der Königlichen Negierung zu Köslin Nr. 47 S. 263, gegeben am 23. November 1905,
der Königlichen Regierung zu Stralsund Nr. 47 S. 185 gegeben am 24. November 1905,
der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 47 S. 424, gegeben am 25. November 1905,
der Königlichen Regierung zu Merseburg Nr. 47 S. 347, gegeben am 25. November 1905,
der Königlichen Regierung zu Erfurt Nr. 48 S. 225, gegeben am 2. Dezember 1905,
der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. D. Nr. 48 S. auégegeben am 29. November 1905,
der Königlihen Regierung zu Marienwerder Nr. 48 S. ausgegeben am 30. November 1905,
der Königlichen Regierung zu Danzig Nr. 48 S. 340, gegeben am 2. Dezember 1905,
der Königlichen Regierung zu Liegniy Nr. 46 S. 297, gegeben am 18. November 1905,
der Königlichen Regierung zu Schleswig Nr. 49 S. 423,
gegeben am 25. November 1905.
Nichkamftliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. Januar.
Seine Majestät der, Kaiser und König hörten heute vormittag die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen-Haeseler und des Chefs des Admiralstabes der Marine, Admirals Büchsel.
__Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Justiz- wesen und für das Landheer und die Festungen hielten heute eine Sißung.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. , alke“ am 26. Januar in San José de Guatemala eingetroffen und geht übermorgen von dort nah Corinto (Nicaragua) in See.
M S. Us? ist am 26. Januar in Schanghai erngetrof?fen.
S. M. S. Nanking in See.
S. M. S. „Thetis“ falam in See gegangen.
„Tiger“ geht heute von Schanghai nah
ist gestern von Kilwa nah Dares-
Sachsen.
Jn der Zweiten Kammer stand gestern die Be- ratung des Yustizetats auf der Tagesordnung.
Der Justizminister Dr. Otto erklärte im Laufe der Debatte, wie „W. T. B." meldet, auf eine Anfrage über den Stand der Ar- beiten in der Reichétagskommission zur Reform der Strafprozeß- ordnung, daß die verbündeten Negierungen fih darüber geeinigt hätten, das Shwurgericht in seiner bisherigen Kompetenz bestehen zu lassen und künftig au die Berufung zuzulassen. Bezüglich der ihm vorgeworfenen Eingriffe in die Rechtspflege bei der Verurteilung der Dreédenër Wahlrehtödemonstranten erklärte er, daß er sih lediglid darauf ke- schränkt habe, dem Ersten Staatsanwalt zu empfehlen, eilig vorzu- gehen. Auf die unabhängigen Rihter habe er keine Beeinflufsung versucht. Er freu?z sih aber, daß in diesen Fällen so ras von den Gerichten gearbeitet worden sei. Wer es sich nicht versagen könne, an folchen Ausschreitungen teilzunehmen, der müste aber auch die Folgen tragen.
Deutsche Kolonien.
Ein Telegramm aus Windhuk in Deuish-Südwe st- afrika meldet, wie „W. T. B.“ berichtet, folgende weiteren Verluste:
Am 10. Januar wurden bei Dohas verwundet: Reiter Wilhelm Hinrichsen, geboren am 26. 6. 1882 zu Langenfelde, früher im
ionierbataillon Nr. 19 (Sehrotschuß in linken Unterschenkel); Reiter Shriftian Bay, geboren am 6. 8. 1879 zu Siegelsberg, fcüher im Königlich württembergischen Dragonerregiment Nr. 25 (Schuß in rechten Unterschenkel). — Am 12. Januar wurden bei Karibib verwundet: Reiter Karl Strachle, geboren ‘am 7. 10. 1883 zu Göppingen, früher im Königlih würitembergischen Dragonerregiment Nr. 26 (leiht, Schuß in reten Oberschenkel); Reiter Paul Neumann, geboren am 14. 6. 1882 zu Beuthen, früher im Husarenregiment Nr. 6 (leiht, Hals\{uß).
An Krankheiten sind gestorben: Leutnant Georg Rehfeldt, geboren am 3. 1. 1881 zu Grumsdorf, früher im Ulanenrégiment Nr. 8, am 24. Januar, und Reiter Wilhelm Gerhardt, geboren am 14. 3. 1877 zu Schwabsburg, früher im Infanterieregiment Nr. 116, am 283. Januar im Feldlazarett an der Lüderißbucht an Herzshwähe nah Typhus; Reiter Michael Moser, geboren am 16. 1. 1883 zu Legelshurst, früher im Feldartillerieregiment Nr. 15, am 22. Sanuar in der Krankensammelstelle zu Koes an Typhus.
Frankreich.
_ Bei der Jnventuraufnahme in den Kirchen legten fast überall die Pfarrer und Kirchenvorstände \hriftlich und mündlich Verwahrung gegen dieje Maßnahme ein. Jn einzelnen Orten wurde, „W. T. B.” zufolge, die Amtshandlung der Finanzbeamten infolge der Weigerung des Pfarrers un- möglich gemacht. Jn Dijon, Tours und Bourges fanden heftige Auftritte statt.
Die Dec putiertenkammer nahm in ihrer gestrigen Sizung eine Vorlage an, nah der landwirtschaftlihen Genossen- \chaften Vorshüsse aus Staatsmitteln gewährt werden
fönnen. Rußland.
__ Der Generalgouverneur von Moskau, Admiral Du bassow
ist unter Belassung in seiner Stellung als Generaladjutant in den Reichsrat berufen worden.
Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ begann der Staatsrat gestern die Prüfung des Geseyentwurfs über die Vereinigungen, der von dem Ministerrat gemäß dem Manifest vom 30. Oktober v. J. aus- gearbeitet worden ist. :
Wie die „Nowoje Wremja“ erfährt, werden die Neichsgrundgeseße in folgender Weise abgeändert : Ohne Abänderung des Titels des Monarchen wird der Begriff der unbeschränkten Gewalt beseitigt. Die Einführung des Eides auf die Konstitution wird nicht beabsichtigt, doch wird das Manifest über die Ab- änderung des Grundgeseßes die Beobachtung der Kon-
stitution durch den Thronerben und dessen Nachkommen arantieren. Die geseßgeberishe Gewalt steht dem Monarchen, der Reid sduma und dem Reichsrat zu. Ein von diesem oder jener verworfener Entwurf kann in derselben Tagung niht wieder eingebracht werden. Erlasse, die der Konstitution oder dem Gesey widersprechen, können vom ersten Departement des Senats aufge- hoben werden. Wird eine Duma aufgelöst, bevor ihre Tagungsperiode abgelaufen ist, so muß gleichzeitig der Zeitpunkt für die Neuwahlen und die Eröffnung der neuen Tagung bekanntgegeben werden, dabei haben die Neu- wahlen nicht später als 4 Monate vom Tage der Veröffent- lihung des Erlasses, die Eröffnung der Tagung nicht später als 6 Monate nach diesem eitpunkte stattzufinden. Die Bestimmung der bürgerlihen Rechte erfolgt nah dem Muster der westeuropäischen Verfassungen ; überhaupt, sagt das genannte Blatt, sei der Entwurf von liberalem Geiste durhweht, aber die Erwähnung, daß spezielle Gescße Ausnahmen von den allgemeinen konstitutionellen Rechten schaffen können, shwäche erheblih die Bedeutung der juridishen Normen des Entwurfs.
Spanien.
Die Marokko-Konferenz befaßte sich gestern nah dem Bericht des „W. T. B.“ mit der Prüfung der von der marokkanischen Delegation formulierten Anträge, betreffend die Verbesserung der gegenwärtig bestehenden Steuern und betreffend die Schaffung neuer Steuern, die bestimmt sein sollen, die Einkünfte des scherifischen Staatsschaßes zu erhöhen. Was den Entwurf über Erhöhung der Zölle betrifft, so ist die Beratung hie- rüber bis zu dem Zeitpunkte verschoben worden, wo sämt- lihe Delegierte die von ihren Regierungen verlangten Jn- struktionen erhalten haben werden. Zu Beginn der Prüfung der von der ma eE Sen Delegation vorgeschlagenen neuen Steuern untersuhte die Konferenz zunächst die Frage, ob überhaupt und unter welhen Bedingungen die Einführung einer allgemeinen Steuer auf Jndustriebetriebe fowohl für die Marokkaner wie für Ausländer zuzulassen sei. Die Delegierten der verschiedenen Mächte erklärten wieder- holt, daß die Europäer niht die Steuern zahlen könnten, wenn die Marokkaner sie selbst niht bezahlten, denn es habe den Anschein, als ob der Plan der marokkanishen Delegierten sei, die Steuerlast besonders auf die Ausländer abzuschieben. Die Steuerfrage ist hwer praktish zu organisieren und das Nedaktions- fomitee wird mit der Ausarbeitung eines Entwurfs dafür viel Mühe haben. Die Delegierten hoffen, daß die Steuer- und Zollfragen in der nächsten offiziellen Sißung werden zu Ende geführt werden können. Man wird dann mit der Beratung der Frage der öffentlichen Arbeiten beginnen.
Die Deputiertenkammer seßte gestern die Erörterung der Fälshungsangelegenheit bei Abstempelung der äußeren Schuldtitres fort. :
Im Laufe der Debatte forderte der Deputierte Salmeron die Einfezung einer Kommission zur Untersuhung der vorgefommenen Betrügereien, während der Ministerpräsident Moret dieser Maß- nabine widersprahz,-da die Negierung und die Gerichte die Frage der Verantwortlichkeit bereits klar gestellt hätten.
/ Türkei.
Nach einer Meldung des „Wiener Telegr.-Korrespondenz- bureaus“ haben in Konj|tantinopel in jüngster Zeit infolge der Beschlüsse des Sofioter mazedonischen Kongresses sowie infolge der Gerüchte über den Beginn einer größeren Aktion der bulgarishen Banden im nächsten Frühjahr Ministerratssißungen und Beratungen über die zu ergreifenden Gegenmaßregeln stattgefunden. Bisher haben türkischerseits feine militärischen Vorbereitungen, wie von Bulgarien besorgt wird, stattgefunden oder sind beschlossen worden.
Griechenland.
In der Deputiertenkammer legte der Minister- präsident Theotokis gestern das Programm des neuen Kabinetts dar.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erklärte der Ministerpräsident, das Kabinett werde bestrebt sein, die unumgänglich notwendigen Ne- formen einzuführen und die wirtschaftlihe und politishe Lage des Landes zu heben. Die Militärdienstzeit werde für die Hälste des Kontingents auf ein Jahr herabgeseßt werden, um Ersparnisse herbei- zuführen. Das Heer solle so formiert werden, daß seine Mobili- sierung in kürzester Frist möglich sei. 12274358 Drahmen Ausgaben mit 843 176 Drachmen abschlien
Die Erklärungen des Ministerpräsidenten wurden von dem Hause beifällig aufgenommen.
Serbien.
