1861 / 45 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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vom Punjab , von Scinde und in der That von allen unseren Grenzen, mit Ausnahme einer einzigen, lauten die Berichte aus- nehmend friedlih. Die Ausnahme macht der Darjeeling - Bezirk ; aber auch dort sind jeßt Truppen genug beisammen, um die Ruhe wieder herzustellen. E China. Hongkong, 31, Dezember. Lord Elgin ver- weilt noch immer in Shanghai, wo er durch die Frage über die Eröffnung des Yang - Tse für den Verkehr aufgehalten zu sein scheint, Die Stellung der Rebellen in der Nachbarschaft ‘verleiht dieser Frage einige Bedeutung. Die Chinesen hatten die zweite Entschädigungsrate im Betrage von 300,000 Taels pünktlich ab- geliefert, Die Einwohner von Tientsin benehmen sich gegen die

englische Besaßung daselbst vortrefflich.

Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wol ff {hen Telegraphen-Büreau.)

Hamburg, Freitag, 15. Februar, Morgens, Nach den heutigen „Hamburger Nachrichten“ meldet „Faedrelandet“, daß eine Anzahl sleswiger Ständedeputirter in einer zu Flensburg abge- haltenen Versammlung beschlossen habe, eine öffentlihe Erklärung dahin lautend abzugeben, das die Absonderung Holsteins und Lauenburgs von den übrigen Landestheilen eine Nothwendigkeit sei. Demnächst wurde der Beschluß gefaßt, einen Protest gegen jede fremde Einmischung in \{leswigsche Angelegenheiten . zu er- lassen.

Wien, Donnerstag, 14. Februar, Abends, Die heutige „Oesterreichische Zeitung“ theilt mit, daß die Landesstatute und die Reich8rathsstatute sich bereits in der Druckerei befinden. Die Landes- ftatute sollen für alle Provinzen zugleich sanctionirt werden. Die Landtage erhalten ziemli ausgedehnte Befugnisse und eine ziemlich große Anzahl von Mitgliedern, Galizien und Böhmen beinahe 250, das kleinste Kronland 20 Mitglieder. Der Landeshauptmann wird aus den Mitgliedern des Landtags vom Kaiser ernannt. Die Wahlen geschehen nah Gliederung der Jnteressen-Vertretung. Viril- stimmen haben nur die Bischöfe, die Rectores magnilici und der Präsident der Akademie der Wissenschaften. Der Reichsrath besteht aus 350 von den Landtagen nah Kreisen und Bezirken gewählten Mballekari or .¿maiton Kurie. Jn der ersten Kuiie sind die großen Fideikommißbesizer, ferner hervorragende Perjonlichkeiten der Kirche, des Staates, der Wissenschaft und Kunst, sämmtlich auf Leben8zeit ernannt. Der Reichsrath in seiner Totalität soll Über die nach Artikel 2 des Ofktoberpatentes ihm zufallenden Gegenstände verhandeln, Ueber Gegenstände, welche allgemcine, den nit ungarischen Ländern allein bisher gemeinsam gewesene Geseße betreffen, verhandelt der Reichsrath mit Auss{luß der ungarischen Mitglieder. Reichsrath und Landtage sind öffentlich und haben das Recht der Jnitiative.

Die Abend - Ausgabe des „Wanderer enthält ein Telegramm aus Pesth vom heutigen Tage. . Nach demselben soll der Hoffanz- ler Baron Vay ohne Programm zur Konferenz gekommen sein, um in einfacher Conversation mit den Mitgliedern derselben die Rekognoszirung der Lage vorzunehmen. Es wurden der Konferenz verschiedene Fragen vorgelegt und wurde patriotische Aufrichtigkeit gefordert. Das Publikum is auf die Antworten gespannt.

London, Donuerstag, 14. Februar, Mittags. Die Bank von England hat den Diskonto auf 8 pEt, erhöht.

Der „Atrato“ is aus Westindien mit 482,882 Dollars an Kontanten eingetroffen.

