1861 / 110 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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an ‘die Traßitiónen ber etglischen Politik, ai, 8s Zusänmenstehey Englands und Preußens in allen großen Krise: aw den großen Kürfürsten Und den großen Oranier („dem Lord Palmerston doch ni&t werth sei, die Schuhriemen aufzulö- sen“), an- Chatham und Friedrid den Großen, an Wellington und Blücher bei Waterloo, Die preußisch-englische Allianz sei England so wichtig wie für Preußen ; ‘beide hätten einander nöthig. Die Freundschaft Englands mit Frankreich könne nicht ewig dauert; die Freiwilligen-Bewegung it England beweise die dort herrf{ende Besorgniß vor einer Landung; Lord Palmerston selbst sei für Küstenbefestigung. Jn solcher Lage dürfe England nicht hoh- müthig von unserem Staate sprechen; das sei nicht der Weg, fi Alliirte zu erwerben. Die Rede des Abg. v. Vincke wurde oft von Beifall unterbrochen. Der Minister der auswÄärti- gen Angelegenheiten spra seinen Dank für die Jnterpella- tion aus, mit deren Begründung die Regierung im Allgemcinen einverstanden sei (Bravo). Gerade der Abg. von Vincke sei der geeignetste zu einer solchen YJnterpellation; ibm könne Niemand Vorurtheile gegen England vorwerfen. Er habe der Meinung des ganzen Hauses und des Landes beredten Ausdruck gegeben (Bravo). Lord Palmerstons Aeußerungen seien bedauerlih; das hohe und gerechte Selbstbewußtsein, mit welchem er die Geschicke seines Landes leite, scheine er bei einer bénachbarten völlig ebenbürtigen Nation (Beifall) nicht anerkennen zu wollen. Bei allem Werth, den man auf ein gutes Verständniß mit England lege, brauche Preußen glückliherweise dié Freundschaft keiner Macht mit dem Oßfer seiner Unabhängigkeit zu erkaufen (Beifall). Der Minister verläs dann éine am gestrigen Tage Lord J. Russell Überreichte Depesche vom 1. Mai und {loß mit dem Wunsche, daß dieser Vor- gang ein Einvernehmen nicht stören werde, welches so nöthig sei (lebhafte Zustimmung). Die Depesche lautet:

Mit eben so großer Ueberraschung als lebhaftem Bedauern habe ih aus ôffentlihen Blättern exsehen,- in welcher Weise Lord P almeston in der Sizung des Unterhauses vom 26. v. M. die an ihn gerichtete Juter- pellatian in der Angelegenheit des Capitains Macdonald beantwortet hat. Wir könntèn niht erwaiten , daß er in dieser Sache die Auffassung der preußischen Regierung theilen werde, aber wir durften boraus\ezen, daß der erste Minister Englands, in voller Kenntnis des von uns dargelegten Thatbestandes, sich davon freihalten werde, un- begründete Vorwürfe auf die Regierung und die Geseze Preußens zu häufen. (Hört! Hört!) Er selbst hat nicht umhin gekonnt, anzuer- kennen, daß das Verfahren der preußis{chen Behörden den preußis{en Ge- seßen gemäß gewesen sei. Und in der That hat das preußische Gericht der Handlung des Capitain Macdonald die mildeste Deutung, die das Gefeß gestattet, gegeben und nur eine geringfügige Geldbuße gegen ihn erkannt; die Unterzeichner des beleidigenden Protestes sind zwar von dem Richter verurtheilt worden, aber frei von Strafe ausgegangen,” weil der Allerhöchste Gnadenerlaß vom 12, Januar d. J. auf sie Anwendung fand. Die preußische Regierung end- lih, die alles gethan hat, was in ihrer Hand lag, um die Haft des Capitäin Macdonald abzukürzen, hat ohne Rückhalt ihx Bedauern über den Vorgang selbst der britisen Negierung ausgespxochen. Wie bei solcher offenfundigen Lage der Sache die preußische Negierung der Voxwurf treffen könne, daß sie zu thun unterlassen habe, was ihr als Großmacht und als eine England befreundete Regierung obliege, das hat auch die Rede Lord Palmerstons darzuthun nicht ver- moht (hört! hört !). Wenn dieser hervorragende Staatsmann hierbei auch meiner und zwar in einer Weise gedaht hat, für die ich ihm perfönlih nur dankbar fein kann, wenn er namentlich fich auf meine Kenntniß der Denkart und Weise des englishen Volkes beruft, so kann ich bor allen Dingen die Bemerkung nicht unterdrücken, daß während des mehrjährigen Aufenthaltes in England, den ich meiner amtlichen Stellung verdanke, mich nichts mit größerer Bewunderung erfüllt hat, als der im englishen Volke überall festgewurzelte Einn für Recht und Gesezlichkeit (Zustimmung), der auch in der Achtung vor den Nichtersprüchen fich darlegt. Jch kann nicht annehmen, daß. das eng- lishe Volk diese Achtung dem Spruche preußisher Richter in cinem Fálle versagen werde, wo es galt, die Verleßung der Geseße des Landes, in dem er sih aufhielt, gegen einen Engländer zu rügen, und wo die englischen Kron-Juristen selbst anerkennen , daß den Lande8geseßen gemäß gehandelt worden sei. (Bravo.) :

