1906 / 38 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Othello® in Szene geben, und zwar mit Herrn Matkowsky als Othello, Herrn Poti, an ago, Fräulein Wacner als Desdemona und Frau Buye

s Emilie.

Morgen, Mittwoch, Abends 7# Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard. Irrgang“ in der St. Marienkirche das nase Orgelkonzert. Müitwirkende an Fräulein Henriette Gottlieb (Sopran), das Terzett der Damen Wilhelmine Gvers, Hilda Ellger und Eva Barth, sowie Herr Kurt G. Wieck (Violine). Vor- etragen werden u. a. das Frauenterjett „Veni, Domine“ von Mendelssohn, eine Ctacona von Fr. Vo und ein Phantasiestück

von Franz Wagner. Der Eintritt ist frei.

1e „Neue Swhauspielbaus“ am Nollendorfplay wird, wie Hermann Knauer, der Chef der das Theater errihtenden Baufirma Boswau u. Knauer, in einem jeßt im Dru ck erschienenen Vortrag ausführte, 1200 Besuchern Raum bieten ; die amphitheatralische Q des Zuschauerhauses ohne Nänge verbot sih aus verschiedenen Gründen, jedo sind die Vorteile des Systems derart gewabrt, daß die Ränge ebenfalls amphitheatralish stark aufe steigen. Bei der Einrichtung der Bühne werden die neuesten FRlGen Grfahrungen berüdsihtigt werden; eine stationäre Drehbühne wird die \{chwierigften Verwandlungen rasch erledigen lassen. Der Spielplan des neuen Theaters foll gewählt und ab- wechslungsyoll fein; die heitere wie die ernste Muse werden zu Wort kommen, und die Werke der großen heimischen wie der ausländischen Klassiker sollen hier eine dauernde Stätte finden. Die Hauptfassade des Theaters, dic eine wirksame ar@itektonishe Gliederung aufweisen oll, wird einen von zwei monumentalen Turmaufbauten flankierten Mittelbau zeigen. Säulen, Loggien und Pergolen sowie Balkons, Erker usw. sind ditkret an der ganzen Front verteilt. Neben dem Theater wird auch der Musik eine würdige Heimstätte be- reitet werden dur Schaffung eines 1600 Pläße enthaltenzen Konzertsaales, der seine Front der Moßstraße zukehrt. An diesen Saal {ließt fi, gesondert in verschiedenen Abteilungen, das Nestau- rationsgebäude mit größeren und kleineren Os und einem Konzert- garten, der eine gefällige dekorative Ausgestaltung erhalten soll. Der größte Wert wird im Tteaterhause überall auf zweckentsprehende Veizung und Lüftuxg nach den neuesten hygieniswen Forderungen gelegt, ebenso auf die Beleuchtung, für die in8gesamt 5000 Glühlampen, 500 Nerrstlampen und 70 Bogenlampen vorgesehen find und vor allem auf größtmözlihe Sicherung gegen Feuersgefahr. Treten nicht unvorhergesehene Hindernisse ein, 1 sollen die umfangreichen Bauten innerhatb neun Monaten vollendet sein.

Das im Bau begriffene

(Der Konzertbericht befindet sch in der Zweiten Beilage.)

Mannigfaltiges.

Berlin, den 13, Februar 1906.

Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers und Königs stehende Verein zur Besserung der Strafgefangenen hielt am gestrigen Moatagabend im Sigzungssaale des Königlichen Landgerichts 1 seine Monatssizung ab, die der Präsident, General- \staatsanwalt Dr. Waller mit A en Mitteilungen cröffnete. Sodann stellte der Präfident der Versamælung den Nachfolger des ver- storbenen Leiters des Arbeitsnahweisebureaus in der Person des A E. Nees vor, der mit dem 1. Vêärz d. J. seine Stellung antreten wird.

n der Zeit vom 16. Januvar bis 12. Februar haben sich im Arbeits3- nachweisebureau 451 Personen gemeldet, von denen 373 um Arbeit gebeten und 261 folche nzchgewiesen erkalten haben. Seit dem 1. Ia- nuar wurde 917 Strafentlassenen Arbeit verschafft. Der Fürsorge- aufsicht des Vereins unterstehen eins{hließlich von 6 Neugemeldeten 111 Polizeiobservaten. Nah Erledigung einiger ite a gesuhe erstattete Frau Landgerichtsrat Rin Sr ads den Bericht Über die Tätigkeit der Tes für Familtenfürsorge, die im ganzen eine recht ersprießliche gewesen ist Es ist ge- lungen, in Vet clt d Linderung zu schaffen, Verzweifelnve zu trösten und den ärgsten Hunger zu stillen. Zahlreiche Dankschreiben, sowobl bon den unterstüßten Frauen, als au von deren Männern, die, nadh- dem sie aus dem Gefängnis entlafsen waren und hoffen durften, ein

g Familtenleben zu beginnen, zeugen von dem ge- tifteten Segen dieser Tätigkeit. Für die Familienfürsorge wurden 1496 M geen. und damit 150 Familien gegen 112 im Vor- jahre unterstüßt, 20 von den unterstüßten Familien wohnten in