Paris, Donnerstag, 14. Februar, Abends. Der heutige „Constitutionnel“ enthält einen von Grandguillot unterzeich- neten Artikel, ‘in welhem es unter Anderem heißt: Man spricht biel von einer Broschüre, welche den Titel : Frankrei, Rom und Ztalien führt. Diese Broschüre stellt klar die Beziehungen Frank: reichs zu Jtalien und Rom fest und sagt, wie die Regierung des Kaisers ihre Pflichten dem Papst und den Völkern gegenüber verstanden habe; fie zählt die dem römischen Hofe geleisteten Dienste auf und überläßt dem öffentlichen Urtheil die Würdigung der Art und Weise, wie diese Dienste zu Rom anerkannt worden n Die Brochüre enthält die vollständige Darlegung der Un-

andlungen und unserer Anstrengungen seit zwölf Jahren, um gu einer Vôsung zu gelangen. Sie ist von Laguerronnière un-

A ( en Charakter ie Wich- tigkeit des Werkes an, R N I O

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Der Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen hat fol[- :

gende 9 Preisaufgaben gestellt. Die Bewerbungen um die 7 ersten müssen bis zum 1. Oktober d. J., die um die 2 lezten bis zum 1. Oftober* 1862 bei dem Verein eingereicht werden.

Allgemeine Vorbemerkungen.

Die zu Anfange eines Jahres gegebenen Preisaufgaben sind inner- halb eines Zeitraums von zwei Jabren zu lösen. Drei Monate bor dein Ablauf des Terniins Aden die Bewerbungen eingesendet sein. Verlängerung des Termins findet nux dann statt, wenn sie öffentlich be- kannt gemacht wird. Es steht den Preisbewerbern freî, ihre Namen zu nennen, oder statt dessen die Abhandlungen mit einem Motto zu versehen, und ihre Namen versiegelt in einem Couvert beizufügen, welches dasselbe Motto trägt. Das Couvert wird nur dann geöffnet, wenn das Motto den Preis gewinnt.

Motto übereinstimmen.

Preisbewerber, welche den Preis nicht gewinnen, er- | halten Beschreibungen, Zeichnungen und Modelle zurück, wenn sie gestat- | ten, das Couvert zu öffnen, und wenn ihre Namen mit dem versiegelten |

E

Die Bedingungen, welche der Vewerbende zu erfüllen hat, sind na :

den §F§. 27, 28 und 29 des Statuts des Vereins, vom 24. November 1820, folgende : §. 27. Wer sich um einen von dem Vereine ausgeseßten Preis bewirbt,

oder auf eine der Gesellschaft gemachte Mittheilung den Anspruch

auf Belohnung gründet, is verpflichtet, den Gegenstand genau | und vollständig zu beschreiben, und ibn, wo es seine Natur zu- | läßt, in einer vollständigen und korrekten Zeichnung, im Modell |

oder völliger Auéführung vorzulegen.

. Die Gesellschaft ist befugt, wenn sie es nöthig erachtet, das Urtheil eines Sachverständigen , der niht Mitglied des Vereins ist, über die Preisfähigkeit eines Gegenstandes einzuholen.

. Die Beschreibung, die Zeichnung der Werkzeuge, oder das Modell,

worauf ein Preis ertheilt worden, bleiben Eigenthum der Ge- | sellschaft, und diese hat das Necht, den Gegenstand öffentlich be- |

kannt zu machen. Gegenstände, auf welche der Staat Patente ertheilt hat, sind nur dann belohnungsfähig, wenn sich der Be: werber mit dem Vereine über die Beschränkung seines Patent- rechts geeinigt hat.

Die Preise des Vereins bestehen theils in goldenen, theils in silber- |

nen Denkmünzen, von denen erstere einen Werth von 100 Thalern, [eßz- tere bon ungefähr 20 Thalern besißen. Um aber unbemittelten Konkur- renten einigen Ersaß für verwendete Auslagen zu gewähren, so werden, auf Verlangen, statt der ersteren 100 Thaler und ftatt der leßteren 50 Thaler gezahlt, beigefügt.

