1861 / 98 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nippold, Tháel, Kanoniere von dex Rhein. Artill. Brig. (Nx. 8), zu Port. Fähnrs. befördert. i Den 6. April.

Keissner, Unteroff. vom Niederschles. Pion. Bat. (Nr. 5), zum Port. Fähnx. «befördert. Prinz Albrecht zu Waldeck und Pyrmont, als Sec. Lt. à la suite des Königs - Husaren (1. Rheinisch.) Regts. (Nx. T), vorläufig ohne Patent, angestellt. Gr. v. Carmer, Pr. Lt, vom Garde-

äáger-Bat., von dem Kommando als Junspect. Offizier und Lehrer bei der riegsschule zu Potsdam entbunden. v. Bentheim, Pr. Lt. vom 3ten Garde-Gren. Regt., als Jnspect. Offiziex und Lehrer bei der Kriegsschule

zu Potsdam kommandirt. Den 411. A pril.

Binseel, Zeuglieut. vom Art. Depot in Danzig, zum Art. Depot in Thorn verseßt. H aak, Zeugschreiber vom Art. Depot in Danzig, zum Zeuglieut. bei dems. Depot befördert.

m De Land wed r, Den 4. April.

Tornau, See. Lt. von der Art. 2. Aufg. des Bats, Ortelsburg (Nt: Zä), Jaeppelt, Sec. Lt. von der Art. 1. Ausg. dgs. 1. Bats. 2. Pomm. Regts. (Nr. 9), zu Pr. Lts., v. Brodni@Æki, Vice-Feldw. vom 1. Bat. 3. Pomm. Negts. (Nr. 14), zu Sec. Lts. bei dex Art. 1. Aufg.

befördert. / : Den 6. April.

Wolfart, Vice-Feldw. vom 2. Vat. 1. Magdeb. Negts. (Nr. 26), zum Sec. Lt. bei den Pionieren 1. Aufg. befördert.

B. Abschiedsbewilligungen 2. Den 6. APCiLl

y. Boyen, Oberst-Lieut. und Plaß-Jngenieur von Neisse, mit der JFngen. Unif. , Ausficht auf Civilversorgung und Pens, ‘der Abschied ‘be- willigt. Mund, Hauptmann und Comp. Chef ‘vom 5. Pomm. Jnf. Regt. (Nr. 42), mit der Unif. des Pomm. Füs. Regts. (Nr. 34), Aussicht auf

* Civilversorgung und Pension, der Abschied bewilligt. v. Winterfeld, Pr. Lieut. vom Rhein. Drag. Negt. (Nr. 5), ausgeschieden und zu den beurl. Offizieren der. Kavallerie 2. Aufg. des 3. Bats. 4. Brandenburg. Landw. Negts. (Nr. 24) übergetreten.

Den 9. April.

H D galoli, Pr. Lt. a. D, zuleht Set, Lt, im 4. Juf. Regt., jeßigem 3. Oftpreuß. Gren. Regt. (Nr. 4), als Pr. Lt. im 1. Niederschl. Inf. Regt. (Nr. 46) wieder angestellt. Müller, Pr. Lt. a. D., bisher im See - Vat,, nah seinem Patent "im 3. Opreuß “Gren. Negt. (Nr. 4) wieder angestellt. v. Mant euffel, Hauptm. a. D,, früher Comp. Chef im 33. Juf. RNegt., jeßigem Ostpr. Füsil. Negiment (Nr. 33), die Ausficht auf Civifversorgung ertheilt. Liedke, Haupim. im 3. Pomm. Juf. Negt. (Nr. 14), die Entlassung unter dem geseßlichen Vorbehalt bewilligt.

Den 114. April.

