1861 / 97 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Präsidenten Maurach zu Königsberg in Preußen, zur Anlegung des von ‘des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Stanislaus-Ordens zweiter Klasse, und dem Postrath Stephan zu Berlin, zur Anlegung des von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehenen Ordens der eisernen Krone dritter K lasse

zu ertheilen. E

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 19. April, Se. Majestät der König besichtigten heute früh 11 Uhr das 3. Bataillon des Garde- Füsilier-Regiments auf dem Ererzier-Plaße bei Moabit, empfingen hierauf den Herzoglich dessauishen Hofmarschall von Bärenhorst und nahmen alsdann die Vorträge des Kriegs-Minifters: und des General-Adjutanten, General - Majors Freiherrn von Manteuffel, so wie des Polizei-Präsidenten Freiherrn von Zedliß entgegen.

Zu dem heutigen Diner bei Jhren Königlichen Majestäten haben diejenigen Herren, welche bei Gelegenheit der 50 jährigen Stiftungsfeier hiesiger Universität durch eine Auszeich- nung geehrt oder mit Orden dekorirt wurden, und noch andere in den Wissenschaften hervorragende Persönlichkeiten dieser Lehranstalt eine Einladung erhalten.

Jn der heutigen Sißung des Hauses der Abgeord- neten wurde der Kommissions - Bericht über den Ambronn'schen Antrag wegen Ausdehnung der Gemeinheitstheilungs- Ordnung an die Kommisfion zurückverwiesen mit einer Reihe von Amendements des Abgeordneten Lette. Der Geseh - Entwurf wegen Errichtung der gewerblichen Anlagen wurde mit der einen Modification vorgenommen, daß auch Dachpapp- und Dachfilz - Fabriken, so wie Knochen - Brechereien , Brennereien und Bleichen konzessionspflichtig sein sollen, Petitions- Berichte wurden nah den Anträgen der Kommission erledigt.

Oldenburg, 16. April. Der in der leßten Hälfte des vorigen Monats vertagte Landtag war auf heute wieder zusammen- berufen. Die inzwischen eingegangenen Regierungsvorlagen be- trafen unter andern eine Mittheilung über die Organisation des Bundeskontingents ; den Zeughausbau ; die Erklärung der Zustim- mung zu den Landtagsbeschlüssen in Betreff der. in den Fürsten- (Wes D einzuführenden Klassen- und klassifizirten Einkommensteuer. (Wes. Ztg.) i

Braunschweig, 17. April. Jn der heutigen Sißung der Abgeordneten-Versammlung kam der Kommission s-Bericht über. die Petition einer großen Anzahl von Staatsbürgern, bei Herzoglicher Landesregierung die Unterstühung der auf die Gründung einer Centralgewalt und gesammtdeutschen Volksvertretung gerichteten Bestrebungen zu beantragen, zur Verhandlung. Die Kommiffion \chlägt der Versammlung folgenden Beschluß vor:

„Die Landesversammlung, auch ihrerseits von der Ueberzeugung durch- drungen, daß nur das engste Aneinanderschließen der deutschen Stämme die drohenden Gefahren der Zukunft zu bestehen und daß nur ein in sich geeinigtes Deutschland diejenige Machtstellung zu erringen vermag, welche, Achtung gebietend nach Außen, theils die Entfaltung der Kräfte der Na- tion auf dem Gebiete des Verkehrs zu schirmen, theils die Entwickelung der Gemeinschaft im Recht zu fördern und das Endziel deutscher Nation

eine kräftige Centralgewalt mit deutscher Volksvertretung anzubah-.

