1861 / 53 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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bon einem Korrespondenten, cinem Agenten Jhrer Majestät in enem Lande, erhielt und in welchem es heißt: „Es ist in der hat ein großer Segen, daß wir mit der Bekagerung von - Gaeta fertig sind, und Sie werden sehen, wie ich das {on früher vor- ausfagte, daß sich im ganzen Königreich Neapel, oder vielmehr in Süd-

Prälaten und Bannerherren und mit den Ständen und Vertretern des Jtalien, ein beinahe eben so großer Zuftand der Ruhe einstellen wird, wie enannten Ungarns und der damit verbundenen Theile über Unsere gnädige | in Toscana, der Romagna und Volog1ta ,“ läßt mich boffen, daß den seit Absicht und Unsere lediglich das Heil, den Fortbestand und die Blüthe | einiger Zeit in Süd - Ztalien verübten Räubereien und Mordthaten kein des Landes bezweckenden Propositionen sich ausführlih zu verständigen, Vorschub mehr geleistet werden wird. _Lord J. Manners: Darf ih und darüber zu berathen und zu konferiren. Wir bleiben Euch übrigens | mir erlauben, an den edlen Lord die Frage zu richten , . ob die so eben in Unserer ‘K. K. Gnade hukdboll gewogen. Gegeben in Unserer Reichs- | von ihm gemachten Mittheilungen in irgend cinem der dem Hause vor- hauptstadt Wien in Oesterrei, am vierzehnten Februar des Jahres ein- | gelegten Schriftstücke enthalten find, oder aus welcher Quelle sie geshöpft tausend achthundert Einundsehzig. Franz Joseph m, p. B. Nikolaus | find, und ob er bereit ist, dem Hause irgend welche darauf bezügliche Vah m. p. - Eduard Zsedényi m. p.- Papiere vorzulegen? Lord J. Russell: Jh habe jene Mittheilungen i : bon dein e rbánisben Gesandten erhalten. Dokumente habe ich nicht bor- Niederlande. Haag, 21. Februar. Die gestern am Ge- zulegen, doch halte ih die Angaben allerdings für wahr. Die Bill, burtstage des Königs abgehaltene allgemeine Landes-Kollekte | welche die Provision der englischen Bank betrifft, geht vollständig zu Gunften der Nothleidenden in den übershwemmten Gegenden | durch die Cómité-Berathung. S6 v Ober hat in 32 Städten, wie bis jeyt bekannt, ungefähr 315,000 Gul- Parlaments -Berhandlungen vom C Le É ter hi, den aufgebracht. e i ake E L M Mr NS Bi C Dis Ei » iten Kammer-| wegen ihrer Tüchtigkeit und Mannszucht berühmt ist, eine Brigade der find am Pr “f e e Seen De Mitglieder ver- | regulairen Königlichen Artillerie zu bilden, bereitwillig angenommen und, ag « l. WIEDET ( : Majestät den nachdem er alle dazu nöthigen Voranstalten getroffen hatte, plößlich wieder einigten sich beute im Königlichen Sclosse, um Sr. Majesti abgelehnt. Er befinde sih dadurch vielen seiner Leute und der Miliz gegen- E h E G j Ueber- | Mbgelehnt. Er befinde fi elen seiner Leute der iz geg Dank für seine aufopfernde Thätigkeit bei Gelegenheit der Über in einer peinlichen Stellung. Lord Herbert (Kriegsminister) tedauert, \{chwemmungen darzubringen. Seit den leßten drei Tagen haben in dem ersten annehmendenSchreiben fich übereilt zu baben. Erhabe nämlich über- lange außergewöhnlihe Sizungen des Ministerrathes statt- sehen, daß der Vorschlag des edlen Grafen die Anstellung der Miliz- gefunden. Offiziere in der regulären Artillerie mit Offiziersrang in sich \{loß. So ¿S trefflich die Tipperary- Miliz als solche sei, halte sie doch keinen Vergleich Großbritannien und JrlanDd. Londoön, 23. Februar, | mit der königlichen Artillerie dem ersten Artillerie-Corps der Welt Die amtliche „Gazette“ enthält eine an Lord John Nussell gerich- aus, und jene Offiziers - Anstellung würde große Unzufriedenheit hervor- tete Notification . des sardinishen Gesandten, Marquis d'Azeglio, | gerufen haben. Dies der Grund, warum er sein Jawort zurücknahm. daß die Capitulation von Gacta am 13. d. der Blokade ein In ähnlichem Sinne äußert sich der Herzog von Cambridge. Ende gemacht hat. Das amtliche Blatt enthält ferner zwei