“den Vororten. Mehrfach hatte die Abteilung auch Gelegenheit,

rauen einen dauernden Lebensunterhalt zu verschaffen. Frau angerhans8 wies namentlich auf - die Eng und die ein- \{lägigen Vereine ‘hin, mit Hilfe deren erst durGgre fend geholfen werden könne. Die Fürsorgeerziehung zu antragen, ist im Berichtsjahre nicht notweadig gewesen. Zu Weihnachten konnten 88 Familien mit Leben3mittelu , Kleidungsstücken sowie auch mit barem Geld bedaht werden. Recherchen wurden 157 ausgeführt und die meisten Gesuche für berechtigt gebalten. Eine weitere Aufgabe der Abteilung besteht in dem vom Géneral: staatsanwalt erlaubten, einmal wöchentlihen Besuche einer Dame, der Bs MNegenhazdt, in dem Weibergefängnis. Diese Besuche aben den Zweck, Auskunft über die Kinder der - inhaftierten Mate zu erhalten, um diese während der Abwesenheit der

utter vor Not und Verwahrlosung zu \{chüßen. Ferner follen bei diesen Besulhen die Unverheirateten arbeitswillig zu stimmen. versucht werden. Es ist auch wiederholt gelungen, derartige Mädchen in Stellungen zu bringen. Nach Besprehung einer Eingabe der Zentralstelle für Sefangenenfürsorge und der vom Minister erteilten diesbezüglihen Antwort wegen der vorläufigen Entlassung Gefangener wurde beschlossen, zum Andenken an den ver- storbenen Leiter des Arbeitsnahweisebureaus, Bischof, eine Stiftung. in Höhe von 10000 M zu begründen. Zum Schlu machte der Generxalstaatsanwalt Dr. Wahler die Mitteilung, da Herr Neckes als Nachfolger des verstorbenen Herrn Bischof, ferner der Direktor Dr. Finkelnbarg und in Anerkennung ihrer Verdienste um die Familienfürsorge Frau Landgerihtsrat Langerhans in das Direktorium berufen wordea seien. Gs ift dies das erste Mal, daß R Dg der 78 Jahre eine Dame dem Direktorium des Vereins an- gehört. s

Der Berliner Asylverein für Obdachlose hat jeßt seinen

37. Jahresbericht im Druck erscheinen lassen, dem folgende An- aben entnommen seten. Durh_ die nunmehr in Angriff genommene

S derten des sogenannten Scheunenviertels ist der Verein in die Notwendigkeit verseßt worden, demnächst sein seit dem 13. Dezember 1870 in der Füsilierstraße befindliches Frage aufzugeben und ihm ein neues Heim zu schaffen. Das neue Gebäude, das auf dem zwischen dem Männerasyl und der Panke belegenen Hinterlande errichtet wird, soll noch vor Ablauf dieses Jahres dem Betriebe übergeben werden. Es wird für eine Fassungskraft von 400 Betten erbaut, seine innere Ginrihtung aber zunä@st nur für eine Belegung mit 220 Betten vorgesehen werden. Um für das Frauenasyl den unbedingt erforder- lichen besonderen Zugang zu \{afen, bat der Verein das Haus Kolberger Straße 30 zum Preise von 135 000 46 erwerben müssen, von welher Summe 37 000 46 Anzahlung geleistet und 98000 46 als Hypothek tehen geblieben sind. Dagegen hat der Verein ein Haus in der Büschingsiraße verkaufen können, freilih nit ohne einen Verlust von rund 30 009 4 Die Frequenz ist im abgelaufenen Jahre im Männerasyle um ein geringes höher, im Frauenasyle um ein geringes niedriger als im Vorjahre gewesen. Es nächhtigten im Iabre 1905 in seinen Anftalten 253641 Männer (1904: 252 047), 99 453 Frauen (1304: 55 987), 265 Säuglinge (1904: 752), zu- sammen 309 3529 Pe:sone! gegen 308786 i. J. 1904. Zählt man bierzu die in den Jahren 1869—1904 behberbergten Personen, so ergibt sh, daß der Verein in den 37 Jahren feines Bestehens 5630021 obdal!osen Personen Unterkunft, Abend- und Morgenmahlzeit, Bäder usw. gewährt hat. Dem Alter na verteilen sich die Afylisten in folgender Weise : im Alter bis zu 20 Jahren: 20931 Männer, 2123 Frauen; von 20—30 Jahren: 74 341 Männer, 5504 Frauen; von 50 —40 Jahren: 65 608 Männer, 12 531 Frauen; von 40—50 Jahren : 59 673 Männer, 16 292 Frauen; von 50—60 Jahren: 27 353 Männer, 15 033 Frauen; von 60 Jahren und darüber: 5735 Mänaer, 3920. Frauen. Ein Verglei mit den früheren Aufstellungen zeigt die immer glei bleitende LTatsahe, daß beim männlihen Geshlecht gerade die kräftigsten Altersftufen von 20—40 Jahren, bei den Frauen die Altersstufen von 40—60 Jahren die höchsten Q equengsissers aufzuweisen haben. Eine recht bedauerliche rsheinung ift es, daß auch 777 Greisinnen im Alter zwischen 70