Jn einer Sißung des Klubs der Regierungspartei legte der Ministerpräsident die Entwickelung des Kon- fliktes mit Oesterreich-Ungarn dar. Nach längerer Debatte wurde, „W. T. B.“ zufolge, die Antwort der Negierung auf die Forderungen Desterreih-Ungarns ge- billigt. Der Ministerpräsident betonte, die Regierung sei nach ea: vor bereit, ein Einvernehmen mit Oesterreih-Ungarn u pflegen. 6 / Die Skupschtina ist gestern vormittag zusammengetreten.
Das Budget werde bei einem Ueberschuß von
Dänemark.
Der König Christian IX. von Dänemark ist gestern nachmittag 3 Uhr 40 Minuten im 88. Lebensjahre und im 43. Jahre seiner Regierung infolge eines Herzschlages ver- schieden. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ fühlte sih der König, nahdem er am Vormittag die gewöhnliche große Montagsaudienz erteilt hatte, unwohl und legte sih nieder, um zu ruhen. Als sich sein Befinden verschlimmerte, wurden die beiden Leibärzte herbeigerufen, deren Be- mühungen jedo vergeblih waren. Bei Eintritt des Todes des Königs waren die Kaiserin-Witwe von Rußland, der Prinz Hans von Schleswig-Holstein und die beiden Leibärzte an- wesend. Der Kronprinz ersien in dem Augenblick, als der König verschied. Später versammelten sih die übrigen Mit- glieder der Königlichen Familie.
Der Ministerpräsident überreichte gestern aus Anlaß des
| Thronwechsels dem König die Demission des Kabinetts. | Der König sprah den Wunsch aus, daß die Minister die | Geschäfte weiterführen. Nach vorläufiger Bestimmung soll | die Angelegenheit formell in einer heute stattfindenden | Staatsratssißung geregelt werden. Heute mittag um 12 Uhr erfolgt auf Amalienborg, und zwar vom Palais
Christians VIL, die Prokflamierung des neuen Königs.
Die beiden Kammern des Reichstags versammeln sih Nach: mittags im Saale des Folkethings zur Entgegennahme der Königlichen Botschaft über die Thronbesteigung König Frederiks VIII.
Asien.
Der frühere japanishe Gesandte in St. Petersburg Kurino ist zum Botschafter in Paris ernannt worden.
_ Wie das „Reutersche Bureau“ aus Tokio meldet, berichtete der Präsident der staatlihen Eisenwerke, General Nakanura, gestern vor dem Budgetausschusse der Kammer, daß das Hauptziel der Werke, in Kriegszeiten a I von fremder Zufuhr zu erzielen, schon erreicht sei, daß aber ein weiterer Ausbau des Arbcitsfeldes ver Werke notwendig sei, um der Notwendigkeit des íFmports, der vor dem Kriege jährli 210 000 t betrua und si in Zee wahrscheinlih noch steigern würde, aus dem Wege zu gehen,
in Finanzsyndikat bereitet jeßt die Aufnahme ciner Anleihe im Auslande vor. j
Afrika.
Wie der „Eclair“ meldet, hat der sogenannte General: stabshef des Prätendenten Bu-Hamara, der Ron Delbret, an der Marchicaküste eine Ladung von Munition und Schnellfeuergeshüßen erhalten und nah dem Lager des 5E befördert, der sich zum Marsch gegen Fez rus]te.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestriae Sizung des Reichs- tags befindet sh in der Ersten und Zweiten Beilage.
— Die heutige (31.) Sibung des Neichstaas, welcher der Staatsminister , Staatssekretär des Jnnern Dr. Graf von Posadowsky-Wehner beiwohnte, wurde vom Prä- ee Grafen von Ballestrem um 1 Uhr 20 Minuten eröffnet.
Nachdem ein schleuniger Antrag der sozialdemo- kratishen Abgg. Albrecht u. Gen. wegen Einstellung des beim Landgericht Magdeburg gegen den Abg. Bock wegen Beleidigung \hwebenden Privatklageverfahrens des Prokuristen Friedrich Ludwig in Magdeburg-Neustadt für die Dauer der Pa Sesfion ohne Diskussion angenommen und die
orlage, betreffend die Abänderung mehrerer Neichs- tagswahlkreise, in dritter Lesung ohne Debatte unverändert endgültig genehmigt war, sehte das Haus die Generaldisfkussion des Geseßentwurfs über die Hilfskassen fort.
