1861 / 120 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Seme S H Ra A2 P RE E E

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Personal-Veränderungen in der Armee.

Offiziere, Portepee- Fähnriche 2c. A. Ernennungen, Beförderungen und Versezungen.-

: Den 4. Mai. v. Bonin, Pr. Lt. vom 2. Garde - Drag; Regi., als Adjutant zur 1. Garde Kay. Brigade kommandirt. v. Niesewandt, Sec. Lt. vom 2. Pomm. Ulan. Regt. (Nr. 9), zum Pr. Lt. befördert. Frhr. v. Scchlot- heim, See. Lt. a. D., früher im 6. Ulan. Negt., jeßigem Thüring. Ulan, Regt. (Nr. 6), als. Sec. Lt. im 2. Pomm. Ulan. Regt. (Nr. 9) wieder

angestellt. Den 7. Mai.

Herzog v. Ratibor, Oberst à la suite des 2. Ldw. Ulan. Regts., der Char. als General-Major verliehen und zu den Offiz. à la suite der Armee versezt. Bock, Hauptm. 1. Klasse von der 2. Jngen. Junsp. und Plaßz-Jugen. zu Torgau, unter Verseßung zum Stabe des Jngen. Korps, zum überzähl. Major, Zlgner, Pr. Lt. von der 3. Jngen, Jnsp., zum Hauptm. 2. Klasse, Küster, Sec. Lt. von dex 1. Jng. Insp. , zum Pr. Lt, Taubert, Pionier von der Garde-Pion. Abthl.,, zum Port. Fähnr. befördert. Frosch, Pr. Lt. bon der 1. Jng. Jnsp., von dem Dienst bei dem Garde-Pion. Bat. entbunden. v. Woyna, Pr. Lt. von der 1sten Ing. Jasp., Weber, Sec, Lt. von ders. Jnsp., zum Garde-Pion. Bat.

verseßt. Den 8. Mai.

v. Lüdinghausen-Wolff, Major aggr. dem 4. Ostpreuß. Gren. Regt. (Nv. 5) und kommandirt zur Dienstl. bei der Abtheilung für die véridatben Angelegenheiten im Kriegs - Ministerium, unter Verseßung in das Kriegs - Ministerium, zum Vorstcher der Geheimen Kriegs - Kanzlei

exnannt. Den 10. Mai.

v. Ramm, Major von der Pomm. Art. Brig. (Nr. 2), zum Com- mandeur des Train-Bataillons. IV. Armee-Corps ernannt. b. Krieger, Hauptmann von der Garde - Art. Brig., zum Comp. resp. Batterie - Chef exnannt. v. d. Burg, Pr. Lt, von ders. Brigade, zum Hauptmann, v. Prittwiß - Gaffron 1., Sec. Lt. von ders. Brig., zum Pr. Lt, Gember g, Kanonier von der Magdeb. Art. Brigade (Nr. 4), Müller, Unteroff. von der Niederschles. Art. Brig. (Nr. 5), Gericke, Unteroff. von der Schles. Art. Brig. (Nx. 6), zu Port, Fähnrs. befördert. Schl em- mer, Pr. Lt. von der Westphäl. Art. Brig. (Nr. 7), zur Ostpreuß. Art. Brig, (Nr. 1), v. Horn, Pr. Lt. von dex Oftpr. Art. Brig (Nr. 1), zuv Westph. Art. Brig. (Nv. 7) verseßt.

Bei der Lang mehr. Den 10. Mai.

Pezelt, Sec. Lt. von der Art. 2. Aufg. des 2. Bats. 3. Ostpr. Regts. (Nr. 4), Choltiß, Sec, Lt. von der Art. 1, Aufg. des 2, Bats. 1. Oberschlesischen Regiments (Nr. 22), zu Premier-Lieutenants befördert,

B. Abschiedsbewilligungen 2. Den 4. Mai.

v. Schildt, Hauptm. a. D., zuleßt Pr. Lt. im 2. Brandenb. Gren.

