1906 / 20 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Jan 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Dr. Neindcke, kollegiums, Hamburg. Dr. von Rembold, Königlich württemkbergisher Obermedizinalrat und ordentlihes Mitglied des Medizinalkollegiums, Stuttgart. Dr. Renk, Köoiglih sächsisher Geheimer Medizinalrat, Ministerialrat im Minifterium des Innern, Direktor des Hygienischen Inslituts der Tecnischen Hochschule und der Zentralstelle für öffent- lihe Sesundheitspflege, ordentliher Professor an der Tehnishen HoWŸ- \chule, Dresden. NRietschel, Königlih preußisWer Geheimer Regierungsrat, Pro- feffor an der Techniscen Hochschule, Berlin. Rôckl, Kaiserlicher Geheimer Regierungêrat, Abteilungsvorsteher im Kaiserlihen Gesundheitsamt, Berlin. Dr. Rubner, Königlih preußisher Geheimer Medizinalrat, ordentliher Profeffor und Direktor der Hygienifchen Inftitute an der Universität, Vorsitzender der ärztlihen Prüfungékommission, Berlin. Dr. Ruge, Kaiserliter Marineoberstab2arzt, Kiel. G. Rupp, Sroßberzoglih badischer Profeffor, Leiter der Lebens- mittelprüfungéftation der Technischen Hochschule, Karlsruhe i. B. Dr. Salimann, Apotbekenbesißzer, Wilmersdorf. Dr. Scheibe, Königlih vreußisher Generalarzt à la suite ves E RRNVE ärztliher Direktor des Charitéfkfrankenbauses, erlin. Schlivpve, Königlich sächsischer Oberregierungsrat im Ministerium des Innern, Dresden. Dr. Ernst Schmidt, Königlih preußisher Geheimer Negie- rungérat und ordentliher Professor an der Universität, Direktor des Pharmazeutish-chemishen Instituts, Marburg. s Dr. Sch{midtmann, Professor, Königlich preußisher Geheimer Obermedizinalrat und vortragender Rat im Ministerium der geist- lichen, Unterriht# und Medizinalangelegenbeiten, Berlin. Dr. Schütt, Königlich preußisher Geheimer Regierungêrat und Professor an der Tierärztlihen Hochshule, Berlin. Dr. Shweißinger, Apotbekenbesizer, Medizinalrat, ordent- liches Mitglied des Lande8medizinalkollegiums, Dresden. Freiherr von Stein, Katferliher Geheimer Regierungsrat und vortragender Rat im Reich2amt des Innern, Berlin. Dr. - Ing. Sympvhber, Königlih preußisher Geheimer Ober- E und vortragender Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, erlin. Dr. Tijaden, Profeffor, Geschäftsführer des Gefundbeitsrats der A Haniestadt Bremen und beauftragt mit der Oberleitung des ygienischen Instituts, Bremen. : Dr. Veiel, Königlih württembergisher Geheimer Hofrat, Besiter einer Heilanstalt für Hautkrankhziten, Cannstatt. 4 Dr. Vogel, Königlich bayerisber Landestierarzt und Referent im Staatsministerium des Innern, München. 4E: Dr. Vogt, Großberzoglih bessisher Medizinalrat, Bußbach. Dr. Wutzdorff, Kaiserliher Geheimer Regierungêrat, Direktor im Kaiserlihen Gesundbeitsamt, Berlin.

Zum Vorsizenden des Reichsgesundheitsrats habe ih den Präsidenten des Kaiserlihen Gesundheitsamts Bumm und zu dessen ständigen Stellvertreter den Königlich preußishen Ge- heimen Medizinalrat und ordentlichen Professor an der Universität in Berlin Dr. Rubner ernannt.

Berlin, den 16. Januar 1906.

Der Reichskanzler. In Vertretung : Graf von Posadowsky.

Medizinalrat und Mitglied des Medizinal-

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: der Wahl des Obverlehrers Dr. Willi Varges an dem Realgymnasium in Duisburg-Ruhrort zum Direktor des Pro- E in Pasewalk die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen.

Minifterium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

Am Sgullehrerseminar in Segeberg is der bisherige

Seminarlehrer Fehafk aus Hadersleben als Seminaroberlehrer angestellt worden.

Minifterium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. _Die Oberförsterstelle Wallenstein im Regierungs- bezirk Caffel ift zum 1. März 1906 zu beseßen.

Kriegsministerium. Die Kandidaten des höheren Séhulamts Dr. Ronneburger sind zu Oberlehrern des ernannt worden.

H ozzel und Kadettenkorps

BetanntmecGnng

Seine Majestät der König haben durch Allerhöchsten Erlaß vom 3. d. M. den 32. Provinziallandtag der Provinz Brandenburg zum 18. Februar d. J. nah der Stadt Berlin zu berufen geruht.

Infolgedessen find die Mitglieder des Provinzialland- tags eingeladen worden, sih an diesem Tage, Mittags 12 Uhr, im Landeshause zu Berlin, Matthäitirchstraße 20/21, zur Er- offnungésißung zu versammeln.

Den Herren Abgeordneten wird Gelegenheit geboten sein, vorher gemeinsam an dem Vormittags um 10 Uhr beginnenden Sonntagsgottesdienst im Berliner Dom teilzunehmen.

Potsdam, den 17. Januar 1906.

Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg. von Trott zu Solz.

Bekanntmachung.

Dem Markscheider Karl Strauch in Petrzkowiß, Kreis Ratibor, ift gemäß S 190 Abs. 3 des Allgemeinen Berggeseßzes vom 24. Juni 1865 (Geseßsammlung 1865 Seite 705) die volle Marfkscheiderkonzession zur selbständigen Verrichtung von Marfkscheiderarbeiten für den Umfang des preußischen Staats von uns erteilt worden.

