1906 / 17 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Jan 1906 18:00:01 GMT) scan diff

g?feße ift, ersicht man aus der Zusammenstellung in diesem Buche hier, tas in der Militärverwaltung benußt wird : fast keine Seite ohne rote, \chwarze oder blaue Korrefturen, eine Buntscheckigkeit ohnegleichen. Die Regierung bâtte die Vorlage {on haben können, wenn fie den Reichstag nicht fo plöglih ges{lossen hätte. Die Kriegsverwaltung ist allerdings wahrscheinli niht s{uld daran. Die {lechte Behandlung des Reichétags mag dieser einmal vergelten, aber nur niht an dieser Stelle. Was können die Veteranen, Militärpensionäre und Invaliden dafür ? Man könnte an andern Stellen scharfe und gründliche Opposition mahen. Das Gese muß so rasch wie mögli an eine Kommission, die es auch beraten kann. Wir stimmen daher für den Antrag des Grafen Oriola.

Staatssekretär des Reichs\haßzamts Freiherr von S ten gel:

Der Herr Vorredner hat \ich darüber beklagt, daß es bezüglich der Veteranenbeihilfe noch immer an irgend welchen einbeitlihen Vor- schriften und Bestimmungen für die Ausführung mangle. Wenn der Herr Vorredner diesen Vorwurf vor Jahr und Tag erboben bâtte, dann wäre er vollständig in seinem Ret: aber inzwischen haben sich die Dinge ja vollständig geändert. (Sehr richtig! in der Mitte.) Jch nehme an, daß der Herr Abgeordnete seinerseits die Vorgänge nicht verfolgt hat, und möchte nun daran erinnern ich habe leider das Zntralblatt augenblicklich noch nit zur Hand, ih will es aber kommen laffen —, daß der Bundeêrat im April dcs abgelaufenen Jahres Ausführungs- bestimmungen erlassen bat, durch mwelche die Gewährung der Veteranens- beibilfen an die betreffenden Kriegêteilnehmer einheitlih für das ganze Reich näher geregelt worden ist. Diese Bestimmungen sind, wie ih Ihnen {hon angedeutet habe, im April des vorigen Jahres dur das Meichszentralblatt veröffentliht worden, und es ist bisher von keiner Seite irgend welche Beanstandung jener Vorschriften erfolgt. Auch ist seit der Zeit von keiner Seite irgend eine Beschwerde über die Ausführung der betreffenden geseßlihen Bestimmungen an uns gelangt, und ich fann noch darauf hinweisen, daß erst in den leßten Tagen hier im Reichstage ih weiß niht mehr, von welcher Seite es geschehen ist ausdrücklich anerkannt «wurde, von welch:#m Wohlwollen jene Verordnung getragen ift, und daß sie auch den Anforderungen der Gerechtigkeit durhaus entspricht.

Abg. Mommsen (frf. Bog: Mit der Veteranenfürsorge haben wir es hier nit zu tun. Meine Freunde sind für die Ueber- weisung der Vorlage an die Budgetkommission, wir haben gar nicht die Leute, um noch weitere Kommissionen zu beseßen. Außerdem baben wir solWe Fragen immer in der Budgetkommisfion verhandelt, weil diese allein die finanziellen Wirkungen für -die einzelnen Ressorts beurteilen kann. Außerdem bat gerade die Budget- kommission, in der jegt ziemlich dieselben Mitglieder figen, \chon im vougen Jahre gute Vorarbeiten für diese Vor- lage gemaht. Wir müssen au das Zivilpensionswesen neu regeln. Gegen die rüdckwirkende Kraft des Geseßes für früher verabschiedete Offiziere haben wir sehr erheblihe Bedenken, da es uns in Zukunft sehr erschwert werden würde, in unsern Beamtengehältern Aenderungen eintreten zu laffen. Dazu kommt die neue Shwierigkeit, daß die Vor- Tage Rückwirkung bis zum 1. April 1905 erhalten soll. Das ging im vorigen Iabre, wo es sich um wenige Monate nah dem Etatsjahr bantdelte; wenn sie jegt erft nah dem 1. April fertig würde, wäre €s eine neue Schwierigkeit, sie bis zum vorigen Etatsjahr zurückwirken zu lassen. Deshalb muß die Vorlage möglihst noch in diesem Etatéjahr verabschiedet werden. Ein Begräbnis erster Klasse würde sie in der Budgetkommission nicht finden. Wir wollen sie durhaus nicht tot maten, gerade die Budgetkommission ist jeßt weniger belastet, weil sie für die Steuervorlagen besowdere Kommissionen eingesegt hat. Der Abg. von Massow scheint an die Lorbeeren seines Kollegen vcn Erfa im Abgeordnetenhause anfaüpfen zu wollen, wenn er sagte, die Offiziere würden auch am 21. Jaruar ihre Pfliht und SZHuldigafkeit tun. Wenn eine Vorlage ungeeignet zu solher Scharfmahherei ift, so ist es wobl diese. Auf allen Seiten des Hauses ist das ernstz Bestreben, sie ¿zu verabschieden, da brauen Sie, Herr von Massow, niht mit jolhem Herumtragen von sehr vagen Gerüchten zu fommen. Wir alle, die den Dingen rubig gegenüberstehen, glauben nit daran. Uns foll das aber nit abhalten, diz Hand zu bieten, um diese Vorlage noch in diesem Etatétjahr zu Ende zu bringen.