nen geeignet ist, daß insbesondere die Uebertragung der Führung des Bundesheeres für Kriegsfälle auf die Krone Preußen nicht minder für Friedenszeiten eine einheitlide Oberleitung in Betreff der Be- waffnung und Ausrüstung des Bundesheeres als ein dringendes Bedürf- niß erscheint, damit der gegenwärtige, die tiefsten Besorgnisse einflößende Zustand ungenügender Wehrkraft beseitigt wird, vertraut, daß die Herzog- liche Landesregierung in gleicher Erkenntniß der Einheitsbestrebungen des deutschen - Volkes und der obwaltenden Gefahren auch fernerhin diese Zwecke nach Kräften zu fördern bemüht sein wird, und spricht in diesem Vertrauen die Bitte aus: Herzogliche Landesregierung wolle, so viel sie vermag, darauf hinwir- ken, daß diesen berehtigten Wünschen und Bestrebungen der deutschen Nation Befriedigung verschafft wird.“ Vei namentlicher Abstimmung wurde der Antrag der Kommis- sion zum Beschlusse erhoben, und zwar gegen nur drei Stimmen. (D, Ulig, ta.) Sachsen. Dresden, 18. April. Die Zweite Kammer hat sih heute mit Berathung von Petitionen beschäftigt und dabei aus Aulaß einer Petition des Rittergutsbesißers Dr. Minkwihß aus Thum, welhe man gegen 3 Stimmen auf sich beruhen zu lassen beschloß, nachstehenden Antrag des Abg. v. Welck: „im Protokolle den Wunsch auszudrücken, daß diejenigen nachtheiligen geschlihen Folgen, welche verübte, beziehentlih bestrafte politische Verbrechen sächsisher Staatsunterthanen nach sih gezogen, bald und so- weit thunlich Beseitigung finden möchten“, einstimmig an- genommen, nachdem die Deputation sih demselben unter Aufge- bung ihres eigenen (gegen die Staatsregierung den Wunsch nach einem allgemeinen Gnadenakte auszusprechen) Me E (Dr. J.) TuBeiaiga, 15. April, Die in (Nx. 93, d. Bl,) ‘erwähnte Militairkommission des Deutschen Bundes hat die sämmtlichen

hiesigen Bahnhöfe einer genauen Befichtigung unterworfen und

sich nach einer noch gestern Vormittag im Bureau der Dresdener Eisenbahn abgehaltenen Konferenz um Mittag über Zwickau nah

Hof begeben. (L. Ztg.)

Altenburg, 17. April, Die einberufene Landschaft deg Herzogthums hielt heute ihre erste vorbereitende Sibung. Nah einigen Begrüßungsworten des Abgeordneten- Polz als Altersprá- sidenten wurde zur Wahl der drei Kandidaten geschritten, welche die Landschaft dem Herzog zur Stelle des Präsidenten vorzuschlagen hat. Dieselbe fiel auf die Abgeordneten Geheim-NRath v. d. Ga belenß auf Poschwiß, Oberbürgermeister Hempel von hier und Advokat Sonnenkalb von Ronneburg. Jn einer Abendfißung wurde den Ständen eröffnet, daß die Wahl des Herzogs wiederum auf den Geheim-Rath v. d. Gabeleny gefallen is, welher auch während der vorigen Landtagsperiode als Landtagspräsident fun- g U. {[VDr. 3.)

Meiningen, 17. April, Der Landtag sehte bisher seine Thätigkeit fort, welche sih auf die Verwilligung der für dieses Jahr zur Fortseßung der Landesvermessung erforderlichen Mittel, so wie auf die Prüfung eines Berichts des Rehnungs- Ausschusses

beschränkte. (L. Ztg.)

Frankfurt a. M., 17. April, Gestern fand bei dem preußischen Gesandten, Hrn. v. Usedom, diplomatishes Diner statt, an dem u. A, auch der frühere österreichisbe Ministerpräsident, Graf Buol-Schauenstein, Theil nahm. Morgen is keine Bun- destagssißung; dieselbe wird nächsten Sonnäbend gehalten. (Fr. J.)

Vaden. Karlsruhe, 18. April. Jn der heutigen Num- mer der „Karlsr. Ztg.“ wird der Entwurf einer Verfassung der vereinigten evangelish-protestantishen Kirchen des Großherzogthums Baden besprochen. Derselbe besteht aus 117 Paragraphen und angehängt ist die Wahlordnung für die Wahl der Kirchengemeindeversammlung , der Kirchen - Aeltesten und der E zur Generalsynode, so wie die Liste der 24 Wahl- ezirke.

Desterreich. Triest, 17. April, Der Statthalter war persönli am FJstrianer Landtag erschienen und ließ gestern ein zweites Wahl-Experiment behufs der. Beschickung des Reichsrathes vornehmen. Es wurden abermals zwanzig Wahlzettel mit „Nie- mand“ üÜberschrieben abgegeben. Der Landtag wurde in Folge dessen augenblickÆlich prorogirt. (Wandrer.)

