1861 / 32 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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29. April 1857, 7. Januar 1858, 26. gdnar und 1, Dezember 1859 find die Besizer von Kassen-Anweisungen vom Jahre 1835 und von Darlehns -Kassensheinen vom Jahre 1848 aufgefordert, solche behufs der Ersaßleistung an die Kontrolle der Staatspapiere,

Oranienstraße 92 hierselbst, oder an die Regierungs - Hauptkassen_

einzureichen.

Da dessenungeahtet noch immer ein großer Theil dieser Pa- piere nicht eingegangen is, so werden die Besizer derselben hier- dur nohmals an deren Einreichung erinnert.

Zugleich werden diejenigen Personen, welche dergleichen Papiere nah dem Ablauf .des auf den 1. Juli 1855 festgeseßten Präklusiv- Termins an uns, die Kontrolle der Staatspapiere oder die Pro- vinzial-, Kreis- oder Lokal-Kassen abgeliefert und den Ersaß dafür noch nicht empfangen haben, wiederholt veranlaßt, solchen bei der Kontrolle der Staatspapiere oder beziehungsweise bei den Regie- rungs-Hauptkassen gegen Rückgabe der ihnen ertheilten Empfang- scheine oder Bescheide in Empfang zu nehmen.

Berlin, den 3. Januar 1861.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

Natan. Gamet. Guenther. Löôwe.

M ichtamtlich es.

Preußen. Berlin, 31, Januar. Se. Majestät der König wohnten heute, während des Empfanges der Königlichen Familie, des diplomatischen Corps und der Damen, der von Zhrer Majestät der Königin abgehaltenen Trauer-Cour bei, nahmen den Vortrag des Kriegs-Ministers von Roon, so wie des General- Adjutanten Freiherrn von Manteuffel entgegen und empfingen eine Deputation des 31. Bezirks der Stadt Berlin.

Breslau, 29. Januar. Troß des gestern und heut einge- tretenen, allerdings nur geringen Frostes sind die Gefahren eines zu befürhtenden Eisganges im Hochwasser noch nicht ganz be- seitigt, da oberhalb Breslau das Wasser noch fortwährend im Steigen begriffen ist. Am hiesigen Oberpegel fland das Wasser 14 Fuß 8 Zoll, am Unterpegel gestern Abend A4 Fuß, heut Mor- gen aber 5 Fuß, mithin war es während der Nacht um einen Fuß gestiegen. Das Loseisen der Brücken und Eisbrecher wird rastlos betrieben und sind hierzu namhafte Arbeitskräfte aufgeboten. 9Renn man bedenkt, daß das Eis eine Stärke von achtzehn bis 20 Zoll hat, wird man zugestehen, daß dieses Lüften des Eises nit ohne bedeutende Anstrengung vor sih gehen kann, Nicht selten werden dazu Kanonenschläge verwendet, deren Explosionen, so wie überhaupt das ganze Verfahren, zahlreiche Zuschauer auf die Brücke und an die Odberufer locken. Während die Brücken und Eisbrecher so ziemlih vom Eise frei sind, ist man beschäftigt, Gleiches in Betreff der unterwärts liegenden Schiffe auszuführen. Von Breslau abwärts sind bereits an mehreren Punften Eisabgänge erfolgt. . Dies gilt be- sonders von den Zuflüssen der Oder. So erfolgté der Eisgang auf der Neisse bei Görliß schon in der Nacht vom Sonnabend zum Sonn- tage, indem gleichzeitig Hochwasser eintrat , welches {hon Sonn- abend gegen Abend telegraphisch von Zittau aus gemeldet worden war, Bis Morgens gegen 9 Uhr war das Wasser {hon Z Fuß gestiegen ; die Neisse war aus ihrem Bett getreten, so daß z. B, der ganze Raum zwischen der Rothenburger Straße und dem Hennersbdorfer ¿Fußweg, die Bleichen also, übershwemmt war. Erst gegen Abend sank das Wasser allmälig wieder. Der Wasserstand stieg am Sonnabend Abend von 4 Fuß auf 55 Fuß; bis am 27, Morgens 8 Uhr hatte derselbe eine Höhe von 7 Fuß erreiht. Am 28., nachdem es die Nacht gelinde gefroren , ist nur noch ein kleiner Theil jener Fläche Überschwemmt (Br. Ztg.)