Abg. Werner (D. Neformp.) : Die Budgetkommission wird gar- nicht in der Lage sein, bei ihrer vielen, anstrengenden Arbeit, aub noch diese Vorlage zur Verabs{iedung zu bringen. Wir wünsten deshalb, daß sie an cine besondere Kommission überwiesen wird. Wir müssen nur mit allen Mittteln dafür forgen, daß diese Vorlage endlich Gesetzeékraft erhält. Im Volke ift Mißitimmung über Regierung und Reichstag vorhanden, weil die Sache si so binshleppt. Wie viele Hoffnungen sind im vorigen Jahre zu Grabe getragen worden! In der Budgetkommission war übrigens noch nit einmal die Offizier- vorlage durchgearbeitet worden. Ueber die Mannscaften batte man überbaupt ncch kein Wort geiprohen. Und dieses Fahr soll tiefelbe Arbeit in derselben Kommission von vorn beginnen! Auh das Reliktenwesen muß endlih geregelt werden, ebenso wie die tatsächlih noch immer verscieden beantwortete Bedürfnisfrage bei der Durch- führung der Veteranenbeibilfe. Sollen wir dem Heer und der Marine dienen, dann muß das Gesetz bis zum 31. März 1906 ver- abshièdet sein. i

_Abg. von ODertzen (Rp.): Ueber die Refo:m des Militär- pensionéwesens sind alle Parteien einig; es bandelt ih nur noch darum, die Reform mêglichst rasch zum Geseß zu mahen. Urs genügt der Rahmen des Geseßes rit, um den beredtigten An- Iprüchen der Beteiligten genügend entgegenzukommen. Wir wollen daber diefen Rahmen erweitert haben, insbesondere dur die Ver- längerung der rüdwirfenden Kraft. Für eine jolhe Maßnahme haben wir übrigens in unserer Gesetzgebung bereits einen Präzedenzfall. Mit ledigli akademishen Sympathien ist ni:zmantem gedient. Verweisen Sie das Gesey an die Budgetkommission, so laden Sie den Vor- wurf der Vershleppung auf sih, den Sie der Regierung machen. Diese Kommission ift mit Arbeiten {on jet viel zu überhäuft. Es werden sih mit Leichtigkeit 21 Herren findea, welche die Arbeit in einer besonderen Kommission übernehmen.

Damit schließt die erste Beratung.

__ Der Antrag des Abg. Grafen Oriola wird gegen die Parteien der Nechten und die Nationalliberalen abgelehnt: die Vorlage geht an die Budge!kommission.

Es folgt die ersie Beratung des Gescyentwurfs wegen Ab- änderung des Gesetzes, betreffend die Statistik des Waren- verktehrs des deutshen Zollgebiets mit dem Auslande.

Abg. Dc. Beumer (nl.): Wir stehen einer Vermehrung der Statistik ablehnend gegenüber, nit bloß wegen der dadur erforderli werdenden Bermebrung des Perfonals des Statistisen Amts, sondern au wegen der fi daraus ergebenden Vermehrung der statistishen Anfragen, die den Produktivständen fch{ließlich eine das Maß über!schreitende Arbeit aufzwingen. Die Vorlage bezweckt eine fol: Vermehrung der Statistik nit, sie will vielmebr das Ergebnis dadur zuverlässiger gestalten, daß auch der über die Freibafengebiecte, insbesondere über den Hambuiger Freibafen gehende Verkehr von der Statistik mit erfaßt wird. Ja diefer Bezizhung haben die Urheber der Vorlage eine sehc gründlihe Arbeit geleistet und für die Vervollkommruna der Statistik sehr zweckmäßige Vor- {läge gemaht. Auf diese Weise wird man zu einer vollständigen Erfafsung ter über die Grenzen des deuten Wirtshaftsgebietes gehenden Waren gelangen. Eine weitere E-gäntung und Vervoll- kommrung erfährt die Methode der Wertermittlung durch die Vor- lage. Eine allgemeine Verpflichtung zur Wertangabe beftebt nit,

au gehen die Meinungen der Interessenten in diesem Punkte weit

auseinander. Von 111 befragten Handelskammern hat A es die Hälfte für, die Hälfte gegen dieses Prinzip ausgesprohen. Die NOGEE beläßt es daher im allgemeinen bei dem bisherigen Modus der Abshäßung und s{reibt die Wertangabe nur für bestimmte Waren vor, die einer annähernden Abschägung besondere Schwierigkeiten bereiten. Jch emvfehle, die Vorlage in zweiter Lesung ohne Kommission sofort im Plenum zu erledigen.

Abg. Graf von Kanißt (dkon).:) Dem leßteren Antrag kann ih mi nur anschließen. Die Vorlage füllt in dankenswerter Weise die Lücke aus, die in unserer Warenverkehrsstatistikk mit dem Auslande bezügli der Zollausschlüfe bestand. Diese Lüdke muß beseitigt werden, wenn wir die wirtshaftlihe Bedeutung des gesamten Waren- verkehrs Deutschlands mit dem Auëlante erfassen wollen. Die neue Ermächtigung des Bundesrats, für gewisse Warea die Wertangabe vorzuschreiben, wird namentlich von Bzdeutung sein für die Ermitt- lung des Wertes der vielen und vielfah recht teuren Tabaksorten. Was die äußere Form des neuen Gesetzes betrifft, so möchte do eine völlige Redaktion im Sinne der Cinzelvorschläge, die die uns vorgelegte Novelle enthält, vorzuziehen sein; ih behalte uns vor, eventuell einen formulierten Antrag in dieser Beziehung einzubringen.

__ Abg. Kaempf (fr. Velkzp.): Au uns ist die Vorlage nah den beiden Richtungen, die die Vorredner bereits betont haben, erwünscht. Der Kreis derjenigen Waren, bei welhen dem Buntesrat die Ermähti- gung vorbehalten sein foll, die Wertangabe zu verlangen, scheint mir allerdings einer erbeblichen Einshränkung zu bedürfen; es fönnen alle Waren ausscheiden, für die ein Marktpreis exiftiert, deren Ab- {chäßung also verbältnismäßig einfah ist. Großen Dank verdient die Bereitwilligkeit, mit der die verbündeten Regterungen die Wünsche des Handels und der Industrie bei der Vorbereitung dieser Vorlage berücksihtigt haben; eine Kommissionsberatung ersh:int daher dur- aus entbebrlid.

Unterstaatssekretär Wermut h: Was die Form des Gesetzes an- betrifft, so haben wir es für richtiger gehalten, die zablreihen beteiligten Beamten in die Lage zu setzen, sofort zu übersehen, welde Aenderungen an dem bisherigen Geseß vorgenommen worden sind. Deéhalb haben wir “es vorgezogen. diese Form zu wählen, die auh in anderen Fällen diefer Art üblich ist. Ih mö@te deshalb bitten, eine Umarbeitung des Entwurfs nicht eintreten zu lassen Das Gesetz soll mit dem Zolltarif am 1. März in Kraft treten. Es liegt auch im Interesse des Publikums, sih rechtzeitig zu informieren. Was dann die Wertdeklaration anbelangt, so mêchte ih dem Abg. Kaempf er- widern, daß ein Teil der Bedenken, die er geäußert hat, schon er- ledigt ist. Wir haben uns veranlaßt gesehen, das Verzeichnis noh wefentlih einzushränken, so daß jeßt nur noch 148 Nummern vor- banden find. Natürlich werden auch die Bemängelungen des Abg. Kaempf noch gepcüft werden. Es soll nur in der vorsihtigsten Weije und nach Anhörung aller Beteiligten vorgegangen werden.

