1906 / 29 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

L E rieen T L Ai A Ari a D U T E T T L R E A

{ied in der Anstellung zwishen den Zivilassessoren und den aus dem Feldjägerkorps hervorgegangenen Affessoren bestehen. Infolge der langen Wartezeit hätten manhe Oberförster mit {weren pekuntären Verhältniffen zu kämpfen, aber deshalb genüge auch die Erhöhung tes . Fonds für Stellenzulagen um 45 000 A nicht, es müßten im nächsten Etat 120 000 4 mehr dafür eingestellt werden. In den anderen Staaten erhielten die Oberförster eine höhere Dienst- aufwandéentschädigung als in Preußen. Hier betrage die Entschädigung seit 30 Jahren unverändert 3000 #4, obwohl sih im ter neueren Zeit namentlich die Kosten der Unterhaltung des Fuhrwerkes wesentli esteigert hätten und eine Entschädigung von 3000 4 den jeßigen Verhältnissen keineswegs mehr entspreche.

Die Besoldungen werden bewilligt mit Ausnahme der- jenigen für die Förster, welhe an die Kommission zurück- verwiesen sind. | :

An Unterstüßungen für Arbeiter der Forstverwaltung sind 40 000 6 ausgeworfen.

Aba. B u f ch (Zentr.) erklärt diesen Fonds bei der großen Menge von 156 000 Arbeitern der Forstverwaltung für viel zu gering und biltet um die Erhöhung im nächsten Jahre. Der Landtag möge den Arbeitern zeigen, daß er auch mit sozialem Oel gesalbt ist. E

Obe1landforstmeister Wesener: Die Forstverwaltung begrüßt piele Anregung mit großer Freude und wird sie im nächsten Etat be-

erzigen. j

Der Rest der dauernden Ausgaben wird ohne Debatte bewilligt.

Unter den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben befindet sich ein Fonds von 200 000 ( zur Ab- lösung von Forstservituten. i

Abg. Schmidt - Warburg (Zentr.): Der Etat enthält hier den Vermerk: „Es erscheint vorteilhaft, mit der Ablöfung der den Forstfizkus belastenten Verpflihtungen fortzufahren.“ Ich bitte den Minister, der Gemeinde Bodenburg im Kreise Warburg nichts zu bewilligen und überhaupt mit der Ablösung der Servituten nicht fortzufahren, fondern sie abzubrechen. Die Interessenten wollen ihre alte Holzberehtigung, die sie seit 100 Jahren besitzen, behalten. Den Leuten ist es gar nicht um die Ablösung zu tun, sie find gar nicht so geldgierig. Die Gemeinde Bodenburg hat auf eine Cingabe den Bescheid erhalten, daß das zur Ablösung eingeleitete Verfahren nicht mehr rückgängig gemacht werden könne, sondern nur eine nohmalige Untersuhung der Holz- preise stattfinden solle. Jch möchte aber den Landwirtschaftsminister ava, pes er den Fo1stmeister zu einer Einstellung dieses Verfahrens veranlaßt.

Oberlandforstmeister We sener: Der Minister iït bereit, die Bezirksregierung nohmals darüber zu hören, ob die forstfiskalishen Interessen die Ablösung unbedingt erfordern, oder ob die Servitut bestehen bleiben fann. 6 ;

Abg. Sch midt - Warburg dankt sür diese Erklärung.

Der Nest des Etats der Forstverwaltung wird ohne Debatte bewilligt.

Es folgt der Etat der Domänenverwaltung.

Berichterstatter ist der Abg. von Brandenstein.

Zu den Einnahmen aus Erb-, Grund- und Domänen- zinsen bemerkt C izt atis

Abg. Dr. von Woyna (fr. kons.): Es scheint, als ob sich die König- lie Domänenverwaltung mehr von fiskalischen als von hygienischen Er- wägungen bei der Verwaltung der Bäder leiten läßt. Hierdurch ent- stehen Härten, die sich für die lokalen Verktältnifse schr unliebsam bemerkbar machen. Unter den Badeorten, welche unter der Fiskalität der Domänenverwaltung bisher am meisten zu leiden hatten, steht in erster Linie das alte hannovershe Bad Rehburg. Die frühere hannovershe Verwaltung hat veranlaßt, öffentliß bekannt zu mächen, daß jeder, der Lust hatte, sich in Rehburg nieder- zulassen, einen freien fiskalishen Bauplay zugesichert erhalte. Nachdem die preußische Verwaltung das Bad übernommen hat, sind die Verhältnisse dort von Jahr zu Jahr zurückgegangen. Das Bad ist ganz hervorragend befähigt zur Heilung der Tuberkulose. In dem vorliegenden Etat findet fich nun die Etigentümlichkeit, daß für ein in der Nähe gelegenes Bad Nenndorf 400 000 Æ vorgesehen find zur Herstellung neuer Kureinrihtungen, während Rehburg wieder leer ausgeht. In Rehburg hat infolge der Vernachlässigung der dortigen Kureinrihtungen die Zahl der Kurgäste von Jahr zu Jahr mehr abgenommen. Man hat in Rehburg mehrere Sanatorten ein- eridtet, und diese haben #ch durhaus bewährt, ein Beweis, wie ehr fih das Bad durch seine natürlihen Vorzüge hierfür eignet. Aber die Badeanlagen sind so vernachlässigt, daf, wenn nicht seitens der Domänenverwaltung hier bald etwas geschieht, der Besuch des Bades bald ganz aufhören wird. Am besten würde es sein, wenn der Staat das Bad der Gemeinde selbst zur Verwaltung übergäbe, aber allerdings unter der Voraussetzung, daß der Staat die bisher jährli aufgewendete Summe auh weiter an die Gemeinde zahlen will. Denn unter den jeßigen traurigen Verhältnissen ist das Bad aus eigenen Mitteln niht in der Lage, die Kosten für die erforderliche Reorganisation aufzubringen.

