1906 / 32 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

iweicilci vor: einmal die wiederholten Erllärungen meines Herrn Amtsvorgängers, daß er übergroße Wahlkreise teilen und erleihternde Vorschriften für das Wablrerfahren vorshlagen wolle, sodann die An- träge der freikonservativen Partei und die der vereinigten Tibcralen Parteien aus dem Jahre 1904. Um dies nebenbei zu bemerken, richteten sich die Anträge der liberalen Parteien in keincr Weise auf die Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen, direkten Wablrechts, das uns heute wieder als die einzig mözlihe Wablform vorgestellt worden ift, sondern sie waren, wie ih wenigstens fand, sehr bescheiden. (Sehr rihtig!) Sie verlangten die Abteilungsbildung innerhalb der Gemeinden und die Einführung einer Zwölftelung an Stelle einer Drittelung, und dieser Antrag ift ja von Herrn Abg. Broemel mit gestellt worden. (Abg. Hammer: Hört, Hört!)

Es war nun meine selbstverständliße Pflicht, als ih die Ge- shâfte übernahm, einmal die Pläne, deren Verwirklihung Ihnen mein Amtsvorgänger in Aussicht gestellt hatte, also die Teilung der ükber- großen Wablbezirke und die erleihternden Vorschriften im Wakl- verfahren, weiter bearbeiten zu lassen, und außerdem bielt i es für rihtig und ¿weckmäßig, zu prüfen, inwieweit die Reformwünste, welche in dem Antrage der Freikonservativen und in dem jeßigen der liberalen Parteien ausgesprochen waren, \ih in das System unseres Wabl- rets eingliedern laffen, und welhe Wirkungen sie auf dessen Gestaltung im einzelnen augüben würden. Daju waren umfangreide statistische Erbebungen erforderli, die ich Sie werden mir das nit übel nehmen niht am ersten Tage meines gegenwärtigen Amtes ans- geordnet habe, sondern die \{ließlich erf im Laufe des Sommers, nachdem die sehr lange dauernde vorige Session ges{lofsen war, ein- geleitet wurden. Diese Statistiken find und das ist {hon in der Thronrede angedeutet erst gegen Weihnachten beendet worden. Erft nachdem si? beendet waren, kam ih in die Lage, mir selbft ein Urteil aus ibnen zu bilden, und demnähst ist auf Gcund der vors bandenen Materialien daë Staatsministerium in eine Beratung der schwebenden Fragen eingetreten. Diese Beratung ist noch nit bes endigt. Je öfter und jz eindringliher und das ist ja heute eigentli von allen Herren Rednern gesehen hier in diesem hohen Hause der Grnst und die SHwierigkeiten dieser Materie betont worden find, um so mebr darf ih auf Jhre Zustimmung renen, daß die Staatsregierung erst dann mit der Angelegenheit an Sie kerantritt, werin fie selber ¡u bestimmten Vorschlägen gekommen ist. (Sebr rihtig!? Das if beute, wie ih wiederhole, noch nit der Fall. Wenn eine gewisse Verzögerung in der Angelegenheit durch den Tod meines AmtSvorgängers und meinen Eintritt in das Ministerium herbeigeführt worden ist, so fann ih das nur beklagen. Aber ih bitte Sie: halten Sie diese Verzögerung auch dem Maße meiner Arbeite- kraft zugute! (Bravo!)

_ Abg. von Ciarlinski (Pole): Hirsichtlih der Automobilfrage fiebe ih auf dem Standpunkt, _daß ich lieber aftiv als passiv be- teiligt bin. Ich fahre lieber selbft in einem Automobil, als daß i mi von einem folchen überfahren lasse, und lieber will ih einem Pferde in die Zügel fallen als einem Automcbilfahrer in die Maschine. Die polnishen Ortsnamen follen auf Antrag der beteiligten Gemeinden in deutshe umgewandelt worden sein. Besteht denn die Absicht, alle polnishen Namen in deutshe zu verwandeln? Ift es denn nötig, daß die preußishe Regierung auf jeden unfinnigen Antrag auf Abänderungen eingebt ? Dabei sett fih die Regierung oft einer s{arfen Kritik auch von deutsber Seite aus. Durch die neuen Namen entst:hen häufig die größten Verwirrungen. Man hat seinerzeit gesagt, daß man bet der Verdèutschung der polnischen Namen nah Möglichkeit auf bistorishe Ereigniffe, frühere Namen und ähnli:es Rücksicht nehmen sollte. Das gescieht aber nur fehr selten. Der Redner beshwert sich über das Verbieten von polnis@en Versammlungen und dergl. Seine Partei habe im Reihs- taz einen Antrag ein ht, der der Verstümmelung der weiblichen Famfliennamen bei der Eintragung in die Standesregifter Einhalt tun solle. Der Redner bringt bierfür mehrere Beispiele vor.

