grundstück ist mit 5910 46 Nußungswerth Abschrift des Grundbucblatts,

Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die niht von selbs auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- rangêvermerks niht hervorging, insbesondere der- artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab- gabe von Geboten anzumelden und, falls der be- treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub- haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest- stellung des geringsten Gebots nicht berückfichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdsihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthuin des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundslücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 27. Juni 1885, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsftelle, Jüdenstraße Nr. 58, L, Zimmer Nr. 12, verkündet werden. Berlin, den 25. März 1885,

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 53.

494]

s heute erlassenem , seinem ganzen Inhalte

nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt

gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Ziegler Chr. Lembke zu Lembkenhof zu- gesbriebenen, unter Nr. 721B. und 722B. vor dem

Lübschenthore hieselbst auf dem kÉlcinen Stadtfelde

belegenen Gehöfts Lembkenhof mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe na zuvoriger endlicher Regu- lirung der Verkaufsbedingungen am

Mittwoch, den 17. Juni 1885, Vormittags 117 Uhr, 2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 8, Juli 1885, Vormittags 11: Uhr,

3) zur Anmeldung dingliher Rechbte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmafse desselben gehörenden Gegenstände am

Mittwoch, den 17. Juni 1885, Vormittags 114 Uhr, L

O mne Nr. 8 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes

att.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 3. Juni

1885 an auf der Gerihts\chreiberei und bei dem zum

Sequester bestellten Rechtsanwalt J. A. Martens zu

Wismar, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger

Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zu-

bebôr gestatten wird.

Wismar, den 28. März 1885. i Großherzoglich Mecklenburg-Sch{werinsches

Amtsgericht.

495] l Nah heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach dur Ansclag- an die Gerichtstafel bekannt ge- machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der dem früheren Zimmermann, jeßigen Ackerbürger August Plath hieselbst gehörigen, in hiesiger Stadt, bezw. auf hiesiger städtisher Feldmark belegenen Grundstücke, nämlich :

die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

36) Sebastian Eduard acobh, am 17. Mai 1861 zu Berlin geboren, Î

mit

im

N

fo

ê

des Wohnhauses an der Färberstraße sub Nr, 163A, und der Ackerstücke, Witterinschlag

3) zur Anmeldung dinglicher

[71382] Die Ebefrau Anna Flottmann, geb. Redelmann, zu Dissen, hat das Aufgebot des angeblich ihr ab- banden gekommenen Sparkasse der Sammtgemeinde Dissen über ein Guthaben vön 146,68 M beantragt. Der JInhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. September 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Äuf- gebotstermine Urkunde vorzulegen , erklärung der Urkunde erfolgen wird. Jburg, den 20. Februar 1885.

(L,8)

hat unterm 29. November 1884 gebot erlassen :

Es ift zu Verlust gegangen die unterm 1. April 1849 von der lösungsfassa ausgestellte 4°/6ige Obligation zu 100 Sl. Con Sal Ne 2 Cas. Kat. Nr. 148,207 Vinkulirt für den Shul- fond Wald a./Alz. meisters Shmidhamer Namens der Verwaltung der Schulgemeinde Wald a./Alz, E ôtting. wird fonach der Inhaber aufgefordert, läng- stens bis zum Aufgebotstermin Mittwoch, 17. Zuni 1885, Bormittags 9 Uhr, im Geschäftszimmer Mr. 19/1. hiesigen Gerichts seine Rechte anzumelden und die Obligation vor- zulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er- folgen wird.

[7

[65879]

ausgefertigt worden, beantragt. Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

vor dem unterzeichneten gebotstermine seine Rechte Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Nr. 186, Holzshlag Außen feld Nr. 241 un Walkerschlag Binnenfeld Nr. 299, Zubehör Termine 1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Regu- lirung der Verkaufsbedinaungen am Mittwoch, den 6. Mai 1885, Vormittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot am

Sonnabend, den 30. Mai 1885, Vormittags 11 Uhr,

Rechte an die Grundftücke und an die zur Immobiliarmasse derselben gehörenden Gegenstände am

Mittwoch, den 6. Mai 1885, Vormittags 104 Uhr, Schöffengerichtssaale des biesigen Amtsgerichts-

gebäudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 20. April 1885 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Ackerbürger Herrn F. Deters bieselbft, welcber Kaufliebhabern Anmeldung die Besichtigung der Grundstücke mit Zubehör gestatten wird.

Gadebusch, den 17. Februar 1885.

nach vorgängiger

Großherzoglich Mecklenburg - Schweri nes Amt3gericht. Zur Beglaubigung : P. Luedeke, Gerichts]chreiber.

Aufgebot.

Sparkafsenbubs Nr. 63 der

seine Rechte anzumelden und die widrigenfalls die Kraftlos-

Königliches Amtsgericht. L. (gez.) Sievers. Ausgefertigt: Uppenborn, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.

[54663] Das Königl. Amtsgeri&t München E.,

Abtheilung A. für Civilsachen, nachstehendes Auf-

Kgl. bayer. Grundrentenab-

Auf Antrag des Bürger- K. Bez.-Amts Alt-

München, den 1. Dezember 1884. Der gescbäftsleitende Kgl. Gerichts\chreiber: (L. S.) Hagenauer.

t, Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Oberlausitzer Provinzial- ebensparkafse zu Lauban D. Nr. 15368 über

493,31 H, ausgefertigt für Franz Jsidor Pohl aus Hennersdorf, ist angebli verloren gegangen und foll auf Antrag des Arbeiters Florian Weinhold zu Hennersdorf zum Zweck der neuen Ausfertigung amoriisirt werden.

Es wird daher der Inhaber dieses Buches aufge-

fordert, spätestens in dem auf

den 24, Oktober 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Nr. 22, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkafsenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er-

Terminszimmer

lgen wird. Lauban, den 23. März 1885. i Königliches Amtsgericht.

Aufgebot, Die unverehelihte Hauswirthstocter Friederike

Völzer zu Klinken hat das Aufgebot des angeblich verlorenen Hypothekenscheins, welher über ein für sie in dem Grund- und Hypothekenbuch für die äuslerei Nr. 1 zu Göthen Fol. 2 eingetragenes apital von 150 M, verzinslih zu 4X0/6 jährli,

Der Inhaber der

Donnerstag, den 17. September 1885, Vormittags 11 Uhr,

Gerichte anberaumten Auf-

anzumelden und die

Crivitz, den 2. Februar 1885. Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsches 3 A, ur Beglaubigung: H. Renn, Act.-Geh.