__ Damit schließt die erste Beratung. Die zweite Beratung wird demnächst im Plenum stattfinden.

_ Denselben Beschluß faßt das Haus auch bezüglih des Gesezentwurfs, betreffend die Wertbestimmung der Einfuhr- sheine im Zollverkehr. Jn der ersten Beratung wird das Wort nicht genommen.

Hierauf tritt Vertagung ein.

_ Präsident Graf von Ballestrem: * Bevor ich Vorschläge über die nähste Tageëordnung mache, möchte ih erwähnen: Obwohl id bis jeßt von seiten der Reich2regierung fkein2 offizielle Mitteilung erhalten habe über das hôdst bedauerliße Ableben des Herrn Staatssekretärs, Staatsministers Freiherrn von Richthofen, au niht über diz Zeit der Leichenfeierlihkeit, die abgehalten werden foll, so ist mir_ beides aus den Zeitungen bekannt, und ih weiß, daß morgen nahmittag 3 Uhr diese Leicher.feierlihkeit stattfinden sol. Ih glaube nun, daß ebenso wie ih viele Mitglieder dieses Hauses das Bedürfnis haben werden, diesem ebenso ausgezeichneten wie liebenéwürdigen Staatsmann die leßte Ehre zu erweisen. Deëehalb wollte ich dem Hause vor- sdlagen, morgen feine Sißun g abzuhalten, sondern erst Montag, den 22. Januar, Nachmittags 1 Ubr.

Damit ist das Haus einverstanden.

_ Súluß gegen 5, Uhr. Nächste Sizung Montag, 1 Uhr. (Zweite Lesung der vorhin in erster Lesung angenommenen beiden Geseßentwürfe, erste ung des Geseßentwurfs, be- treffend die Ausgabe von Reichsbanknoten von 50 und 20 und des Gesetzes uber den Versicherungsvertrag sowie eines Ge- jees, betreffend Aenderung der Vorschriften des Handelsgeseß- buches über die Seeversicherung.)

Nr. 3 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, berausgegeben im NReihsamt des Innern, vom 19. Januar 1906, hat folgenden Inbalt: 1) Konsulatwesen: Ermächtigungen zur Vornahme von Zioilstandsakten. 2) Bankwesen: Status der deutshen Noten- banken Ende Dezember 1905. 3) Zoll- und Steuerwesen: Ver- edelungéverkchr mit Gerste zur Herstellung von Malz; Zulaffung ge- mister Holztransitlager auf den Elbinseln Neubof und Wilbelms- burg ; Bestellung von Stationskontrolleuren. 4) Polizeiwesen : Aus- weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 3 der „Veröffentlihungen des KaiserliGen Gesundbeitsamts* vom 17. Januar 1906 hat folgenden Inhalt : Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maß- regeln gegen Pest. Desgl. gegen Cholera. Geseßgebung usw. (Deutsches Neich.) Arzneitaxe. Tierärzte. Auswandererschife. (Preußen.) AerztliGe Vorprüfung. Nahrungsmittelkontrolle. Pilzmerkblatt. Haarwuch3mittel. Cholera. (Reg.-Bez. Minden.) Geheimmittel. (Württemberg.) Hebammenrenten. Hebammenprämien. (Mecklenburg-Schwerin.) Haarwuchzmittel. —- (Hamburg.) Malerarbeiten 2. (Desterreih.) Krankenhäuser, Desinfektion. Arzneien. (Schweiz.) Grenztierärztliher Dienst. (Großbritannien.) Bier. (Australis@er Bund. Viktoria.) Viebeinfuhr. Tierseuchen in der Shweiz, 3. Vierteljahr 1905. Desgl. in Belgien. Desgl. in Aegypten. Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuh?n. (Oesterreich.) Vermischtes. (Deutsches Neich.) Aerzt- lihe nnd zahnärztlihe Prüfungen, 1903/04. (Bremen ) Infektions- frankbeiten, 1893—1903. (Oesterreih.) Malaria. Wochentabelle über die Sterbefälle in deulshen Orten mit 40000 und mehr Ein- wohnern. Desgl. “in größeren Städten des Auslandes. Er- franfungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Beilage: Ge- E Ac betr. -den Verkehr mit Nahrungsmitteln (Dier, Yeein).

Nr. 7 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, beraus- gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 20. Januar 1906, bat folgenden Inhalt: Amtliches: Runderlaß vom 29. Dezember 1905, betr. Wetttewerb für - Entwürfe zu Bauern- und cinfahen Bürgerhäusern. Bekanntmachung. Dienstnachrichten. Nicht- amtliches: Der Neubau der Ernestinenshule in Lübeck. (S{hluß.) Einsturz eines Wafserbehälters in Madrid. Bauwissenschaftliche Versuche im Jahre 1904. (Shluß.) Vermischtes: Erteilung von Neiseprämien an Regierungébauführer in Preußen. Technisches Oberprüfungs8amt in Darmstadt. Wettbewerb um Entwürfe zu einem Rudolf Virhow-Denkmal in Berlin. Städtishes Abwasser und seine Reinigung.

Literatur.

Die leßte (4.) Lieferung der „Kunft unserer Zeit! (München, Verlag von F. Hanfstaengel) ist, wie das 3. Heft, dem Andenken Menzels gewidmet. Aus der großen Reihe der ausgezeichneten Nachbildungen Menzelscher Gemälde, die eF enthält, seien die Voss,

bilder

„Hofballsiene“,

„Wochentag zu

Paris*, „Abreise König

Wilkelm I. zur Aimee am 31. Juli 1870" und „Ballsouper® hervor, gehoben. Das Heft enthält außerdem die Fortsezung des Aufsaßez von Franz Hermann Meißner über Menzel.

| E E E E E E E E E E T T r

Wetterbericht vom 20. Januar 1906, Vormittags 8 Ubz.