._ Abg. Dr. Friedberg (nl.): Ih bin dem Minister dankbar fär seine Erklärung, daß er die Reform des Wablreckchts vorbereitet. Neue Argumente find in dieser Frag? ja nit beizubrirgen; wir - sind uns alle einig über die Unstimmigkeiten, die das jeßige Landtags8- wablrecht verursacht. Ç

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s u die Nationalliberalen die Aenderung mit- ih aber auferordentlih erfreut, daß der bezeibnet wir erwarten, wird. Ob ftärfen würde, notwendig ift.

Kommunalîteuer-

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i es nur zu erflärlib, daß

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in gebôrea zu . Zir find in bi:len Dingen, z. B. in

talpoliti‘den Aufgaben, in der Unterstüßung der Kunft, Berlin voran,

ir allerdings auch eber in der Lage sind. Man redet von

der wefilihen Voroctgemeinden. Ader der

lag seinerzeit auf seiten Berlins, das der Gingemeirdung

eoeruberttand; Berlin folgt diesem Egoiëmus noch beute

U östlichen Gemeinden, von deñen z. B.

: aufsgencmmen möhte.

tlin bezeihnet es als eine wihtige Frage, daß diejenigen Personen,

i Bo wobnen, in Berlin aber ihrea Erwerb baben,

Berlin Einkommensteuer abführen, z. B. wenn ein Bank-

or einer Berliner Bank in Ctarlottenburg wohnt. Will man

E inge fo auf dir Spitz: treiben, fo fönnte man ja aub

i, Das tr! groïen Umsige der Bank in Berlin bei weitem nicht

iogen werden. Man käme so zu ganz unmöglichen

eza. Bezüglih des Automobilsports bin ih

8, Das einerscits der Shuy des Publikums

gemabrt werden muß, anderieits aber auh nit der fclofal aufwärts

ticibenden Automobvilinduftrie catgegragetreten werden darf.

ba- Dr.Dablem(Zentr.): Der Minifier bat ¿u meiner Freude

5 er cine Zvangéeingemeindung nit billigen würde. Ich

mit seiner Auffaffung öber die Bildung ter Zweckoerbände

rinbrritandea. Der Atg. S-rold bat ramens meiner Freunde

teilung jm Wablredt bereité aufge sprohen. Was Herr

Schuntliteratur und die Zunahme der Prostitution

t, fann man mur unterschreiben. Die Proftitution

lmmer Dreier; die Polizci muß hier cinmal

em er. Abg. vou Zedliz-Ne-ukirh wünscht

xng des Rranferdafiengrie-6 gegen tefsen ik-

tur Sojialdemofraten; aber wir meinen, daß man nicht

nt Gerzvégreiiem darî, soudern bis zu Aft getAten Novelle

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Befremdet bat es mi, daß Herr Broemel die !

Der Minifter |

ILT s A s iverwaltungsreckchts !

über ; | it, wenn die Polizei einshreitet, aber nahber vor den Geriten

größere }

| i glaube, wenn Sie später das Stenogramm meiner Rede gütigst

fen z. Lichtenberg ; Der Oberbürgermeister ron i

Aufhebung der Béfreiun der Standetherren von Kommunalsteuer. Die Reichstagsdiäten stellen gegenüber den Riesensummen, welche die Sozialdemokratie t, do nur einen Tropfen auf einen beißen Stein dar und werden für die Stärkung der Agitat!ionsfäbigkeit nihts ausmachen. Mit einer Bekämpfurg der Automobilunglücksfälle können wir nur einverstanden sein. Das Automobilunwesen hat einen er- shreckenden Umfang angenommen. Auf den Landstraßen herrschen Zu- stände, die wahrlich ein Sfandal sind. Der Minister verweist auf die Reihsgeseßgebung. Die Haftpflichtfrage muß geseßlih ge- regelt werden. an man nur den Automobillenker zur Ver- antwortung ziehen, der in der Regel nihts bat. Deshalb muß die Haftpflicht auch den Automobilbesigern auferlegt werden. Das Automobilwesen in Berlin sicht der Minister viel zu optimistisch an. In Berlin gefährden die Automobile die Sicherheit in der rück- sihtélosesten Weije, fie fahren über Straßenkreuzungen mit derselben rücfihtslosen Geschwindigkeit, daß endli dagegen eingeschritten werden mu z

