1861 / 115 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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britischen Gesandten am wiener Hofe über die neue östexreichishe Verfas- sung. Cochrane tadelt die auswärtige Politik der englischen Regie- rung, welche seines Erachtens geeignet sei, die Jnteressen Englands zu benachtheiligen, únd spriht fich mit Entschiedenheit gegen die von Lord J. Russell aufgestellte Nationalitätslehre aus. Lord J. Russell entgegnet, ex halte die Vorlegung der erwähnten Depeschen niht für ratbsam. Was die neue österreichische Verfassung anbe- lange, so stellten fich dem Versuche, constitutionelle Neformen - in Oesterreich einzuführen , allerdings bedeutende Schwierigkeiten entgegen, welche ihren Ursprung zum ‘Theil in der allgemeinen Lage des euro- päischen Festlandes, zum Theil in dem Nationalitätskampfe innerhalb der Monarchie hätten. Wie die Neugestaltung Oesterreichs wirken werde, lasse fih nicht voraussagen. Jedenfalls müsse man sich darüber freuen, daß die Grundsäße der Repräsentation bei der Regierung Anerkennung gefun- den hätten, und daß die Volksvertreter zusammenberufent worden seien, um über Steuern und Staats - Ausgaben zu berathen. Er hoffe, es werde Niemand so boù Vorurtheilen gegen Oesterreich befangen sein, daß er nicht wünschen sollte, der Kaiser und sein Volk würden Hand in Hand auf dem Pfade freier Nepräsentativ-Einrichtungen fortwande!ln. Eben so aber, wie die Russen dagegen seien, den Polen weitere. Zugeständnisse zu machen, sei die liberale Presse in Wien gegen weitere Zugeständnisse an Ungarn. Eine Ausführung der Verfassung von 1848 mit einem besonderen ungarischen Minister des Auswärtigen und einem besonderen ungarischen “Finanz- Minister würde, wie au er gern zugebe, einer Zerstückelung der Mo- narie gleihkommen. Was man wünschen müsse, sei die Beobachtung der Grundsäße der alten ungarischen Verfassung, und daß -es dem Könige von Ungarn gelingen möge, die auf Fortdauer der National- Verfassung abzielenden Wünsche des ungarischen Volkes mit der Neichseinheit in Einklang zu bringen. Es sei dics eine böchst \bwoierige Aufgabe, mit deren Lösung auch der weiseste, mit den Verhältnissen des Landes berträute einheimische Staatsmann vollauf zu thun haben werde, und es würde vermessen von einem Fremden sein, wenn er Rath ertheilen wollte. England könne nur das Beste wünschen. Was Venetien anbelange, so neige er sih sehr stark der Ansicht Peacocke's zu, daß das Aufgeben die- ser Provinz für Oesterreih wünschenswerth sei, Früher hätte der öster- reichische Staat die niederländischen Provinzen als eine große Bürde emvfun- den und sie deshalb abgetreten. Eine ähnliche Bürde sei Venetien. Wenn er gleich gestehen müsse, dæß die wider Oesterreich erhobenen Anschuldigun- gen häufig übertrieben seien, so lasse fich doch die in Vendatien herrschende Abneigung gegen Oesterreich nicht wegläugnen, und so lange Venetien Oester- reich gehöre , lasse sich nit erwarten, daß Oesterreich und Jtalicn oder Deutschland und Jtalien auf dem freundschaftlichen Fuße mit einander stehen würden, der für die Aufrechterhaltung des europäischen Gleichgewichtes so nöthig sei. Man müsse noch abwarten, was das österreichische Unterhaus zu den Steuern sagen werde, die das österreichische Volk für die italienischén Besizungen Oesterreichs zahlen müsse. Doch das scien Fragen, welche das österreicische Volk selbst mit seiner Regierung auszumachen habe. Eine anf Syrien bezügliche Jnterpellation Sir J. Fergqusson's beantwortet Lord s. Russell dabin, daß er sagt, der Bericht der europäishen Kommission sei nach Konstantinopel befördert worden. Er seines Theils hoffe, daß fih Mit- tel und Wege finden ließen, die Lage der Bewohner des Libanon zu ver- bessern. Die Schwierigkeit liege darin, daß Rußland es für seine Pflicht halte, die der griechischen Kirche angehörigen türkischen Unterthanen unter seinen besonderen Schuß zu nehmen, während die Stellung Frankreichs zu den Katholiken eine ähnliche sei. Das Bestreben der englischen Negicrung sei darauf gérihtet, Allen, ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses, die Wohlthaten einer guten Regierung zu sihern. Was die Räumung Syriens betreffe, so habe er allen Grund zu der Annahme, daß man franzöfischer Seits die Vertrags-Bestimmungen einhalten werde. : Frankreich. Paris, 10. Mai. Der Minister des Junern hat verfügt, daß Schweden und Norweger in Frankreich keiner Pässe mehr bedürfen, und daß &ranzosen, die nach den skandinavischen Ländern wollen , auf einen einfachen Julandspaß Frankreich ver- lassen und hierher zurückehren können, da dorthin nicht mehr diplo- matisch vifirt zu werden braucht. i