Ferley, Zeuglieut. vom Art. Depot zu Thorn, als Hauptm. mit

seiner bisherigen Uniform, Ausficht auf Civilversorgung und Penfion, der

Abschied bewilligt. Militair - Justiz - Beamte. Durch Allerhöch ste Kabinets-Ordre Den 4. April. b. Normann, Corps - Auditeur des V. Armee - Corps, in gleicher Eigenschaft zum ll, Armee-Corps verseßt. Durch Verfügung des General-Auditoriats. Den 15. April. i Splittg erber, Garnison - Auditeur in Kosel, zur 9. Divifion in Glogau verseßt. Duxch Verfügung-des Militair-Justiz-Departements. Den 3. A vi]. Müller, Garnison - Auditeur in Cöln, Behufs des Uébertritts zur Militair - Verwaltung , auf seinen Antrag aus dem Amte als Auditeur

entlassen. Militair-Beamte. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den 9. April.

Menger, Intendantur - Assessor, vom U. zum V1. Armee-Corps,

B.r.unn, Jutendantur-Assessor, vom VI. zum I]. Armee-Corps verseßt. Den 11, April.

Dallmannu, Zahlmeister beim 2. Bat. 6. Brandenb. Jnf. Negts. (Nr. 32), zum Zahlmeister 1. Klasse ernannt. v. Vogt, Kanzlei -Secre- tair beim Generäl-Auditoriat, Sec. Lt. a. D., der Charakter als Kanzlei- Inspektor verliehen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 20. April. Königin hat am vorigen Mittwoch Jhre Majestät die verwitt- wete Königin von Sachsen auf dem Bahnhofe empfangen und stattet heute mit Sr. Majestät dem Könige Höchstderselben einen Besuch auf S{loß Sanssouci - ab.

Im Königlichen Palais fand gestern ein größeres Diner statt, zu welchem die Hauptvertreter der Königlicheu Akademie-der Wissen: schaften und der Königlichen Universität géladeu waren.

Jhre Majestät die Kömgin- hat das Hospital des Ar- beitshauses, welches sich gegenwärtig im ehemaligen Waisenhause befint et, so wie das neue städtische Gesinde Hospital mit Allerhö ch{chs- threm Besuche beehrt,

Braunschweig, 18. April. Aus der vorgestrigen Sizung der Abgeordnetenversammlung theilt ‘die „D. R. Ztg.“ noch mit: Auf das Schreiben des Herzoglichen Staatsministeriums, den Entwurf eines deutschen Handelsgeseßbuches betreffend, beschloß

Jhre Majestät di“

die Versammlung, wie pon der Kommission vorgesblagen: ¿Den Ausschuß zn beauftragen, statt der Landesversammlung zum Erlasse des allgemeinen deutschen Handelsgeseßbuches und der dazu etwa erforderlichen Ein- und Ausführung8geseße die verfassungsmäßige Mitwirkung auszuüben “.” :

Samburg, 19. April. Lgut tetegraphisher Mittheilung aus New-York via Liverpool wird die Regierung der Vereinigten Staaten aüe amerifanischen Dampfschiffe als Transportschiffe chartern. Die Fahrt des amerifanishen Dampfschiffes „Jllinois“ am 23, April von Havre nah New Vork, wird aus diesem Grunde bereits ausfallen. (H. B.H.)

Sachsen. Dresden, 19. April, Die Erste Kammer erledigte in ihrer heutigen Sißung durch mit den Beschlüssen der Zweiten Kammer übereinstimmende Bewilligung das Budget des Zustizdepartements und den PenfionSetat,

Gotha, 18, April, Unser gemeinschaftliber Landtag is heute auf unbestimmte Zeit vertagt worden, nachdem von

| der Verathung der 1hm vorgelegten Auwaltserdnung “innerhalb der

gegenwärtigen Diät Umgang genommen war.

Bayern. München, 18. April. Heute werden die hier versammelten Kommissäre der Mainuferstaaten wieder zu ciner Sizung zusammentreten, Die verschiedenen Vorschläge, welche die- selben für Erreichung des von Bayern angestrebten Zwees der Erleichterung der bayerischen Mainschifffahrt durch Ermäßigung der auf derselben nocch lastenden hohen Schifffahrt8abgaben von ihren hohen Regierunzeu zu machen beau'tragt waren, find den- selben nun gegenseitig mitgetheilt und die desfallsigen Jnfstructiouen an die Herren Kommissäre zu erwarten. Aus dem freundlichen Entgegenkommen von allen Seiten und der Geneigtheit, den Wünschen Bayerus gerecht zu wêrden, darf man schon jetzt die erfreuliche Gewißheit s{chöpfen, daß der Zweck dieser Konf.renzen errveicht werden wird. (N. M, Ztg.)