Magdeburg, 30. Januar. Das Eis der Elbe unterhalb der Strombrüce hat sich gestern Abend 8 Uhr, das oberhalb heute Morgen 7 Uhr in Bewegung geseht und ist, bei einem Wasser- stande von Nr, V und 3 Zoll ohne Störung stromab gegangen.

__ Homberg, 29. Januar. Auch hier hat das steigende Wasser die Eisdecke gehoben. Um s Uhr gestern Abend n, der Rein bereits frei von Eis. Das Wasser is seit gestern um 10 Fuß ge- fallen. Leider ist das Saumeis ftehen geblieben und hat dié Eisen- babnboote und das Fährboot im hiefigen Hafen eingeschlossen.

Die Hafenmündung is von Grund auf dadurch wie zugemauert, va aller Anstrengung ungeachtet wollen diese Eismassen nicht weichen,

Emmerich, 29. Januar, Vormittags 10 Uhr. Gestern Vor- mittag gegen 95 Uhr sehte sih das Nheineis vor der Stadt bei 163‘ Wasser in Bewegung, erst ganz langsam, später bei stärkerer Strömung rascher, so daß man glauben sollte, es müßte in Holland offen sein, was sich aber leider nicht bestätigte; das Wasser stieg bis zu 243‘, so daß die Stadt drohte ganz inundirt zu werden, do durch. die Abdámmung etwas geshüßt wurde, bis das Wasser etwas zum Fallen kam und das Eis fih gegen Abend wieder bis eben unterhalb der Stadt stellte, mithin sich ganz zusammen- geschoben hatte. Vor der Stadt war blankes Wasser, bis in der Nacht fih wieder Eis zeigte, und nun, so weit das Auge reit, sid nur eine feststehende Ei8masse zeigt, dazu ist in diesem Augen- blick hier ein Wasserstand von 25‘; der größte Theil der Stadt steht bereits unter Wasser. (Elbf. Ztg.) i

30, Januar, 24 Uhr Nachmittags. Eine tel. Dep. der „K. Z.“ meldet: Die Stadt steht ganz unter Wasser, Der Eisen- hahndien| nach Holland is unterbrochen, Wasserstand 25‘ Z“',

Frankfurt a. M. , 28. Januar, Die Fachmänner- Kommission für einheitlihes deutsches Maaß und Gewicht hat noch früher, als in Aussicht gestellt worden war, ihre Arbeiten beendet. Die lehte ihrer Sihungen hat Ende der verwichenen Woche stattgefunden, und die Mitglieder werden noch im Laufe dieser Woche Frankfurt wieder verlassen.

Baden. Karlsruhe, 28. Januar. der Großherzog haben heute Nachmittag

: um 2 Uhr den Grafen von

das Schreiben Sr. Majestät des Königs von Preußen entgegen- zunehmen geruht, welches denselben in seiner bisherigen Eigen- ö haft als Königlich preußischen außerordentlichen Gesandten und ' Minister am Großherzoglichen Hofe bestätigt, |

bevollmächtigten (Karlsr. Z.)

Bayern. München, 29. Januar. gen Conscription von 41,141 zur Loosung beigezogenen Conscribir- ten 20,009 Mann (einige Blätter haben jüngst ganz irrige Zahlen mitgetheilt) auszuheben, und zwar: aus Oberbayern von 5459 Cons scr. 2655 Mann, Niederbayern von 4482 C. 2180 M., Pfalz von 6750 C. 3283 M., Oberpfalz von 4395 C. 2137 M., Oberfranken von 5045 E. 2454 M.,, Mittelfranken von 4863 C. 2365 M, Unterfranken von 5444 C. 2648 M,, und Schwaben von 4703 Con- scribirten 2287 Mann. kommen 14,785 zu den Jnfanterie-Regimentern und Jäger-Batail- lonen, 2529 zur Kavallerie, 2192 zur Artillerie, 330 zum Genie- Regiment und 173 zu den Sanitäts-Compagnieen. (N. Münch. Z.)

Speyer, 28. Januar. Das Rescript über die Einberu- fung der protestantischen Generalsynode lautet: „Maximilian 11, 2c.

des Konfistorialbezirks Speyer beschlossen, was folgt: 1,

seres Konsistoriums zu Speyer zu versammeln.

l : Zhre Eröffnung seßen wir auf den 24. Februar l, J. fest.