Minister für Landwirtschaft 2c. von Podbielski:

Ich glaube, den Herrn Vorredner wohl auf die Verhandlungen, die hon vor Jahren betreffs der Bäder geschwebt haben, hinweisen zu dürfen, in denen meiner Ansicht nah mit vollem Recht au unter Zustimmurg der Herren aus dem Hause ih glaube, es war in der Budgetkommission darauf hingewiesen wurde, daß wir hier unter- heiden müßten zwishen Bädern, die spezifishe Heilmittel besißen, und solchen Bädern, die lediglich als klimatische Kurorte anzusehen seien. Zu den leßteren gehört auch Nehburg. Von einer Quelle, die Heilzwecken dient, ist kaum die Rede, sondern vielmehr nur von ein:m Bade, welches, günstig gelegen, gecignet ist, als Aufenthalt mit guter Luft Verwendung zu finden. Gott sei Dank gibt es in unserem Lande ncch viele folhe Orte, aber sie sind eben niht als Heilbäder anzu- sehen. Die Staatsregierung is auch unter Zustimmurg des hohen Hauses immer davon ausgegangen, diejenigen Bäder, die \pezifishen Heilzwecken dienen, so auszugestalten, daß sie auch den weniger Bemittelten zugänglich cçcemacht werden und s\o ausgerüstet find, daß si2 ihren Heilzwecken dienen können. Zu solchen Bâdern find namentlich zu rechnen Langenshwalbach, Ems und auh das eben genannte Nenndorf mit seinen Schwefelquellen. Dagegen handelt es \sich meiner Ansicht nah bei Rehburg lediglich darum, im Interesse der Gemeinde das Bad, das einen gewissen Namen hat, in dem verschiedene Sanatorién eingerihtet sind, und das erheblihe flimatishe Vorzüge besißt, in irgend einer Weise aus- zugestalten. Die Bemühungen der Domänenverwaltung, das Bad der Klosterkammer, die selber ein Sanatorium dort hat, zu übergeben, sind gescheitert. Der Klosterkammer gehört der Wald bei Rehburg, niht der Domänenverwaltung, und die Kloster- kammer zu Hannover hat es abgelehnt, das Bad zu übernehmen.

Wir sind im Interesse des Bades Rehburg weiterhin bemüht ges |-

wesen, es zu verpahten. Es s{chweben nah dieser Richtung noch Unterhandlungen, und möchte ih der Gemeinde gern entgegenkommen, sofern hiermit nicht noch besondere Gegenleistungen der Domänen- verwaltung verbunden fein sollen. Unter dieser lezteren Voraussetzung erkläre ih mich gern bereit, das gesamte Bad auch der Gemeinde zu überantworten. Jch bin jedoch der Meinung, es wird auch der Ge- meinde allein nicht gelingen, sich das Bad nutkarer zu machen.

Ich bemühe mi, für Rehburg Propaganda zu machen, damit die Leute dorthin gehen. IJch möchte darauf hinweisen, daß wir in Nenndorf vor einigen Jahren noch. einen Zushuß von 10 000 bis 20 000 A gehabt haben, den der Staat tragen mußte; heute haben wir statt des Minus einen ‘Ueberschuß von 30000 # Das heißt, daß die Anlagen, die der Staat dort geshaffen hat, sich durchaus rentiert haben. Solche Orte, wie Ems und Schwalbah, muß der Staat besonders nach jeder Richtung entwickeln im Interesse der Allgemeinheit. Ich bin im vorigen Jahre in Rehburg gewesen und bedauere, die vorgefundenen wenig wvorteilhaften Verhältnisse von mir aus nicht ändern zu können. Aber ih bin gern bereit, das Bad pahlweise oder sonst abzutreten. Es i} ja nicht ausgeshlossen, daß vielleiht andere Leute zustande bringen, was der Staat niht vermag, nämlich durch Propaganda, durch Insertionen, das Bad aufzuschließen, damit den Leuten dort auf die eine oder andere Weise geholfen werden kann.

Abg. Dr. Dahlem (Zentr.) bemerkt, es sei in seiner Heimat am Rhein mit Freude begrüßt worden, daß der Domänenfiskus damit vorgegangen sei, feinen Besiß abzustoßen. Der Redner wünscht noch, daß zur Hebung des Weinhaues kleinen Weinbauern zinslose Darlehen gewährt werden möchten. Zuletzt spriht er den Dank weiter Kreise für die Einseßung des neuen hervorragenden Badedirektors Spieß in Bad Ems aus.

