1861 / 39 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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7) Allgemeine Kenntnisse in den Staatswissenschaften, nament- li Kenntniß der Hauptgrundsäße der National-Oekfonomie, der Finanzwissenshaft und der Handels- und Gewerbe- Statistik, insbesondere in Bezug auf die Verhältnisse der inländishen Rohproduction und den dabei beschäftigten Theil der Bevölkerung.

Die mündlihe Prúfung wird niht nur auf die erlangten Kenntnisse, sondern auch auf die Erforschung der natürlichen Fähig- feiten des Kandidaten, insbesondere der Auffassungsgabe, der Uebung des Urtheils und der Fertigkeit in fiarer und bündiger Darstellung gerichtet,

H,

Unter Aufhebung der entgegenstehenden Bestimmungen der Vorschriften vom 3. März 1856 und des Nachtrags vom 9. No- vember 1859 wird ferner hierdurch angeordnet, daß von jeßt ab alle diejenigen, welche sih für die Stellen der Berggeschwornen und der höheren Staats-Aufsichts-Berg-Beamten ausbilden wollen, das Zeugniß der Reife entweder ‘von einem Gymnasium oder von einer Realsbule 1, Ordnung beizubringen und demnächst die für ‘die Referendariats-- Prüfung vorgeschriebenen Studien auf einer Universität , resp. der Berg - Akademie zu Berlin, nachzuweisen, auch den Nachweis ihrer Befähigung durch vorschristêmäßige Ab- legung der Referendariats-Prüfung zu erbringen haben,

Auf die bis zum heutigen Tage bereits zu den praftischen Arbeiten (§. 6 der Vorscbriften vom 3, März 1856) zugelassenen Berg : Beflissenen findet. vorstehende Anordnung keine Anwendung, ebensowenig auf diejenigen, welche sich für die techniscen "Steüen bei den Bergwerken, Hütten und Salinen des Staates ausbilden wollen, rüsichtlih welcher es bei den für die Eleven in den Vor- schriften vom 3. März 1856 gegebenen Bestimmungen bewendet,

Berlin, den 2. Februar 1861.

Der Minister für Handel, Gewecbe und öffentliche Arbeiten. von der Heydt,

¡Finanz - Ministerium. Haupt-Verwaltung der Staatsfchuldenu.

Bekanntmachung vom 4. Februar 1861 betref- fend die Vernichtung von Kasseu- Anweisungen von 15891,

Von ‘den gegen Kassen - Anweisungen vom Jahre 1856 umge- taushten Kassen - Anweisungen von 1551 sind zufolge der Bestim- mung im §. 4 des Geseßes vom 7. Mai 1856 (Gejeß-Sammlung Seite 334) am 2. d. M. fernerweit

5á,166 Stü über 124,448 Thlr. nah Vorschrift des §. 17 des Geseßes vom 24, Febrüar 1850) (Geseß-Sammlung Seite 57) im Beisein von Kommissarien der Staatsschulden - Kommission und unserer Verwaltung durch Feuer vernichtet worden.

Berlin, den 4. Februar 1861.

Haupt - Verwaltung der Staatsschulden. Gamet. Guenthér. Lôwe.

Angekommen: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Commandeur der 5, Divifion, Vogel- von Falckenstein, von Stuttgart.

Der General - Major und Kommandant der Bundesfestung Mainz, von Oelrichs, von Mainz.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Jnfanterie und kommandirende General des 2. Armee - Corps, von Wussow, nach Stettin.

Berlin, 8. Februar. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: Dem Kammerherrn und Hofmarschall Sr. König- lichen Hoheit des Kronprinzen, Major von Heinz, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Großherzogs von Sachsen Königlicher Hoheit ihm verliehenen Commandeur - Kreuzes des Haus - Ordens vom weißen Falken und des von des Großherzogs von Baden Königlicher Hoheit ihm verliehenen Commandeur - Kreuzes vom Zähringer Löwen-Orden; so wie dem Hauptmann Goerz von der Armee, attachirt der topographishen Abtheilung des großen Ge- neralstabes, zur Anlegung des von des Großherzogs von Olden- Aich Königlicher Hoheit ihm verliehenen Et cen-Ritter: Kreuzes erster Klasse vom Haus - und Verdienst-Orden des Herzogs Peker Fries drich Ludwig zu ertheilen,

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 8. Februar. Das Abgeordneten- baus berieth am Schluß seiner gestrigen Sißuug über den zum Adreß-Entwurf gestellten Abänderungs - Vorschlag des Abge- ordneten von Zoltowsfki,