Daß Handhabung der Gesehe des cinen Landes Unterthanen des anderen von dem Richter verurtheilt werden , scheint uns fein Um- stand, der das- Vêrhältniß beider Regierungen zu einander stärken könnte, deren enge Freundschafts - Verbindung in ihrem beiderseitigen Interesse liegt. (Bravo! sehr gut !) Jch kann mix aber nicht verhehlen, daß Vorwürfe solcher Art, wie sie Lord Palmerston ohne Grund und Réchtfertigung gegen die Regierung und die Geseße Preußens erho- ben hat, wohl dazu angethan find, im preußischen Volke Mißstimmung gegen eine Regierung zu erregen, deren Leiter kein Bedenken trägt, offentlilich die Zustände Preußens als bedauerliche zu bezeichnen ( lebhaftes Bravo; sehr gut!) Wenn aus einer solchen Mißstimmung eine Entfremdung der Regierungen Preußens und Englands, die ich nux im hôchsten Maße würde beklagen können, hervorgehen sollte, so toürde wenigstens die preußische Regierung keine Schuld an der Störung des guten Bernehmens tragen, das zu pflegen und zu fördern sie jederzeit auf- ne ed ist, j P (N

w. Excellènz ersuche ergebenst, gegenwärtige Depesche gefälligst Lord John Russell vorzulésen und ihm eine Abschrift ders N über-

geben. Bexlin, 1, Mai 1861. Schleiniß.

Der Fi Fauz1in4stér überreichte einen Gêfézenfwutf wegen Aenderung der Zeitwn gssbeuer. Für die politischen Blätter treten einige Erleichterungen ein (Exportbonification, Ueber- tragungSfähigkeit übershüssiger Bogen auf das nächste Quartal,) Von der Steuer werden befreit solbe Blätter, die nur zweimal wöchentlich cxsceinen und in der Regel keine politischen Nach- rihten bringen,

Die Korrespondenz aus Stk. Petersburg hat in Eydkkuübnen am 4. Mai e. den Anshlüiß an den Eisenbah#zug nach - Berlin nit erreicht.

Cóln, 5, Mai, Abends, blieben.