Abg. Dr. Lotichius (nl.) bittet um weitere Hebung der Mineralwasserausnugung bei Marienfels (Bez. Wiesbaden).

Abg. Dr. Jänecke (nl.) ift der Meinung, daß der Fiskus das Bad Norderney verpachten müsse, wenn er selbft es nicht in die Hand nehmen fönne, Norderney zu einem modernen Bade zu machen. Gleichzeitig fragt er an, warum der Ausbau des Bades Neh-

burg, den dasselbe Konsortium ins Auge gefaßt habe, welches auch -

Bad Norderney eventuell pachten würde, plöblih ins Stocken geraten sei. Schließlih wünscht der Nedner eine Mitteilung bes Ministers darüber, ob die Absicht bestehe, die fiskalishen Weinberge am Rhein zu vergrößern.

Minister für Landwirtschaft 2c. von Podbielski:

Meine Herren! Auf die Anfrage des leßten Herrn Nedners möchte ich zunächsi antworten. Es bestand bei mir die Absicht, aus den {hon eben entwidckelten Gründen der Verpahtung des Seebades Norderney nâäker zu treten, weil ih glaube, daß ein Bad wie Norderney cinen Seestrand hat wie viele andere, und es sih also wesentlich hier nit um cin besonderes Heilbad handelt, sondern allgemein um ein Seebad, wie wir deren ja an der Nordseeküste und Westküste von Schleëwig-Holstein eine ganze Anzahl haken. Meine Herren, diese meine Absicht ist zunächst durhkreuzt worden, weil sons Interessierte und die Gemeinde Norderney wünschten, es sollte bei den bestehenden Verhältnissen verbleiben. Sollte die Stimmung umschlagen und es zur weiteren und besseren Eniwicklung von Norderney erwünscht erscheinen, andere Wege einzushlagen auch den einer Ver- pahtung —, so besteht bei mir kein Widerstand. *Aber zunächst babe ich die Sahe nicht weiter verfolgt, weil die zunäthst Beteiligten sagten: wir wünschen keine Aenderung der be- stehenden Verhältnisse.

Was die andere Frage betreffs des Ankaufs der Weinberge anlangt, so antworte ih darauf in Uebereinstimmung mit der Zusage meines Herrn Vorgängers und gemäß meiner Zusage: es liegt nicht in meiner Absicht, im Rheingau etwa die staatlihen Weinbergsanlagen durch Ankäufe zu vergrößern. Die einzige Tätigkeit geht jet nur dahin, daß man versuht, die jet zerstreut liegenden Parzellen auf dem Rauenthaler Berge allmählich durch Austausch, Uebertragung usw. zusammenzulegen. Der legte Herbst hat auch wieder gezeigt, daß erstreute Weinbergsanlagen erheblich mehr Aufwendungen verlangen, als einbeitlihe Komplexe. Es handelt sich also da nur um Austausch, aber niemals um Vergrößerung der jeßt bestehenden staatlichen Weinbergsanlagen im Nheingau.

Abg. Fürbringer (nl.):

Der Abg. Jänecke hat sich in mein eigenites Gebiet begeben.

Ich muß aber der Behauptung entschieden entgegentreten, daß das Seebad Norderney in [eineni jeßigen Zustande nicht mehr fkonkurrenzfähig is. Es ist immer noch an der Spiße der Bâder, daran ist niht zu deuteln. Jch gebe allerdings zu, daß die Einrichtung der warmen Bäder nicht mebr auf der Höhe ist und den hygienischen Ansprüchen der Neuzeit niht mebr genügt. Die jeßige Warmbadeanstalt kann aber nicht gut verbessert werden, es ist vielmehr ein Neubau notwendig. Dieser Neubau ist von mir bei der vorigen Etatsberatung warm empfohlen worden, aber die damalige Antwort des Ministers hat mich etwas entmutigt. Jh habe _mich jedo# darauf verlassen, daß der Herr Regierungspräsident nicht davon ablassen werde, bei tem Minister auf den Neubau hinzuwirken. Ich begrüße es dankbar, daß der Minister wenigstens von der Verpachtung Abstand nimmt, denn ein Privatunternehmer würde \ich lediglich bereihern wollen. Darin find alle Interessenten vom M ngopräsidenfen bis zur lokalen Verwaltung einig, daß von einer Verpachtung abgesehen wird. bitte den Minister dringend um den Neubau der Warmbadeanstalt.

Minister für Landwirlschaft 2c. von Podbielski:

Nur eine kurze Erwiderung, meine Herren! Liegt ein Bedürfnis vor, warmes Seewasser zu haben, so überlasse ich das der Privat- industrie. JIch hindere die Privatunternehmungen gar niht; im Gegenteil, ih fö1dere sie nah jeder Richtung hin, wenn sie ein Bade- haus für warme Seekbäder einrihten wollen. Aber eine Verpflichtung des Staats dazu kann ich nit anerkennen. (Sehr richtig! rets.) Das muß den Privatunternehmungen überlassen bleiben. - Interessiert sich der Herr Abgeordnete so sehr dafür, so würde i mi freuen, wenn er fi an die Spitze einer Unternehmung zur Förderung solcher Einrichtungen stellt ; von meiner Seite soll einer solhen Unternehmung kein Hindernis bereitet werden. (Sehr richtig! und Heiterkeit.)