Abg. von Shuckmann (kons.): Die Gemeindeporstände sind zu sehr mit Schreibarbeit überhäuft. Denken Sie nur an die Statistik, die vielfah von nit sahverständiger Seite bearbeitet wird und dann nur sebr gerin i hat. Die Regierung darf eben niht zu große Ansprüche an unteren Organe stellen. Die Erklärungen des Ministers baben die große Beunrubigung über die Unglüdsfälle, die durch die Automobile verursacht sind, nicht beseitigen können. Das rubige, vernünftige Fabren der Automobildroshken und Last- wagen wollen wir durhaus nicht einschränken, wobl aber das unglaub- lite Dabinrajen vieler Lurxusautomobile. Es müssen Bestimmungen getroffen oder die bestehenden müssen so sharf angewendet werden, daß die Sicherheit von Leben und Eigentum auf den Straßen wieder [lt wird. Che das Reih eingreift, können noch Jahre vergehen, und bis dahin sind hon wieder so und so viele Menschen zu Schaden gekommen. Die Auffiht auf den Landstraßen muß ein einziger Gendarm durchführen: da kann natürlich die Kontrolle niht genügend gewahrt werden, wenn ein vom Automobilwahnsinn erf Automobilist auf der Landstraße dahin- sauft. Es handelt ierbei nur um wenige reihe Leute, die si außerhalb aller Geseße stellen. Fährt ein Fuhrmann einmal etwas snelier, wird er sofort bestraft. Wir müssen {on für die Zwischen- zeit, bis von seiten des Reichs etwas geschieht, das Nöôtige veranlassen. Vielleibt wäre es auch wünshenêwert, daß die Automobile wie die Pferde jährlich zur Musterung erscheinen müßten.

Minister des Jnnern von Bethmann-Hollweg:

Meine Herren! Die Automobilfrage nimmt einen fo breiten Raum in den Erörterungen des Etats ein, daß ich noch einige Worte zu dem binzuseßen möhte, was ih vorhin gesagt babe. Es ist mir vollkommen bekannt, daß namentlih auf dem platten Lande eine große und leider zum Teil sehr berechtigte Erregung gegen das Unwesen zu {nell fabrender Automobile besteht; aber ich babe doch {on vorbin mit genügender Deutlichfeit erklärt, daß mir gegen den Unfug, den Automobile anrihten, keine Strafe zu ho scin würde, und daß ih es bedaure, daß die Strafen niht \{ärfer ausfallen, als sie gegen- wärtig tatsählich verhängt werden. Der Herr Vorredner hat gesagt, bevor die Reichëgeseßgebung einscreite, solle ih selbst ¿u belfen juden, namentlih auf dem platten Lande, wo sih die Leute nit mebr auf die Straßen wagten, und wo die Gefahr um o größer wäre, als nur ein Gendarm auf eine Quadratmeile entfiele. Damit hat der Herr Vorredner selb den Grund angegeben, aus dem es so schwer ist, dem Unfug gerade auf dem platten Lande entgegenzuwirken. Wenn wir nur einen Gendarmen auf weite Entfernung und keine andern Polizisten baben, wie soll ich da die Leute bestrafen lasen, wenn sie zu {nell fabren, falls fie nit irgend ein Unglück anrihten, dessentwegen ein Verfahren eingeleitet werten kann! Ich kann mir eine Besserung, namenilich auf dem platten Lande, nur davon versprehen, daß si allmählich auch in Antomobilkreisen die Ueberzeugung Babn bricht - mit solher Rüdsichtélofigkeit gegen das Publikum wie bisher geht es nit weiter. Daß es fo kommen wird, hoffe ih zuversihtlich. Wir haben genau dasselbe mit den Radfabrern erlebt. Erinnern Sie sich daran, wie man vor 10 Jahren in jedem Radfahrer einen Feind der Menschheit erblickte. Heute geht es ganz gut, und ih hoffe, daf die Sache mit den Automobilen sich ähnlich entwickeln wird. Jh wieder- bole, ih beabsihtige, soweit es meine Kräfte zulassen, gegen jedes sifanierende, rüdsidielose Fahren ter Automobile so streng einzu- reiten, wie es irgend mögli ift.

Ich darf dann noch zwei kleine Dinge erwähnen, die auch

| von den Herren Vorredrern herangezogen worden find. Es ift

darauf hingewiesen worden, daß ih mich nit über die Schmvßgliteratur au2gesprohen babe. Œs ift das allerdings ein Versehen gewesen ; dean diese Frage war {hon von zwei Rednern ans geschniiten worden. Ich mêödte die Polizei in Schuß nehmen gegen-

| über der Anklage, daß fie bier niht \harf genug vorginge. Namentlich

in Berlin befleißzigt si der Polizeipräsident der äußersten Strenge ; aber die Grenze, die ibm gezogen ift, sind die Urteile der Geridte.

i Gegen die kann er nichts machen, und es kommt [eider bâäufig vor-

cs Urteile der Gerichte freisprehen, wo der Polizeipräsident ein Eirs5 shreiten für geboten cradtete. Wir alle wissen, wie unerfreuli es

Unrecht bekommt.

