1885 / 89 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Apr 1885 18:00:01 GMT) scan diff

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Wir sind der Meinung, daß s{chon ein ganz einfacher gesunder Menschenverftand genügt, um zu begreifen, daß von einem Rückgange des Handels, wie er von Herrn Rickert und seiner „Danziger Zeitung“ behauptet wird, keine Rede sein kann, wenn cin andauerndes, erheb- liches Wasen des täglichen Postverkehrs wahrnehmbar i, Unsere werthe Kollegin hat allerdings Ret, wenn sie anführt, daß seit dem Jahre 1878 die Bevölkerung Danzigs fid um nicht weniger als 14 000 Personen vermehrt habe. Doch selb dann, wenn die Steigerung des Postverkehrs mit der Bevölkerungszunahme nur gleiden Schritt gehalten bâtie, würde die Behauptung von dem Rüdckgange des Handels \{chon widerlegt sein. Die Sade liegt aber roch wesentli anders. Während die Bevölkerungszunahme in dem geplanten Zeitraume nur ca. 14 % beträgt, ift die Zahl der täglichen Postseudungen um mehr als 509% gewachsen. Wahr ist allerdings, daß eine Menge von Reformen eingeführt worden sind, welche den Verkehr erleihtert haben, aber dieselben sind doch nit derart, daß fie zur Erklärung einer fsolhen rapiden Zunahme d:s Postverkehrs (bei- \piels8weise der aufgegebenen Postnabnahmesendungen von 48 auf 111) dienen könnten. Die LTarifänderungen, welche eine förmlie Um- wälzung im Postverkehr bewirkten, insbesondere die Einführung des Zehnpfennigportos für Briefe auf alle Entfernungen innerhalb des deuts{ch-österreihisben Poslgebiets, sind doch weit älteren Datums. Alle künstlihen Interpretationen nützen nicbts, es bleibt nur eine Erklärung für das Anwachsen des Poitverkehrs übrig und diese ist: die fortschreitende Entwickelung des Danziger Handels.

Die „Berliner Politishen Na@thrichten“ theilen folgendes fremde Urtheil über die deutshe Zoll- politik mit: f

In dem Märzbericht des österceichisb-ungarisben Generalkonsu- laies zu Köln wird die Gesammtlage der Großindustrie in Rheinland- Westfalen „gerade keine ungünstige“ genannt, obgleich manche Er- wartungen industrieller und merkantiler Kreise in Bezug auf ihre Hebung und Weiterentwicklung unerfüllt geblieten sind. Dann heißt es weiter: „Auf oden meisten Gebieten der industriellen Thâtig- keit haben die neuen Einfuhrzölle als bedeutsames Förderungsmittel si erwiesen. Es geht das hon aus der Thatsache hervor, daß die deutshe Eisenyproduktion von 1878 bis 1883 cinen Zuwachs von 61,49% bei den Fabrikaten und von 45,4% bei dem Werthe der- felben erfahren hat. . ….

Der „Hamburgische Korrespondent“ berichtet:

Es fehlt niht an Anzcichen dafür, daß die Anzichungskraft der Vereinigten Staaten von Amerika für deutsche Auswanderer mehr upd mehr nachläßt. Einmal für Industrice- und Fabrikarbeiter, nach- dem der transatlantishe Arbeitsmarki bei steigendem Angebot und finkender Nachfrage auf absehbare Zeit hinaus die denkbar ungün- stigste Konjunktur bietet, dann, weil die Arbeitslöhne cine ständig wei- ende Tendenz verfolgen, endlich, weil gleihwob1 die Kosten der Lebens- haltung auf ihrer früheren Höhe verblieben sind. Die namentli in den Großstädten lünstlich hinaufzeshraubten Lebensmittelpreise kommen aber nicht etwa den landwirthschaftlichen Produzenten, sondern den einzelnen WVerkäuferringen, den Eisenbahngesell\chaften mit ihren unvernünftigen Frachttarifen, den Korn- und Viehspekulanten 2c. zu Gute, die dem Farmer die Preise diftiren und dadur die landwirth» schaftlide Bevölkerung der Weststaaten in eine Lage gebracht haken, welche von einem Nothstande sich nur noch sehr wenig unterscheidet. Somit eröffnen sih au unseren aus8wanderungélustigen kleinbäuer- lichen Besißern resp. ländlichen Arbeitern drüben die denkbar trost- losesien Aussichten.

Statistische Nachrichten.

Im Februarheft der vom Kaiserlihen Statistishen Amt herauégegebenen ftatistishen Monatshefte wird das vorläufige Ergebniß der montanstatistishen Erhebungen für das Jahr 1884 veröffentlicht. Die Nachweisungen, welcke ih auf Menge und Werth der erzeugten Montanprodukte unter Vergleichung mit der cntsprehenden Produktion des Vorjahres (1883) erstrecken, haben nur cinen provisorishen Charakter, da über den Betrieb mehrerer mon- tanistisher Betriebe Berichte noch ausftehen; doch ist die Produktion der Bergwerke und ter Salinen ziemlich vollständig angegeben. Die Verglcihung der für das Jahr 1884 vorläufig ermittelten Produktion mit der entsprehenden des Vorjahres zeigt, daß bei den Kohlen und Hüttenprodukten die Menge der Produktion gegen das Vorjahr {ich wiederum gesteigert hat, dagegen in den Preisen, welche diese Produkte erzielten, meist abermals ein Nückgang stattfand. ie Sid