Regt. (Nr. 12), die Aussicht auf Civilvers. ertheilt. Den 10. Mai.

Tiedemann, Oberst-Lieut. und Commandeur des Train-Bataillons IV. Armee-Corps, der Abschied als Oberst, mir der Uniform der Garde- Art. Brig. und Pension bewilligt. Stotten, Pr. Lt. vom Niederrhein. Füs. Regt. (Nr, 39), ausgeschieden und zu den beurl. Off. 1. Aufg. des Ï Bataillons 4. Rheinischen Landwehr-Regiments (Nr. 30) übergetreten.

Den 13. Mai.

Baron v. d. Go lb, Gen. Lieut. u. Commandeur der 10. Division unter Genehmigung seines Abschiedsgesuchs, mit Pens. zur Disposition gestellt. v. Prittwiß, Gen, Major und Kommandant von Thorn, mit der geseßl. Pens. in den Ruhestand verseßt. Bartenw erffer, Oberst- Lieut. und Kommandant von Schweidniß, als Obevst mit der Unif. des 4. Pomm. Jnf. Negts. (Nr. 21) und Pens. in den Ruhestand verseßt.

Veränderungen in der Armee. Mittelst Allerhöch ster Kabinets-Ordre vom 10. Mai 1861.

Frhr. v. Czettriß u. Neuhaufß, General-Major und Commandeur der 10. Kavallerie-Brigade, unter Entbindung von diesem Verßältniß, zur Führung der 4. Oivision, während des dem General - Lieut. v. Dank- bahr vom 15. d. M. ab bewilligten achtwöchentlihen Urlaubs, nach Bromberg kommandirt. v. Koße, Oberst und Commdr. des Rhein. Ulan. Regts. (Nr. 7) zur Führung der 10. Kav. Brig. nach Posen kommandirt. Mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre bom 13, Mai 1861.

v. Schöler, Gen. - Lt. und Commdr. der I. Division, zum Gouver- neur von Königsberg ernannt. v. Gersdorff, Gen.-Major und Kom- mandant von Königsberg, in gleicher Eigenschaft na Danzig verseßt. Bronsart v. Shellendorff, General - Major und Kommandant von Danzig, zum Commandeur der 2. Juf. Brigade ernannt. v. Ciesielsfi, Gen.-Major und Cmmandr. der 27. Juf. Brig., vorläufig mit Beibehalt seines Ranges als Brigade- Commdr. mit der Führung der 9. Dibision beauftragt. v. Schlege ll, Oberst, unter Belassun in dem Verhältniß als Flügel-Adj. Sr. Maj. des Königs, zum Cmmdr. der 21. Inf. Brig. ernannt. v. d, Mülbe, Gen. Major u. Commdr. der 2. Garde-Juf. Brig. , bor- läufig mit Beibehalt seines Ranges als Brigade-Commdr., mit der Fühs- rung der. 10. Division beauftragt, v. Walther u. Croneck, General- Major u. Commdr. dex 21. Jnfant. Brigade, in gleicher Eigenschaft zur 2. Garde-Juf: Brigade verseßt. v. Schmidt, Gen. Major u. Commdr. der 10, Jnf. Brig., unter Entbindung von diesem Verhältniß zur Führung der 7. Div. während der Krankheit des Gen. Majors von Sydow und des demselben von Ende dieses Monats ab bewilligten zweimonatlichen Uxkaubs, nach Magdeburg kommandirt. b. Stückrad t, Oberst u. Kom- mandant von Magdeburg, in gleicher Eigenschaft nach Thorn verseht. v. Buddenbrock, Oberst-Lt. vom 2. Ostpr. Gren. Regt. (Nv. 3), unter Stellung à la suite dieses Regts. zum Kommandanten von Schweidnitz

ernaunt. Wollenhaupt, Obers - Lt. u. Commdr. des 3. Vats. (Glo- . Nieders{l. Landw. Regts. (Nr. 6), unter Stellung, à-la suite (Nr. 18), zum Kommandanten von Graudenz

des 1. Pos. Juf. Regts. ernannt. Militair-Beamte. Durch Verfügung des Kriegs-Minifteriums. Den 26. Februar.