Schließlich noch eine kurze Bemerkung zu dem, was ter Abg. Friedberg gesazt hat. Herr Abg. Friedberg bat das Wort von mir aufgegriffen, daß ih den Antrag der liberalen Parteien in der Wakl- rechtéfrage einen besheitenen Antrag genannt bätte. Meine Herren,

naWsehen wollen, so werden Sie finden, daß ih dieses „bes(eiden“ in einen Gegensaß gebrackt habe ¡w den Ansihten, die der Abg. Broemel beute über das allgemeine glei@e, direkte Wahlrecht hier vorgetragen hat. Gemefsen an scinen heutigen Ausführungen, ift allerdings ter Antrag der liberalen Parteizn vom Jahre 1904 bescheiden.

Der Herr Abg. Friedberg hat hieran weiter die Hoffaung getnüpft, daß ih nun ein viel liberaleres Wakblret vors{lagen würde. Was ist denn liberal? Die Ansihten darüber geben sehr weit auseinander, und ich für meinen Teil bin so unbescheiden, man(hes für sehr rüdstäntig ju balten, was der äußerste Liberalizmus will. (Sehr rihtig! reis.) Wie die Wablrehtsverlage aussehen wird, werden wir sehen, wean fié kommt. (Heiterkeit.)

Nah einigen persönlihen Bemerkungen der Abag. Broemel und Dr. Friedberg, in welchen- der erstere be- merkt, daß er keinen Zweifel an der Mitarbeit der National- liberalen an der Wahlrechtsreform, sondern vielmehr die Hoff-

| nung darauf ausgesprohen habe, und der leßtere von dieser

Erklärung gern Kenntnis nimmt, vertagt das Haus um

| 41/4 Uhr die weitere Beratung auf Dienstag 11 Uhr.

der vom Grafen j ¡zum Krauflenkofsen- ;

Ä r F Rommunal- !

Literatur.

Die Kämpfe der deutshen Truppen in Südwest, afrika. Auf Grund amtlichen Materials bearbeitet von der Kriegsgeshihtlichen Abteilung T des Großen Genera[, stabes. Verlag der Königlichen Hofbuhhandlung von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin. (Preis jedcs der 3 ersbeinenden Hefte 0,40 4) Das erste, gleih seinen Nachfolgern einen Sonderabdruck der von der- selben Stelle berausgegebenen „Vierteljahreshefte für Truppenfübrung und Heereskunde“ bildende Heft liegt nunmehr vor. Es behandelt dez Ausbruch des Herero-Aufftandes und den Siegeszug der Kompagnie Franke. Diese Veröffentlihungen, no vor einer völlig ershöôpfenden Bearbeitung des erforderlihen Quellenstoffes, baben vor, nehmlich den Zweck, dem deutshen Volke in gemeinverftändliher Form ein anschauliches Bild des entbehrungsvollen Lebens der Truppen auf den afrifanischen Gefechtsfeldern und ihres bewunderung8werten Verhaltens gegenüber dem nicht zu untershäßenden Gegner zu geben. Diese Blätter sollen den Dank des deutshen Vater. landes zum Ausdruck bringen, das mit Stolz auf seine Söhne blicken kann, die im fernen Weltteil Leben und Gesundheit einseßen und es dur ihre tatkräftige, opferwillige Hingabe vor neuen, |chweren Verlusten bewahrt haben. Die Taten diefer Männer sprechen aus den vorliegenden Blättern eine gar beredte Sprahe und werden in der Geschichte * unserer kolonialen Kriege für immer als l[eutende Vorbilder glänzen. Nachdem die Vorgeshihte des Aufftandes er. örtert worden ift, wird in dem in Rede stehenden Heft zunächst der eigenartige Krciegss{auplay in anschauliher Weise geschildert, sowie die militärische Lage vor Ausbruch der Unruhen fklar gelegt. Nächstdem nimmt das Eintreffen der Kompagnie Frank- das Interesse in Anspru, die dur ihre Siege bei Okahandja und Omarura die Hereros in die Verteidigung zurückwirft. Das nâchst- folgende“ Heft soll die Käwvyfe an den Orjaribergen behandeln, während das dritte den Entsheidungékampf am Waterberg und die Verfolgung der Hereros enthalten wird. Das fefselnd geschriebene Werk bietet niht nur Militärs, sondern jedermann einen außer: ordentlih anziebenden und orientierenden Lesestoff.

Südwestafrika. Land und Leute. Unsere Kämpfe, Wert der Kolonie. Von- Oberst von Deimling, Ab- teilungshef im Großen Generalstabe, früher Kommandeur ‘des 2. Feld- regiments in der Schußtruppe für Südwestafrika. Verlag von R. Eisenshmidt, Berlin. (Preis 50 4.) Dieser nunmehr als Druckschrift veröffentlihte, in verschiedenen deutshen Städten gehaltene Vortrag . ift ein wertvoller Beitrag zu den sleihzeitin ershienenen Veröffentlihungen der Krieg8geshihts- lden Abteilung T des Großen Generalstabes f den Vierteljahre8beften für Truppenführung und Heereékunde. Die Broschüre ift ret geeignet, die in den denkbar \{wierigsten Verbältnifsen bewiesene beldenmütige Tapferkeit und Ausdauer unserer braven Truvpen in das gebührende Licht zu seßen und den weitesten Kreisen unseres Volkes eindringlich vor Augen und zu Gemüt zu führen. Neben diesem für das vaterländishe Gefühl hodbedeutsamen Zweck will diz Schrift au das Verständnis für unsere kolonialen Bestrebungen fördern und ibren Wert aus sahkundiger Quelle darlegen. Ihre Spracke und ihr ganzer Inhalt fiad außerdem so anregend und gemeinverftändlid, daß wohl niemand das Büchlein unbefriedigt aus der Hand legen wird. ;

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Im Abonnement jedes Heft 050 M .

