1861 / 71 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Er freue si, zu bemerken, daß diese populäre Streitmachi seit Jahresfrist um: 507 Corps, die zusammen aus /40:000 Mann bestehen, gewachsen sei. Dieselbe: zähle jeßt- im Ganzen 217 Bataillone, Er schildert darauf, was: für die Anfertigung von: Armstrong-Kanonen und" Büchsen geschehen. ist. Für: Bauten und: Festungen verlange die: Regierung keine großen

ummen; doch- werde: Grund und Boden anzukaufen sein, um im: Nothfalle rasch die Zahl. der Bauten zu: vermehren. Der ehrenwerthe Gentleman schließt mit dem Antrag: auf. Bewilligung von: 146,164 Mann

und: Offizieren, ausscließlih: der Königlichen: Truppen: in Judion. Oberst:

D unne- findet, daß die Voranschläge nicht von jenem ökonomischen: Sinn L die Minister si in: dex Thronrede berühmt haben: E P alm ersto:n macht bemerklich, daß die Zabl der Truppen auf pen Opposition gestoßen: sei; aber von der: Zahl der: Mannschaft P Ds Ausgabe im Großen: und Ganzen. ab. Ueberdies: habe man bie H he der leßten: Armee-Budgets vorzugsweise den. Bedürfnissen dex Uebeugangse periode; dex Einführung: vervollkommneter: Waffen und der gründlichen Neorganisation: verschiedener: Dienstzweige zuzuschreiben. Der: Ansaß für . die: Landtruppen wixd genehmigt: Auf Sold: und Ratianom werden, nach einiger: Opposition: von Oberst Dunne, vorläufig 3,000,000 Pfd. Sterling

bewilligt: 5 / ps el au émctés Wenb ainitei uncgé n vom. 15. März, Oberhaus:

Seen Gi ufar d de Nedeliffe- lenkt die Aufmerksamkeit des: Hauses"

auf die: Vorgänge in Warschau. Dieselben, bomerkt er, trügen, na- E in ents Zeit, wie die jeßige, wo: große politische-Umwälzungen stattfänden, einen: Charakter, welcher es wohl als’ eine: Pflicht der Regies rung erscheinen: lasse, dem: Hause die: ihr zu Gebote: stebenden Mitthei- lungen zu: machen. Alles, was. sich: auf Polen beziehe, bilde einen wesent- lichen Bestandtheil der Verträge bon 1845, die, wen sie auch; in den leß- ten: Jahren einige harte: Etôße erhalten: hätten, doch: bis jezt- noch! nicht gänzlich bei Seite geseßt worden scien. Es. lasse fih nicht bezweifeln, daß England: ein großes Juteresse an Allem nehme, was! die: Beziehungen zwi- {hen Nußlaud und Polen. anbelange. Es: lägen hier: Ereignisse im der Stadt: Warschau: vor, die von: dem Verluste von Menschenleben begleitet ges wesen seien, bei: welchen si aber: von Seiten des Volkes und, wie: ex hins zufügen müsse, au von- Seiten der Behörden eine Mäßigung kundgegeben habe, welche: den Anspruchr auf die- Beachtung: von Seiten des Hauses noch: erhôhe: Er- frage nun, ob die: Regierung auf dem: gewöhnlichen Wege seines Wissens gebe es. in: Warschau einen englischen Konsul Nachrichten erhalten- habe, die: sie dem Hause: mittheilen könne. Der Unter-- Staatsfecretair des. Auswärtigen, Lord Wodehouse, entgegnet, auf- den: auswärtigen: Amte: sei eine: Depesche des: in Warschau angestell- tem englischen: General - Konsuls. eingetroffen, welche die in: den: Zeitungen veröffentlichten: Nachrichten der. Hauptsache: nah bestätige, Da: er noch keine; Zeit gehabt: habe, sich: mit dem Staatssécretair des Auswärtigen zu besprechen, so: könne: er: erst: am: Montag: sagen, ob les: statthaft sei, die Depesche dem Hause vorzulegen.