und: 80 Jahren im Asyl Obdach suchen mußten. Von der Ge der aufgenommenen Asylisten entfielen durh|chnittlih auf E cientahl Tag im A 1A 695 Personen, im Frauenasyl 125 Personen [odaß also beide Asyle fast stets voll belegt waren. Die finanziellen

erbâltnisse des Vereins haben sich gegen das Vorjahr recht un, günstig gestaltet, obwobl fsch durch wirksame Agitation die jäbr- lihen Beiträge um 7976 _ erhöhten und 11533,35 4 an eins maligen Beiträgen eingingen. - Dagegen war ein welentliWer Nükgan in den einmaligen Zuwendungen zu verzeichnen, und auch an Legates und Stiftungen ging ein wesentlich niedrigerer Beitrag (12 200 U gegenüber 33 142,96 S i. J. 1904) ein. Rechnung \chließt in diesem Jahre mit einem Fehblbetrage bon 57 284,33 #6 Der Jahresberiht enthält zum luß einen warmen Aufruf an alle Menschenfreunde, den Verein durch Werbung neuer Mit, glieder zu unterstüßen.

Niederdeutschem Humor, der die besten Vertreter dieses Ge

wie Wilhelm Raabe, Frit Reuter, John E Ma Dreyer u. a., ums{ließt, ist der nächste Volkskunstabend der Stadt Charlottenburg am Tone den 25. d. M., in der Kaifer Friedri-Schule gewidmet. Der Abend ist zugleih auc eine Gedächtnisfeier für den unlängst verstorbenen Julius Stinde, Auch ein begabter jüngerer Autor des genannten Ge, bietes, ‘der Hamburger Friß Stavenhagen, wird bei di-ser Gelegenheit aus seinen eigenen Werken, Prosa und Dram, einiges vorlesen. Dem Humor in der Musik ist ebenfalls ein großer Raum in. dem Programm eingeräumt. Karten zu 0,50 4 (nuinerierte Blaue T n il Ren tet EOeT 1 aae Een, im

rein zur Förderung der Kun enthinerstraße 17) und im T SiR nd A 18) zu haben. terdans

Hannover, 12. Februar. (W. T. B.) Aus Anla silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers A der Kaiserin bewilligten die städtischen Kollegien einen Betrag von 25 000 G für die in Charlottenburg zu errichtende Musteranstalt zur Bekämpfung der Säuglingssterblih- keit. Ferner sollen 15000 # aufgewendet werden für die Auz-

abe von Milch an arme Volksschüler und 3000 4 ollen der Armenverwal tung zur Verfügung gestellt werden zur Ausgabe von Säualingsmilch an arme Familien. Endlih wurden die Kosten für eine Schrift „Ein Lebensbild des Kaisers“ bewilligt, die an die Schüler der Volksschulen verteilt werden soll.

Cöln, 13. Februar. (W. T. B.) Gestern abend nach 8 stieß auf dem Oberländer Ufer in einer Weihe M n drei Wagen bestedender Zug der Cöln-Bonner Ufer- bahn mit einem Zuge der Cölner Straßenbahn in voller Fahrt zusammen. Bei dem Zusammenstoß wurden die Vorderflure der beiden aufeinanderfahrenden Trieb, wagen zertrümmert. Wie die „Kölnishe Zeitung" mitteilt, wurden em Perionen [wer Me t : e Einer der

iden agenführer ist bereits gestorben. ie Ursache Unglücks ift noch nicht festgestellt. E E

Nürnberg, 13. Februar. (W. T. B.) Aus Anlaß der silbernen Hochzeit Ihrer Majesiäten des S E der Kaiserin bewilligten die städtishen Kollegien einen an- sebnlihen Betrag zyr Stärkung der bereits bestehenden „Kaiser Wilbelm- Augusta- Soldene Hochzeitstiftung, die kezwedt, elternlofe hier beheimatete Kinder in Familien unterzubringen.

