Braunschweig, 6. April, Jn der heutigen Sihung der Abgeordneten: Versammlung zeigte der Präsident den Eingang zweier Schreiben “des Herzoglichen Staatsministeriums an. Das exste theilt der Versammlung mit, daß der Entwurf eines deutschen Handels8geseßbuches, wie er aus den zu Nürnberg stattgehab- ten Kommissions-Berathungen hervorgegangen, dem Bundestaäge überreiht worden sei. . Da fih noch nicht bestimmen lasse, ann jener Entwutf der Abgeordneten - Versammlung vorgelegt werden fönne, so proponirt Herzogliches Staatsministerium, den Ausschuß in dieser Beziehung zu bevollmächtigen, “Das zweite Schreiben er- öffnet dem Landtage, wie das Staatsministerium die Gewerbe - Geseygebung nah den Grundsäßen der Gewerbefreiheit einer Prüfung unterwerfen und von dem Resultate demnächst Mitthei- lung machen werde. (D. R. Z.)
Sachsen. Meiningen, 4, April, Der Landtag fuhr gestern und heute mit Lesung des Ausschußbérichts über die Do- mainenfrage fort, ohne daß cine Diskussion entstand. Die Aus- s{hußanträge wurden angenommen. Während die Herzoglice Staatsregierung die Bestimmung des Geseßes vom 3, Juni 1854, wonach dem Landtag „zur Anrufung der schiedsrichterlichen Ents{héidumng“' ‘eine ‘ausschließende "Frist ‘von 6 Jahren- gesta!tet is, dahin“ auffaßt, daß“ der Landtag ‘die Eingabe zur Verfolgung seiner Ansprüche auf einzelne Theile des als Domainengut behan- delten Komplexes innerhalb jener, ‘am 18ten d. M. ablaufenden Frist bei dem Schiedsgerichte eingereiht haben müsse, entschied der Landkág ‘gestern auf ‘Vortrag des Domainen-Ausschusses, daß die schiedsrichterliche Entscheidung angerufen sei, sobald der Land- tag nur beschlossen habe, daß über bestimmte Ansprücbe die frag- liche’ Entschéidung erfolgen solle, Als zweifelhaft wird überhaupt regierungsseitig hingestellt, ob das Schiedsgericbt als kompetent sich betrachten werde, “da ‘gegén das Geseh "vom 3. Juni 1854 Ver- wahrung eingelegt worden ist und blos eine eventuelle Geltend- machung der Ansprüche stattfinden soll. Dasselbe ist der Fall, wenn die Wahl des Schiedsgerichts nicht vom Landtag, sondern vom Ausschuß erfolgt. Ein höchstes Reskript vom 30. März d. J. macht den Landtag ausdrücklich verantwortlich, sofern dem Lande durch unrichtige Auffassung geseßlicher Bestimmungen Nachtbeile entstehen. (L. Ztg.)
Baden. Aus Baden, den 4, April, wird dem „Schwäb, Merkur“ gemeldet: Die in dem Schooße des Großhberzoglih evan- gelischen Ober-Kirchenrathes in Karlsruhe gepflogenen Berathungen Úber die evangeliscbe Kirhenverfassung sind jeßt beendigt, und es wird der Entwurf derselben {hon innerhalb §—10 Tagen durch den Druck veröffentlicht werden. Sämmtliche Beschlüsse sind
“einstiinmig “gefaßt worden, Diese: Einstimmigkeit sieht man als eine Bürgschaft! dafür an , daß der bisher: obwaltende Zwiespalt aus unserer Kirche entfernt werde. Se, Königliche Hoheit der Groß - h'êÉrz0o g wohnte den: Berathungen bei, Auch der Minister Lamey nahm an den Verhandlungen Theil.