Abg. Dr. Bedcker- Hessen (nl.): Auh meine politisWen Freunde haben zum großen Teil ernste Bedenken gegen diese Vorlage. Wenn au eine Anzahl dieser Betenken gestern vom Staatssekretär Grafen von Posadowsky zum Teil zerstreut worden sind, so können wir uns doch der Auffassung nicht entschlagen, daß der Entwurf von so ein- \hneidender Bedeutung für die Hilfskafsen ist, daß es jedenfalls dringend notwendig sein wird, in der Kommission Mittel und Wege zu finden, um den Mißständen entgegenzutreten, die ja anertannter- maßen bei manchen Kassen vorhanden find, die aber auf der andern Seite nicht dazu führen dürfen, die Hilfékafsen in absebbarer Zeit von der Bildflähe verschwinden zu lassen. Der Abg. Mugdan hat gestern allerdings gemeint, daß diese Vorlage nicht besonders über- raschend für uns gekommen wäre, insofern der Staatssekretär im vorigen Iahre bereits diesen Entwurf in nucs wenigstens8angekündigt hätte. Der Reichstag hat allerdings bei der betreffenden Ankündigung ein „Sehr richtia!* gerufen, aber ih glaube, daß es doh in einem be- \cheideneren Umfange auégesprochen wäre, wenn man auÿ nur im ent- ferntesten hätte ahnen können, daß neben den fogenannten Schwindel- kassen nun auch die meist sehr gut geleiteten freien Hilfskassen unter das Aufsichtsamt gestellt werden sollten. Soweit der vorliezende Gntwurf jenem Bestreben RNechaung trägt, werden meine politischen Freunde ihn selbstverständlich unterstüßen. Der vorlieceade Entwurf aber scheint mir do dazu angetan, falls er Gesey würde, einer ganzen Reihe von wirklich gut geleiteten Kassen die Eristenzmözlich- keit zu nehmen, da auch die Hilfskassen dem Aufsichtsamt unte1stellt werd-n müßten. Nun stehe ih versönlih auf dem Standpunkt, daß diese Kassen, seien cs die Hilfskassen, seien es die Betriebskassen oder íSnnungsfassen, alle bei einer organishen Reform des Krankenkassen- wesens einer großen Einheitékasse weihen müßten. Jh wünschte, daß dieser Zeitpunkt nicht allzu weit hinausgeshoben würde. Bei dieser vorliegenden Frage muß man sehr \harf scheiden zwischen folhen Kassen, deren Geschäftsbetrieb lokal beshränkft ist, und zwischen fsolhen, deren Geschäftsbetrieb ih über einen Bundesstaat, ja vielfah über das ganze Reich hin ausdehnt. Diez Begründung der Vorlage erfennt selbst an, daß viele eingeschrieben? Hilfskassen eine einwandfreie Tätigkeit entfaltet, den gehegten Er- wartungen im wesentlichen entsprochen haben. In der Beratung des S und des Gesetzes über die Privatversiherung wurde das auch von der Regierung anerkannt. Jedenfalls baben ih bis dahin Mißstände in größerem Umfange niht gezeigt. Man fragt sich nun unwillkürlich, find inzwischen so große Mißstände hervor- getreten, daß ein solcher einshneidender G-sezentwutf notwendig e€tr- {cheint ? Die Begründung fagt darüber nihts. Schon die Begründung des Gesetzes von 1901 weiit auf die Mißstände bei den Hilfe kassen bin, u. a. darauf, daß an unauffälliger Stelle die Sazungen Bestimmungen treffen, die zu Ungunsten der Versicherten vom Vorstand ausgelegt werden. Die Begründung der jeßigen Vorlage hätte nachweisen sollen, bei welchen Kassen diese Mißstände bestehen. ODeutshland hat 1620 Hilfskassen mit 887 137 Mitgliedern, davon waren 147 eingeschriebene Kassen und 100 landesrecWtlide Hilfskassen. Die Begrüntung hätte do leit nahweisen können, ob die Mißstäade die kleinen Hilft- fassen, die lokal begrenzt sind, oder jene großen Kassen, deren Mitglieder über ganz Deutschland verstreut find, d. h. in erster Linie die sogenannten Schwindelkassen, betrcffen. Das jegige Hilfs kassengesep gibt allerdings den Landesbebörden kein tittel, eine Gründung solher Kassen zu verhindern. Das einzig? Mittel ijt, falls die Kasse \chlecht gewirtshaftet hat, ihre Sglicßung, aber bis dahin können viele Miß tände eingetreten sein, die die Mitglieder s{hädigen. Hier hat das Hilfskafsen- gesey allecdings eine große Lücke. Hätte man 1876 im Hilfe fassengeseß den § 4 der Regierungsvorlage unverändert angenomn!en, so wären solch: Mißstänte niht möglih gewesen, denn dieser § bestimmte: Die höhere Verwaltungsbehörde hat über die Zulassung der Kasse zu enticheiden, die nur versagt werden tarf, wenn die Kasse den geseßlihen Anforderungen nit genügt oder nah dem eingeholten Gutachten der Sachverständigen die statutenmäßigen Beiträge zu dem geseßmäßigen Mindestbetrage nidt autreichen. Aber immerhin geben auch in dem geltenden Geseß die
8 25, 26, 27, 29 und 33 doh so viele Handhaben, um eine An- zahl von Mißständen zu beseitigen, allerdings nur, wenn die Ver- waltungsbehörden mit der nötigen Schärfe dagegen vorgehen.
(Schluß des Blattes.)
E d
Nr. 4 des „Zentralblatts für das Deutsche Reid |
herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 26. Sanuar 1906,
folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen : Ernennungen. — Grmäcbtiguns zur Vornahme von Zivilstandsakten. — Exequaturerteilung. 2) Finani'
efen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs vom 1. April 1905 bis Ende Dezember 1905. 2 Maß- und Gewichtswesen : Balafuna zweier Systeme von Elektrizitäiszählern zur Beglaubigung dur die Elektrischen E 4) Zoll- und Steuerwesen: Aenderungen der Zuersteuer-Ausführungsbestimmungen. 5) Allgemeine Verwaltungs- sachen: Erscheinen des Handbuchs für das Deutshe Reih auf das Gahr 1906. 6) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem
Reichsgebiet.
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Statistik und Volkswirtschaft.
Die laufenden Unterhaltungsfkosten der öôffentlickc Mittelshulen der Großstädte Preußens N bis Art ihrer Deckung im Etatsjahre 1901.