Breélau, den 18. Januar 1906.

Königliches Oberbergamt. J. V.:

Ziemann.

Personalveränderungen.

Közaiglich Preußis&{e Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin 18. Januar.

in Washington, kommandiert.

Nr. 67, Welter im Schleswig-Holstein. Fußart. Regt. Nr. Neat. von Horn (3: Rhein.) Nr. 29, Petter im Gren. R König Friedrih 1. (4. Osfipreuß.) Nr. 5; die Lits.: im Inf. Regt. Graf Dönboff (7. Ostpreuß.) im 9. Lothring. Inf. Regt. Nr.

173, Diethold im Fußart

Pion. Bat. Nr Elshner im Fußart. R

im 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr.

im 4. Regt. Bat. Nr. 19.

angestellt: v. Freybold, überzähl. Major aggreg. dem Inf. Negt. von Wittich (3. Kurheff.) Nr. 83, als Major, Sieberg, charakteris.

¡um überzähl. Major mit Patent vom 27. Januar 1906, Heve,

tapvenkommandos. 5

__ Ferner in der Shußtruppe für Südwestafrika angestellt: nah erfolgtem Ausscheiden aus dem Könialich bayverishen Heere: Holländer, Königl. bayer. Oberlt. im 8. Feldart. Regt., als Oberlt. mit Patent vom 30. September 1903, Got, Königl. bayer. Lt. im 8. Inf. Regt. Großherzog Friedrich von Baden, als Lt. mit Patent vom 27. Februar 18986, Motschenbacher, Königl. bayer. Lt. im 13. Inf. Regt. Kaiser ¿ JIoserh von Oesterreich, als Leutnant mit vom 6. März 1898, Schwink, Königl. bayer. Li. im 6. Feldart. Negt., als Lt. mit Patent vom 15. Oktober 1904; nach erfolztem Ausscheiden aus der Königlich sälsishen Armee: Haenfsel nigl. säch}. Oberlt. im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Id von Bayern, als Oberlt. mit Patent vom 19. Mai 1903, Häble, Körigl. \ächs. Lt. an der Unteroff. Schule, als Lt. mit Patent vom 29. Januar 1898, Sievert, Königl. sächs. Lt. im 10. Inf. Regt. Nr. 134, als Lt. mit Patent vom 21. Oktober 1900, Zollenkopf, Königl. sächs. Lt. im Fußart. Negt. Nr. 12, als Lt. Patent vom 25. August 1901, v. Zehmen, Königl. sälhs. Lt. im 8. “e Negt. Prinz Iohann Georg Nr. 107, als Lt. mit Patent vom Z"\pust 1902, Kleeberg, Königl. Säbs. A e E Inf. Regt. Nr. 1 als Lt. mit Patent vom 23. Of-

r 225A Abschiedsbewilligungen. Jm aktiven Heere, Berlin, br. v. Saurma v. n. zu der Jelt Li. im Drag. Brandenburg.) Nr. 12, hied mit der

Nichkamlkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. Januar.

Seine Majefiät der Kaiser und König hörten heute im hiesigen Königlihen Schlosse den Vortrag des Chefs C pes, Generalleutnants Grafen von Hülsen-

aeseler.

Der Kaiserlihe Gesandte in Athen Prinz von Ratibor und Corvey ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Ge- sandtishaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Char- lotte“ am 20. Januar in Palermo eingetroffen und geht am 29. Januar von dort nah Cadiz in See.

S. M. S. „Jaguar“ ijt am 20. Januar in Hankau am Yangtse eingetcoffen.

S. S. „Zltis“ ist gestern von Hankau nah Schanghai abgegangen. S. M. S. „Seeadler“ geht morgen von Daressalam nah der Delagoa-Bay in See.

Oesterreich-Ungarnu.

Der Kaiser Franz Joseph empfing gestern eine ruthenishe Abordnung, die ihm die Bitte unterbreitete, daß Galizien, insbesondere Ostgalizien und den Ruthenen hin- sichtlich der Wahlreform eine gleihe Bebandlung wie den übrigen Kronländern zuteil werde. Jn seiner Erwiderung führte der Kaiser, der „Wiener Abendpost“ zufolge, aus: Die Regierung werde, wie sie es bereits angekündigt habe, den Entwurf der Wakblreform im nähtiten Monat dem Reicbérat vorlegen und bei dieser \chwierigen Aufgabe die ReHte und Intzrefsen aller Volkéstämme auf das sorgfältigste beahten. Zur glüdcklichen Bollendung des Werks gehöre aber in erster Linie ein un- bedirgtes Vertrauen zu der Negierung. Der Kaiser ersuchte die Mitglieder der Veputation, ibren Einfluß dabin gelte-d zu machen, daß aufreizende Fundzeburgen, die nur cine Verihärfung der nationalen Gegensäge zur Folze bätien, vermieden würden. Gine versöhnliche Stimmung der beiden Volkêsstämme, die - beide dem Throne gleich nabe ständen, werde das Zustandekommen ter Wahlreform erleichtern. _ Die „Neue Freie Presse“ meldet, daß seitens der Tschechen gegen die Berufung eines deutschen Landsmannministers und eines deutschen parla- mentarishen Ressortministers Einspruch erhoben worden sci und daß infolgedessen die parlamentarishen Be- ftrebungen für jeßt als gescheitert gelten. :

Die ungarishe Regierung hat, wie das genannte Blatt ferner meldet, eine Verordnung erlassen, durch die unter Berufung auf die Veterinärfonvention die Einfuhr von

Haering, Major aggrea. dem Inf. Regt. Freiherr - von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, bis auf weiteres zur Dienstieistung beim Auswärtigen Amt, Köhler, Lt. im 2. Hannov. Ulan. Negt. Nr. 14, im Anschluß an sein am 31. Januar 1906 ablaufendes Kom- mando bei der Gesandtschaft in Lissabon auf ein Jahr zur Botschaft

