Ich halte fest an den Traditionen Meines Hauses, wenn Jch den vaterländischen Geist Meines Volkes zu heben und
zu stärken Mir vorseße. Jh will das Recht ves Staats nach seiner geshihtlihen Bedeutung befestigen und ausbauen und Treu dem Eide, mit
Möge es Mir i
die Institutionen, welche König Friedrih Wilhelm der Vierte ins Leben gerufen hat, ausrept erhalten. : welchem Jch die Regentschaft übernahm, werde Jch die Verfassung und die Geseße des Königreiches schirmen. unter Gottes gnädigem Beistand gelingen, Preußen zu neuen Ebren zu führen!
Meine Pflichten für Preußen fallen mit Meinen Pflichten für Deutschland zusammen. Als deutschem Gürsten liegt Mix ob, Preußen in derjenigen Stellung zu kräftigen, welhe es vermöge seiner ruhmvollen Geschichte, seiner entwickelten Heeres- 2
Organisation unter den deutschen Staaten zum Heile Aller einnehmen muß.
Das Vertrauen auf vie Ruhe Europas is erschlittert. Jch werde Mich bemühen, die Segnungen des Friedens zu er- e Möge dann jener Gott vertrauende Muth, E
welcher Preußen in seinen großen Zeiten beseelte, sich an Mir und Meinem Volke bewähren und dasselbe Mir auf Meinen 5 Wegen in Treue, Gehorsam und Ausdauer fest zur Seite stehen! Möge Gottes Segen auf den Aufgaben ruhen, welche Sein F ;
halten. Dennoch können Gefahren für Preußen unv Deutschland heraufziehen.
Rathschluß Mir übergeben hat!
Berlin, am 7. Januar 18641.
Wilhelm.
Redaction und Rendantur: Schwieger.
Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuch druckerei (Rudolph Decker),
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Alle Post- Anflalten des In- und Auslandes nehmen Seftéllung an, für Gerlin die Expedition des Königt. Preußischen Staats-Anzeigers :
(nahe der Leipzigerstr.)
Berlin, Mitiwoch, den 9. Januar
Potsdam, 8. Januar.
Se. Majestät der König von Hannover find nah Han- nover,
Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Medcklen- burg-Scchbwerin nah Schwerin, und
Se. Hoheit der Erbprinz von Dessau nah ODessgu zurückgereist.
Berlin, 8. Januar.
Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Sachsen if von Oresden, und
Se. Hoheit der Prinz Friedrih Wilhelm von Hessen, von Ko penhagen
hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse abgestiegen.
Angekommen: Se. Excellenz der General - Lieutenant und
4 Commandeur der 9, Division, von Schöler, von Potsdam.
Der General - Major und Inspecteur der 4, &estungs - Jn- spection, Lehmann, von Magdeburg.
Nichtamtliches.
__ Preußen. Berlin, 8. Januar. Jhre Majestät die Kö nigin haben Schloß Sanssouci seit der Neujahrsnacht nicht ver-
lassen und daselbst in tiefster Herzenstrauer in der Nähe Jhrer Majestät der verwittweten Königin verweilt. Gestern, den 7ten
Y Januar, sind Se. Majestät mit Jhrer Majestät der Königin
na dem Stadtschleß ven Potsdam gefahren, um daselbst die ver- sammelten höchsten und hohen Gäste zu begrüßen. Nach dem Familien - Diner sind Jhre Majestät zur Königin Wittwe zurückge- kehrt und dann mit Sr. Viajestät dem Könige um 11 Uhr
Y Nachts in aller Stille hier in Berlin eingetroffen. Währ. nd Jhre
Majestät die Königin bisher in Sanssouci außer den fürstlichen Personen und dem Hofe nur die Vomgeistlichkeit empfangen, haben bereits diesen Morgen einzelne Audienzen begonnen, Heute
4 findet Familientafel bei Jhren Majestäten statt, während Abends
die Vereinigung der Fürstlihen Gäste bei Sr. Königlichen Hoheit
dem Kronprinzen bevorsteht, jedoch beide Majestäten dabei nicht er-
scheinen werden, ÖDldenburg, 6. Januar. Der hiesige Hof hat wegen des
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e Ablebens des Königs Friedri ch Wilhelm IV. von Preußen
eine dreiwöchentlihe Trauer angelegt. Der Großherzog is gestern zur Condolenz nach Berlin gereist.
Den 9ten d. Mts. wird nah etwa dreiwöchentlihen Ferien der Landtag wieder zusammentreten,
Sachsen. Dresden, 6. Januar. Dem heute erschienenen Bulletin zufolge schreitet die Besserung Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzessinnen Sidonie und Sophie ungestört fort und steht im Laufe der nächsten Wochen Höchstderen gänzliche Genesung zu erwarten, Die Bulletins werden daher mit dem heutigen ge- \{lossen.