London, 12. Februar. (W. T. B.) Gestern ging während eines Sturmes der S{hleppnezdampfer Pecooiea h Stavanger auf der Höhe von Los siemouth mit der ganzen, zehn Mann jtarken Besatzung unter.

(Forisezung des Amilihen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

Theater. Königliche Schauspiele. Mittwo4h: Opern- eus, 43. Abonnementsvorstellung. Fra Diavolo. omishe Oper in 3 Akten von Auber. Text von Eugòne Scribe, bearbeitet von Karl Blum. Musi-

kalishe Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. 7 U L Herr Regisseur Braunshweig. Anfang r

Schauspielhaus. 45. Abonnementsvorstellung. Othello, der Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 guten von William Shakespeare. Uebersett von Wolf Graf Baudissin (Schlegel-Tieck). Regie : Herr Negifseur Herter. Anfang 7{ Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 44. Abonnements- Le Cavalleria rusticana. (Bauern- ehre.) VDper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni.

ext nah dem gleihnamigen Volksstück von G. Verga. Der Lange Kerl. Ein lustig: Spiel in 2 Aufzügen. Dichtung und Musik von Viktor von Woikowbky-Biedau. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 46. Abonnementsvorst-Uung. Lessing3 Todestag. Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Anfang 7ck Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag: 7. Billettreservesag. Undine. Romantische Zauberoper in 4 Akten von Albert Lortzing. Text nah Fouqués Erzählung frei bearbeitet. Anfang 74 Uhr. Der Billett- vorverkauf hierzu findet von Donnerstag ab an der Tageékafse des Königichen Opernhauses gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 Z für jeden Siyplay \tatt.

(T. Teil.)

Sonnabend,

Schügenliesel.

Deutsches Theater. Mittwoch: Der Kauf- V Donnersiag: Oedipus und dié Sphinx, . e us un . Freitag: ‘Das Käthcheu vou Heilbroza,

fang 8 Uhr. 74 Uhr. ACVELSIZE E S bouroche. Berliner Theater. Mittwoh: Haus in * Doubs: Des: Liver iplitigen lbritns: Frag: Die Jüdin vou Toledo.

nnabend: Hans in allen Gassen.

Sonntag: Die Jüdiu vou Toledo. Feltag: DEF

onn

Lessingtheater. Mittwoh, Abends 8 Uhr: 2 Tinte erba 74 Ukr: Nos onn n r: mers3holm. Freitag, Abends 8 Uhr: Und Vippa e

Schillertheater. O. (Wallnertheater.)

Miíttwo&, Abends 8 Uhr: Kötigsglaube. Ei biéliszes Drama in 5 Aufzügen von C Stodte.

Residen Mittwoh, A

gemahl.

Donnerêtag, Abends 8 Uhr: Cyprienue. Freitag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich.

N.(FriedrichWilbelmftädtishesTbeater.) Mittwoch, Abends §3 Uhr: Waujuschins Kinder. Drama in 4 Akten von S. A. Naidjonow. Deutsche Bearbeitung von Hans Kaufmann und Max Lie.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ueber unsere Krafi.

Freitag, Abends 8 Uhr: Zum erften Male: Die Macht dex Finfternis.

Theater des Westens. (Station Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoh: Schügenliesel. (Friß Werner, als Gast.)

Donnerstag: Die Fledermaus. Anfang 7 Ubr.

Freitag (bei aufgehobenem Abonnement): Lettes Gastspiel von Jsadora Duncan. Anfang 8 Ubr. NaŸmiitags 3 Ukr: Bei Préisen: Der Königsleutnaut. Abends 7# Uhr : (Friß Werner, als Gazît.)

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Bet halben Preisen : Die Zauberflöte. Abends 74 Uhr: Sczüteu- liesel. (Friy Werner, als Gast.)

Komische Oper. Mittwoch: Der Corregidor.

Dorinerstag: Don Pasquale. reitag: Don Pasquaie. onnabend: Hoffmauus Erzählungen.

Neues Theater. Mittwoch: Salome. An-

onnerstag: Ein Sommernachtstraum. Anfang Freitag: Die Neuvermählten. Hierauf: Bou-

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch,

Abends 8 Uhr: Der Weg zur Hölle. Donnerstâg : Der d que Daus

abend, N vorstelung. | Dîe Weg zur Hölle.

Satirisher Shwank in 3 Akten von Leon und Jules Chancel. Deuts n Wilbelm C Donnerstag und folgende Tage: Der Priuz-

Sonntag, Nahmitta;s 2 Uhr: Deuise.