L Ee Pr Ci f g Eb H / betreffend die Förderung von weißem Marmor auf preußischem Gebiete,

, «Die silberne Denkmünze, oder „Ein Tau

„Marmor, an Korn und Brauchbarkeit dem cararischen Statuenmarmor eâhnlich, auffindet und dessen Ausbeute dabin fördert, «Éleiner Blöôcke, von wenigstens 20 Zoll Höhe, 17 Zoll Breite und 10 „Zoll Die, zu Büsten und anderen kleinen Gegenständen ann endbar, sich „in Berlin in einer Niederlage zur Auswahl vorfindet. Der Verkaufs- „Þreis in Berlin darf den des i „nicht übersteigen.“

Zweite PLeigaufgab:e,

E betreffend ein Email auf Gußeisen.

„Die silberne Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem

«Drei Hundert Thaler für die Darstellung eines Emails auf Guß-

„eisen in verschiedenen Farben, an der Luft haltbar, was durch Versuche |

„bewiesen werden muß, die ein Jahr lang fortgeseßt werden.“ „Dle borzuiegenden Probestücke müssen sowohl in Basreliefs, «runden Skulpturen von 2 bis 3 Fuß Höhe bestehen. «nicht stärker sein, „arbeiten der della-Robbia-Gloasur sich gefallen lassen.“ e : Pie Prei oanfanbe, betreffend ein Mittel, das künftige Blindwerden des Glases vorher zu bestimmen.

als in

Das Email darf

und ein Exemplar der in Erz ausgeprägten Denkmünze |

inz deren Werth, und. außerdem | end Thaler Demjenigen, welcher einen Bruch von weißem |

daß eine Anzahl |

cararishen Statuenmarmors in Berlin |

f

als Kunstverständige dasselbe auf gebrannten Thon- |

! F f

| | |

D «Die silberne Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem | «rel Hundert Thaler Demjenigen, welcher ein sicheres, einfaches, |

r Cx 44 I 4 , „für Jedermann leicht anwendbares Mittel angiebt, wodurch mit ESicher- |

„heit erkannt werden kann, ob eine Glassorte dur n Ei z der ags reis blind wird oder nicht.“ | E O,

28 hat fich in neuerer Zeit eine Verschlechterung der Fensi ¿ser bemerklich gemacht, welche as einigen Hütten des Sn Ela bezogen werden, indem sie, den Einflüssen von Luft und Sonne ausgeseßt, mehr oder weniger rasch trübe werden oder vollständig erblinden.

Bei den Glassorten von +7 bis F Zoll Stärke, welche zum Eindecken von Glashäusern, Kuppeln 2c. dienen, hauptsächlich den Belgischen, zeigten sich die Einflüsse schr bald, indem sie blind wurden, sich mit ciner weißen undurchsichtigen Dee, von der Stärke des Papiers, überzogen, auch Risse bon berschiedener Tiefe, selbst durhgehende, erhielten Bei einigen aus derselben Hütte gleichzeitig bezogenen Tafeln zeigte sich diese Eigenschaft, bei andern niht. Dergleichen Gläser entbalten, nach der damit vborge- nommenen Analhse, eine große Menge Kalk, welcher, wie bekannt, eben so wie Soda und Aesenik maßlos zugeseßt, um einen leichten, dünnen Fluß zu erhalten, dem Glase die guten Eigenschaften nimmt.

Kann man sih gleich bei dem unmittelbaren Bezichen der Gläser dur Verträge das Klarlleiben derselben während eines zu bestimmenden Zeitraums sichern, so ist dies doch bei Gläfern unthunlich, welche sich schon im Handel befinden, und es ist wünschenswerth, ein einfaches, bon einem Jeden leicht anzuwendendes Mittel zu kennen, durch welches sich, ohne sie zu zerstören, im Boraus bestimmen läßt, ob fie erblinden wer- den oder niht, Das schon von Verzelius angegebene, durch von dem

- „darzustellen. Das Bleichverfahren darf die Waare in keinem

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Vereine angestellte Versuche für alle verschiedenen Glassorten bestätigte Mittel der Erhißung entspricht der Forderung nicht, und hat dem Ver- eine seine Preisaufgabe nit überflüssig erscheinen lassen. Eben so wenig ist eine Prüfung der bhgrosfopishen Eigenschaft der Gläser durch ihr

Verhalten in einer eingeschlossenen feuchten Atmosphäre wenn sie auch

für den vorliegenden Zweck genügen sollte im Großen bei ganzen Glas- tafeln leiht ausführbar.