Abg. Fürbringer: Der Herr Minister sheint keine Ahnung davon zu haben, daß hon eine Königlihe Warmbadeanstalt besteht. Es handelt sih nicht darum, die Nordsee zu erwärmen, sondern darum,

die vorhandene Anstalt in einen zeitgemäßen Zustand zu versegen, der den hygienishen Anforderungen entspricht.

Der Titel wird bewilligt.

Um 41/, Uhr vertagt das R die weitere Beratung auf Sonnabend 11 “Uhr. (Außerdem Etat der Zentral- genossenschaftskasse.)

Nr, 5 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamt s*" vom 31. Januar 1906 hat folgenden Inhalt : Personalnahhrihten. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrank- heiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Statistisches Jahr- buch der Stadt Berlin, 1904, Ge gebung usw. (Preußen). Ueber- tragbare Krankheiten. (Oesterreih.) Arbeitershußz. (Ungarn.) Apothekertarif. (Neu-Seeland.) Tierisher Dünger. Vieheinfuhr. (Süd - Australien.) Viehseuhen. Z-ckenfieber. (West- Australien.) Vieheinfuhr. Tierseuhen in Rußland, 2. Viertel- jahr 1905, Desgl. in Natal. Juni bis August 1905.

Zentr Maßregeln gegen Een, (Preußen, Reg. - Bez, Danzig.) Verhandlungen von geseßgebenden Körperschaften, Vereinen, Kongressen usw. (Jtalien.) 6. internationaler Kongreß für angewandte Chemie. Vermischtes. (Aegypten.) Tierarztstellen. Geschenkliste, Wotentabelle über die Sterbefälle in enl Den Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes, Erkrankungen in Krankenhäusern deut)cher Großstädte. Desgl, in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Beilage: gliche Entscheidungen, betr. den Verkehr mit Nahrungsmitteln ein).

Literatur.

Wilhelm Lindemanns Geshichte der Literatur. Achte Auflage. Herausgegeben und teilweise neu bearbeitet von Dr. Max Ettlinger. Freiburg 1905, Herdershe Verlagshandlung. 10 6; geb. in Originalhalbfranzband 13 Die Lindemannsche Literaturgeshihte hat in. katholischen Kreisen eine weite Verbreitung gefunden, die bei den mannig- fahen und bedeutenden Vorzügen, die das Buch vor der Mehrzahl der landläufigen Literaturgeshihten auszeichnet, nur er- klärlih und um so erfreuliher ist, als das Buch fich von jeder engherzigen Tendenz frethält. Der Verfasser steht auf katholisch- kirhlihem Boden; das verleiht seiner Literaturgesh:chte einen abgeschlossenen und festen Grundcharakter, der die auf gleichem Boden fußenden Leser naturgemäß anzieht. Seine reihe Bildung und fein feiner ästhetischer Geslmack besähigen ihn aker au, literarishe Er- \cheinungen, die seiner Gesamtweltanshauung fernstehen oder ihr direkt widersprehen, zu verstehen und zu bewerten. Mag mit dieser Be- wertung in einzelnen Fällen der Nichtkatholik nicht völlig überein- stimmen, nirgends wird man dem Verfasser eine einseitige, ungerechte Beurteilung vorwerfen köanen. Die Darstellung ist großzügig, der Stil klar und fesselnd. Der Bearbeiter, Dr. Ettlinger, hat sich mit Erfolg bemüht, das Werk als Ganzes zu s{honen und nur Einzelheiten auszumärzen oder nah dem Stand der neuesten Forshung zu berihtigen und zu ergärzen. Umgearbeitet ift nur die jüngste Literaturepoe, und hier sind die vielfahen Stömungen so klar gekennzeichnet, wie es den Zeitgenossen irgend möglich ist. Die in der sechsten Auflage zuerst dargebotene Auswahl der wichtigsten Hilfeliteratur in Anmerkungen hat eine genaue Revision erfahren und eine dankenswerte Fortführung bis in die jüngsten Tage. Die stete Berücksichtigung empfehlenswerter Volks- ausgakten düfte den vielen Literaturfreunden willkommen sein, die mit beschränkten Mitteln eine möglihst vollständige Bibliothek unserer Nationalliteratur sammeln wollen.

Der Sozialdemokrat hat das Wort! Die Soizial- demokratie beleuhtet durch die Aus\sprüchhe der Parteigenossen. Von Dr. Engelbert Käser. Oritte, vermehrte und verbesserte Auflage. (XII u. 228) Freiburg 1905, Herdershe Verlagéhandlung. 2 M; geb. in Leinwand 2,90 # Der Versafser hat in dieser Schrift alles zusammengetragen, was er in der sozialdemokratischen Literatur über die Stellung der Führer der sozialdemokratishen Partei zur Revolutionierung der Massen, zur Organisation einer sozialisti- hen Gesellschaft fowie zur Religion und Moral fand. Der Vorzug des Bus ist die genaue Quellenangabe und peinlih durchgeführte Verifikation der zahlreihen Zitate, sodaß die Szmmlung den denkbar höchsten Grad der Zuverlässigkeit besißt. Der Verfasser sieht.in der sozialdemokratishen Tung eine logische und kfonsequente Anwendung der materialistishen Weltanschauung ; nur durch deren Besiegung werde auch jene bezwungen werden. Die Schrift ist sowohl zur raschen Orientierung über die Ideen, welche die Sozialdemokratie beherrshen, als auch zum praktishen Gebrau bei der Agitation geeignet. /