Desterreich. Prag, 18. April. Der Antrag Nieger's in der heutigen Sizung des Landtags auf Vertagung der Reichs- rathS8wahlen, bis der Kaiser cine neue Wahlordnung erlassen habe, wurde abgelehnt. Die Nationalen wählten mit Verwahrung.

Belgien. Brüssel, 18. April. Ju der heutigen-Kammer- Sizung interpellirte Herr Dumortier die Regierung über den Han- dels-Vertrag mit Frankreich. Journal - Nachrichten zufolge stände man auf dem Punfte, den gegenwärtigen Zolltarif für sech8 Monate zu erneuern, oder wären die Verhandlungen mit der französischen Regierung gänzlih abgebrochen. «Der - Justizminister Tesch erwi- derte, es sei kein wahres Wort an jenen -Angaben; er müsse sich jedoch für den Augenblick auf die Erklärung beschränken, daß die Verhandlungen ihren regelmäßigen Verlauf nehmen. (Köln. Ztg.)

Großbritannien und Jrland. London, 18, April. Jhre Majestät die Königin wird, wegen der Trauer um ihre Mutter, vor Ende des Youats Juni keine Prawing rooms abhal- ten, An ihrex Stelle hâlt der Prinz Gemahl am 4. und 15. des nächsten Vionats Levers im St. James- Palaste.

Der Lord Mayor und die Lady Mayoreß gaben gestern, wie schon telegrapbisb gemeldet wurde, in der ägyptischen Halle des Manfion House ein Banket zu Ehren der Minister. Den auf diese vom Festgeber ausgebracten Trinkspruch beantwortete der Premier. Ex sa„te u. A: „Nach einer Ungunst der Wikterung, wie sie in früheren Zeiten entweder HungerSsnoth oder eine Finanzkrisis ver- ursaht haben würde, ist mein sehr ehrenwerther Freund, der Schakbfanzler, im Stande gewesen, dem Parlameite einen Ueb.rsbuß der Einnahme über die Ausgabe in Aus- ficht zu stellen, wodur es ihm möglich geworden ist, die ‘Lasten des Volkes bedeulend zu .erleicbtern, ohne im geringsten Grade die Wehrkraft des Landes zu Wasser und zu Lande zu vermindern, was bei der gegenwärtigen Weltlage ein Verrath an dem uns anvertrauten Amte sein würde. Aber ih sage: Es ist ein großer Beweis der Solidität der Hülfsquelien unseres Landes und der ergiebigen Beschaffenheit des nationalen Gewerbfleißes, daß troß aller ungünstigen flimatiscbben Verhältnisse und troß der im vorigen Jahre vorgenommenen bedeutenden Ermäßi„ungen es dem Schazkanzler gelungen ist, der Nation so günstige Aussichten zu bieten, wie er vor zwei Tagen gethan hat, Es ist das höchst ermuthigend, und zwar nicht- blos in Böézug auf unsere innere Lage, sondern auch in Bezug auf unsere auswär- tigen Beziéhungen. Es i die Aufgabe Englands, vermöge des Einflusses, den es mit Recht besißt, für die Aufreehterhäl- tung des Weltfriedens zu wirken, England kbegt keine ehrgeizigen Plane, es hat keine aggressive Politik und keine kriegerischen Nei- gungen. Wir wollen uns nicht nur selb| der Segnungen des Frie- dens erfreuen, soudern wir wollen auch dur die bere{tigte Ausübng unseres Einflusses auf andere Länder der übrigen Welt jene Segnungen sichern, die wir selbst so hoc säßen, Jch brauche sicherlich nicht zu bemerken, daß der Einfluß, welhen ein Land durch seine weisen und verständigen Rathschläge auf andere Länder ausüben kann, nothwendig von seiner inneren Stärke und seiner Wehrkraft abhängt, und daß, wenn eine Nation sih nit rühmen kann, gegen einen fremden Angriff gefichert und in der Lage zu sein, Feindseligkeiten, von welcher Seite