Jun der heutigen Sihung des Hauses der Abgeordneten wurde die Debatte über das polnische Amendement zum Adreß- Entwurf fortgeseßt. Nachdem der Minifter des Junern vor einer Agitatien gewarnt hatte, deren Konsequenzen sich nicht abschen ließen, wurde das Amendement verworfen. Beim 14.Saßte des Entwurfs (furhessishe Frage) erklärte der Minister von Schleiniß, er hoffe noch auf eine glücklibe Lösung. Mit Waffengewalt die Verfassung pon 1831 wieder einzüführen, würde für Preußen „in höherem Grade dasselbe Unrecht“ sein, wie man es dem früheren Bundes- verfahren vorwerfe. Eine Action auf Grund des bestrittenen Bundesbeschlusses werde. Preußen nicht dulden können. Der Saß des Entwurfes wird schließlich mit großer Majorität angenommen.

Wolmirstedt, 5. Februar. Kurz vor dem Einjreffen der vorgestern von Magdeburg requirirten militairischen Hülfe hatte sich das Eis in der Elbe von Sandfurth aufwäts in Folge des starken Sturmes der vorhergegangenen Nacht schon in Bewegung geseßt und ging. bei momentzäner nicht unbedeutender Steigung des Wassers glücklich ab, Der unterbalb Sandfurth in der Nitte des Strombettes gebildete bedeutendste Eiswall blieb jedoch nech stehen und wurde daher hier zu Sprengungen geschritten, welche von recht günstigem Erfolge gekrönt waren, Da dort die Gefahr als vollständig beseitigt betrachtet werden konnte, fo ist das Pionter- Kommando hereits beute Nachmittag wieder nach der Garnison Magdeburg zurückgekeh1t. (M. Z.)

Arnheim, 7. Februar. Eine telegraphische Depesche meldet : „Der Rhein is von hier bis Wyk bei Duurstede frei von Sis, das Wasser fallend und der Zustand gefahrlo2., Ju der Waal ift das Wasser von oberhalb bis Tiel offen, die Deichversenkungen von Ochten bis Tuvl “halten Stand; das Wasser ift auch hier úberall im Fallen.“

*rantfurt a. M., 7. Februar. Ju der heutigen S ißung des Bundestages wurde der Antrag der vereinigten Ausschüsse in der holstein -Tauenburgischen Verfassungs - Ange- legenheit eingebracht, welcher lautet :

„Hohe Bundes-Versammlung wolle I. beschließen: 1) daß sie das seitens der Königlih Herzoglichen Negierung e1:lassene Pa- tent vom 25, September 150 sammt allen darauf gegründeten weiteren Verordnungen bezüglich des Budgets der Herzogs- thümer Holstein und Lauenburg in so lange nicht als zu Necht bestehend betrachten fönne, als dieselben der Zustimmung der betreffenden Stände ermangeln, daß sonach auch das Budget fa 009. Mit dem. .4: April beginnende Finanzs jahr der laufenden Finanzperiode niht ohue Zustimmung der Stände der beiden Herzogthümer festgestellt werden könne; 2) daß sie von der Königlich Herzoglichen Regierung eine ausdrüdckliche Erklärung dahin verlange, daß diesclbe den dur Ziffer 1. c. 1 und 2 des Bundesbeschlusses vom 8 März 1£60 getroffenen An- ordnungen für das Provisorium nachkommen werde; 3) daß sie, falls eine solche Erklärung binnen sechs Wochen seitens der König- (ih Herzoglichen Regierung nicht in vollkommen sichernder Weise exfolgt, das durch den Bundesbeshluß vom 12. August 1858 ein- geleitete Verfahren wieder aufnehmen werde.

„11, Den Königlich dänischen Herrn Bunt estags - Gesandten für Holstein und Lauenburg ersuchen, vorstehenden Beschluß zur Kenntniß seiner höchsten Regierung zu bringen.“

Dieser Antrag wurde angenommen. Die vom dänischen Ge- sandten am 17ten v. M. gelegentlih des Vortrages der vereinigten Ausschüsse abgegebene Erklärung lautet dahin: „Der Gesandte muß sih hinsihtlid des Vortrages und der aus demselben abge- leiteten Anträge weitere Erläuterung , rechtliche wie faftishe, vor- behalten und si, was namentlich die unter 1. c. 2 des Beschlusses vom 8. März v. J. aufgestellten Bedingungen angeht, für jeßt auf die in der scchsten und in der neunten Sizung des genannten Zahres abgegebene Erklärung zurückbeziehen. Zugleich hat derselbe son jeßt alle Rechte, so wie die freie Entschließung seines aller- durchlauchtigsten Souverains wie im AUgemeinen, so gegen die Konsequenzen der eingebrahten Anträge zu verwahren. (K. Z.)

