1861 / 152 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Angekommen: Se. Excellenz dexr General - Lieutenant und Direktox des. Militair-Oekonomie-Departements, Hering, von Neu- Hardenberg: bei Müncheberg. s

Berlin, 26. Junk Se. Majestät der König haben Aller- gnävigse geruht, den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur nlegung der von des Großherzogs von Sachsen Königlicher Hoheit ihnen verliehenen Decorationen des Haus - Ordens vom weißen Falken zu ertbeilen, und zwar: Des Groß-Kreuzes: q dem Staats-, Kriegs- und Marine-Minister, General-Lieutenant von Roon; Des Commandeur-Kreuzes erster Klasse: dem Direktor des Allgemeinen Kriegs - Departements, General- Major Baron von der Golß, Des Commandeur- Kreuzes zweiter Kla se: dem- Chef. der Abtheilung für die Artillerie - Angelegenheiten im Kriegsministerium, Oberst-Lieutenant Teisler; und Des Ritter- Kreuzes erster Klasse: dem Hauptmann von dem Buss\che vom Kriegsministerium.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 26. Juni. Jhre Majestät die Königin: ist am 22. Juni Nachts“ in Weimar eingetroffen, hat den 23sten im engsten Familienkreise und den Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs mit Jhren hohen Verwand- ten und dem Hofe am 24sten im Schlosse Dornburg ‘an der Saale verlebt. Allerhöchstdieselbe ist am 25sten Vormittags von dort über Weimar nah Frankfurt gereist und wird daselbst übernachken. Am 2sten beabsichtigt Jhre Majestät von dort Allerhöchstihren acta dem Großherzoglich Badischen Hause in Karlsruhe abzu- atten.

Cóôln, 25. Juni, Jhre Königlichen Hoheiten der- Kronprinz und die Frau Kronprinzessin und: Höchstderen Kinder- sind heute früh 84 Uhr mit dem Cöln-Mindener Courierzuge' eingetroffen. Die höchsten Herrschaften, welhe von den Spißen der Civil- und Militair - Behörden auf dem Central - Bahnhofe erwartet und ehrfurhtsvoll begrüßt wurden, geruhten im reservirten Salon des Stationsgebäudes zu frühstücken und benuzten hiernächst den um 9% Uhr abgehenden Expreßzug. der Rheinischen Bahn zur Weiter- reise nah London. (K. Z.) G

Hesterreih. Wien, 25. Juni. Der Kaiser is gestern früh 9. Uhr aus Triest nach Laxenburg. zurückgekehrt und hat sich gleich darauf über Schönbrunn nach der Residenz. begeben.

Die Kaiserin hat sich vorgestern um 5 Uhr 15 Minuten Nach- mittag auf dem K, K. Kriegs8dampfer „Elisabeth“ eingeschifft und bei vollkommen gutem Wetter und ruhiger See die Reise nach Corfu angetreten. Die: Fahrt auf der Eisenbahn verursachte kéi- nerlei Vershlimmerung des Unwohlseins. Der- Kriegsdampfer „Greif“, an dessen Bord sich. der Erzherzog Ferdinand: Max be- findet, giebt. Jhrer Majestät das Geleite bis Corfu, Professor Skoda begleitet Allerhöchstdieselbe. ebenfalls dahin,

Unter Vorsiß des Superintendenten Franz hat ein provisori- \ches- Comité die Statuten des für die deutsch - slavishen Kron- länder zu bildenden evangelischen Vereins der Gustav - Adolph- Stiftung entworfen. Die Satzungen sind denen des Gesammt- vereins, der seinen Centralvorstand in Leipzig hat, und dem sich der óösterreihishe Verein unterordnet, möglichst gleich gehalten, Nach dem Entwurfe sollen sih die einzelnen kleineren Vereine, bei- läufig nah den Provinzen vertheilt, zu etwa zehn Zweigvereinen gruppiren, .und diese zusammen einen Hauptverein bilben, der seinen Sih -in Wien- haben dürfte.

Pesth, 24. Juni. Die Adresse wird von den Präsidenten und“ Schriftführern- beider Häuser unterzeichnet und durch die Prä- sidenten Apponyi und Giezh überbracht werden, Dieselben erwar- ten nur die telegraphische Nachriht aus Wien über den Zeitpunkt, wann der Kaiser dieselben empfangen will.

Niederlande. Vom Haag, 22. Juni, Die Zweite Kanimer ist auf. den. 25sten. d. M. einberufen. Sie - wird sich mit dem: Geseh. wegen Amortisation der Nationalshuld , wegen der Nationalmiliz. und wegen . des Eisenbahn-Budgets beschäftigen.