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sie auch kommen mögen, zurückzuweisen, ihre Rathschläge den Anschein der Zaghaftigkeit tragen tien, Es würde den Anschein haben, als rathe sie bloß deShalb vom Kriege ab, weil sie fürchte, der Krieg verde fie selb} ergreifen, und ißre Ermahnungen würden daher weniger Einfluß und Gewicht haben. Die gegenwärtige Weltlage: ist so be- schaffen, daß der friedlihe Einfluß Englands fich jett vielleiht eben so gut geltend machen kann, wie zu irgend eiuer frühern Zeit. Jn verschiedenen Theilen des Festlandes sind Fragen in der Schwebe, welche, wenn diejenigen, die den Weltfrieden zu stören wünschen, fie geschickt benußen, den Stoff zu mindestens einem halben Dußend re- spektabler Kriege liefern könuew. (Heiterkeit.) Keine dieser Fragen ist der Art, dáß sie nicht in freundschaftlicher und ehrenvoller Weise ohne eine Berufung an die Waffen gelöst werden könnte, und ich wünsche, daß die Weisheit, der gesunde Sinn und der gute Wille der Beherrscher der Nationen und der Führer der Parteien zu diesem glücklichen Ende führen möge. Jch hoffe, daß die Wolken, welche sich úber einige Theile des Festlandes gelagert haben, sih zerstreuen und vershwiuden werden. Jedenfalls hoffe ih, daß das glorreiche Werk der italienischen Einheit ohne Hemmniß und Hinderniß vollzogen werden möge. Jch glaube, es giebt kein Ereigniß, auf welches die Gefühle und Wünsche des englischen Volkes mit größerer Jntensität hinweis- sen, als auf die Erreichung dieses Zieles, Jeb kann nur so viel sagen, daß der Einfluß Englands, wie ihn Jhrer Majestät Negie- rung ausübt, auf die Aufrechterhaltung des Friedens gerichtet fein wird; wie' sib auch immer die Dinge in einigen Theilen der Welt gefialten mögen, hoffe ih doch, daß das Jahr 1861 als ein Frie- densjahr verlaufen wird und daß die zu e.ner Zeit gehegten Be- fürbtungen, Frühling und Sommer dieses Jahres würden von Waffenklirren erdröhnen und ton Blut geröthet werden, Lügen ge- straft werden, und daß wir zum Jahresschlusse gelangen uögen mit jenem Glücke, welches der Friede verleiht, und im Genusse jewes Wohlstandes, welchen die Sicherheit der Jndustrie schafft.

Parlaments-Verhandlungen vom 17. April, . Unter- haus-Sißung. Moncton Milnes beantragt die zweite Lesung der Vill, durch welche die Ebe mit der Shwester der verstorbenen Frau für rechtlich statthaft erïlärt wird. Hunt nimmt Bezug auf einen Artikel der Vill, laut dessen Schottland und Jrland nicht in den Bereich dexselben gezogen werden, und beantragt als Amendement eine Resolution, welche besagt, daß Maßnahmen, die in Bezug auf die Vormundschaftsgrade ein verschiedenes Eherecht für die vershiedenen Landestheile einführen, verwerf- lich seien, Dieses Amendement wird mit 177 gegen 172 Stimmen ange- nommen.

19, April. Ju der gestrigen Unterhaus-Sizung erklärte Lord John Rufsfell als Antwort auf verschiedene JFnterpellationen, die Regterung habe feine amfklichen Nachrichten über die Einver- leibung San Domingo's tin Spanien erhalten. ODesfterreichifche Offiziere kauften, turiner niht amtlihen Mittheilungen zufolge, Garibaldi’ sche Abschieds-Dokumente an. Graf Apponyi halte dies füx unwahrscheinlich).

Feranftrei. Paris, 18. April. Im Senate kam gestern die von voriger Woche her vertagte Petition um Erblicherklärung ber von Napoleon 1. verliehenen Adelstitel an die Neiße. Herr Tourangin verlangte den Uebergang zur Tagesordnung. Scbließ- lih aber beliebte der Senat mit starker Majorität, die Petition an

den Justizminister abzugeben.