Belgien. Brüssel, 17. April. Die Kammer hat nach Verlauf der Osterferien seit dem 9. April ihre Sihungen aus- \{ließlich mit der Berathung des Kredites von 154 Million Fr. für Umgestaltung der belgischen Artillerie nah dem in Preußen gültigen Shsteme ausgefüllt. Die Debatte i| namentlich deshalb an gewissen Tagen sehr heiß gewesen, weil der Kriegsminister auf Grund internationaler Verschwiegenheit gewisse vom Auslande her mitgetheilte Einzelheiten über die nähere Beschaffenheit und An- wendbarkeit jenes Shstemes der Kammer vorzuenthalten fich ge- zwungen sah, Die Kammer hat denn auch, wie ihre heutige Ent- scheidung zeigt, die ganze Beredtsamkeit jenes Schweigens begriffen, indem sie den 1. Artikel des Gesehes, bezüglih auf Herstellung der Kanonen (14 Mill. auf den ganzen Kredit) mit 63 gegen 32 und schließlich den Gesammtentwurf mit 60 gegen 30 Stimmen ge- nehmigte.

Großbritannien und Jrland. London, 17. April. Jhre Majestät die Königin führte gestern den Vorsiß bei einem Geheimrath, in dem blos formelle Gegenstände erledigt wurden, und zu dem sich von den Kabinets-Mitgliedern blos Earl Granville nach Osborne begeben hatte.

Die offizielle „Gazette“ enthält die Mittheilung, daß Se. Majeftät der König von Preußen aller und jeglicher Vorrechte eines Mitgliedes des Hosenband-Ordens theilhaftig sei, wenn auch die Jnstallirung nicht allen Statuten und Regulationen gemäß vorgenommen werden konnte.

Die Regierung hat einen Theil der auf Syrien bezüglichen Korrespondenz veröffentliht. Jn einem Briefe des englishen Kom- missars, Lord Dufferin, vem 24. Februar 1861 heißt es: „Bei meiner Ankunft in diesem Lande stand ih unter dem Eindrucke jener natürlichen Gefühle der Entrüstung, welche einen jeden be- seelten, der von den durch die Drusen an den Christen verübten furchtbaren Greuelthaten gehört hatte, und ih erwartete fest, daß die von mir anzustellende Untersuchung meine ersten Eindrücke bé- stätigen würde. Jh bin jetzt in der Lage, ohne Furcht vor Widerspruch zu behaupten , daß, so verbrecherish auch die Excesse gewesen sein -mögen, zu welchen sih die Drusen später hinreißen ließen, die ursprünglihe Provocation von den Christen ausging.“

Die englischen Kommissare für die Ausstellung von 1862 haben von Seiten der französischen, der belgishen und der s{chwedishen Regierung die Anzeige erhalten, daß in den -drei betreffenden Län- dern Schritte zur Bildung von Kommissionen gethan werden, welche

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diejenigen ihrer Landes, Angehörigen, welhe die Ausstellung be- schicken, vertreten sollen, Die hannoversche Kommission wird aus den Vorständen des Gewerbe-Vereins und des Kunst-Vereins bestehen. ela Gd aaungcn vom 16: April. Ober- haus-Sißung. Die Konkurs-Bill wird zum zweiten Male verlesen. Unterhaus-Sißzung. Der Kanzler des Herzogthums Lancaster, Sir G. Or eh, spriht die Hoffnung aus, Herr Horsfall werde den, von ihm angekündigten, das Seerecht betreffenden wichtigen Antrag vertagen, da der Premier und der Staats - Sekretär des Auswärtigen verhindert seien, auf ihrem Plaß im Hause zu erscheinen. (Lord Palmerston ist noch immer gichtleidend, gedachte jedoch, wie Sir G. Grey bemerkte, sih heute wieder im Parlamente einzufinden. Lord*J. Russell feierte gestern die Vermählung seiner zweiten Tochter.) Hors fall erklärt fih bereit, seinen Antrag bis Freitag zu verschieben. Gregory, welcher angezeigt hatte, er werde die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Zweckmäßigkeit der raschen Anerkennung des neuen südlichen amerikanischen Bundes lenken. erklärt, er werde diesen Gegenstand erst Über vierzehn Tage zur Sprache bringen. Er sagt ferner, er werde am Donnerstag den Staatssekretär des Aus- wärtigen über die Occupation San Domingos durch Spanien interpelliren. Jn der heutigen Mittagssißung -des Unterhauses erschien Lord Palmerston, um als wiedergewähltes Mitglied für Tiverton- den Eid abzulegen und seinen Siß einzunehmen.