Dldenburg, 3. Mai. Jn der dem Landtage gemachten Vorlage wegen des deutschen Handelsgeseßzbuchs bemerkt die Regierung, daß der Entwurf als das Ergebniß jahrelanger mühe- voller Arbeit ausgezeichneter deutsher Juristen und Fachmänner mit vollem Vertrauen entgegengenommen und nur die Frage einer Prüfung unkerzogen sei, ob in den besonderen Verbältnissen Oldenburgs ein Grund zur Ablehnung des Entwurfs ge- funden werden fönne. Diese Frage sei nit blos zu ver- neinen, vielmehr tas Werk für unser Land besonders will- fomimen zu heißen, weil die Verkehrsberhältnisse, welhe der Ent- wurf unter bestimmten Rechtsvorschriften hringe, bei uns in ver- hältnißmäßig bedeutender Ausdehnung vorkämen, feststehende kkare Rechtsnormen für sie aber fast gänzlich fehlten, die Rechtspflege in diesem Gebiete vielmehr zum allergrößten Theile auf den gerade hier vorzugsweise unsiheren Boden des sogenannten gemeinen Rechts hingewiesen sei, Die Regierung beantragt die Ermächti- qung zur Publication des Entwurfs als eines Gesetzes für das Großherzogthum. Wegen des Einführung8gesezes wird indeß der Vorbehalt gemacht, dasselbe demnächst. im Wege der außerordent- lichen Geseßgebung: zu erlassen, weil es hierzu, insbesondere wegen der auf das Seerecht bezüglichen Bestimmungen, noch verschiedener Ermittelungen bedürfe, die voraussichtlich nicht {on während der Dauer des gegenwärtigen Landtags beendet scin würden. (Wes, Zeitung.)

Fraukfurt a. M., 4. Mai. Die offizielle Mittheilung über die Bundestags - Sißung vom 2. Mai lautet: Jm Hinblick darauf, daß die Abstimmung über die am 26. Juli v. J. hoher Bundesversammlung vorgelegten Anträge des Militair-Ausschusses in Betreff dèr allgemeinen Grundzüge der Kriegsverfassung des Bundes bis jeht ausgeseßt geblieben ist und unter Bezugnahme auf Verhandlungen, welche unterdessen zwischen mehreren hohen Bunde®regierungen hauptsächlich hinskchbtkich des Falls flatigefunden haben, daß Oesterreih und Preußen oder cine dieser beiden Groß- mächte mit ihren Gesammt - Armeen an einem Bündeskriege Theil nehmen, hat Preußen heute in der Bundesversammlung nacbstehen- den Antrag gestellt :

„Sür den Fall, daß beide deutshe Gr: ßmächte oder eine derselben mit ihren Gesammt: Armeen im Vereine mit den übri- gen Streitkräften des deutshen Bundes zum Kriege schreiten, treten die Artikel X11. bis XVI. der Allgemeinen Ümrisse und die darauf bezüglihen Paragraphen ter näheren Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung außer Kraft, Eine Verständigung über die Art, wie die kriegsberrlihen Rechte des deuts{chen Bun- des für diesen Fall ausgeübt werden sollen, namentlich über die Oberleitung und Eintheilung der vereinigten Streitkräfte, wird den Allerhöchsten Regierungen von Oesterreich und Preußen ver- traucnsvoli anheimgestellt, welce für ihre Verabredungen, so weit sie das Bundbesheer angehen, die Zustimmung des Bundes einholen werden,“

Dieser Antrag wurde an den Auss{huß für Militair - Ange- legenheiten verwiesen,

Baden machte die Anzeige, daß der Stellvertreter des Gous verneurs der Vundesfestung Rastatt, General - Lieutenant Dreyer, auf sein Ansuchen in den Ruhestand verseßt, der bisherige Groß- herzoglihe Militairbevollmächtigte, General-Lieutenant von Seutter, zum Vice-Gouverneur der Bundesfestung Rastatt ernannt und der General-Major von Boeh, Direktor des Großherzoglichen Kriegsz minifteriuums, zu dessen Nachfolger in der Bundes - Militair - Kom- mission ausersehen sei.

Nachdem in Folge der im Jahre 1858 stattgehabten allge- meinen Musterung der Bundesheeres - Kontingente durch Bundes- bes{luß an verschiedene Regierungen Anforderungen geftellt worden waren, wurde heute auf Grund eines ausführliden Vortrags des Aussch{usses für Militair- Angelegenheiten beschlossen, nach Maßgabe der inzwischen eingegangenen Nachweise die gemachten Ausstellungen und Anforderungen theils als erledigt anzuerkennen, theils zu bes shleunigter Erledigung in Erinnerung zu bringen.