Diese neue evangelische Kirhenordnung, welche, wie die „Sreiburger Ztg.“ mittheilt, der im Mai oder Juni zusammen- tretenden General-Synode vorgelegt wird und die Eigenschaft eines Verfassungs - Gescßes erhalten soll, enthält mehrere neue Bestim- mungen , welche insbefondere eine wesentliche Erweiterung der den Gemeinden zustehenden Rechte bezwecken, Analog den entsprecen- den Bestimmungen der bürgerlichen Gemeinde - Ordnung erhal- ten dieselben das Wahlreht der Kirchen - Gemeinde - Näthe, derèen Amtsdauer ‘eine beschränkte und nicht - mehr eine lebénslängliche sein sol. Sie werden ferner bezüglih des tirchlichen Vermögens selbstständiger gestellt und foll ihnen ein ge- bührender Einfluß bei Beseßung der Pfarrstêllen eingeräumt wer- den, Die einzelnen Gemeinden einer Diözese bilden die Diözesan- gemeinde ; die Diözesansynode, bestehend aus einer gleichen Anzahl weltlicher und geistlicher Mitglieder, wählt den Dekan, dessen Amts- dauer eine beschränkte i und neben welchem ein Didözefan - Aus- {uß besteht. Jun analoger Weise besteht neben dem Oberkirchen- rath ein General-Synodalausshuß. Auch die General ynode zählt eben so viel weltlihe wie geistliche Mitglieder, und bleibt die Wählbarkeit in die Wahlausschüsse niht ferner auf solche Per- sonen beschränkt, die Mitglieder von Kirchengemeinderäthen sind oder waren. M
Württemberg. Stuttgart, 7. April. Der heutige „St,-Anz. f. W.“ enthält die Nachricht, daß Seine Königliche Majestät durch höchste Entschließung vom 5. d, M. ‘der Bitte des Chefs des Departements des Kirchen- und Schulwesens, Staats- raths von Rümelin, um Enthebung von der Leitung des ge- dachten Departements enksprochèn und an dessen Stelle ‘den Ober- Regierungsrath Golther zum wirklihèen Staatsrathe und Chef des Departements des Kirchen- und Schulwesens ernanktt hat.
Bayern. München,'6. April, Die Kammer der Reichs- räthe hat in ihrer heutigen Sißung den Gesezentwurf über Auf- hebung des Eingangszolles für rohes Zinn ohne Diskussion ein-
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wurde“ mit leisem Murren aufgenommen.
stimmig angenommen und sodann einen besondern Aus\{chuß für den
Antrag der Abgeordnetenkammer bezüglih der kurhessischen
Frage ernannt, HDesterreich. Wien, 7. April. Die heutige „Wiener Ztg.«
enthält eine Reihe telegrapbisber Depescben aus den Hauptstädten k der einzelnen Kronländer über# die Eröffnung der verschiedenen |
Landtage. Wir entnehmen denselben Folgendes :
Ofen, 6. April, Die Eröffnung des Landtages if in feier- licher Weise vor si gegangen. Die Eröffnungsrede enthielt keine formulirten Propositionen , nur die allgemeine Hinweisung auf die Nothwendigkeit des Ausgleibes der Juteressen der Gesammt- monarchie mit der ungarischen Verfassung, welcher auf Grundlage der Achtung für das Recht gelingen werde. Eine Hindeutung auf das Februar - Patent, welches sonst nit wörtli{h erwäbnt wurde, Jm Uebrigen war der Eindruck der Nede cin günstiger. Die Magnaten und die höheren Stände waren zahlreich, Deputirte dagegen weniger anwesend, Graf Apponyi, Deak und der Fürst - Primas wurden mit Eljens empfangen.
Prag, 6. April. Die Landtags - Eröffnung erfolgte heute nnter der lebhaftesten Theilnahme der Bevölkerung.