Stein, Registrator bei der Jutendankur des IV. Armee-Corps, die

nachgesuchte Entlassung aus dem Militair-Jntendantur-Dienst ertheilt. Den 16. April.

Böôlcke, Diätarius im Büreau des Direktoriums des Potsdamschen

großen Militair-Waisenhauses,, die etatsm. Büreau-Assistenten-Stelle ver-

/ Den 22. April. Seddig, Zahlm. 2. Klasse von dem aufgelösten 3. {weren Land- webr-Neiter-Regt., mit Pension verabschiedet. Straßbürger, Proviant- Amts-Applikant in Berlin, zum Proviant-Amts-Assistenten ernannt.

g Ani L S Den 23. Aptil.

ungklauß, Proviant - Amts - Applikant in We el, zum Proviant-

Amts-Asfistenten LACAEE, | A Den 1. Mai.

Burkhardt, Controleur des Montirungs- Depots in Düsseldorf zum 1. Juli e. mit der erdienten geseßlichen Pension in den Nubestand geseßt. Plachte, Assistent desselben Depots, zum Controleur befördert. Müller, Asfistent des Montirungs - Depots in Breslau, in derselben Eigenschaft an das Montirungs-Depot in Düsseldorf verseßt.

Den 95. Mai,

Ehrhardt, Rechnungsrath, Jutendantur-Seeretair beim V. Armee-

Corps, mit Pension in den nachgesuchten Ruhestand verseßt.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 18. Mai. Seine Majestät der König nahmen heute die Parade über die Truppen der Berliner Seine Majestät ritten zuerst an der Front der | welche auf beiden Seiten der Linden aufgestellt waren, und stellten Allerhöchstsih sodann an der Blücher-S tatue auf, woselb der Vorbeimarsch stattfand. Nach beendigter Parade nahmen Seine Majeftät die Vorträge des General - Adjutanten General- Majors Freiherrn von Manteuffel und des Geheimen Kabinets- raths Wirklichen Geheimen Raths Sich nab dem Schauspielhause, um die Göthe - Ausstellung in Um 4 Uhr fand Diner im Königlichen neralität und alle Stab8offiziere

Garnison ab, Truppen herunter,

Jllaire entgegen und begaben

Augenschein zu nehmen. Schlosse statt, wozu die ganze Ge der in Parade gestandenen Truppen eingeladen waren.

Jhre Mazjestät die Königin halt stage dem CExerziren d Potsdam un

) am vorigen Donner- er Berliner Garnison, am Freitag der Pa- d heute der Parade hierselbst beigewohnt, Am Schluß der diesjährigen Frühjahrs - Uebungen des Corps findet heute im Königlichen Schlosse bei und . Per Konigin Vorstellung im Königlichen Opernhause statt.

JFhre Majestät die Königin hat gestern mit Seiner Majestät dem Könige Jhrer Majestät der verwittweten Königin Allerhöchstihren Besuch abgestattet und heute die Ausstellung der Göthe - Erinnerungen zum Besten des betreffenden Monuments in Augenschein genommen.

Bei Jhren Königlichen Majestäten verabschieden sich enburg - S{hwerin und der Herzog Am vorigen Don-

rade in

Jhren Mae

je stäten Könige Miilitair-

Galadiner und Abends

heute der Großherzog von Meckl und die Herzogin von Sasen - Altenburg. nerstage fand zu Ebren der hohen Gäste eine kleine musikalische Abendunterhaltung im Königlichen Palais statt, woselbst unter Leitung des General-Musik-Direktors Meyerbeer der Hof - Pianifi 5. von Bülow, so wie Madame Laborde und Herr Baragli mit- wirkten, Sachsen. in ihrer ‘heutigen Sißung bei über den Antrag des Abgeordneten Riedel, kräftigen deutshen Centralgewalt und gleichzei einer Vertretung des deutschen Volkes betreffend , stündigen Diskussion folgenden Antrag mit 62 gegen 1 Stimme angenommen: Kammer die Staatsregierung zu ersuchen : auf Herstellung einer alt mit Volksvertretung hinzuwirken ; die Staatsregierung wolle insbeson- Oberbefehl des der Ersten t eingegangen, durch welches. der auf den 15. Juli angeseßt