Name der

Beobachtung83-

station

yveau und

[Schwere in 45°Breite

tand auf

|

Wind

Barometer 0% Meeresn

Wind- rihtung,

stärke

————

Witterungs- verlauf der [egten 24 Stunden

Wetter

24 Stunden

Borkum

769,4 |/NW

p

| 4'halbbed. ziemlich beiter

Keitum

766,8 |N

halbbed. Nachts Nieders,

Hamburg .

Swinemünde

767,1 [W 763,9 |[NW

Vorm. Nieders.

3 Zibeiter 3 Regenschauer

halb bed.

Rügenwalder- münde .

761,2 |[NW

4'bededckt anhalt. Nieders{l,

Neufabrwaffer

Pemel Aachen . Hannover . .

760,2 |[NNW

4'bedeckt Negenshauer

758,5 |[NW 771,6 [N 768,4 |WNW

5/bedeckt 3\wolfig 2ibedeckt

anbalt. Niederl. NRegenschauer Regens(hauer

Berlin . .

Dresden .

. 765,2

2 |WNW 767,0 |WNW

4|bedeckt 2\bedeckt

meist bewölft Nachts Nieders

Breslau

763,7 |[NW

2\bedeckt ziemlich beiter

Bromberg Me Frankfurt, M.

762,0 |W 771,1 770,5 |[NW

NNO à

Vorm. Nieders, meist bewölkt __meift bewölkt

3ibedeckt wolkig 2\wolkfia

Karlsruhe, B. München .

Stornoway .

769,5 |NW 768,7 |W

766,5 |WSW

bededckt 2\bedeckt

3\bedeckt

Negenschauer

Nachts Nieders{[. (Wilhelmshay,) meist bewölkt

Malin Head Valentia . .

781,0 |WSW

779,2

Windst.

(Kiel)

meist bewölkt (Wustrow i. M) Nachm. Nieders{[.

4bedeckt

wolkenl.

Scilly . Aberdeen . Shields Holypbead . Isle d’Aix St. Matbieu

779,3 |NND 769,4 772,6 |W 771,1 |W 773,8 ¡N 778,2 ¡N

Königsbg., Pr. 3|beiter 6,7 ( ft gs i (Cassel)

Regenschauer Magdebur “Buse

(Gr ünbergSchL)

Negenschauer

(Mülhaus., Els.)

Nachts Nieders].

(Friedrichshaf.) meist bewölkt

bedeckt 4\wolkig 4\halbbed.| 5,06 6|bededckt

2 halb bed.

4,4 2,8

4,0

Gris8nez Paris Vlifsingen Helder . Bodoe .

774,4 ¡N 774,2 |N 773,9 |NNW 771,6 |NNW 756,9 [NW

(Bamberg) 2,1 Nachts Nieders. 3,0/ 3,6!

3,8| —18 0

5\wolkenl. 4ibedeckt 2\balb bed. 3\beiter 4/bededckt

0 2,8} 0 9 1 2

Christiansund

762,5 |NW

Skudesnes

764,9 |[Windst.

wolkenl. | —2,0|

Skagen

j e

Vestervig .

Kopenhagen .

764,1 |WNW

1|Schnee | —1,1|

Karlstad

761,9 |[NW

4\wolfenl.| —5,2 0

Stodhoïim

798,4 |NNW

4|bedeckt | —4,2|

Wisby .

758.1 |NNOD

4|bedeckt | —4,0| 15

Hernösand Haparanda

757,8 [N

. | 751,8 [N

2\wolfenl.| —7,8| 0 | 2iwolkenl. |—13,9| 0 |

Riga

749,6 [N

4lbedeŒ | 04 —|

Wilna

| 751,2 |W

2\bededt | 1,2

Pinsk

[757,4 WSW

3‘balbbed.| 1,6!

Petersburg

. | 740,8 |NNW

1bedeckt | —0,9!

Wien

._. [7658 |W

Prag Rom Florenz

| 766,6 |NW 759,3 D | 760.0 ¡NO

3/bedeckt 2,0! 2|bedeckt 1,2/ 4'bedeckt 7,8! 3/bedeckt | 5,8

Cagliari

Cherbourg Clermont

Biarritz

760,3 |NW

4 bedeckt | 8,4

777,8 |N

4 beiter 4,6!

| 772,1 |NNW 776 5 |D

4, Schnee |__2,2 3|beiter 4,0:

Nizza

Krakau . Lemberg .

Hermanstadt

7598 D

2'wolkig 4,2

764,5 N | 764,0 |NW

| 765,0 |S

1'wolfkig 1,6f 1/balbbed.| 0,3 2\balb bed. |

Triest

| 762,3 [NNO

loselalolieielmalulmle|alo

4bedeckt |

Brindisi Livorno

Belgrad

|_ 764,3 |W 758,7 |NO

3 balb beb.! 4 halb bed.!

762,4 |Windst.

|bededt

Helsingfors

Kuopto

| 748,6 |[NNW

6 bededt

Zürich Genf

—_. [7690 [NW

| 769,3 |SW

2 Schnee | 1bededckt

Lugano Säântis 17 E

| 763,5 |NO 558,5 |[W

. | 765,7 (N

2\balbbed.| 6,0; 2 Schnee |—13,8! 2 Regen 3,3

Marschau

Portland Bill! 778,4 N

| 760,3 |[W

2 bedeckt 1,2! |

2'wolkenl.! 1,1! |

Ein Maximum üker 779 mm liegt vor dem Kanal, eir? Depression unter 746 mm über Innerrußland; ein neues Minimu®

ist nordwestlich von Schottland erschienen.

ist das In Deutschland 11 fas

Wetter rubig und kälter, im Westen beiter, im Osten trübe; vie sind Niedersläge gefallen. Vielfah heiteres, fälteres, meist trockenes Wetter ist wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte-

Dritte Beilage

«

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 20. Januar

1906.

M 17.

Statiftik und Volkswirtschaft.

der deutshen Reichspost- und -Tele-

Die Leiftungen raphenverwaltung im Jahre 1904, veroTidtn mit denen der Post: und Telegraphen-

verwaltungen anderer Länder.