Von Andrees Großem Handatlas, Jubiläumsausgabe, sind soeben die Lieferungen 7 bis 12 erschienen, die zusammen 12 g1oße BOUOEs enthalten. Der allgemeinen Geographie dient die s{öne

ebersiht der Megeialiouegebiele und der Verbreitung der wichtigsten Kulturpflanzen. Der engeren Heimat sind die großen Karten von Thüringen und West- und Ostpreußen gewidmet. Mit Desterreih-Ungarn, Niederlande und Belgien, England, Wales und Schottland sowie West- rußland und Griehenland sind den europäischen Staaten reihhaltige Blätter gewidmet, während über Europa hinaus die südöstlichen Vereinigten Staaten (mit Cuba usw.) sowie der Große Djean und Australien zur Darstellung gelangen : alles treflihe Arbeiten in shönstem Farbendruck. Der Atlas erscheint in 56 wöchentlichen

‘Lieferungen zu je 50 H und soll außer 207 Kartenseiten noch ein

vollständiges Namenverzeichnis aller im Atlas vorkommenden Namen etwa 240 000 enthalten. h

Von - der bei der Union, Deutshen Verlag3gesellshaft in Siuttgart, Berlin und Leipzig erscheinenden umgearbeiteten Neu- auflage von Johannes Schherrs Germania, Zwei Jahrtausende deutschen Lebens, liegen die Lieferungen 23—26 vor; sie schildern den Ausgang der O, und die Zeit der Orthodoxie. Das vollständige, von Hans Pruß herausgegebene Werk foll 50 Lieferungen zu je 30 § umfassen.

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprehung vorbehalien bleibt.

Aus Naturund Geisteswelt. 84, 86., 95. u. 105. Bändchen. Entstehung und Entwicklung unserer Muttersprache- Bon Professor Dr. Wilhelm Uhl. Gebdn. 1,25 A Die neueren Fortschritte auf dem Gebiete der Wärmekra ft- maschinen. Von Professor Dr. R. Vater. Gebdn. 1,25 46 Germanishe Mythologie. Von Julius von Negelein. Gebdn. 1,25 A Grundzüge: des C Et as, Von A. Manes. Gebdn. 1,25 4 Leipzig, B. G. Teubner.

Das Glück auf dem Lande. Von Heinrich Sohnrey und Pfarrer Ernst Löber. Gbdn. 125 # Berlin SW. 11. Deutsche Landbuchhandlung.

Ueber Land und Meer. Oktavausgabe. 22. Jahrg. Heft 5 u. 6. Preis pro Heft 1 4; des Jahrgangs 13 (. Stuttgart, Deutsde Verlags, Anstalt.

Cin Tagebuch Kaiser Wilhelms Il. Nachtrag 1902 bis 1996, nah Hof- und anderen Berichten von E. Schröder, Heraus8g. von Werken Friedrihs des Großen. 182 Seiten 8°. Geheftet 2 M;

Oen 3 Æ Breslau, Shlesishe Verlags-Anstalt von S. Schott- aender.

Krebs, Professor Dr. Carl (Senator der Königlichen Akademie der Künste), Mozart, Rede zur Feier des Allerhöchsten Geburts- oe Seiner Majestät des Kaisers und Königs am 27. Fanuar 1906, gehalten in der öffentlichen ißung der Königlichen Akademic der Künste. 0,60 A Berlin SW. 68, E. S. Mittler u. Sohn.

Eine Erinnerung an Graf Arthur Gobineau von po Fürst zu Eulenburg“ Hertefeld. 1 6 Stuttgart,

r. Frommanns Verlag (E. Hauff).

Peber Inhalationstherapie und ihre gegenwärtig üblihen Anwendungsformen. Von Dr. M. Saenger. 1 M Halle a. S., Carl Marhold.

hilosophishe Abhandlungen. Max Heinze zum 70. Geburtstage gewidmet von Freunden und Schülern. 5 H; gebdn. 6 4M Berlin SW. 68, E. S. Mittler u. Sohn.

_ Der schriftlihe Verkehr in Rehtsangelegenheiten. Ein Ratgeber für Jedermann. Von W. Basenian ch. Gebdn. 3 Á# Düsseldorf, L Shwann.

Das Wuqherstrafrecht. Der Kredit- und Barwucher in ver- gleihender dogmenhistorisher, dogmatisher und kriminalpolitischer Darstellung von Dr. Constantin Jsopescul - Grecul, K. K. Landesgerihtsrat in Czernowiß. 1. Band gr. XX u. 352 S Preis 10 Æ, gebdn. 12 A Leipzig, C. L. Hirschfeld.

deutschen '

Srauntots

M 29.

Dritte Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

g, den 2. Februar

Berlin, Freita

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungsmaßregeln. Stand der Tierseuchen in Oesterrei. am 21. Januar 1906. (Nah den vom K. K. österreihischen Ministerium des Innern veröffentlißten Ausweisen.)