De-| Unterhaus-Sißung. Thom. Duncombe zeigt an, daß er : E caraaua D ine erklärt den Hafen | nächstens die Beschlußfassung beantragen will, daß es nach dem Erscheinen krete der Regierung von Nicaragua. Das eine er G l 1 ( z L N e legt | des Census von 1861 die Pflicht des Hauses sein werde, ohne Zeitverlust von San Juan del Norte zum Freihafen, das andere leg 4 T do sene Au ss del Wbt. , Y = s fturenwerth aller zum Ver- le in mehreren hronreden empfohlene Aus ehnung de ahl- einen Foll von 5 Prozent auf den Fa ] q | Techts vorzunehmen und so den gerehten Erwartungen des Volkes zu brau im genannten Hafen eingeführten Artikel, und einen Zo entsprechen. Grisfith fragt den Staats-Secretair des Auswärtigen , ob von 15 Prozent pro Tonne auf alle einlaufenden Kauffahrer. ; irgend eine aide I des Seri ua, des Jnhalts, a - ndlungen vom 21. Februar. Ober- | daß es die Absicht der ranzösischen Regierung sei, die französischen Truppen véu g, E e her Wes Normanby An an, daß er am | so lange in Rom zu lassen, bis ein Kongreß die italienischen Angelegen- nächsten Dienstag folgende Resolution beantragen werde: „Das Haus | heiten geordnet habe, an die englische Regierung gerichtet worden oder zu hat mit Bedauern von der bevorstehenden Annahme des Nücktritts des | ihrer Kenntniß gelangt sei. Lord J. Russell entgegnet, der chrenwerthe Herrn Turnbull von seinem Posten am Staatsarchive gebört, da dieselbe | Herr werde in dem von den Angelegenheiten Jtaliens handelnden Blaus geeignet is , einen unverdienten Verdacht gegen einen Mann von aner-_| buche, Seite 91, eine Depesche Lord Cowley's, so wie einen Auszug aus kanntem Zalente und anerkannter Ehrlichkeit zu erwecken und im Publikum | dem „Moniteur“ finden, worin die Absichten der französishen Negierung den Glauben hervorzurufen, daß das katholische Bekenntniß ein hinreichen- hinfichtlich des erwähnten Gegenstandes dargelegt seien. (Heiterkeit.) M. der Grund zum Ausschlusse von öffentlichen Aemtern sei, von denen Ka- | Milnes erhält die Erlaubniß zur Einbringung einer Vill, welche die tholiken durch das Geseß niht ausgeschlossen find und zu deren pfliht- | Verheirathung mit der Sch wester der verstorbenen Frau erlaubt. getreuer Verwaltung ihre religiösen Meinungen sie in keiner Weise un- Der E Lord Palmerston beantragte ps vom C Dane ähig machen.“ : genehmigte Sonderaus\chuß, der die Aufgabe hat, Vorschläge ane Sivund Lord E. Howard sagt, çr- habe gehört, M S Ee und Sniett Arten ah E daß die sardinische Regierung und das sardinische Heer in Süd- tarishen Geshäftsganges zu maden, hielt gestern seine Jtalien Gräuelthaten verübt hätten und vermuthlich wobl au noch erste Sizung. Sir James Graham führte den Vorsiz. Anwesend berüben würden, und er frage deshalb den Staats-Secretair des Auswär- i S G a d Val Mr. Disracli 2 D Ei tigen, ob die englishe Regierung ihren Einfluß beim Könige Victor Ema- | waren unter An “an Lord Pa mersion, Lir, UitSraeli, Lor an- nuel aufbieten wolle, um Blutvergießen zu verhindern, und ob sie ihre | ley, Sir Francis Baring, Sir John Pakington, Eir George Grey, diplomatischen und Konsular-Agenten dahin instruiren wolle, ihr vollstän- | Mr. Walpole, Mr. Bright und Sir G. Cornewall Lewis, Der dige Mittheilungen über die von der de facto bestehenden Regierung Sprecher des Hauses hielt einen längeren Vortrag. Süd-Jtaliens zur Wiederherstellung der Ie E es I Zwei Nächle und einen Tag hintereinander hat ein überaus chen zu lassen. Lord John Russell: E P. eftiger Sturm den Kanal aufgewühlt und au dem Lande Bie nöthig a ira “N eicien Einfluß beim Könige Victor betrEbliche SGavei iee 2E Pte Rk u ¡E xubtger, Emanuel geltend zu machen, um Blutvergießen zu verhüten. Jch möchte die Sonne scheint selbst in London mit seltenem Glanze, und die behaupten, dàß die sardinishen Truppen im Allgemeinen im Siege eben so Qu 1 mildé. wié im Frübz Biber Ton treffen v / derfcbi viel Menschlichkeit, als