1861 / 144 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Summarische Uebersicht der im Sommer-Semefster 1861 auf der Königlihen Rheinischen Friedkich- Wilhelms - Universität zu Bonn anwesenden immatrifulirten Studirenden.

Von Michaelis 1860 bis Oftern 1861 find gewes.n

Davon find abgegäángen

Es find demnach gebliecbén

Seit Anfertigung der Uebexficht des vorigen Semesters sind hinzugefommen

Dis Ra der immätrikulirten Studirenden beträgt aher

Die evangelisch - theologische Fakultät ( Juländer. 63 zählt 9 Ausländer 13

Die katholis - theologische Fakultät | Jnländer. 216 At ci pepi eas M E Em Ausländer

: S A nländer. 106 Die juristische Fakultät zählt | Sifiatier 18 124 Jnländer. 117 Ausländer 4 121 j ; i der. 21 Die philosophische Fakultät zählt .… | Pnbländer 92 297 i Gleiche Summe 836 Unter den Studirenden der philosophischen Fakultät befinden sich vierzehn Junländer, welhe nah §. 36 des Reglements vom 4, Juni 1834 immatrikulirt wurden, und vier und siebenzig, weiche der landwirthschaftlichen Akademie zu Poppelsdorf angehören Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die Uni- versität als zum Hören der Vorlesungen berechtigte Hospitanten Nicht immatrikulirte Pharmaceuten 6

Summe S

Die medizinische Fakultät zählt

Bonn, den 3. Juni 1861.

ichtamt lich es.

Preußen. Berlin, 15, Juni, Bei Sr. Majestät dem Könige und Jhrer Majestät der Königin hat am vorigen Donnerstage ein Familiendiner zu Ehren Jhrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin von Mecklenburg- Streliß, gebornen Prinzessin von Großbritannien , stattgefunden. Abends war im Königlichen Palais eine musikalische Unterhaltung, wobei unter Leitung des General-Musikdirettors Meyerbeer der Pianift von Kontski mitwirkte.

Gestern stattete Jhre Majestät die Königin Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Großherzogin von Toskana und Jhrer Königlichen B der Prinzessin Amalie von Sachsen Allerhöchstihren Ve- uh ab.

Se. Mafestät ber König und Jhre Majestät die Königin haben gestern Jhren Sommer-Aufenthalt nah Schloß Babelsberg verlegt, Das Diner nahmen Jhre Majestäten bei Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen im Neuen Palais ein, Die Abendgesellschaft war auf Schloß Babelsberg.

Jhre Majestät die Königin wird Allerhöchstihre Reise nach- Baden über Coblenz und Wèimar am {16ten Abends antreten Und hat dabei jegliche Empfangsfeierlihkeiten verbeten. Jm Ge- folge Jhrer Majestät der Königin befinden fich zunähst Allerhöst- deren Dher-Hofmeister und zwei Palastdamen.,

Köln, 16. Juni. Von Stuttgart kommend traf gestern Nach- mittags die Königin von Holland mit Extrazug hier ein und setzte, nachdem fie im reservirten Salon der hiesigen Central-Station eine kleine Erfrishung eingenommen, ihre Reise nah dem Haag unver- weilt fort. (K. 3,)

ranffurt a. M., 15. Juni, Jn der go eetagallgung vom 13. Juni gab Preußen binsihtli der Revision der Kriegs- verfassung des Bundes im Anschluß an seinen Antrag vom 2ten v. M. und in Beziehung auf die bezügliche Erklärung Oesterreichs vom 16. v, M. eine Erklärung ab, welhe im Wesentlichen Folgen- des bésagte :

Die Königliche Regierung , deren Organe bisher die Forde- rung einer Umgestaltung der Artikel X11, bis XVI. der Allgemei- üen Umrisse der Bundes-Kriegsverfassung aufrecht erhalten haben, giebt dieses Verlangen auf und will, indem sie sih darauf beschränkt,

eine Ausnahmebestimungy für den ‘Fall zu beäntragèn , daß die beiden deutschen Großmächte oder eine derselben mit ihren Ge- sammt - Armeen in- dén Krieg cintreten , der Revision der Kriegs- verfassung nachstehende drei Alternativen zu Grunde gelegt haben.