Im Einzelnen stellte sh! S #

ui c nittswer bei der Gesammmtproduktion ciner Tonne VEN, TPIOENDeN M i: aut M g . Produkten: Menge in Tonnen ti a in Mark 1884 | 1883 1884 | 1883 | 1884 | 1883 Steinkoblen . [57 190 326/55 943 (04/298 584/293 628| 5,22| 5,2 Braunkohlen . [14 840 575/14 480 809] 39 253) 38 947 2,64 2,69 Steinsalz. 344798/ 336401] 1968| 2090 5,71 6,21 Kalisfalze (eins&1l. | | O ee 969 196! 1189 363] 16 431| 11 652 10,76) 9,80 Eisenerze . . . | 8 866 941) 8 616 245] 36 774| 38 639 4,15 4,48 Sinkerze . . . | 631421 677 794| 8278| 8890| 13,11 13,12 Bleterze . 159109! 166 324] 15 699| 17 691 98,67| 106,36 Kupfererze . . | 593 331| 613 211| 18 147} 16 069| 3058| 26,21 KoMalz . 460 720} 468 851] 12 265) 12 617] 26,62| 26,91 Chlorfalium . 116 372 147 496 15 510 19 666/ 133,28| 133,33 Roheisen . . . 13583 315) 3452 3351171 706/183 9071 4799! 53,27 U Le 124 307) 115 9311 33 852| 33 4711 272,32| 288,71 E 95 316) 90.731120 307 21 927] 213,05| 241,67 Uet 18 750) 17 936} 22 633| 24 384/1207,10/1359,48 Kilogramm eines Kilogr. U 248 1159| 235 063| 37 056| 35 088] 149,35| 149 27 od s 555] 457] 1551| 1 278}2794,52/2795,09 Tounen einer Tonne Schwefelsäure | u. rauchendes | Vitriolöl 318 135 286 791/ 13 767| 13 8201 43,27| 48,19 Gußeisen zweiter Schmelzung . . 672051| 625 579/117 699/114 046] 175,13| 182,31 Sck{weißeisen | (Schmiedeeisen u. | E 1483 906| 1463 8631198 489/215 216] 133,76| 147,02 Flußeisen(ein\@l. | , Tiegelgußstahl) . 1122081] 1044 7751163 654/166 380] 145,85] 159,25

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2 Kunst, Wissenschaft und Literatur.

„Fürst Bismarck und die deutsche Landwirth- \chaft*. Der Amtérichter Dr. Reinhold, déffcn am 1. d. M. im Vereinshause zu Barmen gehaltener Vortrag: „Fürst Bismarck als Neformator des deutschen Geistes“ im Verlage von D. B. Wiemann in Barmen als Broschüre erschienen ist, hat im Verlage von J. C. C. Bruns zu Minden die vier, am 10,, 12,, 14. und 16. Februar d. J. gehaltenen Reden des Fürsten von Bismarck über die Holz- und Kornzôölle unter dem Titel: „Fürst Bigs- marck und die deutshe Landwirthschaft" herausgegeben. Diese Reden sind als „Ausgabe für das deutshe Volk“ des besseren Ver ständnisses wegen mit kurzem einleitendem und verbindendem Text verschen. Die Absicht des Herauégebers geht auf eine möglichst grofie Verbreitung dieser Reden über die Korrzölle, um dem Volke die wohlwollende Absicht der Regierung für die Landwirthschaft und

die nationale Ackeit vetfiändlih zu machen. Um die Verbreitung der Reden zu erleichtern, is der Preis der in haltbarer und ges{hmadck- voller Auéftattung ershienenen Ausgabe auf nur 50 Pf. geftellt. Ein etwaiger Reinertrag wird cinem Wohltbätigkeitszweck zugewendet werden, N

Beiträge zu einer vergleiwenden Topographie und Statistik von Erfurt, von W. I. A. Freiherrn von Tettau, Dr. phil., Vize-Präsident der Akademie gemeinnüßiger Wissenschaften zu Erfurt u. f. w. Erfurt, 1885. Verlag von Carl Villaret. Den erften Anlaß zu der vorliegenden Shrift gab die Absicht des Verfassers, ein Hülfsmittel zur Orientirung über die im Laufe der Zeit und selbst in naher Vergangenheit noch vielfach ver- änderten Benennungen der Straßen, Pläße, Gebäude 2c. von Erfurt darzubieien, da der ‘näcsten Generation {on die Kenntniß der älteren Namen geshwunden sein dürfte, während dieselben sich noch in Hypo- iheken-Inftrumenten aus früherer Zeit finden, weshalb ein Verzeich- niß derselben au wirklichen praktishen Nußen versprach. Die ein- gehendere Beschäftigung mit dem Gegenstande jedoch hat den Verfasser, wie er in der Vorbemerkung sagt, allmählich weiter geführt und die Arbeit zu einer vergleichenden Darstellung der Topographie von. Erfurt während der ganzen Zeit des Bestehens der Stadt autêgefstaltet. An das Verzeichniß der Straßen und Plätze hat id die Schilderung der räumlichen Ausdehnung, welche die Stadt allmäßlih gewonnen, die Darlegung der in threm Innern eingetretenen Veränderungen, die Aufzählung der früher in ihr vorhanden gewesenen, jeßt aber richt mehr existirenden baulichen Anlagen, insbesondere die Schilderung der gegenwärtig ja auch s{chon der Vergangenheit ange- hörigen Befestigungen anges{lossen, und s{ließlich ist die Unter- subung auch noch auf einize wichtigere Punkte der Statistik, ins- besondere die Hâäuser- und Einwohnerzahl im Allgemeinen sowie nach bejonderen Gesichtspunkten ausgedehnt worden. Der Arbeit liegt ein ähnlicher Gedanke zu Grunde, wie ihn Töppen bei der Abfassung sciner historisch-lomparativen Geographie von Preußen gehabi hat; indessen ift das Unternehmen infofern ein neues, als es nicht ein ganzes Land, sondern nur eine einzelne Stadt zum Gegen- stand hat und in dieser Beziehung bisher kein Vorbild existirte. Mit aroßem Fleiß sind alle vorhandenen gedruckten und handschriftlichen Materialien zur Geschihte und Beschreibung von Erfurt benußt; etwaige Unrichtigkeiten oder Lücken fallen daher diesen oder ihrem Fehlen zur Laft, und es wird die Aufgabe der historischen Lokalforsbung sein, dieselben zu berichtigen bezw. auszufüllen. Die praktische Brauchbar- keit des Buches ift, wie bei jenem vorangeführten Abschnitt, so au bei der Anordnung des ganzen Stoffs leitend gewesen und die letztere daher keine chronologishe, sondern nach den Gegenständen getroffen. Vorausgeschickt find einige Bemerkungen Über den Umfang der Stadt im Allgemeinen; dann folgt eine Ueber- siht der Veränderungen im Innern, wie sie in verschiedenen Zeit- perioden eingetreten sind, Daten über die Anzah! der Gebäude, eine Scilderung der baulichen Zustände, sowie Angaben über Zahl und Beschaffenheit der Straßen. Die folgenden Abschnitte handeln sodann von der Eintheilung der Siadt zu verschiedenen Zeiten, der Numerirung der Häuser und den Veränderungen in der Benennung der Straßen. Daran reiht si weiter eine ausführliche Besprechung ter Bauwerke, rämlich der Befestigungen: Thore und Wallthürme, Jnnen- und Außenthore, Mauer- und Wallthürme, ferner der kirchlihen Gebäude, wie Kirchen und Kapellen, Klöster und Stifter, der auswärtigen Klöstern gehörigen Höfe und der Begräbnißstätten, sodann der öffent- lien, nichtkirchlihen Gebäude. ScließliÞch werden auch die Mühlen und die Wafsserverbältnisse berücksichtigt. Junerhalb jeden Abschnitts sind die Materien alphabectisch geordnet, also die Uebe:- sichtlichkeit und {nelle Ausfindbarkeit des Gesuchten sehr erleichtert. Den Swluß des Buches bilden statistische Untersuhungen bezüglich der Bcvölkerung von Erfurt, und zwar über die Einwohnerzahl überkazpt, dann über das Verhältniß der Zahl der Todesfälle und Geburten zu der der Lebenden, die Zahl der unehelichen zu den ehe- lihen Geburter, über das Verhältniß der Civil- und der Militär- bevölkerung, der verschiedenen Stände, der christlichen Religions- parteien und der jüdischen Bevölkerung,