Das Reichspostamt hat in diefen Tagen die Statistik der deutshen Reichépofi- und -Telegraphenverwaltung für das Kalenderjahr 1901 veröffentliht uyd ihr eine vergleichende Uebersicht über den Poft- und Telegraphenverkehr aller Länder Guropas beigefügt; während jene von einer weiteren bedeutenden Zunahme des Post- und Telegraphenver- fehrs im Deutschen Reiche Zeugnis gibt, gewährt diese ein interefsantes Bild davon, wie sehr die Leistungen des Post- und Telegraphendienstes Deutschlands diejenigen der anderen Länder überragen. Es waren am S&luß des Berichtsiahrs im deutschen Reichspost- und «Telegraphen- gebiet (ohne die Kolonien) 32656 (im Jahre 1903 32667) Post- anstalten, die sich auf 31606 Orte verteilten, 20 442 (19 062) Neichstelegraphenanftalten in 19556 Orten, neben denen noch 4325 (4318) zur Annahme und Beförderung von Privat- telegrammen ermächtigte Eisenbahn- und 189 (182) Nebentelegraphen- anstalten bestanden, zusamtnen mithin 24 947 (23 562) Telegraphen- anstalten in 20005 Orten und 19 547 (17911) Fernsprech- anstalten in 19495 (17 878) Dcten vorhanden. Eine Post - anstalt kam im Reichspoftgebiet auf 13,6 qkm und 1471 Einwohner, im gesamten Gebiet der Neichspost-, der bayerishen und der württem- bergishen Postverwaltung, also in ganz Deutschland auf 14 gkm und 1458 Einwohner, in Großbritannien und Irland (am 31. März 1205) auf 13,7 gkm und 1859 Einwohner, in der Schweiz auf 11,2 qkm und 896 Einwohner, dagegen in Belgien auf 23,4 qkm und 95811 Einwohner, in den Niederlanden auf 23,9 qkm und 3981 Einwohner, in Jtalien (am 30. Juni 1904) auf 32,6 gkm und 3791 Einwo., in Oesterreich (Ende 1903) auf 37 agkm und 3226 Einw., in Ungarn erst auf 68,8 qkm und 4080 Einw., in Dänemark auf 39,5 qkm und 2442 Einw., in Frankreich auf 45,7 qkm und 3323 Einw., in Norwegen auf 115,1 qkm und 824 Einw., ia Schweden auf 1493 qkm und 17381 Einw., in Spanien (Ende 1903) auf 1439 qkm und 5161 Einw., in Nußland einschlicßlich des asiatischen (Ende 1903) auf 1814 qkm und 10674 Einw, eine Telegraphenanstalt im Neichstelegraphengebiet auf 17,9 qkm und 1925 Einw., in ganz Deutshland auf 18 qkm und 1880 Einw, in der SHweiz auf 19,1 gkm und 1528 Einv., d2gzeaen in Belgien auf 20,9 qkm und 95021 Einw,., in Großbritannien und Irland auf 25,4 qkm und 3409 Einw., in den Ni-derlaaden auf 27,9 qkm und 4642 Einw., in Frankreich auf 345 qkm und 2508 Einw., in Italien auf 44,7 gkm und 5203 Ginw,, in Oesterreich auf 50,4 qkm und 4397 Einw., in Ungarn erst auf 876 gkm und 5194 Einw., in Dänemark auf 62,7 gkm und 3876 Einw, in Shweden auf 187,3 qkm und 2245 Einw., in Norwegen auf 3142 qkm und 2248 Einw., in Spanien auf 306,7 qum und 10 997 Einrw., in Rußland einshließlih des asiztishen auf 3248 qkm und 19111 Einw., eine Fernsprehanstali im Neichstelegrapyen- gebiet auf 22,8 qkm und 2457 Einwohner, in ganz Deutschland auf B qkm und 2448 Einwchner; für das Ausland fehlen entspreende

ngaben.

Das Personal der Reih2post- uad -Telegraphenverwaltung hat im Jahre 1994 eine Vermehrung von 217716 auf 229 079, also um 11363 Personen oder 5,22 % (im Vorjahre um 7810 Personen oder 3,72 9%) erfahren. Die Zahl der Beamten stieg von 87 653 auf 91 297, darunter die der weiblichen von 9932 auf 10701, die Zabl der Unterbeamten von 94835 auf 98 580, die der außerhalb des Beamtenverhältnisses stehenden, dauernd oder in regelmäßiger Wiederkehr bes{äftigten Per- fonen von 30982 auf 34989, unter den leßteren diz Zahl der weiblihen Personen von 2875 auf 3421. Allein in den selb- ständigen (niht mit Postanstalten vereinigten) Fernfprehämtern wurden 6840 (903 6145) in Beamtenverbältnis stehende und 892 (678) außerbz1b desselben steh?-nde weiblihe Personen, in den selb- ständigen Telegraphenämtern 474 (1903 585) und 142 (187) ‘be- s{äftizt. Außerdem wurden noch 884 (890) Posthalter und 3349 (3350) Poftillione der nit reih8eigenen Posthaltereien gezählt. Einschließlich des Personals der bayerishen und der württem- bergishen Post, und Teiegraphenverwaltung standen in ganz Deut!shland im Post- und Telegraphendienst 261 985 Perfonen, während die entiprehende Zahl in Großbritannien und Jiland 192454, in Frankrei 83 735, in Oesterreih 60475, in Ungarn 26 907, in Jtalien 51 709, in Rußland einshließlich des asiatischen 61 062 betrug. i

_ Durch die deutshe Reihspost wurden im Jahre 1994 gesamt 6234,7 Millionen- Sendungen befördert, das find 330,9 Millionen oder 5,69% mebr als im Jahre 19303, in dem die Zunahme 388 Millionen oder 7,03 % betragen hatte. Davon waren 196,7 (1903: 1823,5) Millionen portopflichtige und 65,2 (61,4) Millionen portofreie, insgesamt 1931,9 (1884,9) Millionen gewöhnliche und eingeshriebene Briefe ohne Wertangabe (mit Ein- \hiuß der Zustellungsurkund?n), 1245,5 (1164,2) Millionen porto- pflihtigze Postkarten, 955,3 (994) Millionen portopflichtige Vrucksahen, 19,8 (9,8) Millionen portovflihtige Geschäfts - papiere, 72,1 (68,8) Millionen portopflihtige Warenproben und 146 (13,1) Millionen portofreie Postkarten, Drucksachen, Geshäftsp2piere und Warenprcb:n, 166 (159,1) Millionen Posianweisungen, 5,4 (5,47) Millionea Postauftragsbriefe, 1343,8 (1255 6) Millionen Zeitungsnummern und 229 (233) Mil- licnen außergewöhnlihe Zeitungsbeilagen, 198,2 (190,5) Millionen Pakete ohne Wertangabe, 3,6 (3,5) Millionen Pakete mit Wertangabe, sowie 8,5 (8,476) M.llionen Briefe (und Kästchen) mit

ertangabe. Der Gesamtbetrag der Wertangaben und des vermittelten Geldyerfehrs bclief sich auf rund 28,095 (1903 auf 27,701) Milliarden Mark. Mit den Postea wurden au 1091 738 (1135 185) Personen befördert. A