Dresden, 17. Mai. Die Zweite Kammer halt Berathung des Deputationsberichts die Schaffung einer tige Herstellung nach einer vier- ihrer dritten Deputation „Jm Verein mit der Ersten

fräftigen deutfchen Centralgew zugleich aber zu beantragen: dere für sofortige Regelung der Frage über den Bundesheeres mit demüht sein.“ Kammer ift ein Königliches Dekre Schluß des dermaligen Landtags (Dr. J:) Weimar, der Niederlande ist heute Mittag zu einem Be zoglichen Hofe angelto Frankfurt a. tagsfsißung gab eine: auf den von gestellten Antrag wegen

deutfchen

Jhre Majestät die Königin - Mutter suhe am Großher-

M., 17. Mai. Ju der gestrigen Bundes Oesterreich (wie bereits telegraphisch erwähnt) Preußen in der Bundestagssißung vom: 2. d.

der Oberbefehlshaberfrage bezügliche Er-

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flárung ab, welche mit der preußischen Anschauung nicht über- einstimmen soll. Dieselbe wurde dem Ausschusse zugewiesen. Her Gesandte für die sächfishen Herzogthümer (X11. Curie) ér-

klärte Namens der foburg- gothaishen Regierung, daß der mehr-

erwähnte Antrag von Hessen - Darmstadt auf Juterpretation des C 1 des BundeSsvereinsgeseßes einen Angriff auf das Verhalten der Herzoglichen Regierung (bezügli des Nationalvereins) zu enthalten scheine, und {ließt daran den Wunsch auf schleunigste Berathung des Großherzoglich hessischen Antrages. Der Groß- herzoglich hessische M erflärt sich mit diesem Wunsche etu- standen. T, 5e H a E Wien, 17. Mai. Se. K. K, Apostolische Majestät ist gestern Abends von hier nah Triest abgereist, Pesth, 17 M0; Im - weiteren Verlauf seiner Nede über den Adreßentwurf fagke Eötvôs: Wenn die Ungarn in den Reichsrath einträten , fönnten sie einen überwiegen- den Einfluß ausüben. Ungarn wolle aber nit den Ruin Oester- reihs, sondern nur sein Recht. Die Sache Ungarns sei mil den

deen Deutschlands und Jtaliens solidarisch, sie könne auf die Dauer nicht unterliegen. Es sprachen noch mehrere Redner gegen und einer für die Zweckmäßigkeit der Adresse, Die Debalte wurde um 9 Uhr vertagt, Es waren noch 70 Redner eingescrieben.

Genf hat stattgefunden und einstimmig folgende Anträge ange- nommen: „1) Das Genfer Volk is mit dem Urtheil, das die (He- \chwornen gegen Marcband abgegeben haben, nicht einverstanden ; 2) eine Kommission aus dem Volke habe sich zu den Mitgliedern des Staatsraths zu begeben und sie um Zurücnahme des Demis-

seinem Beschlusse. (Fr. J.)

Großbritaunien und Jrland, London, 16. Mai. |

Der Prinz-Gemah]1 hielt gestern im Namen der Königin ein (ever im St. James - Palafte ab. [&0 Herren hatten die Ehre, dem Prinzen vorgestelit zu werden. —, Die Königin kam mit den Prinzesfinnen am Abend nach der Stadk. i Gestern Abend wurde in der Freemasons Tavern der 72. JZah- restag der Gründung des „Royal Literary Fund“ (zur Unterstüßung von verdienten Schriftstellern aller Nationen) durch ein Bankett ge- feiert, bei welchem der Herzog von Aumale den Vorsiß führke, und unter Auderen der. Graf von Paris, der Herzog von Chartres,

der Prinz von Condé, der Graf von Eu, der belgische Gesandte, |

,

vord Stratford, Lord Shrewsbury, Disraeli , Patkington, Graf |

Platen, Sir Roderich Murcbison, Sir Henry Rawlinson, Mr.