Aus dem Heere scheiden am 18. Januar 1906 aus und werden mit dem 19. Januar 1906s in der Schußtruvpe- für Südwestafrika angestellt: die Oberlts.: Haedickde im 4. Magdeburg. Inf. Mr Wolff im 10. Rhein. Faf. Regt. Nr. 161, Pfaehbler im Pu egt. Gerl ich Nr. 44, Block 1 1 ! i .- | geführt worden. Regt. von Linger (Osipreuß.) Nr. 1, Hosemann im Naffau. . 21, Keil an der Unteroff. Schule in Jülich, von Linger (Ostpreuß.) Nr. 1, Knat hs 66, v. Langendorff im Brauns schweig. Inf. Negt. Nr. 92, Remmets im 2. Lothring. Pion. Bat. Nr. 20, Geibel im Vorpomm. Feldart. Regt. Nr. 38, v. Kathen an der Unteroff. Sule in Jülich, Drews im Kurhefs. Jägerbat. Nr. 11, Limbert-im 3. Oberelsäfs. Inf. Negt. Nr. 172, v. Heyden Ps Inf. Regt. Nr. 164, Kempe im 5. Bad. Feldart.

èr. 76, Dr. S@önebeck, Assist. Arzt beim 2. Elsäff. Pion.

Aus dem Heere scheiden am 26. Januar 1906 aus und - werden mit dem 27. Januar 1906 in der Schußtrupve für Südwestafrika Major aggreg. dem 2. Naffau. Inf. Regt. Nr. 88, unter Beförderung Peupins im Seneralstabe der 5. Div., dieser im Generalstabe des

wegen Schweinepest untersagt wird. Wegen unterlasrg Anzeige dieser Seuchenfälle wurde die Einfuhr fischen Fleisdez ; aller dieser Tiere aus Serbien aleichfalls verboten.

L Frankrei.

In der Deputiertenkammer beantragte Cosians (Ss; gestern bei der Beratung des Budgets des Innern Streichung der Gehälter der Unterpräfekten, da diese Unnötig se; Der Minifter des Innern Dubief erklärte, es sei unn öglis L von Conftans beantragte Reform auf budzetärem Wege einzufüß Der Antrag wurde, „W. T. B.* zufolge, mit 300 gegen 219 Stimug angenommen und darauf die Weiterberatung vertagt.

Nuß:land.

__ Der gestrige Jahrestag der St. Petersburger F; eignisse ist in der Haupistadi sowie im Jnnern des Reids ruhig verlaufen und der von den Sozialdemokraten e flamierte eintägigeGeneralausstand nur teilweise dur

Nach einer Depesche des „W. T. B.“ wählten die Tatarg in Dshankoi, Gouvernement Taurien, 11 Delegierte einen in Moskau zusammentretenden allmuselmanisthez Kongreß. Sie beanspruchen die Rückgabe der Wakufgüi an die Tataren, ferner das Recht für alle Tataren in de Krim, Mitglieder in die geistlihe Behörde zu wählen, und js Umwandlung der Krimschen Division in ein Krimig Tatarenregiment. |

Spanien.

Bei Beginn der gestrigen Sißzung der Marokt?-. Konferenz verlas der Herzog von Almodóvar zn Depeschen, in deyen der jpanishe Senat und die spani Deputiertenkammer der Konferenz ihren Willkommengri entbieten und dem Wunshe Ausdruck geben, die Arbeiten der Konferenz von Erfolg gekrönt s mögen. Der Marquis Visconti Venosta, der Dora der Konferenz, dankte im Namen der Konferenz und {l mit besten Wünschen für die Wohlfahrt und die Grögz Spaniens. Hierauf hielt der marokkanishe Delegiertz Mohammed el Mokri eine Rede in arabisher Spraée, in der er nah dem Bericht der „Agence Havas“ folgende ausführte:

Der Sultan sci sehr geneigt, in seinem Reihe Reformen ä zuführen, und er babe sie bereits eingeleitet gehabt, als es eiz Agitator gelungen sei, einige bis dabin treue Stämme zum Axfrz gegen den Sultan zu veranlassen. Seitdem seien die Bemühungen de Sultans darauf gerihtet gewesen, diefen Gegner zu vernichten; es js unmögli aufzuzäblen, wel&e Mengen von Truppen, Waffen, Munitizz und Geld der Sultan bierauf verwandt habe. Gerade zu derselka Zeit sei ein anderes Ereignis eingetreten, die Ankuaft des fax zösischen Gefandten Taillandier in Fez, ein Ereignis, das diz Fir berufung der Notabeln des Landes zur Folge hatte. Diese bätia einstimmig den Sultan ersucht, eine Konferenz der 1880 in Matrd vertretenen Mächte einzuberufen, und der Sultan habe diesem Ersuba sehr gern entsprochen und die Mächte eingeladen, auf dem Boden da edlen \spanischen Nation zusammenzutreten. Nachdem dies gesche, bitte der Sultan die Mächte, ibm Ratschläge zu erteilen, die er, reu fie von den Mächten einstimmig ausgingen, “sofort befolgen wúnte El Mokri ¿äélte dartn die vom Sultan gewünschten Reformen a und sagte, zunächst sei eine Organisation der Polizei notwendia, fer müsse man dem Sultan die Möglichkeit geben, Steuern erbeben p können, die Zölle müßten vermehrt und eine Staatsbank müfße schaffen werden. Für diese finanziellen Reformen werde der Sulia die Unterstüßung der vertretenen Mächte erbitten. Außerdem miff S Schmuggel, namentliÞ der mit Waffen, unterdrückt werda

dlih möge die Konferenz das Abkommen von 1830 einer Durf

unterzieken und prüfen, in welher Weise es bisher durlhgefüßt worden ist. : Der Mitteilung zufolge, die den Vertretern der Press durch den zweiten spanishen Delegierten Perrez Caballer zugestellt wurde, hat die Konferenz gestern die vier erfa Artikel des Reglements für die Unterdrückung des Waffe schmuggels mit einigen Abänderungen angenommen. Diet Artikel betreffen: das grundsäßlihe Verbot der Einführun von Waffen, die Bedingungen, unter denen Waffen u Munition für den Maghzen und für Privatperjonen bestimmt Luxus- und Jagdwaffen eingeführt werden dürfen, sowie d Bestimmungen, denen der Verfauf von Waffen zu uni werfen ist.