Die „Statistishe Skizz® der österreichisch-unga- rischen Monarchie nebst den okkupirten Ländern Bosnien und Herzegowina und dem zollvereinten Fürstenthum Lichtenstein“, von dem Dr. H. F. Ritter von Brachelli, K. K. Hofrath und o. s. Pro- fessor, Vorstand des ftatistishen Departements im K. K. Handels- Ministertum 2c. (Ergänzung zu der 7. Auflage von Stein und Wappäus* Handbuch der Geographie und Statistik) liegt in 10. ver- besserter Auslage vor (Leipzig 1885, J. C. Hinrichs\%e Bucbhand- lung). Das nach allezu Richtungen hin ershöpfende statistische Material, welches der Verfasser auf 59 Seiten zusammengedrängt hat, ist in dieser neuen Auflage des treffliien Buchs dur Alles ver- vollftändigt worden, was bis zum März d. F. vorlag.

Die in Leipzig und Berlin den 18, d. M. erscheinende Nr. 2181 der „Jllustrirten Zeitung“ enthält folgende Ab- bildungen: Die Bismarckfeier in Berlin. 6 Abbildungen: 1) Die Be- glückwünschung dur Kaiser Wilhelm vor dem A. von Wernerschen Gemälde „Die Kaiserproklamation zu Versailles *. Originalzeichnung von H. Lüders. 2) Der Fackelzug am 31. März. Originalzeich- nung von C. Koch. (Zweiseitig.) 3) Der „Schlachtenmaler* im Fadchelzuge. Originalzeihnung von E. Hosang. 4) Die Ueber- reihung des Chrenpalasches durch das Offizier-Corps des Magde- burgischen Kürassier-Regiments. Originalzeihnung von H. Lüders. 5) Trinkspruch des Generals von Pape auf den Jubilar beim Frühshoppen. Originalzeibnung von Jean Lulvés 6) Vom Faelzuge. Originalzeihnung von E. Hosarg. 8 Dar- stellungen: 1) Die Ruderer. 2) An der Tribüne, 3) Vor dem Schau- fenster. 4) Auf dem Akademichofe. 5) Während des Fakelzugs. 6) Die Asrikaner vor dem Reichskanzler. 7) Auf dem Heimwege. 8) Nach dem Fadelzuge. Die Bismarck-Feier auf dem Königsplaß in München am Abend des 28. März. Originalzeichnung von Lud- wig Herterih. (Zweiseitig.) Das neue Sesipibun des MReichs- kanzlers in Schönhausen. 5 Abbildungen. Originalzeibnungen von Robert Geißler. 1) u. 2) Partien aus dem Park. 3) Ansicht der Kirche. 4) Vorderseite des Herrenhauses. 5) Parkseite des Herren- hauses. Der akademische Brauch des Salamanderreibens, 3 Ab- bildungen. Der Stern des Imtiaz-Ordens.

Land- und Forstwirthschaft.

a Ser die Ernteaussichten im Anhaltischen berichtet der e Anh. t

Der Stand der Saaten is} sehr verschieden; Weizen hat den Winter im Allgemeinen gut überstanden und fteht gut. Der Roggen dagegen ift vielfah ausgewintert; Raps fteht gut. Klee ist wohl durhwintert, hat aber in einigen Strihen im Herbst dur Mäusefraß gelitten. Obwohl daher in Anhalt der Stand der Wintersaaten im Allgemeinen ein recht befriedigender ist, und die grünen Hälmchen unter den Strahlen der Frühlings\fonne theilweise ein recht frisches Autsehen cilangt haben, find die Land- wirthe um die weitere Eniwickelung derselben do einigermaßen in Sorge, weil die heftig gewesenen Nachtfröste das Auswintern des Roggens befürchten ließen. Und in der That giebt es Felder, auf denen jeßt \ckchon fkahle Flecken zu bemerken sind. Man hat daher hier und da Versuche mit der Ansaat von Getreide aus nörd:iceren Gegenden gen-acht, besonders mit {wedis{hem Getreide, das man für widerstandsfähiger hielt und tas zuglei als ertragsreicer galt. Aus den sorgfältig während der ganzen Vegetationszeit angestellten Beob- achtungen ift namentlich zu erwähnen, daß das Getreide aus shwedi- {hem Samen in den weitaus meisten Fällen sih \{neller entwickelte, Anfangs üppiger stand, häufig höher wurde, auch srüher blühte und bis zu 8 bis 14 Tagen früher reifte, als das aus einheimischem Samen. Diese Eigenschaften dürften s{chwedisches Saatgut als empfehlenswerth für rauhere Gebirgslagen erscheinen laffen. Im Er- trage konnte jedo das {chwedische Getreide (es waren nur Sommer- getreide-Arten) sich meist nicht mit dem deutschen messen; nur die Hafersorten, der \{chwedische Weißhafer und der \{wedis{he \{warze Fahnenhafer, gaben höhere Erträge, als - die verglichenen deutschen Hafersorten.