Statistik und Volkswirtschaft.

; bnisse der Shlachtvieh- und Fleishbeshau sowie der Trichinenshau im Vierteljahre vom 1. Oktober Die Ergebniss bis 31. Dezember 1905 für den preußischen Staat.

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I. Allgemeine Schlachtvieb- und Fleischbeshau.

IT. Trichinenschau.

Staat.

Zahl der |

| | | Jung- | Kühe l j

Pferde | | und ! j j i andere | Ochsen | Bullen | Regierungsbezirke. | Ein- | | hufer | i |

Provinzen. nee |

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Zahl der Tiere, an denen die Schlahtvieh- und Fleishbeschau vorgenommen wurde : Kälber | |

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| TriSinen | davon waren

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Schafe | Ziegen | Hunde] Finnen). |——— A bien | trihi-| «ri

F nôs finnig

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A. Sas L B. Provinzen. 1. Ostpreußen . 11. Westpreußen 1IL. Stadtkreis Berlin . . 1ÿ. Brandenburg y, Pommern VI. Pose . « - y1I. Sdlefien . . yIII. Cahsen .. Ix. S(hleswig- Holstein X. Hannover . . x1. Westfalen ïIL Hessen-Nafsau x11. Rheinland LIV. Hobenzollern; (C. Regierungs8- bezirke. 1) Königsberg ¿ 2) Gumbinnen 3) Allenstein . 4) Danzig . . 5) Marienwerder . s) StadtkreisBerlin 7) Potsdam . 9 42) g) Frankfurt . . . 951! 3474) 9) Stettin. ._…. 26! 2891 2302| 10) Köslin . . | 93 608) 11) Stralsund 50 38! 102} 1) Dosen 2 4 | 461 1222| 13) Bromberg . 288! 830) 14) Breslau 2239| 5384| 10). Lu L s 631| 2454| 10 Oppen. s 937} 83419! 17) Magdeburg . . | 1481| 2407 18) Merseburg 819} 1563 D Gat 388 353) 2) St(hleëwig 2 : A140 1319 21) Hannober . | 2584| 1758] 2) Hildesheim . 50 4457| 1312 23) Lüneburg . : 658 532} 24) Stade . . 104/ 335 25) Osnabrück 2 2121 1 072 Aub. 252 113} 271) Münster . i 660| 1622| Minden 22; 6361 1677| 29) Arnsberg . 2263| 2213! 1903! M) Caffel 2421| - 124 31) Wiesbaden 6 604 856} 32) Koblenz . 2 759 573 33) Düsseldorf 8195 3148 34) Cóln 6614 1381 35) Trier 1 853! 743 36) Aachen . 1 405' 290 27) Sigmaringen . 92 18! Staat im Fahr 1905

j 34 005;

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3 947] 2 667! 1 094!

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11 894| - 9 292 14 097| 8044 38 346] 9576 9025] 1580! 17672| 13841 20826) 6135| 63208| 23 336

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3 940) 2 596] 1961| 4 042! 3710| 4 392! 17 505 6221! 3978| 2984 1429 3 726! 3 280 8 048 8415 15 407 7265 7 522

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84 731 3 384 340 45 344 125 23 193 962 33 386 691 E.

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10 447' 229 45965) 1242 11253! 3620 41 047} 240588 26504! 5397 79131} 295202) 45285! 12491

826 1 650 77 31

64 876! 62772

231 278 171 988 71171 76513 286 238 167 810

83 345! 145 987! 183 700

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26 495 25 848! 32 932

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26

3 20 15

5 51

54 090 16 114 14 371) 52 546. 41 961 231 278 191 160 139 939 96 938 20 502 24 089 70 660 35 348 158 890

12898) 436 8297| 533] 7786| 927 6422! 1118 8880| 1977

104715) 37

18228) 758 9101| 18305

11287} 293

10242) 366 3668) 144 8216| 10085 7100} 5738

11284 1703 6 547| 1394 99 673 3781| 3791 121 648

11246) 603 177 462

11 672| 2258 149 652 8647| 851] 53 692

10447] 229 84 731

11332 2377| 89 961 6277| 412 91 915 8960| 27 84 797 5618) 75 59 918 2886 192 48 696

10892) 159 9 053 1969) 894 39 552 2506| 719 110 191 6778| 2007| 194 382

10496] 8193| 130 673

16 008| 2204 63 289 3484| 2198| 29 661)

21998] 3658) 27| 201 249

12553/ 3081 76 162

12929 40885) 3872| 1650 33 389!