11, Als besondere

Gegenstände der Berathung bezeihnen Wir: 1) Aeußerung über /

die Frist, nach deren Ablauf das bisherige Gesangbuch überall außer Gebrauch geseßt und durch das neue erseßt werden soll, 2) Erfklä- rung über den Gebrauch des neuen Gesangbuches in sämmtlichen protestantischen deutschen Schulen, auch in den Gemeinden, wo es

noch nicht kirhlich eingeführt ist. 3) Aeußerung darüber, ob wirk- |

lih, wie in neuerer Zeit mehrfach behauptet wurde, an den be- stehenden Wablordnungen für die Presbyterien und Diöôzesan- Synoden, so wie für die General - Synode gegründete Ausstellun- gen gemacht werden können und im Bejahungsfalle zugleih An-

gabe derjenigen Aenderungen, welche fih als Bedürfniß darstellen, E 4) Prüfung des Standes der allgemeinen protestantischen Pfarr- | Wittwen - Kasse der Pfalz und der damit verbundenen Jnstitute. L u, Q Ermächtigung, È die Diöcesansynoden zur Wahl der geistlihen und weltlichen Mit- | Jn Betreff |

111, Wir ertheilen Unserem Konsistorium die glieder der nächsten Generalsynode zu berufen. IV. der Ernennung Unseres Commissairs bei der in Rede stehenden Generalsynode wird besondere Allerhöchste Entschließung erfolgen, V, Die Dauer der Generalsynode wird nach §. 17 der Vereini- P d auf aht Tage erstreckt. V1. Wegen Anordnung der

Se. Königliche Hoheit |

Flemming zu empfangen und aus dessen Händen [

e / Zur Ergänzung des i stehenden Heeres sind bei der am 5. k. M, beginnenden diesjähri-

Von der Gesammtzahl von 20,009 Mann |

| Mir baben im Bollzuge des L. 7 des | zweiten Anhanges zur zweiten Beilage der Verfassungs - Urkunde | wegen Abhaltung der ordentlichen protestantischen Generalsynode | Diese F Synode hat sich wieder in diesem Jahre und zwar am Sihe Un-

nungs- und Schlußfeierlichkeiten, wegen der den Mitgliedern | der Generalsynode zukommenden Tagegelder, so wie wegen Ueber- |

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nahme der Kosten auf die Staatskasse finden die bestehen- den Bestimmungen Anwendung. V11. Die Ergebnisse der Ver- handlungen sind seiner Zeit Unserer Allerhöchften Einsicht und Entschließung zu unterstellen. Hiernah habt ihr das weiter Geeignete zu verfügen, München, 16. Januar 1861. Max. v. Zwehl. Auf Königlichen Allerhöchsten Befehl der General- S ecretair Ministerialrath v. Bezold, j : Der Oberstaaisanwalt Bernhard, früher Bezirksgericht8- Prásident in Landau, ist von dem Könige zum Königlichen Com- missair bei der diesjährigen Generalsynode ernannt worden.

(Pf. Ztg.)

Hesterreih. Wien, 29. Januar, Man liest in der „Wiener Ztg.“ : Die von mehreren hiefigen Journalen verbreitete Nachricht Úber die angeblich bevorstehende Abreise Jhrer Kaiserlicben Hoheiten des Durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Ferdinand Max und der Durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Charlotte nach Madeira entbehrt, zuverlässigen Nachrichten zufolge, jeder Vegründung.

Der französishe Botschafter, Marquis de Moustier, giebt heute dem englischen Botschafter, Lord Bloomfield, zu Ehren ein Festdiner, zu dem 20 Mitglieder der hiefigen Diplomatie geladen ub, Lord Bloomfield hat das Gesandtschaftshotel bezogen und wird am Donnerstag die feierlihe Antrittsaudienz bei Sr, Majestät dem Kaiser haben.

Gestern begann hier der Eisgang auf der Donau, der bis jet ohne bedeutende Ueberschwemmungen und sonstige Unfälle

seinen Fortgang genommen hat,

Großbritannien und Jrlaud. London, 29. Januar. General von Bonin hat sich gestern, in Begleitung des Obersten von Blumenthal und des Hauptmanns von Bonin, auf Einladnng Jhrer Majestät der Königin nah Schloß Windsor begeben,

Am vergangenen Freitag fand im Sion College ein großes Meeting von Londoner Geistlihen der Staatsfirche ftatt, um eine Petition an den Bischof von London zu richten und ihn auf die betrübende Thatsache aufmerfsam zu machen, daß unter dem Titel: „Reviews and Essays“ ein Buch erschienen ist, welches den Unglauben zu verbreiten suche und von mehreren hocgestellten geistlichen Lehrern an den Universitäten von Oxford und Cam- bridge herrühre, Der Bischof wird ersucht, die Gefahr, in welcher si die Religion befindet, wohl zu erwägen und Schritte zu thun, um die Fluth des Unglaubens zu dämmen. Nur zwei oder drei der anwesenden Geistliden proteflirten gegen die Anwendung des Verdammungswortes Ungläubig (infidel) auf die Verfasser der „Reviews and Essay§“, und verließen während der Berathung den Saal, Die Petition wurde von der zahlreichen Versammlung ge- nehmigt.