Unterhaus: Thom. Duncombe: fragt den: Staatssecretair des

Auswärtigen, ob: er an Sir J, Hudson in Turin zwischen: den. 31. August und: 27. Oktober: keine Depeschen abgehen ließ oder warum dieselben. im

Blaubuch: fehlen? Ferner, welche: „Jnteressen im Adriatischen Meer“ es seien, die fa Majestät Regierung sorgfäliig. hüten müsse#“ Er glaube, daß: die- Nichtinterventionspolitik, deren: die: Minister: sich rühmen , blauer Dunst sei: Jm Bezug: auf Nom: und. Neapel: hätten sie: sich; zwar nicht eingemisht; weil dort Niemand: nach: ihnen frage, aber: wenn es sih um Oesterreich und Ungarn handle, seien fie: mit ihrer: Einmischung bei dex

Hand: So- habe Sir J. Hudson: die: Weisung: erhalten, in Turin zu erklären, daß. England: keiner: Flotte: erlauben: werde, von Jtalien aus gegen Dalmatien zu: segelm. Ferner: habe: Lord John Russell an Six: J. Hudson: geschrieben: „Haben Sie: ein Auge auf das, was Kossuth in Turin thut“ ein Auftrag, dew Sir: J. Hudson mit- gerechter Ent- rüstung abgelehnt: habe. Der- Fnterpellant- preist die: französische Allianz und: beschuldigt: Lord John, daß er dur sein Streben, Oesterreich. als, Gegengewicht“ wider Frankreich: darzustellen, leßteres beleidige: und zum Mißtrauen reize. C. Bentinck dagegen beschuldigt. Lord Fohn Russell, daß: er: sich in seinen Depeschen: förtwährend: zwecklose: Angriffe auf Oester- reich erlaube. Sir Rob. Peel fragt; ob- eine, Korrespondenz mit der spa- nischen Regierung wegen: der spanischen Protestanten:- Verfolgungen statt- gefunden- habe, und: knüpft: am die: Frage: cine: lange: und. lebhafte Rede sür: die Sache: der Verfolgten: Butt möchte wissen, ob- der zum: Ge- sandten in: Mexikò ernannte: Sir C. Wyke- auf seinen: Posten abgegangew si? Hen nes sy endlich bringt: eine die: päpstlichen Truppen betreffende Frage vor. Lord- John Russell faßt seine Antwort auf diese: Juterpellationen: in einer Erklärung zusammen, die: ihrem wesentlichen Jnhalte nach: lautet: „Wenn das ehrenwerthe Mit- glied füx: Finsburh: (Duncombe) mich) der: Parteilichkeit für Oesterreich, und das: ehrenwerthe Mitglied für, Taunton- mich gleich: darauf: der Partei- lichfeit. für: Oesterreichs: Feinde, anklagt, so überlasse: ich es: dem: Hause, zu urtheilen, ob wir nicht: gerade- eine- unparteiishe, auf- die Erhaltung des europdischen: Friedens abzielende Politik, bofolgt haben. Jch: rede: der: ge-

waltsamen Einmischung: gewiß nicht, das Wort; wenn ih sage; daß: von Zeit; zu Zeit Vorfälle: eintreten, die: zu einem Bruch) zwischen verschiedenen: Mäch-

ten: zu führen geeignet: scheinen; und: daß es dann: ein eben: so, freundschaft- licher, wie zweckmäßiger-Schritt:ist, die-betheiligtem Mächte auf! die Umstände aufmerksam zu machen oder fie: um: eine: Erläuterung: oder Sinnesänderung

zu: ersuchen. Das ehrenwerthe Mitglied für; Finsbury glaubt, Jhrer:

Majestät Regierung habe der von- Sardinien: anzeigen: lassen, daß; wenn eine: Expedition von. den Kústen: Jtaliens gegen: Dalmatien ausgehen sollte, Jhrer: Majestät Kriegsschiffe die/Expedition aufhalten würden. Nun, keine solche Anzeige ift gemacht worden.

gehört, daß: ein: Kontraft zum: Bau: einer- Eisenbahn durch: Sardinien ge: schlossen werden: sollte, und: daß der exste Artikel des! Kontrakts: die: Be- stimmung enthielt, daß Herrn Kossuth: eine große Geldsumme: auszuzahlen sei. Man muthmaßte- natürli, daß Kossuth dieses: Geld zur Bekämpfung Oefterreichs verwenden würde. Nun sagte Oesterreich einige Zeit-später, daß; wenn in Sardinien feindliche Anstalten: stattfinden: und die Verwendung von

Jch! hatte von. Leuten aus der- City.