Der französische Gesandte in Washington hat von hier die allen Konsular - Agenten in Nordatnerika mitzutheilende Weisung erhalten, sih der strengsten Neutralität zwischen Norden und Süden zu befleißigen; übrigens würden zum Schutze der franzöfischen Handelss{iffe neue Kriegsschiffe abgefertigt werden, um an der amerikanischen Küste zu kreuzen.

11, Mai. Der am 27. Februar 1854 zwischen Frankreich | und Belgien abgeschlossene und vor zwei Jahren bis zum 12. Mai

M Va verlängerte Handelsvertrag bleibt, laut einem heute im „Moniteur“ publizirten Kaiserlihen Décrete vom gestrigen Tage, so lange in Kraft, bis der neue am 1, d. Mts. abgesc{lossene Handelsvertrag vollgültig geworden sein wird. :

Von jeßt ab sollen alle zehn Tage specielle Exportlisten aus

den Haupt -Handelspläßen der See- und Landgränze, so wie aus Paris und Lhon im „Moniteur“ veröffentliht werden, Heute ist der Anfang mit Cette, Rouen und Saint Louis gemacht. Die Länder, wohin exportirt worden, sind von einander gesondert. di Vorgestern ist die große Jndustrie-, Pferde-, Gartenbau-, e ate und forstwirthschaftlihe Ausstellung in Chalons sur : arne dur eine Preisvertheilung geschlossen worden, bei welcer er erste Vice-Präsident des Senats, Herr de Royer (zuglei Präsident des Generalraths im Marne - Departement), eine heute 1m „Moniteur, abgedruckte Rede gehalten, und darin namentlich auf die für die Landwirthschaft in der Umgegend von Chalons so ersprießlihe Wirkung des Lagers hingewiesen hat.

Spanien, Aus Madrid vom 10. Mai wird telegraphirt,

Offizier - Aspiranten , die sih anbaten, angenommen habe.

daß die ministerielle Correspondencia die Erklärung bringt, Spanien habe bei der Annahme des Anschlusses von San Domingo _fih durchaus nicht im Voraus zu etwas verpflichtet; doch solle die Sklaverei nicht wieder in der neuen Kolonie eingeführt werden thre Geseßgebung über die Plantage: Arbeit solle die der übrigen Antillen sein.

Unter dem 11. Mai wird telegraphish gemeldet, daß die Re- gierung wahrscheinlich in Spanien eine Anleihe abschließen wird um der Handelsfrisis in der Havannah. Abhülfe zu verschaffen, Das spanische Kabinet schickt fortwährend Kapitalien nah Cuba: ‘am 10. gingen zehn Millionen Realen von Cadix nach der Havannah ab. Da der Kaiser von Marokko fest entsclossen is, die Kabylen der Nordküste ihren Antheil an der Spanien s{uldigen Kriegs- Entschädigung zahlen zu lassen, so ist Soliman, des Kaisers Bruder mit einem Heere gegen die widerspänstigen Stämme im Anmarsce,

Die „Gaceta de Madrid“ veröffentliht zwei Dekrete, womit 1) die Sizungen der Cortes auf einige Zeit ausgeseßt werden und 2} dem Kriegsminister ein außerordentlicher Kredit von 2,172,150 Nealen, zum Ankauf von Pferden für die leichte Artillerie, bewilligt wird. Dasselbe Journal zeigt ferner an, daß General Don Luis Pinzon zum Befehlshaber eines Geshwaders ernannt worden ist, welches sih in Algesiras versammeln wird.