1) diejenigen der Artikel X11, bis XVl. der Allgemeinen Umrisse, welche ein einheitlihes Kriegsheer des Bundes einsließ- lih der Kontingente Preußens und Oesterreihs und einen vok der hohen Bundesversammlung zu wählenden und in Eid und Pflicht zu nehmenden Overfeldherrn aúüfftellen ;

2) diejenige des Artikel 46 der Nähere Bestimmungen , be- treffend den Oberbefehl für den Fall, wenn nur eiù Theil deg Bundesheeres zusammengezogen wird;

‘für diese beiden Alternativen können die Anordnungen der BundeS8-Kriegsverfassaung ganz unverändert bleiben ;

3) diejenige des Eintritts von Oesterreich oder Preußen oder beider Großmächte mit den Gesammt-Armeen in den Krieg für den Bund. Für diese Alternätive, welhe der Königlichen Regierung als die weitaus wichtigste erscheint, stellt Preußen, so bäld deren Berücfsichtigung beschlossen sein wird, die Mittheilung eines voll- ständigen Entwurfs der Näheren Bestimmungen der Kriegsver- fassung in Aussicht.

Da in dieser Erklärung darauf hingewiesen war, daß der aus- gesprochene Zwetk des Königlich preußischen Antrags vom 2, v, M. die endliche Herbeiführung der Beschlußfassung über die Ausschuß- Anträge vom 26. Juli v. J. sei, fo sah sih der Kaiserlich öster- reichische Gesandte veranlaßt, si unter Rückbeziehung Auf seine Erklärung vom 16. v, M. dahin auszusprechen, daß die Kaiserliche Regierung auf die Entscheidung der ersten Vorfraze auch ihrerseits den größten Werth lege, Beide Erklärungen gingen an den Militair: Ausschuß.

Die Königlich preußische Regierung brachte einen Antrag ein, welcher cine veränderte Désignirung der Kontingente der Reserve- Jufanterie - Divifion und die Bildung vou zwei Brigaden zum Schutze der außerpreußischen deutschen Nordküste betraf. Der An- trag schließt sich an einen früheren än, welchen mehrere Küsten- staaten in leßterer Hinsicht bereits am 12. Juli v. F. bei Vor- legung der über ein gemeinsames Küstenvertheidigungssystem ge- pflogenen Verhandlungen gestellt hatten, und nimmt auf den Bundesbeshluß vom 27. April c, Bezug, welcher die Bei- behaltung der . Reserve - Jnfanterie - Divifion bestimmte und die Ytilitair - Kommission beauftragte, wegen künftiger Verwendung derselben bei der Fortsezung der Ärbeiten zur Revision der Bundes - Kriegsverfassung zweckmäßige Vorschläge zu machen. Nachdem die Kontingente der Reserve - Jufanterie - Division durch die Erhöhung des Prozentsazes und die gleiche Bereithaltung resp. Gleichstellung des Haupt- und Reserve-Kontingents seit dem Jahre 1520 stärker geworden sind, beabsichtigt die Vorlage die innerhalb der fraglichen Divifion nicht zu den Besazungen der Bundes- festungen zu verwendenden Uebershüsse möglichst zweckmäßig für besondere militairishe Erfordernisse verwendbar zu machèn. Sie erblickt es als einen sehr günstigen Umstand, daß in diefem Ueber- schusse Truppen vorhanden sind, aus denen das zur Vertheidigung der fraglichen Küsten erforderlihe Corps formirt werden kaun, dhne daß eines der einzelnen mehr oder weniger geschlossenen Bundes- Armeecorps durch Entziehung von Truppenabtheilungen geschwächt oder in seiner Organisation gestört würde.

Der Antrag , dem fi mehrere der hierbei betheiligten Regie- rungen fofort anschlossen, wurde dem Militairausshusse Überwiesen.

Dieser Ausschuß erstattete mehrere Vorträge, aus denen eine umfängliche Darlegung der Unterhaltung und Verwaltung der Bundesfestung Ulm im Jahre 1860 und von deren Erfordernissen für das Jahr 1561 hervorzuheben ist, so wie ein Antrag auf Vereinfachung des Geschäftsgänges in dem Kassen- und Rechnungs- wesen der Bundesfestungen durch Verminderung der Zahl der ab- gesondert zu führenden Testungsfonds.