Frankreich. Paris, 17. April. Der Geseßentwurf wegen Stempel- und Portofreiheit der mit Parlamentsbericten gefüllten ZeitungSbeilagen hat in der Kommisfion des geseßgebenden Körpers mit Genehmigung des Staatsrathes einige Zusäße erhalten, welche der kleinen Presse zu Gute kommen,

Die Akademie der Wissenschaften hat vorgestern mit Z8 von 59 Stimmen an Daussy's Stelle Herrn de Tessan zum Mitgliede in der geographischen und nautischhen Abtheilung ernannt. Mit- bewerber waren Contre-Admiral Paris, Peytier, d'Abbadie und Foucault.

Am Morgen des 13. hat der sardinische General-Konsul in Marseille ein neues Schild Consolato generale d’Ttalia aushâängen lassen. Das sardinishe Wappen hat er vorläufig beibehalten.

Der Semaphore von Marseille enthält eine lange Korrespon- denz aus Konstantinopel, der wir folgende Stelle entnehmen : „Man kann fih keinen Begriff machen von der großen Menge Ungarn und Polen, welche jede Woche durch Konstantinopel kfommen, um sih nach Jtalien zu begeben. Man sagt selbst, daß die Compagnie der Messageries Juniperiales sich verpflichtet habe, 8000 dieser Jndividuen, in Abtheilungen von 100 bis 200, durch ihre Schiffe, welche den Dienst zwischen Konstantinopel und Mar- seille besorgen, in Galacz abzuholen und nach Messina, dem Ver- sammlungsorte der revolutionären Truppen, zu bringen,“

Italien. Das italienishe Abgeordnetenhaus in Turin hat am Dienstag, 16. April, die Verhandlungen über den Geseßentwurf wegen der Vollzugsformel bei öffentlichen Regierungshandlungen begonnen. Bekanatlich sind über diesen Geseßentwurf die Meinun- gen in ähnlicher Weise getheilt, wie über den früheren in Betreff der Uebertragung des Königstitels an Victor Emanuel, Jn der Dienstags-Sihung sprachen die Abgeordneten Ferrari und Micali gegen die Zulassung der Worte: „von Gottes Gnaden“, und für die Bezeich- nung des- Königs Victor Emanuel als des Ersten dieses Namens. Die Herren Petrucelli und Varese sprachen bloß gegen die Formel: „von Gottes Gnaden“, doch nicht gegen „Victor Emanuel [][.“ Die telegraphische Depesche, welche diese Mittheilung bringt, fügt bloß hinzu, daß noch die Herren Boggio, Oudes und der Minister Natoli das Wort genommen hatten und die Debatte fortgeseht wurde, Jn der Sizung des folgenden Tages sprachen Carutti, General - Secretair im Ministerium des Auswärtigen, und der Justiz-Minister Cassinis für den Geseßentwurf, Ferrari gegen den- selben. Jn der Kammer ging das Gerücht, die Regierung werde in Kurzem schon den Geseßzentwuf wegen - einer Anleihe vorlegen, deren Betrag jedoch noch nicht fest bestimmt se i.

Türkei. Aus Konstantinopel vom 17. d. wird gemeldet, daß der serbishe Minister Garaschanin daselbst angekommen sei und die Räumung Serbiens durch die Türken verlangt habe. Omer Pascha ist zum Generalissimus in Bosnien ernannt worden.

Dánemark. Kopenhagen, 17, April. Dem Vernehmen nah wird das Kommando über die Flotte in der Ostsce dem Ad- miral van Dockum übertragen werden. j

Sowohl J. A. Hansen als Baron Blixen - Finecke, beide be- kanntlih die Hauptstüßen des Dannevirke - Vereins, haben si in der lezten Repräsentanten - Versammiung gegen die Jncorporation Scleswigs in Dänemark erklärt. Ersterer bemerkte, daß, wenn er dessenungeachtet der Soröer Versammlung beigewohnt habe, um seinen Freund Balthasar Christensen zu unterstüßen, dies geschehen sei, weil nah seiner Auffassung die Jncorporation Schleswigs in der vorgeschlagenen Adresse -niht ausgesprochen noch angedeutet sei,

Amerika. New- Vork, 2. April, Die diplomatischen Ernennungen sind jeßt sämmtlich erfolgt. Schurz geht nah Spa- nien und Clay nah Rußland. Herr- Sanford, der neu ernannte

Gesandte für Belgien, befindet sich bereits auf dem Wege seinen Posten und wird der erste Ankömmling unter den Bette des neuen Regime in- Europa sein. ; °

Das „Echo del Pacifico“ theilt mit, daß in San Francisco am 23. Februar eine Manifestation zu Gunsten der Union mit den Staaten Nord - Amerika’s stattgefunden hatte. Die Duelle und die Ehescheidungen find in San Francisco so häufig geworden, daß SE id der Stadt sih in einem Hirtenhbriefe bitter darüber eflagte.

Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wol ff’\{hen Telegraphen-Büreau.)

Dresden, Donnerstag, 18. April.” Jn der heutigen Sihung der Abgeordneten - Kammer ift in der Amnestiefrage einstimmig be- {lossen worden , protokollarisch den Wunsch auszusprechen, daß diejenigen nachtheiligen geseßlichen Folgen, welche verübte politische Verbrechen nah sich gezogen, bald und soweit thunlich Beseitigung

fin den möchten, London, Donnerstag, 18, April. Bei dem heute stattgehabten

Lordmahor-Baunket sagte Palmerston, England habe die Mission, seinen Einfluß zur Erhaltung des Friedens anzuwenden, Die s{webenden Fragen auf dem Kontinente können ehrenvoll ausge- glichen werden. Er vertraue, daß das ruhmvolle. Werk die Einigung Jtaliens ohne Hinderniß werde vollendet werden, und hoffe noch immer, daß im Jahre 1861 der Friede erhalten werde.

London, Donnerstag, 18. April. Nach hier eingegangenen Berichten aus Washington bis zum 6. d. gewannen die Kriegs- gerüchte daselbst an Boden. Die Truppen der Südstaaten hatten Fort Pickens bereits angegriffen. Man hatte Oberst Anderson aufgefordert, Fort Sumter binnen 48 Stunden zu räumen, und andernfalls mit einem Bombardement gedroht. Eine Fregatte und mehrere andere Schiffe der Union sind vollständig ausgerüstet nah dem Süden abgegangen.

Turin, Donnerstag, 18. April. Jn der heutigen Sihung der Deputirten-Kammer unterstügte Garibaldi die Jnterpellation in Betreff der Auflösung der neapolitanishen Armee. Fanti gab Erklärungen ab. Garibaldi hielt hierauf eine das Ministerium heftig angreifende Rede. Es entstand Tumult. Graf Cavour protestirte. Der Präfident bedeckte sich; die Sihung ward unter- brochen,

Bei der Wiederaufnahme der Debatten sprach Garibaldi mit Mäßigung und sagte, die Bildung dreier Divisionen Frei, williger fei nihts Vollständiges. Bixio sprach in versöhnlichem Sinne. Cavour acceptirte die Versöhnung und unterstützte die Jnbetrachtnahme des Garibaldi'swen Vorschlages. Garibaldi sagte, er verlange eine Bewaffnung wie die in England; er sagte ferner, daß die französishe Armee, indem sie Rom ofkupire, feind- lid sei und bezeichnete als Mittel seiner Versöhnung mit dem Ministerium die Wiederherftelung des Freiwilligen - Heeres und seine Sendung nach Neapel.

Marktpreise. Berlin, 18. April.

Zu Lande: Weizen 3 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Thlr., auch 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 23 Sgr. 2 Pf. Hafer 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf, auch. 1 Thir. 3 Sgr 9 Pl uno 1 Lur, S 2E Erbsen 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf.

Zu Wasser: Weizen 3 Thir. 11 Sgr. 3 Pf., auch 3 Thlr. 5 Sgr. und .2 Thlr, 25 Sgr. Roggen 2. Thlir., auch 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Fr und 1 Thir, 25 Sgr. Grosse Gerste 1 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf, auch 1 Thlr. 20 Sgr. und 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thlr. Erbsen 2 Thlr. Futter-Erbsen 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf, auch. £4 Tir: da Sgr. O0 PL

Das Schock Stroh 10 ThlIr., auch 9 Thlr. 15 Sgr. und 9 Thlr.

Der Centner Heu 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 28 Sgr., geringere Sorte auch 22 Sgr. :

Kartoffeln, der Scheffel 23 Sgr. 9 Pf, auch 20 Sgr. und 17 Sgr. 6 Pf., metzenweise 1 Sgr. 9 Pf., auch 1 Sgr. 6 Pf. und 1 Sgr. 3 Pf,

Die Marktpreise des Kartoffel - Spiritus, per 8000 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am 12. April 1861 195.2 4954 Thlr. À\. O h 195 à 19% Thle. 1 2-& 194; Thlr. 102 B- Thlr. 17,4 92; Thlr. 18, “7 Ï Berlin, den 18. April 1861. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

ohne Fass.