während des Kampfes Muth gezeigt haben. Aber es | Luft ist mi riplahr. Aber schon treffen von verschie- fint allerdings Fälle vorgekommen, welchen gegenüber aufzutreten für ein. | denen Küstenpunkten Berichte über Schiffbrüche ein, von der Ost- Heer peinlich war, und in welchen mit sehr großer Strenge verfahren wurde. | küste, vom Süden und vom irishen Kanal, so daß es scheint, der So wurden z. B. Befehle erlassen i kann nicht sagen, von wem, doch | Sturm habe aus allen Punkten des Compasses zugleih gewüthet. ingen sie von Gaeta und Rom aus —, welchen zufolge Räuber, Sträf- | Zeugniß seiner Gewalt mag der Umstand abgeben, daß ein nam- linge und die s{lechtesten Subjekte in gewissen Theilen des Königreiches hafter Theil des nördlihen Flügels vom Krhstallpalaste nièder- Neapel bewaffnet wurden und große Gräuel verübten. Jn einem Falle e | geblasen wurde, und daß der herrliche alte Thurm der Kathedrale griffen sie einen jungen Mann, dessen Vater wegen seiner liberalen Mei- | yon Chichester seit Jahrhunderten eine Zierde der Gegend auf nungen bekannt war,” stahen ihm die Augen aus und verbrannten ihn dann viele Meilen in der Runde vor ibn usammenbrah V K, an seinem eigenen Heerde. Die häufige Wiederholung derartiger Gräuelthaten d “ll ina dur ci (li M 8 foi Me: D leb bewog die Shndici der Städte, diese Näuber zu verhaften und in Ketten zu | den Fällen ging dur eine glücklihe Fügung fein Menschenleben legen; bon Gaeta jedoch kam soglei der Befehl, fie wieder in Freiheit zu | verloren. E L E U segen. Sie begingen andere ähnliche Gräuel, und als die Truppen des L Frankreich. Paris, 29. &ebruar. Der Moniteur“ ver- Königs von Sardinien binkamen, wurden die Banditen ergriffen, vor ein | öffentlicht den am 3. UPtil d, 3, bon dên Nheinufer-Staaten ab- Kriegsgericht gestellt und erschossen. Solchen Gräueln gegenüber kann man | geschlossenen Vertrag in Betrèff der festen Brücke bei nit nach den gewöhnlichen Gesezen des Kriminalrechtes verfahren oder so, | Mainz. vie ein regelmäßiges Heer einem anderen gegenüber zu verfahren pflegt, Es Es verlautet, die Kaiserin E ugenie wolle eine Wallfahrt (f sicherlich sebr zu beklagen, daß jeßt, wo kein Heer mehr im Felde i, | nah Jerusalem unternehmen, und Laroncière le Nourry habe des- das dem Könige von Sardinien gegenübergestellt werden kann, zwar nicht halb schon mit der türkischen Regier Rücksprache genommen mehr bon Gaeta, wohl aber von Nom aus fortwährend Personen vom Di t (l b h FMErung «NUQIPLag q SUE R Y schlehtesten Charakter aufgeheßt werden, welche in den Dörfern rauben und | Lie Pforte g sih erboten haben, auch für den Fall, daß das ehlen und jeden, von dem fie glauben, daß er in Bezug darauf, wer französische Expeditions- Corps Syrien bereits geräumt haben sollte, óönig in jenem Staate sein solle, anderer Meinung, als fie, ist, aufs grau- | wenn- die Kaiserin den heiligen Boden von Palästina betritt, in samste, ermorden. J kann nur sagen, daß es meines Erachtens beinahe ausgedehntester Weise für die Sicherheit und Bequemlichkeit Jhrer eine der Regierung des Königs bon Sardinien angethane Beleidigung Majestät zu sorgen. : sein würde, wenn man ihr Menschlichkeit predigen wollte, J glaube, Auf die Laguerronnière’sche Denkscbrift über die römische der König bon Sardinien wünscht, wie er das durch wiederholte Befehle Frage soll eine vom Bischofe von Orleans Msgr. Dupanloup, gezeigt -hat, den Krieg, so lange er dauert, mit Menschlichkeit zu führen, |- t d ; n Mh Frei und ein Brief“ über die Belagerung Gaetas, bet {h Beute Pud berfaßte un von allen ihm glei{gesinnten Bischöfen Fran reichs STEAG E ence frúh | ausdrüdlich - gebilligte Antwort erscheinen. Auch stehen noch an- dere besondere Entgegnungen verschiedener kfirhliher Würdenträger auf jene Denkschrift in Aussicht. Der „Moniteur“ zeigt an, daß die Prüfungs-Kommission für die Opern-Baupläne keinen der eingerei{ten Entwürfe als