Das Ober-Kommando der hiesigen Bundesbesaßung ward auf Antrag des betreffenden Gesandten zur Entsendung von Truppen- theilen für Schießübungen ermächtigt und - die Ernennung des Großherzogli badishen General - Lieutenants von Selttter zum Gouverneur der Bundesfestung Rastatt an Stelle des auf Er- fuchen in Nuhestand verfegzten Generals der Kavallerie Freiherrn

von Gayling. kam zur Anzeige. (F. P. Z,)

Nassau. Wiesbaden, 15. Juni, Die erste Kammer hat si dahin ausgesprochen, daß die Preßverordnungen außer Kraft geseht und ein neues Preßgesehß erlassen werden möge. Jn der zweiten Kammer wurde der Antrag, einem allenfallsigen Vertrags- Abschluß mit dem Fürsten Taxis fei die ständische Zustimmung vorzubehälten, angenoninten. Weiter wurde ate a gl bei Gelegen- heit des französis - deutschen Handelsvertrages fei zwischen den Zollvereinsstaaten auf Beseitigung der Weinlibergäng8zölle hinzu- witken,

Baden. Karlsruhe, 13. Juni, Heute hat die General-

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Synode mit 25 gegen 5 Stimmen den Beschluß über die Oeffent- libfeit ihrer Verhandlungen gefaßt.

Mannheim, 12. Juni, Die französische Regierung hat einen Consul hierselbst ernannt, welchem zur Bequemlichkeit des reisenden Pubklifkums au die Befugniß beigelegt ist, Pässe für Reisen nah Frankreich zu visiren. (F. P. Zt.)

Wúrttemberg. Stuttgart, 15. Juni. Der „Staats- Anzeiger“ enthält heute cin Reskript an den ständischen Auéschuß, dahin gehend, daß Se. Majestät, „nachdem die Kammer der Ab- geordneten so etshieden ausgesprochen hat, daß sie auf keine in Ausführung einer bindenden Uebereinkunft mit der röômiscben Kurie an sie gelangende Gesecßesvorlage eingehen werde, den abgeschlosse- nen Vertrag als solcben überhaupt als gescheitert betrachten müsse und demselben au ihrerseits eine rechtlide Verbindlichkeit nicht mehr zuerkennen könne,“ Jn Folge dessen ist das Weitere verfügt und zugleich das Ministerium des Kirchen- und Scbulwesens hbe- auftragt worden , gemeinschaftliÞ mit den übrigen betheiligten Ministerien zu näherer Regelung der Rechtsverhältnisse der fatho- lischen Kirbe in Württemberg einen neuen selbstständigen Gesetz- entwurf vorzulegen 2c.

Oesterreich, Agram, 15. Juni. Der Vauus Freiherr v, So- cevic wurde heuke in der Sihung des Landtags mit Acclamation und unter wiederholten begeisterten Ziviorufen zum obersten Landeë- kapitän erwählt. Ferner wurde das Sendschreiben des Patriarchen Rajacic. an den Landtag, worin gegen den vom Obergespan an-, geblich gebraudten Ausdruck, daß die Militärgrenze blos von Kroaten bewohnt sei, Protest erboben wird, dem- Komité für die südslavishe Akademie zugewiesen und mehrere dem griechish nicht unirten Glaubensbefenutnisse angebörenden Landtagsmitglieder diesem Komité zur Ausarbeitung der betreffenden Antwort zugetheilt.

Jn der Sitzung des fkroatiscben Landtages am 12. d, M. wurden die Anträge des Central - Auësscusses über die F. Propo-, sitionen entgegengenommen, Bezüglich der Feststellung des künf- tigen Verhältnisses des dreieinigen Könkgreihs zum Königreich Un- garn heißt es im Berichte:

„Erwägend jedoch ihre gemeinsame Vergangenheit und ihr früheres gemeinsames constit. Leben, und si berufend auf tie ihnen ausgesproche- nen brüderlihen Sympathieen, erklären die dreieinigen Königreiche Dal- matien, Kroatien und Slawonien anläßlih der Verhandlung der Aller- höchsten K. Proposition vom 26. Februar 1861, womit fie eingeladen wurden, sich über ihre Beziehungen zum Königreiche Ungarn zu äußern, fraft dieses ihres Landtagsbeschlusses,

daß sie jederzeit bereit find, nach gemeinsamem Vortheile und Be- dürfnifse mit dem Königreiche Ungarn in einen noch näheren staats- rechtlichen Verband zu tri.ten,

sobald von Seite des Königreichs Ungarn die obenangeführte Un- abhängigkeit und Selbstständigkeit des dreieinigen Königreichs und dessen obangeführter realer und vixrtual - territorialer Umfang unbedingt in rechtskräftiger Form anerkannt werden wird.