Der geseßgebende Körper bat gestern einstimmig les waren t BY L ©

221 Deputirte auwesend) das Geseg wegen der stempelfreien Zei-

tungS-Beilagen angenommen.

Unter der Ueberschrift: „11 saut choisir“ bringt Gueroult heute in der „Opinion Nationale“ einen unter den bestehenden Ver- hältnisfen mögli fulminanten Artikel gegen die unentschlossene, zweideutige Haltung der franzöfishen Politik in der römischen Frage und spricht sich dahin aus, daß diefer Zustand nicht länger anhalten dürfe; man müsse fih jet für das Eine oder das Andere entscheiden.

Spaniewm. Madrid, 16. April, Die vornehmsten Buch- händler Spaniens verlangen von der Regierung, daß sie das unge- seßlibe Cirkuliren spanischer, tn den Kolonieen gedruckter Bücher verhindre. Die Regierung hat in den Eortes erklärk, baß fie noch keine offizielle Nachricht über die Ereignisse in Sau. Domingo erhalten habe.

Eine Depesche des Generals Serrano ist angekommen, enthält aber nux Nachrichten , die bereits bekannt sind. Spanische Fahr- zeuge find zur Beobachtung der Bewegung abgesandt worden. Ohne das einstimmige Votum der Dominikaner werden sie nichts unternehmen. Die Regierung will nähere Nachrihten abwarten, bevor sie einen Entschluß faßt. s

Îtalien. Was die Majorität betrifft, auf welde Cavour nach exfolgten Ergänzungswahlen bei seiner Politik sest renen kann, so hat dïe Abstimmung im Abgeordnetenhause am 17. April darüber folgeudes Resultat gegeben: Nachdem Ruggiero und Crifpi geger den Geseßentwurf in Betreff der Form von RegierungS- Erlassen gesprochen, verwarf das Haus die Anträge der Abgeord- neten -Macchi und Micali auf Uebergeben zur Tagesordnung und nahm dann mit 174 gegen 58 Skimmen folgende Fassung des

Gesetzes an:

Alle Akftenstücke, die im Namen des Königs aus missen folgende Fassung haben: „Victor Ene diet Bete den und durch den Willen der Ration König von Jtalien,“

Das Abgeordnetenhaus: ging hierauf zw dem Gesezentwurfe wegen des Handelsvertrages zwischen dem Königreiche Jtalien unnd den Hansestädten über; das Haus nahm den Geseßentwurf an.

Der , Eorr. delle Marche“ ‘vom 10. d. M. meldet, der Bischof

von Ancona habe auf Befehl des Papstes ein Cirkular erlassen, worin er den Seelsorgern einshärft, „daß die öffentlichen Beamten mckcht die Abfolution erhalten können, wenn sie nit früher in der Kanzlei erscheinen und erklären, daß sie der neuen Regierung ihre Dienste hur leisten, um sich ihr Brod zu verdienen,“ / _ Fúrkei. Konstantinopel, 13 April, Haireddin Pascha ist an Ethems Pascha’s Stelle zum Genexal - Gouverneur bon Kurdistan ernannt worden, Ein neues Staatspapiergeld soll im ganzen Reiche mit Ausnahme von Hedsjas und Yemen Cours haben. Die Gefammt - Ausgabe foll 300 Millionen Piaster be- tragen. Cerrutti, sardinischer Gesandte für Persien, geht über- morgeu nah Teheran, Der erste Lloyd-Schnelldampfer ist nach niet dati abgegangen. Lord Dufferin hat seine Entlassung ein- gereicht,

Danemark. Kopenhagen, 18. April, Das bon den jütishen Handelsstädten gegebene Beispiel von öffentlichen Versammlungen behufs Votirung von Vertrauens-Ncsolutionewm zu Gunsten des gegenwärtigen Ministeriums findet jeßt auf den Jnseln Nachfolge, selbst auf Fyen, wo: die Anhänger Grundtvigs- und des Danevirke-Verein3 bedeutend vorherrschen. So. ist bereits ein Auf- ruf zu einer Versammlung , die gestern in Svenbborg stattfinden sollte, erschienen, und cin zweiter Aufruf beruft eine Versammlung zum 20sten in Oftense.