.

wurde, brachte den herfömmlichen Toast auf die Königin und das

anze Königliche Haus mit den wärmsten Worten aus. „Jch habe®* | : i ) sind : L ; Fein. 5 f ) | fames Handeln z u ermöglichen. Wenn die Pforte, und dies lag ficher in “ibrem Juteresse, ‘uns unterstüßt hätte, so würden die Mächte einmüthig | unsere Ansicht getheilt haben. Sie hat es aber vorgezogen, ausf\{chließli

e A H E d KSingebung für | C L ; s 1 i wohl sagen, daß Niemand mehr Achtung und H11 gebung | | für sich die Sorge für die Bewahrung des Friedens in Anspruch zu nehmen,

fein Recht sagte er unter Anderem dies in Ausdrücken zu

thun, deren sih ein lohaler Engländer bedienen würde , doch darf |

Jhre Königin besitzen kann, als i. Jn. hr erdlide ih die Ver-

förperung Jhrer edlen freien Justitutionen, in ihr die Souverain |

cines Landes, das meinem eigenen Geburtélande in Freundschaft | verbündet ist und hoffentlich bleiben wird, das allen Verbannten | seit ihren leßten Berathungen auf eine einfache dreimonatliche Verlänge- eine Zufluchtsstätte bietet, ohne ihnen erniedrigende Bedingungen | aufzuerlegen , und ohne mehr von ihnen als die Beobachtung der Landesgeseße zu verlangen. J bewundere in Jhrer Kougin die | vorzüglichste aller Frauen, denn ich hatte selbst wiederholt Gelegenu- ZJartgefühl zu bemerken, das unter jo

heit, ihr außerordentliches H L T 10 hochgebornen Personen eben nicht gewöhnlich angetrossen wird,

Nacbdem die Toaste auf Heer und Flotte getrunken worden wareu, bracbie er den eigentlichen Trinkspru des Abends aus: „Wem

Gedeihen des literarischen Unters: längere Rede von ihm eingeleitet wurde.

In der Nachmittagssizung des Unterhauses am Mütwoch , den 15, Mai, beantragte Mr. Butt die zweite Lesung der Bill, betreffend die Errichtung eines Appellationstribunals zur Revision friminalgerichtlicher Urtheilssprüche. Die Nothwendigkeit eines solchen Gerichts sei schon zu Anfang des Jahrhunderts bon vorurtheilsfreien Nechtsgelehrten erkannt | worden. Der berühmte Neformer Six S. Nomilly war der. erste, der eine Bill zu oben angegebenem Zweck einbrachte, aber nicht der leßte. „Zm | Grunde enthalte sie feine Neuerung sondern dehne ein in gewissen Fällen vorhandenes Rechtsmittel auf eine zahlreichere Klasse bon Fällen aus, indem fie .den Unterschied, der 1n Bezug darauf zwischen Felonie und misdemeanour gemacht wird, aufhebt. Die Unterscheidung sei eine öst willkürliche und unbillige , da das Prozeßverfahren gegen Felonie wie wegen misdemeanonr denselben Regeln unterliegt. Gegen eine Verurthei- lung wegen misdemeanour (d. h. eines Verbrechens, auf welches Geld- oder Gefängnißstrafe steht) giebt es eine Verufung an ein hôheres Ge- richt, nicht so in Felonie-Prozessen (wo das: Leben oder die lebenslänglide Freiheit auf dem Spiele steht). Der Grun® oder Vorwand ist nichts als ein Ueberbleihsel mittelalterlicher Barbarei, Hab und Gul des überführ- ten „Felon“ sind an die Krone verwirkt. Daher die gietion daß die Queens Bench nicht mehr einschreiten könne , nachdem das Vermögen von So und So in den Besiß der Königin übergegangen sei, Ver Antragsteller citirt eine außerordentliche Menge bon Beispielen, um