Gewerbe und Handel.

Die „Leipziger Ztg.“ berihtet von der diesjährigen Dfter-Leder- messe zu Leipzig: Die Zufuhren in Leder waren diesmal den Er- wartungen nit enfsprehend und sind der Quantität nach nur als mittelmäßig zu bezeihnen. In den Preisen sind durchgängig gegen die Neujahrsmesse keine wesentlihen Veränderungen eingetreten. Schwere Sohlleder wurden \{lank geräumt; wenn dieselben theilweise etwas befsere Preise erzielten, so lag es nur an der gegen Neujabr vorhandenen besseren Trockaung derselben; au mittel und leihte Sohlleder fanden diesmal guten Absatz. Braune und {ware Kipse in mittelschwerer Qualität waren lebhaft begehrt und wurden s{lank begeben, fast ebenso leite Kipse, {were Kipse aber blieben wenig beahtet. Von Fahlleder konnte {were Waare \sih niht im Preise halten, wohl aber wurden mittel und leite Leder zu guten und auch höheren Preisen gern genommen. Brandsohlleder und Vache brachten gegen Neujahr keine Veränderung. Für alle diese Sorten konnte der Bedarf niht voll gedeckt werden, weshalb sid die Abwickeluny des Geschäfts sehr {nell vollzog, so daß bereits Dienstag Mittag Stille cintrat. Lohgare und Scafleder konnten bei guter Zufuhr sich nicht voll im Preise gegen Neujahr halten, in wihsgarem Schafleder war die Stimmung {wankend und \{loß hierin das Geschäft {ließlich mit höheren Preisen. Sämischleder war nicht zu viel am Plaße, do ließ hierin au die Nachfrage zu wünschen übrig und führte zu einem \chweren Geschäft. Die Zufuhr in rohen Häuten war unbedeutend, es wurden dieselben diesmal s{neller als sonst geräumt. Auffallend \{wach war diesmal der Besuch der Ledermesse von den kleinen Käufern, Schuhmachern 2c-; die Folge hiervon war denn auch {waches Geschäft in den Lederhandlungen. :

Amsterdam, 15. Aprli. (W. T. B.) Die heute von der niederländishen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaffee- auktion eröffnete für Nr. 1 zu 254 à 2s, Nr. 4 243 à 242, Nr. 7 254 à 253, Nr. 12 244 à 243, Nr. 15 25 à 254, Nr. 21 242,

London, 15. April. (W. T. B) Wollauktion. Wolle

stetig.

Berlin, 16. April 1885.

Etwa 700 Freunde der Afrikanishen Mission waren gestern Abend im Saalé des Stadtmissionsbauses zu einer geselligen Vereinigung zusammengekommen. Den musikalischen Theil der Unter- haltung hatten die musik- und sangeskundigen Zöglinge des Missions- hauses übernommen. In der ersten Ansprahe wies Pastor Fischer auf die neuen Aufgaben hin, die der Mission aus der neuen Kolonialpolitik erwachfen. Missionsinsyektor Kratenstein gab dann einige Lichtpunkte aus der Afrika-Mission, während Pastor Grundmann auf die drei Hauptübel Afrikas, auf die Abgötterei, die Sklaverei und die Vielweiberei, hinwies. Die x ais Ansprache hielt Superintendent Sclecht-Luckenwalde Nachdem Pastor Difselhoff das Schlußgebet gesprochen, trennte sich die Versammlung unter der voin Pofaunencor geblasenen Arie aus Haydns Schöpfung: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“.

Der Landeskirchlihe Vereinstaa der Freunde der positiven Union hat heute im großen Saale des Evangelischen Vereinshauses in der Oranienstraße seine Verhandlungen begonnen. Beretts gestern Abend waren die Mitglieder zu einer nitöffentlichen Versammlung zusammengetreten, in der Hofprediger Schrader die Erschienenen begrüßt, Supcrintendent Pfeiffer über das Vereinsorgan „Die kirchliche Monatsschrift“ berichtet hatte, und Mittheilungen aus den Provinzialvercinen entgegengenommen worden waren. Der heutigen ersten döffentlihen Versamm- lung wohnten etwa 300 Personen aus allen Theilen der Mon- arie bei. Der Hofprediger Bayer hatte die religiöse Ansprache übernommen, mit welcher die Verhandlung eingeleitet wurde. Die Versammlung \{ritt sodann zur Konstituirung und betraute den Grafen Zieten-Schwerin mit dem Vorsiß und den Konsiftorial-Rath Renner mit dessen Stellvertretung. Den ersten Punkt der Tages- ordnung bildete der Vortrag des Professors D. Cremer- Greifswald über „den Artikel von der Gottheit Christi“. Die Versammlung nahm folgende Resolution an: „Die Mitglieder- versammlung erklärt, daß sie das volle freudige Bekenntniß zum Apostolicum, insbesondere zu dem Grundattikel von der Gottheit Christi, als die unerläßlihe Vorausseßung für die Theilnahme an der synodalen Arbeit der evangelishen Kirche erachtet, und daß sie daher zur Wahl von Männern, welche erklärtermaßen diesen Artikel leugnen oder ihn nicht als Lehrfundament der Kirche anerkennen, ihre Mitwirkung versagen muß.“ Für morgen ift als Hauptthema aufgestcllt der Vortrag des Divisions-Pfarrers Rocholl- Köln: „Was predigt die Sozialdemokratie der Kirche ?“

Im Deutschen Theater werden, auf vielfacen Wunsch aus dem Publikum, die drei Heyse’sen einaktigen Stücke, welche während des Úrlaubes des Hrn. Kadelburg ruhten, nunmehr am nächsten Sonntag, den 19.,, wieder aufgenommen. Die nächste Aufführung ven „Hamlet“ findet am Mittwot, den 22. d. M, statt.