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wirklih ausführenswerth befunden, der Minister aber in Anbetracht der von den Künstlern dazu gemachten Anstrengungen eine Extra- Summa von 5000 Franken angewiesen hat, so daß ‘im Ganzen fünf Prämien (6000, 4000, 2000 und zwei Mal 1500 Francs) haben ertheilt werden können. z

Die nah Cochinchina bestimmten Jnfanterie: und Ar- tillerie- Abtheilungen haben sih gestern auf dem ,Ariège“ cingescbifft, Nach einer amtlichen Depesche ist die Artillerie mit sechS gezogenen Vierpfündern versehen worden.

Die gepanzerte Fregatte „l’Juvincible“, welhe am 21.

d. Mts. vom Stapel gelassen werden sollte, bleibt noch auf dem |

Troenen bis auf neuen Befehl. Man glaubt, daß die Feierlichs- keit bis zum 16. März, dem Jahrestage der Geburt des Kaiser- lihen Prinzen , verschoben werden wird.

Eine ungeheure Menschenmenge folgte troß des Regens dem Leichenzuge Scribe's, Alles, was nur in der literarischen und theatralishen Welt einen Namen hat, war anwesend. Staats- Minister Walewsfki führte nebst den Familien- Angehörigen den CAuerdus an. Villemain und Vitet als Vertreter der Akademie, Eduard Thierry und Aug. Maquet als Vertreter der Theater und der dramatischen Schriftsteller trugen die Zipfel des Vahrtuches. Eine der neuen Straßen von Paris soll den Namen des Verstor- benen erhalten.

Die Mirèssche Angelegenheit macht noch immer viel von fih reden. Weitere Verhaftungen haben bis jeßt nit stattgefun- den. Mirès selbst wurde zwei Mal verhört. Der Fürst von Po- lignac soll die ganze Ausfteuer seiner Frau dem Liquidator, Herrn von Germiny, zur Verfügung gestellt haben, um auf diese Weise allen späteren Reclamationen zu entgehen. Die Untersuchung , die von dem Untersuchungsrichter Daniel geleitet wird, schreitet schnell vorwärts, Man glaubt, daß schon nächste Woche der Bericht über die Lage des Herrn Mirès erstattet werden kann.

Italien. Turin, 21. Februar. Graf Cavour hat dem Senat folgende Begründung des eingebrahten Geseßentwurfes in Betreff des italienischen Königstitels Überreicht :