Nah den im 176. Bande der „Preußischen Statistik" ver- öffentlichten Ergebnissen der statistischen Erhebung über das ge- samte niedere Schulwesen im preußishen Staate vom 97, Junt 1901 . gab es unter den Städten, die nah der Volks» ¡ählung vom 1. Dezember 1900 mebr als 80 009 Einwohner besaßen, fünf, in denen keine öffentlihen Mittelshulen oder solche gehobenen öfentlihen Schulen, die als Mittelshulen angesehen werden können, vorhanden waren, nämli Berlin, Nixdorf, Dortmund, Barmen und Essen. Von den übrigen Großstädten besaßen öfentlihe Mittelshulen und entsprehend zu behandelnde Anstalten für Knaben: Magde- burg 8, Königsberg i. Pr. 6, Kiel und Elberfeld je 5, Stettin, Altona, Cöln je 3, Danzig, Breélau, Halle a. Saale je 2, Schöne- berg, Posen, Erfurt, Wiesbaden, Frankfurt a. M, Duisburg und Aalen je 1; für Mädchen: Magdeburg 8, Breslau und Kiel je 5, Königsberg i. Pr. 4, Altona, oven Franffurt a. Main je 3, Stettin, Erfurt, Düsseldorf, Elberfeld, Côln, Aawen je 2, Charlotten- burg, Posen, Görliy, Halle a. Saale, Cassel und Crefeld je 1. Endlich gab es derartige ô entlide Schulen für Knaben und Mädchen: in Magdeburg 1, in Erfurt 3 und in Königsberg i. Pr., Posen, Halle a. Saale, Wiesbaden, Frankfurt a. Main je 2. Im ganzen waren in den 23 Städten zusammen 109 öfentlihe Mittelschulen vorhanden. Uebrigens sind verschiedene dieser Schulen au zur Be- friedigung der Volks\hulbedürfnisse mitbestimmt, also niht durchweg gleihwertig, woraus denn au mante der nahiichend bezifferten Ver- shiedenheiten der finanziellen Verhältnisse erklärt werden mögen. In der am Schluß abgedruckten Uebersicht sind die laufenden Unterhaltungs- fosten der gesamten öffentlichen Mittelschulen der preußishen Groß- städte und die Art ihrer Deckung nagewiesen.
Der für diese Schulen erforderliße Gesamtiaufwand betrug 5311743 Æ, und hiervon entfielen auf Schulen für Knaben 9249 614 „4 oder 42,35 v. H,, für Mädchen 2 356 373 f odex 44,36 v. H» und auf Schulen für Knaben und Mädchen 705 756 4 oder 13,29 v. H. Von den gesamten Kosten wurden gedeckt durch Zuschüsse der unterhaltungspflichtigen Gemeinden 3 108 387 A oder 58,52 Hundert- teile, durch die Einnahmen aus Schu!geld 2 182779 A oder 41,09 v. H, durch die Einkünfte aus Anstaltêvermögen 1038 4 oder 0,02 v. H. und aus sonstigen Quellen 19539 4 oder 0,37 v. H. Staat- lihe Aufwendungen für diesen Zweck kamen bet keiner Großstadt vor.
Einnahmen aus eigenem Vermögen der Anstalt hatten nur zwei Schulen aufzuweisen, tie altstädtishe Knabenbürgerschule in Königsberg i. Pr. (280 4) und die Stadttöchtershule 1 in Hannover (758 6); die Anteile dieser Einkünfte am Hundert der Gesammtheit betrugen noch nicht 0,50.
Durch Erhebung von Schulgeld deckten mit Ausnahme von Duisburg (23,35) und S@{höneberg (28,80) alle Gemeinden mehr als 30 v. H. der Gesamtausgaben, zwölf mehr als 40 und fünf mehr als 50 Hundertteile. Zur leßtgenannten Gruppe gehörten Caffel (51,09), Aachen (54,16), Halle a. Saale (54,83), Cöln (55,11) und Altona (67,29 v. H.). Die Einnahmen aus Sghulgeld betrugen bei den Schulen für Knaben insgesamt 928 967 4, bei denen für Mädchen 1033 083 4 und bei denen für Knaben und Mädchen 220 729 M, sodaß auf eine Knabenmittelschule durchschnittlich 20 195 Scul- geld entfielen, auf. eine Mädchenmittel]shule 21083 4, auf eine Mittelshule für Knaben und Mädchen 15 766 #6 und auf eine Mittelshule überhaupt 20 025 #4
Die Einnahmen aus sonstigen Quellen (abgesehen von den städtishen Bedürfniszuschüssen), die zur Bestreitang der Kosten Ver- wendung fanden, hatren bei feiner Gzmeinde eine erheblichere Be- deutung. Ibre Anteile am Hundert der Gesamteinnahmen s{wankten zwischen 1,60 (Franffunt a. M) und 0,01 (Posen). Außer bei Franffurt a. Main betrug der entsprechende Anteil auch bei Erfurt noch mehx als 1 v. H. und blieb bei Cöln (0,95) und Crefeld (0,90) niht allzuviel dahinter zurü. :