An der Humboldt-Akademie beginnen heute und morgen Abend die leßten Vortragscyklen dieses Quartals für Herren und Damen (sämmtlib Georgenstr. 30/31, näcst dem Central-Bahnhof). Es lesen: Freitag, Abends 7—8 Uhr, Mr. Ch. Marelle Littérature française (morceaux choisis 17.—19. siècle) und Sgr. Barbaro di San Giorgio, Litteratura italiana; 8—9 Doc. Robert Schweichel, Einige Dichter der deutschen Neuzeit (Uhland, Rüdckert, Lenau, Frei- ligrath ; Halbcyklus); Sonnabend, Abends 7—8 Uhr, Dr. Trendelen- burg, Griechische Plastik (mit Besuch des Museums ; Halbcyklus). Der erste Vortrag jedes Cyklus is öfentlih. Alles Nähere in den Programmen und im Bureau, Central-Buchhandlung (Central-Hotel).

Der Paul Seiffertsche Gesangverein gab gestern im Saal der Sing-Akademie sein zweites Concert (a capella). Chor- lieder von Brahms, Schumann, Seiffert, Scharwenka, Mendelssohn, Wüerst und Henschel gelangten zur Ausführung. Auch diesmal sind wieder die Präzision in der Gesammtwirkung, die Sicherheit im Ein- seßen der Anfangsakforde, sowie die Gleichmäßigkeit in den verschie- denen Schattirungsgraden bis zum Schluß eines jeden Chorsaßes lobend anzuerkennen. Die Aussprache is zugleich so deutlich, daß man keines Naclesens des Textes bedarf. Besonders beifällige Auf- nahme fanden Seifferts „Gleich und Gleih*, Scharwenka's „Dörper- tanzweise“ und „Abendreihen*“ von Wüerst, welches Quartett mit einem Dacapo-Ruf begrüßt wurde. Frl. Helene Geisler unterstüßte das Concert durch den Vortrag einiger Klavierftücke von Chopin und Liszt, in denen die \tets gern gehörte Künstlerin wiederum ihre feinsinnige Ausdrucksweise und thren schönen Anschlag zur Geltung brachte. Eine sehr begabte Sängerin lernten wir noch in Fr. Gertrud Krüger, Schülerin des Frl. Jenny Meyer, kennen, die mit einer klangvollen, in der Tiefe besonders kräftigen Altstimme zuglei eine sehr empfindungsvolle Ausdrucks- weise verbindet. Unter den von ihr vorgetragenen Gesängen wurden besonders „Das Gebet“ von Ferd. Hiller und Jensens „Klinge, Élinge, mein Pandero“ durch wohlverdienten Beifall ausgezeichnet, mit welchem das zahlreich erschienene Publikum auch bei anderen Kunstleistungen dieses Abends nicht zurückhielt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Grpedition (Sch olz). Druck: W. Els ner. Sechs Beilagen (einschließli Börsen-Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 3.

Berlin:

E

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 89.

Berlin, Donnerstag, den 16. April

Königreich Preußen.

Privilegium egen eventueller Ausfertigung auf den Inhaber

leutender Anleibescheine des Kreises Pleß bis zum Betrage von 620000 (M

Vir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem von der Kreisvertretung des Kreises Pleß O.-S. unterm 8. Oftober 1884 bes{lossen worden ift, zur Abstoßung älterer Kreis\{ulden ein Darlehn von 620 000 Reichsmark aus dem Reichs-Invalidenfonds zu ent- nehmen, wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisvertretung, zu diesem Zwecke - auf Verlangen der Verwaltung des Reichs- Invalidenfonds bezw. defsen Rehtsna{folgers auf jeden În- haber lautende, mit Zinsscheinen versehene, sowohl Seitens der Gläubiger, als auch Seitens des Schuldners unkündbare Anleihescheine in einem Gesammt-Nennbetrage, welcher dem noch nit getilgten Betrage der Schuld gleihkommt, also höchstens im Betrage von 620 000 A4 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noch des Schuldners etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des § 2 des Geseßes vom 17. Juni 1833 zur Aus- stellung von Anleihescheinen zum Betrage von höchstens 620 000 M, in Bu(staben Sechshundertzwanzig Tausend Mark Reichswährung, welche in Abschnitten von 5000, 2000, 1000, 500 und 200 # na der Bestimmung des Darleihers bezw. dessen Rechtsnacbfolgers über die Zahl der Anleihescheine jeder dieser Gattungen nach dem anliegenden e auszufertigen, mit vier Prozent jährlich zu verzinsen und nach der durch das Loos zu bestimmenden Folgeordnung vom Jahre der Aus- gabe der Anleihesbeine ab mit jährlih mindestens Eins vom Hundert des Nennwerths der ursprünglihen Kapitals{uld unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Scbuldbeträgen zu tilgen sind, durch gegen- wärtiges Privilegium Unsere landesherrlihe Genehmigung mit der redtlihen Wirkung ertheilen, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihe- heine die daraus hervorgehenden Rechte geltend zu machen befugt is, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums ver- pflihtet zu sein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir, vorbehaltlich der Rebte Dritter, ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staates nicht über- nommen.

Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedructtem Königlichen Insiegel.

Gegeben Berlin, den 18. März 1885.

(L. 8.) Wilhelm.

von Puttkamer. von Scholz.

Yrovinz Schlesien. Regierungsbezirk Oppeln. Anleiheschein des Kreises Pleß O.-S. . . te Ausgabe, Bu(lhstabe .…. . Nummer über ee ois s WLATE UeIMEWÜNTUNG, Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom 18. März 1885 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln E ln. A 18... Nr... . . Seite, . . und Geseßz-Samm- Ung TUL 10... S.)

Auf Grund des von dem Bezirksaus\{us}se zu Oppeln unterm 19, Januar 1885 bestätigten Beschlusses der Kreisvertretung des Kreises Pleß O.-S. vom 8. Oktober 1884 wegen Aufnahme einer Shuld von 620 000 Æ aus dem Reichs-Invalidenfonds bekennt sich der Kreisaus\{chuß des Kreises Pleß O.-S. Namens des Kreises Pleß D. S. durch diesen, für jeden Inhaber gültigen, sowobl Seitens des Gläubigers als aud Seitens des Schuldners unkündbaren Anleihesbein zu ciner Darlehnöshuld von .….…... Mark Reichs6- währung, welche an den Kreis Pleß O.-S. baar gezahlt worden und mit vier Prozent jährlich zu verzinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 620 000 A erfolgt bom Jahre 1886 ab aus einem zu diesem Bebuf gebildeten Til- qungsftock von wenigstens Einem Prozent des Nennwerths des ur- \prüngliben Swuldkapitals jährlih, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Sculdbeträgen. Dem Kreise Pleß O -S. bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungéftok durch größere Ausloosungen um höstens Fünf vom Hundert des Nennwerths des ursprünglichen Stuldkapitals für jedes Jahr zu verstärken. Die durch die verstärkte Lilgung ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungsftock zu.