tüßungs-Vereins“, der duxch eine

die Fehlbarkeit der Jury nachzuweisen, und erinnert, daß ein in Felonie- Fällen begangener Zrrthum oft nicht mehr ut gemacht werden fkönte. Sir G. Cornewall Lewis stellt den Verbesserungs-Antrag auf Lestitrg in 6 Monaten (Verwerfung). Die vorgeschkagene enderung würde mehr Böses als Gutes stiften. Rach dem Zeugniß fehr hoher Autoritäten f hôre die Schuldigfprechung eines Unschunkdigen zu den seltenen Ereignissen, und wenn der Angeklagte und nicht auch der Kläger das Appellakions- recht erhielte, so würde die nachfihtige Stimmung, die jeßt das Kenn- zeichen der englischen Justiz sei, großen Abbruch leiden. Mr. M'Mabon (der felbst dieselbe Bill anno 1859 und 1860 vergebens cinbrachte) ver- weist auf das Beispiel der Vereinigten Staaten, wo etne Appellation ge- stattet ift. Mr. Butt erwidert, daß, seines Wissens, das Zet fehr hoher Autoritäten anders láute, als der Minister des Înnern glaube; #d habe der Chief Baron Pollock anerkannt, daß dic Verurtheilung unf{chut- diger Personen in England durchaus nichts Seltenes fei. Die 2. Lefung wird jedoch ohne Abstimmung verworfen.

17. Mai. Ju der gestrigen Sißung des Oberhauses er- flárte Earl von Granville, England erkenne eine effeftive Blo- fade der amerikfanishen Häfen an, Jn Betreff der als KriegS-

i mit den | Contrebande zu betracteuden Gegenstände müßten die einzeinen Juteressen der übrigen Völker der Monarchie, mit den Einheitê- | Î gens d

Fälle entscheiden. Lt) Jm Unterhause ward die Budget-Bill ohne vorherige Ab-

| stimmung zum zweiten Male verlesen.

Franfreich. Paris, 16. Mai. Der Sénat ist gestern,

j __| wie bereits telegrapbtf emeldet, über sämmtliche shrishe Peti- Schweiz. Bern, 15. Mai. Die Volksversaminlung in | 9 h g i

tionen, dem Kommissions- Antrage gemäß, zur Tagesordnung über- gegangen, und zwar „einstimmig wentger zwei Stimmen“. Diese

| Abstimmung war der Erfolg der Nede Billauit's, welcher dem

Senate schließlich nachstehende Depesche der Regierung des Kaisers

| an ihren Vertreter in Konstantinopel, Marquis de Lavalette,

1] vorlas: : sionsbegehrens zu bitten." Der Staatsrath blieb jedoch hei |

„Herr Thouvenel an den Marquis de Lavalette in Konstantinopel.

Paris, 3. Mai- 1861. Herx Marquis! Der Kaiser hat so eben Befehl gegeben, in der dur die Convention dom 19, März d. J. festgeseßten Frist mit der Räumung Syriens vorzugehen. Jndem ih Sie bitte, der Pforte davon Mittheilúung zu machen, muß ich, den Absichten Sr. Majestät gemäß, Sie ersuchen, von Neuem die Aufmerksamkeit der Minister des Sultans auf die Pfslichken

hinzulenken, welche ihnen der Abmarsch unserer Truppen añferlegt. Lediglich aus Menschlichkeitsgefühl und in der Absicht, deim Blutvergießen Einhalt zu thun und größerem Unheil vorzubeugen, hat Frankreich den Auf- trag übernommen, den ihm die Mächte in Syrien nach gemeinsamer Üeber- einkunft ertheilt haben. Wir haben diesen Auftrag ohne Hintergedanken ind mit ganzer Ehrlichkeit ausgeführt ; wir haben alle unsere Kräfte darangeseßt, das zu verwirklichen, was Europa fi{ch vorgenommen hatte. Wir würden gleichwohl die Ordnung unker solchen Bedingungen und Bürgschäften baben herstellen wollen, daß man nach dem Abmarsche unseres Exrpeditions-Corps