Italien. Die „Opinione“ bestätigt nah Depeschen vom 4. Mai, daß die Reaction längs der päpstlichen Grenze si noch lebhaft behaupte und der Statthalter frische Truppen dahin ab- geschickt habe, Nach einer neapolitanischen Depesche vom 7. waren bis dahin aus Neapel und Gaeta drei Brigaden nah den Pro- vinzen Fondi und Aquila abmarschirt, und es war im Werke, die regulairen Streitkräfte in den von den Bourbonen noch immer in Aufregung gehaltenen Provinzen auf 50,000 Mann zu bringen, „Um reine Bahn zu machen“, Jn Monticelli war eine Abtheilung. der 6— 800 Mann ftarfen aus dem Römischen eingefallenen Kolonne theils zersprengt, theils niedergescossen worden. Auch in Fondi, zwischen Terraciná und Capua, kam es zwischen Bourbonisten und piemontesishen Truppen zum Kampfe, der damit endete, daß die Reactionaire die Flut in die Berge nahmen. Eine marseiller Depesche meldet aus Rom: „Neayolitanische glüchtlinge, welche unter Chiavone’s Kommando aus den Abruzzen (ins Römische) wieder eifirücken wollten, wurden durch französische und päpstliche Soldaten zurückgetrieben; aber. diese Flüchtlinge sind von Fondi. her dennoch in die röômishen Staaten zurückgekehrt.

Laut einer marseiller Depesche vom 9, Mai hat „in Messina feine Erhebung stattgefunden; aber es herrscht daselb große Be- sorgniß, und die Truppen lagern aus Furt vor einem Ueberfalle zur Nachtzeit außerhalb der Stadt“.

„Zl Regno d’Jtalia“ meldet aus Neapel, daß neue Verhaf- tungen in dieser Stadt, wegen politischer Umtriebe, stattgefunden haben. Jeden Tag werden neue geheime Verbindungen“ zwischen Rom und Neapel entdeckt.

Türkei, Aus Konstantinopel, 1. Mai, wird über Marseille gemeldet, daß Omer Pascha in acht Tagen nach Bosnien und der Herzegowina, von wo die lekten Nachrichten übrigens besser lauten, abgehen wollte und von einer aus je einem Attaché aller Gesandtschaften der Großmächte bestehenden Delegation be- gleitet werden sollte, Der türkisch - französische Handelsvertrag soll bereits am Sonnakend, den 27, April, unterzeihnet worden sein. Der serbische Abgesandte, Garaschanin, fordert die Erblichkeit der Fürstenwürde für die Familie Obrenowitsh, so wie Aenderungen der für die Festung von Belgrad und den Aufenthalt der Türken in deren Rayon bestehenden Bestimmungen.

Aus Bucharest, 2. Mai, wird berichtet, daß Fürst Kusa. die Deputation der walachischen Kammer empfangen und auf die Adresse, welche das Verlangen nach Vereinigung der beiden Donau- Fürstenthümer kund thut, laut dem Rumänischen „Moniteur“ Fol- gendes geantwortet habe : i

Meine Herren! J erkenne die ganze Wichtigkeit Jhres Schrittes- und freue mi, Jhnen anzeigen zu können, daß nach den bestimmten ZU- sicherungen, die mir gegeben worden, die Vereinigung fortan cine vollendete- Thatsache ist, Jhr Schritt beweist, im Widerspruche zu böswillig aus- gesprengten Gerüchten, daß die Vereinigung ftets ein nationaler Wuns der beiden Fürstenthümer gewesen. Jch bin stolz, meine Herren, über die Ermutbigung und Unterstüßung, die ih bei Jhnen für die Festigung: unserer Nationalität finde.