Thaliatheater. (Dreédener 8 Uhr: Vis früh um Gesang in 3 Akten von LUppshiß. Musik von Paul Line.

Donnerstag und folgende Tage: Fünfe!

ünfe!

Bei halben Preisen: Operette in 3 Akten. Oskar Braun.)

Donnerstag: Der Mikado. und Oskar Braun.)

Anfang 74 Uhr.

fleinen | und Karl Sulz.)

Werber und Oskar Braun.)

Direktion: Kren und Schönfeld. Mittwoh, Abends

ean Kren und Arthur

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Charleys Tante. (Guido Thielscher in der Titelrolle.) s

Pentraltheater. Mittwoh, Abends 8 Uhr:

Bruder Straubiunger. (Mit Mia Werber und

(Mit Mia Werber Freitag: Das süfre Mädel. (Mit Mia Werber

Sonnabend, Nabmittags 4 Uhr: Preisen: Schneeweifechen und Nosenrot. Abends 8 Uhr: Die Glocken von Corneville. (Mit Mia

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Bei balben Preisen : Der Zigeunerbaron. Abends 74 Uhr: Der Mikado. (Mit Mia Werber urid Oskar Braun.)

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof

Friedrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Loulou. Donnerstag bis Sonnabend: Loulou.

Tennessee-Studentenu. Neue Gesänge und Tänze Galaprogramm, sämtlihe Spezialitäten und Direktor Albert Schumauns anerkannt un- erreicht dastehende Originualschul- und Frei- heitêdrefsuren. Zum SŸluß: Das große Pratht- Se: Femiua, das neue Frauen- eich.

Straße

72/73.) Schwank mit

Bis früh um

E M E E

Familiennachrichten.

Verlobt: Magdalena voa Wrangel mit Hrn. Ritt- meister a. D. Max von der Groeben (Berlin). Frl. Dorothee Wabnschaffe mit Hrn. Negierungê- ossessor Anton Wallroth (Nosenfelde, Kr. Deutih- Krone— Landsberg a. W.).

Vereheliht: Hr. Oberförster und Oberleutnant i. Reit. Feldjägerkorps Richard Kayser mit Frl. Johanna Landsberg (Berlin). Hr. Leutnant Karl Becker mit Frl. Ella Wasmuth (Stettin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major z. D. Eugen von Trofsel La: Hrn. Fri Fchin. von der Bor (Löseck). Hrn. Friedri von Ammwoa (Cunow bei Bobersberg). .— Eine Tochter: Hrn. Justizrat Dr. Krôönig (Berlin). Hrn. La !Hann von Poten (Minden i. S

- Leutnant von Shmidt-Pauli (Potsdam Hrn. von Somnigz Poravéa A

Gestorben: Hr. Oberstleutnant a. D. Alexander von Bentheim (Radebeul). Hr. Rittergut#- besißer Oscar von Bonin-Mersinke (Landquart,

Bei balben

Konzerte. Singakademie.

Weg zur Hölle. zur Hölle. ags 34 Uhr: Sg s, eu. Abends 8 Uhr: Ter

Beethoven-Saal. Miitwo%,

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ix. Konzert (Schubert-Brahms-Abend) v:-n Else Schilnemaun. i '

Saal Bechstein. Mititwoch, Abe1ds 74 Uhr: Kouzert von Emmy Wolfsthal (Viline).

Tux. Klavierabeud von Ferruccio Busoui.

Römischer Hof, Unter den Linden 39, Mitt-

ecter.(Direktion: Rihard Alecander.) eon Zu 8 Uhr: Konzert von Margarete

ds 3 Uhr: Dec

Schwetz). Hr. Landgerichtsrat a. D. Hunold von Ablefeld (Kiel). r. Hauptmann Paul Apel (Gnesen). Thekla Freifr. von Secken- dorff, geb. von Beulwig (Dresden). Fr. Pro- ier Sophie Müller, geb. Roesener (Quedlin- urg).

D

Verantwortliher Redakteur : Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (I. V.: Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buhdruckerei und Verlag#- Anslcit, Berlii 8W., Wibeleicate Nr. 32.

Elf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

Abends 8 Uhr:

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Pirkns Albert Schumann. Mittwo%, Abends

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| Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 13, Februar

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

| mittel

gut

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

niedrigster M.

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M. M.

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Verkaufte Menge

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1906.

Außerdem wurden am Markttage (Spalte L nah überschläglicher 4, verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Markttage

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Die verkaufte Menge

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Bemerkungen.

Ein liegender Strich (—) in_den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß: der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, e

Deutscher Reichstag.

41, Sißung vom 12. Februar 1906, Nachmittags 1 Uhr Minuten.