Die übrigen Verhandlungen betrafen laufende, meist militai- rische Angelegenheiten.

Niederlande. Haag, 3. Mai. Die Zweite Kammer hat gestern den Eeseßentwurf, durch welchenu der Durchzug: und die

Die Póft aus England ist ausge

Beförderung der Auêwanderer geregelt wird, einstimmig angenommen.

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elgien. Brüssel, 8. Mai. Die ‘mit „Frankreich abge- ae E beil Uebereinfunft ;pusllamiæt den ey Oh zwischen beiden Ländern für alle geistigen Erzeugnisse. 2 igen - thum der Fabrif- und Handelsmarfen, „so wie industrieller Zeich- nungen, Muster ‘u, #, w. jédweoer Art is unter den chuß der gegenseitigen Garantie gestellt. (Köln. Ztg.) j 4, Mai, Der Senat hat heute mit 27 gegen 7 Stimmen die 15 Millionen für ‘die Artillerie bewilligt, Der Senat nahm hierauf auch den Gesezentwuxf an, der den mit Hannoper Über den Stader Zoll abgeschlossenen Vertrag gutheißt. Nagcchdam die Tageéordnung erschöpft war, ward -der Senat auf unbestimmte 2eit vertagt, j M E ties und Jrlaud, London, 3. M«. Parlaments-Vexhandlungen am 2, Mai, Jm Oberhause fragt der Maxguis of Normanby, ob Jhrer Majestät Regierung etwas da- gegen habe, in Abschrift oder Auszug eine Depesche von Sir J. Hudson ‘vorzulegen, worin derselbe den an das Parlament 1n Turin erstatteten

“Bericht über die Zahl der bei den italienischen Parlamentswablen abge- : gebenen Stimmen mittheilt? Die betreffenden Auswrije seten in Frank- „reich, Italien, Deutschland u. \. w. veröffentlicht und beleuchtet worden.

‘er Majestä ie ‘de fi s um ge ie Veröffentlichung Fhrer Majestät Negierung werde sih also kaum gegen die Veröffentlichun ari Was ibn in diesem Glauben bestärfe, sei Lord John Nussell's

Depesche pom 21. Januar. Der ‘edle Marquis beruft sich außerdem auf

mehrere Aeußerungen in der neulichen Garibaldi-Cialdini-Cavour-Contro-

verse und auf das in Sardinien ausgesprochene AUBp egangen, hbgr hen JTnhalt besagter Ausweise, um zu zeigen, . daß nur eim unend| ich ¿leine Bolkstheil Jtaliens für die Anerkennung der sardinischen Usurpation sich habe gewinnen lassen. Die Ansichten, die er voriges Zahr R O, fänden jeßt täglich mebr Bestätigung. Er fühle fich bewogen, A stand_‘vorzubringen, weil einige der in Lord J. Russell’s Depesche vom 27. Oktober aufgestellten Prinzipien angethan seien, vie lebenswichtigen Fnteressen Englands zu gefährden und, 10 weit sein Tan ins Spiel Ttomme, Englands Größe zu s{mälern. Sein e sei, ¿qu wirken, so lange es nicht zu spät, um von Jtalien, dem Lande, as er nächst England am meisten liebe, die Folgen der gewissenlosen Cabour'schen Politik abzuwenden. Lord Wodehoufe (Unterstaatssecretain des Lu tigen) hofft, man werde anerkennen, daß er seinem edlen Freunde Mel ens ede stand, aber es scheine ihm weder nothwendig, noch gelegen, auf die Finger heiten im Wahlmechanismus eines fremden Staates einzugehen, ith man diese Organisation hier nuv unvollkommen verstehen fönne. p Depesche der ‘bezeichneten Art habe Sir J. Hudson gar nicht Pg Lt er könnte sie folglich mit dem besten Willen nicht vorlegen. i Aber E in England gebe es Bezirke, in denen die Wählerzahl einen ioae ich fleinen Volkstheil bilde. Bedenke man ferner, daß das turiger Parla- ment unter seinen Mitgliedern Männer von der größten Auszeichnung zähle, vou denen sich mit Fug und Necht annehmen lasse, daß sie die

A c; nl fes j o fremde Re- | Wünsche und Gesinnungen des Volkes abspiegeln, fo könnten fremde | : Bu ) z i Ò nge é | in ähnlicher Weise, wie im Oberhause, zur Sprache gebracht. Lord Pal-

gierungen in dieser Versammlung in Turin getrost eine ehrliche Vertre- tuna Italiens erblicken.