Holland. hat, glei. Frankreih und England, seinen Untertha- nen verboteu, Kommisfionen ‘oder Kaperbriefe während des Krieges in den Vereinigten Staaten anzunehmen; die Schiffscapitaine sind angewiesen, die Blokade genau zu respektiren und. unter keinen Umständen. Waffen. und. Kriegsmunitionen zu transportiren oder ten E E “rfen dieser Vorschriften könn- ( s Piraten behandelt und auch von den niederländischen Ge- richten--verfolgt werden. (D. Z.) s

Großbritannien und Jrland. London, 25, Juni,

Die Königliche Dampf- Yacht „Victoria and Albert“ ist gestern

von Portsmouth: nah Antwerpen abgefahren, um- die Kronprinzessin

von Preußen abzuholen, Den jeßigen Anordnungen zufdlge. würde

diese: morgen an Bord der Yacht die Nacht zubringen und am dar- auf folgenden Morgen Antwerpen verlassen, Der König der Belgier

reist heute ab.

Seit Sonntag Nachmittag ist London von einer Feuersbrunst heimgesucht, wie sie in solher Furchtbarkeit seit vielen Rabe nit erlebt worden ist, Durch Unvorsichtigkeit einiger Arbeiter gerieth gegen 5. Uhr am Sonnabend Nachmittag ein, nahe bei London-

Bridge, hart am rechten Themse-Ufer gelegenes Magazin im soge-

nanuten Cotton - Wharf in Brand. Jn diesem und in den an- skoßenden Magazinen lagen bis in das sechste Stockwerk hinauf tausende von Theekisten und Seidenballen , während die unteren und Kellerräume mit Talg, Salpeter, Theer, Oel, Baumwolle und Getreide gefüllt waren. - Diese ganze Masse von Speichern sammt einigen anstoßendew Wohnhäusern , die zusammen einen Flächen- raum von -etwa drei Aker Landes einnehmen, sind heute nunmehr ein dampfender Schutthaufen, aus dem noch fortwährend Flammen aufshlagen, und unter dem es noch in den ausgedehnten Keller- räumen in gefährliher Weise fortbrennt, ohne daß man dem Feuer- heerde der Hiße wegen nahe kommen fann.

Frankreich. Paris, 24. Juni. Prinz Napoleon und Prinzessin Clotilde waren, wie dem_,Moniteur“ aus Tunis ge- meldet wird, dort am 11, d. angekommen, und nachdem sie den Bey besucht und verschiedenen Festlichkeiten beigewöhnt , auch die Kapelle Ludwig's des Heiligen und die Ruinen von Karthago be- schen hatten, am 13. nah Bona und Philippeville weitergefahren,

Heute sind die für Cochinchina besonders“ formirten Polizei- truppen, welce aus der pariser Garde, dem Kaiserlichen Garde- Génsdarmen - Regiment und der Seine - Gendarmerie ausgewählt worden, nah Draguignan abmarsbirt, wo sie equipixt und aus- gerüstet werden sollen, um dann in Toulon- nach Saigun eingeschifft zu werden,

Jn der leßten Senats - Sihung wurde gelegentli þ einer von einem Belgier eingereihten Petition die Frage aufgeworfen , ob überhaupt ein Nicht-Franzose das Recht habe, sich ais Bitksteller an den- Senat zu wenden. Der Berichterstatier, Senator Bonjean, bejahte diese Frage im weitesten Umfange, weil das Petitionsrecht ein allgemeines und absolutes, das Recht der Schwachen, der Un- terdrückten, der Unzufriedenen jedes Alters, jedes Geschlechts, jedes Standes sei. Nach ciner Diskussion wurde diese Materie der Kom- mission zur Berichterstattung Überwiesen.

Dem „Moniteur“ wird in einer Privat - Korrespondenz mits- getheilt, daß die englishe Regierung, beschlossen hat, für die Reor- ganisation des Spitals von Greenwich die Einrichtungen des fran- zösischen Jnvaliden Hotels zum Muster zu nehmen. Nach der fran-

zösischeu- Organisation kostet der jährliche Unterhalt eines-Invaliden,

31 Pfd. St. 16 Sh., in Greenwich 59 Pfd: Skt. 6 Sh, also bei- nahe das: Doppelte: Die Verwaltungskosten für einen französischen Invaliden betragen 5 - Pfd. St. 5 Sh, die: eines englischen 25 Pfd. St. 18 Sh. jährlich.