Meine Herren Senatoren! Die wundergleichen Ereignisse der beiden leßten Jahre haben durch eine Reihe unverhoffter Erfolge fast alle zerstreuten Glie- der der Nation zu Einem Staate vereinigt. Den von einander so verschie- denen und durch ihre verschiedenen Ansichten und politischen Rathschläge unter sich nur zu oft feindselig gestimmten Fürstenthümern folgte endli die auf dem festen Grunde der National-Monarchie gegründete Einheit in der Negierung. Das- Königreich Jtalien ist nunmehr eine Thatsache; diese Thatsache müssen wir jeßt Angefichts der italienishen Völker und Europa's bestätigen. Auf Befehl Sr. Majestät und auf Gutachten des Minister- rathes habe ih deshalb die Ehre, dem Senäte den Geseßentwurf vöor- zulegen, durch welchen der König, unser erhabener Herrscher, für sich und seine Nachfolger den Titel König von Jtalien annimmt. Als treuer Ausleger des Nationalwillens, der sich dei tausend Veranlassun- gen kund gegeben, rief das Parlament am feierlichen Tage der könig- lichen Sißung mit der Begeisterung der Dankbarkeit und Liebe Victor Emanuel 11. zum Könige von Jtalien aus. “Der Senat wird si glück- lih schäßen, zuerst den Wünschen aller Ztaliener eine rasche Bestätigung zu ertheilen und mit einem neuen Titel die edle Dynastie zu begrüßen, "die, in Jtalien geboren und erlaucht durch acht Jahrhunderte des Ruhmes und der Tugend, von Gottes Vorsehung zu der Ehre auserkoren war, die Mißgeschicke zu heben, die Wunden zu heilen und die Aera der italieni- schen Zerwürfnisse zu s{ließen. Durch Jhr Votum, meine Herren, machen Sie den Erinnerungen an die Kämpfe der Provinzen cin Ende und be- schreiben Sie die erste Seite unserer neuen Nationalgeschichte.

_ Rom, 19, Februar. Ein Korrrespondent der „K. fchreibt: Der König Franz is von den eigenen Freunden angegangen worden, bei der nun völlig geschwundenen Hoffnung, für jeßt auf den Thron des Vaters zurüczukehren, durch einen Aufruf von hier an das aufständishe Volk in den Abruzzen und anderwärts den Grâueln des Bürgerkrieges ein Ende zu machen, Allein er erwiderte, die Verantwortlichkeit für all das dadurch angerihtete Unheil trage nicht er, sondern wer es heraufbeschworen. Der König sieht innerlich ge- brochen aus, die Königin hingegen zeigt in Miene und Haltung ein bei Frauen seltenes beherztes Wesen. Widerwärtigkeit scheint ihr freilih bis in den gastfreundlihen päpstlichen Palast des Quirinals gefolgt zu sein; denn als sie kurz nach ihrer Ankunft in der Nacht des leßten Freitags sih mit dem Lichte ihrem Bette zu sehr näherte, fing der seidene Borhang Feuer und verbrannte. Sie selber wurde dabei, wenn au nur unbedeutend, an einer Wange verletzt.

Bologna, 16. Februar, Gegen das hier erscheinende kon- servative Journal „Eco della Romagna“ fanden geslern aus Anlaß eines Artikels, den dasselbe über den Fall Gaeta's brachte, De- monstrationen ftatt, die in Gewaltthätigkeiten ausarteten , so daß die Sicherheitsbehörden ‘einscbreiten mußten,

._ Messina. Bekanntlich hat Cialdini den sicilianischen VBe- hörden die Capitulation don Gaeta angezeigt und diese ließen seine Depesche sofort am 14. Februar in Messina bekannt machen. Ge- neral Chiabrera, der Oberbefehlshaber der italienischen Streitkräfte in Messina, hatte dann einen Bevollmächtigten an den Komman- danten der Citadelle, General &Fergola, geshickt, um ihn zur Ueber- gabe aufzufordern, Das bekreffende Aftenstück lautete:

Befehl zur Uebergabe. An den Kommandanten derx Citadelle. Uebergabe, befohlen durch den Kommandirenden der Provinzial-Streitkräfte, General-Major Chiabrera. Wenu Jhr Widerstand bisher geduldet word, so würde derselbe von diesem Augenblicke an ein Verbrechen sein. Jm Namen Sr. Majestät Victor Emanuel's, Königs von Jtalien, und der Nation übermittle ich Jhnen, Herr Marschall, den Befehl, zur Uebergabe zu schreiten. Der Kommandirende der Provinzial-Streitkräfte, Geueral- Major C. Chiabrera:

Marschall Fergola fand es unter feiner Würde, shriftlih auf igs AUPREEUGY zu antworten. Chiabrera hat an Cialdini be- richtet :

Mündliche Antwort des Marschalls Fergola, welche durch Vermitte- lung des Obersten des Stabes dem Capitain vom Stabe, Verani, ertheilt worden : „Er erachte sich nicht für befugt, die Festung zu übergeben , die er durchaus für unabhängig von dem Falle Gaeta's halte, und er werde fih bis aufs Aeußerste wehren. Messina, 14. Februar 1861. - Der Kom- mandirende der Provinzial-Streitkräfte, General-Major Chiabrera. Eine Depesche fränzösisher Blätter aus Messina meldet, daß die erste Division der französischen Flotte am 19, vor diesem Platze angelommen war und sich anschickte, unmittelbar die Operationen gegen die Citadelle zu eröffnen.