7098) 274751 3378| 1901| 46 230

86 1650 (i E

35 118 15 763 13 995 33 345 29 427 231 278 94 129 77 859 40 685! 19 760 10 726 48 172 28 341 100 100 64 392 121 796 77 858 62 474 27 478 83 345 39 009 32 551 25 160 15 884 24 306 9 077 39 775 50 138 93 787! 131211! 109 377 22 599] 142 069 62 174!

5 960 2105! 2 420 4 833 7 182 34 074 24 377 15 371 10 106 9 929 3 958 10 292 6 220 27 622 23 073 17 014 12 977 13 181

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(Stat, Korr.)

Zur Arbeiterbewegung. __ Ein auf der „JIohanneshütte*“ in Schlegel in der Graf- ‘daft Glaß drohender Ausftand der Glaëbläser if, wie die «Deutsche Warte“ erfährt, beigelegt. Die leßteren haben ih mit der Lerwaltung dabin geeinigt, daß die Lohndifferenz geteilt wurde.

In Mannheim wurden, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, wegen angeblicher Maßregelung zweier Arbeiter die Arbeiter der Rhein- nüblen werke ausftändig. Ï i

Aus Ludwigshafen wird der „Frkf. Ztg.“ gemeldet: Die

Koblenarbeiter der Badischen Anilin- und Sodafabrik langten die Abshaffung des Affords- und die Einführung eines % S betragenden Stundenlohns. Da diese Forderung nicht bewilligt Zurde, legten am gestrigen Montagvormittag sämtlihe Kohlenarbeiter, 0 Mann, die Arbeit nieder. _ Aus Triest wird dem „W. T. B.“ telegraphiert, daß der Statthalter den Deputationen der ausständigen Heizer und Matrosen (vgl. Nr. 31 d. Bl.) seine Vermittlung zusagte. Sodann ‘nd in Anwesenheit des Statthalters, des Präsidenten der Seebehörde 7 der Vertreter sämtliher beteiligten Schiffahrtsgesellshaften ‘ne Besprechung statt, deren Ergebnis den Ausftändigen mitgeteilt curde. Der Streik war nur partiell. Die Zahl sämtlicher Aus- Andigen betrug weniger als 500. Zwei Lloyddampfer gingen am Sonntag mit Heizern von der Kriegsmarine ab, ein Dampfer sollte ften mit eigenen Heizern abgehen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

In Wien soll im Mai d. J. eine Hygienishe Ausstellung unter dem Protektorat des Erzherzogs Leopold Salvator von Oester- rei eröffnet werden. Um eine allgemeine und reihhaltige Be- teiligung zu ermöglihen und herbeizuführen, wurde von der östers reihishen Regierung den ausländischen Ausftellungsobjekten zollfreie Einfuhr und auf allen dortigen Bahnen frachtfreie Rük- beförderung zugesihert. Die Ausstellung zerfällt in nachstehende zehn Gruppen: 1) Haus- und Wohnungshygiene. 2) Gesundheits- und Krankenpflege. 83) Deffentlihe Hygiene, Sommerfrishen, Kurorte und Bâderwesen. 4) A I Drn, Sanitäts- und Rettungswesen. 5) Chemie und Pharmazie. 6) Nahrungsmittel und Getränke. 7) Bekleidungs- und Wäscheindustrie. 8) Fremdenverkehr und Reise- wesen. 9) Sport und Spiel. 10) Literatur und graphische Industrie. Der Anmeldetermin endet am 1. März; Anmeldungen sind an die Ausftéllungsdirekton in Wien 111. Marxergasse 13 zu rihten, woselbst Programme und Auskünfte kostenlos zu haben sind. Nach dem 1, März erhöhen ih die Plagmieten um 5099/0.

Stand der Tierseuchen in Ungarn am 24. Januar 1906. (Nach den wöthentlihen Ausweisen des Königlich ungarishen Ackerbauministeriums.)

Mili brand

Royz- Wut Haut- P undi Blattern wurm

Maul- Rotlauf

Schweine- Räude der L saude

Bläschen- aussdlag

seuche

S

Nl der verseuchten Orte ....... 18

Handel und Gewerbe,

18 den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nahrichten für Handel und Industrie *.)

Argentinishe Republik.