Die Ansprache des Statthalters, so-wie jene-des Oberst-Laud- marshalls Grafen v. Nostiß und seines Stellvertreters, Nr. Wanka, wurde mit Kundgebungen des vollsten Beifalles aufgenommen, worauf die Versammlung in drei stürmische Lebehochs8 auf Se. K, K, aposfstolishe Majestät ausbrah. Die Sihung wurde mit der Wahl der Korrektoren der Sizungs- Protokolle geschlossen,
Brünn, 6. April, Nach dem Hochamte in der „Domkirche und nacbdem der Landeshauptmann und sein Stellvertreker durch den- Statthalter Grafen Chorinsky vorgestellt worden waren, er- offnete der Landeshauptmann Graf Dubsfy den Landtag mit einer Rede,” norauf die Versammlung ‘in gehobener Stimmung Sr. K. K, apostolishen Majestät ein dreimaliges begeistertes- Lebehoch - aus- brachte. Jhre Kaiserlicben Hoheiten- der Erzherzog Karl Ferdinand und die Erzherzogin Elisabeth wohnten der Feierlichkeit bei.
Graz, 6. April, Der:-Landtag wurde heute in feierlicher und würdevoller Weise eröffnet, Die Vorstellung des Landes- hauptmannes und dessen Stellvertreters wurde mit freudigem Bei- falle aufgenommen, Für dié verliehene Verfassung wurden begeisterte Lebehochs auf Se. Majestät ausgebraht. Eine Dankadresse an Se. Majestät wurde auf die TageLordnung gebracht.
Linz, 6. April. von dem Bischofe in Linz ein feierliches Hochamt celebrirt. Landtag wurde mit einer Rede des Landeshauptmannes eröffnet. Hierauf fand die Wahl der Schriftführer und des Landtagordners und der Ausschüsse für die Geschäftsordnung und die Prüfung der Wahlen statt,
Jnnsbruck, 6, April. Die Landtage von Tirol und Vorarl- berg wurden“ nach vorhergegangener kirchlicher Feier heute eröffnet.
Vor der Eröffnung des Landtages wurde Der
Vor der Eröffnung des tirolischen Landtages in Junsbruck er- |
schienen die ‘Landtag8Smitglieder bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem
Erzherzog Statthalter, um Höchstdenselben zu bitten, den Ausdru |
des allerunterthänigsten Dankes des Landtages. an Se. K. K,
Apostolische Majestät vermitteln: zu wollen.
Klagenfurt, 6. April, Die feierlihe Eröffnung des Land- tages fand heute statt. Das Kaiserliche Diplom vom 20, Olktober v. J. wurde dem Landtage übergeben. Hierauf folgte die eides stätige Angelobung. Die Versammlung beschloß sodann, Sr. Mae jestät den allerunterthänigsten Dank - auszusprêchen für den im Grundgeseße vom 26. Februar d. J. festgehältenen Grundsay der Reichseinheiï und hiermit den Ausdruck des- Vertrauens zu ver- binden, daß bis zur Wirksamkeit des Neichsrathes keine Ausnahme- bewilligung erfolge, welche die Reichseinheit mittelbar oder unmittel- bar gefährden könnte,
Salzburg, 6. April. Der Eröffnung des Landtages ging ein von dem Fürst- Erzbischofe von Salzburg celebrirtes Hochamt voraus, Die vom Landeshauptmann gehaltene Eröffnungsrede wurde von lebhaftem Beifalle begleitet und sodann über Anregung des Fürst-Erzbischofs Sr. Majestät ein dreimaliges Lebehoch aus- gebracht. Ein Antrog ‘des Abgeordneten Gschnihßer, der von dem Abgeordneten Peitler “unterstüßt wurde, auf die Vorlage einer
“ Dankadresse an Se. Majestät für die verliehene Reichs- und Landes-