Truppen , Schiffen, Soldaten und Geld gegen den Kaiserstaat zur Folg€

haben sollten, die- österreichische: Regierung: eine solhe-Expedition nicht als: das Unternehmen. bloßer- Jndividuen ansehen-, sondern fich berechtigt:

glauben würde, von der: Macht, auf deren Boden: der: Augriff vorbereitet: worden wax-, Erklärung und Genugthuung: zu- fordern. Dies Prinzip: Abex:

mag natürlich; je: nach: seiner Auwendung, gerecht: sein oder- nicht. klar ist, daß solche Umstände: zu: einer Störung: des europäischen Friedens

führen: können; Jh exsuchte- daher Six J. Hudson, Erkundigungen ein=.

zuziehen, und, so- weit ich- mi entfinne;, erwiderte er, daß- ein. Kontrakt;

wie der bezeichnete, beabfichtigt gewesen:, aber: seitdem wieder aufgegeben!

worden sei, Weit entfernt, mir- mit sittlicher Entrüstung, wie Mr. Dun- combe glaubt, zu antworten, hat Sir J. Hudson als getreuer: Diener: der Krone- mir. alle Jnfoxmation. verschafft, die- ein Mann von: seinex großen Jntelligenz und; Ortskenntniß- zu, verschaffen. im. Stande: war; die. Auslassung von. Depeschen aus der

daß sie. sich, großentheils um Kleinigkeiten drehen. Dex ehrenwerthe: Gentleman féagt. ferner, was. ich. mit den Worten meinte- daß: die bui-- tische Regierung Jnteressen. im Adriatischen Meere: habe. Nun;, ich: mus:

ihn. davon. beuachrichtigen obwohl der Nest des. Hauses der Belehrung- “nicht nôthig haben. wird daß: in: den

geschlossen worden sind, durxh die Großbritannien die Schirmherrschaft über: die. Jonischen Juseln. erhielt; daß in. Korfu; eiue byxitische- Bes sazung ist, und. day zur Zeit, als. es cin Gegenstand: lebhafter:

: Erôrterung war, ob nicht. alle: an das Königreich- Griechenland: grenzen= Gesandtex-

den. Provinzen. sich empöôren, würden, ein griechischer mix: exklärte, daß seine: Regierung nicht die. Mittel. babe, eine: politische Kundgebung dex Art zu. verhindern, Das ehrenwerthe-Mitglied: hat. vielleiht nie von Korfu- gehört; aber es. ist eine sehx; wichtige:-Position und. von demjenigen, der- mit der Leitung: des: Auswärtigen: betraut: ist; nicht ganz zu; vernachlässigen. Dun-combe- unterbricht: mit: der Fragez ob Lord. John. nicht don Gesandten in: Tuxin beauftragt habe; „ein, Auge- auf Kossuth. zu. haben“, und zu: erklären, daß es- der englischen- Regierung. mißfallen würde, wenn- man Kossuth zum ODirektor- dex projektirten; Eisenbahn machte? Lord J. Nussell: Jch- erinnere mich nit, einen Ausdruck wie: „Haben Sie ein Auge: auf Kossuth", gebraucht zu. haben. Jch sagte, daß die Lieferung einer. großen: Geldsumme:

an Kossuth zu Oesterrei feindlichen Zwecken. der sardinischen- Regierung,

starke Ungelegenheiten verursachen könnte. Jch glaube: nit, daß es im Znteressé Sardiniens oder des neuen Königreichs Jtalien liegt, eine. un- garische Expedition auszusenden, nicht- unx an einem Kampf- im Ungar- lande theilzunehmen, sondern gegen die Küste: von Dalmatien zu- operiren und Jtalien dadurch. in Krieg mit Oesterreich zu verwickéln. Jch leugne- uicht, daß: ih dies- zu: verhindern: wünschte. Jch sähe ungern, daß Oester- reich gegen Jtalien odex Jtalien gegen: Oesterreich einen: gerechten: Grund zum Kriege hätte, und ih denke nicht, daß: ich: seit geraumer Zeit: eine-ecin- zige Woche verstreichen ließ, ohne beiden Mächten dies einzuprägen.“ Auf die Anfrage: Sir R. Peel's entgegnet Lord John Nussell, daß er. bes kanntlich die Ungerechtigkeit, Jemand wegen. seiner religiösen Meinung zu bestrafen, stets verdammt habe, aber eine Verwendung. bei der spani- schen Regierung für die- verfolgten Protestanten- würde vermuthlich nur eine kurzgefaßte abs{chlägige Antwort zur Folge gehabt haben. Angesichts der großen Fortschritte, die: Spanien in kommerziellen und andeven- mate- riellen Dingen mache, hoffe er, daß in wenigen Jahren auch die! religiöse Duldung jenes Landes vorschreiten werde, Sir Charles: Wyke. werde im, April. sich auf seinen Posten: in Mexiko begeben, und es sei im Interesse Englands undder Befiyer mexikanischer Fonds insbesondere, dieconstitutionelle Regierung Juarez' nicht anzugreifen, sondern vielmchr- zu unterstüßen.

Von Seiten der Admiralität is auf Chatham der Befehl er- gangen, unker den auf den dortigen Werften im Bau begriffenen Kriegs\[chiffen noch 5 neue &regatten in. Angriff zu. nehmen: Boadicea- (51), Pactolus (22), Diligence. (17), Salamis (4) und Alhatroß (4). Gleichzeitig wird daselbs eine gepanzerte Gregatte gebaut, die: den Namen , Achilles erhalten, 40 der schwersten Armstrong- Kanonen führen und eine Maschine von 1250 Pferdekraft erhalten sol. Der a¿Q1lad Prince”, Der, wie gestern gemeldet wurde, bei niedrigem Wasser stande auf den Grund gerathen war, ist beim Eintritt der Fluth ohne, die geringste Beschädigung wieder flott geworden, Jn 4 Monaten soll er voll ständig: armirt sein. Die Königliche Vacht Victoria und Albert“ wird vollständig ausgebessert und neu dekorirt. Es heißt noch immer, daß sie Mitte April der Kaiserin von Oest- reih zur Rückfahrt von Madeira zur Verfügung gestellt wird. _ Fraufkfreih. Paris, 16. März, Der „Moniteur®* be- rihtet in seinem Bülletin: „Jn einer gestern gehaltenen, Konferenz ist die Gortdauer der europäischen Occupation Syriens, welche dur die Convention vom 5. September 1860- auf sehs- Monate bestimmt. war, um 3 Monate, also bis zum 5. Zuni d. J, beshlossen worden, Das. von den Bevollmächtigten Frankreichs, Oesterreichs, Englands, Preußens, Rußlands und. der. Türkei unterzeichnete Protokoll wird am nächsten Dienstag in. eine. Con- vention verwandelt werden,“ |

Die „Patrie“ widerlegt die Nachricht, dàß am 14, März, in Nom eine großartige Manifestation stattgefunden: und: mit, An- wendung: von Waffengewalt, unterdrückt worden sei. Sie fügk:

hinzu, daß. die: französische Militairbehörde. alle Anstalten getroffen.

habe, um: die Ruhe: in der Hauptstadt: des Kirchenstaats aufrecht: zu erhalten. Zugleich widerlegt sie die Nachricht; daß. die: Franzo- sen Rom verlassen und- eine Brigade Piemontesen im Marsthe sei; um sih nach Rom zu begeben, / :

Der „Moniteur“ veröffentlicht ein Dekret, durch welches fünf

: Was: y Zeit. bom- 31. August: bis: 27. Oftober. betrifft, so. habe ich die meisten. heute nagesehen und: fand,

Zahren. 1814 und: 1815: Verträge-

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Brigade-Generale „zu Divisions-Generalen, fünf Obersten zu -Bri- gade-Genéralen und ns Scbwadrons-Chefs zu Oberst-Lieutenants ernannt wérden. Dasselbe Blatt verkündet ferner, daß ‘der Kaiser von 655 durch ‘das Kriegsgériht ‘verurtheilten Militair-Per- sonen 422 ‘begnadigt ‘und 233 die Dauer ihrer Strafzeit abge- fürzt : habe.

: Der „¡Flotten-Moniteur“ widerruft das-Gerücht, daß der Ma- rine-Minister Befehl gegeben habe, in den verschièdenen Häfen un- verzüglich sämmtlihe Shraubenschiffe auszurüften.