„Dorlegun von Daten. Nach Arlikel 27 der Zoll- mung und Artikel 14 der Ausführungébestimmungen zum Konsular- Fübrentarif vom 4. Januar 1904 haben die Schiffe beim Einlaufen + Ofen, in denen fein argentinisher Konsul seinen Sit ein Manifest des autländishen Zollamts beizubringen, aus vi Mindestens die Anzahl der die Ladung bildendzn lde ersihilich ist. Laufen die She auf ihrer Fahrt =n Hafen an, an dem sich ein argentinisher Konsul befindet, so Ussen sie ihre Papiere gehörig in Ordnung bringen und beglaubigen Das mau wenn sie keine Lade- oder Löshvorrihtungen vornehmen. „Lisa des auéländishen Zollamts auf dem Manifest it durchaus derlich ; ohne dasfelbe würde der argentinishe Konsul die Be-

a

54 | 8 | 111 | 75 | 386,

‘glaubigung des Manifestes ablehnen. Nach Artikel 897 der Zoll- ordnung werden Verstöße gegen die vorgenannten Bestimmungen mit

Erhebung der doppelten Konsulargebühren für die Beglaubigung bestraft, (The Board of Trado Saal)

Columbien.

Ausfuhrzoll für Gold, Platin und Silber. Ab- gaben für Bér werke. Dur Dekret der agg Nr. 1328 vom 16. November 1905 is ‘der Ausfuhrzoll für Gold, Platin und Silber auf 1 v. H. des Wertes der Versicherung, die bei der Ausfuhr genannter Metalle bei den Generalshaßmeistern des Departements oder bei den Zollämtern zu erfolgen hat, festgeseßt. Der Ausfuhrzoll fann auch nach dem Werte des Shmelz- und Probierzeugnisses oder nach dem Handelswerte entrichtet werden. '

Durch das gegenwärtige Dekret, das am 1. Dezember 1905 in

Kraft getreten ift, find au die Abgaben für den Bergbaubetrieb neu- geregelt. (Diario oficial.)

Australiens Wollshur 1905.

Die Wollshur in Australien wird für das Jahr 1905 auf 18 500 000 Pfd. Sterl. geschäßt, also 3 Millionen Pfd. Sterl. mehr als im vorbergehenden Fabr. (Times.)

#

Wagengestellung für Koble, Koks und Briketts am 9. Februar 1906.

Ruhrrevier Obers(hlesishes Revier

Anzahl der Wagen Gee (4 7 654 Nicht geftellt . .

In der Sißzung vom 3. d. M. legte der Vorstand der Meißener Ofen- und Porzellanfabrik (vorm. C. Teichert) in Meißen den Rechnungsabschluß für das am 31. Dezember 1905 abgelaufene Geschäftsjahr vor; es wurde den Vorschlägen gemäß vom Aufsichtsrat bes{lofsen, für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 9 9/9 (10 9/6) zur Verteilung zu bringen. ;

Infolge des großen Güterandranges für die Kapdampfer hat laut Meldung des „W. T. B.“ aus Hamburg die Hamburg- Südamerikanische „Dampfschiffahrts- Gesellshaft si veranlaßt gesehen, zunächst für die beiden Dampfer Cap Blanco und Cap Ortegal die Frachtraten bis auf weiteres um 21 A für die

rachttonne zu erhöhen. Die Erhöhung tritt mit der Abfahrt des ampfers Cay Blanco am 20. Februar in Kraft.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Desterreihishen Südbahn vom 1. bis 30. Januar: 8 327 155 Kronen: (595 162 Kronen mehr als i. V.), die der Oesterreihisch- Ungarischen Staatsbahn (österreihishes Neu) vom 1. bis 30. Januar: 4 841 575 Kronen (607 939 Kronen mehr als i. V.).

Montreal, 5. Februar. (W. T. B.) In der beutigen Sizung des Verwaltungsrats der Canadischen Pacificbahn wurde eine Dividende von 29/0 auf die Vorzugsaktien und von 3 9/9 auf die Stammaktien für das am 30. Dezember zu Ende gegangene Halbjahr festgeseßt. Nach Pablung der Betriebskosten, der feststehenden Lasten und der jeßt erklärten Dividenden beträgt der Uebershuß für das Halbjahr 4 869 816 Doll.

Die Preisnotierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sih in der Börsenbeilage.

Kurs8berichte von den auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 5. Februar. (W. T. B.) (S{hluß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 B., 2784 G,, Silber in Barren: das Kilogramm 89,75 B., 89,25 G.

Wien, 6. Februar, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 %/9 Rente’ M.-N. p. Arr. 100,10, Oesterr. 40/9 Rente in Kr.-W. per ult. 100,20, Ungar. 4 % Goldrente 114,60, Ungar. 49/0 Rente in Kr.-W. 96,15, Türkische Lose per M. d. M.- 150,50, Buschtierader Cisenb.-Aktien Lit. B —,—, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 668,75, Südbahn- gefellshaft 128,75, Wiener Bankverein 563,00, Kreditanstalt, Oesterr. per ult. 672,25, Kreditbank, Ung. allg. 786,50, Länderbank 442,60,

rüxer Kohlenbergwerk —,—, WMontangesellshaft, Oesterr. Alp. 533,00, Deutsche Neichsbanknoten per ult. 117,42.