Den nationalen Verbandsvertrag werden beide Landtage im Wege bon Deputationen feststellen, welche in gleicher Zahl von Landtags- Mitgliedern auf neutralem Boden zusammentreten werden.

Bezüglich der vierten Kaiserl. Proposition, welche von der Wahl von 9 Vertretern im ReichErathe und von der Vorlage der Landtagsbeschlüsse darüber handelt, wie künftigtin die Vertreter des dreieinigen Königreichs zu wählen und nah Wien zu entsenden sind, lautet der Antrag:

daß erst dann, wenn dieses Verhältniß festgeseßt worden ist, bon Seiten des Landtags des dreieinigen Königreichs und bon Seiten des Landtags des Königreichs Ungarn bezüglich dieser K. Propofitionen die Rede geführt und darüber im Einvernehmen mit Ungarn unter einem der Beschluß gefaßt werde.

Pesth, 14. Juni, Die durch das Stylifirungscomité rebi- dirt: Adresse wird nochmals vorgelesen, nach einiger Debatte an- genommen und ihre Mittheilung an “das Oberhaus beschlossen.

Großbritannien und Jrlaud. London, 15, Juni, Bei dem vorgestrigen Wettrennen von Ascot war zum ersten Male seit vielen Jahren die Königin nicht anwesend. Gestern waren der preußische Gesandte und der Herzog von Argyli zur Königlichen Tafel geladen. B Der Herzog von Cambridge begab sih am 14. früh nach dem Lager von Aidershot, um die nah Kanada bestimmten Truppen zu mustern. ;

Die ne! esie Post aus Melbourne bringt die. Nachricht, daß der Krieg mit den Eingebornen von Neu - Scelaud zu Ende ist. Eie haben endlih die ihnen gestellten Bedingungen angenommen ; es gab blutige Kämpfe, und selbst Armstroug-Kanonen mußten mit- spielen, bevor ihre vortrefflich angelegten Erdfestungen zur Ueber- gabe gezwungen werden lonnten, Sie kapitulirten, nacdem ein Driitel ihrer Mannschaft gefallen war. Jhr Hauptführer aber, Wiremu Kingi, hat die Kapitulation nicht angenommen und sich

mit einem kleinen Gefolge lieber ins Junere des Landes zurück- gezogen.

Ju der Oberhaus-Sißung am 15ten lenkte Lord Hardwicke die Ausmerksamkeit des Hauses nochmals auf die Widerstandsfähigkeit- eiserner Balken und Platten gegenüber den Armstrong - Geschüßen. Dex Herzog von Somersett erklärte, die Sache sei allerdings von großer Wichtigkeit und eine sachberständige Kommisfion beshäfiige sich damit.

Jn der Unterhaus-Sißung erklärte auf Anfrage des Admiraks Duncombe Lord E. Paget, daß der „Great Eastern“ zum Truppen- Transport nah Quebec gemiethet worden ci und folzende Mannschaften an Bovd nehmen werde: Artillerie: 7 Offiziere, 220 Mann und 110 Pferde; 30. Jnfanterie-Regiment: 39 Offiziere, £68 Mann und 6 Pferde; 60, Jnfanterie - Negiment eben so viel, und Train: 4 Offiziere und 104 Mann, zusammen also 89 Offiziere, 2057 Mann und 122 Pferde.

Vas amcrifanise Postamt hat dem hiesigen zu wissen gethan, daß vom 31, Mai an der Postenlauf nach Oft - Virginien, beiden Carolina’s, Georgia, Florida, Alabama, Misfissippi, Louisiana, Arkansas und Texas eingestellt i, und daß Briefe dahin vom Post- amte in Washingtou zurückgehalten und an die Abseuder zurück- gescbickdt werden sollen. Das englische Haupt-Postamt erklärt heute, es werde auf alle Fälle Briefe, die nah den genanuten Staaten adressirt seien, nah wie vor übers Meer expediren, da jene Posften- Einstellung möglicher Weise nur eine vorübergehende sein dürfte.