Die gestrige Sihung des G esétgéebungs-Körpers he- gann damit, daß Herr von Chazelles sih über die , Moniteur“- Berichte beschwerte, welbe immer ausdrücklich bemerken, ob ein Redner frei gesprochen oder abgelesen habe. Das sei um so ehren- rübriger, als man bereits so weit gehe, zu sagen: die Deputirten, welche abläsen, hätten fich ihre Rede von Andern machen lassen, was doh für Mänche gewiß nicht gelten könne. Mehrere Stim- men rufen , es -fônne für Keinen gelten, David Des8champs meint, der „Moniteur“ berichte ja nur die Wahrheit, wenn ‘er die Redner «als mit oder ohne Papter anführe. Der Präsident entscheidet scließli, daß dèr „Moniteur“ ‘nah wie vor registriren werde, 6b Jemand frei gesprochen oder abgelesen habe. Der Ablèser habe ja “auch ‘vor dein Freiredner den großen Vor- zug, daß “ér seine Ansichtéèn klarer überdaht und im“ Styl besser gefeilt ‘vortrage, und wenn man die Regierung mit solchen sorgfältig zu Hause ausgearbeiteten Schriftstücken an: greife, so solle es das ‘Land auch wissen, ‘daß diese Angriffe nicht in der Tebhaften Erregung der Diskussion improvisirt, sondern in der Studirstube daheim zugespißt worden eien. Eine andere Beschwerde êr- hebt Hr. GellibertdesSeguins. Vorgestern hätte nämlich Olli- vier gesagt: „Jch, der ich Republikaner bin“, ‘und der Präsident war so freundlih géwesen, ihn nicht zur Ordnung zu ‘rufen, ‘sondern nur einfah-_zu bemerken: „Sie haben sich wohl versprochen,“ Der Mo- niteur-Bervicht hat diesen kleinenZwischenfall-ausgelasscn, und -derPrä- sident soll ‘nun Rede stehen, warum. Er erklärt, Ollivier's*Rede sei so gemäßigt gewesen und habe der Regierung so lobenswerthe Gerechtigfeit widerfahren lasfen, daß es ihm billig erschicnen sei, bei der Redaéttion des Berichtes jene Aeußerung gzu :unterdrücken, Man géht darauf zur Adreß-Debatte über. Die Abfäße 2—8 werden ängenommen. “Beim 9, 'Absaße, wélder von ‘der Jn- dustrie handelt sprechen die Herren August ‘Chévaliér, ‘Raudoing, Jules Brame, Pouyets-Quértier und Schneider, Sie wollen wissen, ob der - englische Handel8vertrag bestimmt am 1. Oktober d. J. -in Kraft trete und wie es mit dem belgishen Handel8vertrage stehe, Auf leztere-Frage antwortet Baro-ch-e, -daß -man-noch-unterhandle ; auf die erstère, daß noch nichts bestimmt sei, da die ‘angéstellten Untersuchungen widersprechende Resultate gegeben hätten,

Jn der heutigen Sißung des Geseßgebungs8-Körpers, welcer der Prinz und die Prinzesfin Napoleon beiwohnten, wurde die Diskussion über den Paragraphen 9 der Adresse fortgeseßt, der bekanntlich den Handelsvertrag mit England betrifft. Baroche, Präsident des Staatsrathes , erklärte, daß man das Datum des 1, Oktober, an ‘dem der Vertrag mit England seine vollständige Ausführung erhalten solle, nicht zu ändérn beabsichtige. Der éin- zige Beweggrund, der die Regierung veranlassen könnte, den Ver- trag früher in Kraft treten zu lassen, würden die Reclamationen der Judustrie sein. Jn diesem Falle ‘aber würde dem geseßgebendèn Körper ein Geseß - Projekt vorgelegt werden, Hierauf wurde der 9. Paragraph angenommen. Die Ver- sammlung ging dann zur Diskusfion des 10. ‘Paragraphen Über, der im Jutéêresse der landwir!hschaftlihen, der industriellen und kommerziellen Production eine gewisse Ständigkeit in dér Zoll- geseßgebung verlangt. Derselbe wurde nach einer längeren Dis- kussion angenommen und ein dazu gestellter Verbesserung8-Antrag ver- worfen, Der 11. Paragraph, der seine Befriedigung darüber ausdrückt, daß das Gleichgewicht des Budgets hergestellt ist, und zugleich den Wunsch äußert, daß keine neue Steuer kreirt werden möchte, gab zu ‘einér längeren Diskussion Anlaß. Darimon, einer der répu- blikanishen Deputirten , tat zu diesem Paragraphen einen Ver- besserungsantrag géstellt, worin er das Votum des Budgets käpitel- und artifelweise und nicht -miehr per Ministerium verlangt, Auch Devinck spricht sih in gleidem Sinne aus. Der Geseßgebungs- Körper erhalte keinen genügenden Aufshlüß Über die Fiianz-Ope-