Aus Anlaß des Geburtstags des Königs von Spanier, dem auf Antrag des Botschafters von Radowiß die Huldigunl und Glückwünsche der Delegierten telegraphisch übvermitiä wurden, findet heute keine Sißung der Konferenz statt.

Niederlande.

In den Abteilungen der Ersten Kammer hat si t Mehrzahl der Mitglieder, die sich über das Wahlrecht a gesprochen haben, „W. T. B.“ zufolge, gegen das alt gemeine Stimmrecht und gegen eine Ausdehnung ds Wahlrechts über die verfassungsmäßigen Grenzen hin erklärt.

Serbien. : Von zuständiger Seite wird dem „W. T. B.“ mitget daß die serbische Regierung aus Wien die Nachrici dem Abbruch der Handelsvertragsverhandlungt! mit Desterreih-Ungarn erhalten habe. Jnfolgedefsen folgte gestern seitens der serbishen Regierung die Äbberufu ihrer Delegierten von Wien. .

Amerika.

Das Staatsdepartement der Vereinigt! Staaten von Amerika, hat, wie „W. T. B.“ dem französishen Botschafter Jujserand die endgültige V? sicherung gegeben, daß die Vereinigten Staaten eine L monstration Frankreihs in den venezolanisó!! Gewässern nicht als eine Verleßung der Monrst Doktrin betrahten würden.

Asien.

Nah einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ Tokio sicht das Budget für das kommende Rechnungt]® eine Gejsamtausgabe von 1030 Millionen Yen v2, welcher Summe ordentlihe Ausgaben von 230 Million? enthalten sind, denen 240 Millionen ordentlicher Einnah? gegenüberstehen. Der Fehlbetrag von über 790 Millio joll durch Kriegssteuern und durch Veräußerung übershüst Kriegsvestände so weit gedeckt werden, daß noch ein Fehlbetrsi von 430 Millionen verbleibt, der durch Anleihe zu wâre. Jm Hinblick auf gcwisse finanzielle Arrangements wid sih indessen der Gesamtbetrag der aufzunehmenden Anle nur auf etwa 200 Millionen Yen belaufen.

Rindern, Ziegen und Schafen aus Serbien wegen Milzbrand und die Einfuhr von Schweinen von dort |

en klare Dienstordnungsvorschriften, deren Befolgung doch ganz 4A

Parlamentarische Nachrichten.

. calußberihte über die gestrigen Sizungen des Die Sh s Hauses der Abgeordneten befinden fis der Ersten und Zweiten Beilage.

- eutigen (26.) Sißung des Reichstags, die e Dlienien * Grafen von Ballestrem um 1 Uhr Minuten eröffnet wurde, wohnten der Staats- und Kriegs- F e Generalleutnant von Einem und der Staatssekretär in i hejustizamts Dr. von Nieberding bei. E ‘Auf “der Tagesordnung stand zunächst lation Stychel und Gen. (Polen): n | Das Generalfommando des I. Armeekorps hat Nee em (g Doember 1905 eine Verfügung erlaffen, worin im Wizer pru 19 Tor katholischen, militärfkirhlichen Dienstordnung eine Aufsicht oder mit del he Feststellung darüber, in welher Sprache die Mannschaften nahträs e gebeichtet haben, angeordnet wird, und zwar unter der h ia daß durch Erfüllung einzr religiösen Pflicht in der Lear Mannsaften E Sprache polnischen Bestrebungen raub geleistet werden Tonntiec. : L orsbub Fe n den Reichékanzler, ob ihm diefe Verfügung bekannt .- und was er-zu tun beabsihtigt, um einem solhen Eingriff in if t ciófe Leben der Mannschaften zu begegnen. E “Anf die Anfrage des Präsidenten Grafen von Ballestrem särte sich der Staats- O S Res von Einem e e rigen Beantwortung bereit. s gjrtiges ia der Merpellation crhält das Wort La Stychel: Der Erlaß des Generals von der Gol (der bduer verlas den Wortlaut desselben) bedeutet einen groben Verstoß