Fürst Kusa hat auch das Königreich Jtalien anerkannt; sein Glückwunsh-Schreiben is dem Könige Viktor Emanuel am 5, Mai durch den Gesandten Basile Alexandri überreicht worden.

Dánemark. Kopenhagen, 10. Mai, Der König hat heute eine Sizung des Geheimen Staatsrathes auf dem Sclosse- Christiansborg abgehalten.

Nach einer Einsendung in „Flyveposten“ fehlt es im Land- heere bei der neuen Formation noch an wenigstens 500 Offizieren. und der Einsender bedauert daher, daß man nicht alle 240 Reserve- Er em- pfiehlt zunächst die Beförderung taugliher Unter - Offiziere und-

Unter-Korporale zu Reserve-Lieutenants.

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mitteltransport durch Militairpersonen seiner Umgebung nah Nifsik esfortiren zu lassen, Man hoffte, in Erwartung der Friedensmis- fion Omer Paschas, die Waffenruhe zu erhalten.

Die von dem Orlogs - Capitain Paludan befehligte Fregatte Tordenskjold“ hat heute Morgen auf die Rhede hinausgeiegk. "" Aalborgs Avis“ meldet, daß vorgestern mitder „Dania“ 170 Mormonen von Aalborg abgegangen sind, um Über Kopenhagen

land nah Utah auszuwandern, : f E E Vimid: 9, Mai. Der Rest der hier vorhandenen See-

wehrpflichtigen, wovon mehrere verheirathet und selbstständig sind, hat Ordre erhalten, Mitte dieses Monats sih in Kopenhagen zu stellen, Die hierselbst noch befindlichen vier Kanonenbôte machen mehrmals in der Woche kleine Ausflüge auf der Eider. : Amerika. New-York, 27. April. Die Aufregung hier- selbst hat sich insofern wenigstens gelegt, als man [nit mehr für Washington zitterte, das, laut den mit der früheren Post eingetroffenen Berichten, sehr gefährdet schien. Ver „Herald“ vom 97sten schreibt, es sei gewiß, daß das 7te New - Vorker und das Massaschussetts - Regiment Washington wohlbehalten erreicht, daß Ersteres die zerstörten Straßen und Brücken in Stand gescht, und daß die Besorgniß vor einer Ueberrumpelung der Hauptstadt auf- gehört habe. Der Transport - Dampfer „Baltic“ meldet überdies qus Anapolis, daß auch das 12te Regiment in der Nähe von Washington angelangt sei, und daß das bte und 7te Regiment ibnen auf dem Fuße folge. Der Potomac war bis jezt offen ge- blieben. - Noch hatten, im Gegensaß zu früheren Gerüchten, die Sonderbündler die Ufer desselben nicht beseßt, und befanden fich die Höhen von Geokgetown und Arlington noch im Besige der Regierung. Ueber die Truppenbewegungen der Sonderbündler liegen zerstreute Berichte vor. Fort Picke ns war, wie es scheint, noch nicht angegriffen worden , wabrsbeinlich weil feine schweren Geschüße zur Stelle. waren, 6000 Freiwillige aus dem Süden sollen zum Kriegsdienst in Richmond bereit stehen und dürfte ihre Zahl binnen 6 Tagen bis auf 25,000 anschwellen. Es heißt, daß Práfident Davis bei ihnen ist, während der Ober- Kommandant, General Beauregard, noch in Charleston zu tein scheint. Jn Norktown und bei einem 3 Meilen oberhalb Richmond gelegenen Punkte waren Batterieen angelegt worden. Bei Harpers ferry standen 6000 Mann, deren nächste Bestimmung unbekannt ift, und 2500 Mann befanden sich in Norfolk: - | j Mittlerweile sind aus Maryland Nachrichten eingelaufen, die ungünstig für die Secessionisten lauten. Aus Harrisburg wird gemeldet, beträchtlie Massen Neger seten nach Petnsylvanien ge flohen, und in Folge dessen sei das in der Grafschaft Vork in Pennsylvanien gelegene Dorf Hannover von den Maryländern an- gegriffen worden. Ganze Familien haben, wie es beißt, aus Mary- land die Flucht ergriffen, um si na Pennshlvanien gzu retten, und in den Grenzgrafschaften des erstgenannten Staates fürchtet man, daß die ganze Sklavenbevölkerung sich auf die Beine macht, Schon sollen ihrer 500 davongelaufen sein. Jn Baltimore scheint ebenfalls ein Umschwung der öffentlichen Meinung zu Gunsten der Union stattgefunden zu haben. So schließt man aus dem veränder- ten Tone der Journale und aus anderen Anzeichen, do läßt sich darüber Verläßliches vor der Hand nicht mittheilen. ‘Dié Siadt war noch immer in der Gewalt des Secessionistenpöbels, doch war weiter kein Unfug - getrieben worden, z E A ee war das Gerücht verbreitet, daß Ex- Präsident Buchanan nach Canada geflohen sei, aus Furcht bor den 2000 Mann in Tankaster stehenden Oh1o-Lruppen, die gedroht haben sfollen, ihm den rothen Hahn aufs Dach zu seßen, : Asien. Das Reuter'sche Bureau bringt Nachrichten aus Schanghai vom 22. März. Das den Vang-tse-tiang hinauf- segelnde Expeditions-Geshwader war zu Hanku angekommen. zur Errichtung von Handelshäfen gewählten Punkte sind Hinkiang, Herofiang ‘und Hanku., Zu Peking war eim Ministerium der auss wärtigen Angelegenheiten eingeseßt worden. Wie aus Kalkutta, 18. April, gemeldet wird, waren die Aussichten für die Jndigo- Aernte shlecht. Die Ryots weigerten sib, zu arbeiten. Der „Lloyddampfer“ ist mit der Ueberlandpost aus Alexan- drien in Triest eingetroffen. Aus Shanghai wird vom LL: März gemeldet, daß daselbst der Begehr nach Manufakturwaaren im Zunehmen war. Die Rebellen waren bemüht, mit den Aus-