Graf Persigny begiebt sich, wie der „Moniteur“ beiläufig er- wähnt, nächstens nah England, um seine Familie in ein dortkiges Seebad zu bringen. Während der- wenigen Tage seiner Abwesen- heit wird er von Billault vertreten werden. Die fkaiserliche Trireme“ ist am 20. d. von Havre dur den Dampfer „Dauphin“ nach Cherbourg ges{leppt und in den dortigen Kriegshafen gelegk worden, Das Gesetz, welches: der Mutter des Marschalls Bos: quet eine lebenslängliwe Pension von 6000 Fr. jährlich bewilligt, ist heute publizirt worden. Zwischen Boulogne und Calais läßt die Negierung einen Nothhafen für größere Schiffe anlegen,

Italien. Turin, 24, Juni, Jn der Kammersißung vom 42. schlug Crispi vor, die- Nationalbewaffnung auf Sicilien nicht aus- zudehnen, weil dort die öffentlihe Sicherheit nit hergestellt ist. BVixio weist nah, daß keine Erhebung in Massen durch dieses Gesey dekretirt wird, und die Wahl der mobilen Nationalgarden dur vorhergehende Artikel mehr als sicher gestellt ist. Crispis Vorschlag wurde zurückgewiesen. :

Die Mobilgarde- zerfällt in Jnfanterie - Bataillone zu 600 bis 650 Mann. Sobald das Geseh veröffentlicht ist, wird unver- züglich zur Errichtung der Cadres von 220 Bataillonen geschritten, Petrucelli schlägt 500 Bataillone vor, um keine französische Allianz nöthig zu haben. Minghetti verwirft vor der Hand diese äußerste Maßregel, welche nur im Falle der Noth. zu rechtfertigen wáre. Bixio s{lägt 380 Bataillone vor. Es bleibt jedoch bei 220.

Kossuth und Türr hatten in Tuxin am 19.. Juni eine lange Unterredung mit ‘dem Minister des Junern: Der unitärische Jünglings - Verein veranstaltete: in. Neapel am 19. Juni feierliche Exequien für Cavour, Die Büste desselben wurde nach der Unli- versität gebraht und zwischen der Statue des h. Thomas und jener Vico's aufgestellt.

Mailand, 23. Juni, Die heutige „Perseveranza“ berichtet aus Neapel : Sonntag Abends wurden die Gefängnissé in Caserta von Nationalgarden und Reactionairen überfallen und 150 Ver-

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haftete befreit. Chiavone is von einer bedeutenden Zahl Aufstän-

ischer ‘beseyt ‘(nicht vielleicht: „Ehiavone, ber bekannte Chef, ift dort mit ciner bedeutenden Zahl Auffständischer erschienen ?“) ; der Jnten- dant ‘von Sóra hat bereits Truppen ‘nath den bedrohten Punkten abgeshickt, Das erst jüngst fkreirte Corps von 800 neapolitanischen Carabiniers wurde aufgelöst, weil die Mannschäft mit der Reaction sympathisirte und 250 Mann entwaffnet, weil sie am Nationalfeste mit dem Volke die Regierung wegen Theuerung ‘der Lebensmittel bedrohten. Statthalter Ponza di San Martino verlangt, -dem Vernehmen math, zur Aufrechthaltung der óffentlihen Sicherheit 60 ‘Bataillone regulairer Truppen, Die „Perseveranza“ unterftüßt diéses Verlangen ‘und hofft, die ‘Regierun wêrde -es bewilligen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 23, Juni. Der Kaiser und die Kaisérin sind gestern von ihrem nach Moskau unternommenen Ausfluge zurückgekehrt,

Warschau, 25, Juni, Eine Verordnung des Grafen Wiel - polsfi befichlt den Warschauer Studenten, Geistliche, fo wie Civil- und Militairpexsonen, die einen höheren Rang einnehmen, gzu grüßen ; fie sind verpflichtet, Monturen zu tragen, follen sich «aber feines Stoces bedienen, Die Polizei ift ermächtigt, darauf zu wachen, däß diese Anordnung befolgt werde, und soll der dawider Handelnde außer der ihn tréffenden Strafe auch noch aus der Schule ‘verwiesen werden, /