(Berihi von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Tagesordnung: dritte Beratung des Entwurfs eines Ge- fezes, betreffend Aenderung des Geseßes über die Angelegen- heiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit, und V eireten der zweiten Beratung des Entwurfs eines Geseßes, betreffen die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1906, Spezialetat: Reichsamt des Jnnern.

Nach endgültiger Annahme des Geseßentwurfs über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit wird, wie in der gestrigen Nummer des Blattes berichtet worden ist, die O des zweiten Punktes der Tagesordnung mit dem Kap. 7 Tit. 1 der fortdauernden Ausgaben : Besoldungen Staatssekretär 2c. fortgeseßt.

Abg. Stadthagen (Soz.) fortfahrend : Es ist Tatsache, daß die Vorstandsmitglieder naten gearbeitet haben und die Kasse vorzüglich geleitet ist. Der Abg. Eickhoff hat einen Fall hier präludiert, aber in einer Weise, die sich würdig der Haltung der Freien Deutschen Presse anreiht. Jn Nemscheid hatte die Kasse, seit 1899 ein Streik der damaligen Aerzte stattgefunden hatte, das System der freien Arztwahl verabschiedet und war zu dem System der festangestellten Aerzte übergegangen. Der Leipziger Freie Aerztes verband versuchte seine Ma énlcasten dagegen, are die Aerzte ver-

eblieh zum Konlraktbru zu bewegen, bis es im vorigen ahre gelang, zwei Aerzte zum Streiken zu bewegen. Wenn Aerzte ein Gehalt von 7- bis 8000 M, das sie lediglich durch Arbeiter beziehen, als ein ‘kaum eben auskömmlihes Gehalt be- Sn so vergessen sie, daß nah der preußishen Einkommensteuer- E noch nit ganz 14 0% der Bevölkerung mehr als 6000 4 Einkommen haben. Der Redner geht auf die Einzelheiten des Vorganges in Remscheid näher ein. Die Behörde hatte hinter den Aerzten ge- standen und freie Arztwahl eingeführt mit dem Pauschale von 6,50 4 pro Kassenmitglied ; vom 1. Oktober ab aber siad die Machinationen weitergegangen und haben {ließli zu der Verfügung des Ober-, bürgermeisters vom 1. Február geführt, die weder formell noch sachlich gerehtfertigt ist, fondern bloß ein parteipolitishes Manôver gegen die Arbeiter darstellt. Es ist darin davon die Rede, daß durh das System der angestellten Malentrzle die Aerzte tn eine unerträglize Abhängigkeit von dem Kassenvorstand geraten seien. Wie ist es mögli, daß der Oberbürgermeister wegen eines Zustandes, der hon am 15, Oktober ein Ende genommen hatte, im Februar vorging ? Die Aufsichtsbehörde hat kein Recht, von dem Kassenvorstande zu verlangen, die Krankenjournale von den Aerzten zur Einsicht ein- zufordern. Aber auch abgesehen davon, ist denn der Oberbürgermeister blind gewesen, daß er jahrelang eine angebliche Veischleiecrung duldete ? kann mir nit denken, daß er im guten Glauben gehandelt hat.

8 ist unwahr, daß der Vorstand jemals einen Arzt Dr. Clemens kommandiert hat, die Unwahrheit zu bescheinigen, Ein solches orgehen gegen die Selbstyerwaltung der asse ist unerhört. er Staatssekretär konnte sagen, es gebe noch ein Verwaltungs- reitverfahren. Ehe aber diejes Verfahren beendet ist, kann der berbürgermelster sehr viel Unheil aurihten, dessen Kosten die armen Arbeiter zu bezahlen haben. Es scheint so, als ob ein Mitglied der

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Unwahr wurde ; ist dann, daß Auch bezügli weniger Kosten.

unwahr.

Veranlassung holen. Es

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bringen. Die

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Ein \chli gegen die Selbslverwaltung kann man \ich niht gegen eine Kasse, ragendes geleistet hat. nah dem Strafgeseßbuh straf i er e po vorgetragen. Abgg. Eickhoff und fie sich beilegen. eht und sich dabei beschmugßt, so kann Der Abg. Mugdan sagte, ih befände mich in

sische Nevolution hätte

zu besteht hier gewi {hon im vorigen Jahre ähnlich Hamburg. niht den Grad der Bedeutung, den cinen {mußigen Fahrdamm man eben nichts dafür. einem krankhaften Zustande, und meinte, die ru 1 Führern der Sozialdemokratie den Kopf vollständig verrüt emaht. Ich werde ihm auf dieses Niveau nicht folgen, mi über- aupt mit seinen Ausführungen nicht weiter beshäftigen. den Reichskanzler nur nochmals bitten, endlich auch auf dem Gebiete der Heimarbeiter von {chönen Worten zu Taten überzugehen. Die Zahl der Unfälle in der Landwirtschaft nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die Sroparun lge haben troß ter Rede des Deutschen Kaisers vom Jahre 1890 zur Verhütung von Unfällen fast nihts getan. Die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften geben für tie Arbeiter- versicherung pro Tag und Arbeiter nur 0,85 -Z, also noch nicht ein- fennig aus, und da sprehen die Gro Wi C ur e e

immer

der Unfallversiherungsgeseß

keit und Vehemen das Volk nicht g bleiben soll zu Gunsten der zu sein, während sie im Ueberfluß leben. Nach der preu

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15,20 15,60 15,60 15,60 15,40 16,10 16,00 16,80

Gerste.