die Inter-

é anders i rmee betont und verlangt wird. Der Fall ist nit sonders in der Pren wird über ähnliche Vorkommnisse in der Armee R T eführt. "Es gibt sogar Garnisonen, wo dea fatholishen Sol- ra ¿berhaupt Gelegenheit zur Beichte nicht gegeben wird, so im N cbaltischen, wo ein durgtreisender polnisher Geistlibzr polnischen S daten die Beichte nit abnahm, indem er erklärte, sie in “rischer Sprache abzunebmen, sei ibm von der Behörde verboten. L Steitin wurden den polnisen Soldaten ftatt der polnischen Gebet- bücher die sie bis Pfingsten 1905 behalten hatten, deutsche gegeben end der Kommandeur der dritten Division soll erklärt haben, E müßten die deutschen Gebetbücher gebrauchen, _ alle müßten deuts n. Die Soldaten, die der deutschen Sprache soweit nicht e tig sind, daß fie deuts zu beihten vermögen, sollen nah der Dienstordnung in ihrer Muttersprahe beichten dürfen. Deutsche prahübungen gebören nidt in die Beichte. Von einer Differenzierung, be einen politishen Beigeshmack hat, sollte man also absehen und E S wie sie beiten wollen. Der Redner Fällen an, V welchen ihm Eo egenüber die Vorschriften der Dienstordnung verlegt zu E ina, Auch erwähnt er eines Falles, wo der betre ende Unteroffizier und Vorgesegte den polnisch-n Rekruten „noŸh mit Knie- beugemachen und dergleichen bestraft, auch „Polenaas* usw. tituliert habe; in der Gerichtsverhandlung sei von der Verteidigung bemerkt worden, daß folhe Schimpsworte gang und gäbe wären. Dur solhe Nachfragen, in welcher Sprache die polnischen Soldaten beiten, werde ihnen die Beichte, die doch eine Gewissen2- sache sei, verefelt. Der Redner {loß mit der Anfrage an den Kriegs- minister, wie er sich zu der Verfügung und z1 den Einzelheiten der vorgetrazenen Fälle stelle.

(Schluß des Blattes.)

ben Soldaten überlassen, übrte hierauf eine Reibe von

auses der Landwirtschaft, erklärte

Jn der heutigen (12.) Sißung des Abgeordneten, welcher der Minister für Domänen und Forsten Do O TeLaNt beiwohnte, or Eintritt in die Tagesordnung :

5 Abg. Freiherr von Erffa (fons.): In meiner Etat8rede vom 13. Januar habe ih bei Besprechung der Fleischnotfrage gesagt, daß ih den Gegenstand nunmehr verlassen wollte, weil der Oberbürger- meister in Breélau neulih seinen Arbeitern offiziell erklärt habe, daß die Fleishnot beendet sei. Der Oberbürgermeister Bender hat mir nun in einem eigenhändigen Briefe geschrieben, daß diese Auffassung nicht richtig wäre; er habe die Fleishnot keineswegs für beendet erklärt, sondern nur seinen Arbeitern gegenüber nah _Ab- weisung der Forderung einer dritten Teuerungszulage innerhalb ses Monaten, der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das in der legten Zeit bemerkbar gewordene Nachlafjen der Fleishpreise ankalten und noch zunehmen werde, und daß die Lage der Arbeiter au dadurch weiter erleichtert würde. Ih halte mich verpflichtet, dies zu Ihrer Kenntnis zu bringen. i Z

Vor dem Eintritt in die zweite Lesung des Entwurfs des Staatshaushaltsetats für 1906, deren Beginn auf der Tages- ordnung steht, teilt i: i L

ung nes von Krôcher mit, daß zwishen den Fraktionen eine Vereinbarung über die Zeit stattgefunden habe, die auf die einzelnen Etats zu verwenden sei. Der fogenannte Kontingentierungtplan sei allen Mitgliedern zugestellt, D wenn kein eus erfolge, sei anzunehmen, daß nah diesem Plane zu verfahren [el

Abg. Dr. as : Nr T Pomian (Pole) bemerkt zur Geshäftéordnung, daß seine Freunde die Wirkung des Ansizdelung?- gesetzes von 1904 und die gesamte Polerpolitik eingehend zu bespreden wünichten. Bei den einzelnen in Betracht kommenden Ressorts würde eine solche Bespreung nur bru&stücckweise zwischenanderen Fragen möglich sein. Er sage deshalb vor, eine besondere Diskussion über die Polenpolitik bei dem Etat für das Bureau des Staatsminiiteriums. ttattfinden zu lassen und deshalb die Verhandlung über diesen Etat von der Tages- ordnung der heutigen Sißzung abzuseven, Mey diese Diskussion für einen geeigneten Tag entsprehend vorzubereiten. s ._ Abg Dr. h Lo rap und der Lasa (fonf.) erwidert, daß seine Freunde das Gebiet der inneren Kolonisation tunlichsi einbeitli er- örtern môhten, und dies geschehe zweckmäßig bei demFonds von 2Millionen

tart für die innere Kolonisation im landwirtschaftlihen Etat. Da- gegen seien siz nit für cine Erörterung der gelamten Polenpolitik, zumal b¿im Etat des Staatsministeriums erscheine sie niht als zweck- mäßig, weil ja bei den einzelnen beteiligten Etats doch jeder wieder dran! zurückfcmmen fönne. Er widerspreche deshalb der Absetzung le)es Etats. E M j Abg. Glaßzel (nl.) widerspricht gleichfall8 der Wiederbolung einer ausgiebigen Polendebatte, die ja bereits bei der ersten Lesung des Etats erfolgt sei. Der Besprechung einzelner Fragen würden seine Freunde si natürlih nit entziehen. Die Wirkungen

Ansiedelungênorelle von 1904 könnten beim Etat dez Ansiedelungs- kommission besprohen werden. Die innere Kolonisation könne bei dem 2 Millionen- Fonds erörtert werden. Deine Freunde bâtten aver BAt den Wunsch, über die Polenfrage mebr zu reden, als unbedingt notwendig sei. : : i

,. Abg, Dr. Por entr.) stimmt dem Wunsche einer einheit- lien Biekusfion eld Ansiedelungêgeseß und die Polenpolitik im allgemeinen zu, damit die Debatte nicht bei ten einzelnen Etats stück- weise erfolge. Der Vorschlag des Aba, von Dziembowski erscheine m aber doh nicht als angemessen, vielmehr sei die Zeit der Be- sprebung der Denkschrift der Ansiedelungékommission die geeignetste. bg. von Dziembowski-Pomian bemerkt, daß es seinen Freunden vollkommen gleihgültig sei, an welhem Punkte eine solche ebatte stattfinde, wenn überhaupt die Freiheit dazu gegeben sei, und dra (cinen Vorschlag zu Gunsten desjenigen des Abg. Dr. von Heydes

nd zu L Ñ

Abg. Kind _ Volkéy ) wünscht gleichfalls, daß Freiheit ge- laffen werde, fh übes tie Polexpolitik besonders zu äußern.