Von der Gesamtzabl der Briefsendungen (vortopfliGtigen und portofre:en, gewöhnlihen und einzeshriebenen Briefen, Postkarten, Drud sachen, Geschäfispapieren und Warenproben) entfielen auf den Veifedr innechalb des Reichsvostgebiets 3358,3 Millionen oder 7846 9/0, unter denen sh 779,7 Millionen Orts5- (im Bestell- bezirk der Aufgabepostanstalt aufgeliefete und bestellt) und Nahbarortssendungen befanden, auf den Eingang aus an- deren Ländern 311,6 Millionen oder 7,28°%/0o, auf den Abgang nah anderen Ländern 386,4 Millicnen oder 8,56 9/6 und auf den Di Bgang durch das Reichtpofstgebiet 244 Millionen oder 5,70 %%/o. Die Z1bl der beförderten Briefsendungen vermehrte sich im Verkehr Innerhalb des Reichspostgebiets um 5,4 °/o, im Eingang aus anderen Tamern um 5,9 9%/6, im Abgang nach anderen Ländern um 3,4 °/o und im Durch ang durh das Neich¿postgebiet um 195,9 °/0._ 5

Ein'hließlih der von der bayzrishzn und der württembergischen Post beförderten Sendungen, betrug die Gesamtstückzahl der auf- pegevenen, der vom Ausland eingegangenen und der im DurHgang \Orderten Postsendungen 1994 im Deutschen Reich 6985,9 : (ionen, dagegen in Großbritannien und Irland (vom : Avril 1904 bis 31. ‘Mär; 1905) nur 4584,1 Millionen, in zankreich 30437, in Oesterreich (1903) 1601,5, in Ungarn in atr! Rußland einschließli des afiatischen (1903) 1143,9,

Îtalien (vom 1. Juli 1993 bis 30. Juni 1904) 1045,5, in Belgten

ins-

636,2, in der Shwetz 532,9, in den Niederlanden 528,4, in Spanien

(1903) 413.1, in SYhweden 363,6, in Dänemark 239,5, in Norwegen 139 2 Millionen. An Briefen einshließlich der Poîtnachnahme- briefsendungen beförderte die Post in Deutschland 2213,9 Millionen, in Großbritannien und Irland 2624,6 *), in Frankrei 1147,5, in Oefterreih 800,1, in Ungarn 245,1, in Rußland eins{ließlich des asiatischen 437,8, in Italien 301,6, in Spanien 189,6, in Belgien 182,4, in den Niederlanden 166,4, in der SÄweiz 1692, in Schweten 115,4, in Dänemark 101,7 Millionen, an Po ftkarten in Deutschland 1551.9 Mikllioren, dagegen in Sroß- britannien und Irland nur 734,5, in Oesterreich 413,8 und in Ungarn 126 7, in Rußland 144,4; in Italien 97,7, in der Schweiz 94,4, in Belgien 88,1, in Frankreich nur 85,3, in den Niederlanten 80,8 Millionen, an Drucksachen, Zeitungsnummern, Ge- shäftspapieren und Warenproben in Deutschland 3000 Mil- liozen (mit Eias4luß von 266,6 Millionen außergewöhnlichen ZeitungSbeilagen), in Fra: freih 1668,1, in Großbritannien und Irland 1023,14, in Italien 6104, in Rußland 465,8, in Belgien 390,6, in Oesterrei 287,5 und in Ungarn 70,4, in den Niederlanden 263,7, in der hweiz 228,9, in Spanien 204,8, in Schweden 199,8, in Dänemark 114,8 Millionen, an Postanweisungen in DeutsWland 182,3 Millionen, in Groß- britannien und Irland 104,7, in Frankreich 49,8, in Oefterreih 35,4, in Ungarn 23,1, in Italien 17,9, in Rußland 17,6, in der Schweiz 9,2, in den Niederlanden 5,5, in Belgien 4,4, in Shweden 4,2 Millionen, an Postauftragsbriefen in Deutshland 5,8 Millionen, in Frankrei 18,3, in Belgien 12,4, in den Niederlanden 5,1, in der Schweiz 1,5, in Jtalien 1,1, in Oesterreich 0,7 und in Ungarn 0,3 Million, an Paketen ohne oder mit Wertangabe in Deutschland 222,3 Millionen, in Großbritannien und Jrland 97,2, in Frankrei 63,4, in Oesterrei 59,9 und in Ungarn 27,7, in der S{hweiz 29,3, in Italien 13,3, in Rußland 12, in Belgien 7,9, in den Niederlanden 6,4, in Dänemark 5,6 Millionen, an Briefen (und Kästhen) mit Wer tangabe in Deutshland 9,7 Millionen, in Frankrei 11,4, in Rußland 11,3, in Oesterrei 4,1 und in Ungarn 1,7, in Italien 3,6, in Norwegen 3,4, in Schweden 2,2, in Dänemark 1,3 Million. L . :

Auf einen Einwohner entfallen im Inland aufgegebene Briefe und Postkarten in Deutschland 57,6, in der Schweiz 63,9, in Dänemark 41,6, in Desterreich 38,6, in Luxemburg 37,2, in Belgien 33,5, in den Niederlanden 33,4, in Franfreih 28, in Shwed:n 27,5, in Nor-

wegen 22,4, in Ungarn 16,6, in Italien 10,8, in Spanien 10,6, in | in Rußland 4,5 aus Große |