SlewSburg, 17, April. Gestern Abend, etwas nach 7 Uhr, kam der Kriegsdan: pfer „Holger Danske“, welcher das T7te Jufanteriebataillon nach Sonderburg gebracht und das 20e an Bord hatte, bei unserer Dampfschiffbrücke an.

Amerika. New - Vork, 4. April, Der „New - Vork Herald“ meldet, daß ein Herr Alvarez am 1. d. M. dixekt mit Depeschen aus -St, Domingo bei dem spanischen Gesandten in Washington eingetroffen sei und {hon an demselben Tage Nach- mittags die Rückreise Über New - Vork nah St. Domingo wieder angetreten habe, betraut mit Depeschen des fpanischen Gesandten. Der Washington-Korrespondent des „Herald“, dex diese Mittheilung macht, spricht die Vermuthung aus, daß das gewaltsame Anneskti- rungs-Verfahren Spaniens in St. Domingo zu ernstlichen Verwicke- lungen zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten führen werde und glaubt, der Staats-Sectetair für die auswärtigen Angeklegen- beiten, Herr Seward, der sich im Befiße aller Details über die Vorgänge auf St. Domingo befinde, werde keine! Zeik verstreichen lassen, um die erforderlichen Schritte inm der Sache zu thun,

Dex Schab-Secretair hat ein Schreiben an den Zoll-Eiunehmer in New-York gerichtet, in welchem er verfügt, daß feine Waaren, die zum Transport nah den ausgeschiedenen Staaten bestimmt sind, mehr an Bord genommen werden follen.

In der Legislatur von Kentucky find Resolutionen beantragt worden, in denen gegen die Beeinträchtigung der freien Schifffahrt auf dem Mississippi dur Maßregeln des südlichen Kongresses Pro- test eingelegt wird.

Jn Virginia tagt noch immer der Konvent und neben ihm die ordentliche Legislatur. Von Seiten der Separätisten werden alle Hebel eingeseßt, um Beschlüfse zw Gunsten des Ausscheidens von Virginia aus der Union zu Wege zu bringen, und, wie es scbeint, mit mehr Aussicht auf Erfolg in der Legislatur, als im Konvente.

Aus Montgomerh, dem Sitße des südlichen Kongresses, wird vom 1. d. M, gemeldet, daß alle Anstrengungen gemach{t werden, um die Eisenbahn von dort nach Pensacola zu vollenden und da- durch den Truppen-Transpoxt nach dens Meerbusen zu erleichtern. Es wird nichts Neues von Pensacola gemeldet, Jm Fort Pickens sollen die Lebensmittel anfangen rar zu werden, während von Seiten der konfederirten Staaten Truppen, Lebensmittel und Muni- tion in Menge: vox dem Fort aufgehäuft werden. Daß das Fort Pickens Verstärkung von Truppen erhalten habe, erweist sich als unbegründet.

Aus Texas wird von wenig zuyerläsfiger Seite gemeldet, daß General Ampudia mit 3000 Mexikattern auf dem Marsche nah Brownsville begriffen und nur noch 60 Miles von deniselben ett- fennt sei, Er “soll durch Plakate die Absicht kundgeben, Texas wieder in den Besiß von Mexilo zu bringen, dem es von Rechts wegen gehöre und dem es jeßt, wo die Vereinigten Staaten dem- selben feinen Schuß mehr gewähren, nicht länger entzogen werden könne. Ampudia soll von allen Seiten Verstärkungen an si zichen und Oberft Ford, der in Brownsville kommandirt, alle {weren Geschüße und Artillerie-Vorräthe nah Brazos Jsland in S icherheit haben bringen lassen.

—— 6; April. Großer Schrecken seit gestern auf der Börse in Folge von Gerüchten eines bevorstehenden Krieges mit dem Süden.