verfassung, dann für die Wiederherstellung der administrativen Selbftständigkeit Salzburgs und zugleich - auf den Ausdruck des Vertrauens für das: Ministerium wurde, so wie der Zusakß- Antrag des Ministers Lassér, einstimmig angenommen, wonach Se, Majestät zu bitten wäre, bei Gelegenheit. eines Besuches des Landes durch Jhre Majestäten, den Landtag einzuberufen, damit dieser die Hul- digung des Landes darbringen könne,
“und Sardinien “abgeschlossene Convention über dle
zugegen war, nahm an “der Ceremonie Theil, -°
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Laibach, 6. April. Die Eröffnung des Landtages hat heute
stattgefukden. _ E “ Troppau, 6. April. Heute wurde der Landtag feierlihst eróffnet und nah erfolgter Uebergabe ‘des Kaiserlichen Diploms vom 20. Oktober wurde ein Comité für die Prüfung- der Wahlen tellt; : p Görz, 6. April. Der Landtag in Görz wurde heute nah vorausgegangenem Hochamte eröffnet, wiederholt wurden auf Se. K: K. Aposkolishe Majestät Lebehochrufe ausgebracht. Schweiz. Bern, 6. April. Nach dreißigstündiger Dis- fussion ‘beshloß der Große Rath heute: Morgen- 6 Uhr- mit 113 gegen 94' Stimmen, die Negterung zu “Unterhandlungen behufs Ankaufs der auf bernerishem. Gebiet. liegenden Ostwestbahn- linien zu bevollmächtigen, Die Grenze des Preises wurde auf 7 Millionen festgeseßt. “Die Minderheit wollte einfach Staatsbau., Sch{chw. M’) T onien und Jrland, London, 6, April. Der Herzog von Cambridge is mit Besichtigung der Festungs- bauten um Plymouth beschäftigt. Nach allen Berichten sind die Arbeiten {hon sehr weit vorgeschritten. Auf der Ostseite des Sundes“ — wié mán die Rhede von Plymouth nennt — sollen hei Bovisand und Stoddon Batterieen errichtet werden. Auf der Westseite ‘sind die Forts Tregantle- und Screasden beinahe voll- endet. Außerdem beabsichtigt die Regierung in St, Budeaux etn Fort , westlih davon eine Citadelle von 100 Kanonen und mik Kasernenraum für 1000 Mann anzulegen, “Ferner find Festungs- bauten bei Saltash im Plane. Die - kostspieligste diefer Bâäutèn ‘aber wiro im „Sunde“ selbst —- hinter dem großen „Brealwater 14 — auf einer künstlichen Grundlage aufgeführt werden. Den künstlichen Grund wird man dur Ver- senkung von ESteinblöcken — jeder nit weniger “als 30 Tons {wer — legen, “Die Oberfläche soll 3 oder! 4 Morgen Umfang aben und das darauf zu: bauende Fort 90 Kanonen, Kasernen für 1000 Mann «und ein großes Kohlenmagazin für Kriegsdampfer halten, Dies Fort wird gegen Süden einen spißen Winkel bilden und jede der beiden Einfahrten mit einer Kanonenreihe beherrschen. Der Regierungsbericht veranschlagt die Kosten dieses ganzen Bautenkomplexes auf ‘die Summe von 1,740,000 Pfd. oder 50,000 Pfd, jährli, wenn die Arbeit 22 Jahre dauert. Er berechnet ferner, - daß die über 100,000 Seelen zählende Bevólkerung von
[lymouth, Devonport und Stonehouse im Fall eines Angriffs 10,000 Vertheidiger stellen würde. : G B
Die Geldsammlung für die Hungerleidenden in Judten
ergab bis gestern in London 25,180 Pfd. Dazu hatte die Kömgin
500 Vfd. und der Prinz Gemahl 200 Pfd. gesteuert, Ju Man- E in ae cines Meetinigs 1500 Pfd., in Liverpool 9000 oder 3000 Pfd. und in Bradford 220 Pfd. zusammengekommen.