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Großstädte wurde mehr als die Hälfte der Unterhaltungékosten der öfentlihen Mittel- a durch Zuschüsse aus Gemeindemitteln bestritten. Nur n Altona (32,71), in Côla (43,94), Halle a. S. (44,97), Aachen (45,84), Cassel (48,85), Stettin (49,40), d. h. in den Städten, die den größten Teil der Kosten durch Schulgeld zu decken in der Lage waren, erceiht der Anteil der städtischen Bedücfniszushüssean den Gesamts- aufwendungen jür das Mittelschulwesen niht mindestens 50 v. H., bei 11 Städten betrug er mehr als 69, bei Schöneberg und Duisburg sogar 70,99 bezw. 76,75 v. L: Von den 46 öffentlihen Mittelschulen für Knaben waren bei 12 Änstalten die städtischen Bedürfniszuschüsse geringer als die Einnahmen aus Schulgeld, und zwar gehörten hierzu je 3 Anstalten in Stettin, Altona, Kiel, 2 Anstalten in Halle a. Saale und 1 Anftalt in Aachen. Bei den öffentliGen Mittelschulen für Mädchen blieben die Zuschüsse aus Gemeindemitteln in 13 von 49 Fällen binter den Einnahmen aus Schulgeld zurück. Daran waren beteiligt die Städte Breslau, Halle a. Saale, Erfurt, Kiel, Hannover, Cassel, Düsseldorf und Aachen mit je 1, Cöln mit 2 uud Altona mit 3 Anstalten. Von den 14 öffentlihen Mittelshulen für Knaben und Mädhen war der städtische Bedürfniszushuß nur bei einer Anstalt in Halle a. Saale geringer als die Einnahme aus Shulgeld. Die aus Gemeindemitteln zur Erhaltung der öffentlihen Mittelschulen für Knaben gewährten Zuschüsse betrugen im ganzen 1316 171 Æ, für Mädchen 1 310 592 und für Knaben und Mädchen 481 624 #, sodaß durhschnittlih eine Knabenmittel|chule 28 612 #, eine Mädchen- mittelschule 26 747 4 und eine Mittelshule für Knaben und Mädchen 34 402 #4 Zuschuß aus Gemeindemitteln erforderte, während sich dieser für eine Mittelshule überhaupt auf 28517 F stellte. :
An laufenden Unterhaltungskosten für die öffentlichen Mittel» \{hulen entfielen durchschnittlich 0,83 4 auf einen Einwohner der 28 preußischen Großstädte; 12 Städte zeigten höhere Kopfbeträge, darunter Halle a. Saale, Königsberg i. Pr., Wiesbaden und Posen solche zwischen 2 und 3 4, Kicl, Erfurt und Magdeburg die höchsten mit 3,30 bezw. 4,02 und 4,13 4 Andererseits erreihten die Kopf- beträge bei Aachen (0,46), Düsseldorf (0,45), Danzig (0,42) und Charlottenburg (0,24 M4) noch nit 509 F. Auch die aus Gemeinde- mitteln geleisteten Zuschüsse für öffentliche Mittelshulen auf 1 Einwohner waren am höchsien bei Magdeburg (2,85), Erfurt (2,68), Posen (1,93), Kiel (1,66) und Wiesbaden (1,48 4), am geringsten bei (nis (0,25), Cöln (0,22), Aachen (0,21) und Charlottenburg
14 A6). “Jn Hundertteilen des auf 1 Einwohner entfallenden Staats- einkommensteuerbetrages machten die Kopfbeträge der Gesamtkosten am meisten aus Kiel (43,82), Posen (42,77), Erfurt (38,54) und Magdeburg (37,14). rheblihe Anteile zeigien auch noch Altona (26 32), Halle a. Saale (19,77), Stettin (18,92) und Elberfeld (10,91). Bei den übrigen Städten s{wankten die entsprehenden Hundertteile iwishen 9,78 (Wiesbaden) und 1,00 (Charlottenburg) Die Kopf- beträge der aus \tädtishen Zuschüssen gedeckten Ausgaben in Hundert- teilen des auf 1 Einwohner entfallenden Staatseinkommensteuerbetrages machten aus in Posen 29,38, in Erfurt 25,70, Magdeburg 25,62, Kiel 22.05 und Königsberg i. Pr. 1584, in den übrigen Städten noch nit 10 v. H, und weniger als 3 v. H. in Cassel (T Crefeld (2,60), Düsseldorf (2,04), Aachen (1,75), Cöln (1,70), Charlottenburg (0,59).
Die laufenden Unterh
im Etatsjahre 1901 und die Art ihrer Dedcung.
altungsfkosten der öffentlihen Mittelshulen der Großstädte Preußens
Städte über 80 000 Ein-
wohner nach den Ergeb-
nissen der Volkszählung vom 1. Dezember 19C0
Von den laufenden Unterhaltungskosten der öffentlihen Mittelschulen im Etatsjahre 1901 wurden gedeckt :
Die laufenden
durch Zuschüsse der unterhaltung8- pflichtigen Städte
M
aus eigenem Ver- mögen der Anstalten
durch Schulgeld
v. H. der Gesamt- eins nahmen
v. H. Gesamt-
nahmen
v. der
eins e Mb
der Gesamt-
nahmen
H.
ins
Unterhaltungékosten
aus sonstigen betrugen
auf den
Kopf der
Bevölke- rung
s
au
„fim ganzen
M
Die auf 1 Ein- œwohnec entfallen- den laufenden Unterhaltungs- kosten betrugen in Hundertteilen des
f 1 Einwohner
entfallenden
Staats-
einkommensteuers
betrages
9%
Königsberg i.Pr. 189 483 Danzig . . . 140563 Berliv . . , 1888 848 Charlottenburg 189 305 Rirxdorf . .. 90422 Schöneberg . 95 998 Stettin . . . 210702 117 033 422 709
80 931 229 667 156 609
85 202 161 501 107 977 235 649 142 733 106 034
86 111 288 989 141 944 106 893
92 730 213 711 156 966 118 862 372 529 135 245
Görliß . .. Magdeburg . Halle a. Saale U Zona A A Ats
ortmund . . Ge Wiesbaden . Frankfurt a. M. Barmen . Crefeld . .. Duisburg . . Düsseldorf . . Elberfeld . . G Gon L Aachen
229 610 35 361
95 612
42 333 164 380 225 468 138 816
41 800 654 416 145 153 227 934
97 853 178 707 106 000
40 630 127 647 991 757
28 748 35 460 55 469 103 924
83 050 28 259
58,79| 60,29
55,97
70,99 49,40 68,64 62,43 65,67 69,02 44,97 66,59 32,71 50,21 51,78
48,85 66/95 66/03
91,97 76,65 97,29 60,53
43,94 45 84
n 00°
ll E F!