15,50 14,00 14,45 14,30 15,10 17,20 17,40 17,00

14,80

15,40 E 14,70 17,42

Hafer.

17,00

ist ferner, daß die Nevision

hat

günstig gegenüber anderen Kassen da.

die

Die

nit versola! werden , way e der Arbeiter e

verfolgt werden ? Das li chberechtigt ist, sondern era vas und Sklave e R. notleidend

Es lie

mehr

gebung.

ntreten,

15,60 14,10 15,40 15,10 15,50 18.00 17,69 17,40

14,90

15,80 14,40 14,70 15,20 18,00 15,80"

für

17,30

17,00

17,40 17.70

16,40

Kernen (euthülster Spelz, Dinkel, Feseu).

18,60 18,60 20,20 18,40 19,80

18,00 15,80

beamte für sozialdemokratishe Zwecke beurlaubt wurden. mmeres Vorgehen, einen gewalttätigeren Eingriff iht denken, zumal

ihre Mitglieder

gar n

210

280 "2

100 31 S 65 19

7

wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet Ste L) L R RGa Ia Sa d a B Er reie n Punkt (. en leßten se alten, daß entsprehender Ber ehlt.

mit dem Vorgehen des Oberbürgermeisters einverstanden (Große Unruhe und Zwischenrufe.) Wenn mir entgegen- gehalten wird (Präsident Graf von Ballestrem: Ich bitte Sie, auf A niht zu antworten, halten Sie Ihre Nede und damit |)) Ich bedauere, auf folhe Angriffe antworten . zu müssen.

ein ungeeigneter Beamter angestellt das Gegenteil bewiesen. u viele Beamte angestellt worden seien, es sind nur

7 Beamte e worden, während Düsseldorf 21 angestellt hat.

Unrichtig

der Verwaltungskosten steht Remscheid auffällig Auch die Crefelder Kasse hat Der Oberbürgermeister hat behauptet, daß Kafsen-

Das ist

so Hervor-

gl hier ein Amtsmißbrauch vor, der

ar ist.

en werden jeyt durch Fahilässigkeit der

sundheit und Leben V bracht! Aber die größten Verbrecher laufen un-

estraft frei herum. Die deu

elne wiiklihen Verbrehen me

wirkliche Verbrechen auf dem Gebiete des ter, dle f e

ohlhabenden, die b

daß sich maßen ein System, denn ih habe Ich verweise auf M haben ja

steigende wieder herabgedrütkt werden können durch Arbeitszeit und den Schuß des Koalitionsrechts und den Ausbau Aber ih habe wenig Hoff- Negierung in dieser Hinsicht vorgehen wird, wenn er Arbeiterschaft niht noch mehr gestoßen wird. Wie viele nternehmer um Ge-

Der Reichskanzler hat alle

solhe Fälle wieder-

unershwinglihen * Lasten, und das nachdem thnen

wiederum Millionen in den Schoß geworfen sind. Hungerlöhnen zieht die Landwirtschaft Arbeiter aus dem Ausland herbei, ja, es ist wiederholt der Vo1schlag gemacht worden, die be- dürfnislosen Kulis aus Ostasien als Sklaven nach Deutschland zu aner

eine

tshe und preußische Ne 0 finden (d fönnen.

rend die Arbeitervertreter, d mit der größten Schnellig- egt am System, daß

enn man über

Jch kann

Zu wahren

würde egelung der

erung {eint

e kommt es es ür

hen Ver-

3 360 16,00 16,00 17,22 18,40

17,21 16,40

4 820 33

18,40

19,88 18,46 18,82

2418 9299 55 6910

18,60 19,92

18,40 19,52

14,63 15,00

1023 3 450

14,61 15,00

15,20 15,61 16,33 16,40

15,20 15,63 15,50 16,80

962 2 970 502 34

135

2755

13,50 14,11

14,50 14,50

18,02 | 17,69 | 16,96 |

160 3 619 3570

17,74 17,57 17,00

1450 14,50

451 14,55 975 15,00 :338 17,41

119 1695 1,

14,50

14,55 15,00 17,08

15,72 5. 2, ; unabgerundeten Zahlen berechnet.