Baden. Nafstatt, 5. Februar, Nachdem äm vorigen

Sonntag bereits in der fatholishen Pfarrkirche hierselbst für die f katholischen Soldaten der Königlich preußishen Garnison eine F Gedächtnißpredigt zur Erinnerung an den hochseligen König * Friedrich Wilhelm V. von Preußen gehalten worden ist, fand vorgestern auch in der evangelischen Stadtkirche ein feierliher F Trauergottesdiens statt, dem außer dem größten Theil der F preußischen Besaßung der hiesige Gouverneur, der Kommandank, | die Spißen der Behörden und viele Offiziere des K. K. österreichischen. f

und Großherzogli badisben Bundeskontingents beiwohnten. Kehl, 3. Februar.

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Schon seit einiger Zeit hat man mit dem h Abbrechen der provisorishen Rheinbrücke, sogenannte Nothbrüdke,

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begonnen; die definitive schreitet ihrer Vollendung entgegen. Beide Drehbrücken sind ebenfalls beinahe vollendet, eben so das Trottoir- gitter längs der ganzen Brücke. Wenn die gegénwätkige, zum Bauen günstige Witterung nóch eimge Wocen andauert, 10 geht ohne Zweifel bis künftigen April s{chon die Lokomotidbe Über den Rhein, da jenseits die Arbeiten ebenfalls sammt und sonders dem Abschlusse nahe sein sollen. (Frb. Z.)

Großbritannien und Jrlaud. London, 6. Februar. Als die König in gestern in feierlichem Zuge na dem Parlamente fuhr, brach ein Maun in orientaliswem Gewande plötzlich durcb die Reihen der Zuschauer und wollte J. M. eine BVittschritt in die Hand stécken. Prinz Albert stieß besorgt dessen Hand vom Kutschenschlag zurúck und Polizeileute stürzten vor, um ihn zurüczúhälten, Da zog. der Aende ein Messer aus der Tasche und versehte sich rasch mehrere unden am Halse. Sie sollen nicht lebensgefährlich sein, Der Mann if aus Calcutta gebürtig , heißt Mahomed Ali Khan, ist gegen 40 Jahre alt, und beklagt fi über ein von der Regie- rung ihm vermeintlih zugefügtes Unrecht, Es heißt, daß er irr- finnig ist, i N

Der in der Thronrede erwähnte Traktat mit S ardimien zum Schutze des gegenseitigen Verlagsrech{ts ist in Turin ani ten ult, ratifizirt worden, und umfaßt das Verlagsrecht von Dtut- sachen aller“ Art, Zeichnungen, Musikalien, Skulpturen, Gemälden u. dergl.