ländern sich auf freundschaftlichen Fuß zu stellen.

Telegraphische Depeschen.

(Aus dem Wol ff’s{hen Telegraphen-Büreau.)

Triest, Sonnabend, 11. Mai. Nach hier eingetroffenen

Nachrichten aus Ragusa vom 10. d. haben die Konsular-Agenten

neuerdings versucht, das belagerte Niksik mit Lebensmitteln zu ver-

sehen. Bei Kristaz stehende türkische Truppen unter dem Befehle

Derwisch Pascha's waren im Begriff, die Defileen von Douga anzugreifen. :

Triest, Sonntag, 12. Mai. Nach hier eingetroffenen Nach-

rihten aus Cettinje vom 10. d, haben die dortigen Konsuln der

London, Sonntag, 12. Mai, Abends. Nach hier eingegan-

genen Berichten aus New: Vork vom 2ten d. M. hielt man Washington für sicher. Die Ausficht eines unmittelbaren Kon- fliftes hatte sich vermindert. Virginien will den Separatisten den Durchmarsh gegen Washington nicht gestatten. gefallen, werde sih jedem Angriffe bis aufs Aeußerste widersetzen.

Tennessee ist ab- Eine Proclamation des Präsidenten Davis sagt, er

in Berlin ein-

Gewerbe- und Handelsnachrichten. Berlin, 10. Mai. Jn dem Zeitraume vom 16. bis 30. April

1861 wurden:

| Steinkoblen, | Braunkohlen und Coafs.

Tonnen. Klaftern.

62924 1090 | 12066

33022 tio 16

Torf Brennholz

Transport- weise

führt : S E gefüh zu Wasser

| pr. Eisenbahn

1090 12082

: | E, zusammen | 95946

zu Wasser aus Berlin | pxr. Eisenbahn ausgeführt: | | zusammen |

Die |}

erliner GetreidehÖrse. vom 13. Mai. : | | Weizen loco 70 —83 Thlr. pr. 2100 Pfd, 82—83pfd. fein bunt.