Jm Unterhause fragt Mr. J. Ewart, ob Jhrer Uet Ne gierung, Angesichts der Möglichkeit, daß die Südstaaten Pon A a das Kaperwesen dulden und aufmuntern werden, eine hinläng iche See- macht im Meerbusen von Mexico zum Schuß britischen an Bord amerika-

ischer Schif findlichen Eigenthums aufzustellen beabsichtige; und ob | Mea Res 0 L chon Negri Ú| a r Er e e Uar Ala güe Une nicht O UeinitéA Macht segeln, als | merkt, Lord J. Nussell scheine den alten rômischen Spruch umzukeh

Seeräuber behandelt wérden würden? Lord J. Ru \\ell edit nd den ersten Theil der Frage erlaube ih mir zu sagen, daß Jhrer Majestä

Regierung eine Flottenabtheilung zum Schuß der britischen Schifffahrt an |

Was den letzteren Theil der-Jnter- vorzulegen.

die amerikanische Küste beordert hat. as t eter E yellation betrifft, so will T Hauie E A daß. die Re- gierung von Tag zu Tage die zjammerbvoU]ten \ Hen Barg Vet Ereignisse in G amerikanischen Staaten a S lih erfuhren wir, daß die verbündeten Staaten E gegeben haben, und heute, daß alle südlichen Häfen in Blota! E erflärt werden sollen. Was die allgemeinen Bestimmungen des -Vöôlker- rehts über diese Fragen anbelangt, ‘fo kommen hier manche chen (0 e wie wichtige Punkte in Betracht; die Regierung hat daher ‘ein GU n en von den Kvronjuristen -verlangt, um für “ihre Weisungen an den englischen

Gesandten in Amerika, wie für den Befehlshaver des Geschwaders eine | D le Clement in Scladmig ¡hätte -Ws- werden U ie oie ha

Richtung zu haben. Jhrer Majestät Regierung hat es für ihre Pflicht t is N an dem beklagenswerthen Kampf zu ‘ber- meiden. Und nichts als die gebieterische Pflicht, britische Juteressen im Fall eines Angriffs zu beshüßen, könnte der geringsten Ein- mishung zur Rechtfertigung dienen. “Wir find durch feine Handlung irgend einex Art, durch keinen auf die Sache bezüglichen ‘Rath in diesen Kampf verflohten , ‘und suchen wir, um Gottes willen, wo môglih aus ‘dem Spiele zu bleiben. Auf die ‘Motion, O das Haus als Subsidien - Comité konstituire, stellt ‘Mr. Hubbard einen Verbesserungsantrag, den er jedoch, nach einigen Worten des Schaßfanz- lexs und Mr. Disraelis, ‘wieder zurüknimmt. Das Haus geht H: in Comité, und-der Schakanzler beantragt „die Resolution, has We. t: und Zuexzölle guf ihrer gegenwärtigen Höhe bis zum 1. Zuli fort- gelten sollen. Er wünscht der Opposition Glück zu ihrer füßelnelen philantrovishen Sympathie für ‘die ármeren Klassen, denen ‘fie woh uen Thee zu ‘verschaffen wünsche. Als ‘Lord Aberdeen's L f Theezoll abzusthaffen wünschte, ‘da ‘habe fich ar aat 6 E dung widersezt, weil Malz besteuert sei. Er ‘geste e E vom @hvenwerthen Mitglied für Liverpool beabsichtigte Ermäßi j ihn in Erstaunen verseße; denn Mr. Horsfall hexsange Be : ans ate des Theezolles ¡um einen Betrag, der größer sein wüxde, 14 M L AA Aufhebung -der Papiersteuex zu -opfernde Summe; er lade da aut ae eine Ermäßigung zu beschliéßen , die dem Staatsschaß einen U E von nur 123, Pfd. lassen würde, obgleih er und seine Freunde