Amerika. New - Vork, 13. Juni, Uebêèr die bereits telegraphisch ngedeuteten Vorfälle auf dem Kriegsschauplaze liegen folgende ausführlichere Mittheilungen vor: ‘Sehr starke Bewe- gungen confederirter Truppen finden gegen Harper's Fetry statt. 2000 Mann Unionstruppen verließen das Fort Monroe Sonntag Nachts, um die 9 Miles davon gelegene Position der Confederirten anzugreifen, Jn der Dunkelheit feuerten zwei Unions-Regimenter auf einander und fügten sich gegenseitige Verluste zu, Bei Tages- anbruh rückten die Unionstruppen vor, wurden aber dur masS- firte Batterien shwerer gezogener Kanonen zurückgeschlagen. Brigäde - General Pierce, der die Unionstruppen hefel- liat, . verlor, , wie. es drit, die Geistesgegenwärt, und nahdem sie eine Stunde lang einem aufreibenden Feuer ausgeseßt gewesen, zogen si die Ünionstruppen nach Fort Monroe zurück. General Butler schäßt den Verlust der Linionstruppen auf 230 Todte und 100 Verwundete. Geyeral Butler giebt den bei Great Bethel erlittenen Verlust auf 14 Todte und 45 Verwundete an. General M'Clelland's Truppen rücken rasch vón Westen her gegen Hatpers Ferry. 500 ‘Mann Secefsionstruppen wurden hei Raney, in Virginien, durch ein Regiment aus Jndiana in die Flucht gejagt, Von Osten her marschiren Truppen ‘auf drei Sträßen gegen Harper's Ferry. Die Regierung (von Washington) hat den Dampfer „Vauderbilt“ gemiethet, der ¡eßt Munition, wie es heißt, ir Fort Pikens, ladet, i B “s 15, Juni. Harper's Ferry ist von den Consfe- derirten in großer Eile geräumt worden. Sie machten einen Versuch, die Eisenbahnbrücke zu zerstóren, aber derselbe miß- lang. “Alles Regierungs - Eigenthum wurde verbrannk. Sie haben die ganze Potomâäc - Linie verlassen, mit der Absicht,

sich bei Mauassas Junction zu fonzentriren. Die Nachricht, daß

General Butler die Batterieen der Confederitten bei Great Bethel genommen habe, stellt si als unwahr heraus. General Butler braucht mehr Mannschaft, ehe er Angriffs - Operationen unterneh- men fann. 10 Regimenter sind bedrdert , ihn bei Fort Monroe zu verstärken. Vom Gouverneur von Missouri ist eine Proclama- tion erlassen, worin er 50,000 Mann Staatstruppen unter b Waffen ruft, um der Usurpation der Vereinigten Staaten (L E usurpation) zu widerstehen. Die Offiziere des Staates A die Stadt Jefferson im Stich gelassen und die Eisenbahnbrücen N Westen der Stadt verbrannt , mit der Jdee, thre se. bei Arnow Rock zu fonzentriren, General Lyon jagte ihnen mi einem großen Haufen Unionstruppen auf der Ferse na, Bei M Wahl ‘eines - Kongreßmitgliedes 1n Maryland triumphirte die Unionspartei. Der Virginische Konvent in Wheeling hat ‘eine Ordonnanz erlassen, welche die Staatsämter ledig mat ae provisorisdhe Regierung Viprdn e, E 10,000 Stim- men agegen die Lossagung (von der nion ben. Le alien. Boa Adelatde, 25, April. Die Nachrichten

vom Kriegsschauplaze auf Neuseeland reichen bis 98, Wiârz, Ae

N j Sid nach heldenmüthigem Kampfe, welcher seit 13 Mo- witd Sto busen Diel der Jnsel verwüstete, endlich-den mörderischen Waffen der englishen Truppen 'etlegen, und ‘der Friede e Vors erst gesichert. “Die Berichte über ‘die leßten entscheidenden e sind aus Taranafi vom -293. Márz- datirt. Die e A er mächligste Stamm der Maoris, hatten bei Te - Aret eine star e festigte Stellung eingenommen und wurden in derselben E p Gros der ‘englischen Truppen bereits wochenlang art M8 da lagert, Nach vielen fleinen Stharmüyeln kam es am 19. Le zum ernsten Kampfe. Dersélbe dauerte mit furgan as I drei Tage und drei Nächte. Die englische rti ar! führte ‘Armstrongkanonen und warf selbst Nachts arie u Vollkugéln in die Befestigungen der Neuseeländer, Leytere vewie-

fen auch in diesem Kampfe einen bewunderungswürdigen Helden- muth. Sie griffen die englischen ‘Truppen ' nicht allein von ihren Befestigungen aus, sondern au im- offenen Felde mit der größten Unerschrockenheit an, Am 48. brachen sie mit Tagesanbruch -aus ihrer Stellung hervor und überfielen die Vershanzungen der Eng- länder. Es entspann fich ein ‘mörderishes Gefecht. Die Einge- borenen kämpften mit großer Hartnä@igkeit, Nachdem der Kampf bereits eine Stunde gewährt hatte, mußten die Maoris endlich vor den verheerenden Wirkungen der englischen Artillerie weichen. Die nach diesem Kampfe abermals aufgenommenen Unterhandlungen hatten den Abschluß des Friedens zur Folge. Man befürchtet niht ohne Grund, daß ‘die Sieger den Besiegten ein hartes Loos berei- ten werden.