Portugal 8,6, in Rumänien 7,7, J rof britannien liegen Zahlenangaben über die dort aufgegebenen Brief- sendungen niht vor —, aufgegebene Druckfachen usw. in Deutschland 50,5, in der Schweiz 60,5, in Belgien 52,4, in Däne- mark 45, in Franfreich 39,7, « in den Niederlanden Scchweden 34,8,

in Franfreih 3,6, in Oefterreih 3,3, in Belgien 3,1, in den Nieder- lanten 2,9, in Ungarn 2,1, in Norwegen 2, aufgegebenen Pofst- sendungen überhaupt in Deuts{hland 115,3, in der Schweiz 137,4, in Dänemark 90,7, in Belgien 89, in den Niederlanden 74,4, in Luxemburg 72,9, in Frankrei 71,3, in Schweden 63,9, in Nor- wegen 54,3, in Oesterreih 51,5, in Jtalien 29,6, in Ungarn 21,6, in Spanien 20,6.

Die Gesamtlänge der Reichstelegraphen- und Fern- \sprechlinien im Reicbstelegraphengebiet betrug am Schluß des Sabres 1904 226 088 (Ende 1203 215 806) km, woven 110522 (102 397) km, also nit garz die Hälfte, aus[{ließlich dem Fern- sprehverkehr dienten, die Gesamtlänge der MNeichstelegravhen- und Fecnsprehleitungen im NReichstelegraphengebiet 2 412 696 (2021 176) km, wovon 1948752 (1568 056) km, also über drei Viertel, Ferniprechleitungen waren, die nicht zugleib§ dem Telegraphenverkehr dienten, die Zahl der an die Orlsfernsprech- neze im MNeichstelegraphengebiet ang?s{lofsenen Teil nehmer 319556 (d. }. 36231 oder 12,79% mehr als am Shluß des Jahres 1903), die der angeschlossenen Fern sprech- stellen 444954 (d. f. 58225 oder 15,06 9/9 mehr). Telegramme wurden im Berichtsjahre insgesamt 44 708 808 (d. f. 1423 444 oder 3,29 9/0 mehr als im Vorjahre), und zwar innerhalb des Reichs- telegraphengebiets 28 611 673 (i. I. 1903 27 974 085), aus anderen Ländern 7 486 852 (7 233 019), nach anderen Ländern 6 647 676

| (6247 320) und im Durchgang durch das Reichstelegraphengebiet

1962 607 (1830 940). Dagegen betrug die Gesamtzahl der von Fernsprechsiellen im Jahre 1904 wvermittelten Gejvpräche 959 413 268, das find 127 824764 oder !5 37 9% mehr als im Vor- jahre, und zwar stieg die Zahl der Gesprähe zwischen Sprechfstellen innerhalb der einzelnen Ortöneße von 714255730 auf 812 624636 „und die der Gespräße nah außerhalb, ¡wischen Spre{stelen ver- schiedener Ortsneze, von 117332774 auf 146788612. An Telegramm- und Fernsvrechgebüh ren wurden im Kalender- jahre 1904 insgesamt 96,8 Millionen Mark entrihtet, das find 12,7 Millionen Mark oder 15,05% mebr als im Vorjahre (in dem die Zunahme 6,2 Millionen Mark oder 7,96 9%/o betragen hatte). Die Gebühreneinnahmne aus dem Telegrammverkehr stieg von 33,2 auf 36,3, also um 3,1 Millionen Mark oder 9,24 9/6, dicjenige aus dem Fernsprechverfehr dagezen von 50,9 auf 60,5, mithin um 9,6 Millionen Mark oder 18,84 9/9.

Diese Zahlen laffen erkennen, wie fehr der Fernsprechverkehr den Telegrammverkehr im Gebiete der deutshen MNeih8vost- und -Telegrapbenverwaltung überragt. Die Zahl der im Fernspre- verkehr vermittelien Gespräche ist über 21 mal so groß und selbst die der Gespräche zwishen Sprechstellen verschiedener Octsneße noch 345ml so groß wie die Gesamtzahl der beförderten Telegramme. Dies erklärt denn auch, daß in ¡wei Staaten des Auslandes,

das nirgends einen auch nur annähernd so entwickelten Fernsprech- |

verkehr aufweist, nämlich in Großbritannien mit Irland und in Frankreih, mehr Telezramme befördert worden sind - und die auf 100 Einwohner entfallende Zabl im Inland aufgegebener Telegramme auch noch in Norwegen, den Niederlanden und der Schweiz ein wenig größer ift als in Deut|hland. Es beträgt nämlich die Gesamtzahl der im Berichtsjahre beförderten (im Inland aufgegebenen, vom Ausland einge- gangenen, im Durchgang beförderten) Telegramme in Großbritannien und JIcland 93,5 Millionen, in Frankreich 53,6, in Deutschland (Reichstelegraphengebiet, Bayern und Württemberg) 47,7 Millionen, dagegen in Rußland eins&ließlich des afiatishen nur 20,9, in Oester- reih 16,5 und in Ungarn 9,1, ia Italiea 13,2, in Belgien 6,8 Millionen. Auf 100 Einwohner entfallen im Inland auf- gegebene Telegramme in Großbritannien mit Irland 206,5, in Hrankreich 120,2, in Norwegen 78, in den Niederlanden 75,6, in der Schweiz 74,8, in Deutschland 69,6, in Belgien 66,2, in Griehenland 47,8, in Dänemark 47,7, in Luxemburg 44,1, in Oesterreih 39,4, in Schweden 36,6, in Rumänien 34,4, in Ungarn 34, in Ftalien 33,8, die wenigsten (abgesehen von Kreta) in Nußland: 13,3.

__*) Das in Deutschland die Post weniger Briefe als in Groß- britannien zu befördern hatte, erflärt sich aus dem bedeutenden Mehr- verbrauch von Postkarten in Deutshland und aus dem hothentwidckelten Fernsprehverkehr im Reichspost- und -Telegraphengebtet.

| verzeihnet, in : l 38,1, in | in Luxemburg 31,4, in Norwegen 29,9, in Jtalien | 17,8, in Spanien 10, in D CErreny D „aufgegebene Baba ee # 1 sro. Î 21 r Shweiz 13, in | CILT S PEET Wertfendungen usw. in Deutsland 7,2, in der Shweiz l Geböfis: ia Buen die Geuls nx

Gri i in L: Df ä j E E s S Großbritannien und Irland 4,6, in Luxemburg 4,3, in Dänemark 4,1, | ¿ligt fie criuiden ecTAet werben Lonzie.