R
|
159 688 23 167
90 148
17 172 166 319 102 947
82 420
21 684 292 938 177 152 110 570 201 324 176 933
97 850
42 500 63 000 143 000 26 500 10 800 41 350 67 764
104 169 33 384
0,07
EITQE E H L
H
f
40,89 39,501
44,03
28,80 49,98 31,34 37,07 34,07 30,89 54,88 32,30 67,29 49,71 47,80
51,09 33/05 32 37
47,54 23,35 42,71 39,47
55.11 54.16
390 531 58 653
45 760
59 639 332 769 328 459 222 396
63 650 948 194 322 775 342 314 299 177 399 940 204 708
83 180 190 647 441 826
D5 748) 46 260| 96 819) 171 688| 189 015) 61 643)
2,06 0,42
0,24 0,62
1,58 2,81
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1796|
0,95
286,96 6,50
1,00
4,66 18,92 42,77
5,94
9,24 37,14 19,77 38,54 26,32 43,82
7,72
5,99
9,78
5,71
5,01 6,15 3,93 10,91
3,94 384
Versammlung ab,
die Zulassung
werden , e Die
lungen; eines paritätiscen
aus\{uß übertragen. forderungen: 29 -&S
raten.
Meinung,
Arbeiter erhalten eine in den Ausstand.
In Fiume
worden.
in der Eifel stattfinden
geschlossenen Steinmeyen Be wie die „Voss. Ztg “ berichtet, am Sonntag den Tarifverhandlungen Der zur Zeit
um Berliner Steinmezinnung Stellung zu nehmen. geltende Tarifvertrag läuft am 30. März d. J. ab. Nach dem {luß der Versammlung soll durch weiiere Verhandlungen versucht Bewilligung folgender Forderungen etnes der 5 Uhc -S(hluß auf den Weikplägen; Arbeiténahweises; Abschaffung der Akkordarbeit.“ Innung wurden dem Gesellen- : der Schrifthauer (Haupt- für jeden Buchstaben sowie ein Stundenlohn von 80 A), dessen Vertretung die Verhandlungskommission der Stein- metzen mit übernommen hatte, ist bewilligt worden. Siymöbeltishlereien Berlins beschäftigten Arbeiter waren, nach demselben Blatte, ebentalls am Sonntag f sammelt, um über die in Aussicht genommene Lohnbewegung zu be- In der allgemeinen Lohnerhöhung von 10 v. H. gefordert. Die Versammelten waren der daß die Akkordarbeit ganz zu beseitigen ift und überall die Eine weitere Versammlung wird
Hoheiten dem Kronprinze Hochzeit dargebracht sind.
den weiten Lichthof des Museums füllen werden. Juwelen und Arbeiten in Edelmetall als von Europa und selbst von China und in Silber und edlen Gesteinen, Gemälde, Adressen tn zum Teil höchst fünstlerisher Ausführung, Gaben, die Zeugnis geben von rein per- reihen sih aneinander. Das Kronprinzliche Ausstellung zu Gunsten der Notleidenden Ausstellung wird vom 14. bis
\fönlihem Zusammenhang, Paar hat bestimmt, daß die
Summe 6365 346{| 3 108 387
zu
08,52
Verbandsvertreters
Die erneuten Verhandlungen mit der Der Tarif
Lohnarbeit eingeführt werden sollte. Beschluß fassen, auf welhem Wege zur Verbesserung der wirt\haft- lichen Lage vorgegangen werden foll.
In den Kleiderfabriken von Scheuer u. Mayer und Dreyfuß in Mainz ist, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, gestern ein Ausstand der Schneider ausgebrochen. {neider verlangen einen Wochenmindestlohn von 29 H, der Sonntagsarbeit und Bezahlung von Ueberstunden. Die Unter- nehmer haben diese Forderungen abgelehnt.
Ein Ausstand in der Badischen Anilin- in Ludwigshafen ist, wie ,W. T. B.“ meldet, gestern vor dem dortigen Gewerbegeriht als Einigungsamt beigelegt worden. Die 10 9%/oige Lohnerhöhung und bessere Bezahlung
Meldung des „W. T. B.“, die
In Reims traten, nah einer Straßenbahnbediensteten wegen der Entlassung eines Beamten
find, dem „W. A rbeiter der dortigen Torpedofabrik wegen großer Strenge des Fabrikleiters in den Ausstand getreten. Die Nuhe ist nicht gestört
soll; die
28. Februar zugänglich sein.
Yussprahe
n und der
für Ueberstunden und Sonntagsarbeit.
T.
Uebersicht
wurde
B,“
038!
pad |
Zur Arbeiterbewegung.
Die dem ,„,Zentralverbande der Steinarbeiter Deutschlands" an- rlins und der Umgegend hielten, eine gut besuchte
bei
zufolge,
Kunst und Wissenschaft.
Im Königlichen Kunstgewerbemuseum werden die Ge- \chenke ausgestellt werden, die Ihren Kaiserlihen und Königlichen 1 Frau Kronprinzessin zu ihrer Die Zahl der Stücke ist so groß, daß sie Die kostbarsten Geschenke aller Fürstenhäuser Japan, monumentale Arbeiten
Land- und Forfstwirtschaft.