London, 5. Februar. (W. T. B.) (Sgluß.) 24% Englische Dank Set Plagdiskont 37/3, Silber 301/32, Bankeingang 13 000

. Sterl.

Paris, 5. Februar. (W. T. B.) (Sw{luß.) 30/9 Franz. Rente 99,42, Suezkanalaktien 4345.

Lissabon, 5. Februar. (W. T. B.) Goldagio 4x,

New York, 5. Februar. (S{luß.) (W. T. B.) Die Börse . nahm heute bei mäßig s{chwankenden Kursen einen ruhigen Verlauf. Die Geschäftstätigkeit war im allgemeinen geringer, die Umsäße der Kommissionshäuser hielten \sch in engen Grenzen. Das Gerücht, daß die Union Pacificbhahn die Kontrolle über die Jllinois Zentralbahn erworben habe, wird von der leßteren offiziel in Abrede gestellt. Der Umstand, daß man wieder von einem Streik der Kohlenbergarbeiter spra, veranlaßte die Spekulation vielfach zur Zurückhaltung. Aus den Berichten der Kommission für den zwischenstaatlißen Handel über die Pennsilvania- bahn glaubt man {ließen zu können, daß die die Untersuhung bei dieser Bahn bezweckende Resolution des NRepräsentantenhauses hin- fällig werden dürfte, Die Börse {loß in behaupteter Haltung. Aktienumsay 1 000 000 Stück. Geld auf 24 Stunden uRlEn- Zinsrate 4, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 4, Wechsel auf London (60 Tage) 4,83,75, Cable Transfers 4,87,80, Silber, Commercial Bars 65¿. Tendenz für Geld: Stetig.

Rio de Janeiro, 5. Februar. (W. T. B.) Wesel auf London 1717/2.

Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 5. Februar. Guter Kurs3bericht.) Koblen, Koks und Briketts. Preisnotierungen des Rheinisch - Westfälishen Kohlensyndikats ab 1. April 1906 bis 31. März 1907 für die Tonne ab Werk) 1. Gas- und lammkohle: a. Gasförderkohle 11,50—1350 M þb. Gas- ammförderkohle 10,50—11,50 M, ec. Flammförderkohle 10,00 bis 10,50 Æ, d. Stüdfohle 12,50—13,50 Æ, e. Halbgesiebte 12,00 bia 13,00 Æ, f. Nußkohle gew. Korn 1 und 11 12,50—13,25 M, do. do. IIT 12,00—12,50 Æ, do. do. IV 11,00—11,50 M, g. Nuß- ruskohle 0—20/30 mm 7,00—8,50 MÆ, do. 0—50/60 mm 9,00 is 9,50 h. Gruskohle 5,50—8,50 M; 11. Fettkohle, a. Förderkoble 10,00—10,50 4, b. Bestmelierte Kohle 11,10—11,60 «6, c. Stüdkohle 12,50—13,25 Æ, d. Nußklohle gew. Korn 1 12,20 bis 13,25 M, do. do. IT 12,50—13,50 4, do. do. III 12,00—13,00 M, do. do. IV 11,00—1150 ÆMA, @. Koklskohle 10,50—11,00 M, III, Ma gers Kohle: a. Förderkohle 9,00—10,00 4, þ. do. melierte 10,25—11,25 M, c. do. aufgebesserte, je nah dem Stükgehalt 11,25—13,00 M, d. Stüdfohle 12,00—14,00 A, e. Nußkoble, gew. Korn 1 und 11 14,50—16,50 Æ, do. do. IIT 16,00—17,50 A, do. do. III für Kesselfeuerung 00,00—00,00 4, do. do. IV 10,50——11,75 4, f. Anthrazit Nuß Korn 1 17,50—18,50 4, do. do. Il 19,00 bis 23,00 M, g. Fördergrus 8,50—9,00 G, h. Gruskoble unter 10 mm 5,00—7,00 A; IV. Koks: a. Hothofenkoks 14,50—16,50 M, b. Gießereikoks 17,00—18,00 4, c. Brehkoks 1 und 11 17,00 bis 18,50 M; V. Briketts: Briketts je nah Qualität 10,75 bis 13,25 A Markt in Kohlen, Koks und Briketts andauernd fest. Die nächste Börsenversammlung findet am feontag, den 12. Februar 1906, Nacmittags von 34 bis 5 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hartmann, statt.

Magdeburg, 6, Februar. (W. T. B.) ZucCérber! ° Kornzucker 88 Grad o. S. 7,70—7 85, EnE reue 5 Grad o. S, 6,05—6,20. Stimmung: Nuhig. Brotraffinade 1 o. F. 17,624 —17,75, Kristallzucker 1 mit Sack 17,25, Gem. Raffinade m. S. 17,25—17 50.