Der Preisbewerber hat von ihm geprüfte, und von ihm als erblin- dend oder nicht erblindend bezeihnete Glastafeln einzusenden, welche, nachdem sie während eines Zeitraums don drei Jahren den atmosphäri- {hen Einflüssen ausgeseßt gewesen, das Mittel durch den Erfolg eben so bewähren müssen, als bei den von dem Vereine gleiher Prüfung unter- worfenen Glastafeln.

Vierte Preisaufgabe, betreffend das Bleichen wollener Streichgarne, so wie der Gewebe aus solchen Garnen, ohne Anwendung von \{chwefliger Säure.

„Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem

“Fünf Hundert Thaler für die Mittheilung eines Verfahrens, wollene

„Streichgarne und Gewebe aus solhen Streichgarnen in reiner weißer „Farbe und in klarer Durchsiht ohne Anwendung der {chweflihen Säure Falle spröde „machen, vielmehr muß sie ihre eigenthümliche Milde behalten, walkfähig „bleiben, auch die Farbe eben so gut annehmen, wie ungebleihte Waare. „Auch darf das Bleichverfahren die Waare nicht unverhältnißmäßig ver- «theuern.“

, „Der Bewerber kann zwar bei Mittheilung seines Verfahrens Pioben «von Garnen und Geweben, welche nah demselben behandelt worden sind, „vorlegen, doch behält fih der Verein ¡die eigene Prüfung unter allen „Umständen vor.“

Fünfte Préisqufgabe, betreffend das Schwellen und Gerben der Häute.

„Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem „HSünf Hundert Thaler für die beste Arbeit, wele den Vorgang beim „Treiben (Schwellen) und Gerben der Häute unter Anwendung von min- „destens drei verschiedenen Gerbmaterialien, wobei alte Eichenrinde und «junge Eichen- (Spiegel-) Rinde sein muß, genügend aufflärt.“

„Der Verein erwartet eine umfassende mikroskopisch - chemishe Unter- „suchung, welche den allmäligen Uebergang der rohen Häute in den ge- „Zerbten Zustand darthut, und durch Versuche, Zeichnungen, oder Prä- „Parate die verschiedenen Zwischenzustände, wie die Veränderungen, welche «Haut, Gerbmaterial und Gerbbrühen erfabren, näher erläutert."

Sechste Preisaufgabe,

betreffend eine mechanische Vorrichtung beim Maschinenbau zur Umwand-

lung der rotirenden Betoegung in eine geradlinige.

„Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und- außerdem „Fünf Hundert Thaler Demjenigen, welcher eine neue einfache mecha- „nische Vorrichtung mittheilt, durch deren Anwendung beim Maschinen- „bau eine mit gleichmäßiger Geschwindigkeit rotirende Bewegung in eine „abwechselnd vor- und rüdckgehende geradlinige Bewegung verwandelt „wird. Die Vorrichtung muß bei unveränderter Geschwindigkeit der ro- „tirenden Bewegung folgende Bedingungen erfüllen : 3

(„1) die ganze Länge des Hubes muß beliebig auf jedes bestimmte Maaß „verändert werden können;

2) die Bewegung nach der einen Richtung muß mindestens mit einer „doppelt so großen Geschwindigkeit, als die nach der entgegengeseßten „Richtung vor fich gehen; der Wechsel des Hubes, d. h. der Uebergang vom Vor- zum Rück- „Zange, oder umgekehrt, darf nicht plößlich, sondern muß durch ein „allmäliges Abnehmen der Bewegung bis zum momentanen Still- „stande und demnächstigen Wiederzunehmen in ähnlicher Weise ge- „schehen, wie bei einer einfachen Kurbel - Bewegung der Uebergang „durch den todten Punkt erfolgt; der übrige Theil der Hubbewegung bon einem Wesel bis zum „Anderen muß mit gleihmäßiger Geschwindigkeit erfolgen ; endlich muß die Vorrichtung so konstruirt sein, daß sie namentlich bei «Maschinen größerer Art, z. B. Hobelmaschinen, Nuthenbohrmaschinen, „Manugeln 2c., angewendet werden kann.“

Stebente. Pre igaUuU fg be, betreffend den Schuß der Arbeiter in den Nadelschleifereien.

„Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem „Ein Tausend Thaler dem Erfinder einer mechanischen Vorrichtung „zum Spißen von Näh- und anderen Nadeln aus Sriahldraht, welche „mindestens eben so gute Spißen liefert, als die bisherigen Vorrichtungen „die Arbeit des Spißens in keinerlei Weise beschränkt, und die Arbeiter „gegen jeglihe Gefahr, insbesondere gegen das Einathmen von Stahl- „und Steinstaub {üßzt. Der Erfinder einer solchen Vorrichtung hat die- „selbe dem Vereine zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen in „einer deutlichen Zeichnung oder in einem Modell nebst Erläuterungen „Vorzulegen.“ i /

„Der Verein behält fih vor, die ausgeseßte Prämie erst dann zu „ertheilen, wenn sich die Vorrichtung während einrs Zeitraums von einem «Jahre bewährt hat E

Preisaufgaben für die Jahre 1861 und 1862. Este: Preisaufgiab e, : betreffend den - Schuß der Arbeiter beim Färben von Kaliblau.

„Die silberne Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem «Zwei Hundert Thaler Demjenigen, welcher ein Verfahren mittheilt, „Wollene Garne und Gewebe fkaliblau zu färben, ohne daß die mit dem r beschäftigten Arbeiter durch Blausäure-Oämpfe Rachtheilen aus- «geseht sind.

y “us Verfahren darf nicht theurer sein, als das bisher bekannte, „Und weder auf die Schönheit der Farben, noch auf die Haltbarkeit des „Fadens nachtheilig einwirken. Bei seiner Anwendung. sind Räume bor- „auszuseßen, welche in der bei Färbereien üblichen Weise gegen die Witte- „rung verschlossen sind,

„Der Verein behält sich vor, das Verfahren durch Versuche im «Großen zu prüfen.“

Zweite Preisaufgabe, betreffend die Erzeugung einer weißen Farbe auf Zink,

„Die silberne Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem „Zwei Hundert Thalex Demjenigen, welcher zum Ersaß der zeither «angewendeten, bon den Künstlern ungern gesehenen Oel- oder ähnlichen eAnstriche auf Zinkgüsse (als Statuen, Vasen, Architekturtheile), die Ober- „fläche des Zinks und seiner Löthfugen (so behandelt) auf chemishem Wege «{0 behandelt, daß eine gleihmäßige, weiße, haltbare Farbe bervorgerufen «wird, welche mindestens das Ansehen und die Haltbarkeit eines guten „Oelanstrichs besißt, deren Erzeugungskosten nicht theurer ausfallen, als «die des ersteren, und deren Herstellung nicht wesentlich mehr Zeit erfor- wdert, als bisher. Die Darstellungsweise dieses weißen Ueberzuges hat „der Bewerber genau zu beschreiben und mitzutheilen.“

Die 11, allgemeine thüringishe Gewerbe - Ausstellung in Weimar wird zufolge des veröffentlihten Programms Erzeugnisse der preußischen Regierungsbezirke Erfurt und Merseburg bis zur Saale und Elster, jedo mit Einschluß von Halle, der ¿i U I und Herzoglich sächsischen Länder, der \{chwarzburgischen und reu ischen Fürsten- thümer, so wie des Kurfürstlih hessischen Kreises Schmalkalden, aufnehmen. Die Leitung des Ganzen besorgt eine zu Weimar bereits bestehende Kommission , in den cinzelnen Orten find aber Orts- und Bezirk3-Comités zu bilden, bei denen die Anmeldungen zur Ausstel- lung bis spätestens den 1. Mai d. J. zu machen find. Die Comités ent- scheiden úber die Annabme der Gegenstände, und nur an die Kommission kann eine Berufung gegen diese Entscheidung erfolgen. Die betbeiligten Regierungen sollen auf Ansuchen der Kommiffion ein Preisrihteramt ins Leben rufen. Die Dauer der Ausstellung ist auf die Zeit vom- 9. Juni bis 22. Juli festgeseßt.