über die Zahl der Studierenden an den höheren land- wirt\chaftlihen Lehranstalten Preußens
im Winterhalbjahr 1905/06.
den
— Die in den ast vollzählig ver-
eine
laut, M. I. Die Konfektions-
und Sodafabrik
0,02j 2182 779|
mit der
Be- erlangen :
Verhand- Grrichtung
zu
allgemeine
Abschaffung
sämtliche
erfaßt allen
Bezeichnung der Lehranstalt.
Studie- rende aus
früheren
Semestern
Neu ein-
getretene
Studie- rende
Hospi-
tanten
zus fammen
Landwirtschaftliche Hochschule Berlin Landwirtschaftliche Akademie Bonn- Poppelsdorf
zusammen
Hochschule Berlin.
404
401
391
76
24
898 von
501 Kerls*
805
427
167
Außerdem nehmen an den bei der Landwirtschaftlihen Hochschule und der Universität Berlin gemeinsam :
S Vorlesungen teil 270 Studierende der Universität und 84
tudierende der Tierärztlichen
1399.
41,09
d
d
aus d
aus dem Gebiet des somit...
ferner
in der Zeit vom 31. Dez. v. I.
im Stich gelassen.
und charakteristis
Glockenspiel der Potsdamer oder wo sie bekannte militäris. eschiXt einfliht und variiert, ade; wäre es Herrn von musikalisches Archaisieren für sein Werk die reh es hâtte werden daß sie f
Hoffmann u. Das militärishe S S{losse mit den
und
Grenadiers Macdoll, der vom Flügelmann der L 1. Garderegiments 'z. F. gewandt verkörpert wurde, eines Menzel würdig gewefen.
ein können. chlechthin ein Meisterstück war. Scheele - Müller ,
19 539! 0,37] 5 311 743]
er Provinz Ostpreußen . IBeitbrelten «ck00 Brandenburg ein- {{ließlich Berlins , 188 00 ant L A Dn t DE Schlesien . . 102 Ge e 00 Schleswig - Holstein . 27 Hannover D Westfalen S Hessen-Nassau . . . 84 Rheinprovinz . N ¿203 n Hobenzollernshen Landen . 2 aus Preußen fomit . 1068 en übrigen deutschen Staaten . . 153 Deutschen Reichs s 1221 S! Tes : 1399
m mm Q S
co
aus dem Auslande.
zusammen, wie oben, . St
Weizeneinfuhr Marseilles. davon aus Nußland
bis zum 5, Jan. d. F davon aus Rußland L
in der Zeit vom 7. bis zum 12. Fanuar d. E
dávon aus Nußland
in der Zeit vom 14. bis zum 19. Januar d. F
davon aus Rußland . .
Theater und Musik, Königliches Opernhaus.
ndeskindern gefordert wurde, werden mit gutem kfnappen Versen, in denen die damals modishe Sprehweise geschickt 1 t zum Auëdruck gebracht. Mit diesem Stückhen echten Zopfftils will sich nun leider die Musik in ihrem Streben nah farbiger Polyphonie zu keiner Einheit ver- \{chmelzen ; anstatt ihn gebührend hervorzuheb ] Stimmungen zu erwecken hat, wie bei dem schr hübschen Einfall, das Garnisonkirhe hineinklingen zu lassen, he Weisen, wie den Dessauer Marsch, tritt sie ergänzend und fördernd hinzu. Woikowsky gelungen, vielleiht auch durch
nachgeahmt wird,
sie erdrüdt hübschen,
zumeist den
wirklich
„lustiges Spiel®* von Von der Aufführung darf Die D Lieban,
die Herren
[lustigen en; nur da, wo sie vorwiegend
Von den vorgedachten 1399 Studierenden stammen aus: 42 Studierende,
Studierende,
"
udierende,
udierende.
Nah den Wochenübersichten des in Marseille erscheinenden EEROE hat die Weizeneinfuhr Marseilles auf dem Seewege etragen : in der Zeit vom 24. bis zum 29. Dezbr. v. I. .
. 252 682 dz
. 89 848
. 176 387
. 98 690
. 101 971
. 30451
. 165 650 43 651
In den Marseiller Docks und Entrepots befanden sich am 17. Januar d. I. 243 040 dz.
Gestern abend ging auf der Königlichen Bühne „Der Lange Kerl * von Viftor von Woikowsky-Biedau, die Festoper vom Sonnabend, zum ersten Male in öffentliher Aufführung in Szene und fand nah dem Schlußakt freundlichen Beifall, der mit den Darstellern auch den Verfasser vor den Vorhang rief. Viktor von Woikoweky- Biedau, den man als Liederkomponisten kennt, ist auf der Bühne — für Berlin wenigstens, wo seine Erstling8oper eHelga“* bisher nit auf- geführt wurde — ein homo novus, immerhin aber einer, von dem sich noch etwas für die Zukunft erwarten läßt, wie im „Langen Kerl“ mancher gute Einfall sowohl in dem von ihm felbst herrührenden Text wie in der Musik zu gewährleisten {hcint. Freilih hat diesmal der Komponist den Textdichter namentlich in bezugauf den Humor allzusehr m In der Dichtung, deren Grundzüge neulich an dieser Stelle angegeben wurden, und die daher als bekannt vorausgeseßt werden darf, ist der Geist der Zeit des Soldatenkönigs recht glücklich : die stramme Zucht und der unbedingte Gehorsam, der von
La
umor in
Text,
te Note zu finden, bleibendem Wert
man sagen,
Damen Destinn, Knüpfer,
Berger,
a. überboten sich förmlich in yvortrefflihen Leistungen.
Döôörte (Fräulein Destinn) am Arme
wäre
chlußbild an der Langen Brüdcke vor dem Potsdamer im langsamen Schritt heranmarschierenden „langen
des riesigen
cibkompagnie des
des Pinsels