Berichte über den |

-Nächte nach cinauder viedetholt ‘behauptet ‘Hätten , daß gar fein iUéber- ¡schuß vorhanden sei. Er (Mr. Gladstone) leugne, daß ‘die vorgéschlagene Reduction -dem armen Manne ‘sofort zu Hute fommen würde , denn man wisse aus Erfáhruug , daß dex \Konsument erst spät zum Genuß æines Zehntels \sèlcher Wohlthaten gelange. , Das Haus ‘häbe fich feierlich wer- pflichtet, die Papiersteuer ébciiHastan; und er fordere es auf, sein -Wor- 1 ‘lôsen und ‘der Politif des Freihandels treu zu bleiben. Mr. Horsfa Lll jtellt nun das Amendement, daß der Theezoll, gemäß der anno 1856 gefaßten Resolution bon der man nur auf die Bitte ‘des Schaß- fanzlers für die Kriegszeit abgewichen sei vom-1.Oftober an nur 4 Sb. per Pfd. betragen soll. Gegen die Aufhebung der Papiersteuer ‘werde ‘er zur „rechten Zeit nichts cinwenden. Mr. Disraeli beschuldigt die Regie- rung der \hreiendsten Jnkonsequenz, indem er sie an ihre-früheren s{chwär- merischen Erklärungen fürVerwohlfeilerung des Thees erinnert. Lord Pal mer- stton macht geltend, daß der Theezoll jedenfalls gegenwärtig niedriger sei dals jeinals, so daßdie Consumtion fortwährend steige. Nachdem erdann dieGründe für Aufhebung der Papiersteuer rekapitulirt hat, schreitet das Haus um 1 Uhr nach Vitternacht zur Abstimmung. Für die Resolution des 'Sthaß- kanzlers exgeben sich 299, für das Amendement 281 Stimmen. Die An- kündigung des Resultats einer ministeriellen Majorität von 18 -Stim- men erweckt lauten Jubel auf den ministeriellen Vänken. “Es entspinnt sich noch eine Conversation über den weiteren Geschäftsgang, während deren Nr. Disraeli auf den Vorschlag Mr. Gladstone's, die anderen 'Re- solutionen am Montag vorzunehmen, mit dem Bemerken eingeht, ‘daß die Negierung nach einer #0 „triumphirenden“ Majorität, die noch niht aus den Zehnern heraus und daher eigentli keine Majovennität fei (majority heißt Mehrheit und Großjährigkeit), allerdings Zeit zur Erholung und zum Nachdenken brauche. i : —- 4. Mai. «Parlaments-Verhandlungen vom 3. Mai. Oberhaus-Sißung., Der Lord - Kanzler verliest eine Botschaft der Krone, worin die Anzeige von der Verlobung dex Prinzessin Alice mit dem Prinzen Ludwig von Hessen enthaltea ist und Zhre Majestät 1n Aubetraht der vielfah von dem Hause gegebenen Beweise der Loyalität ‘das -Ver- trauen darauf ausspricht, daß das Oberhaus im Verein mit dem Unter- hause eine Aussteuer bewilligen werde, wie sie der Würde der Krone ge- zieme. Lord Granville beantragt, Jhrer Majestät in einer unter- thänigsten Adresse das Verlangen des Hauses äuszusprechen, ihre Wünsche zu erfüllen. Lord Derby unterstügt den Antrag und derselbe wird tin stimmig angenommen. Die Konkurs-Bill wird auf Antrag Lord Derby's einem Sonderausschusse überwiesen. Lord Carnarvon fragt, ob die in pariser und brüsseler Blättern enthaltenen Telegramme, welchen zufolge ein Zusammenstoß zwischen den Bewohnern von Korfu und den britischen Truppen stattgefunden hätte, wahr seien, und, ‘wenn dies der Fall sei, was für Schritte die Negierung gethan habe. Lord Gran ville entgegnet, die Regierung habe keine Kenntniß von dem erwähnten Vor- gange; do seien die betreffenden Gerüchte wahrscheinlich unxitig, da, wenn ein Zusainmenstoß O E er Lord-Oberkommissar dah wohl telegraphisch darüber berichtet haben würde. | : E L adA S Die ‘Verlobung der Prinzessin Alice wixd