Mittels der Rohrpost in Berlin, deren Bezirk die Besiellbezirke der Poftämter in Berlin, Charlottenburg, Frie- denau, Halensee, Piôgzensee, Nixdorf, Schöneberg, Westend inner- halb des Charlottenburger Gemeindebezirks und Wilmersdorf umfaßt, wurden im Jahre 1904 6 714 000 (1903: 6 253 100) Telearamme und 2 203 000 (2 095 100) Briefe und Karten, im ganzen 8 917 000 Gegen- stände befördert, das find 568 800 oder 6,81 °%/9 mehr als im Jahre 1993. Die Länge des Röhrenneßes betrug Ende 1904 über 224 (Ende 1903 186F) km, die Zahl der Rohrpostämter 69 (68).

Die Gesamteinnahme der Neichspost- und Telegravben- verwaltung beträgt für das Etatejahr 1904 487,8 Millionen Mark, die Gesamtausgabe (obne die einmaligen Ausgaben) 421,2 Mikl- lionen, als Ueberschuß ergeben fich mithin 66,6 Millionen Mark und nach Abzug der einmaligen Ausgaben (rund 13 Mill. Mark) 53,6 Millionen Mark. Ein so bober Uebersuß ift noh von feinem der Vorjahre erreiht worden, wie die folgende Uebersicht zeigt.

Zur Selamk- 1 beriGuf nach Abzug der einmal.

Eefamts- au8a. binzu- Ausgaben

aus» gabe

Gesamts ein- nahme

7 n H eber tretende G 4 lig rinmalige

Aus8gaben

Millionen Mark 421,2 66,6 401,3 63,8 382 4 54,6 374,0 39,6 369,2 29,3 13,5 321,8 91,8 103 240,5 29,0 8,6 139,6 26,6 2,6

Etatéjahr

130 11,8 121 194

1904 1903 1902 1901 1909 1899 1894/95 1884/85

487,8 465,1 437,0 413,6 394,5 373,6 269,8 166,2

ORPUINIUTON

ID D e A D R N N a Drm O00 Go

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrung®- maßregeln.

NaGweilundg

von Tierseuhen im Deutschen Neich aut 19. Zannar 19060.

(Nah den Berichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt im i Kaiferlizen Gesundheitsamt.)

Nachstehend find die Namen derjenigen Kreise (Amts- 2c. Bezirke) n denen Not, Maul- und Klauenseuche, Lungenseucße oder Schweineseucze (eins{l. Schweinepest) am 15. Januar berrshten. Die ahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte find legter? in lammern bei jedem Kreise vermertt; fie umfassen alle wegen vors handener Seuenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdahts ge!verrten ch den geltenden Vorschriften noch

den Stand

üder

Nos (Wurm).

Neg.-Bez. Marienwerder: Strasburg i. Wesipr. Stadtkreis Berlin 1 (9). Reg.-Bez. Dam: Niederbarnim 1 (1), Charlottenburg Stadt 1 (2),

eltow 2 (3), Jüterbog-Luckznwalde 1 (1). Reg.-Bez. Posen: Posen Stadt 1 (1), Posen Ost 1 (1). Reg.-Bez. Bromberg: Hohensalza 2 (2). Neg.-Bez. Oppeln: Rosenberg i. D.-S. 1 (1), Toft - Gleiwiz 1 (1), Beuthen 1 (2). NReg.-Bez. Magdeburg: Salzwedel 1 (1). Neg.-Bez. Merseburg: Halle a. S. Stadt 1 (2). Reg.-Bez. Arnsberg: Bohum 1 (1). Bayern. Reg.-Bez. Ober - franken: Ebermannfstadt 1 (1). Württemberg. Jagstkreis: Aalen 1 (1). Vaden. Landeskommissariatsbezirk Mannheim: Mannheim 1 (1). Sachsen-Weimar. Weimar 1 (1).

Zusammen : 23 Gemeinden und 35 Gehöfte.

LBreußen. 2 (2), Sthlochau 1 (1).

Lungenuseuche.

Sachscu. Kreisßauptmannschaft Leipzig: Grimma 1 (1).

Maul- und Klauenseuche und Shweineseuhe (eiuschl. Schweinepeft).

Preußische Provinzen, ferner Bunde8- staaten, welche in NRegierungs8- bezirke geteilt sind.

Maul- und Klauen-

seue

Regierungs- 2c. Bezirke sowie VBundeëstaaten, e welche nicht in Regierungt bezirke geteilt find.

Schweine- pest

Gemeinden o | Gehöfte

#ck | Kreise 2c. e” Gemeinden ck| Gehöfte | Kreise 2c.

L 3.

14! 43! 71 4A B 9 4 11| 15 7| 25/ 33 14106122 U 11| 41/ 56 17| 57| 63 Stettin . . E | 11| 19| 25 E 4 10| 48! 63 “nam L E | F aN 19 B o e ee 9 |—| 7| 44' 45 D a es —| 12| 43! 52 Dreolait « «o «e | 19/ 61/ 69 E s 15| 56! 71 Ee é Ea 16| 37 55 Magdeburg . s | 9| 23} 23 Fon é s E 2 e U o v o 6 3 E a0 m6 |—.| 20| 86! 97 De e o é | | 27| 33 ildesheim . 4 13i 14 | M à c G | | 19] 20 24| Stade . | | 25| 40 25| Osnabrüdck | 28] 39 3] Aurich 2 - | Müníster . c 44

27 L 8 Minden . 6 23 29!

! Königsberg . Gumbinnen . Allenstein Danzig 6 Marienwerder . Berlin Team Frankfurt

Ostpreußen

|

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Westpreußen

ONANNE L [V | Yaufende Nr.

Sl.-Holstein |:

Hannover

A Arnsberg. 11| 32] 49 30| Cassel . 14/ 42| 59 31} Wiesbaden . 15/108/135 4 B d die 347 gang 7| 10| 16 35| Trier . 36! Aachen

Heffen-Naffau

Rheinland 9| 28! 34

7| 18| 25