Maul- und Klauen- seuhe

Milz-

Länder brand

Lungen- [

- j seudhe

Wurm

Roy und

Pocken

Näude

Rausch- brand

Notlauf der (

Schweine-

est

esi Bläs{hen- S@weine eve ausshlag

Tollwut

Zahl der verseuchten Orte :

Niederösterreih . . Oberösterreih . . . Salzburg Steiermark . . Kärnten

Krain

Küstenland . . .. irol

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Dalmatien . .

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LEFLL F F T EH

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Verbreitung von Tierkrankheiten im Auslande.

4.—10. Dezember Orte:

MANInEs Orte: St

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestéllten „Nachrichten für Handel

Ställe:

Bosnien und Herzegowina. Schweinepest (Schweineseuche).

Bezirke: 5

1905.

8

Provinzen: Südholland Friesland

Orte:

Dezember 1905.

Zahl r verseuhten

rte: 11

Schweiz.

11.—17. Dezember 1905.

Höfe: 27.

Maul- und Klauenseuche.

Ställe : 2

2 (Kanton Tessin und Waadt.) Stäbch Da :

11 11

Niederlande.

Dezem

ber 1905.

Schweineseuche. Stüdckzahl ges Viehs.

Handel und Gewerbe.

Orte:

Kantone: 8

2.

18.—24. Dezember 1905. --— Ställe:

2 5 (Kanton Tessin.)

enrotlauf und Shweineseuche. nes Orte: Ställe:

1

[ames l wol sl ms Ill ormrelllol ls

Focornaal ml P

‘25.—31. Dezember 1905.

Orte: 2

Kohlenversorgung Berlins und seiner Vororte im Jahre 1905.

Ställe :

4 (Kanton Tessin und Waadt.) Orte: Ställe: Kantone: Orte: Ställe: 1 12 4 6 Ü

und Industrie.)

A. Zufuhr an den Bahnhöfen und Häfen in Berlin

an den

a. Empfang

mit der Eisenbahn t

auf dem Wasserwege

t

Zusammen t

b. Versand

t

Verbleiben

t

B. Zufuhr(abzüglih des Versands) Bahnhöfen O Den auer: halb des Weichbildes von Berl

n *)

mit der Eisenbahn t

auf dem Wasserwege t

Zusammen t

Steinkohlen, Koks und Briketts:

Befuliic eItaulde. . .. Sächsi

E E ea hu I ARE

117 956 91 190 5 187 703 738 207 160

992 995 106 017

469 179 22 058

670 551 197 207 5 187 1172 917 229 218

102 350 2761

105 734 18 894

568 201 194 446 5187

1 067 183 210 324

13 238 68 171 41 506 336 010 112 266

150 417 31 347

367 252 48 568

163 655 99 518 41 506

703 262

160 834

usammen . . .| 1125 231 und h Briketts: Böhmische . . Preußische R u. sähsishe/ Kohlen . 6414

13 275 1168 324

1 149 849

11 229 2 283 2 647

2 275 080

24 504 1 170 607 9 061

229 739

94 8742 90

2045 341

24 410 1161 865 8971

571191

9 845 435 343 8 866

997 584

9 134 2019

1168 775

14 979 435 343 10 885

Zusammen . . .| 1188 013 *) Adlershof-Alt-Glienike,

Johannisthal, Pankow-Schönhausen, Reinickendorf

Treptow, Wilmersdorf-Friedenau.

16 159

arlottenburg-G., Köpenick, Grunewald, Halensee, Dorf), Nixdorf,

Neue Goldgruben in Ungarn.

Aus Körösbánya wird berichtet, daß im Gebiete der Gemeinden Karács und Cebe reihe Goldfunde gemacht wurden. Magura- und Karáctbergen sollen bereits die Römer reiche Ausbeute

gehabt h zu Beginn des verflossenen Jahr

1 204 172

Aus den

aben, und auch das Königlih ungarische Montanärar hat underts dort Goldbergbau be-

trieben; in legterer Zeit war der Betrieb vollkommen vernachlässigt.

Der geologishe Landesverein hat im

Sommer die Gegend unter-

suht, wobei der außerordentliche Neichtum der Landschaft festgestellt

wurde.

Es wurden am Magura versuchsweise Pochproben vor-

genommen und im Gesteine dieses Berges 8 g Gold für die Tonne er-

mittelt.

Den fortgeseßten Untersuhungen gelang es aber in Körößs-

bánya selbst in den diluvialen Geröllen Schwemmgold zu entdecken.

robewashungen haben in

(Ungarishe Montan-Industrie- und Hande

Portugal.

l8zeitung.)

der Tonne 2 g Gold erkennen lassen.

Vorübergehende pr laube der Weizeneinfuhr und

Cestsepung des Einfu

rzolls auf Weizen.

Laut Königlichen

ekrets vom 30. Dezember 1905 können 70 Millionen kg fremden izens für die Bereitung von Brot und Nudeln bis zum 31. Juli

6 zu dem bisherigen Zollsaß von 21 Reis für 1 kg eingeführt werden. (Diario do Governo vom 13. Sanuar 1906.)

Schweiz.