/ Die bei Plymouth gestrandete „Queen Victoria“ ist endlich, nah mehr als vierzehntägiger Arbeit, flott geworden. Das Kabel, welches fich an Bord befunden hatte, ist längst geborgen und soll nichts von seiner Leitungsfähigkeit eingebüßt haben.

Frankreich. Paris, 29, Januar. Wie der „Moniteur“ meldet, hat der Kaiser genehmigt, daß Graf Persigny das Hotel und die Büreaus des ehemaligen Ministeriums für Algerien und die Kolonieen auf dem Plaß Beauvau in Besiß nehme, um daselbst die Verwaltung des Departements des Jnnern zu installiren.

Das amtliche Blatt theilt den sehr ausführlichen Bericht des Herrn Troplong über den Senatus - Consult mit, welcher sich auf die Veröffentlichung der Verhandlungen des Senats und des geseßz- gehenden Körpers bezieht. Die Konflusionen des Berichts sind be- reits telegraphisch mitgetheilt: der Senats-Ausschuß hat sich da- für entschieden, daß die Berichterstattung nur in der Wiedergabe der Debatten in extenso oder in einem unter dec Autorität des Präsidenten redigirten Berichte zu bestehen ‘hat.

Die vom Kaiser gestiftete China - Medaille wird von Silber sein und einen Durchmesser von 30 Millimeter haben, auf der einen Seite das Bild Sr. Majestät mit der Umschrift: „„Napoléon HI. Empereur““, auf der anderen Seite die Namen „„Ta-kau Chang- kia-wan Pa-li-kiao Pe-king““ mit der Umschrift: „Expédition de Chine 1860“, tragen, auf beiden Seiten mit einem Lorbeerkranze umrahmt sein und von den Personen, denen sie wegen ihrer Be- theiligung am China - Feldzuge verliehen worden, auf der linken Brust an einem gelben Bande, in das der Name der Stadt Pe- king mit chinesishen Schriftzeichen blau eingewirkt ist , getragen werden. *

Graf Walewski gab gestern zu Ehren des neuen Akademikers Lacordaire ein Festessen, Durch die neue Ministeriums-Umgestal- tung gehört jeßt das französische Jnstitut zum Ressort des Staats- Ministers,

Die Parlamentswahlen

Italien. Turin, 27, Januar. gegen welche

scheinen dem Ministerium eine Majorität zu sichern,

die Opposition numerisch kaum in Betracht kommt. Selbst aus Genua und Ligurien wird gemeldet, daß daselbst von 200 Gemein- den drei Viertel streng minifteriell und nur 30 etwa garibaldistish gestimmt haben, Jn Genua erhielt Advokat Cabella, ‘von der Bertanischen Farbe, nur 110, General Nino Bixio dagegen 424 Stimmen, weil leßterer sich gegen Eröffnung des venetianischen D S {on zum nächsten Frühjahre ausgesprochen hat. Der eit 1848 regelmäßig wiedergewählte Marqui® Ricci erhielt nur vier Stimmen mehr als di Negro, der ministerielle Kandidat. Au in den neapolitanishen Provinzen fielen die Wahlen meist ministe- riell aus; es wurden Scialoja, Ruggio, Cacace, Pica und andere Unionisten gewählt,