Darauf tritt das Haus in die zweite Bkratung des

ie Etats der Rente des Kronfideikommißfonds, des Zus Dea zur Rente des Kronfideilommißfonds, e Königlichen Seehandlung (Preußischen Staatsban )- der Münzverwaltung, des Bureaus des Ae ministeriums,der Generalordensfommission,derO er- rechnungskammer, der Prüfungskommission für höhere erwaltungsbeamte, des Disziplinarhofs, des Gerichtshofs zur Entscheidung der Rampe engo fonflikte, des Geseßsammlungsamts und d Aus- gabe für Zwedcke der Landesvermessung werden ohne O Bevor des Lans in die Beratung des dann folgenden Etats der landwirtschaftlihen Verwaltung eintritt, einigt sich das Haus auf Vorschlag des Abg. Dr. von Heyde- brand und der Lasa dahin, daß die Debatte über die Polen- politik der Regierung E Anschluß an den Etat der An- nasfommission statifinden }oUl. : i E Abg. von Arnim s{lägt vor, noch eine Reibe anderer Fragen aus der allgemeinen Besprehung bei dem Titel „Gehalt des Ministers* auszusheiden und die Frage der Fleishteuerung bei den i sprechen. : E Ma Ttiveat L siellt fest, daß das Haus damit einver- standen ift. i i Die Einnahmen des landwirtschaftlihen Etats werden ohne Debatte genehmigt. «E Bei Titel 1 der Ausgaben, „Gehalt des Ministers“, E von Arnim über die Kommissionsverhandlungen, nament- lid über die in der Kommission erbobenen Beschwerden a Vorspanndieust im lezten Manöver und über die Frage der nt- \chuldung des Grundbesizes, zu deren Erledigung ein Gesczentwurf in Aussicht stehe. Prâsident von Kröcher:

Sie haben \ih damit einverstanden erklärt, die Frage der Fleischnot

bei den E Me prets. Dana bin ih cigentlich niht mehr in der Lage, die Derren uber die F leiscbaot S ¡u lafsen, da die Einnahmen bewilligt sind. Da einer das Wort ergreift, so nehme ih an, daß über die Frage der FleisGnot bei diesem Etat nicht gesprohen wird. Damit i1t das us einverstanden. ia oute Wida g. Oeser verzihtet auf : i E Ats Walleub orn (Zentr.): Schon in der Kommission habe id Bedenken darüber geäußert, daß nah der aufgenommenen Statistik in den westlihen Bezirken, besonders in der Rheine provinz und den Bezirken Trier und Koblenz der Grundbesiß fast garz shuldenfrei sein soll. Nach Rücksprache mit meinen Freunden muß ih in diese Bedenken hier vorbringen, wei sie niht mit unseren Erfahrungen übereinstimmen. Früher fonnte jedermann bei dem damaligen Hypotbekenverfabren Einsicht in die Vershuldungéverbältnisse des anderen haben. Deshalb scheute ¿uan sich, Hypotheken eintragen zu laffen. Hâtte man sich jeßt bei Genofsen- schaften und Banken erkundigt, so würde man zu einem ganz aubeIen Ergebnis hinsihtlih der Verschuldung gekommen sein. Der Minifter hat \{on-in der Kommission zugestanden, daß bei neun Kreisen n Regierungsbezirk Koblenz die Angaben als zu niedrig beanstandet wurden. Dies führe ih nur an, damit man niht später auf Grund dieser nach unserer Ansicht Un. Statistik die Entschuldungs8- politik zu Ungunsten der westliGen T zirke durchführe. ge Abg. Oeser (fr. Volksp.) spricht den Bunsh aus, daß das Haus nochmals über die Erörterung der Fleischnotfrage beschließen möge, und beantragt, die Debatte darüber jegt beim Titel Gehalt des Ministers“ zuzulassen, weil sie sonst erst bei der dritten Lesung tattfinden könne. : ! epräsident Dr. Porsch \ch{lägt vor, daß dann aber diefe Debatte gesondert und ¡war vorweg stattfinde.

Für den Vorschlag des Abg. Oeser stimmt nur eine Minderheit, der Vorschlag ist daher abgelehnt. (Schluß des Blattes.)

Kunft und Wissenschaft.

n München ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Gynâäkologe, Div E Ee Hofrat Dr. Amann geftern gestorben.

Literatur.

NVierteliahresbefte für Truppenführung und Heeres- R Ea vom Großen Generalstabe. Verlag der Könialihen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin. (Preis des ganzen Jahrgangs zu 50 Drudfseiten Großoftav 15 4) Von dem neuen Jahrgang 1906 dieser, von der Krieg8- geshihiliden Abteilung T des Großen Generalstabs geleiteten Zeit- \chrift weist das vorliegende 1. Heft einen besonders zeitgemäßen In- balt auf. Oberstleutaant Freiherr von Freytag-Loringhoven beginnt mit einem Aufsatz „Ueber das Anwachsen der Heere“, zu dem gewi] er- maßen als Leitmotiv der Clausewigsche Ao (Buch Il1, Kapitel 8 seines Werkes „Vom Kriege“): „Die ersie egel würde also sein, mit einem Heere, so stark als möalich ins Feld zu ziehen. Das Tlingt sehr nah einem Gemeinspruh und ist do wirkli feiner . Hierauf folgt eine Abhandlung „Erlebnijje beim japanischen Heere“ von Major Bronfart von Schellendorf, der als militärisher Begleiter des Prinzen Karl Anton von Hohenzollern auf japanischer Seite dem rusfsis- japanischen Kriege beigewohnt hat. Anknüpfend an die Lehren, die dieser Feldzug für Truppenführung und Ausbildung gezeitigt hat, ver- öfentliht Major von Hülsen sodann eine Studie „Yorksher Aus- bildung“, in der er die Instruktionen dieses großen Infanteristen den beute gültigen bezüglichen Vorschriften würdig zur Seite stellt. Das nächste Kapitel behandelt „Episoden aus der SHhlacht voa Mukden“, dem Major von Schmerfeld einen Abschnitt . Moltkes Ansichten über feindliche Landungen an den deutschen Küsten folgen läßt. „Manövererfahrungen în Frankreich" ist ein weiteres Kapitel betitelt, in dem lebrreize Betrachtungen über Taktik, Beklei- dung, Ausrüstung, Verpflegung, _Radfahrertruppen und technishe Neuerungen enthalten sind. Den Sluß des Heftes bilden ganz be- fonders interessante, cingehende Veröffentlichungen über „Die- Kämpfe der deutshen Truppen in Südwestafrika“, und zwar zunächst über den