Die jährlichen Tilgungsbeträge werden auf 500 beziehungsweise

& abgerundet. Die Folgeordnung der Einlösung der Anlethe- heine wird burch das Loos bestimmt.

Die Ausloofung erfolgt vom Jahre 18... ab im Monat Dezember jêdes Jahres, die Auszahlung des Nennwerths der ausge- loosten Stücke an dem auf die Auélo osung folgenden 1. Juli.

Die ausgeloosten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Vuthstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welhem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentliG bekannt gemaht. Diese Bekanntmachung erfolgt spätestens ses, drei, iei und einen Monat vor dem Fälligkeitstermin in den zdeutschen Reichs- und Königlih Preußischen Staats- nzeiger“, in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung il Oppeln, in einem in Breslau erscheinenden öffentlichen Blatte und in dem amilien Organ der Kreisbehörde zu Pleß O.-S. ollte eines dieser leßteren Blätter eingehen, fo wird von dem Kreis- wêshusse mit Genehmigung des Königlichen Regierungs-Präsidenten ie Dppeln ein anderes Blatt bestimmt und die Veränderung in dem L R Relchs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger“

acht. diese E die vorbezeihneten Blätter erfolgen auch die sonstigen vit Anleihe betreffenden Bekanntmachungen, insbesondere die Be- lags der Einlöfestellen für die Zinsscheine und die ausgelooften ne. i Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ad es in halbjährlichen Terminen am 2. Januar und am y wh ven heute an gerechnet, mit vier Prozent jährlich verzinst. tloß le Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen lites Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine bezw. dieses An- ejveins in Pleß D.-S. bei der Kreis-Kommunalkasse und in * n und Bretêlau bei den in den vorbezeichneten Blättern bekannt G A Ginlösestellen, und zwar auch in der nach dem Eintritt âlligkeitstermins folgenden Zeit.

Anleibe dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten ats esheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der \pâä- A Tälligkeitstermine zurüGuliefern. Für die fehlenden Zins- besun wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die dur Aus- alb L zur Rückzahlung bestimmten Kapitalbeträge, welche inner- werde reißig Jahren na dem Rückzahlungstermine niht erhoben lhr d Ce innerhalb E Ar ans Dau! u Me

gtett an gerechnet, n erhobenen Zinsen verjähren ? Gunsten des Kreises Pleß O.-S. i

Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener und vernicteter Anleihescheine erfolat nah Vorschrift der 88. 838 u. ff. der Civilprozeß- ordnung für das Deutsche Reih vom 30. Januar 1877 R.-G.- Bl. S. 83 bezw. nach 8. 20 des Ae rmngdaeleges zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 G.-S. S. 281.

Zinsscbeine können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Doch foll Demijenigen , welher den Verlust von Zins- seinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreis- Kommunalkafse in Pleß O.-S. anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung des Anleihescheines oder sonst in glaub- hafter Weise darthut, nah Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden. 5

Mit diesem Anleihescheine sind halbjährlihe Zinsscheine bis zum Schlusse des Jahres . , .. ausgegeben; die ferneren Zins- heine werden für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei den mit der Zinsenzahlung betrauten Stellen gegen Ablieferung dec der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zias\cheinreihe an den E Anleihescheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig ge-

ehen ift.

Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis Pleß O.-S. mit seinem gesammten gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen und mit seiner Steuerkraft.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Pleß D-S., den .. ten.

Der Kreisauss{huß des Kreises Pleß O.-S. Anmerkung. Die Anleihescheine sind außer mit den Unter- shriftea des Landraths und zweier Mitglieder des Kreisaus\chu}ses mit dem Siegel des Landraths zu versehen.

Provinz Schlesien. Regierungsbezirk Oppeln. Erster (bis ..,) Zins.

. Reihe zu dem

Anleißeschein des Kreiscs Pleß O.-S. . . . Ausgabe, Buhstabe . .. Mr: « Uber... Mark i zu vier Prozent Zinsen über ¿T

__ Der Inhaber dieses Zins\cheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 2. Januar (bezw. 1.-Juli) 18... ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheines für das Halbjahr vom . .ten . D N mit (in Buchstaben) Mark bei der Kreis- Kommunalkasse zu Pleß O-S und bei den bekannt gemachten Ein- lôsestellen in Berlin und Breslau.

Pleh D-S, den... en. s

Der Krcisaus\{chuß des Kreises Pleß O.-S.

Dieser Zinsschein is ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Kalenderjahres angerechnet, erhoben wird.

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisausshusses können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, jedo muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Unter- {rift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Sélesien. Regierungsbezirk Oppeln.

i Anweisung zum Knleiheschein des Kreises Pleß O-S... Ausgabe, Bube. Nr. E Mark Reichswährung.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem Anleiheshein des Kreises Pleß O.-S. Buchstabe .

V. U . Mark Reichswährung zu vier Prozent Zinsen die . . te Reihe Zinsscheine für die zehn Jahre vom . . ten... ..…., 10, D U 18 . , bei der Kreis-Kommunalkasse

zu Pleß O.-S. und bei dea mit der Zinsenzahlung betrauten Stellen in Berlin und Breslau, sofern dagegen Seitens des als solchen legitimirten Jnhabers des Anleihescheins kein Widerspruch erhoben ift.

Pley VoS, den M

Der Kreisauëshuß des Kreises Pleß O.-S.

Anmerkung. Die Namensunterscriften der Mitglieder des Kreisaus\chusses können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, jedo muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens- unterscrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachfolgender Art abzudrucken :

. ter Zinsschein. . „ter Zinsschein.

Anweisung.

Kadetten-Vertheilung 1885.