Die „Opinione“ theilt folgenden Bericht aus dem Lager von Gaeta vom 23, Januar mit: „Gestern Morgens 8 Uhr hat der Plah ein sehr lebhaftes Feuer eröffnet, und wir erwieder- ten es mit gleicher Heftigfeit. Unsere Flotte nahm ruhmvoll am Kampfe Theil. Sie hat einen bourbonischen Dampfer, welcher fi im Hafen befand, in den Grund gebohrt und mehrere Batterieen an der Seeseite zum Schweigen gebraht, Nach- dem das Schießen 11 Stunden lang mit gleiher Hize von beiden Seiten geführt worden war, mußte der Plaß das seinige einstellen; das unsrige dauerte bis zum andern Mor- gen. Zwei Cavalli - Kanonen waren in einer Distanz von 5060 Meter aufgestellt und haben ausgezeicbnete Resultate geliefert. Wir haben 3 Todte, darunter einen tapferen Artillerie - Capitain, und einige 30 Verwundete. Diesen Morgen sprang ein Pulver» magazin auf dem Capuzinerberg in die Luft. Es wurden dadurch mehrere Personen verwundet und eine Batterie von großem Kaliber zerstört. Man ist mit der Ausbesserung des angerichteten-Schadens beschäftigt.“ Das Bombardement soll, nach dem „Pays“, große Verheerungen in der Stadt Gaeta angerichtet haben. Die Fo1ts sollen jedo beinahe gar nichts gelitten haben, weshalb die Cin- wohner fich zum größten Theile in dieselben geflüchtet hätten. Die Belagerungsarbeiten gehen nur langsam vorwärts.

Amerika. New-York, 16. Januar. Dem Oberbefehls- haber des Heeres ist die ganze erste Division der Miliz des Staates New: Vork zur Verfügung geftellt worden.

Die Legislatur von Süd-Carolina hat beschlossen , jeden Versuch der Federal-Regierung zur Verstärkung der Garnison von Fort Sumter als Kriegserklärung betrachten zu wollen; auch hat sie den Angriff auf den „Star of the West“ ausdrücklich gebilllgt und beschlossen, dem Gouverneuer in allen seinen Vertheidigungs- maßregeln zu unterstüßen. Jn Charleston traf bewaffnete Mann- schaft von allen Theilen Süd-Carolina's her ein. Jnzwischen hat Gouverneur Pikens nach New-York an den Gouverneur der Bank, Herrn Lamar, telegraphiren lassen, daß fein Schiff am Einlaufen in den Hafen von Charleston werde verhindert werden, sobald es nicht Truppen oder Munition nach Fort _Sumter zu bringen bestimmt sei, Brieflichen Nachrichten aus Charleston vom 12ten zufolge, haben die Behörden übrigens meh- rere Schiffe im Hauptfahrwasser (dem sogenannten Shiþp Channel) versenfen lassen, um den Krieg8sfahrzeugen die Einfahrt in den Hafen zu verlegen. Es bleiben in Folge davon nur zwet Passagen , der sogenannten Swash oder Middele- und der Moffit oder Beach - Channel frei und diese können nur von Schiffen von höchstens 14 bis 16 Fuß Tiefgang benuyt werden,

Das NRepräsentantenhaus der Legislatur von Tenessee, welche in Nashville versammelt ist, hat am 12. eine Bill votirt, dergemäß ein Convent zum 18. Februar einberufen werden soll, um über die Frage wegen des Austritts aus der Union zu be- rathen ; der Definitivbeschluß wird indeß dem Volke vorbehalten, Im Senat war die Bill hon zum zweiten Male verlesen worden und wird ohne Zweifel durchgehen.

Aus Penfacola wird gemeldet, daß Miliztruppen aus Alabama und Florida sich des Forts Barrancos und des daselbst be- findlichen Arsenals bemächtigt haben. Die Federal-Truppen ha!ten si wenige Tage zuvor im Fort Pirkens, dem stärksten der Forts bei Pensacola, ccncentrirt, Der im Fort Monroe in der Bucht von Mobile kommandirende Oberst Judd hat nah Washington telegraphirt : daß er an Maunschaft, Geschüß und Munition starf genug sei, um jede feindliche Annäherung von Mobile zu ver- hindern.

é Der Gouverneur Hicks von Maryland hat in den leßten Tagen von Neuem sich geweigert, einen Convent zu berufen und erklärt, daß ihm die gegenwärtigen Zustände nicht dazu angethan einen. : M Nach den „New Vork Times“ ist das Programm der d- lihen Confederation schon vollständig entworfen, Man er- wartet, daß Georgia bis zum 19. d. M. feinen Austritt werde erflärt haben. Jst das geschehen, dann sollen Delegirte von Süds Carolina, Alabama, Florida, Mississippi und Georgia zusammen- tieten, um eine provisokische Regierung einzusehen, einen interimisti- {hen Präsidenten und Vice-Präsidenten -zu “erwählen, ein Heer auf-