merston beantragt hierauf eine Reihe von Resolutionen, welche den pon uns bereits erwähnten Rathschlägen Ausdruck geben, die der für die Be- s{hleunigung der Geschäftsordnung niedergeseßte Sonder-Ausschuß ertheilt hat. Dieselben werden angenommen. Cochrane lenkt die Aufmerk fcimkeit des Hauses auf Polen, zieht eine Parallele zwischeu ‘der diesem Lande und Neapel gegenüber von der englischen Regierung verfolgten Politik und be-

dem er nach dem Grundsaße verfahre: Parcere superbis et debellare subjectos. Schließlich ae er, ob der Staats-Secretair des Auswärtigen bereit sei, gewisse Depeschen des britischen General-Konsuls zu Warschau Six H. Verne y spricht-die Hoffnung aus, daß Lord Z-. Russell seinen Einfluß aufbieten werde, um einen Ausbruch in Schleswig und Holstein zu verhindern. Wenn man die französische Regierung vermögen könnte, die Sache eben so aufzufassen, wie der englische Secretair des Aus- wärtigen, so, glaube er, ‘ließe fich dic Agitation in den erwähnten Provinzen beschwichtigen, und dieselben könnten, statt eine Quelle der Schwüche und des -Aergernisses für Dänemark zu sein, sih in ein Mittel der Stärke ver- wandeln. Es sei von ‘hoher Autorität an einer anderen Stelle behauptet worden, die Urheber ‘des \chleswig-holsteinisthen Stveites seien die deutschen Bewohner der beiden Provinzen. Es fei das eine ganz 1rrige Ansicht. Jn Kopenhagen habe stets eine starke nationale Partei bestanden, welche Dänemark einverleiben wollen. Es sei niht wahr, daß die Bewohner Schleswigs und Holsteins im Geringsten den Wurish offenbart E: von Dänemark getrennt und mit Deutschland vereinigt zu werden. S verlangten nichts weiter, als ihre alten verfcssungsmäßigen Rechte. Lei- der habe er aus einem vor ‘ein paar Tagen erhaltenen Briefe ersehen, daß die dänische !Negierung sith ‘selbst jet noch Eingriffe in diese Néechte ertaube und diejenigen verfolge, welche dieselben zur Geltung zu bringen suchten. Schließlich fragt der Redner , ob dte Regiexung etwas gegen die Vorlegung des die Herzogthümer betreffenden F richtes des General-- Konsuls Ward in Hambuxg habe M na: L vor ungefähr fünf Jahren abgestattet habe. Lord John Ru!|e a M es sei béhauptet worden , - T n a U Mäthafttliion ionalitäten appellirt, un iese Ber thg a die Batdätie in ‘Warséthau und Ungarn veranlaßt. m g irrige Voraussezung, daß er überhaupt an Siy pa “neisibrii pf Er habe ‘in jener Depesthe gésagt , was die Ansichten Der E ibn gierung über Ztalien und zwar namentlich über Neapel un L s ge- wesen seien, und er sei „dazu dadur bewogen „worden, daß Rus n und Preußen ihre ¡Meinungen bereits ausgesprochen hätten, unl e früher oder später -doch jedenfalls die Frage habe auftauchen müssen, ob , Bie an Stelle der Regierung des hemaligen Königs „von Neapel getretene Regie- rung so beschâffen sei , daß England ‘fie als eine regelmäßige Regierung in Europa anerkennen könne. Es ‘fei deshalb nöthig gewtsen , über die