Kaiser Alcxander Garde-Gren. Regt. Nr. 1 Gefr. v. Lütcken, Kad. v, Schmeling Il, als char. Port. Fähnr. 3. Garde-Regt. ¿. F. P. U, Neidhardt, P. U. v. Rosenberg I, als Sec. Lts. 4. Garde-Reât. z, F. P. U. von der Osten 11, P. U. v. Dri-

gal ski I, als Sec. Lts., Kad. v. Zimmermann, als char. Port. Sähnr. 3. Garde-Gren. Regt. P. U. v. Altrock, P. U. von Stocken, als Sec. Lts, 4, Garde-Gren. Regt. P. U. Graf von Rhoden 1, als Sec. L, Kad. v. Derswhau, als chaár. Port. Fähnr. Gren. Regt. Nr. 1 Gefr. v. Below, als char. Port. Fähnr. Gren. Regt. Nr. 2 Kad. Graf d». Deribera 11 als war: Port. Fähnr.

Gren. Regt. Nr. 3 Kad. Boelcke I., als char. Port. Fähnr. Gren. Regt. Nr. 4. P. U. Rohrbeck, als Sec. Lt. Gren. Regt. Nr. 5 P. U. Wilzer, als Sec. Lt. Gren. Regt. Nr. 6 P. U. v. Binzer, als Sec, Lt. Gren. Regt. Nr. 7 Kad. Frhr. v. Ende II,, als char. Port, Fähnr. Gren. Regt. Nr. 8 P. U. v. Zychlinski, als Sec. Lt. Gren. Regt. Nr. 9 Kad. v. Bojan Il, als char. Port. Fähnr. Gren. Regt. Nr. 12 P. U. v. Heydebreck I., als Sec. Lt.,, Kad. Müller VI,, als char. Port. Sähnr. Inf. Regt Nr. 13 Kad. v. ckrt§, als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 15 P. U, v. Doering I, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 18 Kad. Boettcher, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 17 P. U. v. Mülmann I., als Sec. Lt,, Kad. Maas, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Ne. 18 P. U. v. Kunowsk i, als Sec. Lieutn., Kad. Schack Il, als charakt. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 19 Kad. v. Heydebrand und der Lasa, als car, Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 20 Kad. Arnold 11, als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 21 P. U. Maercker I., als Sec. Lt. Inf. Negt. Nr. 22 Kad. Smidt Ill, als har. Port.

ähnr. Inf. Regt. Nr. 23 Kad. v. Znan iecki, als char. Port.

ähnr. Inf. Regt. Nr. 24 Kad. v Jena I., als char. Port.

ühnr, Inf. Regt. Nr. 25: P. U. Alefeld 1, als Sec. Lt., Kad. Frhr. v. Goeler, als char. Port. Fähnr. FInf. Regt. Nr. 26 P. U. v. Reuß, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 27 P, U. v. Billerbeck, als Sec. Lt. Juf. Regt. Nr. 28 Kad, v. Suter,

t B

15.