‘rationen und die Finanzverwaltung des-Staatés. Noch jüngst habe

der Staat ‘ohne Vorwissen der Landesvertretung éine große Anleihe bei der Griuündfrèdit-Gesells{aft gemacht. Devinck will jedo auf sein Amendement verzichten, wenn die Regierung wverheiße, die Sache in Erwägung zu nehmen. Darimon ‘hält das Amende- méênt áfrécht.

Der „Constitutionnel“ ‘findet sich beoollmächtigt, ‘zu erklären, daß álle Gerüchte, ‘als werde ‘Herr M'ocquard ‘sein Amt ‘als O des Kaisers und Kabinets8:Chëf “verlassen, unbegründet seien.

Heute is dèr Kaiserlihe Prinz 5 Jähre alt. Jn die Waifenstiftung, “deren Patron ‘er ist, sind zur Feier dieses Tages wieder ‘neun Kinder aufgenommen worden, Jm jeht verflossenen

| Jahre hat -diese Stiftung eine Einnahme ‘von 61,797 r. 62:C. (wovon 44,300 Fr. fest find) und eine Ausgabe von 59,440 Fr. 81 C. gehabt. Die Zahl der unterstüßten Waisen ist gegenwärtig 210, außerdem stehen 40 junge Arbeiter unter dem Patronat der Stiftung. Die Gräfin Gréfant hat der Anstalt 4000 Fr. geschenkt. Heute fand eine große polnishe Trauer-Demonstration in der Madelaine-Kirthe st@tt, Man ‘feierte nacbträglich, unter dem Zuströmen aller Polen und Polenfreunde von Paris, den Jahres- tag der Schlacht" bei Grohow. Der Pfarrer der Madelaine, Abbé Deguerry, hielt die Rede. Graf Montebello, Divisions: - General und Adjutant des Kaisers, welcher - den polnischen Feldzug von 1830 mitgemaht, wohnte der Feierlichkeit bei. Unter den Änwe- senden bemerkte man ferner den &ürsten Czartorysfi, den General Dembinski, ‘den General Klapka, den Grafen Potoi, der vor zwei Jahren den Kaiser von Rußland und den Prinzen Napoleon ‘in seiner Villa ‘bei Warschau ‘empfing, und Andere.

Spanien. Madrid, 13. März, Telegraphish wird ge- meldet, der Kongreß habe mit 176 gegen 40 Stimmen die Politik

in der italienischen Frage gutgeheißen, Laut der „Corre- E wird die Regierung nunmehr den Kongreß nicht auf- öfen,

Italien. Turin, 14. März. ‘Die Antwort ‘des Ah - geordnetenhauses auf die Thronrede, die F@rini ‘am 13, März vorlas ‘und die mit Einstimmigkeit angenommen wurde, is eine bloße Umschreibung der Königlichen Rede. Der Paragraph der Antwort- Adresse, der auf Preußen Bezug nimmt lautet :

„ZU der Huldigung, die Sie dem neuen Könige von Preußen, und zu den Beweisen von Sympathie für die edle deutsche Nation , die Sie so würdig dargebracht haben, fügen wir ein Wort der Dankbarkeit für das der italienischen Einheit günstige Parlaments - Votum hinzu, diéser Ein- heit, durch die allein Jtalien seine wahre Stéllung, die Kirche ihre wahre Unabhängigkeit und Europa sein natürliches Gleichheit finden wird. Diese Einheit, Sire, wird von uns in der Geseßgebung, ander wir ar- beiten, sorgsam verbürgt werden.“

Der „Opinione“ zufolge, wird das Heer Jtaliens aus seS Armee - Corps, einer Reserve - Kavallerie - Division und einer Reserve - Artillerie gebildet werden und eine Stärke von 303,000 Mann haben. Das Kriegsministerium ‘publizirte bereits die Zu- sammenfezung der einzelnen Corps.