Denaturierun

Oberzolldirektion weist zur Vermeidung

einer e penemacung vom 4. Januar d. dem für die Denaturie

nicht das in farblosen

von Futtermehl.

adeln oder Tafeln

von Mißyverst I. da

rau

Die e erische ndnissen in

hin, daß unter rung von Futtermehl ora fen Oi ristallisierende reine

| 8 926

1195 246

454 054

7 153

461 207

Lichtenberg - Friedrihsfelde, Niederschöneweide-

Rummelsburg, Schönholz, Spandau, Spindlersfeld, Tegel, Tempelhof,

dem

3) daß

Oesterre

die mit der Sobranje aber noch nihcht vorgelegten 1./14. Januar d. J. in Wirksamkeit treten,

4) daß allen anderen Staaten, die keine Handelsverträge mit Bulgarien abgeschlossen haben, im seßung der Gegenseitigkeit das Recht der Meistbegünstigung zu- erkannt werde.

bulgarishe Ne reichish-ungari

Rosanilin verstanden wird, das im freien sondern die unter den Bezeichnungen oder salzsaures Nosanilin im Handel vorkommenden Erzeugnisse.

fande kein Farbstoff ift,

alpetersaures,

1

(Schweizerishes Bundesblatt.)

Bulgarien.

ollverkehr unter der

Bulgarien und Oesterreih-Ungarn.

Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern. terung hat die Zollbehörden angewiesen, Waren öster- cher Herkunft bis auf weiteres auf dem Fuße der Meist- Sealnstigun zu behandeln. Der bulgarischen Regierung ist seiter.s ch-Ungarns die Erklärung zugegangen, daß

Herkunft in Oesterreih-Ungarn bîs auf weiteres auf dem gleichen Fuße

werden behandelt werden. (Das Handels-

Han delsbeziehungen zu fremden Staaten. Die Sobranje hat genehmigt :

1) daß das Handel8abkbmmen mit Rumänien auf ein weiteres Jahr (also bis zum 14. Januar 1907) verlängert werde,

2) daß Serbien vom 1./14. Januar d. der alte Handelsvertrag abläuft, bis zum 1. Márz (n. St.) d. I., Tage des Inkrafttretens des neuen Vertrages, das Recht der Meistbegünstigung eingeräumt werde, Frankreich und Italien bereits abges{chlossenen, Handelsverträge chon am

. ab, an welchem Tage

oraus-

Die

aren bulgarisher

useum.)

1906.

Mexiko. Vorübergehende Zollherabseßzung für Weizen. durh Defret vom 26. August 1905 es i saß für ausländishen Weizen, der in die bis zum 31. Dezember 1905 auf 1,50 Peso ist bis zum 30. zember 1905.)

Die ßte Frist, wonach der Zoll- Republik eingeführt wird, : l für 100 kg ermäßigt war, Juni 1906 verlängert. (Diario oficial vom 26. De-

Brasilien.

Zuckerzoll. Durch das Budgetgesey für das Jahr 1906 ift die brasilianishe Regierung ermächtigt, den Einfuhrzoll auf Zuder herabzuseßen, mit Ausnahme des Zuckers von Ländern, die für seine Triegung oder Ausfuhr Prämien gewähren. (The Bord of Trade

ournai.

Bedarf an Treibriemen in Japan.

Einem amerikanishen Konsulatsberiht zufolge is die Nabfrage nah Treibriemen in Japan bei der bedeutenden Vermehrung der Fabriken ganz erheblich gestiegén, sodaß die einheimishe Industrie zur Befriedigung des Bedarfs niht imstande ist. Nicht nur in der Menge, sondern auch hinsihtlich der Güte der gelieferten Riemen bleibt Japans Sit F eig tos hinter den Ansprüchen der Fabriken zurück. Dke japanischen Riemen sind weniger gut und zudem teurer, als die vom Auslande gelieferten. Viele Spinnereien, die gern ihren Bedarf in Osaka, dem Zentrum der Riemenfabrikation, decken würden find daher gezwungen, sich nach dem Auslande zu wenden. (Nah Daily Consular Reports.)

Reorganisierung des Münzwesens in China.

__ Die dhinesishe Regierung hat einen weiteren Schritt zur Dur ch- führung der Währungsform unternommen. In den im Scepys tember v. J. erlassenen Regulationen über die einheitlihe Ausprägung bon Kupfermünzen war gesagt worden, daß für das Silbergeld Ge- wicht und s ao nicht festgeseßt worden seien. Erst wenn dies ge ehen sei, solle die Prägung von einheitlichen Silbermünzen crs

8 Nunmehr ist durch ein Kaiserlihes Edikt vom 19. November v. I. die Ausprägung von einheitlichen Silbermünzen im Gewicht bon einem Kuping Tael sowie von kleineren Münzen im Werte von fünf, zwei und einem Mace, d. h. 50, 20 und. 10 Taelcents, an- geordnet worden. Die Münzanstalten in Tientsin, Nanking, Wutschang und Canton sollen unverzüglich mit der Herstellung dieser Wertzeichen beginnen, die bei allen amtlihen und privaten Zahlungen als rechts- E Zahlungsmittel gelten sollen.