polnisch, 82 Thlr. bez., ab Kahn 83—S4pfd. gelh schles. 78 Thir. frei

Mühle bez. j ; 4 Roggen loco 80—81pfd. 494 Thlr. ab Kahn u. frei Bahn, 82 83

Pfd. 50 Thlr., ab Kahn pr. 2000pfd. bez, Frühjahr 474 49 -- 48% Thle. 48% ‘Br., 4824 G., Mai -Juni 47{—48{—% Thlr. bez. u. G., ATZ Br., Juni - Juli 474—485—+4 Thlr. bez., Br., u. G., Juli - August AT;—49—á8—3 Thlr. bez., Br. wu G., Augnst - September 485 49 Thlr. bez., September - Oktober 48{—49{—4927 Thir. bez., Okiober- November 48{—49% —49 Thlr. bez. E

Gerste, grosse u. kleine, 38-—44 Thlr. pr. 1750pfd.

Hafer loco 23 26 Thlr., Lieferung pr. Frühjahr 26 Thlr. bez., Mai - Juni, 26% Thlr. bez., Juni - Juli 26—2 Thlr. bez., Juli-August 26% Thlr. Br., September-Oktober 265 Thlr. Br.

Erbsen, Koch- und Futterwaare 42—48 Thlr. :

Rüböl loco 115 Thlr. Br. , Mai nund Mai-Juni 115—ck3 Thlr. bez. u, G.; 11% Br., Júni - Juli 412% Thlr. ‘bez., Br, u. G. Juli-August 12 Thlr. bez., Br., u. G., September - Oktober 12 {—4—# Thlr. bez, Ua Br, 122 G, :

Leinöl loco 10% ThIr., Lieferung 10% Thlr. ; / ,

Spiritus loco ohne Fass 18% —% Thlr. bez., Mai und dau 194 197 Thlr. bez. u. Br., 19% G., Juni - Juli 197 # Thlr. bez, Br, u. G., Juli = August 1954 4 Thlr. bez., Br. u, G.) August- September 19;—% Thlr. bez., Br. u. G., September - Oktober 195 5 Thlr. bez., Oktober - November 185 —% Thlr. bez. :

Weizen in feineren Gattungen mehr gefragt. Roggen 1n loco stilles Geschäft. Termine, matt eröffnend, befestigten sich im Verlaufe und sehliessen nach einer wesentlichen Preiserhöhung ruhiger. Gek. 15,000 Ctr. In Rüböl war das Geschäft zu bessern Preisen wegen Mangel an Abgebern ziemlich beschränkt. Spiritus ‘anfangs etwas billiger verkauft, schliesst fest und höher. Gek. 10,000 Qrt.

eslau, 13. Mai, 1 Uhr 38 Minuten Nachmittags. (Tei. Des déi Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 705 Br. Frei- burger Stamm - Actien 1025 Br. Oberschles18che Actien Litt. A. u. C. 1212 G: do, att: B, —, Oberschlesische Priotitíts e. Litt. D., áproz., 90% Br.; do. Litt. F., 4iproz., 36% &.: do. u 2 32proz., 18% G. Kosel-Oderberger Stamm- Actien 347 G. rers Brieger Actien Oppelp- Tee Stamm- Actien 34% Br. Preus- ische 5proz. Anleihe von 1859 # Br s Sirius pr. 8000 pCt. Tralles 197—18% Thlr. bez. u. a A G. Weizen, weisser 70--92 Sgr., gelber 70—89 Sgr. Roggen 99-—-6b Sgr.

—54 Sgr. Hafer 27 34 Sgr. j i liche Verkehr bei günstiger Stimmung und neuerdings

ao n Mai. 1 Uhr 35 Minuten Nachmittags. . (Tel. Dep. des Staats - Anzeigers.) Weizen 72—-87, Roggen 44 45, Mai - Juni 4AL Juni-Juli 44¿—45 bez., Juli-August 455 G., September- Oktober G2 bez. Rüböl, Mai 11/4, September-Oktober 11%—115 bez. Spiri- us 19, Mai - Juni 19!,, Juni - Juli 19{—19% bez,, Juli - August 103%

Großmächte den Fürsten von Montenegro bestimmt, einen Lehens-

da, August-September 19% G , September - Oktober 18% da.