Dié Voiarbeiten“ für das“ große Ausstellungsgebäude haben begonnen, ‘der Rauin ist ‘abgesteckt, auch der Grund theilweise {hon gegraben. “ Entscheiden sich die Baugewerke zur Annahme des thnen
angebotenen Kompromisses, dann werden die Maurerarbeiten in
fürzester Zeit beginnen können, und kaum weniger denn 3000 Ar- beiter während der Sommermonate vollauf zu thun haben, Wei- gern sie si, dann ‘find die Bauunternehmer fest entschlossen, Ar- beiter aus Belgien, Frankreich und Deutschland kommen zu lassen, Frankreich. Paris, 9. April, Die „ Patrie“ erklärt heute, in Erfahrung gebracht zu haben, daß „der Kaiser, treu seiner in Jtalien standhaft befolgten Politik, welche jeden Familien - Ehr- geiz und jeden Gedanken an Eroberungen ausschließt, dem Prinzen Lucian Murat einen Brief geschrieben hat, der diese ehrenhafte Gesinnung bekundet, mithin das Manifest des Prinzen mißbilligt“. — 6. “April. Der Geschentwurf über die telegraphische Correspondenz liegt jeßt gedruckt vor. Der erste Artikel stellt folgenden Tarif fest: Cin Telegramm von 20 Worten (incl, Adresse und Unterschrift) innerhalb eines Departements 1 Fr., zwischen zwei be- nahbarten Departements 14 Fr., sonst innerhalb Frankreichs 9 Gr. Die Appellation des Herrn Bonaparte Vatterson und Vutter wird beim fkaiserlihen Gerichtshofe «am 16d. zur Verhandlung kommen. 5 i Der heutige „Moniteur“ veröffentlicht die zwischen E bestimmungen beider Länder, welche am 7, März d. Je zu ‘Turin abgeschlossen“ ist und: deren Ausführung von Seiten ¿Frank- reis durch Kaiserlichen Befehl vom 31. März dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten übertragen wird. i Heute fand ein Ministerrath in den Tuilerieen unter Bor- sih des Kaisers statt. — C Cp n heute Sizung, in wel- ‘cher! mei etitionsberichte erledtgt: wurden. | E Nord“ meldet , daß: bei vder Einsenkung des Sarges Napoleons 1, im YJnvalidendome drei Gardisten \{chwer verlegt wurden. Der Abbê Collignau, der bei der Abholung der Leiche Näpoleons“ von St. Helena an Bord des Schiffes „Velle Poule
Jn der gesezgebènden Versammlung fommt in der nächsten
Woche das Gesez über die fesie Steuer auf Getreide und Mehl zur Verhandlung.
Spanien. Aus Madrid, 4. April, wird telegraphisch gemeldet, daß in Marokko ‘jeßt, Ruhe herrsche, und daß es den mit Spanien geschlossenen Vertrag treu erfüllt habe,
Unter dem 3. April, wird telegraphisch gemeldet: „Der Herzog und die Herzogin v. Montpensier sind in Folge der Er- franfung der Königin Marie Amelie nah London abgereist, — Jm Kongreß sclägt die Preß-Kommission vor, daß für die Journale von Madrid und Barcelona die Caution 5000, für die der anderen Städte 3000 Piaster betragen foll. Die gewöhnlichen Tribunale werden über Vergehen “gegen Religion , die Monarchie und über Sc{máähungen * urtheilen. Ueber ‘andere Vergehen entscheidet -die Jury. -Die präventive Beschlagnahme is abgeschafft. “ t
Italien. Turin, 5. April, . Am Dienstag, 9. April, wird Vicca im Senate das Kabinet wegen der“ römischen Frage inter- pelliren, — Die Diskussion des Abgeordnetenhauses über Neapel ist in der heutigen Sißung nach langen, lebhaften Reden endlich zum Scblusse- gediehen; die Abstimmung über die beantragten verschiede- nen. Tagesorduungen wurde jedoch auf die nächste Sißung ver- hoben. — Ueber Garibaldi's Ankunft in Genua- und Turin liegen heute mehrere Berichte vor, welche insofern bemerkenswerth sind, als alle -úber den ernsten, ja,- düsteren Blick des Einsiedlers von Caprera sprechen und seiner leidenden Gestalt erwähnen. -
Garibaldi hat an das Journal ‘,Diritto“ einen Brief äls Widerlegung auf die von der „Gazzetta del Popolo“- gebrachte Nachricht eingesandt. Er lautet: j
Mein Herr! Ein Turiner Blatk zeigt an, daß ich, bon Graf Cavour berufen , hieher gekommen bin. Diese Nachricht ift voll- kommen falsch. i
Turin, 3. April. G. Garibaldi.