Parlaments-Verhandlungen am... Februar. Jm Oberhause wird die Adresse zur Antwort auf die Thronrede von Earl S effou beantragt und von Viscount Lismore sekun- dirt: Earl Derby erhebt fic mit der Erkläkung, daß er kein Amendement beautragen wolle, aber sich nicht: enthalten könne, auf die Mängel der Thronrede aufmerksam zu machen. Mit den in Aussicht gestellten Gesezentwürfen, welche die Regierung einhringen will, sei er vollkommen zufrieden, aber die Nede enthalte über die finanzielle Lage des - Landes gar nichts. Die amerikanische Krisis, in deren Auffassung er mit der Thronrede üÜber- einstimmt, werde hoffentlih die Fabrifanten von Lanca- shire gemahnen , daß es Zeit. sel, fich eine Baumwollen- Zufuhr aus andern Weltgegenden zu verschaffen, Ven Para- graphen über Judien findet er zu sanguinisch. Judem er zur ausse wärtigen Politik übergeht, wünscht er Aufklärungen über die Be- ziehungen zu Frankreich in Betreff Syriens und Ftaliens. Wann die französischen Truppen endlich aus Syrien abziehen würden ( Ob es wahr sei, daß Frankreich auf Verlängerung seiner Oceupa- tion Syriens bestehen wolle? Was Jtalien betrisst, fo ijk er über die’ Stellung Englands zu den Angelegenheiten jenes Landes 1m Unklaren. Die Depeschen Lord John Russell's vom 31, August und vom 27. Oktober 1860 seien nicht in Einklang zu bringen, abgesehen davon, daß Lord John in der leßtern Vattel falsch citirt habe. enn Sardinien ein Recht habe, sich in Neapel einzumischen , so habe es dasselbe Recht in Venetien, Er wisse aber nicht, ob die Regierung. sih nah den Prinzipien der ersteren oder der lezteren Depesche richte und ob sie dic italienische Politik Napoleon's un- terstütze oder nit? Weder der kolossale Maßstab der französischen Land- und Seerüstungen, noch die französische Thronrede könne ihm Vertrauen zur Friedensliebe des Kaisers Napoleon einflóßen, und es sei daher doopelt nothwendig, daß die Regierung sich Über 1hre wahre Stellung Frankreich gegenüber klar ausspreche. Lord Gran- ville verfichert, daß Lord J. Russell bei Abfassung der beiden Depeschen die Sache des europäischen Friedens und das Zntkeres]e Ztaliens M Auge gehabt habe. Jn ihren Beziehungen zu Frankreich lajje die Reglie- rung sich weder durch blindes Vertrauen, noc durch blindes Mißtrauen bestimmen. Beide Nationen aber hätten bisher überall, wo sie Hand in Hand gingen, das allgemeine Juteresse Europas gefördert, Und der Handelsvertrag, wenn er auch einen“ Krieg nit absolut un- möglich mae, erzeuge doch eine Abneigung gegen alle Feindselig- keiten, so lange dieselben nicht unvermeidlich geworden. Die Fort- dauer der französischen Beseßung Syriens werde in Kurzem der Erwägung der Großmächte anheimgestellt werden. Wenn auch auf dem Kontinent hie und da noch eine. gereizte Stimmung vor- herrsche, so werde“ doch die Neigung der Regierenden , liberale Zugeständnisse zu machen, hoffentlih die Ruhe aufrech? haltèn, Jm Uebrigen enthielt Lord Granville's Nede noch einige persôn- liche Artigkeiten, Er begann damit, daß ev Lord Derby zur Wiederherstellung seiner Gesundheit von Herzen Glück wünschte, und s{chloß, indem ex dem Andenken des verstorbenen Earl of Aberdeen einige Worte tiefster Verehrung- widmet. Die: Udresse wird darauf ohne. Widerspruch genehmigt.

Im Unterhause, dessen Mitglieder sich zuerst nah dem Ober- hause’ begeben hatten, um: die Thronrede zu vernehmen, bégann’ die ordentliche. Sibung: mit Beeidigung 11 neuer Mitglieder (darunter Layard!s) und Ausschreibuug vier neuer Parlamentswahlen. Nach- dem hierauf der Sprecher die Thronrede verlesen; Sir E. Cole- Vr oof edie Adresse beantragt und-Mr. Paget dieselbe seküirdirt hat, erhebt si Mr. Whitee, umeinAniendeinent zur Adresse zu beantragen, Die-Thronrede sagt er, enthalte keinWort über P arlamentS8reform, kein Wort über den durch: die Papiersteuer: verursachten Konfliltzwisc{e