General Pratt, der englische Oberbefehlshaber, ift nah Mel- bourne zurückgefehrt und hat in -dem- General Cameron, welcher am 30, Márz, - von England kommend, im Lager der euglischen Truppen am Waitara eingétröffen ist, einen Nachfolger erhalten,

Zn Queensland, dér jlingfsten Kolonie in Australien, deren Boden und tropisches Klima sich ‘vortrefflih zur Baumwollzucht eignen, hat sich eine Gesellschaft reither englischer Kapitalisten e- bildet, um dort großartige Baumwollpflanzungen anzulegen, Für die harte Arbeit beabsichtigen die Unternehmer n'cht etwa Kulis oder Malayen , sondern deutsche Familien zu impóörtiren, und ist zu diésem Zweck ‘bereits Anfangs April ein Agent nah Deutschland abgegangen. (F. P. Z.) |

Asien. Das Reutersche Telegraphen - Büreau veröffentlicht folgende Nachrichken :

„Schanghai, 4. Mai. Hankow ist von den Rebellen ge- nommen worden. Der Handel in Tientsin beginnt aufzublühen.“

„Kalkutta, 22, ‘Mai. Jm ‘Vazar herrscht «in panisther Schrécken, der seinen Grund in Opium-Speculationen hat.“

Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wol ff schen Telegraphen-Büreau.)

Wien, Mittwoch, 26. Juni, Morgens, Die „Donauzeitung“ dementirt ein an die französishen Blätter gerichtetes. Teiegramm aus Pesth ‘vom 283. d,, nach welchem der Botschafter Englands in Wien in einer Audienz beim Kaiser auf die Regelung der unga- rishen Frage gedrungen, anderen Falles einen ‘europuishen Kon- gréß darüber ‘ahgeklindigt habe.

P esth, Dienstag, 25, Juni, Abends, Die ‘Práfidenten beider Häuser sind nah Wien abgereist. Heute “erschien ein Königlicher Komnmissär in der Sihung der Stadtrepräsentanz, um „gegen -die Repräsentation in "der Steuer-Eintreibungs-Angelegenheit eine Un- tersuchung einzuleiten. Der Vorfizende der Repräsentanz, H0r- vath erklärte, nahdem er wegen -der Ungeseßhlichkeit der Unter- suchung prôtestirt hatte, er fönne lehtere nicht unterstüzen, werde si jedoch der Gewält nicht widersetzen.

‘London, Dienstag, 25. Juni, Nachts. Jn der ‘heutigen Sibung des Unterhauses erwiederte Russell auf eine desfallsige Jnterpellation G riffith"s, Lesseps habe Vollmacht vom Vicekônig von Aegypten erhalten, die Eingeborenen zu ‘den Suezkanalarbeiten zu zwingen. England habe die Pforte darauf aufmerksam gemacht, daß das System ‘der Zwangsarbeit ‘den Verpflichtungen der Túrkei entgegen sei. Russell machte demnächst dem Hause die Mittheilung, er habe so eben die Nachricht: erhalten, daß der Sultan heute Mor- gen zu Konstantinopel gestorben sei.

London, Mittwoh, 26. Juni. New -Vorker Nachrichten vom 18ten d. melden -von mehreren resultatlofen Gefechten in der Nähe Washingtons. Die Position -der Séparatisten hei Manassás ist eine unhaltbare. Eine Swlacht am Missouri ist nahe bevor- stehend, i

Paris, Mittwoch, 26. Juni, ‘Möóörgeris, ‘Der heutige y Mo- niteur“ theilt mit, daß der Sultan geftern “Morgen gestorben sei. Sein Bruder und legitimer Nachfolger, Abdul Azis, ift sofort als Souverain ‘des Ottomanischen Neiches anerkannt worden,

Turin, Dienstag, 25, Juni, Abends. Jn der heutigen Sizung des Parlaments machte ‘Ricafoli die’ Mittheiluig von ‘der Anerkennung des Königs Victor-Emanuel als König von Ftakien Seitens ‘des Kaisers der Franzosen, Der Minister sagte: ‘Das “Net unserer Nationalität witd bald ein Recht -sein, «anerkannt von gan Europa. Die -Aner-

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