eldzug gegen die Herero3, die außerdem noch von Abbildungen und Skizzen im Tert sowie von eincr Kartenbeilage begleitet find.

Mevers Geographischer Handatlas. Mit 115 Karten- blättern und 5 Terxtbeilagen. Dritte, vollständig neubearbeitete Auflage. * Ausgabe A ohne Namenregister in Leinen gebunden 10 M Ausgabe B mit Register aller auf den Karten verzeihneten Namen, in Halbleter gebunden 15 «4 Verlag des Bibliograpbischen Instituts in Leipzig und Wien. Ueber die Vorzüge dieses Handatlasses ist gelegentlich des Erscheinens der Lieferungen wiederholt gesprochen worden, sodaß es sich erübrigt, no&mals seine Genauigkeit, seine Vielseitigkeit und die Verbesserungen gegenüber der alten Auflage im einzelnen Hervorzuheben. Nur auf das Einzigariige von Städteplänen, wie von Berlin und Wien, die unter anderm jede einzelne Straße postalisch genau bestimmen lassen, soll noch aus- drücklih bingewiesen werden. Einen trefflichen Ueberblick über „Groß-Berlin“ erbält man in der zwölften Karte, die deutli die anschießenden Kristalle der Vororte erkennen läßt. Neu is in dem Atlas das über 15 Bogen starke Register, das mit seinen etwa 88 090 Namen den im Werke enthaltenen Reichtum erst vollständig aufíchließt. Au das Register weist manhen Vorzug vor andern auf: nit nur die gleichnamigen Orte haben den Ege fie untersheidenden Zusay erhalten, sontern es find z. B. au Bade-

Staatshaushaltsetats für 1906 ein.

und Kurorte als folche bezeichnet.

Theater und Musik.

m Königlihen Overnhaufe wird morgen, Mittwoch, „Der \chwarze Domino“, komishe Oper in drei Akten bon Auber, mit Fräulein Farrar in der Rolle der Angela, wiederholt. In den übrigen Hauptrollen find die Damen Rotbauser, von Scheele-Müller, die Herren Naval, Nebe, Berger und Knüpfer beschäftigt._ j Im Theater des Westens ist die Erstaufführung der Febenbürgishen Over „Der Herr der Hann tehnisber Schwierigkeiten halber auf den 9. Februar verschoben worden. Am Donnerstag, den 95. d. M, set Herr Friß Werner scia Gastspiel in der Operette „Scügtenliesel“ fort. Anläßli des Geburtëtags Seiner Majestät des Kaisers und Königs geht am Sonnabendnahmittag als Fesivorstéllung „Ter Des T Brandenburg“, mit Herrn ì e aus Weimar als Gaît, in Szene. /

E E Jugendkonzert findet morgen, Nachmittags 4 Ubr, in der Philbarmonie ftatt. Den ersten Teil soll eine fleine Mozartfeier bilden, bei der Frau Ada Battke den einleitenden Vortrag halten wird. Die Mitwirkenden find Marie Mallinger vom Lustsvielhaus (Rezitation), Martha Künzel , (Klavier) und Meta Zlotnitzka (Gesang). Die Begleitung lieot in den Händen des Herrn Max Battke. Einlaßkarten für Schüler ju 0,10 4 find nur dur die Rektoren und Schulvorstände zu beziehen. Beim Portier der Philharmonie und an der Kafse koften alle Pläge 0,39 Das 49. Jugendkonzert für die östliben Vororte fand am 17. Ja- nuar in Rirdorf statt. Mitwirkende waren Frau Frieda Fischer (Rezitation), Nichard nei les ip die zwölfjährige Herta John Harfe), Max Battíe (Begleitung). S Dar Si Mittro.&, Abents 74 Ubr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernbard Irrgang in der Sk. Marienkirche als nächstes Orgelkonzert eine Mozart-Feicer anläßlich des 150. Geburtétages Mozarts unter Mitwirkung eines Soloqguartetts (Charl. Kimpvel, Julia Michaels, Ludw. Schubert, Nikolaus Harzens Müller), des Herrn Alex. Altmann (Violine) und des Herrn Paul Sager (Bratsche). Es f e nur Kompositionen von Mozart vors» g en. Der Eintritt ist frei. s E m Freitag, Abends 8 Ukr, findet in der Parochialkirhe (Klosterstraße) zum Besten eines seit mebreren Iabren erblindeten Familienvaters ein geistliches Wobltätigkeitskonzert ftatt. itwirkende sind: die Konzertsängerinnen Clara Bindboff (Alt) und Toni Dittrich (Sopran). die Königlichen Kammermusiker Friß Borish (Violine) und Franz Borisch_ (Cello), der Organist Herr Robert John und der Clara Bindhoffshe Frauenhor. Billette (Altar- raum 2 4, Schiff 1 4) sind in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock (Leipziger Straße 37) und am Konzertabend am Ein- gange der Kirche zu haben.