sardinischen

den beiden Häusern und keine Anspielung darauf, daß der Kaiser der Fränzosen , sowohl durch den Ade S Ler wie durch Ah- shaffung des Paßzwanges, seinen Wunsch, in friedli@en Beziehun- ge zu England zu bletben, deutlih an den Täg gelegt habe. Er sei es müde, jährlih die Versicherung zu höôren, daß die Voran- \chläge mit gebührender Rücksicht auf die Gebote der Sparsamkeit entworfen werden würden, und jährlich das Gegentheil ausgeführt zu sehen, Er stelle demnach den Antrag, als Amende- ment zur Adresse den Wunsh duszusprehen, daß FJhrer Majestät Regierung baldigst eine Maßregel zur Ausdehnung des Wahltehtes in Burgflecken und Grafschaften ein- bringen möge, um so die ausdrücklihen Verheißungen, mit denen sie ins Amt lrat, zu erfüllen und cine Politik einzuschlagen, die geeignet wäre, die loyale Ergebenheit vou Jhrer Majestät Unter- ihanen zu erhöhen, und die lang genährten Wünsche und gerechten Erwakttungen des Ländes zu befriedigen.“ Mr. Digbh Sey- in our uuterstügt den Amendements-Antrag, und- erinnert die jeßi- gen Minister, daß sie Lord Derbys Kabinet nur durch ihre Reform-Gelübde verdrängt hätten. Judem sie in der Thron- rede jede Berührung des Gegenstandes vermieden, hätten sie si selbst jedes Anspruchs auf die Unterstühung ihrer damaligen Anhänger verlustig erklärt. Mr. Disraeli- sagt, cs sei nicht scines Umtes, die Regierung gegen den Vorwurf der Nefoinifreunde zu vertheidigen, aber so viel müsse er boch ais Unparteischer sagen, daß der Beistand, den die Regierung von ihren eigenen Freunden in der Refornfiage erhielt, niht der Art war, die Regierung zu einem neuen Versuch im selben Fah zu ermuthigen. Das Pu- blikum sei Über cinen andern Gegenstand in unbedbaglicher Stim- nung. Es befinde fi in Ungewißheit über die Tendenz der aus- wärtigen Politik von Jhrer Ma'estät Regierung. Diese Verlegen- heit sei nicht einem Mangel an Jnformation zuzuschreiben, Jm Ge- Gegentheil, sie scheine -eher die Folge der gelieferten Jnformation, und er gebe zu ,- daß die Negierung mit Aktenstücken und Blau- büchern aller Art nicht gegeizt habe. Troßdem wisse Niemand Be- scheid über die auswärtige Politik Englands, Ex möchte wissen, ob die Regierung noch auf dem alten Fuß der Cordialität zu Frankieih stehe, ob sie neue Alliirte gefunden hade oder zu finden strebe? Ob es eine Thatsache sei, daß der König von Sardinien der englischen Regierung versprochen habe, sich eines Angriffs auf - Neapel zu enthalten, und als er später sein . Wort brah, doch den Beifall der englischen Regierung empfangen habe? Wenn die englische Regiexung mit der französisden voll- kommen einig sei, müßte sie in Jtalién das Prinzip der Föderation begünstigen, aber sie rede fortwährend der Einheit das Wort, ohne doch zu verhindern oder verhindern zu suchen, daß Rom in fran- zösischen Händen, Venetien in österreihisher Gewalt sei, und daß selbst der durch das allgemeine Stimmrecht seiner Krone beraubte König beider Sicilien noch immer! die beiden neapolitanischen Haupt-Festungen, Gaceta und Messina, behaupte. Wenn England die Jtaliener mit eiwas Anderein als Declanmationen oder so- geñanntem „moralischem Beistande" unterstükt hätte, so kTönnte es auf sie als natürliche Allirte! rechnen. So «aber werde nichts übrig. bleiben, als ein dem Züricher Ver- trage huliches Arrangement oder was viél gefahrvollèr ein durch den Willen und das Schwert Frankreichs zu- eiñigendes, und zum blinden Werkzeug des französischen Kaisers gewordenes Jtalien. Lord John Russell entgegnet, die auswärtige Politik der Regierung sei kein Geheimniß, sie bestehe darin, den Ftaliénern die Ordnung ibrer inneren Angelegenheiten selbs zu überlassen. Dies Prinzip habe sie aber: und abermals ausgesprochen. An dem sehr ehrenwerthen Gentleman sei es vielmehr zu fagen und er habe es noch nie’ gesagt ob' er dies Prinzip-für ret halte oder nicht. Jhrer Majestät Regierung habe nie gesagt, daßdie EïinheitJtaliens das Ziel ihres Strebens sei, sondern ata tem Vertrag voi Züri, däß, wenn der Großherzog von Toskana und der Herzóg von Modena mit Einwilligung des Volkes“ 'auf ihre Throñe zurükehrten, Eng- land diese Nestaurátion mit Vergnügen sehen würde, aber daß Etng- land den Versuch, irgend eine Regierung den Jtclienerü mit Ge- walt aufzulegen, nicht billigew und: dagegen protestiren wlirde. Jhrer Majestät Regierung- erklärte auch in’ ihréti Dépeschen an die Rè- gierung des Kaisers Napoleon, daß ihrer Meinung nach! das Glü Jtaliens- besser * gesichert wäre, wenn Jtalien aus zwei König- reichen bestünde, anstatt aus“ cinen, und hätte der König“ „vön Neapel eine Vérfassung gegeben, so würde England niit Freuden zwei constitutionelle' Königreiche' in Jtalten gesehèn häbenñ. Aber doch wollte England die eigene Meinung? niht den Ztälienern aufdringen, sondern sie lieber dem freien Willen des „italienischen Volkes unterordnen, Die: Depesche vom- 31, August“ hatte den Zweck, vor Allem den europäischen Frieden zu schüßen er könne es kaum ausdrücken, welhe Wichtigkeit e der Erhaltung, des euro päischen Friedens beilege (Cheers) und- Sardinien zu seinem eigenen Besten“ von einem unbesonnenen und wahnsinnigen Kriege abzuhalten. Garibaldi's Expedition erfolgte: aber, ohne Wissen der Regierung, durch den ungestümen Drang des

italienischen Volkes, Und/ als sie bis zu einem g@wissen.

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