__— 7. Januar. Die Erste Kammer hat in ihrer heutigen Sißung bei fortgesebter Berathung der Kirchenordnung die §§, 43 bis 45 der Vorlage erledigt.
In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer stand auf der Tagesordnung zuerst der Antrag der früheren Staatsminister Abgg.
L H E S
Dr. Braun und Georgi, Scleswig-Holstein betreffend, Zur Be: gründung desselben ergriff Abg. Dr. Braun das Wort. Sein Schlußantrag lautet:
„Die Zweite Kammer wolle im Verein mit der Ersten die Staats- regiérung ersuchen, im Bundeswege auf echebaldige Herstellung des in dem Friedensshlusse mit Dänemark und in dessen unterm 29, Juli 1852 von Seiten des Deutschen Bundes genehmigter Bekanntmachung vom 28. Ja- nuar 1852 verbürgten Rechtszustandes in den Herzogthümern Holstein und Schleswig hinzuwirken, au eintretenden ¿Falles ihre Bereitwilligkeit zum Anschlusse an die in dieser Angelegenheit zulässigen und geeigneten Zwangsmaßregeln beim Bunde erklären.“
Staatsminister von Beust: Je gewisser ih vorauszuseßen Ursache habe, daß der so eben vernommene Antrag in dieser hohen Kammer“ allseitigen und ungetbeilten Beifalls sich zu erfreuen hat, um so weniger glaube ich einen Zweifel darüber bestehen lassen zu sollen, daß der Antrag den Anschauungen und Absichten der Re- gierung in der Hauptsache entspricht und die Negierung daher kei- nen Anstand zu nehmen hat, ihr volles Einverständniß damit zu erflären. Es ist bekannt, daß der Bund in der nächsten Zeit cinen entscheidenden Beschluß in der Sache zu fassen hat, indem in Folge
des bekannten Antrags der Großherzoglich oldenburgischen Regie-
rung, zu welchem ein im Widerspruche mit dem lezten Bundes- beshlusse vom 8, März v. J. ergangener Erlaß, der der däni- shen Regierung zunächst Anlaß gegeben hatte, der" Bericht der vereinigten Ausschüsse der Bundesversammlung - binnen Kurzem zu erwarten steht. Die Königlich preußische Re- gierung hat in dankenswerther Weise nach vorgängigem Einver- nehmen und im Einverständnisse mit Oesterreich den Berathungen dieser Ausschüsse verstärkten und energischen Nachdruck gegeben. Die Eröffnungen, welche sie darüber den deutschen Regierungen gemact hat, haben überall Anklang und Zustimmung gefunden, und es unterliegt daher faum einem Zweifel, daß der Ausschuß- beriht in gleihem Sinne ausfallen und der Beschluß entsprechen- den Jnhalts sein werde. Es steht daher auch zu erwarten, daß die Königlich preußische Regierung, welcher in dieser Frage vor-
zugSweise die Führerschaft zufällt, dem zu fassenden Beschlusse 1
gleichen Nachdruck zu geben wissen werde. Wenn dieselbe, unbe- schadet einer unerschrockenen Verfolgung des zu erreichenden Zieles, nicht ohne gewissenhafte Erwägung und Berücksichtigung aller ein- schlagenden Verhältnisse vorangeht, so verdient ein folches Verfah- ren nit allein Rechtfertigung, es verdient Anerkennung, und der Gedanke eines Vorwurfs liegt deshalb gewiß jeder deutschen NRe- gierung fern, so wie dieselbe von Seiten des deutschen Volkes ein in hohem Grade ungerechter sein würde. Auf der anderen Seite muß ih jedoch hervorheben, daß die Schwierigkeiten, die zu bewäl- tigen, daß die Bedenken, die zu überwinden, daß die Kämpfe, die auszufechten sind, daß dies Alles einzig und àllein außerhalb Deutschlands, nicht innerhalb Deutschlands liegt, daß die Bundes- verfassung, welches immer ihre Mängel sein mögen, in dieser Frage nie ein Hemmuiß gewesen ist und es auch jebt nicht ist, und daß Preußen ficher sein darf, in dieser Frage alle deutschen Regierungen mit sih zu sehen, niht nur in dem Sinne, daß sie bereit sind, mit ihm zu stimmen , sondern auch mit ihm zu handeln, und wenn es gilt, mit ihm ins Feld zu ziehen. Jh stehe nicht an, dies im Namen der diesseitizen Regierung zu erflâren und bin überzeugt, daß ich mich keinem Dementi ausseße, wenn ich Gleiches von allen deutschen Regierungen behaupte.“
Zm Hinblick auf die am Bunde nahe bevorstehende Entschei- dung schlägt der Präsident vor, vom gewöhnlichen Geschäftägange abweichend, soglei zur ‘Behandlung überzugehen, eventuell den
Autrag durch die so eben vernommenen Erklärungen als erledigt
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