General Lamarmora hat als Preis der Zurücknahme seines Abschiedsgesuhes vom Könige Victor Emanuel die Zusage erhalten, daß seine Armee am Mincio auf 60,000 Mann gebracht und der Felsen von Brescia befestigt werden soll.“ Die ‘mtliche Zeitung fordert alle Gemeinden des Königreichs auf, Gesellschaften zum Scheìibenschießen zu bilden; auch dem Abgeordnetenhause liegt ein Gesezentwurf wegen “Bewilligung von Prämien für die besten Scharfschühßen vor, ' S
Die „Opinione“ erklärt alle Gerüchte, als beabsichtige die ita- lienische Regierung eine Zwangs - Anleihe, für rein aus der Luft
egriffen, M As Romano traf am 5. April in Genua ein.
Die Müúnzwerkstätten in Birmingham arbeiten Tag und Nacht an der Verfertigung von Kupfermünzen für Piemont. Es werden Stücke von 5, 3 und 1 Centime geshlägen. “ Auf der einen Seite befindet sih der Kopf des Königs mit der Jnschrift: Vittorio Em- manuele 11, RÈ d'Italia. -Die andere Seite zeigt einen Kranz, in dessen Mitte sich die Zahl des Münzwerthes befindet. Jm Ganzen werden für 12 Millionen Fr. solher Münzen verfertigt.
Türkei, Konstantinopel, 30. März. Ein Telegramm aus Philippopolis meldet, daß vorigen Sonntag- dort: eine Ver- sammlung unter dem Vorsiße des zur römischen Kirche übergetre- tenen und vom hiesigen Patriarchen mit excommunicirten Bischofes Paisios die. vollkommene Trennung von der griechischen Kirche des Patriarchen in Konstantinopel ausgesprochen hat, Der Patriarch und die heilige Synode haben. sih nun zu- spät eines Besseren be- sonnen. Es ist nämlich eine Encyclica des Patriarchen gestern in allen hiesigen Blättern publizirt worden, die- allen so lange verwei- gerten Forderungen der: Bulgaren nachgiebt und der Nationalität derselben Rechnung trägk. i
Die „Banshee“ hat 12,000 Stück von den Waffen, die an Bord der “sardinischen Schiffe sequestrirt worden, „von Galacz nach Konstantinopel gebracht, und. die übrigen. 18,000 sind: seitdem auf túrfiscben Schiffen eingeschifft worden, um eben so wie jene nach Genua zurückgeshickt zu“ werden, von wo sie kamen. Alle diese Waffen - trugen Königlich“ sardinische und Maier L Se Wappen. : oln. Ztg.
Af 4, April. Es war ein Jrrthum, wenn der „Levant Herald“ verkündet, daß die bei Spißa- gelandeten Jndividuen von : General Mieroslawsfi befehligt seien. Man weiß bestimmt, daß dieser Ge- neral Paris nicht verlassen hat. :
rier uis A Apnl wird telegraphirt, daß die Pforte deu Großmächten in einer Denkschrift die Nothwendigkeit der Blokade im: Adriatischen. Meere auseinandergeseht habe. , Die Protokolle der europäischen Kommissign;in. Beyrut find, in Konstantinopel an- gekommen und beweisen, daß die Mitglieder derselben nicht in Ueber- einstimmung sind.
f Der A Idishe „Moniteur“ meldet, daß Vely Pascha, der neue Gesandte für Paris, sich am 4. April in Konstantinopel nah Marseille: eingeschifft habe, und daß Omer Pascha. zum Minister ohne-Portefeuille erngunt worden sei, F L
Vom 2. Januar d. J, bis zum 13. März waren von der
Pforte 23,294,000 Fr. nach Frankreich ‘geschickt worden.