Neapel. Die Briefe, welche wegen Uebergabe der Ci- tadelle von Messina gewechselt wurden, finden si in der. „Ga- zette de ¿France“ veröffentlicht. Dieselben béstehen in einem Nund-

“s{rèéihen, das „Rom im März 1861“ ‘datirt und von ‘del-Ne unter-

zeichnet ist, worauf ein “Sehreibeu Fergola's ‘an den König, vom 3. März, folgt, dem ein Schreiben Fergolä's an den Befehlshaber der piemonfesischon Truppen, vom 28, Februar, ein anderes“ von demselben Tage, das von uns früher mitgetheilte drohende S(hrei- ben Cialdini's «an Fergola , so wie ‘ein -Brief des amerikanischen Konsuls, der seine Dienste zur Vermittlung aubietet , beigefügt ist. Endlich folgt ein Schreiben des Königs Franz an den Gouverneur E Plaßes Messina, welches aus Rom, 10. März, datirt ist ‘und lautet :

Da dieEhre der ‘neapolitanischen Armee durch ‘die: héldenmüthige Ver- theidigung bon Gaeta und die Haltung der Besaßung von Messina -ge- wahrt ist, so halte ich es für nügßlos,“ dén Widerstand der Citadelle zu verlängern, zumal dieser Widekstand der ‘Städt großen ?Sthaden - ‘vèr- ursachen und ‘das Leben der treuen Besaßung - kosten könnte, die mit: so viel A igte in diesem Theile des Faro die Königliche Fahne auf- reht hält.

Ÿ Beseëèlt von dem nämlihen Gefühle, das mi{- bewog, dem Boinbär- dement von Parlermo Einhalt zu thun und Neapel zu verlassen, halte ich es für meine Pflicht, um jeden Preis den Handelsplaß bon Sicilien zu beschixrinen.

Was -Sie,- General .Fergola, betrifft, der Sie ein so edles Beispiel von Ergebenheit, Festigkeit und“ Müth gegében, so" vértraue ich Jbnen die - Müßewaltung an, ‘mit dem Feinde die UebérgabezBêdingungen zu“ verhaän- deln. Sorgen Sie dafür, daß fie der Besaßung ehrenvoll und -vortheil- haft find. „Jh will das Blut. meiner- Soldaten schonen, ih will aber auch ihre Ehre wahren und ihre Zukunft fiGèr tcllén. ‘Franz.

Jn ‘del ‘Re's “Rundschreiben wird als Grund, weshalb “der König in die Uebergabe der Citadelle gewilligt habe, angeführt : „Da dieser Angriff von allen europäishen Mächten geduldet wird, da der König keine Hülfe hoffen darf, um das Völkerrecht und die Unabhängigkeit seiner Völkér zu währen, so hielt der König s für seine-Pflicht , dem Blutvergießen im Königreiche Neapel - und auf Sicilien ein Ende zu machen, Nachdem der König den im April vorigen Jahres begonnenen Feldzug geschlossen hat, von ganz Europa im Stich gelassen, so zieht er-sich für den Augenblick ins Land der Verbannung zuürück, ‘und zwar mit dem Béwüßksein, däß er biszum leßten Momente seine Rechte, die Jnteressen aller -Sóu- beräine und ‘die Sache’ aller Völker vertheidigt hat.“ ; |

Das- Bombardement hatte die Citadelle von Messina, wie

‘bereits gemeldet, zur Uebergabe gezwungen, Doch ‘wird , ivie aus ‘einer Dèpesche der „Patrie“ ‘érhellt, König Viktor ‘Emanuel ‘dén

gefangen ‘genommenen ‘5 ‘Generalen, 150 Offizieren ‘und ‘5000 'Sol- daten “die Bedingungen ‘halten; die dur ¿Frankreihs Vermittelung zwischen ihm und Franz Il, für den Fall vereinbart wurden, daß