(Der Konzertbericht befindet fich in der Dritten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 23. Januar 1906.

Unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin hat sih nunmehr ein Komitee zur Begründung einer Musteranstalt für Bekämpfung- der Säuglingsfsterb- lichkeit (vgl. Nr. 14 d. Bl.) gebildet, an dessen Spiye der Jastizo minister Dr. Schönstedt steht. Das Komitee, das ih die Aufgabe stellt, in naGdrücklicher und gründliher Weise die übermäßige Sterb- lihkeit der Aue i Da S i bekämpfen, erläßt einen

fruf, in dem folgendes ausgeführt wird: /

t als !/; aller Lebendgeborenen vollendet nit das erfte Lebens- jahr, fo starben im Iabre 1903 von fast 2 Millionen Lebendgeborenen rund 405 000 Kinder im Alter bis zu einem Jahre. Davon, daß eine Be- fämvfung dieses überaus beklagenswerten Zustandes eine nationale und bumanitäre Notwendigkeit genannt werden muß, ist vor allem Ihre Majestät die Kaiserin und Königin durchdrungen; Allerböchstdieselbe hat mehrfach aufgefordert, an diese große Aufgabe beranzutreten und rehnet hierbei auf die Mithilfe der , weitesten Kreise des deutschen Bolle Ansehung des Umstandes, daß # der Todesfälle auf Ers nährungsftörungen zurückzuführen sind und im besonderen die Sterb- lihkeit der fünstlich ernährten Säuglinge etwa um das Fünffache böber ist als die der Stillkfinder, wollen wir die Schaffung einer Musteranstalt zur Bekämpfung der Säuglingsfterblihkeit in oder bei Berlin in die Wege leiten, in welcher dur wissenschaftliche Forschung vor allem die natürliche Ernährung, ihre Vorbereitun und Durchführung gepflegt, aber auch die Grundlagen der no

in bohem Grade verbesserungsbedürftigen fünftlihen Ernährung er- forst werden sollen, fodaß mit den zu sammelnden Erfahrungen eine Hebung der Gesundheit und damit eine Stärkung der nationalen Kraft erreicht wird. Die Anstalt soll aus einer Entbindungêanstalt, einem Mutter- und Säuglinasbeim, einer Station für künstlich er- nährte Säuglinge und einer Abteilung für solhe Säuglinge, welche innerbalb oder außerhalb der Anstalt an Ernährungsstörungen erkrankt sind, dazu auch aus einem kleinen Kubstall bestehen.

An allen Ecken und Enden rüstet man sih durch mebr oder weniger lokale Einrichtungen zum Kampfe gegen die Säuglingsíterb- lichkeit. Allen diesen Bestrebungen im gesamten deutschen Vaterlande soll die Musteranstalt durch ihre wifsenschaftliche Arbeit in Ver- bindung mit mustergültigen Darbietungen, durch ihre gesammelten

fahrungen und deren Mitteilung helfend und beratend zur Seite A ibre Ergebnisse sollen ein Gemeingut der ganzen deuts{hen ion werden. a4 f "a bitten alle diejenigen, welche an diesem nationalen Werke mitarbeiten wollen, uns seine Durhführung dadur zu erleichtern, daß sie uns recht viele und reichlihe Geldgaben zufließen laffen. Wir sind überzeugt, daß die silberne Hochzeit des Kaiserpaares eine gute Gelegenheit zur Darbringung von Gaben für unser von Allerhöster Stelle protektioniertes, in Form einer Stiftung zu aründendes Unter- nehmen darbietet. Zur Empfangnahme ist das Barkhaus Jacguier e Securius, Berlin C. 2, An der Stehbahn 3—4, gern bereit. Die Gabenlisten werden von Zeit zu Zeit, insoweit nicht gegen- teilige Wünsche geäußert werden, veröffentlicht.

unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stebende 25 erein der Berliner Bolksküchen von 1866 veranstaltet am 2. Februar im Zirkus Busch eine Wobltätigkeitsvorstellung, deren Reinertrag von der Zirkus- direktion den beiden Woblfabrtseinrichtungen des genannten Vereins, nämli der „Unterstüßungskafse zur Speisung Notleidender“ und der „Pensionskasse für diersstunfähig gewordene Angestellte überwiesen werden soll; es hat sich zu diesem Zwecke ein Festkomitee aus den ersten Kreisen der Gesellshaft gebildet, an dessen Spitze Frau Staats- minister Gräfin von Posadowsky: Wehner, Frau Staatsminister Studt, der Prinz von Arenberg, der Geheime Kommerzienrat Emil Jacob u. a. stehen.

Der

orgen, Mittwoch, Abends 84 Uhr, beginnt im Verein für vóltatielidè Kurse von Berliner Hochs&ullebrern Professor Dr. Kaßner seinen Vortragskurfus über : „Das Wetter und fein Einfluß auf das praktische Leben“, in der Aula des Realgymnajiums in Rixdorf (Kaiser Fricdrichstraße 210). Eintrittékarten zum Preise von 1 #6 für die sämtlichen ens Abende sind bei G. Belling (Leipziger Str. 128), A. Schüß (Ho z- marfktstr. 69), Chr. Tischendörfer (Luisenstr. 10), F. E. Lederer ( n fürstenstr. 70), Bernh. Staar (Friedrichstr. 5), in der Zentralste É für Arbeiterwohlfahrtseinrihtungen (Deffauer Str. 14 111, 8 b 3 Uhr) und in der Bikhardtschen Buchhandlung in Rixdorf (Berg-

straße 13) zu haben.