__Im Zusammenhange mit diesen A gbregen steht die vor einiger Zeit erfolgte Errihtung einer chinesishen egierungsbank, die Geldzahlungen " für die Regierung in Empfang nehmen und den Geldverkehr regeln \foll. Die Zentralstelle dieser Bank befindet sich in Peking, Zweiganstalten sind in Tientsin, Schanghai und anderen wihtigen Handelspläßen eröffnet worden. Es wird ab- zuwarten sein, ob es den neuen Taelmünzen gelingen wird, die mexikanischen, chinesishen und japanishen Dollars, die \ih seit lange in China, eingebürgert haben, zu verdrängen. Angenommen, daß die chinesishe Regierung ihre Anordnungen in bezug auf die einheitliche Megelung der Auêëprägung von Silber- und Kupfermünzen erfolgreih durhzuführen imstande ist, was fürs erste noch dahingestellt bleiben muß, so würde nah dem vom rofessor Jenks aufgestellten Programm das Nächste die Bestimmung eines festen Goldwertes der Silber- und Kupfermünzen sein.

Nach Zeitungsmeldungen sollen in Tientsin {hon versuchsweise Goldmünzen geprägt worden sein, was, wenn es #ich bewahrheitet, darauf hindeuten würde, daß die Regierung tatsächlich den Uebergang zur Goldwährung ins Auge gefaßt hat.

Ausschreibungen.

Kanalbau in Böhmisch-Leipa. Es handelt sich um die Herstellung eines etwa 260 m langen Steinzeugrohrkanals von 40 cm lihter Weite. Die allgemeinen und besonderen Oen, Projekts- ane und Angebotsformulare sind beim Bürgermeisteramt in Böhmisch-

eipa erhâltlih. Angebote sind bis zum 24. Februar 1906, 11 Uhr Vormittags, einzureihen. (Oesterreihischer Zentral- Anzeiger für das öffentlihe Lieferungswesen.)

Der Bau einer Wasserleitung in Semenkowiyg bet Postelberg in Böhmen soll von der Gemeindeverwaltung an einen behördlih autorisierten Bauingenieur vergeben werden. Pläne, Kostenanschläge und Baubedingungen liegen beim Gemeindeamt aus. Frist für Angebote: 10, Februar 1906. j

Bau von Wasserleitungen in Italien. 1) Jn Terralba (Provinz Cagliari). Verhandlungstermin : 8. März 1906, Vormittags 10 Uhr, bei der Stadtverwaltung. Anschlag: 176 799,26 Lire, aufer- dem 26 700,74 Lire für unvorhergesehene Arbeiten. Vorläufige Kaution : 10 000 Lire, endgültige: 25 000 Lire. Näheres bei der segretaria comunale in Terralba.

2) In Vallerotonda (Provinz Caserta). 12, Februar 1906, Vormittags 11 Uhr, bei der Gemeindeverwaltung. Anschlag : 87 000 Lire. Vorläuge Kaution: 5000 Lire; endgültige: 10 0/0 der Zuschlagssumme. Die näheren Bedingungen liegen bei der segretaria municipale von Vallerotonda zur Einsicht aus. (Gazetta Ufficiale del Regnos d’Italia.)

LieferungvonEisenketten, Platten, Draht, Nägeln usw. nach El Ferrol (Spanien). Das S Konsulat in Madrid teilt mit, daß der die:jährige Bedarf des Arsenal del Ferrol an galvanisierten Platten, Eisenketten, Draht, Nägeln usw. demnächst vergeben werden soll. Angebote (auf spanishem Stempelpapter) sind an die Dirección del Material del Ministerio de Marina in Madrid, die Capitanía General * del Departimento in Cádiz oder Cartagena und an die Comandancia de Marina de la provincia doe la Coruñfa obter Bilbao zu rihten. Die bar oder in öffentlichen spanischen Papieren zu leistende Kaution beträgt 900 Pesetas. Die näheren Bedingungen liegen in der Secretaria de la Comandancia General del Arsenal del Ferrol, in der Dirección del Material del Ministerio de Marina in Madrid und in der Comandancia de Marina doe la provincia de Bilbao zur Einsicht aus. (Oefterreichisher Zentral-Anzeiger für das öffenilihe Lieferungswesen.)

Wasserbauarbeiten in den Niederlanden. Die Er- weiterung des Nordzeekanaal in der Bucht bei Buitenhuizen soll nebst den dazu gehörigen Uferarbeiten am 15. Februar 1906, Vor- mittags 11 Uhr, im Provincial Bestuur in Haarlem vergeben werden. Anschlag: 230 000 Fl. Das bestek (Nr. 57) liegt im Ministeris van Waterstaat, Handel en Nijverheid in ’sGravenhage fowie bei dem Provincial Bestuur in Haarlem aus und kann au durch die Buchhandlung von Gebroeders van Cleef, Spui Nr. 28a, in 's Gravenhage bezogen werden. (Nederlandsche Staatscourant.)

Eine Lieferung von Weichen für die belgischen Staatsbahnen soll am 21. Februar 1906, Mittags, bei der Brüsseler Börse vergeben werden. Es handelt sich um Weichen aus

Verhandlungstermin :

Vignoles-Stahlschienen von 38 kg Gewicht für 1 m, und zwar um 1200 Weichen für Abzweigungen, 1075 desgleichen für Kreuzungen