Frankreich., Paris, 16, Juni, Morgens. Der heutige „Moniteur“ reproduzirt den Artikel der „Patrie“ vom 15. d,, welcher mittheilt, daß Unterhandlungen in Betreff der Anerkennung J'aliens Seitens Frankreichs eingeleitet seien.

Spanien. Aus Madrid, 15. Juni, wird telegraphis gemeldet: „Aus Portugal trifft die Nachricht ein, daß Umsturz- Aufrufe die Regierung beschuldigen, sie wolle die Armee vecnichten, um die National -Unabhängigkeit zu verkazfen; diese Aufrufe schließen mit einem Lebehoch auf Saldanha,“

Jn Cadix ist am 14, Juni eine Antillenpost eingetroffen. Die Berichte aus der Havannah lauten in Betreff der Finanzlage . wieder gut, Auf San Domingo berrschte bei Abgang des Dampfers am 18, Mai „Begeisterung“; General Santana reiste, im Lande umher, um die spanische Verwaltung zu organifiren.

Îtalieu. Turin, 17. Juni. Die „Patrie“ if im Stande, mittheilen zu können, daß eine Verhandlung wegen Anerkennung des Königreihs Jtalien angeknüpft ist, wonach Frankreich die vollbrahten Thatsachen anerkennt, ohne sich wegen der Zukunft auf Verpflichtungen einzulassen. |

Die „Gazzetta di Torino“ bringt die Beileids-Depesche Lord John Russell’s an Sir James Hudson, die dieser sofort dem ita- lienisden WViinister des Jnnern, Minghetti, mittheilte. Dieselbe lautet :

Cavour’s Ted hat im Oberhause allgemeine Trauer verursacht. Dem Andenken an diesen ausgezeichneten Staatêmann wurde das verdiente Lob gespendet. Sprechen Sie Herrn Minghetti das tief gefühlte aufrichtige Beileid von Jhrer großbritannishen Majestät Regierung brei der Kunde von dem unerfeßlichen Verluste aus, den Jtalien eulitten hat. Lord John Nufssell,

Garibaldi hat an die Marquise Anna Trivulzio Pallavicini einen offenen Brief gerichtet, worin er dieselbe auffordert, ihren ganzen Einfluß aufzubieten, damit iv allen Städten Ztaliens Damen- Comités gebildet werden, welcbe sich verpflichten, alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel auf,ubieten, um auf die materielle und moralische Hebung der ärmeren Volksklassen hinzuarbeiten.

Graf von Trapani widerspricht in einem Schreiben an die Armonía der durch turiner Telegramme verbreiteten Nachricht, er habe sih in Nom an die Spiße eines bourbonishen Comités unter religiósem Titel gestellt,

Die aus den neaopolitanichen Provinzen vorliegenden Nachrichten bestätigen, daß in den Provinzen Capitanata, Terra di Lavoro 2c, fortwährend bewaffnete Banden umherzichen, ohne daß die Piemontesen bis jeßt im Stande gewesen wären, fie zu zerstreuen oder aufzulösen. Der Guerillakrieg dauert fort. Auf Sicilien hat großen Schaden u. a, eine in der Naht vom 18.—19. Mai stattgehabte Brandlegung in den Schwefelminen von S, Cas taldo angerichtet, Es gingen nicht nur immense Schwef elvorräthe in Brand auf, sondern es richteten auch die Schwefeldämpfe und Gase auf eine Strecke von mehreren Meilen große Verheerungen an den Pflanzungen und Saaten an, Auch viel Vieh is dur Einathmen der giftigen Gase erstickt worden. Erst am 20, Mai und nachdem auch ein Men‘chenleben verloren gegangen war, fonnte man des Feuers Meister werden. |

Dem „Regno d’Jtalia“ wird aus Mondovi gemeldet, daß alle Feldärzte der Südarmee lieber ihre Entlassung geben, als sich den vom Kriegsminister vorgeschriebenen Prüfungen unterziehen.

Amerika, New-York, 1, Juni. Das vor dem Fork Pickens aufgestellte Belagerungscorps soll nach den Berichten der