VermisckSteés:

Am 21. Januar feierte das Kloster Einsiedeln sein tausendjähriges Jubiläum. Pater Theodosius, der Generalvikar von Chur, hielt während des Festes sieben Vorträge. Der heilige Meinrad, der Gründer des Klosters, stammte aus dem Geschlechte der Hohenzollern-Sigmärinugen. Der Fürst von Hohenzoklern-Sigmaringen, der wiederholt mit seiner Fa- milie das Kloster besuchte, das in seinem Stammbverwandten den i Bewohner und Stifter des Klosters verehrt, hatte für das tausendjährige Jubiläum zwei schöne Gemälde geschenkt. Während des Mittagessens wurde ein Schreiben Sr. Majestät des Königs von Preußen verlesen, das einen Glückwunsh für das Stift enthielt. Am Abend langte das Por- trait des verstorbenen Königs in Lebensgröße an, dem bald als Seiten- stück das Bildniß des jezigen Königs nachfolgen wird. (Fr. P. 3.)

Das Leipziger „Tageblatt“ meldet aus zuverlässiger Quelle, daß der Reinertrag der Schiller-Lotterie fih auf netto 400,000 Thlr. belaufcn wcrdc. s :

Aus Oxford wird der Tod des Dr. Baudinel, des Biblio- thekars der Bodleian Library, gemeldet, dessen Freundlichkeit deutschen sowohl wie englishen Gelehrten jeder Zeit zu Statten kam. Er hat ein bohes Alter erreicht und versah seinen Posten seit 1813.

Ein Brief, den das „Athenäum“ als Blenheim Palace bringt, sucht das allgemeine Bedauern über den Verlust der durch den neulichen Brand zerstörten „Titians“ zu mildern. Es waren sagt der Brief neun Gemälde, die Liebe der griechischen Götter vorstellend, aber die besten Kenner wollten fie niht als echte Titians anerkennen. W. V. Ottley \chrieb fie dem Alessandro Veronese, genannt Padovanius, zu, welcher An- ficht Dr. Waagen und andere Kenner sich angeschlossen haben. Passavont hielt sie im besten Falle für Productionen eines Schülers von Titian, Unerseßlih dagegen ist der Verluft der Rubensschen „Entführung Pro- serpinas“. Dies Gemälde galt allgemein für eines der besten von Rubens und schien ganz von seiner eigenen Hand gemalt. Es scheint keine ge- malte Kopie davon zu existiren, und es lebt nur in einer Radirung von Soutman fort. Als ein Glück ist es zu betrachten, daß das Feuer nicht bis zum sogenannten Billardzimmer bvordrang, denn dies ist voll von Originalgemälden von Teniers.

Marktpreise, Berlin, 15 Februar.

Zu- Lande: - Weizen 3 Thlr. 10 Sgr, auch. 3 Thile, 1 Sgr. 3 Ps. Roggén 2 Thir. 6 Sgr. 8 F, auch: 2 Thlr. 3 Sgr. 9 PE und 2 Thir, L Sgr. D Pf. Grozse Gersfe 1 Ir. 28 Sgr. 9 F, auen 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. Kleine Gerste 1 Thlr. 22 Sgr. 0 Pf, auch 1 Thir. 20. Hafer 1: Thlr. / Ser O. auch 1 Thlr o Sgr Qu 4 Thle 1 Ser. 3 Pf.

Nittwoch, 13. Februar.

Das Schock Stroh 10 Thlr. 10 Sgr., auch 9 Thlr. 20 Sgr. und 9 Thir.

Kartoffeln, der Scheffel 22 Sgr. 6 Pf, auch 20 Sgr und 17 Sgr. 6 Pf, metzeñweise 1-Sgr. 9. Pf. T Sgr. G PE! auch L Sgr. 3 Pf,

Die Marktpreise des Kartoffel - Spiritus, E 8000 pro Cent nach

Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am" 8. Feb. 1861 2114 àù 21 Thile: L 21 Thir. 1 24 0215/5 Tr: 12A 21 # 21% T 401004 i 217 1 Thlr. dd i i 214 THIE

Berlin, den 14. Februar 1861. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

ohne Fass.