Amerika. New-York, 11. Februar. Der südliche Kongreß hat eine provisorische Regiexung eingeseßt, die ihre Functionen sofort antreten soll. Ein Kompromiß-Plan if auf dem Kongresse niht zur Sprache gekommen. Herr Jefferson Davis ward zum Präsidenten und Herr Alexander H. Stevens zum Vice- Präsidenten erwählt. Der Konvent von Louisiana hat seine Zu- stimmung dazu gegeben. Jn Savan nah wurden fünf Schiffe, die hiesigen Rhedern gehören, mit Beschlag belegt, um für die in New-York erfolgte Wegnahme von Musketen Vergeltung zu üben, Als später die Waffen herausgegeben wurden, gab man die Schiffe gleichfalls wieder hezaus. Ten nessee hat sich gegen die Ab- haltung eines Konvents erklärt.

China. Shanghai, 5. Januar. (Telegraphish,) Die Truppen in Tientsin befinden sich wohl. Der russisch-chinesische, am 14. November in Peking unterzeichnete Vertrag tritt an Ruß- land den zwishen den Amur und Tumen gelegenen Küstenstrih ab. Chusan is von den Alliirten geräumt. Die Rebellen find ruhig. Der englische Admiral is auf der „Jmperieuse“ mit 3 Segelsch iffen nah Japan abgereist,

. Java, 16. Januar. Zwischen Holland und Siam ist ein Vertrag unterzeihnet worden.

Hamburg, Montag, 25. Februar. Die heute erschienenen e Nachrichten“ enthalten eine Depesche aus Kopenhagen vom gestrigen Tagen, nach welcher man in offiziellen Kreisen wissen wollte, es bestätige si, daß die Regierung die Absicht habe, den Reichsrath in zwei Kammern umzugestalten. Der König werde die erste Kammer ernennen, für die zweite soll eine weitere Wahl- basis gebildet werden, Holstein solle jedwede Freiheit in inneren Angelegenheiten erhalten. Es wurde auch glaubwürdig versichert, daß das holsteinishe Ständewahlreht ein ganz unbeschränktes sein solle.

Wien, Sonnabend, 23. Februar, Abends. Das Morgen, blatt der heutigen „Presse“ sagte: Oesterreih, Preußen und Nuß- land follen im Laufe der leßten Tage eine Convention unterzeichnet

‘haben, in welcher für den Fall von Jnsurrectionen in Polen und

Ungarn, gemeinsame Gegenmaßregeln vertragsmäßig festgestellt worden seien, Die heute Abend erschienene „Oesterreichische Zeitung“ sagt, daß die mitgetheilte Nachricht von einer Convention Oesterreihs, Preußens “und Rußlands nach gestrigen aus zuver-

‘lássiger Quelle erhaltenen Nachrichten jedes positiven Grundes ent-

behre.

Wien, Montag, 25. Februar. Die heutige „Presse“ hebt hervor, daß außer den Reichsraths3- und Landtagsfstatuten, so wie den Einberufungsordres für die Landtage auf den 2, und für den Reichsrath auf den 20. April, das Protestantengeseß , das Unter- rihtsstatut und das Organisationsstatut des Handel8minister iums jeßt unmittelbar publizirt werden sollen. Es verlaute sogar ge- rüchtS8weise von einer Republication ber Grundrechte.

Triest, Sonnabend, 23. Februar. Mit der Ueberlandpost eingetroffene Nachrihten melden aus Shanghai vom 6. Januar, daß Lord Elgin nah Hongkong abgegangen sei. Aus Kana- gawa wird gemeldet, daß in Yeddo die Stimmung für den Abs {luß eines Vertrages mit Preußen eine günstigere geworden sei.