Mondckton Milnes, Thackeray u. st.. w. als Gäste erschienen “auf den Bestand der Ruhe hätte renen dürfen. Nach unserer Aasicht aller- waren. Der ‘Vorxsißende, der nut lautem Beifall empfangen |

dings, wir haben es gefagt und meinen es noch, würde, um die syrischen Christen in ordentlicher Weise sicher zu stellen, die Näumung der vollen Aus- führung aller der politischen und administrativen Maßnahmen haben unter- gecrdnei werden müssen, welche unerläßlich sind, um der Behörde ein ivitt-

und ihr Bevollmächtigter hat dersfichert, sie fei dazu befähigt. Seine Erklä- rungen find in dieser Hinficht so bestimmt und ents{ieden gewesen, ‘daß die Konterenz si verpflichtet gefühlt hat, denselben Nechnung zu tragen und fich

rung der Occupation zu beschränken. A s

Die türkische Regierung hat |0 eine Verantwortlichkeit auf si ge- nommen, deren besondere thr obliegende Verpflichtungen wïr jeßt, wo wir Syrien verlassen wollen, allen Grund haben, ibr vor Augen zu führen. Nachdem Frankreich mit Opfern, die es nicht bereuen wird, wenn die Be- vôlferung davon den Segen genießt, die materielle Ordnung! in diesem Lande hat wieder herstellen helfen, kann die Regierung des Kaisers nicht zugeben, daß Syrien der Schauplaß neuen Unheils würde. Eine solche Eventualität würde, wenn sie eintrâte, die öffentliche ‘Meinung iu ganz Europa enipdren und seitens der türkishen Regierung eine Ohnmacht be- funden, die man unausbleiblich ivürde ergänzen mul A

Wofern nicht die hohe Pforte selbst auf eïne andere Combination be- dacht ist, find wir zur Näumung Syriens durch eîne Verpflichtung ge- halten, der wir ohne Untveue gegen einen Vertrag uns nicht würden entziehen können ; gerade auf Grund dieses Vertrages haben wir mit unseren Truppen Hülfe geleistet, und wir fónnen uns nicht weigern , bei Ablauf der festgeseßten Frist sie zurüzuziehen. Wie haben uns übri- gens verpflichtet, die zur Occupation nöthigen Kräfte un Gefammtnamen Euxopa?’s zu liefern, und wix dürfen än dem Charakter des Auftrages, den die Mächte uns ertheilt haben , nichts ändern. Wir haben uns ge- fragt, ob es nit passend sein möchte, ibnen eine abermalige Ver- längerung für die Mission unseres Expeditions - Eorps vorzusßlagen. Die Verhandlungen aber, welche bei der ersten Verlängerung statt- gefunden, und die unabänderlichen Erklärungen der Pforte haben uns überzeugt, daß unsere eigene Würde uns niht mehr ae, zu ciner solchen Eröffnung! den ersten Schritt zu thun; nur der Regierung des Sultans, die ihre eigenen Interessen besser kennt, würde es zukommen, das zu thun. Wir werden also Syrien an dem durch den Pariser Ver- trag bestimmten Datum räumen; aber wir thun das nux, nachdem wir laut unsere Befürchtungen ausgesprochen und indem wir der Pfortè drin- gend empfehlen, zu beweisen, daß ne wirklich, wie sie behauptet hat, über die Mittel verfügen kann, welche nöthig find, um die Ehriften gegen die Miederfehr des Unheils, das sie erlitten, sicher zu stellen. So Werden