als Gar. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 29 Kad. Molden- hawer, als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Ne. 30 P. U. Seele- mann, als Sec. Lt., Kad. Soenderop, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 31 P. U. v. Walther, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 32 P. U. v. ering, als Sec Lt., Füs. Regt. Nr. 33 Kad. Jany, als char. Port. Fähnr. Füs. Regt. Nr. 34 P. U. v. Joeden-Koniecpolski L, als Sec. Lt, Kad. Lueder, als char. Port. Fähnr. Füs. Regt. Nr. 35 Gefr. v. Hanstein L, als char. Port. Fähnr. Füs. Regt. Nr. 38 Kad. Heye, als car. Port. Fähnr. Füs. Regt. Nr. 37 Kad. Kühl, als ar. Port. Fähnr. Füs. Regt. Ne. 38 P, U. Lübeck, als Sec. Lt. Füs. Negt. Nr. 39 P. U. Nohdewald, als Sec. Lt. Füs. Regt. Nr. 40 P. U. Bauer I., als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 41 Kad. Wonneberg, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 42 P. U. Kopp, als Sec. Lt., Kad. Caesar, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 43 Kad. Prager, als char. Port. Fähnr. Inf. Negt. Nr. 44 Kad. Bruns, als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 45 Kad. v. Gabain, als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 46 D L v Klett L, als .Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 47 D U. rb. v, Kleist IIL, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 48 Kad. v. Bülow, als arakter. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 49 P. U. Selle I, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 50 Kad. Arret, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 51 P. U. Man ger, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 52 Kad. Heinze, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 53 Gefr. v. Eltesfter, als car. Port. Fähnr. Juf. Regt. Nr. 55 P. U. v Ascboff, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 56 Kad. Halliersch I., als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 57 P. U. Irgahn, als Scc. Lt, Inf. Regt. Nr. 58 Kad. Kropff, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 59 Kad. Krise, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 60 P. U. Reichardt, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 62 P. U. Köhnemann, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 63 Kad. Ar- nold IIL, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 64 Kad. von der Often I, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 65 Kad. v. Stehow, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 66 Kad. v. Naßmer, als char. Port. Fábnr. Inf. Regt. Nr. 67 P. U. v. Borcke, als Sec, Lt. Jnf. Regt. Nr. 68 Kad. Jachmann, als char. Port. Fähnr. Jn,. Regt. Nr. 69 Kad. Frhr. von Hünefeld, als dar. Portl. Fäbnr. Inf Regt. Ver. (0: Kad. - ZeGlin L als. Gar Port K Inf. Regt. Nr. 71 P. U. v. Seebach, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 72 Kad. Borcherdt I., als car. Port. Fähnr. Füs. Regt. Nr. 73 Kad. v. Sha ck I., Kad, v. Kluefer, als car. Port. Fähnrs, Inf. Regt. Nr. 74 P. U. v. Mertens, als Sec. Lt, Kad. Brüning, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 75 P. U. v. Joeden-Koniecpolski Il, P. U. Clauß, als Sec. Lts. Inf. Rear: Nr. (6: P. U. v. Raven I., als Sec. Lt., Gefr. v. Thuemen, Gefr. Fließbach, Kad. v. Germar, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 77 als (ar. Port. Fähnrs. Inf. Regt. Nr. 78 P. U. Lockemann, als Sec. Lt., Kad. Malotki v. Trze- biatowsfi I., als ar. Port. Fähnr. Füs. Regt. Nr. 89 Gefr. v. Hugo, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 79 Kad. v. Henning auf Schoenboff, als {char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 81 P. U. Frhr. Marschall v. Bieberstein I. als Sec. Lt, Inf. Negt. Nr. 82 Kad. Hupfeld, als car. Port. Fähnr. Inf, Regt. Nr. 83 Kad. v. Sodenstern, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt, Nr. 84 P. U. Heck, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 85 Kad. Heusinger v. Waldegg, als char. Port. Fähnr. Füs. Regt. Nr. 86 E: U. Saxe, als Scc. Lt. Inf. Regt. Nr. 87 P. U. Sachs, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 88 P. U. Horn- hardt, als Sec. Lt. Gren. Regt. Nr. 89 Kad. v. Fischer L: als har. Port Fähnr. Füs. Regt. Nr. 90 P. U. Cleve, P. U. zur Megede, als Sec. Lts, Kad. v. Blücher I, als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 91 P. U. v. Hennings, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 94 Gefr. Frhr. von der Tann IL, als car, Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 95 Kad. Hoot, als char. Port, Fähnr... Inf. Regt. Nr. 96 Gefr. von der Decken I., als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 97 Gefr. v. Carlshausen, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 98 Kad. v. Conta, als char. Port. Fähur. Inf. Regt. Nr. 99 Kad. Hepfke, als char, Port. Fähnr. Gren. Regt. Nr. 110 P. U. Marggraff, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 111 Gefr. v. Frankenberg-Ludwigs8dorff, als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 112 Kad. Stoecklern v. Grün - holzegg, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 113 P. U. Hoff- meister, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 114 Kad. v. Müllen- heim I., als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 116 Kad. Frhr. v. Gillern, als char. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 117 Kad. am Ende I., als car. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 118 Unteroff. Kattrein, als har. Port. Fähnr. Inf. Regt. Nr. 128 P. U. Leh- mann II., P. U. v. Kracht, als Sec. Lts. Inf. Regt. Nr. 129 Kad. v. Unruh I., als char. Port. Fähnr. Jaf. Regt. Nr. 130 P. U. Kipping, als Sec. Lt. Inf. Regt. Nr. 131 P. U. Kayser I, als Sec, Lt. Jäger-Bat. Nr. 4 Kad. v. Rango, als car. Port. Fähnr. Jäger-Bat. Nr. 7 P. U. Braun, als Sec. Lt. Jäger- Bat. Nr. 8 Gefr. Müller V., als char. Port. Fähnr. Jäger-Bat. Nr. 9 Kad. Garthe, als char. Port. Fähnr. Jäger-Bat. Nr. 14 Kad. v. Lübbe, als char. Port. Fähnr. Kür. Regt. Nr. 2 P. U. v. Albedyll, als Sec. L Dcag. Regt. Nr. 1 Kad. von Milszews ki, als char. Port. Fähnr. Drag. Regt. Nr. 3 P. U. v. Tresckow I., als Sec. Lt. Drag. Reat. Nr. 5 Kad. von Saldern, als char. Port. Fähnr. Drag. Regt. Nr. 7 P. U. Vierordt, als Sec. Lt. Drag. Regt. Nr. 9 P. U. v. Guion- neau I., als Sec. Lt. Drag. Regt. Nr. 10 Kad. QuassowskiL., als char. Port. Fähnr. Drag. Regt. Nr. 13 P. U. v. Graberg I., als Sec Lt. Drag. Regt. Nr. 14 P. U. Rodenburg, P. U. v. Westernhagen, als Sec. Lts. Drag. Reat. Nr. 17 P. U. Ae, v. Rüxleben, als Sec. Lt. Drag. Regiment r. 18 Kad. von Ploeßt I., als char. Port. Fähnr. Drag. Regt. Nr. 20 P. U. v. Poseck, als Sec. L, Kad. Jaeckel, als car. Port. Fähnr. Drag. Regt. Nr. 21 P. U. Wallau, als Sec. Lt. Hus. Regt. Nr. 1 P. U. v. Beringe, als Sec. Lt. Hus. Regt. Nr. 2 Kad. Neander v. Petersheiden, als car. Port, Fähnr. Hus. Regt. Nr. 10 Kad. von dem Knese- beck, als har. Port. Fähnr. Hus. Regt. Nr. 16 P. U. v. Heus(, als Sec, Lt., Kad. Vogel v. Falken fte in, als har. Port. Fähnr. Ulan. Regt. Ne. 4 Kad. Hähnel, als char. Port. Fähnr. Ulan. Regt. Regt. Nr. 10 Gefr. v. Puttkamer I1V., als har. Port. Fähnr. Ulan. Negt. Nr. 12 Kad. BVeruer, als (a Part Fähnr. Ulan. Regt. Nr. 14 Kad. Ritter Dojmi di Delupis, als char. Port. Fähnr. Feld-Art. Negt. Nr. 2 P. U. Baron v. le Fort I. als außeretatsm. Sec. Lt. Feld-Art. Regt. Nr. 3 P. U. v. Horn T., als außeretatsm. Sec. Lt, Feld-Art. Regt. Nr 6 P. U. v. Bailluseck, als außeretatsm. Sec. Lt. Feld-Art. Regt. Nr. 7 Kad. Nachtigal, als car. Port. gabe, Feld-Art. Nr. 9 P. U. v. Böckmann, als außeretatsm. ec. Lt, Feld-Art. Regt. Nr. 14 Kad. Rochlitz, als {ar. Port. Fähnr, Feld-Art. Regt. Nr. 16 P. U. Vanselow, als außers etatsm. Sec. Lt. Feld-Art. Regt. Nr 18 P. U. v. Corvin- Wiersbißki, als außeretatsm. Sec. Lt, Feld-Art. Regt. Nr. 24 P. U. v. Gilsa, als außeretatsm. Sec. Lt. Feld-Art. Regt. Nr. 26 D: U. von der Lippe I., als außeretatsm. “Sec. Lt. Feld-Art. Negt. Nr. 30 P. U. Sch{mitt I., als außeretatsm. Sec. Lt, Garde-Fuß-Art. Regt. Gefr. Richter I., als (ar. Port. Fähnr.