5. 2. 10. 2. 5 5. 2,

mögenssteuerstatistik ist das Vermögen in 21 Jahren um rund „19 Milliarden gestiegen, und da erklären diefe Wohlhabenden, fie leiden Not, und legen der fozialen Gesezgebung einen Hemmschuh an! Und die Regierung hält die Hände in den Taschen und verteuert noch den Arbeitern die Lébensmittel. Bei einer solhen Struktur muß die Gesellschaft zusammenbrehen. Der Arbeiter, der dadurch nicht erbittert wird, muß außerordentlih tief stehen. Ih ersuhe die Regierung dringend, die wenigen Reformen, die ih verlangt habe, noch in diefer Session vorzunehmen. Möge die Regierung zeigen, daß fie niht nur für die Wohlhabenden und Neichen, niht nur für die Rhinozerofse arbeiten will.

Abg. Dr. Beumer (nl.): Der Abg. Hue, der heute leider niht hier ist, fragte mich neulih, ob ih jemals in einem Walzwerk oder einem andern Feuerbetriebe gearbeitet habe. Leider nein; aber auch der Abg. Hue gibt sich seit 1894 dieser Tätigkeit niht mehr hin, sondern beshränkt \sich auf geistige Arbeit am Redaktionstisch und auf der NRednertribüne. Wenn er aber andeuten wollte, als ob ich kein Mann des praktischen Lebens sei und niemals die Arbeit mit der Hand kennen gelernt hätte, so kann ih sagen, daß ih seit meinem 7. Lebensjahre {wer körperlih gearbeitet habe, daß ich als Knabe und Jüngling in der Landwirtschaft meine Zeit zwishen Gymnasfialstudien und Handarbeit geteilt habe und häufig unter einer mehr als 14 stündigen Arbeitszeit niht ausgekommen bin. In meiner Jugend war man noch nicht so empfindlich im Punkte der Ueberbürdurg. Ich segne heute diefe {were Jugend, sie hat mich kennen gelehrt, wie schwer es ift, mit der Hand zu arbeiten, und hat mich den Wert der Arbeit \{äßen gelehrt, aber auch mi überzeugt, daß man nis durch Vorspiegelungen gewisser politisher Par- teien, sondern dur eigene Arbeit glücklih wird. Es wird dem Abg. Hue nit gelingen, mich bei den Arbeitern meines Wabhlkreises als einen bequemlebenden Menschen hinzustellen, denn sie wissen, daß ih heute noch manchen 16 stündigen Arbeitstag in meinem {weren Amte habe. Er mag sich also andere Personen für solhe Vergleiche aussuchen. Bei seinen sonstigen Ausführungen werden sih am meisten die Arbeiter gewundert haben, wenn sie lasen, in welhen naa lihen Verhältnissen sie in der Stahl- und Eisenindustrie arbeiten. Wenn das alles so wäre, wie der Abg. Hue behauptet, dann ver: dienten die sämtlichen Gewerbeaufsichtsbeamten ihres Amtes enthoben zu werden. Jch kann es den amtlichen Stellen überlassen, nach- zuweisen, daß diese Beamten ihre e tun. Der Abg. Hue lobte die Meisterwerke der Industrie und Technik auf der Düsseldorfer Aus- e von 1902. Wenn die rheinisch-westfälishe Eisen- und Stahl- ndustrie ihre Arbeiter jahrelang so ausgemergelt hätte, wie der Abg. Hue behauptet, so hätten diese Leute solche Meisterwerke der Kunst nicht Gassen können. Ich habe mich gerade effveat zu sehen, wie die von den Werken nah Düsseldorf geshickten Arbeiter mit leuhtenden Augen das Werk ihrer Hände auf der MERAang besahen. Das waren keine ausgemergelten Gestalten, sondern kräftige sehnige Männer, denen man die Freude am Dasein aus den Augen abfah. An diesem Frits der Eisen- und Stahlindustrie Rheinlands und Westfalens sind die leitenden Persönlichkeiten der Werke und die Jn- enieure beteiligt. Die Worte, die der Staatssekretär über die Mitbeteiltgung der Arbeiter gesprochen hat, werden in Age Weise aus esblachtet. Es zeigt das, wie gefährlich es ist, în ein- seitiger eise einen Teil zu loben und den anderen nicht ja nennen. Es kommt nicht darauf an, was der Staatssekretär vor ein paar Jahren auf dem Deutschen Handelstag gesagt hat, sondern darauf, was er hier gesagt bat, und wenn er nun nachlieft,. wie eine gewisse Presse das aussclachtet , so wird ex zux

H